DE4026731A1 - Verf. u. vorr. zur beherrschung der isochoren prozessphase beim spritzgiessen thermoplastischer kunststoffe - Google Patents
Verf. u. vorr. zur beherrschung der isochoren prozessphase beim spritzgiessen thermoplastischer kunststoffeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Beherrschung der isochoren Prozeßphase beim Spritzgießen von
wärmeplastifizierbarem Material, z. B. von thermoplastischen
Kunststoffen, wobei die Formgebung in einem Formwerkzeug erfolgt
und nach der volumetrischen Füllung des Formwerkzeugs durch
Kolbenwirkung des Spritzaggregates ein Verdichtungsdruck über
eine vorzubestimmende Haltezeit ausgeübt wird, während
gleichzeitig die Abkühlung der Formmasse durch Wärmeabfuhr aus
dem Formwerkzeug voranschreitet. Mit der Verdichtungsphase ist
eine Massenachlieferung in das Formwerkzeug verbunden, die
beendet wird, sobald ein Verschließen oder eine Versiegelung des
Angußkanals erfolgt. Der durch Druck und Temperatur der Formmasse
zum Zeitpunkt der Versiegelung gegebene Verdichtungszustand
bestimmt die Schwindung der Formmasse bis zum vollständigen
Abkühlen und damit die Abmessungen und das Gewicht des Formteils.
Eine hohe Maßgenauigkeit der Formteile wird nach einem bekannten
Verfahren (Deutsche Offenlegungsschrift P 36 08 973.7) dadurch
erzielt, daß das Beenden der Massezufuhr durch ein Verschlußorgan
erfolgt, das bei einem bestimmten Verdichtungszustand der
Formmasse betätigt wird damit die Phase konstanten spezifischen
Volumens der Formmasse, die sogenannte isochore Prozeßphase
einleitet. Die beiden, den Verdichtungszustand bestimmenden
physikalischen Größen Druck und Temperatur der im Formwerkzeug
befindlichen Formmasse werden mit Hilfe eines Prozeßrechners
korreliert und mit einem vorgegebenen, den gewünschten
Verdichtungszustand bestimmenden Druck-Temperatur-Zusammenhang
verglichen. Bei Übereinstimmung des tatsächlichen
Druck-Temperatur-Zusammenhangs mit dem vorgegebenen
Druck-Temperatur-Zusammenhang wird die isochore Phase durch
Verschließen des Massezuflußweges herbeigeführt. Auf diese Weise
werden störeinflußbedingte Schwankungen des Druck-Zeit-Verlaufes
und/oder des Temperatur-Zeit-Verlaufes kompensiert und so die
Maßgenauigkeit der Formteile gesteigert. Allerdings ist die
Anwendbarkeit dieses Steuerungsprinzips dadurch eingeschränkt,
daß der isochorenbestimmtende Druck-Temperatur-Zusammenhang im
allgemeinen und für die meisten Formmassen nicht explizit
vorliegt, sondern erst durch umfangreiche experimentelle
Untersuchungen oder durch Zuhilfenahme von Datenbanken ermittelt
werden müßte, wobei nur dann eine gute Zuverlässigkeit besteht,
wenn die Daten der genauen Formmassetype verfügbar sind. Es ist
deshalb eines der Ziele der Erfindung, die externe Ermittlung
materialspezifischer, den Verdichtungszustand der Formmasse
bestimmender Daten zu erübrigen und damit die Voraussetzungen für
die Anwendung des geschilderten Steuerungsprinzips zu
vereinfachen.
Erschwerend für die Anwendung einer durch die Isochore bestimmten
Prozeßführung ist es auch, daß die Temperatur der im Formwerkzeug
befindlichen Formmasse mit handelsüblichen Sensoren nur als
Formteilberandungstemperatur erfaßt werden kann, die als tiefster
Wert eines Formteilinneren hin ansteigenden Temperaturprofils
zu betrachten ist.
Die Formteilberandungstemperatur ist für die
über den Formteilquerschnitt gemittelte Temperatur nur schwach
repräsentativ, so daß es Aufgabe der Erfindung ist, mit Hilfe
rechnerunterstützter Meßwertanalyse, Verknüpfung und/oder
Beobachtung des zeitlichen Verlaufs der verdichtungsbestimmenden
Meßgrößen eine repräsentative Formteiltemperatur selbsttätig zu
ermitteln, mit der die isochore Prozeßphase besser beherrscht
werden kann als mit der Formteilberandungstemperatur.
Erfindungsgemäß werden die dargelegten Ziele dadurch erreicht,
daß der isochorenbestimmende Druck-Temperatur-Zusammenhang
prozeßintern mit Hilfe eines grafischen Vergleichs mit dem realen
Druck-Temperatur-Verlauf nach der Versiegelung der
Werkzeughöhlung auf einem grafikfähigen Medium, vorzugsweise auf
einem Bildschirm mit einem Druck-Temperatur-Diagramm, ermittelt
wird. Diese Methode gründet sich auf die Beobachtung, daß immer
nach einer Versiegelung der Werkzeughöhlung im
Druck-Temperatur-Diagramm ein isochorer Verlauf erscheint. Dieser
Verlauf wird erfindungsgemäß in extrapolierender Weise
herangezogen für die Darstellung der Soll-Isochore. Da es Zweck
der isochoren Prozeßführung ist, die Reproduzierbarkeits-
Genauigkeit der Formteilmaße zu verbessern, können die aktuellen
Parameter des Spritzgießprozesses als Soll-Parametersatz
verwendet werden bzw. wird der grafisch dargestellte
Prozeßverlauf der Anfangs-Einstellung der Spritzgießmaschine als
maßgebend für die grafische Vorgabe der Soll-Isochoren
eingesetzt. Damit erübrigt sich die Heranziehung umfangreicher
materialspezifischer Daten.
