DE3940118A1 - Schlammverteilungsapparat - Google Patents
SchlammverteilungsapparatInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Apparat zur
Herbeiführung einer beliebigen gewünschten Verteilung
eines Schlamms zu einem Punkt außerhalb des Apparats.
Der Apparat ist insbesondere für den Einsatz bei der
Behandlung von Schlämmen geeignet, bei denen eine
Trennung zwischen den einzelnen Komponenten erwünscht
ist.
Die traditionellen, in der Praxis der Verteilung ange
wandten Methoden lassen sich in drei Typen kategorisie
ren: Kapillaren, Wehre und Öffnungen.
Kapillaren erfordern sehr saubere Flüssigkeiten und
eignen sich nicht für Schlämme, da sie sofort ver
stopfen.
Wehre und Öffnungen werden in einem breiten Bereich
geometrischer Konfigurationen eingesetzt. Die populären
Konstruktionen von Wehren eignen sich nicht für den
Einsatz bei Schlämmen, da die Tendenz besteht, daß sich
die groben Teilchen vor dem Wehr absetzen. Auch ist für
bestimmte Nicht-Newton′sche Flüssigkeiten bei niedrigen
Geschwindigkeiten und niedriger Scherung die scheinbare
Viskosität sehr hoch, und der Strömungswiderstand ist
beträchtlich, was eine ungleichmäßige Verteilung vom
einen Ende zum anderen Ende des Wehrs zur Folge hat.
Öffnungen, beispielsweise Sprühdüsen, sind ebenfalls
ungeeignet wegen der Erosion der Löcher, die durch die
mit hohen Geschwindigkeiten wandernden feineren Teilchen
verursacht wird, was zu ungleichmäßigen Löchern mit
zufallsbedingter Größe führt, und wegen der Tendenz der
gröberen Teilchen, die Löcher zu verstopfen. Gewöhnliche
Geometrien wie Sprenger-Rohre oder Sammelleitungs-
Systeme beruhen auf dem Prinzip, daß nur ein geringer
Druckabfall über die Sammelleitung und ein relativ hoher
Druckabfall über die Öffnungen vorliegt, um eine gleich
mäßige Verteilung zu erhalten. Im Fall von Potenzgesetz-
Fließmedien ist der Druckabfall in dem Sammelleitungs-
System wegen der hohen Viskosität infolge der niedrigen
Geschwindigkeit und niedrigen Schergeschwindigkeit unge
wöhnlich hoch. Gleichzeitig erfolgt über die Öffnungen
ein relativ niedrigerer Druckabfall und den damit ein
hergehenden, in den Öffnungen auftretenden höheren
Schergeschwindigkeiten. Somit sind die gewöhnlichen Kon
struktionsprinzipien für Newton′sche Flüssigkeiten bei
diesem Typ spezieller Fließmedien völlig unangebracht.
In der Technik bekannt sind Schlammverteiler, die
Humphreys-Spiral-Generatoren enthalten, deren Bauweise
und Betrieb sich von denjenigen der vorliegenden Erfin
dung unterscheidet; siehe Bulletin No. 31 "Humphreys
Stationary Slurry Distributors" und "A Simple Device
That Does a Big Processing Job", veröffentlicht von
Humphreys Mineral Industries, Inc., Denver, Colorado.
Bei einigen industriellen Verfahren besteht die
Notwendigkeit, einen Schlamm gleichmäßig über eine
Fläche zu verteilen. Hierzu gehören die Gewinnung von
Ethanol aus Maismaische oder Cellulose-Abfällen, die
Abtrennung der Komponenten von Erdöl in Türmen unter
Atmosphärendruck oder Vakuum oder die Herstellung von
Aminen durch die Reduktion von Nitro-Verbindungen mit
Eisen. In diesen Verfahren kann es notwendig sein, mit
einem Schlamm zu arbeiten und aus ihm bestimmte Kompo
nenten zu extrahieren. Bei solchen Arbeiten kann es
erforderlich sein, den Schlamm in gleichmäßiger Weise
über einen Querschnitt, beispielsweise denjenigen einer
Destillationsvorrichtung, zu verteilen.
