DE4019145A1 - Extruderschnecke und verfahren zum extrudieren von waermeempfindlichen, thermoplastischen materialien - Google Patents
Extruderschnecke und verfahren zum extrudieren von waermeempfindlichen, thermoplastischen materialienInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Extruderschnecke der
Dosierbauart, mittels welcher Material nur durch eine Auf
gabezone, eine konische Übergangszone und eine Dosierzone
fortschreitend bewegt wird.
Insbesondere befaßt sich die Erfindung mit dem Extrudie
ren von wärmeempfindlichen Kunststoffmaterialien und
starren Kunststoffmaterialien auf eine solche Weise, daß
man bei niederen Temperaturen höhere Ausstoßraten erhält.
Wie beispielsweise aus US-PS 42 43 629 bekannt ist, ist
Polyvinylchlorid (PVC) oberhalb 100°C (212°F) äußerst wär
meempfindlich. Ein Extrudieren ist nur möglich, wenn Sta
bilisierungsmittel und Weichmacher zugegeben werden, die
die Qualität des Erzeugnisses nachteilig beeinflussen kön
nen. Ferner können trotz der Verwendung von Stabilisie
rungsmittel und Weichmachern örtlich Überhitzungen auftre
ten.
Ein Überhitzen bewirkt eine thermische Zersetzung des PVC
durch Abspaltung von Chlorwasserstoffsäure sowie eine Farb
veränderung und schließlich eine Verkohlung. Ferner kann
die so qualitativ schlechte Masse an der Oberfläche des
Metalls des Extruders hängenbleiben. Insgesamt gesehen
ergibt sich hieraus, daß der Extruder außer Betrieb genom
men und zerlegt werden muß. Selbst wenn die Schnecke noch
nicht beschädigt ist, müssen alle Teile derselben und
der Extruder selbst sorgfältig gereinigt werden. Nach dem
Reinigen und/oder Reparieren muß dann der Extruder wieder
zusammengesetzt werden. Diese insgesamt erforderliche Vor
gehensweise führt zu einem beträchtlichen Zeitverlust und
eine Herabsetzung der Produktionskapazität sowie eine Zu
nahme der direkt oder indirekt hiermit verbundenen Kosten.
Um diese Schwierigkeiten zu überwinden, ist in der US-PS
42 43 629 eine komplizierte Extruderschneckenkonstruktion
angegeben, welche sieben unterschiedliche Zonen hat und
bei der Bremsfließringe vorgesehen sind, durch welche Öff
nungen gehen.
Weitere in Verbindung mit dem Extrudieren von thermo
plastischen Materialien, wie Polyethylen und PVC, auftreten
den Schwierigkeiten befassen sich damit, daß man in star
kem Maße eine thermische Gleichmäßigkeit und einen gleich
bleibenden Vermischungsgrad erzielen möchte. In der US-PS
37 62 693 ist ein "geschlitzter Ring" vorgesehen, der an
einer Extruderschnecke dadurch ausgebildet wird, daß eine
kreisförmige Anordnung aus 36 Mischstiften vorgesehen ist,
die von dem Kerndurchmesser der Schnecke über den gesamten
Umfang hinweg verteilt in radialer Richtung vorspringen.
Bei einer solchen Auslegung ist die Höhe der Stifte gerin
ger als die Tiefe des Schneckenganges, und der Schnecken
gang ist unterbrochen, um zu ermöglichen, daß der Ring
aus Stiften eine durchgehende Erstreckung hat. Es ist je
doch angegeben, daß eine solche Auslegungsform mit ver
schiedenen Nachteilen dadurch behaftet ist, daß ein unter
brochener Schneckengang vorhanden ist, und zwar insbeson
dere dann, wenn als Extrudat PVC verarbeitet werden soll.
Zur Überwindung dieser zuvor genannten Schwierigkeiten
wird in der US-PS 37 62 693 eine Schneckenauslegung für
eine Schnecke der Verdichtungsverminderungsbauart vorge
schlagen (diese hat aufeinanderfolgend Aufgabe-Verdich
tungs-Entlastungs- und Dosierzonen). Der spiralförmig
verlaufende Schneckengang ist hierbei ununterbrochen, und
die Anordnung der Mischstifte ist anstelle hierfür an der
Stelle unterbrochen, an der der Schneckengang die nunmehr
die nur im wesentlichen ringförmig angeordnete Gruppe aus
32 Stiften schneidet, welche gleichmäßig über einen Bo
genwinkel von etwa 310° im Abstand verteilt angeordnet sind.
