DE4036827A1 - Verfahren zur herstellung eines einen aeusseren korrosionsschutz aufweisenden stahlprofiles - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines einen aeusseren korrosionsschutz aufweisenden stahlprofilesInfo
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- C23C2/06—Zinc or cadmium or alloys based thereon
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- B32B—LAYERED PRODUCTS, i.e. PRODUCTS BUILT-UP OF STRATA OF FLAT OR NON-FLAT, e.g. CELLULAR OR HONEYCOMB, FORM
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines einen
äußeren Korrosionsschutz aufweisenden Profiles aus einem hochfesten und
zähen Stahl gemäß dem Gattungsbegriff des Anspruches 1.
Im Zuge der Entwicklung im Maschinenbau, insbesondere im Automobilbau
den Korrosionsschutz der der freien Atmosphäre ausgesetzten Teile zu
verbessern, ist der Bedarf an korrosionsgeschützten Profilen, sei es
Flach- oder Hohlprofile gewachsen. Da diese Profile in vielen Fällen die
Funktion eines Trägers haben und dementsprechend Kräfte und Momente
übertragen müssen, wird dafür üblicherweise ein hochfester und zäher
Stahl mit einer Festigkeit von mindestens 900 N/qmm und einer
Dehnung von mindestens 12% verwendet. Eine der Möglichkeiten, einen
ausreichenden Korrosionsschutz zu erzeugen, ist die Oberfläche mit einer
Zinkschicht zu überziehen. Dazu wird das Stahlprofil nach der
Wärmebehandlung, bestehend aus den Schritten Glühen bei
Austenitisierungstemperatur und Abschrecken mit nachfolgendem Anlassen,
entzundert und anschließend in ein Zinkbad getaucht. Dieses Verfahren
ist recht aufwendig, da hierfür eine Vielzahl von Schritten mit den dazu
notwendigen Anlagen erforderlich ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, mit dem in
einfacher und kostengünstiger Weise ein einen äußeren Korrosionsschutz
aufweisendes Stahlprofil hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird mit dem kennzeichnenden Merkmal des Anspruches 1
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand von
Unteransprüchen.
Kerngedanke der Erfindung ist es, die für die Vergütung des Stahles
erforderliche Wärmebehandlung mit dem Verzinken zu verbinden in der
Weise, daß das Verzinken Teil der Wärmebehandlung ist. Dazu wird das
Ausgangsprofil in bekannter Weise bei einer Temperatur im Bereich
zwischen 900 bis 940 Grad austenitisiert und anschließend mit Wasser
oder Öl oder auch an Luft rasch abgekühlt. Um die geforderte Zähigkeit
für das Profil zu erreichen, muß das durch die rasche Abkühlung
entstandene Härtegefüge wieder angelassen werden. Dies geschieht aber
nicht in der üblichen Weise in einem Anlaßofen, sondern erfindungsgemäß
in einem Zinkbad mit einer Badtemperatur im Bereich von 480-500 Grad
Celsius und einer Haltezeit von mindestens 3 Minuten. Damit das Zink mit
dem Eisen sich verbinden kann, ist eine blanke und aktive Oberfläche des
Stahlprofiles erforderlich. Aus diesem Grunde wird das Stahlprofil nach
der raschen Abkühlung zuerst entzundert und dann in das Zinkbad
getaucht.
Bei einer Abwandlung des Verfahrens wird das Ausgangsprofil über
Warmwalzen hergestellt und nachfolgend erfolgt eine Entzunderung und
anschließend ein Glühen unter Schutzgas mit rascher Abkühlung unter
Sauerstoffabschluß und ein Anlassen im Zinkbad. Die Zinkbadtemperaturen
und die Haltezeiten entsprechen den bereits vorher angegebenen Werten.
Das Fernhalten des Luftsauerstoffes bei der Übergabe des erwärmten
Stahlprofiles in das Verzinkungsbad kann in der Weise erfolgen, daß der
Überlauf vom Ofen zum Zinkbad in Form eines geschlossenen Kastens
ausgebildet und der Hohlraum mit Schutzgas gefüllt ist. Diese
Verfahrensweise hat den Vorteil, daß der Materialfluß verbessert wird,
da man das dem Ofen entnommene Profil unter einem Schutzgasschleier
abkühlt und anschließend direkt in das Zinkbad tauchen kann. Bei der
vorhergehend geschilderten Verfahrensweise erfolgt das Entzundern erst
nach dem Abkühlen, was üblicherweise einen mehrfachen Hin- und
Hertransport des Materiales erforderlich macht. Noch einfacher wird das
Verfahren, wenn man für das rasche Abkühlen nach dem Glühen flüssigen
Stickstoff verwendet, wobei der dabei entstehende gasförmige Stickstoff
die Schutzgasatmosphäre bildet. Diese Verfahrensweise bietet sich
besonders dann an, wenn das Ausgangsprofil über einen Kaltprozeß, z. B.
