DE4003882A1 - Verfahren zur laserinduzierten photolytischen reaktiven abscheidung aus einer gasphase - Google Patents
Verfahren zur laserinduzierten photolytischen reaktiven abscheidung aus einer gasphaseInfo
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- C23C16/48—Chemical coating by decomposition of gaseous compounds, without leaving reaction products of surface material in the coating, i.e. chemical vapour deposition [CVD] processes characterised by the method of coating by irradiation, e.g. photolysis, radiolysis, particle radiation
- C23C16/483—Chemical coating by decomposition of gaseous compounds, without leaving reaction products of surface material in the coating, i.e. chemical vapour deposition [CVD] processes characterised by the method of coating by irradiation, e.g. photolysis, radiolysis, particle radiation using coherent light, UV to IR, e.g. lasers
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur laserinduzierten
photolytischen reaktiven Abscheidung aus einer Gasphase
(LICVD).
Ein derartiges Verfahren ist aus EP-A-02 98 126 bekannt.
Darin werden Grundgedanken der LICVD erläutert. Dabei
findet eine wellenlängenselektive Absorption von Licht in
einem Gas statt. Als Lichtquellen werden ein gepulster
Laserstrahl und eine kontinuierlich strahlende Lichtquelle
angewendet. Beide Strahlungen werden parallel zu einer
Substratoberfläche eingestrahlt. Als Möglichkeit einer
selektiven, d. h. molekülspezifischen Photolyse wird dabei
die Multi-Photon-Dissoziation (MPD) erwähnt.
Bei der MPD werden in der Regel Vibrationsübergänge im
Infraroten (IR) angeregt. Benötigt wird dazu ein
durchstimmbarer Pumplaser mit ausreichend hoher, in der
Regel gepulster Leistung für einen z. B. 30- oder
40-Photonenübergang ins Dissoziationskontinuum, der auf
eine Vibrationsgrundschwingung bzw. eine starke
Absorptionslinie abgestimmt ist.
Es gibt jedoch nur wenige Wellenlängenbereiche im IR, in
denen durchstimmbare Hochleistungslaser wie z. B. der
CO₂-Laser (λ = 9,2 bis 10,8 µm) zur Verfügung stehen. Für
eine ganze Reihe von Molekülen liegen nämlich die starken
Absorptionslinien außerhalb dieses Bereichs, so z. B. für
WF₆, das eine der wenigen flüchtigen gasförmigen
Ausgangsverbindungen für eine Wolfram-Abscheidung ist.
Schwächere Übergänge existieren zwar im fraglichen Be
reich, aber die erforderlichen Laserleistungen werden dann
zu hoch. So ist z. B. bei WF6 der Absorptionsquerschnitt
für die Überlagerungsschwingung (ν₂ + ν4) bei 10,74µm
etwa 14 mal geringer als für die infrarotaktive ν₃-Grund
schwingung bei 14,06 µm.
Da es daneben noch weitere Verlustmechanismen gibt, die zu
einer starken Verringerung der Wirksamkeit des benutzten
CO₂-Lasers führen und sogar MPD unmöglich machen, wie
u. a.:
- - Ausdiffusion aus dem Wechselwirkungsvolumen, d. h. aus demjenigen Volumen innerhalb eines Reaktors, in dem der Laserstrahl auf Moleküle der reaktiven Gase auftrifft
- - Gasströmung durch das Wechselwirkungsvolumen hindurch
- - innere Relaxation der Moleküle
- - Stoßverluste, besteht die Aufgabe der Erfindung darin, die Wirksamkeit einer LICVD mit MPD zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Laserstrahlabsorption vor allem in 0,2- bis mehrlagigen
monomolekularen Schichten der zu zerlegenden Moleküle auf
einer Substratoberfläche durch folgende Maßnahmen bewirkt
wird:
- a) Einstellung des Gesamtgasdrucks in einem Reaktor auf einen Wert, bei dem sich eine vorgegebene Bedeckung des Substrats mit einem Bedeckungsgrad R im Bereich R = 0,2 bis R = 10 (in Einheiten) einer monomolekularen Schicht (bzw. einer gemischt-"mono"molekularen Schicht, d. h. einer Schicht, in der die verschiedenen Gaskomponenten sich benachbart auf der Substratoberfläche befinden) einstellt.