Vier derartige Anordnungen aus Stiften werden in der Do
sierzone der angegebenen Schnecke der Verdichtungsverminde
rungsbauart eingesetzt, wobei eine in der Nähe des jewei
ligen Endes der Dosierzone und zwei zusätzliche Anordnungen
in gleichmäßigem Abstand zwischen diesen vorgesehen sind.
Ferner ist angegeben, daß sich die Anzahl der Stifte, ihre
Lage, ihr Durchmesser und ihr Abstand entsprechend einem
jeweiligen Anwendungszweck des Extruders in Abhängigkeit
von der Schmelztemperatur, der Form der zu extrudierenden
Kunststoffgestalt, der Materialsorte, dem Durchmesser der
Schnecke usw. ändern kann.
Dieses Konzept mit durchgehendem Schneckengang und unterbro
chener Anordnung aus Mischstiften wurde in die praktische An
wendung umgesetzt.Beispielsweise wurde eine solche Auslegung
bei der Dosierzone bei Dosierschnecken mit einem Durchmes
ser von 80 mm verwendet, welche von der Firma Battenfeld-
Fischer Blasformtechnik GmbH in Westdeutschland hergestellt
werden und bei Extrusionsschnecken mit einem Durchmesser
von 90 mm, welche von der Firma Beckum Maschinenfabriken
GmbH in Westdeutschland hergestellt werden. Eine Schnecke
mit 90 mm, welche von der Firma Beckum hergestellt ist, be
nutzt beispielsweise 24 Stifte mit einem Abstand von Durch
messer zu Durchmesser von 10°. Ferner wurde versucht, eine
intensivere Vermischung zu erreichen, wozu beispielsweise
die Extruderschnecke der Verdichtungsverminderungsbauart
dient, die in der US-PS 43 67 190 angegeben ist. Hierbei
ist eine Mischeinrichtung aus drei oder vier beabstande
ten Mischelementen vorgesehen, die jeweils zwei oder
drei in engem Abstand liegende Ringe aus Stiften aufwei
sen. Die Stifte jeder Reihe sind versetzt zu jenen des
benachbarten Rings angeordnet, so daß man einen gewunde
nen Weg für das durch die Mischeinrichtung gehende Poly
mer erhält.
Es ist jedoch noch zu erwähnen, daß es eine zahlreiche
Art von unterschiedlichen Extruderschnecken zusätzlich
zu den beschriebenen Schnecken der Dosierbauart und der
Verdichtungsverminderungsbauart gibt. Auch ist noch zu er
wähnen, daß sich die Einzelheiten im Hinblick auf die
Längen der verschiedenen Zonen, der Schneckengangtie
fen, des Kompressionsverhältnisses, usw. nicht unabhängig
voneinander betrachtet werden können, da diese sich je
weils wechselseitig aufeinander auswirken, so daß man
äußerst unterschiedliche Ergebnisse bei zahlreichen unter
schiedlichen Kombinationen miteinander erhält. Auch ist
eine Abhängigkeit von Materialien mit unterschiedlichen
Eigenschaften gegeben, und es haben auch die Typen und die
Größen der Schnecken jeweils auf das Arbeitsergebnis einen
entsprechenden Einfluß. Trotz der zuvor angegebenen Ein
zelheiten wurde bisher nach dem Kenntnisstand der Erfinder
bis heute nicht erzielt, daß ein Extruder mit einem einzi
gen Schneckengang der Dosierbauart, welcher eine Anfangs
aufgabezone hat, in der der Schneckengang eine konstante
Tiefe hat, welcher eine distale Dosierzone, in der der
Schneckengang eine konstante Tiefe hat, die kleiner als
jene der Aufgabezone ist, und eine Übergangs(Kompressions)
zone hat, welche die Aufgabezone mit der Dosierzone verbin
det, und in der die Tiefe des Schneckenganges allmählich
von der Aufgabezone zu der Dosierzone abnimmt, wirklich
effektiv temperaturempfindliche thermoplastische Materia
lien extrudieren kann, wobei insbesondere Schnecken in Be
tracht kommen, die ein L/D-Verhältnis von Gesamtlänge der
Zonen zu Außendurchmesser der Schnecke haben, das in einem
Bereich von 20-30:1 liegt, und wobei die Schnecke insbe
sondere zur Anwendung bei starrem PVC oder Polyethylen ge
eignet ist.