In annähernder Weise kann der isochorenbestimmende
Druck-Temperatur-Zusammenhang erfindungsgemäß als linear
betrachtet werden und mittels der Koordinaten eines Bezugspunktes
und mittels eines Neigungswinkels eingegeben werden, wobei die
Angleichung an den realen Verlauf durch Verschieben und
Parallelisieren erfolgt. Die Annäherung höherer Ordnung wird
erfindungsgemäß erreicht durch die Hinzunahme eines oder mehrerer
Krümmungsfaktoren für die isochore Druck-Temperatur-Beziehung.
Die Kenngrößen des isochorenbestimmenden Druck-Temperatur-
Zusammenhangs können jedoch auch in der Weise adaptiert werden,
daß die Reaktion der Formteile- und/oder des Formteilgewichts
auf Störgrößen des Spritzgießprozesses beobachtet wird und
diejenigen Parameterwerte als prozeßbeeinflussende Größen
übernommen werden, die die geringsten Maß- oder
Gewichtsveränderungen der hergestellten Spritzgußteile bewirken.
Erfindungsgemäß analysiert ein Prozeßrechner den Druck-
Temperatur-Verlauf eines der vorangehenden Spritzgießprozesse
selbstätig daraufhin, welche Druck-Temperatur-Beziehung sich
nach der Versiegelung der Werkzeughöhlung vorfindet und verwendet
diese analytisch ermittelte Beziehung zur rechnerischen
Darstellung einer Soll-Isochoren für die folgenden
Spritzgießprozesse.
Die Aufrechterhaltung und Reproduzierung eines vorzugebenden
Verdichtungszustandes der Formmasse ist erfindungsgemäß nicht auf die
Herbeiführung der Versiegelung oder das Verschließen der Massezufuhr
beschränkt, sondern kann auch durch eine Drucksteuerung in Abhängigkeit von
der repräsentativen Temperatur des Formteils erreicht werden entsprechend
dem vorgegebenen oder ermittelten isochorenbestimmenden Druck-Temperatur-
Zusammehang. Dabei können stärkere Druckänderungen in der Nähe des für
den Beginn der isochoren Phase entscheidenden Schaltpunkts dadurch
vermieden werden, daß in der Phase unmittelbar vor dem Initiieren der
isochoren Phase eine in Abhängigkeit von der für die
Formteilinnentemperatur repräsentativen Temperatur geführte Druckänderung
in der Weise erfolgt, daß die isochore Phase allmählich erreicht wird,
wobei die geführte Druckänderung um so größer ist, je stärker das
effektive Druck-Temperatur-Wertepaar vom vorgegebenen isochoren
Druck-Temperatur-Zusammenhang abweicht. Zur Eliminierung von extremen
Reaktionen des Prozeßsteuerungssystems, beispielsweise beim Ausfall von
Meßfühlern werden auch Toleranzen für das Erreichen der isochoren
Prozeßphase festgelegt. Bei Überschreiten der Toleranzgrenzen in Form eines
Zeitbereichs und/oder eines Bereichs für die Formteilinnentemperatur
repräsentativen Temperaturwertes wird die isochore Phase zwangsweise
herbeigeführt.
Die Ermittlung einer für die Formteilinnentemperatur repräsentativen
Temperatur aus Meßwerten, die von der Formteilinnentemperatur beeinflußt
werden kann erfindungsgemäß durch gewichtete Verknüpfung der gemessenen
Formteilberandungstemperatur mit der Temperatur der Formmasse vor Beginn
des Einspritzens und/oder mit der Temperatur des Formwerkzeugs am Beginn
oder unmittelbar vor Beginn des Einspritzens erfolgen.
Ausgehend von der Tatsache, daß sich in der zeitlichen Änderung des
Forminnendruckes ab der Versiegelung der Werkzeughöhlung die zeitliche
Änderung der Temperatur wiederspiegelt, kann erfindungsgemäß auch aus dem
zeitlichen Verlauf des Druckes und der Formteilberandungstemperatur im
Zusammenhang mit der Temperatur der Formmasse vor dem Einspritzen auf den
örtlichen Verlauf der Temperatur über den Formteilquerschnitt geschlossen
und daraus die für die Formteilinnentemperatur repräsentative Temperatur
gewonnen werden.
Die für den isochorenbestimmenden Druck-Temperatur-Zusammenhang
entscheidende repräsentative Temperatur kann erfindungsgemäß auch dadurch
gewonnen werden, daß der örtliche Verlauf der Temperatur über den
Formteilquerschnitt durch rechnerische Aufteilung der Formteilwanddicke in
eine vorgebbare Anzahl von Schichten näherungsweise ermittelt wird und
durch schichtenweise Berechnung des Wärmestroms unter Einbeziehung der
Temperaturleitfähigkeit der Formmasse und des Meßwerts der
Formteilberandungstemperatur erfolgt.
