DE4005499C2 - Dämpfungsvorrichtung für rotatorisch oder translatorisch bewegte Sensormassen - Google Patents

Dämpfungsvorrichtung für rotatorisch oder translatorisch bewegte Sensormassen

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Description

Die Erfindung betrifft eine Dämpfungsvorrichtung für rotatorisch oder translatorisch bewegte Sensormassen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ähnliche Dämpfungsvorrichtungen sind bereits aus der EP 304 091 bzw. der DE 25 40 107 A bekannt.
In zahlreichen Systemen und Einrichtungen ist es erforderlich, beweglich gelagerte oder geführte Massen zu dämpfen, um bestimmte Bewegungscharakteristiken zu verwirklichen.
Beispielsweise ist es erforderlich, die Sensormasse eines Beschleunigungssensors eines Sicherungssystems für Kraftfahrzeuge zu dämpfen, damit durch den norma­ len Fahrbetrieb verursachte, ungefährliche Beschleunigungen nicht zu einer Auslösung des Si­ cherungssystemes führen und beispielsweise nur sol­ che Beschleunigungen die Sensormasse bis zu einem ein Auslösesignal erzeugenden Punkt bewegen, die da­ durch aufgrund ihrer längeren Einwirkungszeit als gefährlich erkannt werden.
Eine für empfindliche Systeme, beispielsweise Be­ schleunigungssensoren, geeignete Dämpfungsvorrich­ tung muß auf die zu dämpfende Masse einen vorherbe­ stimmbaren, in ihrer gewünschten Größe unveränder­ baren Widerstand ausüben, um ihrer Funktion gerecht zu werden. Die beweglichen, die Dämpfung bewirken­ den oder übertragenden Teile dürfen daher insbeson­ dere keiner Haftreibung ausgesetzt werden, da diese leicht zu einem unberechenbaren Dämpfungsverhalten führen kann.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Dämp­ fungsvorrichtung der eingangs angegebenen Art zu schaffen, die im wesentlichen unbeeinflußt von äuße­ ren Kräften und insbesondere ohne Haftreibung, eine Dämpfung der bewegten Massen in vorherbestimmbarer und wählbarer Form ermöglicht.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Dämp­ fungsvorrichtung der gattungsgemäßen Art dadurch ge­ löst, daß in einer radial geschlossenen Leitung aus für magnetische Feldlinien durchlässigem Material ein Permanentmagnet in Form eines kolbenförmigen Verdrängerteiles angeordnet und von einer in der Leitung befindlichen magnetisierbaren Flüssigkeit umgeben ist, und daß ein, die Leitung zumindest teilweise einfassendes Formteil aus ferromagneti­ schen Stoffen magnetisch an den Permanentmagneten angekuppelt ist. Derartige magnetisierbare Flüssig­ keiten sind im Handel erhältlich und bestehen aus Suspensionen sehr kleiner Magnetit- oder Ferrit- Teilchen oder Teilchen aus ferromagnetischen Stof­ fen in viskosen Flüssigkeiten.
Bei der erfindungsgemäßen Dämpfungsvorrichtung la­ gert sich die magnetische oder magnetisierbare Flüs­ sigkeit als schmierendes Polster auf der Umfangsflä­ che des kolbenförmigen Permanentmagneten in einer Weise an, daß eine unmittelbare Berührung zwischen dem kolbenförmigen Permanentmagneten und dar Innen­ wandung der Leitung ausgeschlossen und dadurch eine Haftreibung zwischen beiden Teilen vermieden ist. Der kolbenförmige Permanentmagnet wird daher gleich­ sam schwebend durch die magnetische oder magneti­ sierbare Flüssigkeit in der Leitung gehalten. Die­ ser Effekt ergibt sich sowohl wenn die Leitung ganz mit magnetisierbarer Flüssigkeit gefüllt ist, als auch dann, wenn die Menge der vorhandenen magneti­ sierbaren Flüssigkeit gerade ausreicht, den Perma­ nentmagneten mit einer dünnen Schicht zu umgeben und der übrige Raum der Leitung mit einem Medium ge­ füllt ist, welches sich nicht mit der magnetisierba­ ren Flüssigkeit mischt.