HV-Schweißen hergestellt wird, bei dem die Ausgangsoberfläche schon
blank ist. Dann kann der Schutzgasofen, die Abschreckstation mit dem
flüssigen Stickstoff und das als Anlaßaggregat verwendete Zinkbad
unmittelbar nebeneinander angeordnet werden, so daß damit wenig Platz
beansprucht, der Materialfluß verbessert und die Taktzeit verkürzt
wird.
Zur Herstellung von Stahlprofilen, die im gehärteten Zustand verwendet
werden und die zudem noch einen Korrosionsschutz durch Feuerverzinken
aufweisen sollen, wird eine Variante des Verfahrens vorgeschlagen, die
darin besteht, das Ausgangsprofil unter Schutzgas zu glühen und unter
Sauerstoffabschluß zuerst im Zinkbad abzuschrecken und anschließend in
Wasser oder Öl weiter abzuschrecken oder an Luft abzukühlen. Bei diesem
zweistufigen Abschrecken wird das Zinkbad als erste Abschreckstufe
verwendet. In diesem Falle wird im Sinne der Abschreckwirkung die
Temperatur des Zinkbades sehr niedrig und die Haltezeit sehr kurz
gehalten. Vorzugsweise erfolgt das Abkühlen im Zinkbad bei einer
Temperatur kleiner gleich 450 Grad Celsius und einer Haltezeit kleiner
gleich 1 Minute. Die abgesenkte Badtemperatur kann man ohne Gefahr eines
Einfrierens des Zinkbades dadurch erreichen, daß man die Zusammensetzung
des Zinkbades ändert und ein niedrigschmelzendes Element, zum Beispiel
Blei hinzufügt. Damit das Eisen mit dem Zink sich verbinden kann, ist
eine blanke und aktive Oberfläche des zu verzinkenden Stahlprofiles
erforderlich. Dies bedeutet, daß im Falle der Herstellung des
Ausgangsprofiles über Warmwalzen dieses vor dem nachfolgenden
Schutzgasglühen entzundert werden muß.
Es ist leicht einsichtig, daß die Verzinkung als Anlaßbehandlung und
alternativ zum Abschrecken nicht für jede Stahlgüte gleichermaßen gut
geeignet ist. Für die Variante der Anlaßbehandlung eignet sich ein
vergütbarer Stahl wie beispielsweise der St E690 mit der chemischen
Analyse in Gewichtsprozent C 0,16-0,18; Si 0,30-0,45; Mn 1,40-1,70;
Al 0,020-0,050; Cr 0,40-0,70; Ni 1,10-1,40; Mo 0,30-0,50; V
0,06- 0,10 Rest Eisen und übliche Verunreinigungen.
Für die Variante des zweistufigen Abschreckens kann ein sogenannter
lufthärtender Stahl bestehend beispielsweise aus max. 0,35% C; max.
0,50% Si; max. 1,80% Mn; 0-1,5% Ni; 1,8-2,2% Cr; 0,4-0,7 Mo;
0,025-0,050 Al, Rest Eisen mit herstellungsbedingten Verunreinigungen
verwendet werden. Alternativ ist auch ein wasserhärtender Stahl geeignet
wie z. B. L 52 TiB mit der chemischen Analyse in Gewichtsprozent C
0,18-0,21; Si 0,30-0,50; Mn 1,10-1,30; Ti 0,02-0,07, Bor 0,0020-
0,0070 Rest Eisen und übliche Verunreinigungen. Bei der letztgenannten
Stahlgüte ist nach dem Verzinken ein weiteres Abschrecken in Wasser oder
Öl erforderlich. Bei dem lufthärtenden Stahl dagegen ist ein Abkühlen an
ruhender Luft nach dem Verzinken ausreichend.
Das zweistufige Abschrecken hat zwar den Nachteil, daß wegen der nur
teilweise stattfindenden Umwandlung ein Mischgefüge aus Bainit und
Martensit entsteht, das aber hinsichtlich der Streckgrenze und
Festigkeit trotzdem auch die Anforderungen erfüllt, die an ein
Stahlprofil gestellt werden. Von Vorteil ist, daß durch dieses Verfahren
das Stahlprofil gleichzeitig einen dauerhaften Korrosionsschutz
aufweist.
