DE4040023A1 - Verfahren zur herstellung von flexiblen, offenzelligen polyurethanschaumstoffen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von flexiblen, offenzelligen polyurethanschaumstoffenInfo
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Description
Polyurethanschaumstoffe finden bekanntlich eine sehr
verbreitete Anwendung und werden u. a. im Automobilbereich
genutzt. Die Verwendung der Schaumstoffe als
Sitz-, Lehnen- oder Kopfpolster wird weitestgehend durch
die jeweilige Härte bestimmt. Dementsprechend werden für
einige Bereiche größere Härten spezifiziert.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Polyurethanschaumstoffen unter Verwendung von Polyhydroxyalkylmonoharnstoffen
als Vernetzer und/oder Kettenverlängerer.
Sie können als Ersatz oder in Kombination
mit an sich bekannten Vernetzern oder auch als Gemisch
verschiedener Polyhydroxyalkylmonoharnstoffe zur Herstellung
von Polyurethanschaumstoffen eingesetzt werden.
Unter dem obengenannten Begriff "Polyurethanschaumstoffe"
sollen im folgenden alle Umsetzungsprodukte von
Polyisocyanaten mit Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber
Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen gemeint
sein, d. h. unter dem hier verwendeten Begriff
Polyurethan sind beispielsweise reine Polyurethane,
Polyurethan-Polyharnstoffe oder reine Polyharnstoffe zu
verstehen. Des weiteren können diese Schaumstoffe noch
Zusatzstoffe wie Wasser, Katalysatoren, Stabilisatoren,
Emulgatoren, Füllstoffe, Pigmente, Antistatika, Zellöffner,
Hydrolyseschutzmittel, Flammschutzmittel, Antioxidantien,
Vernetzer und/oder Kettenverlängerer enthalten.
Zur Erzielung verbesserter physikalischer und mechanischer
Eigenschaften wie Härte, Zugfestigkeit und
Bruchdehnung bedarf es Zusatzmittel wie Vernetzer, Kettenverlängerer
und/oder Härter.
Die charakteristischen Merkmale der letztgenannten Zusatzmittel
sind die im Vergleich z. B. zu den Polyether-
Polyolen geringere Molmasse von 18 bis 500 sowie das
Vorliegen von mindestens zwei funktionellen Gruppen wie
OH, NH₂, NRH bzw. SH. Mangelnde Löslichkeit, hohe Toxidität,
geringe Hydrolysebeständigkeit sowie hohe Herstellungskosten
schränken die Zahl der vorteilhaft einsetzbaren
Verbindungen drastisch ein.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß unter Mitverwendung
der Polyhydroxyalkylmonoharnstoffe sehr harte,
hochwertige Schaumstoffe unter ansonst normalen Produktionsbedingungen
hergestellt werden können.
Die Polyhydroxyalkylmonoharnstoffe sind wasserlöslich,
können aber auch in anderen geeigneten Flüssigkeiten wie
Butandiol gelöst werden. Ihr Einsatz als Vernetzer und/
oder Kettenverlängerer erfolgt oft als Lösung. Die Herstellung
der Produkte z. B. durch Umsetzung von Harnstoff
mit Isopropanol im Molverhältnis 1 : 2 ist einfach und
preisgünstig.
Bekannt sind diese Verbindungen als Hydrolyseschutzmittel
für estergrupenhaltige Kunststoffe, wie sie in der
DE-OS 21 06 726 beschrieben sind. Beschrieben als Vernetzer
für Polyurethan-Elastomere werden Polyhydroxyalkylmonoharnstoffe
beispielsweise in den US-PS 38 45 019,
US-PS 37 18 639 und DE-OS 23 02 579. Aufgrund des unterschiedlichen
Polymeraufbaus und der daraus resultierenden
physikalischen und chemischen Eigenschaften grenzen
sich die erfindungsgemäß erhältlichen flexiblen, offenzelligen
Polyurethanschaumstoffe deutlich von Elastomeren
ab. Aus der DE-OS 33 32 794 ist ferner die Verwendung
von Polyhydroxyalkylmonoharnstoffen als Flammschutzmittel
in Anteilen von 3 bis 100 Gew.-Teilen, bezogen
auf 100 Gew.-Teile Polyetherpolyol, beschrieben.