Dabei wird beispielsweise aus der beobachteten zeitlichen Veränderung der
Formteilberandungstemperatur die aktuelle Abkühlgeschwindigkeit ermittelt
und unter Einbeziehung der zeitlichen Veränderung des Forminnendruckes zur
Bestimmung der voraussichtlich verbleibenden Restzeit bis zum Erfüllen des
isochorenbestimmenden Druck-Temperatur-Zusammenhangs herangezogen, so daß
die Einleitung der isochoren Prozeßphase bereits dann herbeigeführt ist,
wenn die verbleibende Restzeit kleiner ist als die durch mechanische,
hydraulische und elektrische Schaltvorgänge bedingte Reaktionszeit.
Da die Druckverteilung und insbesondere die Temperaturverteilung
in der im Formwerkzeug befindlichen Formmasse neben der
allgemeinen zeitlichen Veränderung auch in der Regel lokal
unterschiedliche Veränderungen aufweist, ist zur Überwachung der
isochoren Abkühlung Druck und Temperatur an einer Stelle zu
messen bzw. zu berechnen, die für die gesamte im Formwerkzeug
befindliche Formmasse hinsichtlich Druck und Temperatur, aber
auch hinsichtlich Wandstärke repräsentativ ist.
Unmittelbar nach der volumetrischen Füllung des Formwerkzeugs
beginnt erfindungsgemäß die numerische Aufbereitung der Meßgrößen
Druck und Temperatur. Vom Prozeßrechner kann die volumetrische
Füllung beispielsweise erkannt werden, wenn der gemessene
Forminnendruck eine vorgebbare Druckschwelle überschreitet. Eine
alternative Methode vergleicht in ähnlicher Weise die gemessene
Druckanstiegsrate, die unmittelbar nach der volumetrischen
Formfüllung sehr große Werte annimmt, mit einer ebenfalls
vorgebbare Schwelle für die Druckanstiegsrate.
Da von einer nahezu konstanten Druckverteilung über die gesamte
Dicke der Formmasse ausgegangen werden kann, wird der gemessene
Druckwert als repräsentativ angesehen, zumal sich der Druckfühler
an einer charakteristischen Stelle des Formteils befindet. Eine
entsprechende Annahme für die Temperaturverteilung ist
unrealistisch, weil gerade durch die anfänglichen großen
Unterschiede zwischen Formmassetemperatur und Werkzeugtemperatur
ein Temperaturprofil mit großen Temperaturgradienten
hervorgerufen wird. Mit zunehmender Abkühldauer nimmt einerseits
die maximale Temperatur in der Mitte des betrachteten Querschnitts
ab, andererseits ändert sich aber auch die Form des
Temperaturprofils. Zur Bildung einer repräsentativen Temperatur
wird deshalb nicht nur die gemessene Oberflächentemperatur herangezogen,
sondern das ganze Temperaturprofil bewertet. Zur numerischen
Bestimmung des momentanen Temperaturprofils eignet sich
beispielsweise ein Differenzverfahren, das eine Näherungslösung
der Wärmeleitungsgleichung
liefert. Dazu wird der Querschnitt des Formteils mathematisch in
mehrere Schichten unterteilt, wobei dieses Schichtenmodell auch
noch die metallischen Schichten zwischen Werkzeugoberfläche und
Temperaturfühlermitte enthält. Das mathematische Modell basiert
auf der Annahme, daß an der charakteristischen Stelle des
Formteils der Wärmetransport hauptsächlich senkrecht zur
Werkzeugoberflcähe erfolgt.
Die dynamische Berechnung des Temperaturprofils beginnt nach der
Erkennung der vollständigen Formfüllung ausgehend von einer
Anfangstemperaturverteilung, welche von der durch die
Temperierung eingeregelten und vom Temperaturfühler zunächst
registrierten Werkzeugtemperatur sowie von der Temperatur
abhängt, welche die Formmasse vor Beginn der Einspritzung aufweist.
Diese Größe wird entweder mit einem weiteren Temperaturfühler
maschinen- oder werkzeugseitig gemessen oder über analoge
Bedienelemente bzw. über ein Tastenfeld ins Steuergerät eingegeben.
Ein einfaches Verfahren zur Bestimmung der Temperaturen an den
Stützstellen berechnet aus der aktuellen Temperaturverteilung den
Wärmetransport durch die verschiedenen Schichten und bestimmt
daraus die Temperaturerhöhung an den Stützstellen während eines
Abtastintervalls. Daraus ergeben sich schließlich die
Temperaturen und somit auch die Temperaturverteilung beim
nachfolgenden Abtastzeitpunkt. Die Aufteilung in die erwähnten
Schichten umfaßt die Formmasse sowie die formteilseitige Hälfte
des Temperaturfühlers, da man erwarten kann, daß der erfaßte
Temperaturwert in guter Näherung der Temperatur in der Mitte des
Fühlers entspricht. Da die Temperatur an diesem äußeren Rand des
"Schichtenmodells" als Meßwert zu jedem Abtastzeitpunkt vorliegt,
wird sie als Randbedingung bei der numerischen Lösung der
beschriebenen Wärmeleitungsgleichung verwendet.
