DE4007257A1 - Verfahren zum haerten der oberflaeche von stahlgegenstaenden - Google Patents
Verfahren zum haerten der oberflaeche von stahlgegenstaendenInfo
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- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D1/00—General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
- C21D1/06—Surface hardening
- C21D1/09—Surface hardening by direct application of electrical or wave energy; by particle radiation
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Härten der Oberfläche
von Gegenständen aus durch Gefügeumwandlung härtbaren
(martensitischen) Stählen.
Stähle die durch Umwandlung ihres Gefüges von Austenit in Martensit
härtbar sind, werden üblicherweise auf die Austenitisierungstempe
ratur (ca. 900°C) erhitzt und anschließend durch Auslagern an
Luft oder durch Anwendung von Kühlmitteln (Preßluft, Wasser, Öl)
abgeschreckt. Infolge der sich dabei vollziehenden Gefügeumwandlung
in Martensit wird die Härte des Gegenstands gegenüber dem weicheren
austenitischen Gefüge beträchtlich erhöht. Allerdings nimmt auch
die Sprödbruchneigung zu und die Duktilität ab. Durch Flammenhärten
oder elektroinduktives Härten ist es auch möglich, den Gegenstand
nicht vollständig durchzuhärten, sondern ihn nur in einem ausge
wählten Oberflächenabschnitt bis zu einer gewünschten Tiefe zu
härten. Durch Wahl der Erwärmungstemperatur, -dauer und der Ab
schreckintensität kann die Härtetiefe zwischen einigen Zehnteln
Millimetern und einigen Zentimetern variiert werden.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Oberflächenhärten von Stahlgegenständen zu schaffen, welches es
ermöglicht, gezielt begrenzte Abschnitte, insbesondere im Kanten
u. Dichtflächenbereich von Werkstücken möglichst konturengenau zu
härten. Mit den bekannten Erwärmungsmethoden ist dies deswegen
nicht möglich, weil die in das Werkstück eingebrachte Wärme sehr
rasch in die Nachbarbereiche abfließt, die gar nicht mit gehärtet
werden sollen. Das führt dazu, daß infolge dieses Wärmeabflusses
doch Nachbarbereiche beidseits der beabsichtigten Härtezone mit
gehärtet werden und Formverzug entstehen kann.
Diese Aufgabe wird nun erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man
einen WIG- (Wolfram-Inert-Gas) Brenner in einer Pendelbewegung
quer zur Relativbewegung zwischen Brenner und Werkstück über
dessen zu härtende Oberflächenabschnitte führt. Die mit einer
Härtesteigerung verbundene Gefügeumwandlung erfolgt dann beim
anschließenden Luftabkühlen, wenn der Brenner den zuvor erwärmten
Oberflächenabschnitt bei seiner Weiterbewegung verläßt. Auf diese
Weise gelingt es überraschenderweise, die Härtezone in engen
Maßtoleranzen einzuhalten und einen nennenswerten Wärmeabfluß in
Nachbarabschnitte der Härtezone wirksam zu verhindern, so daß sich
die Härtung nur in dem jeweils gewünschtem Abschnitt vollzieht.
Dies hat besondere Bedeutung auch beim Härten im Bereich von
Kanten oder Vorsprüngen.
Die bei der Erwärmung des zu härtenden Oberflächenabschnitts des
Werkstücks erforderliche Relativbewegung zwischen Werkstück und
Brenner kann in bekannter Weise verwirklicht werden, entweder
durch eine alleinige Bewegung des Brenners, oder durch eine
alleinige Bewegung des Werkstücks gegenüber dem Brenner. Es ist
jedoch auch möglich, beide, also Brenner und Werkstück, zu
bewegen. Diese letztgenannte kombinierte Bewegung läßt sich z. B.
in der Weise verwirklichen, daß das Werkstück gegenüber dem
Brenner eine Längsbewegung entlang der Härtezone ausführt, während
der Brenner eine Pendelbewegung quer zu dieser Fortbewegungsrich
tung ausführt und dabei die Breite der Härtezone überstreicht.
Es entsteht dabei in jedem Fall ein Zick-Zack- oder Meander-Verlauf
der durch den Brenner auf der Werkstückoberfläche erzeugten Spur.
Das zu härtende Werkstück kann bevorzugt auf dem Arbeitstisch, der
WIG-Brenner in dem Werkzeugkopf einer Funkenerosionsmaschine einge
spannt sein. Diese Arbeitsweise empfiehlt sich insbesondere dann,
wenn die zu härtenden Oberflächenabschnitte zuvor in der Funken
erosionsmaschine bearbeitet worden sind.
Durch Umspannen der Elektrode, d. h. z. B. durch Austausch der
Funkenerosionselektrode gegen einen WIG-Brenner, kann sofort
anschließend an den Erodierprozeß die Härtung in den gewünschten
Oberflächenabschnitten sehr gezielt und kontrolliert durchgeführt
werden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsge
mäßen Verfahrens kann mittels des WIG-Brenners in einer gesteuerten
überlagerten Längs- und Querbewegung im Bereich von stark auf
Verschleiß beanspruchten Flächen und Kanten, wie den Flächen im
Bereich der Schließkanten von z. B. Kunststoffspritzformen, eine
gleichförmige Zone (Wärmebehandlungsschicht) erhöhter Festigkeit
und Härte erzeugt werden.