Der Anwendungsschwerpunkt liegt hierbei im Bereich integraler
und halbharter Schaumstoffe. Entgegen dieser Anwendung
der Polyhydroxyalkylmonoharnstoffe als Dispersion
zum verbesserten Flammschutz der Schaumteile, erfolgt
der erfindungsgemäße Einsatz der z. B. wäßrigen Lösung
solcher Produkte als Vernetzer und/oder Kettenverlängerer
in geringerer Menge; die Einsatzmenge liegt mit
0,1 bis 2,5 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile
Polyetherpolyol, deutlich unter den Einsatzmengen der
Polyhydroxyalkylmonoharnstoffe als Flammschutzmittel.
Die Polyhydroxyalkylmonoharnstoffe sind löslich im Wasser.
In anderen Lösungsmitteln sind sie löslich oder
dispergierbar.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von flexiblen, offenzelligen Polyurethanschaumstoffen
durch Umsetzung von
- a) Polyisocyanaten mit,
- b) Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen vom Molekulargewicht 400 bis 10 000 in Gegenwart von,
- c) Wasser als Treibmittel sowie gegebenenfalls in Gegenwart von,
- d) Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen vom Molekulargewicht 32 bis 399 als Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmittel und,
- e) weiteren, an sich bekannten Hilfs- und Zusatzmitteln,
dadurch gekennzeichnet, daß als Kettenverlängerungs-
und/oder Vernetzungsmittel Polyhydroxyalkylmonoharnstoffe
der allgemeinen Formel
HO-R¹-NR²-CO-NR³-R⁴-OH
in der
R¹ und R⁴ gleich oder verschieden sind und lineare oder verzweigte C₁-C₄-Alkylengruppen und
R² und R³ gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder lineare oder verzweigte C₁-C₄-Alkylreste oder C₁-C₄-Hydroxyalkylreste
bedeuten,
gegebenenfalls zusammen mit an sich bekannten Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmitteln, verwendet werden.
R¹ und R⁴ gleich oder verschieden sind und lineare oder verzweigte C₁-C₄-Alkylengruppen und
R² und R³ gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder lineare oder verzweigte C₁-C₄-Alkylreste oder C₁-C₄-Hydroxyalkylreste
bedeuten,
gegebenenfalls zusammen mit an sich bekannten Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmitteln, verwendet werden.
Erfindungsgemäß ist bevorzugt, daß
- - man die Polyhydroxyalkylmonoharnstoffe in Mengen von 0,05 bis 2,5 Gew.-Teilen, vorzugsweise 0,1 bis 2,0 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teilen der Komponente b), einsetzt,
- - man Bishydroxyalkylmonoharnstoff, vorzugsweise Bishydroxyethylmonoharnstoff oder Bishydroxyisopropylmonoharnstoff, einsetzt,
- - man Trishydroxyethylmonoharnstoffe, vorzugsweise Trishydroxyethylmonoharnstoff, einsetzt,
- - man Tetrahydroxyalkylmonoharnstoffe, vorzugsweise Tetrahydroxyethylmonoharnstoffe, einsetzt,
- - man Gemische unterschiedlicher Polyhydroxyalkylmonoharnstoffe einsetzt,
- - als Polyisocyanate solche auf Basis von Diphenylmethan- 4,4′-diisocyanat eingesetzt werden,
- - zusätzlich organische Treibmittel mitverwendet werden und
- - die Umsetzung in geschlossenen Formen erfolgt.
Für die Herstellung der Polyurethanschaumstoffe werden
als Ausgangskomponenten eingesetzt:
- a) Aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische,
aromatische und heterocyclische Polyisocyanate, wie
sie z. B. von W. Siefken in Justus Liebigs Annalen
der Chemie, 562, Seiten 75 bis 136, beschrieben
werden, beispielsweise solche der Formel
Q(NCO)nin der
n = 2-4, vorzugsweise 2,
und
Q einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 2-18, vorzugsweise 6-10 C-Atomen,
einen cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 4-15, vorzugsweise 5-10 C-Atomen,
einen aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 6-15, vorzugsweise 6-13 C-Atomen,
oder einen araliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8-15, vorzugsweise 8-13 C-Atomen,
bedeuten, z. B. solche Polyisocyanate, wie sie in der DE-OS 28 32 253, Seiten 10-11, beschrieben werden.