Unter Berücksichtigung der vorstehenden Ausführungen zielt
die Erfindung hauptsächlich darauf ab, eine Extruderschnecke
und ein Verfahren zum Extrudieren bereitzustellen, welche
ermöglichen, daß temperaturempfindliche, thermoplastische
Materialien mit hohen Ausstoßraten extrudiert werden kön
nen, ohne daß sich nachteilige Wärmeauswirkungen, wie ein
Verbrennen, einstellen.
Ferner soll nach der Erfindung die Auslegung derart ge
troffen werden, daß man eine sorgfältigere Vermischung der
thermoplastischen Materialien, wie starres PVC und Poly
ethylen erhält.
Insbesondere soll nach der Erfindung eine Extruderschnecke
der Dosierbauart mit einer einzigen Flanke bereitgestellt
werden, bei der die entsprechenden Längen der Aufgabe-
Übergangs- und Dosierzonen in einem ausgewogenen Verhält
nis zu dem Kompressionsverhältnis stehen, um die Abgabe
leistung zu erhöhen und zugleich die Schwierigkeit hin
sichtlich des Verbrennens des Extrudats in der Übergangs
zone zu überwinden, welche bei heutzutage im Einsatz be
findlichen Extrudern und deren Schnecken festgestellt wur
den.
Auch soll nach der Erfindung eine Extruderschnecke bereit
gestellt werden, die eine Stiftanordnung in der Dosier
zone hat, welche eine gleichmäßige Vermischung der star
ren, temperaturempfindlichen Materialien ohne eine Beein
trächtigung der Abgabeleistung sicherstellt.
Nach der Erfindung wird hierzu eine Extruderschnecke
der Dosierbauart mit einer einzigen Flanke bereitge
stellt, welche eine Anfangsaufgabezone, in der der Schnec
kengang eine konstante Tiefe hat, welche eine distale Do
sierzone, in der der Schneckengang eine konstante Tiefe
hat, die kleiner als die Tiefe des Schneckenganges in der
Aufgabezone ist, und eine Übergangszone hat, welche die
Aufgabezone mit der Dosierzone verbindet, und in der die
Tiefe des Schneckenganges allmählich von jener der Aufga
bezone zu jener in der Dosierzone abnimmt. Insbesondere
bei einer Schnecke mit einem Verhältnis von Länge zu Durch
messer in einem Bereich von 20-30 : 1 und einem Kompres
sionsverhältnis (dargestellt durch die Differenz zwischen
den Flankentiefen der Aufgabezone und der Dosierzone) von
2 : 1 wird die Länge der Aufgabezone bei etwa 27-33% der
Gesamtmenge der Aufgabe-Übergangs- und Dosierzonen vor
gegeben, wobei die Länge der Übergangs- und Dosierzonen je
weils 23-25% und 45-48% der Gesamtlänge beträgt, und wo
bei die Steigung und die Ganghöhe des Schneckenganges über
die gesamte Länge des 8chneckenganges hinweg gesehen kon
stant sind.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung von be
vorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die bei
gefügte Zeichnung. Darin zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Extruderschnecke
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
nach der Erfindung, und
Fig. 2 eine schematische Querschnittsansicht zur
Verdeutlichung einer Dosierzonenstift
reihe bei der Schnecke nach Fig. 1.
Die dargestellte Extruderschnecke 1 ist derart beschaffen
und ausgelegt, daß sie für Extruder bestimmt ist, wel
che derart ausgelegt sind, daß sie zur Anwendung bei Spritz-
und Blasformmaschinen geeignet sind, wobei es sich um die
Modelle 121, 151 und BA der Serienmaschinen handeln kann,
die von der Firma Beckum Maschinenfabriken GmbH hergestellt
werden und die Modelle 104, 106 und VK Serienmaschinen han
deln kann, die von der Firma Battenfeld-Fischer Blasform
technik GmbH hergestellt werden, bei denen Extruderschnecken
mit einem Durchmesser von 80 und 90 mm eingesetzt werden.