Da die Viskosität der magnetisierbaren Flüssigkeit oder des Sperrmediums bekannt ist, läßt sich auf de­ ren Strömung ein Widerstand vorbestimmbarer Größe ausüben, so daß sich ein gewünschtes Dämpfungsver­ halten der Vorrichtung mit großer Genauigkeit ein­ stellen läßt.
Zur Ausübung eines Widerstands auf die Strömung der magnetisierbaren Flüssigkeit oder des Sperrmediums kann mindestens eine Drosselstelle vorgesehen sein.
In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Leitung als in sich geschlossene endlose Leitung ausgebildet und vollkommen mit magnetisierbarer Flüssigkeit ausgefüllt. Zur Ausübung des Widerstan­ des auf die magnetisierbare Flüssigkeit ist eine die Leitung einfassende Spule vorgesehen, die ent­ sprechend der gewünschten Dämpfung mit Strom ge­ speist wird.
Weiterhin kann eine die Leitung einfassende Indukti­ onsspule vorgesehen sein, in der die Strömung der magnetisierbaren Flüssigkeit ein der Strömungsge­ schwindigkeit proportionales Signal erzeugt, das dann zur Bildung der Größe des dämpfenden Stromes in der Dämpfungsspule verwendet wird.
Zweckmäßigerweise ist die geschlossene Leitung eine Ringleitung und das Formteil ein die Ringleitung zu­ mindest teilweise einfassendes Pendel.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Leitung durch einen Rohrab­ schnitt gebildet wird. In bevorzugter Weise ist der Rohrabschnitt an beiden Enden geschlossen und voll­ kommen mit magnetisierbarer Flüssigkeit ausgefüllt. Zwischen dem durch den kolbenförmigen Permanentma­ gneten gebildeten Verdrängerteil und der diesen ein­ schließenden Rohrwandung ist ein ringförmiger Dros­ selspalt gebildet. In diesem System stellt sich ei­ ne der Größe des Drosselspaltes entsprechende Dämp­ fung ein. Weiterhin ist der hydraulische Widerstand der Flüssigkeit in dem ringförmigen Spalt abhängig von der magnetischen Feldstärke und daher auch über diese regelbar.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist nur soviel magnetisierbare Flüssigkeit in dem Rohr­ abschnitt vorhanden, daß der Permanentmagnet mit ei­ ner entsprechenden Schicht umgeben ist. Grundsätz­ lich ist es nur erforderlich soviel magnetisierbare Flüssigkeit in der Leitung zur Verfügung zu haben, daß diese den Permanentmagneten allseitig einhüllt und ein den Magneten einfassendes Gleitkissen bil­ det. Die magnetisierbare Flüssigkeit hat nämlich die Eigenschaft, einen Permanentmagneten einzuhül­ len, so daß dieser gleichsam zwischen den Wandungen schwebt (levitating effect). Ist die Leitung weiter­ hin mit einem Gas oder bevorzugt mit Luft gefüllt, kann eine Dämpfung dadurch erreicht werden, daß min­ destens ein Ende des Rohrabschnittes mit einer Dros­ selstelle versehen ist. Die andere Seite des Rohrab­ schnittes kann ebenso mit einer Drosselstelle verse­ hen sein, sie kann aber auch offen zur umgebenden Atmosphäre sein.
Selbstverständlich ist es auch möglich, daß das in der Leitung angeordnete kolbenförmige Verdränger­ teil aus ferromagnetischen Stoffen und das die Rohr­ leitung einfassende Formteil aus einem Permanentma­ gneten besteht.
Die erfindungsgemäße Dämpfungsvorrichtung erlaubt eine nahezu reibungslose Ankupplung der zu dämpfen­ den Masse an ein dämpfendes Glied, so daß Dämpfun­ gen vorherbestimmter Größe in reproduzierbarer Wei­ se erreichbar sind. Die magnetisierbare oder magne­ tische Flüssigkeit wirkt dabei als hydraulische Schmierung auf das Verdrängerteil. Im Fall eines zu dämpfenden Schwerkraftpendels stellt sich dieses da­ her nach einer Auslenkung mit großer Genauigkeit wieder in seine vertikale Lage ein.
Eine erfindungsgemäße Dämpfungsvorrichtung läßt sich beispielsweise in einem Kraftfahrzeugsicher­ heitsgurtaufroller vorteilhaft verwenden.