Besonders bevorzugt werden in der Regel die technisch leicht zugänglichen Polyisocyanaten, z. B. das 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat sowie beliebige Gemische dieser Isomeren ("TDI"), Polyphenyl-polymethylenpolyisocyanate, wie sie durch Anilin-Formaldehyd- Kondensation und anschließende Phosgenierung hergestellt werden ("rohres MDI") und Carbodiimidgruppen, Urethangruppen, Allophanatgruppen, Isocyanuratgruppen, Harnstoffgruppen oder Biuretgruppen aufweisende Polyisocyanate ("modifizierte Polyisocyanate"), insbesondere solche modifizierten Polyisocyanate, die sich vom 2,4- und/oder 2,6- Toluylendiisocyanat bzw. vom 4,4′- und/oder 2,4′- Diphenylmethandiisocyanat ableiten. - b) Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten
reaktionsfähigen Wasserstoffatomen von
einem Molekulargewicht in der Regel von 400-
10 000 ("Polyol-Komponente"). Hierunter versteht
man neben Aminogruppen, Thiolgruppen oder Carboxylgruppen
aufweisenden Verbindungen vorzugsweise
Hydroxylgruppen aufweisende Verbindungen, insbesondere
2 bis 8 Hydroxylgruppen aufweisende
Verbindungen, speziell solche vom Molekulargewicht
1000 bis 6000, vorzugsweise 2000 bis 6000, z. B.
mindestens zwei, in der Regel zwei bis acht, vorzugsweise
aber 2 bis 6, Hydroxylgruppen aufweisende
Polyether, Polyester, Polycarbonate und
Polyesteramide, wie sie für die Herstellung von
homogenen und von zellförmigen Polyurethanen an
sich bekannt sind und sie z. B. in der DE-OS
28 32 253, Seiten 11-18, beschrieben werden.
Vorzugsweise weisen sie eine OH-Zahl von 28 bis 56 auf. Mindestens zwei Hydroxylgruppen aufweisende Polyether, welche mindestens 10 Gew.-% primäre Hydroxylgruppen (bezogen auf alle Hydroxylgruppen) aufweisen, sind erfindungsgemäß besonders bevorzugt. - c) Wasser als Treibmittel, vorzugsweise in einer Menge von 2 bis 6 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile der Komponente 2 ("Polyol-Komponente").
- d) Als Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmittel
werden erfindungsgemäß Polyhydroxyalkylmonoharnstoffe
der allgemeinen Formel
HO-R¹-NR²-CO-NR³-R⁴-OHin der
R¹ und R⁴ gleich oder verschieden sind und lineare oder verzweigte C₁-C₄-Alkylengruppen und
R² und R³ gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder lineare oder verzweigte C₁-C₄-Alkylreste oder C₁-C₄-Hydroxyalkylreste
bedeuten,
gegebenenfalls zusammen mit an sich bekannten Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmitteln, verwendet.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren der Schaumstoffherstellung bewirken die zugesetzten Polyhydroxyalkylmonoharnstoffe eine Erhöhung der Stauchhärte. Sie bieten damit eine günstige Alternative zu den oft zur Härtesteigerung verwendeten Füllstoffpolyethern. Weiterhin zeigen die Schaumstoffe eine verbesserte Entformbarkeit, die sich in den erhöhten Zugwerten dokumentiert.
Durch die Wahl der Alkyl-Gruppen (R-Gruppen) ist es möglich, die Eigenschaften der Polyhydroxyalkylmonoharnstoffe dem beabsichtigten Verwendungszweck anzupassen.