- b) Einstrahlung mindestens eines Laserstrahls in diese Oberflächenschicht, dessen Frequenz auf mindestens einen Vibrationsübergang der in der Oberflächenschicht befindlichen zu zerlegenden Moleküle abgestimmt ist.
- c) Einstellung der Laserstrahlenergiedichte auf mindestens einen Wert, der zur Multiphotondissoziation der zu zerlegenden Moleküle ausreicht.
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in
den Unteransprüchen dargelegt.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen werden im folgenden näher
beschrieben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in
einer Zeichnung dargestellt. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer
LICVD-Anordnung und
Fig. 2 ein Diagramm, in dem verschiedene Dissoziations
möglichkeiten mit unterschiedlichen Anregungs
energien dargestellt sind.
Fig. 1 zeigt eine LICVD-Anordnung, wobei aus einem
abstimmbaren CO2-Laser 1 Laserstrahlung mit linearer
Strahlpolarisation 2 (senkrecht zur Ausbreitungsebene =
Ebene der optischen Anordnung) austritt und von einem
Strahlteiler 3 teilweise zu einem IR-Spektrometer 4
reflektiert wird, das die Bestimmung der eingestellten
Laserwellenlänge erlaubt. Der durch den Strahlteiler 3
hindurchtretende Laserstrahl (mit wesentlich größerer
Intensität als der Strahl 34) wird in einem Strahlkom
primierer 5 komprimiert und gelangt durch ein IR-durch
lässiges Fenster 6, z. B. aus ZnSe, unter streifendem
Einfall auf ein Substrat 8. Der nicht absorbierte Strahl
anteil wird durch ein IR-durchlässiges Fenster 7 auf einen
Schirm (Auffänger, Detektor) 9 reflektiert/abgelenkt. Die
z. B. mit einem optischen Pyrometer in Richtung 14
kontrollierte Temperatur des Substrats 8 wird mittels
einer (hier ohmschen) Substratheizung 13 auf konstante
Temperatur nachgeregelt. 12 bezeichnet die Eintritts
öffnungen für die inerten Fensterspülgase für die
Fenster 6 und 7, wobei auch das hier nicht dargestellte
Beobachtungsfenster für 14 gespült wird. 10 bezeichnet den
Eintritt des reaktiven Gasgemischs und 11 die Gasentsor
gung zur Pumpe bzw. in das mehrkomponentige Gasent
sorgungssystem.
Die Absorption von monomolekularen Schichten auf Oberflä
chen ist wegen der lokal höheren Dichte 100- bis 1000fach
höher als bei Molekülen in der Gasphase bei gleichem
Druck, wenn verschiedene Bedingungen an die Oberfläche und
an das elektromagnetische Wechselfeld des IR-Laserstrahls
eingehalten werden:
- 1. Die Oberfläche muß bezüglich der eingestrahlten Wellenlänge glatt sein (was bei einem CO2-Laser schon recht gut erfüllt werden kann) .
- 2. Die Einstrahlung soll unter einem Einfallswinkel von fast 90° (< 80°) erfolgen, d. h. unter einem Neigungs winkel von wenigen Grad zur Oberfläche.
- 3. Die einfallende IR-Strahlung muß eine p-Polarisations komponente haben, d. h. sinnvollerweise eine Polarisa tion parallel zur Einfallsebene besitzen. Dies ent spricht der sogenannten Dipol-Auswahlregel bei IRAS (= IR-Reflexions-Absorptions-Spektroskopie, siehe F. Hoffmann, Surface Science Reports, Vol. 3, No. 2/3 (1983), S. 107 f.). Diese Regel besagt, daß nur Vibrationen mit einem Dipolmoment senkrecht zur Oberfläche angeregt werden können, weil das elektrische Oberflächenfeld parallel zur Oberfläche vernachlässigbar klein ist.
- 4. Weiterhin sollte die Dielektrizitätskonstante 0 sein, was für Metalle mit ε = n2-k2 stets gilt (n < k), und ε′′, d. h. der Imaginärteil der komplexen Dielektrizitätskonstante ε′ = ε + i ε′′ sollte nicht zu groß sein, wobei ε = (n+ik)2 sich entweder auf die Metalloberfläche oder das Adsorbat bezieht
Beim erfindungsgemäßen Verfahren soll aber nicht nur eine
selektive IR-Absorption an der Oberfläche, sondern auch
eine Dissoziation und Abscheidung erfolgen. Dazu wird nun
der CO2-Laserstrahl nicht mehr parallel, sondern flach
streifend auf die Oberfläche des Substrats 8 eingestrahlt,
das ein zusätzlich direkt beheizbares Metall-Mäanderband
aus Tantal, Molybdän oder Wolfram ist (siehe Fig. 1). Die
Substratoberfläche wird so zum Laserstrahl orientiert, daß
dieser p-polarisiert auftrifft (Fig. 1). Die Wellenlänge
wird z. B. auf den (ν2 + ν4)-Übergang von WF₆
abgestimmt. Zusätzlich zu WF₆ muß jedoch noch ein
Auffänger für die Molekülreste zur Verfügung gestellt
werden, nämlich H₂, so daß gemäß 3 H2 + WF6 → W + 6HF
flüchtiges HF sich bildet und Wolfram abgeschieden wird.
Eine mögliche Verschiebung der Absorption durch
Verschiebung der Molekülenergieniveaus an der Oberfläche
muß durch Nachstimmen des CO2-Lasers kompensiert werden.
Noch bessere Ergebnisse liefert das erfindungsgemäße
Verfahren bei Molekülen mit IR-aktiver Vibrations
grundschwingung im CO2-Laser-Wellenlängenbereich, so z. B.
für C₂H₄, dessen stärkste Absorptionslinie bei 10,5 µm
liegt. Wegen der schon zitierten Verlustmechanismen ist es
jedoch erfindungsgemäß zweckmäßig, weitere Bedingungen zu
erfüllen, um eine photolytische Abscheidung zu erreichen.
Diese sollen zuerst an Hand der Photonenabsorption und der
zu erfüllenden Kriterien für MPD in der Gasphase disku
tiert werden. Dazu wird als Beispiel im folgenden C2H4
betrachtet.
Die stärkste Absorption von C₂H₄ im Bereich des CO₂-Lasers
wurde bei der Linie 10P12 (λ = 10,51 µm) beobachtet: Es
wurden 31,5 Watt in 39 hPa Gasdruck ohne Durchfluß
absorbiert (Strahldurchmesser etwa 8 mm, durchstrahlte
Länge 22 cm). Hierbei handelt es sich um eine vs (= very
strong)-Linie, im Unterschied zu der schwächeren
(m)-Absorption (m= medium) bei WF₆; der direkte Vergleich
ergibt eine etwa um einen Faktor 25 stärkere Absorption
bei C2H4. Wenn man nun berücksichtigt, daß ein Photon der
Wellenlänge λ = 10,5 µm eine Energie von 0,118 eV oder
etwa 1,9×10-20J besitzt, so kann man aus den obigen
Messungen die Anzahl der in 1 sec pro Molekül absorbierten
Photonen bestimmen. Im Wechselwirkungsvolumen befinden
sich bei Zimmertemperatur unter obigen Bedingungen etwa
1019 Moleküle, pro Molekül wird also in 1 sec 3×1018J
absorbiert, was wiederum 158 Photonen entspricht. Das
sieht zwar zunächst so aus, als würde es für MPD aus
reichen, jedoch ist die Energiedissipation über
verschiedene Kanäle so schnell im Vergleich zu der
betrachteten Zeitdauer von 1 sec, daß obige Laserleistung
für MPD bei weitem nicht ausreicht. Dafür sind folgende
Verlustmechanismen mit unterschiedlichen Beiträgen
verantwortlich, neben der inneren Relaxation im
wesentlichen gaskinetische Effekte:
Die Diffusion bewirkt, daß Moleküle das Wechselwirkungs
volumen verlassen und damit keine weiteren Photonen
absorbieren. Für C2H4 folgt aus der Eigendiffusions
konstanten von D ≈ 0,1 cm2/sec unter Normalbedingungen
eine Diffusionskonstante bei 39 hPa und 300 K von
D ≈ 2,9 cm2/sec und damit eine in 1 sec zurückgelegte
mittlere Wegstrecke von etwa 1,7 cm. Damit befinden nach
1 sec nur noch etwa 5,5% der anfangs vorhandenen Moleküle
im Wechselwirkungsvolumen, und es werden je nach
individueller Aufenthaltsdauer im Mittel unterschiedlich
viele Photonen pro Molekül absorbiert (von etwa 1 bis
158), im Mittel etwa 32 Photonen pro Molekül nach obigen
Absorptionsdaten, wenn man das Verhältnis zwischen V und
dem Gesamt-Reaktorvolumen berücksichtigt.
Die obigen Werte wurden bei stationären Betrieb der
Vorrichtung erhalten, d. h. ohne vorgegebene Gasströmung.
Es gibt jedoch die Möglichkeit einer erzwungenen
Konvektion durch die resultierende unterschiedliche
Gasaufheizung bei Relaxation. Der Austausch kann sich dann
jedoch schlimmstenfalls auf das gesamte Reaktorvolumen
erstrecken, woraus sich nach Berücksichtigung von 1. als
maximaler weiterer Verlustfaktor 1/3 ergibt.
Die typische Lebensdauer von angeregten Molekül-Niveaus
liegt in der Größenordnung 10-7 sec, für Vibrationslevels
in C2H4 sogar im Bereich 5 bis 20 µsec (nach M. Levy et
al., Opt. Eng. 19 (1980) 29f). Für τV = 5×106 sec
folgt dann als notwendige Bedingung, daß die erforderliche
Laserleistung innerhalb dieses kurzen Intervalls über
tragen werden muß. Das bedeutet eine Laserleistungsdichte
für einen (n = 80)-Photonenübergang von ≈ 6,4 106 W/cm2.
Dafür ist dann ein gepulster CO₂-Laser erforderlich, der
die erforderliche Leistungsdichte innerhalb von einer
Impulsdauer von einigen µsec abgibt.
Aus gaskinetischen Formeln folgt für die mittlere Zeit
zwischen zwei Stößen
(νst = Stoßfrequenz) für C₂H₄
tst=6,9 · 10-9 sec für p=39 hPa und
τst=2 · 10-7 sec für p=1,33 hPa.
τst=2 · 10-7 sec für p=1,33 hPa.
Die Stoßrelaxation ist also in diesem Fall noch schneller
als die innere Relaxation, so daß für MPD-LICVD eine noch
höhere Leistungsdichte in noch kürzerer Zeit zur Verfügung
stehen muß. Ohne die Berücksichtigung von 1. und 2. ist
folglich für einen 80-Photonen-Übergang in 200 nsec eine
Pulsintensität von 320 MW/cm2 erforderlich. Berücksichtigt
man die Verluste durch Diffusion und Konvektion, die ohne
3. und 4. schon zu 10 Photonen pro sec pro Molekül führen,
so muß bei einer Strahlkomprimierung von bei
p=1,33 hPa die Pulsleistung (⌀=8 mm) doch ()
0,43 MW bzw. die Leistungsdichte auf der Substratoberfläche
87 MW/cm² betragen.
Dabei wurde bisher die Frage nach der zur Dissoziation von
C2H4 benötigten Photonenzahl noch gar nicht gestellt. Es
gibt jedoch verschiedene Dissoziationsmöglichkeiten mit
unterschiedlichen Anregungsenergien (siehe G. Herzberg:
"Polyatomic Molecules and Molecular Spectra" und
S. Filseth, Chem.Phys.Lett. 66 (1979) 329 f), die schema
tisch in einem Diagramm dargestellt sind (Fig. 2, in der
E = Energieabstand und G = Grundzustand).
Zur Bildung des C2-Radikals werden 70 Photonen pro
C₂H₄-Molekül benötigt, obwohl je nach Laserintensität und
Korrelationszeiten die anderen Kanäle mehr oder minder
stark beteiligt sind. Der C2H4-Kanal sollte jedenfalls in
eine Sackgasse führen, da Acetylen keine Absorption im
CO2-Laserbereich hat.
Aus allen obigen Überlegungen zur Gasphasenabsorption
resultieren die folgenden Kriterien zur Realisierung von
MPD-LICVD im Infraroten:
- a) Laser und Optik:
- a.1. Gepulster Laserbetrieb mit Pulsfrequez 50 Hz
- a.2. Pulsdauer etwa 200 nsec
- a.3. Pulsleistung 1 MW (Einzellinie)
- a.4. 100fache Strahlkomprimierung
- a.5. Laser durchstimmbar, bei CO₂-Laser von 9,2 bis 10,8 µm
- a.6. TEMoo-Modenstruktur (Gaußprofil) oder Rechteckintensitätsprofil
- b) Gasphase:
- b.1. Gesamtdruck 1,33 hPa
- b.2. Keine starken Gasströmungen quer zum Laserstrahl
- b.3. Das Wechselwirkungsvolumen (Vww) soll nicht kleiner als etwa 1/10 des Gesamtvolumens des Reaktors sein.
- b.4. Geeigneter Reaktionspartner für Molekülreste
- b.5. Niedrige Gasdurchsätze
- c) Substrat:
- c.1. Substrattemperatur kleiner als Schwellentemperatur für thermische CVD
- c.2. Laserstrahl wird parallel über das Substrat geführt, und die angeregte Gasphase strömt tangential das Substrat entlang.
Die Realisierung dieses Konzepts ist eine dünne
"Kapillare" von 2 mm Querschnitt in runder, recht
eckiger oder anderer Form, die z. B. von C2H4 mit H2 als
Reaktionspartner durchströmt wird und die in Längsrichtung
vom vorher 100fach komprimierten Laserstrahl durchstrahlt
wird.
Mehrfachreflexionen über zwei geeignete Spiegel können in
der Kapillare bzw. dem "Wechselwirkungsrohr" ebenfalls
vorgesehen werden, um eine vollständige Absorption des
Laserstrahls zu erreichen.
Für Gase mit schwächeren ( "m") Absorptionen im
CO2-Laserbereich müssen für MPD-LICVD jedoch die zuvor
angegebenen Maßnahmen durchgeführt werden, d. h. flach
streifender Einfall des senkrecht zur Substratoberfläche
linear polarisierten Laserstrahls. Das führt dazu, daß man
verglichen mit senkrechtem Einfall ein etwa 50fach stärke
res elektrisches Oberflächenfeld der Strahlung hat.
Um abzuschätzen, welche Verlustmechanismen bei der
Oberflächenabsorption auftreten und in welcher Größen
ordnung sie bei MPD-LICVD zu berücksichtigen sind, ist
zunächst die Anzahl der jeweiligen Moleküle auf der
Substratoberfläche in Abhängigkeit von Gasdruck und
Oberflächentemperatur zu bestimmen, wobei im folgenden
wieder von C2H4 auf Wolfram ausgegangen wird und T = 600 K
gesetzt wird. Dafür ist der Bedeckungsgrad R in Einheiten
von einer monomolekularen Schicht (etwa 5×1014 Mole
küle/cm2) gegeben durch
wobei τs die
Aufenthaltsdauer auf der Oberfläche, nämlich
τs = τo · exp(ED/RoT) und τo=10-13 sec
ist
(s=Haftkoeffizient).
Es gibt nun folgende, die Oberflächen-MPD limitierende
Verlustmechanismen:
- - mittlere Verweilzeit auf der Oberfläche
- - Oberflächenmigration
- - Stöße aus der Gasphase oder mit anderen Monoschicht molekülen sowie Energiedissipation zum Festkörper
- - innere Relexation
Dafür gilt τs = 10-13 sec×eED/(RoT), wobei ED die
Desorptionsenergie ist. Eine Schätzung von ED nach
D. Klimesch et al. Surf.Sci. 90 (1979) 7f. ergibt
für C2H4 auf Wolfram EDES ≈ 84 kJ/Mol. Daraus folgt
τs = 1,9×10-6 sec. Innerhalb dieser Zeit muß die
Intensität für MPD ausreichen, was nach den zuvor
genannten Bedingungen auch erfüllt ist.
Eine andere Herstellung nach
ergibt τm=10-6 sec für p=1,33 hPa.
Das ist nun wiederum damit identisch, daß R=1,03 · P/hPa
gilt, d. h. sich bei p=1,33 hPa gerade eine
C₂H₄-Monoschicht auf Wolfram ausbildet.
Nach D. Hayward et al. ("Chemisorption", S. 287) gilt
D=a² · ν · e-Em/(RT),
wobei ν=10¹²/sec die
Sprungfrequenz und a=30 nm die Sprunglänge ist.
Em ist die Aktivierungsenergie für Oberflächenmigration,
für die meisten gilt Em ≈ 0,22 EDES, hier also Em ≈ 18,4 kJ/Mol. Daraus folgt
und als mittlere Diffusionslänge
nach
oder etwa 50 µm, so daß
die Diffusion aus einem überstrahlten Oberflächenbereich
von 0,8 mm Durchmesser auch in 1 sec noch keine Rolle
spielt.
Nach G. Lewin gilt für den Zahl ν der pro cm² und pro sec
auf die Oberfläche auftretenden Moleküle
Bezieht man dies nun auf eine Monoschicht, so folgt
ν Stoß = ν/(5×1014/cm2) = 5,4×105/sec oder
τSt = 1,9×10-6 sec.
Diese Verluste spielen wiederum bei Erfüllung der Bedin
gungen a) bis c) der obengenannten Kriterien auch keine
Rolle (τpuls 500 nsec). Weitere Verlustmechanismen,
wie Stöße zwischen Monoschichtmolekülen oder Wechsel
wirkung mit Festkörpervibrationen bzw. -Schallwellen, sind
im Vergleich zu den Stößen mit auftreffenden Gasmolekülen
meist vernachlässigbar.
Hier gelten zunächst dieselben Lebensdauern wie bei der
Gasphasenabsorption, nämlich etwa 5×10-6 sec für C2H4.
Verkürzte Lebensdauern müssen bei der experimentellen
Auslegung des Lasers berücksichtigt werden (vgl.
F. Hoffmann).
Claims (7)
1. Verfahren zur laserinduzierten photolytischen
reaktiven Abscheidung aus einer Gasphase,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Laserstrahlabsorption vor
allem in 0,2- bis mehrlagigen monomolekularen Schichten
des zu zerlegenden Moleküls auf einer Substratoberfläche
durch folgende Maßnahmen bewirkt wird:
- a) Einstellung des Gesamtgasdrucks in einem Reaktor auf einen Wert, bei dem sich eine vorgegebene Bedeckung des Substrats mit einem Bedeckungsgrad R im Bereich R = 0,2 bis R = 10 (in Einheiten) einer monomolekularen Schicht bzw. einer gemischt-"mono"molekularen Schicht ein stellt.
- b) Einstrahlung mindestens eines Laserstrahls in diese Oberflächenschicht, dessen Frequenz auf mindestens einen Vibrationsübergang der in der Oberflächenschicht befindlichen zu zerlegenden Moleküle abgestimmt ist.
- c) Einstellung der Laserstrahlenergiedichte auf mindestens einen Wert, der zur Multiphotondissoziation der zu zerlegenden Moleküle ausreicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein elektrisch leitendes
Substrat benutzt wird, das bezüglich der Wellenlänge des
eingestrahlten Laserlichts derart glatt ist, daß Uneben
heiten deutlich kleiner als die Wellenlänge sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Einfallswinkel des
Laserstrahls im Bereich zwischen 80° und 90° liegt,
vorzugsweise bei 86° bis 89°, d. h. die Lasereinstrahlung
flach streifend erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der auftreffende Laserstrahl
eine lineare Polarisationskomponente senkrecht zur
Substratoberfläche bzw. in Einfallsebene besitzt,
vorzugsweise zu mehr als 90% senkrecht zur Substrat
oberfläche linear polarisiert ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Laser-Pulsleistung
mindestens 0,3 MW und die Pulsdauer 100 nsec bis 1µsec
beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Laserstrahl vor dem Auf
treffen auf das Substrat durch einen Strahlkomprimierer
mit Galilei-Konfiguration - vorzugsweise etwa 100fach -
parallel komprimiert wird, so daß Pulsleistungsdichten
vor dem Substrat von mehr als 20 MW/cm2 erreicht werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß als Laser ein abstimmbarer
gepulster CO2-Laser benutzt wird.
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DE19904003882 DE4003882C2 (de) | 1990-02-09 | 1990-02-09 | Verfahren zur laserinduzierten photolytischen reaktiven Abscheidung aus einer Gasphase |
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Publications (2)
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DE4003882A1 true DE4003882A1 (de) | 1991-08-14 |
DE4003882C2 DE4003882C2 (de) | 1997-05-07 |
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DE (1) | DE4003882C2 (de) |
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