Diese Gurtaufroller sind normalerweise mit einem Sensor ausgerüstet, der sowohl auf Verzögerungen des Fahrzeugs wie auch auf Lageveränderungen des Fahrzeugs reagiert. Es entstehen nun Probleme, wenn der Sicherheitsgurtaufroller nicht fest im Fahr­ zeug, beispielsweise an der B-Säule, sondern in ei­ nem beweglichen Teil wie z. B. in der Rückenlehne des Sitzes montiert ist. Je nach Einstellung der Lehne ändert sich dabei die Lage des Sensors rela­ tiv zur Richtung der Gravitationskraft. Entspre­ chend ändern sich dadurch auch die Ansprechwerte des Sensors. Durch die erfindungsgemäße Dämpfungs­ vorrichtung steht nun ein Mittel bereit, den Sensor auf einem Schwerkraftpendel zu befestigen und ihn dadurch entsprechend der Neigungsverstellung der Rückenlehne gedämpft nachzuführen. Dadurch, daß die erfindungsgemäße Dämpfungsvorrichtung praktisch oh­ ne Haftreibung arbeitet, wird der Sensor praktisch immer in seine Ideallage zurückgeführt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachste­ hend anhand der Zeichnung näher erläutert. In die­ ser zeigen
Fig. 1 eine Dämpfungsvorrichtung mit kreisring­ förmiger Leitung, die mit magnetisierba­ rer Flüssigkeit gefüllt ist in schemati­ scher Darstellung,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Dämpfungsvor­ richtung längs der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Dämpfungsvorrichtung nach Fig. 1, bei der sich jedoch nur eine geringe Menge magnetisierbarer Flüssigkeit in der Leitung befindet,
Fig. 4 eine Dämpfungsvorrichtung mit einer durch einen Rohrabschnitt gebildeten Leitung, die mit magnetisierbarer Flüs­ sigkeit angefüllt ist,
Fig. 5 eine Dämpfungsvorrichtung nach Fig. 4, bei der nur eine geringe Menge magneti­ sierbarer Flüssigkeit in der Leitung vorgesehen ist,
Fig. 6 ein Anwendungsbeispiel für die erfin­ dungsgemäße Dämpfungsvorrichtung und
Fig. 7 einen Schnitt durch die Vorrichtung längs der Linie VII-VII in Fig. 6.
Bei der Dämpfungsvorrichtung nach den Fig. 1 und 2 ist der kreisringförmige Hohlraum 2 der radial ge­ schlossenen Leitung 3, deren Mantel aus Kunststoff besteht, ganz mit einer magnetisierbaren Flüssig­ keit gefüllt. In dem Hohlraum 2 der Leitung 3 ist ein Permanentmagnet 6 angeordnet, dessen Quer­ schnitt in etwa dem Querschnitt des Hohlraumes der Leitung 3 entspricht. Im Mittelpunkt M der radial ge­ schlossenen Leitung 3 ist ein Pendel schwenkbar ge­ lagert, das aus einem Hebel 1 und einem Formkörper 5 besteht, der an dem freien Ende des Hebels 1 befestigt ist. Der Formkörper 5 aus fer­ romagnetischem Material faßt die Leitung 3 in der dargestellten Weise U-förmig ein. Die Länge des Permanentmagneten 6 entspricht in etwa der Länge des Formkörpers 5. Der Permanentmagnet 6 ist in dem Hohlraum 2 der Leitung 3 mit engen Spalten zu den umgebenden Wandungen freischwebend gehalten, weil sich auf den Außenflächen des Permanentmagneten 6 ein Polster aus der magnetisierbaren Flüssigkeit bildet, das eine hydraulische Schmierung gegenüber den Wandungen bewirkt.