Zur Vermeidung eines zu hohen Bainitanteils im Umwandlungsgefüge,
insbesondere bei Wanddicken über 3 mm, kann zur Verkürzung des
Abschreckvorganges "Kaltgas" verwendet werden, das bei gut regelbarer
Wirkung das Profil in kürzester Zeit auf die Temperatur des Zinkbades
bringt. Als "Kaltgas" bezeichnet man flüssigen Stickstoff, der auf das
Profil auftrifft und über Verdampfung dem Material im Sekundenbereich
Wärme entzieht. Der sich dabei bildende gasförmige Stickstoff ist
außerdem als Schutzgasatmosphäre verwendbar. Die Vorabschreckung
erfolgt bis zu einer Temperatur, die etwas oberhalb der gewählten
Zinkbadtemperatur, z. B. 460 Grad Celsius liegt. Damit wird
entsprechend dem ZTU-Schaubild weitgehend die Bainitumwandlung
unterdrückt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann man vorteilhaft anwenden zur
Herstellung eines rohrförmigen Stahlprofiles für die Verstärkung der Tür
eines Kraftfahrzeuges. Für diese Profile wird neben einer ausreichenden
Festigkeit und Dehnung auch seit neuerer Zeit ein entsprechender
Korrosionsschutz gefordert.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung eines einen äußeren Korrosionsschutz
aufweisenden Profiles aus einem hochfesten und zähen Stahl mit den
Schritten Herstellen eines Ausgangsprofiles, Wärmebehandlung,
Entzundern und Aufbringen einer Zinkschicht,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verzinken Teil der Wärmebehandlung ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausgangsprofil nach dem Glühen und einer raschen Abkühlung
entzundert und anschließend in einem Zinkbad angelassen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausgangsprofil über Warmwalzen hergestellt wird und
nachfolgend eine Entzunderung und anschließend ein Glühen unter
Schutzgas mit rascher Abkühlung unter Sauerstoffabschluß und ein
Anlassen im Zinkbad erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausgangsprofil über einen Kaltprozeß hergestellt wird und
anschließend ein Glühen unter Schutzgas mit rascher Abkühlung
unter Sauerstoffabschluß und ein Anlassen im Zinkbad erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das rasche Abkühlen mittels flüssigem Stickstoff erfolgt, wobei
der dabei entstehende gasförmige Stickstoff die Schutzgasatmosphäre
bildet.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 2-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Anlassen im Zinkbad bei einer Temperatur im Bereich von
480- 500 Grad Celsius und einer Haltezeit von mindestens 3 Minuten
erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausgangsprofil unter Schutzgas geglüht und unter
Sauerstoffabschluß zuerst im Zinkbad abgeschreckt und anschließend
an Luft abgekühlt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausgangsprofil unter Schutzgas geglüht und unter
Sauerstoffabschluß zuerst im Zinkbad und anschließend in Wasser
oder Öl abgeschreckt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Glühen unter Schutzgas und vor dem Verzinken zunächst
ein Abschrecken auf etwas oberhalb Zinkbadtemperatur mit flüssigem
Stickstoff erfolgt.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 7-9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verzinken bei einer Temperatur kleiner gleich 450 Grad
Celsius und einer Haltezeit kleiner gleich 1 Minute erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausgangsprofil über Warmwalzen hergestellt und vor dem
nachfolgenden Schutzgasglühen entzundert wird.
12. Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11 zur
Herstellung eines rohrförmigen Stahlprofiles für die Verstärkung
der Tür eines Kraftfahrzeuges.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19904036827 DE4036827A1 (de) | 1989-10-26 | 1990-10-24 | Verfahren zur herstellung eines einen aeusseren korrosionsschutz aufweisenden stahlprofiles |
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DE19904036827 DE4036827A1 (de) | 1989-10-26 | 1990-10-24 | Verfahren zur herstellung eines einen aeusseren korrosionsschutz aufweisenden stahlprofiles |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4036827A1 true DE4036827A1 (de) | 1991-05-23 |
DE4036827C2 DE4036827C2 (de) | 1992-07-09 |
Family
ID=25886529
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904036827 Granted DE4036827A1 (de) | 1989-10-26 | 1990-10-24 | Verfahren zur herstellung eines einen aeusseren korrosionsschutz aufweisenden stahlprofiles |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4036827A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10305055A1 (de) * | 2003-02-07 | 2004-08-26 | Daimlerchrysler Ag | Verfahren zur Herstellung eines Stahlbauteils |
EP2071047A1 (de) | 2007-12-10 | 2009-06-17 | Benteler Automobiltechnik GmbH | Verfahren zur Herstellung eines verzinkten Formbauteils aus Stahl |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102007029255A1 (de) * | 2007-06-15 | 2008-12-18 | Würth, Adolf | Schraube und ihre Verwendung |
-
1990
- 1990-10-24 DE DE19904036827 patent/DE4036827A1/de active Granted
Non-Patent Citations (1)
Title |
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NICHTS ERMITTELT * |
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DE10305055A1 (de) * | 2003-02-07 | 2004-08-26 | Daimlerchrysler Ag | Verfahren zur Herstellung eines Stahlbauteils |
EP2071047A1 (de) | 2007-12-10 | 2009-06-17 | Benteler Automobiltechnik GmbH | Verfahren zur Herstellung eines verzinkten Formbauteils aus Stahl |
DE102007059714A1 (de) * | 2007-12-10 | 2009-06-18 | Benteler Automobiltechnik Gmbh | Verfahren zur Herstellung eines verzinkten Formbauteils aus Stahl |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE4036827C2 (de) | 1992-07-09 |
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