Bei der Festlegung der Schichtdicken und der Abtastrate ist
darauf zu achten, daß die numerische Stabilität für realistische
Parameterwerte gewährleistet ist. Gegebenenfalls läßt sich mit
anderen bekannten Lösungsverfahren eine bessere numerische
Stabilität erreichen, wobei aber auch der höhere Rechenaufwand zu
berücksichtigen ist. Da man häufig symmetrische Temperaturprofile
erwarten kann, läßt sich in einem solchen Fall der Rechenaufwand
halbieren.
Dieses oder ein entsprechendes numerisches Verfahren zur Lösung
der Wärmeleitungsgleichung wird nach jeder Temperaturmessung
angewendet, um das Temperaturprofil zum aktuellen Zeitpunkt zu
berechnen.
Danach wird die repräsentative Temperatur als gewichtete Summe
der nun bekannten, an den Übergängen der verschiedenen Schichten
herrschenden Temperaturen berechnet.
Ein schnelleres, weniger Rechenzeit beanspruchendes Verfahren zur
Bestimmung der repräsentativen Temperatur stellt die gewichtete
Verknüpfung der gemessenen Formteilberandungstemperatur mit der
Temperatur der Formmasse vor Beginn des Einspritzens und/oder
mit der Temperatur des Formwerkzeugs am Beginn oder unmittelbar
vor Beginn des Einspritzens dar.
Aufgrund der unvermeidlichen Reaktionszeiten, welche mechanische,
hydraulische und elektrische Schaltvorgänge erfordern, ist nicht
nur der aktuelle Verdichtungszustand der Formmasse wichtig,
sondern auch derjenige Zustand, der sich nach Ablauf der
Reaktionszeiten einstellen wird. Eine Prädikation ist insbesondere
für den Verlauf der repräsentativen Temperatur von umso größerer
Bedeutung, je schneller sich das Formteil abkühlt. Entscheidenen
Einfluß hat deshalb die aktuelle Abkühlgeschwindigkeit, die als
zeitliche Änderung der repräsentativen Temperatur definiert wird.
Diese Abkühlgeschwindigkeit wird aus dem aktuellen
repräsentativen Temperaturwert und einem oder mehreren
gespeicherten, zurückliegenden Temperaturwerten berechnet.
Entsprechend wird der Druckgradient aus dem aktuellen und einem
oder mehreren zurückliegenden Druckmeßwerten bestimmt.
Unter der Annahme einer gleichbleibender Abkühlgeschwindigkeit
und eines gleichbleibendes Druckgradienten können die Druck- und
Temperaturwerte nach Ablauf der durch mechanische, hydraulische
und elektrische Schaltvorgänge bedingten Reaktionszeiten
entsprechend der Fig. 3 näherungsweise vorausberechnet werden.
Da die erfindungsgemäßen Verfahren zur Beherrschung der isochoren
Prozeßphase die Anwendbarkeit einer isochoren Prozeßführung
wesentlich erleichtern und vereinfachen, indem sie prozeßinterne
Daten anstelle externer materialspezifischer Daten für die
Einleitung der isochoren Phase und/oder Ergebnisdaten der
produzierten Formteile verwenden, bringen sie dem Anwender der
isochoren Prozeßsteuerung erhebliche Vorteile aufgrund der nicht
mehr erforderlichen externen Datenbeschaffung, wobei gegenüber
bekannten Verfahren eine Verbesserung der Extrapolationsgenauigkeit
und der Prädiktionssicherheit erreicht wird und damit
insgesamt eine Steigerung der Prozeßsteuerungsgenauigkeit und der
Reproduzierbarkeit der Formteilabmessungen eintritt.
Darüber hinaus wird die Anzahl einzugebender und wahrscheinlich
meist mit unvermeidbaren Fehlern behafteter Parameter auf ein
Mindestmaß reduziert, so daß hiervon eine Verbesserung der
Handhabbarkeit und eine Reduzierung der Störungseinflüsse
ausgeht. Wenn in Betracht gezogen wird, daß beim Spritzgießen
thermoplastischer Kunststoffe hunderte verschiedener
Materialtypen und -Modifikationen im Einsatz sind und daß für
jede Materialtype die für diie Verdichtungsphase erforderlichen
Datensätze verfügbar sein müssen, wenn keine prozeßinterne
Datengewinnung mit hohem Zuverlässigkeitsgrad erfolgt, so wird
deutlich, daß die Anwendbarkeit der isochoren Prozeßführung im
Spritzgießbetrieb der Praxis eigentlich erst durch die
erfindungsgemäße Methodik erreicht wird.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit den anliegenden
Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung betreffen.
Darin zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Einspritzaggregates
einer Spritzgießmaschine mit einer zugehörigen Steuerung zur
Einleitung der isochoren Prozeßphase und mit dem Formwerkzeug.
Die Schließeinhheit der Spritzgießmaschine ist lediglich
angedeutet,
Fig. 2 eine beispielhafte grafische Darstellung der für die
Einleitung der isochoren Prozeßphase relevanten Prozeßdaten in
Form eines Druck-Temperatur-Diagramms,
Fig. 3 den beispielhaften Verlauf einer Trajektorie im Druck-
Temperatur-Diagramm und den vorausberechneten Verdichtungszustand
nach Ablauf der maschinenbedingten Reaktionszeiten.