In einem der Verfahren zur Herstellung synthetischer
Eisenoxide wird beispielsweise das Produkt gemeinsam mit
Anilin produziert. Am Ende der chargenweise erfolgten
Reaktion verbleibt im Reaktor ein Gemisch aus Anilin,
Wasser, Salzen, Eisenoxid und unumgesetztem überschüssi
gen Eisen. Wenngleich ein Teil des Anilins durch Einsatz
mechanischer Mittel abgetrennt werden kann, muß das ver
bleibende Anilin durch Destillation entfernt werden. Bei
der derzeitigen Praxis erfolgt die Destillation des
Anilins aus den verbleibenden Feststoffen und Wasser
durch direktes Einleiten von Dampf in den Chargen-
Reaktor. Diese Arbeitsweise ist ineffizient.
Die Anwendung der vorliegenden Erfindung erlaubt jedoch
das wirksame Abstreifen von Anilin aus einem Eisenoxid-
Schlamm in einer kontinuierlichen Abstreif-Kolonne,
wobei die gleichmäßige Verteilung des Schlammes über die
Querschnittsfläche der Kolonne wesentlich ist.
Während das Abstreifen des Anilins bei der Herstellung
von Eisenoxid als Beispiel für die Anwendbarkeit der
vorliegenden Erfindung dient, können viele andere Ver
fahren, in denen Flüssigkeiten oder Aufschlämmungen mit
Nicht-Newton′schen rheologischen Eigenschaften für einen
Flüssigkeit/Flüssigkeits-Kontakt verteilt werden müssen,
ebenfalls mit Vorteil in dem Apparat der vorliegenden
Erfindung durchgeführt werden.
Die primären Vorteile des Apparats sind:
- a. Er ermöglicht die Umwandlung mancher diskontinuier licher Verfahren in eine kontinuierliche Arbeits weise
- b. er ermöglicht eine Flexibilität der Verteilung, je nach der Zielsetzung des Verteilers;
- c. er erzielt einen hohen Grad der Gleichmäßigkeit der Verteilung
- d. seine Konstruktion ist weitgehend unabhängig von der Dichte und Teilchengrößen-Verteilung der Fest stoffe oder den rheologischen Eigenschaften der Fließmedien, die sämtlich das Fließen beeinflussen;
- e. er ist einsetzbar für Newton′sche und Nicht- Newton′sche Fließmedien; und
- f. er vermeidet Verstopfungen, da sämtliche Strömungs- Maße größer als eine vorher festgelegte Teilchen größe gewählt werden können.
In der Praxis der vorliegenden Erfindung wird ein
Schlamm oder eine Flüssigkeit mittels einer rotierenden
Aufgabeeinrichtung auf die Innenwand eines zylindrisch
geformten Behälters gegeben. Der Schlamm oder die
Flüssigkeit gleitet dann die Wand hinab in einige oder
sämtliche der Zellen, die am Umfang des Behälters ange
ordnet sind. Aus jeder der Zellen wird der Schlamm durch
ein Rohr, einen Schlauch oder eine Rinne (Schütte) zu
einer Austragsöffnung an einem gewünschten Ort geführt.
Die mehreren Austragsöffnungen können in jedem zweck
mäßigen oder gewünschten Muster angeordnet sein, bei
spielsweise in einem Muster zur Erzielung einer gleich
mäßigen Verteilung über eine Fläche. Fig. 1 zeigt eine
schematische Darstellung bestimmter Merkmale des
Apparats in der Draufsicht. Fig. 2 zeigt eine Seiten
ansicht im Schnitt der Geraden A-A.
Der Apparat der vorliegenden Erfindung ist brauchbar zur
Erzielung jeder gewünschten Verteilung, einschließlich
einer praktisch gleichmäßigen Verteilung, eines Schlamms
über eine Fläche. Der Apparat erlaubt die gleichmäßige
und verstopfungsfreie Zuteilung von Flüssigkeiten oder
Schlämmen unabhängig von deren rheologischen Eigenschaf
ten und ist von Nutzen bei der Destillation oder in
Verbindung mit anderen Einrichtungen des Herstellens von
Kontakt Flüssigkeit-zu-Flüssigkeit.