Die Extruderschnecke nach der Erfindung kann jedoch auch
bei Extrudern anderer Typen eingesetzt werden, bei welchen
Schnecken vorhanden sind, die ein Verhältnis einer Gesamt
länge L zu Flankenaußendurchmesser D in einem Bereich von
20-30 : 1 haben, und die einen Durchmesser in einem Bereich
von 50-130 mm (etwa 2-5 inches) haben. Ferner ist es für
eine übliche Extruderschnecke der Dosierbauart mit einer
einzigen Flanke üblich, daß die Schnecke 1 einen Schnecken
gang 3 hat, der sich von einem Lagerabschnitt M (an der die
Schnecke mit dem Antriebsmotor des Extruders zusammenarbeitet)
zu einem distalen Ende 5 verläuft, an dem ein Düsenelement,
welches unterschiedliche Auslegungsformen haben kann, ange
bracht ist. Ferner ist ein innerer Kühlkanal 7 vorgesehen,
durch den Kühlluft entlang der Längserstreckung der Schnecke
1 geht. Zusätzlich ist es für eine Dosierschnecke charak
teristisch, daß das Anfangsteil des Schneckenganges 3 eine
Aufgabezone ist, bei der der Schneckengang eine konstante
Tiefe df hat, daß eine distale Dosierzone vorgesehen ist, in
der der Schneckengang eine konstante Tiefe dm hat, die klei
ner als die Tiefe df der Aufgabezone ist, und daß eine Über
gangszone vorgesehen ist, welche die Aufgabe- und Dosierzonen
verbindet, und in der die Tiefe des Schneckenganges progres
siv von der Tiefe df der Aufgabezone zu der Tiefe dm der Do
sierzone abnimmt. Der Zusammenhang zwischen der Tiefe des
Schneckenganges 3 der Aufgabe- und Dosierzonen wird übli
cherweise mit dem "Kompressionsverhältnis" ausgedrückt.
Die nachstehende Tabelle stellt die Eigenschaften von fünf
unterschiedlichen Schnecken gegenüber, wobei die mit A
und B bezeichneten nach der Erfindung ausgelegt sind und
jene, die mit C, D und E bezeichnet sind, Extruderschnecken
üblicher Bauart sind.
Alle die vorstehend genannten Schnecken werden von innen
mittels Luft gekühlt und laufen mit 45/l min bei starrem
PVC als Extrudat. Während des Laufs der üblichen Schnecken
C, D und E wurden Temperaturen in der Größenordnung von
193°C-199°C (380-390°F) bei einer Abgabeleistung von
etwa 99,66 kg/h (220 pounds per hour) bei Schnecken mit
einem Durchmesser von 80 mm und von etwa 131,37 kg/h
(290 pounds per hour) bei einer Schnecke mit einem Durch
messer von 90 mm gemessen. In jedem Fall mußte die Her
stellung aufgrund des Brennens von PVC unterbrochen werden
(welches etwa bei 188°C (370°F)) auftritt. Bei den Schnecken
A und B hingegen wurden Temperaturen längs der Schnecke ge
messen, die etwa 159°C (310°F) nicht überschritten, und es
wurde eine Abgabeleistung bei 45/l min von etwa 226,5 kg/h
(etwa 500 pounds per hour) bei einer Schnecke A mit 90 mm
und eine Abgabeleistung von 154,02 kg/h (340 pounds per
hour) bei einer Schnecke B mit einem Durchmesser von 80 mm
gemessen. Ferner trat das Brennen des PVC, das in den Über
gangszonen bei den üblichen Schnecken auftrat, nicht auf,
so daß der Betrieb mit umlaufender Schnecke bei den beiden
Schnecken A und B ohne Unterbrechung weitergeführt werden
konnte.
Wie in der Beschreibungseinleitung angegeben ist, kann man
die einzelnen Charakteristika einer Extruderschnecke nicht
isoliert voneinander betrachten, sondern sie stehen jeweils
in wechselseitigem engem Verhältnis und sind nicht unabhän
gig voneinander zu sehen. Diese Tatsache ergibt sich aus
der vorstehend genannten Tabelle, aus der sich folgendes ent
nehmen läßt. Zum einen zeigt die Erfindung, daß eine Schnec
kentiefe von df für den Schneckengang 3 etwa 15 mm bei ei
ner 90 mm Schnecke und 14 mm bei einer 80 mm Schnecke sich
belaufen sollte, daß ein Kompressionsverhältnis df : dm zwi
schen den Tiefen des Schneckenganges 3 in den Aufgabe- und
Dosierzonen etwa 2,0 betragen sollte. Jedoch sind diese Ei
genheiten für sich gesehen nicht ausreichend, wie sich dies
aus der Tatsache ergibt, daß die Schnecke C zu unzufrieden
stellenden Ergebnissen trotz der Tatsache führte, daß ein
niedrigeres Kompressionsverhältnis verwirklicht wurde,
und daß man bei den Schnecken D und E nicht zufriedenstel
lende Ergebnisse trotz der Tatsache erhält, daß man das
gleiche oder größere Kompressionsverhältnisse verwirklichte.