In Fig. 1 ist ein Schneckenzylinder 10 einer Spritzgießmaschine
dargestellt, in dem eine Schubschnecke 11 axial beweglich ist,
ausgerüstet mit einem den Schneckenvorraum 14 absperrenden Ring
12 und mit einer Schneckenspitze 13. Mit Hilfe der Heizbänder 22
wird die Formmasse im Schneckenvorraum 14 fließfähig gehalten und
bei einer Druckbeaufschlagung des Zylinderraums 30 durch die
Hydraulikpumpe 33 mittels der als Kolben wirkenden Schubschnecke
11 in die Formhöhlung 17 des Formwerkzeugs 18, 19 gepreßt, wobei
als Verbindungskanäle der Düsenkanal 15 und der Ansaugkanal 16
dienen. An die volumetrische Ausfüllung der Werkzeughöhlung 17
mit Formmase schließt sich eine Verdichtungsphase an, während
der ein weiterer Massestrom durch den Angußkanal 16 erfolgt,
hervorgerufen durch eine weitere axiale Bewegung des Kolbens 29
im Zylinder 36, der beispielsweise ein Hub der Schnecke 11 von
der Position 56 der Schneckenspitze 13 zur Position 57
entspricht. Aus Gründen der Übersichtlichkeit der Darstellung ist
dieser Hub übertrieben groß eingezeichnet. Der mit der
Verdichtung verbundene Druckaufbau in der Werkzeughöhlung 17 wird
als elektrisches Signal des Druckfühlers 42 über die
Signalleitung 44 an den Prozeßrechner 46 gemeldet. Das
Formwerkzeug 18, 19 wird vom Kühlmittel in nicht dargestellten
Kühlmittelkanälen durchströmt und entzieht damit der mit hoher
Temperatur eingeflossenen Formmasse Wärme. Der daraus sich
ergebende Temperaturverlauf der Formteilberandungstemperatur wird
mit dem Temperaturfühler 41 gemessen und als elektrisches Signal
über die Signalleitung 43 dem Prozeßrechner 46 zugeführt. Die im
Formwerkzeug herrschende und an repräsentativer Stelle gemessene
Temperatur wird mit dem Temperaturfühler 45 über die
Signalleitung 47 an den Prozeßrechner 46 gemeldet. Im
Prozeßrechner 46 wird nach den erfindungsgemäßen Verfahren ein
Temperaur-Druck-Zusammenhang ermittelt, der einer isochoren
Abkühlung entspricht und wie er in der Beschreibung von Fig. 2
näher erläutert wird. Der Prozeßrechner 46 führt außerdem
aufgrund der eingehenden Temperatursignale des Fühlers 41
und/oder des Fühlers 45 und/oder mit Hilfe des zeitlichen
Verlaufs dieser Temperatursignale nach den erfindungsgemäßen
Verfahren eine Temperatur-Extrapolation zur Ermittlung einer für
den Querschnitt des Formteils räpresentativen Temperatur und eine
Temperaturverlaufs-Prädiktion durch. Zur Extrapolation und/oder
zur Prädikation wird auch der zeitliche Verlauf des vom
Druckfühler 42 gemeldeten Druckes herangezogen. Eine weitere
Möglichkeit der Anwendung der erfindungsgemäßen Verfahren besteht
darin, daß in die Extrapolation und Prädiktion ein
Temperaturfühler 48 für die Erfassung der im Schneckenvorraum,
beispielsweise im Düsenkanal 15 herrschenden Formmassetemperatur,
mit einer Meßsignalleitung 49 einbezogen wird.
Im Prozeßrechner 46 wird nach bekannten Methoden durch Vergleich
der effektiven bzw. durch Extrapolation oder Prädiktion
gewonnenen Wertepaare von Druck und Temperatur mit den
isochorenbestimmenden, durch Prozeßbeobachtung mit Hilfe des
Prozeßrechners 46 gewonnenen Zusammenhängen der günstigste
Zeitpunkt zum Einleiten der isochoren Phase erkannt und ein
Betätigungssignal über die Befehlsleitung 50 an den
elektro-hydraulischen Verstärker 52 gegeben, der das
Verschlußorgan 51 im Massekanal 16 mit Hilfe der
Druckbereitstellung über die Hydraulikleitung 34 und des
Druckbegrenzers 32, sowie der Hydraulikpumpe 33 zum Verschließen
bringt. Der Verlauf der effektiven, errechneten und/oder der
isochorenbestimmenden Kenngrößen wird vorzugsweise durch den
grafikfähigen Bildschirm 61 im Rahmen eines Druck-Temperatur-
Diagramms dargestellt, wie es in Fig. 2 näher erläutert ist.
Der Prozeßrechner steht mit dem Bildschirm 61 und der
Eingabetastatur 62 über die Dialogleitung 60 in Verbindung, so
daß die erfindungsgemäßen Verfahren auch durch manuelle Eingriffe
durchgeführt oder beeinflußt werden können. Die Schließeinheit
der Spritzgießmaschine ist durch die Formträgerplatten 20 und 21
angedeutet.