Gegebenenfalls als weitere Vernetzer und/oder Kettenverlängerer sind Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen und einem Molekulargewicht von 32 bis 399. Auch in diesem Fall versteht man hierunter Hydroxylgruppen und/oder Aminogruppen und/oder Thiolgruppen und/oder Carboxylgruppen aufweisende Verbindungen, vorzugsweise Hydroxylgruppen und/oder Aminogruppen aufweisende Verbindungen, die als Kettenverlängerungsmittel oder Vernetzungsmittel dienen. Diese Verbindungen weisen in der Regel 2 bis 8, vorzugsweise 2 bis 4, gegenüber Isocyanaten reaktionsfähige Wasserstoffatome auf. Beispiele hierfür werden in der DE-OS 28 32 253, Seiten 10 bis 20, beschrieben. - e) Gegebenenfalls werden Hilfs- und Zusatzmittel mitverwendet,wie
- a) leicht flüchtige organische Substanzen als weitere Treibmittel,
- b) Reaktionsbeschleuniger (Katalysatoren, vorzugsweise blockierte Amine wie Ameisensäure- blockierter Bis(dimethyl-aminoethyl)ether) der an sich bekannten Art, vorzugsweise in einer Menge von 0,2-0,5 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile der "Polyol-Komponente",
- c) oberflächenaktive Zusatzstoffe, wie Emulgatoren und Schaumstabilisatoren, ferner Zellregler der an sich bekannten Art wie Paraffine oder Fettalkohole oder Dimethylpolysiloxane sowie Pigmente oder Farbstoffe und Flammschutzmittel der an sich bekannten Art, z. B. Tris-chlorethylphosphat, Trikresylphosphat, ferner Stabilisatoren gegen Alterungs- und Witterungseinflüssen, Reaktionsverzögerer, Weichmacher und fungistatisch und bakteriostatisch wirkende Substanzen sowie Füllstoffe wie Bariumsulfat, Kieselgur, Ruß oder Schlämmkreide.
Diese gegebenenfalls mitzuverwendenden Hilfs- und Zusatzstoffe
werden beispielsweise in der DE-OS 27 32 292,
Seiten 21-24, beschrieben.
Weitere Beispiele von gegebenenfalls erfindungsgemäß
mitzuverwendenden oberflächenaktiven Zusatzstoffen und
Schaumstabilisatoren sowie Zellreglern, Reaktionsverzögerern,
Stabilisatoren, flammhemmenden Substanzen,
Weichmachern, Farbstoffen und Füllstoffen sowie fungistatisch
und bakteriostatisch wirkenden Substanzen sowie
Einzelheiten über Verwendungs- und Wirkungsweise dieser
Zusatzmittel sind im Kunststoff-Handbuch, Band VII,
herausgegeben von Vieweg und Höchtlen, Carl-Hanser-
Verlag, München, 1966, z. B. auf den Seiten 103-113
beschrieben.
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens:
Die Reaktionskomponenten werden erfindungsgemäß nach dem
an sich bekannten Einstufenverfahren, dem Präpolymerverfahren
oder dem Semipräpolymerverfahren zur Umsetzung
gebracht, wobei man sich oft maschineller Einrichtungen
bedient, z. B. solcher, die in der US-Patentschrift
27 64 565 beschrieben werden. Einzelheiten über Verarbeitungseinrichtungen,
die auch erfindungsgemäß in Frage
kommen, werden im Kunststoff-Handbuch, Band VII, herausgegeben
von Vieweg und Höchtlen, Carl-Hanser-Verlag,
München, 1966, z. B. auf den Seiten 121-205 beschrieben.
Die Umsetzung aller Komponenten erfolgt erfindungsgemäß
bei einer Kennzahl über 80, vorzugsweise bei einer Kennzahl
von 95 bis 115.
Die Kennzahl, ein bei der Herstellung von Polyurethanschaumstoffen
sehr häufig verwendeter Begriff, sagt
etwas über den Vernetzungsgrad eines Schaumstoffs aus.
Es ist Gepflogenheit, denjenigen Schaumstoff als mit der
Kennzahl 100 gefertigt zu betrachten, bei welchem die
den stöchiometrischen Verhältnissen entsprechende, bzw.
die theoretisch notwendige Menge an Isocyanat benutzt
wurde. Mit Hilfe der Kennzahl ist es also möglich, den
Grad der Unter- oder Übervernetzung näher zu definieren.
Die Kennzahl errechnet sich nach der allgemeinen Formel
wie folgt:
Erfindungsgemäß wird die Verschäumung bevorzugt in geschlossenen
Formen durchgeführt. Dabei wird das
Reaktionsgemisch in eine Form eingetragen. Als Formmaterial
kommt Metall, z. B. Aluminium oder Kunststoff,
z. B. Epoxidharz, in Frage. In der Form schäumt das
schäumfähige Reaktionsgemisch auf und bildet den Formkörper.