Dies ergibt sich insbesondere deutlich, wenn man die Tat
sache berücksichtigt, daß die Tiefe df der Schnecke D
geringer als jene der entsprechenden erfindungsgemäßen
Schnecke B und der Schnecke E war. Die Schnecke C hatte hin
gegen eine Tiefe df innerhalb eines Bereiches von 0,25 mm
von jener bei der erfindungsgemäßen Schnecke A. In diesem
Zusammenhang ist es auch von Bedeutung, daß das Verhältnis
der Schneckenlänge L zu Schneckengangdurchmesser D bei den Schnecken
A und C und bei den Schnecken B, D und E jeweils gleich war.
In ähnlicher Weise zeigt die Tabelle, daß die einzelnen
Zonen größer oder kleiner gewählt werden können, ohne daß
man zufriedenstellende Ergebnisse sicher gewährleisten
kann.
Aus den vorstehenden Ausführungen ergibt sich, daß man in
zweckmäßiger Weise wärmeempfindliche Kunststoffe, wie PVC,
in vorteilhafter Weise ohne Brennschwierigkeiten extrudieren
kann, wenn man eine Schnecke der Dosierbauart mit einem einzigen
Schneckengang bereitgestellt, die eine Steigung und Ganghöhe
hat, die über die gesamte Länge der Schnecke hinweg kon
stant ist, und ein L/D-Verhältnis in einem Bereich von
20-30 : 1 hat, bei welcher ein Kompressionsverhältnis df : dm von
etwa 2 : 1 vorhanden ist, und wobei die Länge der Aufgabezone
sich auf 27-33% der Gesamtlänge L beläuft, die Länge der
Übergangszone sich auf 23-25% der Gesamtlänge L beläuft und
die Länge der Dosierzone sich auf 45-48% der Gesamtlänge L
beläuft. Insbesondere sollte vorzugsweise das L/D-Verhältnis
zwischen 24-26 : 1 liegen, und der Außendurchmesser sollte
zwischen 50,8 bis 101,6 mm (2-4 inches) liegen. Insbeson
dere hat man überraschende Ergebnisse bei den Schnecken A und
B erzielt, bei denender konstante Schneckengang "quadratisch"
war (d.h. bei der die Steigung zwischen benachbarten Win
dungen des Schneckengangs gleich dem Durchmesser D war) und die ei
nen Schneckengang bzw. eine Erstreckung hatte, die etwa
7-8 Windungen in der Aufgabezone, 6 Windungen in der Über
gangszone und etwa 11-112 Windungen in der Dosierzone hatte.
Bei einer Schnecke der erfindungsgemäßen Art wird das wärme
empfindliche Kunststoffmaterial, wie Polyvinylchlorid und
ähnliche Materialien, in der Aufgabezone verdichtet und be
arbeitet, in der die Tiefe df des Materialdurchganges zwi
schen dem Schneckengrundkörper und der inneren zylindrischen
Fläche des Gehäuses des Extruders relativ lange groß ist,
bevor das Material von der Übergangszone komprimiert und
plastifiziert wird, die eine relativ kurze Länge hat. Nach
dem Verlassen der Übergangszone wird das Material in der
Dosierzone vermischt und gefördert, und anschließend wird
das sorgfältig und gleichmäßig gemischte und plastifizierte
Material aus dem Extruder über ein Extrusionswerkzeug oder
eine Spritzdüse auf übliche Art und Weise ausgetragen.
Eine voranstehend beschriebene Schnecke 1 ist ideal für
weiches, flexibles Vinyl und andere Materialien, bei denen
Schnecken eingesetzt werden, die keine Mischstifte haben soll
ten. Bei Materialien jedoch, wie starres PVC und Polyethylen,
sollte eine Mehrzahl von Reihen mit Mischstiften 10 vorge
sehen sein. Trotz der Lehre nach dem eingangs genannten
Stand der Technik hat sich jedoch wenigstens bei starrem
PVC, Polyethylen und ähnlichen Materialien bei dem Einsatz
einer Schnecke der erfindungsgemäßen Art gezeigt, daß man
günstigere Ergebnisse erzielt und eine Vergleichmäßigung vor
genommen werden sollte. Die Vermischung erfolgt bei niedri
geren Temperaturen, wenn man einzelne Reihen mit Mischstif
ten jeweils an drei oder vier Stellen vorsieht, die in der
Dosierzone in einem Abstand angeordnet sind, der relativ
groß im Verhältnis zueinander und bezogen auf die stromauf
wärtigen und stromabwärtigen Enden der Dosierzone gesehen,
angeordnet sind. Jede Stiftreihe weist einen einzelnen Ring
aus radial ausgerichteten Mischstiften auf, die von dem
Grunddurchmesser der Schnecke, der im wesentlichen gleich
der Tiefe dm des Schneckenganges 3 ist, um ein entsprechen
des Maß vorstehen, und die in regelmäßigen Winkelabstän
den über den gesamten Umfang der Schnecke hinweg gesehen
angeordnet sind. Der Schneckengang ist an der Schnittstelle mit
der jeweiligen Stiftreihe unterbrochen.