Schlägt das Pendel 1 aus, wird der an den Form­ körper 5 angekoppelte Permanentmagnet 6 mitbewegt. Dieser bildet einen kolbenartigen Verdrängungskör­ per, so daß die magnetisierbare Flüssigkeit in dem kreisringförmigen Hohlraum 2 bewegt wird. Durch den Fluß der magnetisierbaren Flüssigkeit in der Lei­ tung 3, wird in der Spule 7a ein Strom induziert. Entsprechend der Größe dieses Stromes und entspre­ chend der gewünschten Dämpfung wird die Dämpfungs­ spule 7 mit Strom beaufschlagt. Dadurch ergibt sich ein auf die Strömung der magnetisierbaren Flüssig­ keit wirkender Widerstand, der die Strömung dann in der gewünschten Weise dämpft.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 unterscheidet sich von dem nach Fig. 1 und 2 im wesentlichen nur dadurch, daß der Hohlraum 2 der Leitung 3 nur mit einer geringen Menge magnetisierbarer Flüssig­ keit 11 gefüllt ist. Der übrige Raum ist mit einem Sperrmedium 10, beispielsweise mit Luft oder einer Sperrflüssigkeit angefüllt. Im Hohlraum 2 befindet sich ebenfalls eine Drossel 9.
Wird das Pendel 1 ausgelenkt, wird der an dem Form­ körper 5 angekoppelte Permanentmagnet 6 und die ihn umgebende magnetisierbare Flüssigkeit 11 mitbewegt. Der Permanentmagnet und die magnetisierbare Flüs­ sigkeit 11 bilden zusammen einen Verdrängungskör­ per, der das Sperrmedium 10 durch die Leitung 3 schiebt. Die Drossel 9 ist so ausgelegt, daß sie auf die Strömung des Sperrmediums einen Widerstand ausübt, der das Pendel in der gewünschten Weise dämpft.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist statt einer kreisringförmigen Leitung 3 nur ein beidseitig ge­ schlossener Rohrabschnitt vorgesehen. Der durch die Leitung 3 gebildete Hohlraum ist wie in dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 ganz mit magnetisierbarer Flüssigkeit angefüllt. Zwi­ schen dem Permanentmagneten 6, der gleichsam einen Verdrängerkolben bildet, und der umgebenden Wandung ist ein Ringspalt 8 gebildet, durch den bei einer Auslenkung des Pendels die magnetisierbare Flüssig­ keit von der Kammer 2A in die Kammer 2B und umge­ kehrt strömen muß. Entsprechend der Größe des Ring­ spaltes 8 und der Feldstärke des Permanentmagne­ ten 6 wird dadurch die Pendelbewegung des magne­ tisch an den Permanentmagneten 6 angekoppelten Formkörpers 5 gedämpft.
Fig. 5 zeigt wiederum ein Ausführungsbeispiel mit nur einer geringen Menge magnetisierbarer Flüssig­ keit 11. Die Kammer 2A ist dabei als offener Raum ausgeführt, während die Kammer 2B über die Dros­ sel 12 mit der Umgebung verbunden ist. Bei einer Auslenkung des Pendels 1 entsteht in der Kammer 2B entweder ein Überdruck oder ein Unterdruck, der je­ weils über die Drossel 12 ausgeglichen wird. Die Drossel 12 kann so justiert werden, daß sich die ge­ wünschte Dämpfung des Pendels 1 ergibt.
In den Fig. 6 und 7 ist ein Anwendungsbeispiel für die erfindungsgemäße Dämpfungsvorrichtung be­ schrieben. Bei einem nicht näher dargestellten Si­ cherheitsgurtaufroller ist eine Welle 52 zum Aufwic­ keln des Gurtbandes in einem Rahmen 51 drehbar gela­ gert. Ein Steuerrad 55 ist drehfest mit der Wel­ le 52 verbunden. Eine Grundplatte 53, die mit dem Gehäuse 51 verbunden ist, dient der Lagerung einer Steuerscheibe 56, die konzentrisch zur Wickelwel­ le 52 begrenzt drehbar ist. Ein Schwerkraftpen­ del 59 ist mit seinen Vorsprüngen 60, 61 in Ausnehm­ ungen der Grundplatte 53 und der damit verbundenen Abdeckkappe 54 aufgehängt. Eine Sensormasse 62 ist in einer runden Öffnung an der Oberseite des Schwerkraftpendels 59 eingehängt, so daß sie bei Be­ schleunigungen, die auf den Sicherheitsgurtaufrol­ ler einwirken ausgelenkt wird. Eine Sensorklinke 58 ist schwenkbar auf der Steuerscheibe 56 gelagert. Durch das Ausgleichsgewicht 65 wird die Sensorklin­ ke 58 in einer Stellung gehalten, in der sie nicht mit der Verzahnung des Steuerrades 55 in Eingriff steht. Ihr Berührpunkt 66 mit der Sensormasse 62 liegt auf der Schwenkachse des Schwerkraftpendels 59.