Fig. 2 zeigt eine beispielhafte grafische Darstellung und
grafikbasierte Prozeßführungsmethode gemäß der Erfindung. Dabei
wird im Druck-Temperatur-Diagramm die Schaltgerade 70 zur
Annäherung an den isochorenbestimmenden Druck-Temperatur-
Zusammenhang zunächst fiktiv so vorgegeben, daß sie mit dem
effektiven Druck-Temperatur-Verlauf 74 nicht in Berührung kommen
kann. Die Schaltgerade 70 ist bestimmt durch ihren Bezugspunkt 71
mit seinen Koordinaten 71′ und 71″ und mit ihrem Neigungswinkel
73. Im effektiven Druck-Temperatur-Verlauf 74 ist der
Versiegelungspunkt des Angußkanals oder die aktive Versiegelung
durch ein Verschlußorgan erkennbar an einer drastischen Änderung
des Temperatur-Druck-Gradienten im Punkt 75. Annäherungsweise ist
als Ausführungsbeispiel zwischen dem Punkt 75 und dem Fußpunkt 72
ein linearer Verlauf gegeben, dessen Neigung 76 herangezogen
wird, um die Neigung 73 der Schaltergeraden 70 zu korrigieren, so
daß z. B. eine angepaßte Schaltgerade so in Richtung
höherer Temperaturwerte verschoben, daß eine durch die
Schaltgerade veranlaßte Versiegelung vor einer thermischen oder
zeitfixierten Versiegelung erfolgt. Dies entspricht dann der
Schaltgeraden 77. Die beschriebene Methode kann manuell und/oder
durch Dialogführung des Prozeßrechners und/oder durch
prozeßrechnergesteuerte selbsttätige Adaption erfolgen.
Anstelle einer Schaltgeraden und der linearen Annäherung des
isochorenbestimmenden Druck-Temperatur-Zusammenhangs können
andere Kurven-Annäherungsformen angewendet werden.
Fig. 3 zeigt eine beispielhafte grafische Darstellung des
Prozeßverlaufs im Druck-Temperatur-Diagramm, wie sie gegebenenfalls
auch auf einem angeschlossenen Bildschirm während des
Prozesses dargestellt werden kann. Die Aufzeichnung der Druck-
Temperatur-Wertepaare beginnt in der Regel mit dem Erkennen der
vollständigen Formfüllung im Punkt 85. Die nachfolgend gemessenen
Wertepaare liegen auf der Druck-Temperatur-Kurve 83, wobei die
Anzahl der auftretenden Meßpunkte von der gewählten Abtastfrequenz
abhängt. Die aktuellen Druck- und Temperaturwerte sind
im dargestellten Diagramm auf der jeweiligen Koordinatenachse
durch die Punkte 81 und 82 gekennzeichnet und ergeben als Wertepaar
im Diagramm den Punkt 84. Aus diesen beiden aktuellen
Meßwerten und jeweils einem oder mehreren vorangegangenen Druck-
und Temperaturwerten wird auf die aktuelle Abkühlgeschwindigkeit,
sowie auf den aktuellen Druckgradienten geschlossen. Durch die
Prädiktion sollen die Reaktionszeiten, die durch die
mechanischen, hydraulischen und elektrischen Schaltvorgänge
entstehen, berücksichtigt und kompensiert werden. Unter der
Annahme einer gleichbleibenden Abkühlgeschwindigkeit und eines
gleichbleibenden Druckgradienten würde bei einem sofort ausgelösten
Befehl zur Betätigung des Verschlußmechanismus eine Versiegelung
im Punkt 86 ergeben. Ob der Verschlußmechanismus
angesteuert wird, entscheidet sich aufgrund der Lage dieses
Punktes 86 relativ zur Schaltkurve 80.
Die beschriebene Prädiktion gewährleistet, daß die sich nach der
aktiven Versiegelung einstellenden Druck-Temperatur-Kurve die
vorgegebene Schaltkurve nicht deutlich überschreitet und
anschließend parallel zu dieser verläuft, sondern unter Berücksichtigung
gewisser Toleranzen mit der Schaltkurve zusammenfällt.