Zusätzlich sind gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
die Abstände, mit denen die Stiftreihen im Abstand vonein
ander längs der Dosierzone angeordnet sind, ungleichförmig
gewählt. Insbesondere in Richtung des stromaufwärtigen En
des der Dosierzone in Richtung zu dem stromabwärtigen Ende
der Dosierzone gesehen beläuft sich der erste Abstand von
dem stromaufwärtigen Ende zu dem ersten Ring mit Misch
stiften auf eine Größe, die etwa 10-15% größer als der Ab
stand von dem letzten Ring der Mischstifte zu dem stromab
wärtigen Ende 5 der Schnecke 1 ist. Obgleich die Abstände
zwischen den zweiten und dritten und den dritten und vier
ten Ringen gleich sein können (wenn vier Stiftreihen an
stelle von drei eingesetzt werden) ist der Abstand zwischen
dem ersten Ring und dem zweiten Ring mit Mischstiften 10
etwa 5% größer als der erste Abstand zwischen dem stromauf
wärtigen Ende der Dosierzone und dem ersten Ring und dem
jeweils darauffolgenden Abstand zwischen der zweiten und
der letzten Stiftreihe (d.h. die letzte Stiftreihe ist ent
weder der dritte oder der vierte Ring in Abhängigkeit von
der Anzahl der vorgesehenen Stiftreihen.) Wie ferner bei der
dargestellten bevorzugten Ausführungsform gezeigt ist, weist
jede Stiftreihe einen ununterbrochenen Ring mit nur 24 ra
dial ausgerichteten Stiften auf. Hierbei erhält man gleich
mäßige Winkelabstände von etwa 15° zwischen der Mittelachse
jedes Paars benachbarter Stifte. Die Stifte haben einen
Durchmesser von 4-5 mm bei einer Extruderschnecke mit ei
nem Durchmesser D von 80-90 mm.
Bei einer Dosierzone, die nach der Erfindung mit Stift
reihen ausgelegt ist, gewährleisten die relativ in großem
Abstand angeordneten Stifte jedes Rings in Verbindung mit
dem unterbrochenen Schneckengang, daß die Wärme, die aus
den Scherkräften resultiert, die durch die Stifte des
jeweiligen Rings aus Stiften erzeugt werden, keine über
mäßige Temperaturerhöhung bei wärmeempfindlichen Materialien
bewirkt und daß zugleich auf effektive Weise ein homogenes
Extrudat erzeugt wird. Somit lassen sich starre Kunststoff
materialien, wie starres Polyvinylchlorid, Polyethylen u .dgl.
Materialien wirksam ohne Schwierigkeiten hinsichtlich der
Verschlechterung der Eigenschaften durch Wärmeeinfluß ex
trudieren.
Obgleich voranstehend bevorzugte Ausführungsformen erläutert
wurden, können selbstverständlich zahlreiche Abänderungen
und Modifikationen vorgenommen werden, die der Fachmann im
Bedarfsfall treffen wird, ohne den Erfindungsgedanken zu
verlassen.
Claims (11)
1. Extruderschnecke für das Extrudieren von thermo
plastischen Materialien der Dosierbauart mit einem ein
zigen Schneckengang, welcher eine Anfangsaufgabezone, bei
dem der Schneckengang eine konstante Tiefe (df) hat, eine
distale Dosierzone, in der der Schneckengang eine konstante
Tiefe (dm) hat, die kleiner als jene der Aufgabezone ist,
und eine Übergangszone umfaßt, die die Aufgabezone mit der
Dosierzone verbindet, und in der die Tiefe des Schnecken
gangs allmählich von jener in der Aufgabezone zu jener in
der Dosierzone abnimmt, wobei ein L/D-Verhältnis von Ge
samtlänge (L) der Zonen zu dem Außendurchmesser (D) der
Schnecke in einem Bereich von 20-30 : 1 liegt, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Extrudieren von wärme
empfindlichen Kunststoffen die Schnecke ein Kompressions
verhältnis (df : dm) von etwa 2 : 1 hat, die Länge der Aufgabe
zone 27-33% der Gesamtlänge (L), die Länge der Übergangs
zone zwischen 23-25% der Gesamtlänge (L) und die Länge der
Dosierzone 45-48% der Gesamtlänge (L) ist, und daß die
Steigung und die Ganghöhe über die gesamte Länge des
Schneckengangs hinweg konstant sind.