Die erfindungsgemäße Dämpfungsvorrichtung 54 be­ findet sich am unteren Ende des Sicherheitsgurtauf­ rollers. Sie besteht aus einem Formteil aus ferro­ magnetischem Material 5, welches an der Unterseite des Schwerkraftpendels 59 angebracht ist und aus dem mit magnetisierbarer Flüssigkeit gefüllten Be­ hälter, der auch den Magneten 6 enthält und an der Grundplatte 53 befestigt ist.
Die Funktion läßt sich wie folgt beschreiben: Wirkt auf den Sicherheitsgurtaufroller eine Be­ schleunigung ein, so wird die Sensormasse 62 ausge­ lenkt. Dadurch wird die Sensorklinke 58 in Eingriff mit der Verzahnung des Steuerrades 55 gebracht. Das Steuerrad ist dann drehfest mit der Steuerschei­ be 56 verbunden. Bei einem weiteren Gurtbandabzug dreht sich die Welle 52 zusammen mit dem Steuer­ rad 55 und der Steuerscheibe 56. Durch die Drehung der Steuerscheibe kann beispielsweise eine Blockier­ ung des Gurtbandes in hier nicht gezeigter Weise eingeleitet werden.
Ist der Gurtaufroller beispielsweise in der Rücken­ lehne eines Kraftfahrzeugsitzes untergebracht, so muß die Sensorik der jeweiligen Lage der Rückenleh­ ne angepaßt werden. Dies geschieht durch das Schwerkraftpendel 59. Wird die Lage der Rückenleh­ ne verändert, so folgt das Schwerkraftpendel 59 die­ ser Lageveränderung mit vorbestimmter Dämpfung. Da die Dämpfungsvorrichtung praktisch reibungslos ar­ beitet, bewegt sich das Pendel langsam ohne nachzu­ schwingen in eine vertikale Lage. Dadurch, daß die Schwenkachse des Pendels durch den Berührungspunkt zwischen Sensormasse 62 und Sensorklinke 58 geht, ändert sich der Abstand dieser beiden Teile zueinan­ der nicht.
Die Dämpfung des Pendels muß so eingestellt werden, daß auch bei einem langsamen Überschlagen des Fahr­ zeuges das Schwerkraftpendel so langsam dieser Bewe­ gung folgt, daß die Sensormasse 62 trotzdem mit Si­ cherheit ausgelenkt wird und eine Blockierung des Gurtbandes einleitet. Ohne eine Dämpfungseinrich­ tung würde sich das Pendel 59 zusammen mit der Sen­ sormasse 62 bewegen und dadurch eine Blockierung des Gurtbandes verhindern. Auch bei normaler Fahrt würde das Pendel ständig in Schwingung geraten und keine reproduzierbaren Auslösewerte gewährleisten. Würde statt der erfindungsgemäßen Dämpfungseinrich­ tung eine herkömmliche, mit Reibung behaftete Dämp­ fungseinrichtung verwendet werden, so würde sich das Pendel nach einer Lageänderung der Rückenlehne nicht mehr ganz in seine vertikale Stellung bewe­ gen, sondern in einer ausgelenkten Stellung verhar­ ren. Auch dadurch würden sich die Auslösewerte der Sensormasse verschieben, was wiederum zu einer ent­ weder zu frühen oder zu späten Blockierung des Gurt­ bandes führt.

Claims (14)

1. Dämpfungsvorrichtung für rotatorisch oder translatorisch bewegte Sensormassen, vorzugsweise zur Dämpfung der Sensormassen (2) von Beschleunigungs­ sensoren und/oder von schwenkbar gelagerten und durch Schwerkraftpendel (1; 59) ihrer waagerechten Stellung gehaltenen Beschleunigungssensoren von Sicherungssystemen für Kraftfahrzeuge, bei de­ nen jeweils die bewegte Sensormasse magnetisch an ein dämpfendes Glied angekoppelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß in einer gekrümmten geschlossenen Leitung (3; 3A) aus für magnetische Feldlinien durchlässigem Materi­ al, ein Permanentmagnet in Form eines kolbenför­ migen Verdrängerteiles (6) angeordnet und von einer in der Leitung befindlichen magnetisierbaren Flüssigkeit vollständig umgeben ist, und daß ein, die Lei­ tung zumindest teilweise einfassendes Formteil (5), aus ferromagnetischen Stoffen, magnetisch an dem Permanentmagneten (6) angekuppelt ist.
2. Dämpfungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Leitung magnetisierbare Flüssigkeit in einer solchen Menge vorhanden ist, daß sie das Verdrängerteil einhüllt, und daß der übrige Raum der Leitung mit einem mit der magnetisier­ baren Flüssigkeit nicht mischbaren Sperrmedium gefüllt ist.
3. Dämpfungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung ganz mit magnetisierbarer Flüs­ sigkeit ausgefüllt ist.
4. Dämpfungsvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß Einrichtungen vorgesehen sind, die auf die Strömung der von dem Permanentmagneten verdräng­ ten magnetisierbaren Flüssigkeit oder des Sperr­ mediums einen Widerstand ausüben.
5. Dämpfungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausübung des Widerstandes in der Lei­ tung mindestens eine Drosselstelle vorgesehen ist.
6. Dämpfungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gekrümmte geschlossene Leitung eine in sich geschlossene endlose Leitung darstellt.
7. Dämpfungsvorrichtung nach Anspruch 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausübung des Widerstandes auf die strö­ mende magnetisierbare Flüssigkeit eine strom­ durchflossene Spule vorgesehen ist.
8. Dämpfungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Spule proportional zur Strömungsge­ schwindigkeit der magnetisierbaren Flüssigkeit mit Strom gespeist wird.
9. Dämpfungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung des geschwindigkeitsproportio­ nalen Dämpfungsstromes eine Induktionsspule vor­ gesehen ist.
10. Dämpfungsvorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die gekrümmte geschlossene Leitung durch einen Rohrabschnitt gebildet wird.
11. Dämpfungsvorrichtung nach Anspruch 3 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrabschnitt an beiden Enden geschlos­ sen ist, und daß zwischen dem durch den kolben­ artigen Permanentmagneten gebildeten Verdrän­ gungsteil und der diesen einschließenden Rohr­ wandung ein ringförmiger Drosselspalt gebildet wird.
12. Dämpfungsvorrichtung nach Anspruch 2 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrabschnitt an mindestens einem Ende mit einer Drosselöffnung versehen ist, und daß das den übrigen Raum der Leitung ausfüllende Sperrmedium Luft ist.
13. Dämpfungsvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-12 dadurch gekennzeichnet, daß das Formteil aus ferromagnetischen Stoffen an einem Schwerkraftpendel angebracht ist, wel­ ches schwenkbar an einem Sicherheitsgurtaufrol­ ler befestigt ist und einen Sensor zum Messen der Fahrzeugbeschleunigung trägt.
14. Dämpfungsvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine Welle des Sicherheitsgurtaufrollers zum Aufwickeln des Gurtbandes in einem Gehäuse drehbar gelagert ist und an einer Seite mit einem verzahnten Steuerrad drehfest verbunden ist, daß eine Steuerscheibe koachsial zur Achse der Welle begrenzt drehbar im Gehäuse gelagert ist, und daß auf der Steuerscheibe drehbar eine Steuerklinke zum Eingriff in die Verzahnung des Steuerrades angebracht ist, daß ein Schwerkraftpendel schwenkbar am Gehäuse be­ festigt ist, welches an seinem einen Ende, un­ terhalb der Lagerung der Wellenachse zumindest einen Teil der Dämpfungseinrichtung trägt und am anderen Ende, oberhalb der Lagerung der Wel­ lenachse eine Masse aufweist, die sich bei ei­ ner vorbestimmten Beschleunigung aus ihrer Ruhe­ lage bewegt, und daß die Schwenkachse des Pen­ dels den Berührungspunkt der Masse in ihrer Ru­ helage mit der Sensorklinke schneidet.
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EP0304091A1 (de) * 1987-08-21 1989-02-22 Autoliv-Kolb GmbH & Co. Dämpfungseinrichtung

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