Insbesondere ist die vorliegende Erfindung geeignet zur
Verwendung bei der Verteilung von Schlämmen, darunter
solchen Schlämmen, die grobe Teilchen enthalten, oder
von Nicht-Newton′schen Flüssigkeiten quer über eine
Kolonne bzw. Säule oder andere Vorrichtungen, die eine
praktisch gleichmäßige Verteilung der Flüssigkeiten be
nötigen.
In Fig. 1 ist eine Draufsicht des Apparats der Erfin
dung dargestellt. Ein zylindrisch geformter Behälter 1
hat auf seiner Innenwand befestigt eine Anzahl oben
offener Zellen 2 von gleicher Größe. Ein Arm einer Auf
gabeeinrichtung 4 und ein gegebenenfalls vorhandener Arm
zum Gewichtsausgleich 3 sind so angeordnet, daß sie um
eine Achse 5 rotieren. Das Einsatzmaterial läuft unter
Druck und/oder dem Einfluß der Zentrifugalkraft von dem
rotierenden Aufgeber-Arm ab und spritzt gegen die Innen
wand des Behälters 1. Der Schlamm oder die Flüssigkeit
gleitet die Wand hinunter und tritt in die Zellen 2 ein.
In Fig. 2 ist eine Seitenansicht entlang A-A darge
stellt. In der Figur rotiert der oberhalb der Zellen 2
angebrachte Aufgeber-Arm 4 um die Achse 5 und wird durch
den wahlweise vorhandenen Arm 3 im Gleichgewicht gehal
ten. Die Rotationsgeschwindigkeit des Aufgeber-Arms
steuert die an jede Zelle abgegebene Menge Material und
ist so einstellbar, daß als Austrag aus der Vorrichtung
ein quasi-stationärer Strom erhalten wird. Wenn bei
spielsweise der Aufgeber-Arm mit 120 Umdrehungen pro
Minute rotiert, erhält jede Zelle zweimal pro Sekunde
einen aliquoten Anteil des Schlamms. Als Beispiel wurde
der Umfang einer Säule von 91 cm (3 foot) Durchmesser in
49 Zellen mit jeweils einer Weite von 2 cm (2 inch)
eingeteilt. Rohre 6 mit einem Innendurchmesser von
3,8 cm (1,5 inch) wurden so angeordnet, daß die minimale
Neigung etwa 75° betrug, um ein leichtes Gleiten des
Schlamms sicherzustellen und die Wahrscheinlichkeit
einer Verstopfung zu minimieren. Die Weite der Zellen
und der Röhren wurden so geplant, daß grobe Teilchen mit
einer Größe bis zu 1,3 mm (0,5 inch) in Richtung ihrer
größten Abmessung ohne Auftreten einer Verstopfung ver
arbeitet werden können.
Ein signifikantes Merkmal der Vorrichtung ist ihre
Fähigkeit, Schlämme mit großen Teilchen oder Schlämme
mit hohen Sedimentationsraten zu verarbeiten. Der
Betrieb der Vorrichtung erfordert eine gesteuerte
stationäre Strömung des Schlamms durch das rotierende
Rohr. Pulsierende Bewegungen in dem Aufgabe-Strom, die
Verteilung beeinflussen würden, müssen vermieden werden.
Weiterhin muß, da in dem rotierenden Rohr und an der
Säulenwand auf der Fläche des Aufprallens des Schlamms
ein Potential für eine Erosion besteht, die Auswahl des
Materials mit besonderer Sorgfalt vorgenommen werden.
Das rotierende Rohr kann beispielsweise mit Hart
kautschuk ausgekleidet oder aus einem extra dicken
Material gefertigt werden, um den erwarteten Verschleiß
auszugleichen. Die Wand der Säule bzw. Kolonne kann
ebenfalls mit einer austauschbaren Verschleißplatte oder
einem Metallfutter geschützt werden.
Das größte Teilchen des Schlammes ist maßgebend für die
Konstruktion des Apparats der Erfindung. Dieses Maß ist
kritisch für das gesamte System, einschließlich der
Packung in der Kolonne, des Rohrsystems, der Steuer
ventile sowie der angeschlossenen Apparate und Meßein
richtungen. Unzweifelhaft muß die Größe der Zellen, der
Rohre oder Schläuche so gewählt werden, daß die größten
Teilchen hindurchzugehen vermögen, ohne eine Verstopfung
zu bewirken. Der Schlamm muß unter dem Einfluß der
Schwerkraft fließfähig sein. Ob das Einsatzmaterial
unter Druck steht oder ob man ihm erlaubt, sich ver
mittels der Schwerkraft zu bewegen, ist nicht kritisch.