2. Extruderschnecke nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das L/D-Verhältnis zwischen 24-26:1 liegt,
und der Außendurchmesser (D) zwischen 50,8-101,6 mm liegt.
3. Extruderschnecke nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schneckengang etwa 7-8 Windungen in der
Aufgabezone, 6 Windungen in der Übergangszone und 11-12
Windungen in der Dosierzone aufweist.
4. Extruderschnecke nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Extrudieren von starren Kunststoffen
der Schneckengang in der Dosierzone an 3-4 Stellen mittels
eines einzelnen Rings mit 24 radial ausgerichteten Stiften
unterbrochen ist, die in einem Abstand von dem Grunddurch
messer der Schnecke vorstehen, der im wesentlichen gleich
der Tiefe (dm) ist, und die in regelmäßigen Winkelabstän
den über den gesamte Umfang der Schnecke hinweg angeordnet
sind, und daß die 3-4 Stellen in großen Abständen vonein
ander und zu den stromaufwärtigen und stromabwärtigen En
den der Dosierzone liegen.
5. Extruderschnecke nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, da8 zum Extrudieren von starren Kunststoffen
der Schneckengang in der Dosierzone an 3-4 Stellen durch
einen einzelnen Ring aus 24 radial ausgerichteten Misch
stiften unterbrochen ist, die um eine Strecke von dem
Grunddurchmesser der Schnecke vorstehen, die im wesentli
chen gleich der Tiefe (dm) ist, und die in gleichförmigen
Winkelabständen über den gesamten Umfang der Schnecke hin
weg angeordnet sind, und daß die 3-4 Stellen in einem
großen Abstand voneinander und von den stromaufwärtigen
und stromabwärtigen Enden der Dosierzone angeordnet sind.
6. Extruderschnecke nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Extrudieren von starren Kunststoffen der
Schneckengang in der Dosierzone jeweils an 3-4 Stellen mit
tels eines einzigen Rings aus 24 radial ausgerichteten
Mischstiften unterbrochen ist, die um eine Strecke von dem
Grunddurchmesser der Schnecke vorstehen, die im wesentlichen
gleich der Tiefe (dm) ist und die in gleichmäßigen Winkel
abständen über den gesamten Umfang der Schnecke verteilt
angeordnet sind, und daß die 3-4 Stellen in einem großen
Abstand voneinander und von den stromaufwärtigen und
stromabwärtigen Enden der Dosierzone liegen.
7. Extruderschnecke zum Extrudieren von thermoplasti
schen Materialien mit einem einzigen Schneckengang der Do
sierbauart, welcher eine anfängliche Aufgabezone, in der
der Schneckengang eine konstante Tiefe (df), eine distale
Dosierzone, in der der Schneckengang eine konstante Tiefe
(dm) hat, die kleiner als jene der Aufgabezone ist, und
eine Übergangszone umfaßt, die die Aufgabezone und die
Dosierzone verbindet, und in der die Tiefe des Schneckengangs
allmählich von jener der Aufgabezone zu jener der Dosier
zone abnimmt, wobei ein L/D-Verhältnis von Gesamtlänge (L)
der Zonen zu dem Außendurchmesser (D) der Schnecke im Be
reich von 20-30 : 1 liegt, dadurch gekennzeich
net, daß zum Extrudieren von starrem Polyvinylchlorid,
Polyethylen und ähnlichen Materialien der Schneckengang
in der Dosierzone an jeweils 3-4 Stellen mittels eines ein
zelnen Rings aus 24 radial ausgerichteten Mischstiften unter
brochen ist, die um eine Weglänge von dem Grunddurchmesser
der Schnecke vorstehen, die im wesentlichen gleich der Tiefe
(dm) ist und die in regelmäßigen Winkelabständen über den
gesamten Umfang der Schnecke hinweg verteilt angeordnet
sind, und daß die 3-4 Stellen in einem großen Abstand von
einander und von den stromaufwärtigen und stromabwärtigen
Enden der Dosierzone liegen.