Claims (23)
1. Verfahren zur Beherrschung der isochoren Prozeßphase beim
Spritzgießen thermoplastischer Kunststoffe, wobei in bekannter
Weise nach der vollständigen Füllung des Formwerkzeugs ein
Verdichtungsdruck auf die Formmasse ausgeübt wird und bei
gleichzeitiger Abkühlung der Formmasse unmittelbar oder verzögert
nach der vollständigen Füllung des Formwerkzeugs eine Prozeßphase
mit gleichbleibendem spezifischen Volumen der Formmasse (isochore
Prozeßphase) herbeigeführt wird und wobei die Einleitung der
isochoren Prozeßphase in Abhängigkeit vom Druck im Formwerkzeug
und von einer für die Formteilinnentemperatur repräsentativen
Temperatur erfolgt und ein Zusammenhang von Druck und Temperatur
steuerungsbeherrschend wird, der ein konstantes spezifisches
Volumen der Formmasse ergibt,
dadurch gekennzeichnet, daß der
isochorenbestimmende Druck-Temperatur-Zusammenhang prozeßintern
ermittelt und rechnerunterstützt der Maschinensteuerung
aufgeprägt wird und daß die Ermittlung der für die Formteilinnentemperatur
repräsentativen Temperatur mit Hilfe rechnerunterstützter
Beobachtung und Analyse des zeitlichen Verlaufs
prozeßrelevanter Meßgrößen innerhalb des Prozeßablaufs
durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der isochorenbestimmende Druck-Temperatur-Zusammenhang mit Hilfe
eines grafischen Vergleichs mit dem realen Druck-Temperatur-
Verlauf nach der Versiegelung der Werkzeughöhlung auf einem
grafikfähigen Medium, vorzugsweise auf einem Bildschirm,
ermittelt wird und die Eingabe ebenfalls grafisch erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
isochorenbestimmende Druck-Temperatur-Zusammenhang mittels der
Koordinaten eines Bezugspunktes und mittels eines Neigungswinkels
angenähert wird, wobei die Angleichung an den realen Verlauf
durch Verschieben und Parallelisieren erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
isochorenbestimmende Druck-Temperatur-Zusammenhang mittels der
Koordinaten eines Bezugspunktes, mittels eines Neigungswinkels
und mittels eines oder mehrerer Krümmungsfaktoren angenähert
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
oder mehrere Kenngrößen des isochorenbestimmenden Druck-
Temperatur-Zusammenhangs in der Weise adaptiert werden, daß die
Reaktion der Formteilmaße- und/oder des Formteilgewichts auf
Störgrößen des Spritzgießprozesses beobachtet wird und diejenigen
Parameterwerte als prozeßbeeinflussende Größen übernommen werden,
die die geringsten Maß- oder Gewichtsveränderungen der
hergestellten Spritzgußteile bewirken.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
charakteristischen Größen des isochorenbestimmenden Druck-
Temperatur-Zusammenhangs durch numerische Analyse des Druck-
Temperatur-Verlaufs eines der vorangehenden Spritzgießprozesse
selbsttätig in der Weise ermittelt werden, daß der Druck-
Temperatur-Verlauf nach der Versiegelung der Werkzeughöhlung für
die Analyse herangezogen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
isochore Prozeßphase durch Regelung des den Forminnendruck
bestimmenden Hydraulikdruckes in der Weise beherrscht wird, daß
sich in Abhängigkeit von der für die Formteilinnentemperatur
repräsentativen Temperatur der Druck entsprechend dem
isochorenbestimmenden Druck-Temperatur-Zusammenhang einstellt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Phase unmittelbar vor dem Initiieren der isochoren Phase eine in
Abhängigkeit von der für die Formteilinnentemperatur
repräsentativen Temperatur geführte Druckänderung in der Weise
erfolgt, daß die isochore Phase allmählich erreicht wird, wobei
die geführte Druckänderung um so größer ist, je stärker das
effektive Druck-Temperatur-Wertepaar vom vorgegebenen isochoren
Druck-Temperatur-Zusammenhang abweicht.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
geführte Druckänderung selbsttätig erfolgt unter Vorgabe eines
Zeitpunktes und/oder des für die Formteilinnentemperatur
repräsentativen Temperaturwertes, bei dem die isochore
Prozeßphase innerhalb einer vorgebbaren Toleranz erreicht sein
muß.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
für die Formteilinnentemperatur repräsentative Temperatur durch
gewichtete Verknüpfung der gemessenen Formteilberandungstemperatur
mit der Temperatur der Formmasse vor Beginn des
Einspritzens und/oder mit der Temperatur des Formwerkzeugs am
Beginn oder unmittelbar vor Beginn des Einspritzens ermittelt
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
aus dem beobachteten zeitlichen Verlauf des Druckes und der
Formteilberandungstemperatur im Zusammenhang mit der Temperatur
der Formmasse vor dem Einspritzen auf den örtlichen Verlauf der
Temperatur über den Formteilquerschnitt geschlossen und daraus
die für die Formteilinnentemperatur repräsentative Temperatur
gewonnen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
näherungsweise Ermittlung des örtlichen Verlaufs der Temperatur
über den Formteilquerschnitt durch rechnerische Aufteilung der
Formteilwanddicke in eine vorgebbare Anzahl von Schichten und
durch schichtenweise Berechnung des Wärmestroms unter
Einbeziehung der Temperaturleitfähigkeit der Formmasse und des
Meßwertes der Formteilberandungstemperatur erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
aus der beobachteten zeitlichen Veränderung der Formteilberandungstemperatur
die aktuelle Abkühlgeschwindigkeit ermittelt
und unter Einbeziehung der zeitlichen Veränderung des Forminnendruckes
zur Bestimmung der voraussichtlich verbleibenden Restzeit
bis zum Erfüllen des isochorenbestimmenden Druck-Temperatur-
Zusammenhangs herangezogen wird, so daß die Einleitung der
isochoren Prozeßphase bereits dann herbeizuführen ist, wenn die
verbleibende Restzeit kleiner ist als die durch mechanische,
hydraulische und elektrische Schaltvorgänge bedingte Reaktionszeit.
14. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens gemäß der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß Einstellmöglichkeiten
für einen Druck-Temperatur-Bezugspunkt und für einen
Druck-Temperatur-Gradienten bestehen und die eingestellten Werte
grafisch oder numerisch-analytisch auf Übereinstimmung mit dem
Druck-Temperatur-Verlauf nach der Versiegelung der Werkzeughöhlung
überprüft werden können.
15. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich ein oder mehrere Krümmungsfaktoren für die Annäherung
des isochorenbestimmenden Druck-Temperatur-Zusammenhangs
eingegeben werden können.
16. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch
10, dadurch gekennzeichnet, daß die Verknüpfung der Temperaturmeßwerte
selbsttätig mit Hilfe digitaler Rechnerschaltungen
erfolgt und/oder mittels aufaddierender oder subtrahierender
Verstärker, deren Verstärkungsfaktoren einstellbar sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 10 und 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verknüpfung der Temperaturmeßwerte selbsttätig mit Hilfe
aufaddierender oder substrahierender Verstärker und/oder mittels
digitaler Rechnerschaltungen erfolgt, deren Verstärkungsfaktoren
selbsttätig durch Vergleichsrechnung bei Veränderung temperaturbeeinflussender
Parameter des Spritzgießprozesses, vorzugsweise
bei Veränderung der Temperatur des Formwerkzeugs, ermittelt
werden.
18. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Veränderungsprogramm für die
Parameter des isochorenbestimmenden Druck-Temperatur-Zusammenhangs
vorgebbar ist und die resultierenden Meßwerte des Formteilgewichtes
und/oder der Formteilmaße in den Prozeßrechner
eingegeben werden können und eine Auswertung der Meßwerte
dahingehend erfolgt, daß den Meßwertreihen mit geringeren
Schwankungen eine höhere Priorität zugewiesen wird als den
Meßwertreihen mit größeren Schwankungen und der Prioritätswert
für die selbsttätige Adaption der charakteristischen Größen des
isochorenbestimmenden Druck-Temperatur-Zusammenhangs in Richtung
kleinster Formteilgewichtsschwankungen maßgebend ist.
19. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 7
und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck in der Werkzeughöhlung
als Regelgröße dient und der jeweilige Drucksollwert dem
isochorenbestimmenden Druck-Temperatur-Zusammenhang bzw. einem
Programm zur Annäherung an die isochore Prozeßphase entnommen
wird.
20. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch
10, dadurch gekennzeichnet, daß feste oder mit den gemessenen
Temperaturen analog veränderliche Verknüpfungsfaktoren eingegeben
werden können.
21. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch
11, dadurch gekennzeichnet, daß der als Steuergerät fungierende
Prozeßrechner mit dem Fühler für Werkzeuginnendruck, dem Fühler
für Formteilberandungstemperatur, dem Fühler für die Temperatur
der Formmasse vor dem Einspritzen und/oder dem Fühler für die
Temperatur des Formwerkzeugs verbunden ist und der zeitliche
Verlauf der Fühlermeßwerte in der Weise analysierbar ist, daß zu
jeder Änderungsgeschwindigkeit der Formteilberandungstemperatur
unter Berücksichtigung der übrigen Fühlermeßwerte eine
charakteristische örtliche Temperaturverteilung im Formteilquerschnitt
zugeordnet wird, die zur Ermitllung der die Formteilinnentemperatur
repräsentierenden Temperatur dient.
22. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch
12, dadurch gekennzeichnet, daß der als Steuergerät fungierende
Prozeßrechner mit dem Fühler für Werkzeuginnendruck, mit dem
Fühler für Formteilberandungstemperatur, mit dem Fühler für die
Temperatur der Formmasse vor dem Einspritzen und/oder mit dem
Fühler für die Temperatur des Formwerkzeugs verbunden ist und
Eingabemöglichkeiten für die Formteilwanddicke und die Temperaturleitfähigkeit
der Formmasse vorhanden sind, sowie daß der
Prozeßrechner ein Programm zur Bestimmung der örtlichen
Temperaturverteilung im Formteilquerschnitt mittels diskretisierter
Wärmestromberechnung aus der Formteilberandungstemperatur
und ihrer zeitlichen Änderung enthält mit der Möglichkeit,
daraus die die Formteilinnentemperatur repräsentierende
Temperatur zu gewinnen.
23. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch
13, dadurch gekennzeichnet, daß der als Steuergerät fungierende
Prozeßrechner mit dem Fühler für Werkzeuginnendruck, dem Fühler
für Formteilberandungstemperatur und dem Fühler für die
Temperatur der Formmasse vor dem Einspritzen verbunden ist und
mit einem Programm zur Analyse der zeitlichen Druck- und
Temperaturgradienten sowie einem daraus prognostizierenden
Rechenalgoritmus ausgestattet ist, der eine Restzeit bis zum
Erfülllen des isochorenbestimmenden Druck-Temperatur-Zusammenhangs
ermittelt, diese mit einer vorgebbaren Reaktionszeit der
beteiligten Schaltgeräte vergleicht und die Einleitung der
isochoren Prozeßphase herbeiführt, sobald die Restzeit kleiner
ist als die vorgegebene Reaktionszeit.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904026731 DE4026731A1 (de) | 1990-08-24 | 1990-08-24 | Verf. u. vorr. zur beherrschung der isochoren prozessphase beim spritzgiessen thermoplastischer kunststoffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904026731 DE4026731A1 (de) | 1990-08-24 | 1990-08-24 | Verf. u. vorr. zur beherrschung der isochoren prozessphase beim spritzgiessen thermoplastischer kunststoffe |
Publications (1)
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DE4026731A1 true DE4026731A1 (de) | 1992-02-27 |
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ID=6412796
Family Applications (1)
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DE19904026731 Withdrawn DE4026731A1 (de) | 1990-08-24 | 1990-08-24 | Verf. u. vorr. zur beherrschung der isochoren prozessphase beim spritzgiessen thermoplastischer kunststoffe |
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