Anhand des nachfolgenden Beispiels und der Zeichnung wird die Er
findung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Funkenerosionsmaschine,
Fig. 2 eine Draufsicht derselben,
Fig. 3 den Härteverlauf im gehärteten Oberflächenabschnitt,
Fig. 4 ein Schliffbild des gehärteten Oberflächenabschnitts
in 50-facher Vergrößerung.
Ein WIG-Brenner 1, bestehend aus einem Wolfram-Draht, der von
inertem Schutzgas umspült wird, wurde in eine Funkenerosions
maschine 2 als Elektrode eingespannt. Das oberflächenzuhärtende
Werkstück 3 wurde auf den Arbeitstisch 4 der Funkenerosionsmaschine
2 aufgespannt. Der Brenner führte entlang der strichpunktierten
Linie 5 eine Pendelbewegung aus, und der Arbeitstisch 4 mit dem
aufgespannten Werkstück 3 wurde in X-Richtung quer zur Pendelbe
wegung in Y-Richtung gegenüber dem WIG-Brenner 1 verfahren, der
seinerseits gegenüber dem Werkstück 3 in Z-Richtung vertikal
verstellbar ist.
Das Werkstück bestand aus dem Stahl Werkstoff Nr. 1.2311.
Der Abstand der Elektrodenspitze gegenüber dem Werkstück betrug
6,5 mm. Die Stromstärke betrug 60 A. Der WIG-Brenner 1 wurde mit
einer Geschwindigkeit von 900 mm/min. über eine Spurbreite von 20 mm
bewegt. Die Vorschubgeschwindigkeit des Arbeitstisches 4 betrug
2 mm/min.
Die Härte des dabei oberflächengehärteten Abschnitts wurde gemäß
Fig. 3 bis zu einer Tiefe von 0,8 mm gesteigert, wobei die maximale
Härte im oberflächennahen Abschnitt bis zu einer Tiefe von 0,2 mm
auf 600 bis 650 HV 0,2 gegenüber einer Kernhärte von 300 HV 0,2
gesteigert werden konnte.
Ein Schliffbild des oberflächengehärteten Werkstücks zeigt Fig. 4.
Die Härtezone erstreckt sich bis zu einer Tiefe von 0,4 mm, während
die gesamte durch die Wärmebehandlung beeinflußte Zone sich über
0,7 mm erstreckt.
Messungen ergaben, daß sich die Oberflächenrauhigkeit durch die
Härtung nicht negativ verändert hat.
Claims (3)
1. Verfahren zum Härten der Oberfläche von Gegenständen aus
durch Gefügeumwandlung härtbaren (martensitischen) Stählen
mittels eines WIG (Wolfram-Inert-Gas)-Brenners, der in einer
Pendelbewegung quer zur eigentlichen Fortbewegungsrichtung über die
zu härtenden Oberflächenabschnitte geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das zu härtende
Werkstück auf dem Arbeitstisch und der WIG-Brenner in den
Werkzeugkopf einer Funkenerosionsmaschine gespannt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß mittels des WIG-
Brenners in einer gesteuerten überlagerten Längs- und Querbewegung
im Bereich von stark auf Verschleiß beanspruchten Flächen und
Kanten, wie den Flächen im Bereich der Schließkanten von Kunst
stoffspritzformen, eine gleichförmige Zone (Wärmebehandlungs
schicht) erhöhter Festigkeit und Härte erzeugt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904007257 DE4007257A1 (de) | 1990-03-08 | 1990-03-08 | Verfahren zum haerten der oberflaeche von stahlgegenstaenden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904007257 DE4007257A1 (de) | 1990-03-08 | 1990-03-08 | Verfahren zum haerten der oberflaeche von stahlgegenstaenden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4007257A1 true DE4007257A1 (de) | 1991-09-12 |
Family
ID=6401657
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904007257 Ceased DE4007257A1 (de) | 1990-03-08 | 1990-03-08 | Verfahren zum haerten der oberflaeche von stahlgegenstaenden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4007257A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0732419A1 (de) * | 1995-03-14 | 1996-09-18 | Isuzu Motors Limited | Verfahren zum Umschmelzen metallischer Oberflächen |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3302415C1 (de) * | 1983-01-26 | 1983-11-17 | Aeg-Elotherm Gmbh, 5630 Remscheid | Verfahren zum Härten einer gußeisernen Werkstückoberfläche durch Aufschmelzen der Oberfläche im Lichtbogen und anschließendes Abschrecken |
DE3339447C2 (de) * | 1983-10-29 | 1986-10-16 | Audi AG, 8070 Ingolstadt | Vorrichtung zum Umschmelzhärten von hohlzylindrischen Flächen |
-
1990
- 1990-03-08 DE DE19904007257 patent/DE4007257A1/de not_active Ceased
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3302415C1 (de) * | 1983-01-26 | 1983-11-17 | Aeg-Elotherm Gmbh, 5630 Remscheid | Verfahren zum Härten einer gußeisernen Werkstückoberfläche durch Aufschmelzen der Oberfläche im Lichtbogen und anschließendes Abschrecken |
DE3339447C2 (de) * | 1983-10-29 | 1986-10-16 | Audi AG, 8070 Ingolstadt | Vorrichtung zum Umschmelzhärten von hohlzylindrischen Flächen |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
RUHFUS: Wärmebehandlung der Eisenwerkstoffe, Verlag Stahleisen mbH, Düsseldorf 1958, S.203-213 * |
Cited By (1)
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EP0732419A1 (de) * | 1995-03-14 | 1996-09-18 | Isuzu Motors Limited | Verfahren zum Umschmelzen metallischer Oberflächen |
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