Erfindungsgemäß kann man in diesem Zusammenhang
so vorgehen, daß man in die Form so viel schaumfähiges
Reaktionsgemisch einträgt, daß der gebildete Schaumstoff
die Form gerade ausfüllt. Man kann aber auch so arbeiten,
daß man mehr schaumfähiges Reaktionsgemisch in die
Form einträgt, als zur Auffüllung des Forminneren mit
Schaumstoff notwendig ist. Im letztgenannten Fall wird
somit unter "overcharging" gearbeitet; eine derartige
Verfahrensweise ist z. B. aus den US-Patentschriften
31 78 490 und 31 82 104 bekannt.
Die erfindungsgemäß erhältlichen flexiblen, offenzelligen
Polyurethanschaumstoffe finden z. B. Anwendung als
Armaturentafeln, Armlehnen (auch PKW-Lehnen), Liege- und
Sitzmöbel, Kopfstützen, Sitze in Verkehrsmitteln, vorzugsweise
im Auto.
Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele erläutern die
Erfindung, ohne sie zu beschränken. Die genannten
Gewichtsteile bedeuten Gramm.
Die Herstellung von Polyurethanschaumstoffen erfolgt
nach dem Einstufenverfahren gemäß der nachstehend genannten
Verschäumungsrezeptur in einer geschlossenen
Form der Abmessungen 20 cm × 20 cm × 7 cm. Die in der
Rezeptur eingesetzten Polyhydroxyalkylmonoharnstoffe A-D
entsprechen der allgemeinen Formel mit folgender Bedeutung
der Substituenten:
Die Ergebnisse der mechanischen Prüfung sind der nachfolgenden
Tabelle zu entnehmen:
Polyether: Trifunktioneller, langkettiger EO/PO -
Polyether (ca. 85% PO, bezogen auf Gesamt
EO/PO; OH-Zahl ca. 30).
Katalysator 1: Bis-N,N′-dimethylamino-diethylether (70%ig in Dipropylenglykol).
Katalysator 2: Triethylendiamin (33%ig in Dipropylenglykol).
Katalysator 3: N,N′-Bis-(3-dimethylamino-n-propyl)-formamid.
Stabilisator: Polysiloxan (Bayer AG).
Vernetzer 1: PU-Vernetzer 56 (Bayer AG).
Isocyanat: Desmodur® V.P. PU 3133, modifiziertes Diphenylmethan-4,4′-diisocyanat im Gemisch mit polymeren MDI-Anteilen (Bayer AG).
Katalysator 1: Bis-N,N′-dimethylamino-diethylether (70%ig in Dipropylenglykol).
Katalysator 2: Triethylendiamin (33%ig in Dipropylenglykol).
Katalysator 3: N,N′-Bis-(3-dimethylamino-n-propyl)-formamid.
Stabilisator: Polysiloxan (Bayer AG).
Vernetzer 1: PU-Vernetzer 56 (Bayer AG).
Isocyanat: Desmodur® V.P. PU 3133, modifiziertes Diphenylmethan-4,4′-diisocyanat im Gemisch mit polymeren MDI-Anteilen (Bayer AG).
Aus der Tabelle sind die erfindungsgemäßen Vorteile der
Anwendung von Polyhydroxyalkylmonoharnstoffen in Schaumstoffen
ersichtlich. Die Stauchhärte bei 40% Kompression
wird erheblich erhöht. Einhergehend mit der gesteigerten
Stauchhärte nehmen auch die Zugwerte deutlich zu.
Um die unterschiedliche Wirkungsweise der Polyhydroxyalkylmonoharnstoffe
als Vernetzer (erfindungsgemäß) oder
als Flammschutzmittel (Stand der Technik) zu belegen,
wurden Schaumstoffe gemäß Beispiel 1 mit dem Vernetzer
A hergestellt. Analog dazu wurde eine 5 Gew.-Teile Vernetzer
A enthaltende wäßrige Dispersion, mit einem sonst
identischen Ansatz zum vorherigen Schaum, eingesetzt.
Es wurden jeweils 3 Probekörper mit den Maßen
3 cm × 3 cm × 3 cm aus dem Schauminneren herausgeschnitten.
Diese Probekörper wurden an einer Stativstange in 1 cm
Abstand von 3 als Pyramide zusammengestellten Streichhölzern
eingespannt. Die Streichhölzer wurden entzündet
und das Brennverhalten, die Brenndauer und die restliche
Masse bestimmt.