8. Extruderschnecke nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die groß bemessenen Abstände der Stellen in
der Dosierzone ungleich sind.
9. Extruderschnecke nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß in Richtung von dem stromabwärtigen Ende
der Dosierzone zu dem stromabwärtigen Ende der Dosierzone
gesehen ein erster Abstand von dem stromaufwärtigen Ende
zu einem ersten Ring mit Mischstiften 10-15% größer als ein
letzter Abstand von einem letzten Ring mit Mischstiften zu
dem stromabwärtigen Ende ist, und daß ein zweiter Abstand
zwischen dem ersten Ring und einem zweiten Ring mit Misch
stiften etwa 5% größer als der erste Abstand und die jeweils
darauffolgenden Abstände zwischen dem zweiten und letzten
Ringen mit Mischstiften ist.
10. Verfahren zum Extrudieren eines wärmeempfindlichen
Kunststoffmaterials, wie Polyvinylchlorid und ähnlichen
Materialien, gekennzeichnet durch die fol
genden Schritte:
- a) Vorsehen einer Extruderschnecke der Bauart, die eine Anfangsaufgabezone, in der der Schneckengang eine konstante Tiefe (df) hat, eine distale Dosierzone, in der der Schneckengang eine konstante Tiefe (dm) hat, die klei ner als jene der Aufgabezone ist, und eine Übergangszone hat, die die Aufgabezone mit der Dosierzone verbindet und in der die Tiefe des Schneckengangs allmählich von jener in der Aufgabezone zu jener in der Dosierzone ab nimmt, wobei ein Verhältnis L/D aus Gesamtlänge (L) der Zonen und dem Außendurchmesser (D) der Schnecke in einem Bereich von 20-30 : 1 liegt,
- b) Aufgeben eines wärmeempfindlichen Kunststoff materials an der Aufgabezone,
- c) Verdichten und Bearbeiten des Materials in der Aufgabezone und Abgabe desselben zu der Übergangszone,
- d) Plastifizieren und Komprimieren des Materials in der Übergangszone und Weiterleiten des Materials zu der Dosierzone bei einem Kompressionsverhältnis (df : dm) von etwa 2 : 1, und
- e) Mischen und Fördern des Materials in der Dosier
zone,
wobei das Verdichten und Bearbeiten des Materials in der Aufgabezone auf 27-33% der Gesamtlänge (L) vorgenommen wer den, das Plastifizieren und Komprimieren des Materials der Übergangszone auf 23-25% der Gesamtlänge (L) vorgenommen werden, das Mischen und Fördern der Dosierzone auf 45-48% der Gesamtlänge (L) vorgenommen werden und wobei das Mate rial längs der Schnecke mittels des Schneckengangs mit einer konstanten Steigung und Ganghöhe gefördert wird.
11. Verfahren zum Extrudieren von starren Kunststoff
materialien, wie starrem Polyvinylchlorid und Polyethylen
und ähnlichen Materialien, gekennzeichnet
durch die folgenden Schritte:
- a) Vorsehen einer Extruderschnecke der Bauart, die eine Anfangsaufgabezone, in der der Schneckengang eine konstante Tiefe (df) hat, eine distale Dosierzone, in der der Schneckengang eine konstante Tiefe (dm) hat, die klei ner als jene der Aufgabezone ist, und eine Übergangszone hat, die die Aufgabezone mit der Dosierzone verbindet und in der die Tiefe des Schneckengangs allmählich von jener in der Aufgabezone zu jener in der Dosierzone abnimmt, wobei ein Verhältnis L/D aus Gesamtlänge (L) der Zonen und dem Außendurchmesser (D) der Schnecke in einem Bereich von 20-30 : 1 liegt,
- b) Aufgeben eines wärmeempfindlichen Kunststoff
materials an der Aufgabezone,
wobei das Mischen des Materials in der Dosierzone durch einen einzigen Ring mit 24 radial ausgerichteten Misch stiften unterstützt wird, die um eine Wegstrecke von dem Grunddurchmesser der Schnecke vorstehen, die im wesentli chen gleich der Tiefe (dm) ist und die in gleichförmigen Winkelabständen über den gesamten Umfang dler Schnecke hin weg an jeweils 3-4 Stellen angeordnet sind, an denen der Schneckengang unterbrochen ist, und wobei die Stellen einen großen Abstand voneinander und von den stromaufwärtigen und stromabwärtigen Enden der Dosierzone haben.
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