Für den optimalen Betrieb wird es bevorzugt, daß der
Schlamm eine innerhalb vernünftiger Schwankungen kon
stante Zusammensetzung hat und mit einer in angemessenem
Maße konstanten Geschwindigkeit zugeführt wird, so daß
die Zellen bei jedem Durchgang des rotierenden Aufgeber-
Arms gleiche Mengen des Einsatzmaterials empfangen. Die
Geschwindigkeit des rotierenden Arms ist vorzugsweise
konstant.
Eine gleiche Verteilung ist nicht immer das angestrebte
Ziel. Anhand der Planung können die Zahl der Zellen und
die relative Größe der Zellen so gewählt werden, daß sie
jede gewünschte Material-Verteilung liefern.
Obwohl die vorliegende Erfindung im Vorstehenden aus
führlich zum Zwecke der Erläuterung beschrieben ist, ist
ausdrücklich darauf hinzuweisen, daß derartige Einzel
heiten ausschließlich diesem Zweck dienen und daß Ver
änderungen dabei von Fachleuten vorgenommen werden
können, ohne daß vom Gedanken und vom Umfang der vor
liegenden Erfindung abgewichen wird, wie er durch die
Ansprüche begrenzt sein mag.
Claims (11)
1. Verteilungsapparat, umfassend einen zylindrisch geform
ten Behälter, einen Aufgeber-Arm, eine Mehrzahl oben
offener, längs des inneren Umfangs des Behälters ange
ordneter Zellen und eine entsprechende Mehrzahl von
Abflußkanälen, die von den Zellen abwärts führen, wobei
der Aufgeber-Arm zur Rotation um eine Aches im Zentrum
des Behälters befähigt ist.
2. Apparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zellen gleiche Größe haben.
3. Apparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens einige der Zellen sich von anderen in ihren
jeweiligen Größen unterscheiden.
4. Apparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abflußkanäle Rinnen (Schütten) sind.
5. Apparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abflußkanäle Schläuche sind.
6. Apparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abflußkanäle Rohre sind.
7. Verfahren zur Verteilung aliquoter Anteile, umfassend
das Zuführen eines aliquoten Anteils zu einer Vorrich
tung, die einen zylindrisch geformten Behälter, einen
Aufgeber-Arm, eine Mehrzahl oben offener, längs des
inneren Umfangs des Behälters angeordneter Zellen und
eine entsprechende Mehrzahl von Abflußkanälen, die von
den Zellen abwärts führen umfaßt, wobei der Aufgeber-
Arm zur Rotation um eine Aches im Zentrum des Behälters
befähigt ist und wobei die Abflußkanäle in einem vorher
festgelegten Muster angeordnet sind, um eine Verteilung
zu bewirken.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verteilung gleichmäßig ist.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verteilung ungleichmäßig ist.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der aliquote Anteil eine Nicht-Newton′sche Flüssigkeit
umfaßt.
11. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der aliquote Anteil eine Newton′sche Flüssigkeit umfaßt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US25490488A | 1988-12-14 | 1988-12-14 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3940118A1 true DE3940118A1 (de) | 1990-06-21 |
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---|---|---|---|
DE3940118A Withdrawn DE3940118A1 (de) | 1988-12-14 | 1989-12-05 | Schlammverteilungsapparat |
Country Status (2)
Country | Link |
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CA (1) | CA2004746A1 (de) |
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Families Citing this family (1)
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CN107349775B (zh) * | 2017-08-22 | 2023-04-07 | 吉林工业职业技术学院 | 用于对炭素焙烧烟气进行脱硫净化的湿式机组及方法 |
-
1989
- 1989-12-05 DE DE3940118A patent/DE3940118A1/de not_active Withdrawn
- 1989-12-06 CA CA002004746A patent/CA2004746A1/en not_active Abandoned
Also Published As
Publication number | Publication date |
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