Diese Ergebnisse belegen die Tatsache, daß eine kleine
Menge der Polyhydroxyalkylmonoharnstoffe (wie erfindungsgemäß
bevorzugt) nicht als Flammschutzmittel wirkt.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von flexiblen, offenzelligen
Polyurethanschaumstoffen durch Umsetzung von
- a) Polyisocyanaten mit
- b) Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen vom Molekulargewicht 400 bis 10 000 in Gegenwart von
- c) Wasser als Treibmittel sowie gegebenenfalls in Gegenwart von
- d) Verbindungen mit mindestens zwei gegenüber Isocyanaten reaktionsfähigen Wasserstoffatomen vom Molekulargewicht 32 bis 399 als Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmittel und
- e) weiteren, an sich bekannten Hilfs- und Zusatzmitteln,
dadurch gekennzeichnet, daß als Kettenverlängerungs-
und/oder Vernetzungsmittel Polyhydroxyalkylmonoharnstoffe
der allgemeinen Formel
HO-R¹-NR²-CO-NR³-R⁴-OHin der
R¹ und R⁴ gleich oder verschieden sind und lineare oder verzweigte C₁-C₄-Alkylengruppen und
R² und R³ gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder lineare oder verzweigte C₁-C₄-Alkylreste oder C₁-C₄-Hydroxyalkylreste
bedeuten,
gegebenenfalls zusammen mit an sich bekannten Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmitteln, verwendet werden.
R¹ und R⁴ gleich oder verschieden sind und lineare oder verzweigte C₁-C₄-Alkylengruppen und
R² und R³ gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder lineare oder verzweigte C₁-C₄-Alkylreste oder C₁-C₄-Hydroxyalkylreste
bedeuten,
gegebenenfalls zusammen mit an sich bekannten Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmitteln, verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Polyhydroxyalkylmonoharnstoffe in
Mengen von 0,05 bis 2,5 Gew.-Teilen, vorzugsweise
0,1 bis 2,0 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile
der Komponente b), einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man Bishydroxyalkylmonoharnstoff,
vorzugsweise Bishydroxyethylmonoharnstoff oder Bishydroxyisopropylmonoharnstoff,
einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man Trishydroxyethylmonoharnstoffe,
vorzugsweise Trishydroxyethylmonoharnstoffe, einsetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man Tetrahydroxyalkylmonoharnstoffe,
vorzugsweise Tetrahydroxyethylmonoharnstoffe, einsetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man Gemische unterschiedlicher Polyhydroxyalkylmonoharnstoffe
einsetzt.
7. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als Polyisocyanate solche auf Basis
von Diphenylmethan-4,4′-diisocyanat und/oder
Toluylendiisocyanat eingesetzt werden.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich organische Treibmittel
mitverwendet werden.
9. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umsetzung in geschlossenen Formen
durchgeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4040023A DE4040023A1 (de) | 1990-12-14 | 1990-12-14 | Verfahren zur herstellung von flexiblen, offenzelligen polyurethanschaumstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4040023A DE4040023A1 (de) | 1990-12-14 | 1990-12-14 | Verfahren zur herstellung von flexiblen, offenzelligen polyurethanschaumstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4040023A1 true DE4040023A1 (de) | 1992-06-17 |
Family
ID=6420373
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4040023A Withdrawn DE4040023A1 (de) | 1990-12-14 | 1990-12-14 | Verfahren zur herstellung von flexiblen, offenzelligen polyurethanschaumstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4040023A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998030627A1 (en) * | 1997-01-07 | 1998-07-16 | National Starch And Chemical Investment Holding Corporation | (hydroxyalkyl)urea crosslinking agents |
DE19855190B4 (de) * | 1998-09-04 | 2004-07-22 | Toyo Tire & Rubber Co., Ltd. | Sitzpolster für Automobile |
-
1990
- 1990-12-14 DE DE4040023A patent/DE4040023A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998030627A1 (en) * | 1997-01-07 | 1998-07-16 | National Starch And Chemical Investment Holding Corporation | (hydroxyalkyl)urea crosslinking agents |
DE19855190B4 (de) * | 1998-09-04 | 2004-07-22 | Toyo Tire & Rubber Co., Ltd. | Sitzpolster für Automobile |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |