DE3934535A1 - Vorrichtung zur nutzung der sonnenstrahlung fuer die energiegewinnung - Google Patents
Vorrichtung zur nutzung der sonnenstrahlung fuer die energiegewinnungInfo
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Description
Bei Vorrichtungen zur Nutzung der Sonnenstrahlung für die Energie
gewinnung werden rinnenförmige Spiegel als Reflektoren verwendet,
in deren Brennlinie rohrförmige Absorber angeordnet sind, durch
die zu erwärmendes Fluid geführt wird. Beim Durchströmen des
Absorbers wird das im allgemeinen flüssige Strömungsmittel bzw.
Fluid erwärmt und die damit erzielte Energieerhöhung kann wirt
schaftlich genutzt werden.
Mit der fortschreitenden Entwicklung solcher Anlagen werden die
Spiegel größer, was auch zu größeren Spiegelhalbmessern führt.
Entsprechend dem wachsenden Halbmesser eines als Reflektor ein
gesetzten rinnenförmigen Hohlspiegels sollte auch der Absorber
durchmesser wachsen, wenn die reflektierte Sonnenstrahlung unver
ändert weitgehend genutzt werden sollte. Bleibt der Absorber
durchmesser bzw. Absorberquerschnitt zu weit hinter dem größer
werdenden Spiegelhalbmesser zurück, so geht ein zunehmender
Anteil der reflektierten Sonnenstrahlen verloren, indem immer
mehr reflektierte Sonnenstrahlen nicht mehr auf den Absorber
treffen. Dem Anwachsen des Absorberquerschnittes sind aber mit
Rücksicht auf eine aufrechtzuerhaltende Strömungsmindestgeschwin
digkeit Grenzen gesetzt. Um eine möglichst intensive und qleich
mäßige Wärmeaufnahme durch das Fluid gewährleisten zu können,
sollte in der Strömung eine gewisse Turbulenz aufrechterhalten
bleiben, und bei zu großem Querschnitt des Absorbers liegt eine
ausschließliche laminare Strömung vor, die allenfalls durch
Strömungswiderstände erzeugende Einbauten turbulent gemacht
werden könnte. Auch ist der Absorberquerschnitt abhängig von der
Energie des Strömungsmittels. Die Größe des Reflektors könnte
also einen Querschnitt des Absorbers als optimal wünschenswert
erscheinen lassen, die aus anderen Gründen nicht vertretbar ist.
Die Erfindung geht also - mit anderen Worten - von der Tatsache
aus, daß zur Kostenreduzierung von Parabolrinnenkollektoren eine
möglichst große Apertur (Spiegeleinfangquerschnitt) angestrebt
wird, um damit u. a. das Verhältnis von wirksamer Spiegelfläche zu
Absorberlänge, bewegten Teilen, Stützenzahl etc. zu erhöhen.
Grenzen sind gesetzt u. a. durch die heute maximal handhabbaren
Spiegelgrößen von ca. 1,50×1,50 (z. B. in Zweifachanordnung
beidseitig des Absorbers), zulässige Windkräfte und Montierbar
keit (Maßangaben in m).
Zur Erzielung gleichbleibender Trefferzahl der von den Spiegeln
auf den Absorber reflektierten Strahlen muß bei Vergrößerung der
Apertur in erster Näherung der Absorberdurchmesser im Verhältnis
der Aperturvergrößerung wachsen, d. h. maßstäbliche Vergrößerung
der gesamten optischen Geometrie. Dabei sind jedoch auch die
Strömungs- und Wärmeübertragungsverhältnisse im vom Wärmeträger
medium durchflossenen Absorberrohr zu berücksichtigen. Diese
werden günstiger, je größer die Strömungsgeschwindigkeit, d. h. je
kleiner der Rohrdurchmesser ist. Die Grenze ist gesetzt durch die
zulässigen Druckverluste.
Die genannten Gesichtspunkte sind also gegenläufig.
Die Verbesserung des Wärmeüberganges durch erhöhte Strömungs
geschwindigkeit entsteht vor allem durch die dadurch verstärkte
Turbulenz. Damit kann die insbesondere bei kälterem Wärmeüber
tragungsmedium (z. B. Thermoöl) gefährlich ansteigende Filmüber
hitzung unmittelbar an der Absorberrohr-Innenwand unterdrückt
werden.
Verschiedene alternative Hilfsmittel zur Erhöhung der Turbulenz
wurden versucht, z. B. Riefen an der Rohrinnenwand, Einbau eines
spiraligen Turbulators etc.
Hier setzt nun die Erfindung ein, indem ihr die Aufgabe zugrunde
liegt, einen Absorber zu entwickeln, dessen Strahlungsaufnahme
fläche auch bei größten Reflektoren optimal sein kann, ohne daß
damit eine unvertretbar niedrige Strömungsgeschwindigkeit
verbunden sein muß.
Die Erfindung geht bei der Lösung dieser Aufgabe von dem Grund
gedanken aus, dem rohrförmigen Absorber eine sich aus dem gege
benenfalls sehr großen Halbmesser des rinnenförmigen, im Quer
schnitt halbkreisförmigen Reflektors als optimal sich ergebende
große Oberfläche geben zu können, trotzdem aber den Strömungs
querschnitt so klein bemessen zu können, daß eine mit Rücksicht
auf Turbulenz optimale mindeste Strömungsgeschwindigkeit gewähr
leistet werden kann.
In der Konkretisierung dieses Prinzips wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, innerhalb des als kreisrundes Rohr ausgebildeten
Absorbers das wärmeabsorbierende Strömungsmittel als an dem Rohr
anliegenden Hohlzylinder zu führen, d. h. den Querschnitt des
Strömungsmittels kreisringförmig zu machen.
Hierdurch ist ein im Grunde genommen beliebig großer Rohrdurch
messer möglich in Verbindung mit einem gegebenenfalls erheblich
kleineren Querschnitt für das Strömungsmittel. Die Fläche, auf
die die Sonnenstrahlen reflektiert werden, kann auch entsprechend
sehr großen Spiegeln groß genug gewählt werden, um Strahlverluste
gering zu halten bzw. auszuschließen, während gleichzeitig der
Querschnitt des strömenden Fluides in einfacher Weise so klein
gehalten werden kann, daß eine mit Rücksicht auf notwendige
Turbulenz ausreichende Strömungsgeschwindigkeit aufrechterhalten
werden kann. Strahlungsaufnahmefläche und Strömungsquerschnitt
sind gleichsam von der wechselseitigen Abhängigkeit befreit, die
bei derzeit üblichen Anlagen gegeben ist und Anlaß zu in keiner
Richtung wirklich befriedigenden Kompromissen ist.
Wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die ringförmige
Strömung mit einem vorzugsweise rohrartigen Leitkörper bewirkt,
liegt also ein Absorber mit einem Innen- und einem Außenrohr vor,
so ist eine Absorberbauweise möglich, die eine Reihe weiterer
Vorteile bietet, wobei die mögliche Absorberbauweise und die
hieraus sich ergebenden Vorteile aus der nachfolgenden Beschrei
bung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung und aus den
Ansprüchen entnehmbar sind.
Gegenstand der Erfindung ist also eine Vorrichtung für ein Ver
fahren zur Optimierung des Absorbers von Parabolrinnenkollektoren.
Es findet ein ringförmiger Strömungsquerschnitt zur Erzeugung von
erhöhter Turbulenz im Absorberrohr Verwendung, um damit eine
weitgehend freie Wahl des Außendurchmessers zur strahlungsopti
schen Optimierung zu ermöglichen. Die Medienrückführung innerhalb
des Absorberrohres desselben Kollektors mit Hilfe des danach
entstehenden Innenrohres läßt es zu, den Außenverrohrungsaufwand
zu reduzieren, verlustarmen Wärmetransport bzw. direkte Produkt
ableitung und eine beschleunigte Feldvorwärmung zu ermöglichen,
die Strömungsmengen an den Sammelrohreinmündungen zu reduzieren
und die Flexibilität bezüglich der Mindestfeldgröße zu erhöhen.
Die einseitig feste Einspannung der Rohrelemente des Absorbers
mit freier Dehnlänge am anderen Ende, unter Verwendung eines
durchgehenden und mit dem Absorberrohr nicht fest verbundenen
Glashüllrohres, läßt die Einsparung von Komponenten zum Dehnungs
ausgleich zu und macht es möglich, von den Absorberstützen aufzu
nehmende Bewegungen zu reduzieren und erleichtert damit auch den
Übergang zu höheren Drücken und Temperaturen. Der Einsatz zwei
flutiger Drehdurchführungen ist möglich, um damit die Zahl der
zur Aufnahme der Nachführbewegungen notwendigen Anschlußelemente
und deren Druckverluste zu reduzieren und damit auch den Übergang
zu höheren Drücken und Temperaturen zu erleichtern.
In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßer Sonnenkollektor sche
matisch und als Mittellängsschnitt dargestellt.
Symmetrisch zur Brennlinie eines Reflektors 1, der ein großdimen
sionierter Hohlspiegel mit halbkreisförmigem Querschnitt ist, ist
der erfindungsgemäße Absorber 2 angeordnet. Der Hohlspiegel 1 ist
im Zusammenhang mit der Erfindung als großdimensioniert deshalb
anzusehen, weil sein Halbmesser relativ groß, d. h. einige Meter
ist, während es auf seine Länge weniger ankommt, obwohl es auch
ein Vorteil der Erfindung ist, Parabol- bzw. Hohlspiegel sehr
unterschiedlicher Länge als Reflektoren möglich zu machen, d. h.
Energie aus Spiegeln von nur einem Meter Länge zu gewinnen, aber
auch aus einem Spiegel von beispielsweise 10 m Länge.
Der Absorber 2 weist ein metallisches Außenrohr 3 und ein kon
zentrisch in diesem angeordnetes metallisches Innenrohr 4 auf,
wobei beide Rohre 3, 4 vorzugsweise aus Stahl bestehen. Innen-
und Außenrohr enden mit ihren zylindrischen Teilen in einer
Durchmesserebene nahe dem linken Zeichnungsrand, ohne daß ihre
Innenräume miteinander verbunden sind. Jedes Rohr setzt sich in
einem Krümmer 5 bzw. 6 fort, wobei der Krümmer 6 des Innenrohres
4 die Wand des zylindrischen Abschnittes des Außenrohres 3 vor
dessen Krümmer 5 durchdringt. Die Krümmer beider Rohre setzen
sich in Rohrstutzen 7 bzw. 8 fort, die zu einer Drehdurchführung
9 führen. Die Drehdurchführung 9 macht es möglich, über den
Anschluß 10 im Absorber aufzuheizende Flüssigkeit in den Ringraum
11 zwischen Innenrohr 4 und Außenrohr 3 einzuführen und im Ab
sorber aufgeheizte Flüssigkeit über den Anschluß 12 aus dem
Absorber abzuführen, obwohl der gesamte Sonnenkollektor um die
Längsachse 13 der Drehdurchführung 9 schwenkbar ist, um ihn dem
über den Tagesverlauf sich ändernden Sonnenstand nachführen zu
können.
An den den Krümmern 5, 6 zugehörigen Enden sind die Rohre 3, 4 in
einem Gestell 14 gehalten und dabei in Längsrichtung ortsfest
gehalten. Längsbewegungen zwischen den gelagerten Rohrenden und
dem Gestell 14 sind nicht möglich, auch wenn Temperaturverände
rungen Längenänderungen der Rohre 3, 4 bewirken. Radiale Dehnun
gen der Rohre unter dem Einfluß von Temperaturveränderungen sind
in geringem Maße möglich und werden in der Lagerung der Rohre
aufgenommen.
An dem der vorerwähnten Lagerung abgekehrten, freien Ende ist das
Außenrohr 3 geschlossen, während das Innenrohr 4 an diesem Ende
offen ist und in einem solchen Abstand 15 von dem geschlossenen
Ende 16 des Außenrohres 3 endet, daß in jedem Betriebszustand
das Innere des Innenrohres 4 mit dem Ringraum 11 zwischen Innen
rohr 4 und Außenrohr 3 in Verbindung steht.
Innenrohr 4 und Außenrohr 3 sind in einer Reihe von sternförmigen
Stützen 17 radial gegeneinander abgestützt, ohne daß relative
Längsverschiebungen zwischen den Rohren infolge Wärmedehnungen
dadurch behindert sind. Andererseits ist die Fluidströmung in dem
Ringraum 11 nicht wesentlich behindert, ohne daß jedoch die
Stützsterne 17 in besonderem Maße strömungsgünstig ausgestaltet
wären; sie können sogar eher so konturiert sein, daß sie die
Strömung verwirbeln, ohne daß damit jedoch unzulässig hohe Strö
mungsverluste verbunden sein sollten.
Das Absorberaggregat mit Innenrohr 4 und Außenrohr 3 ist von
einem Glashüllrohr 18 umgeben, wobei das Glashüllrohr zur Vermei
dung von Verlusten beim Strahlungsübergang zum Außenrohr 3 vor
zugsweise evakuiert sein soll. Ein entsprechend dichter Anschluß
des Glashüllrohres 18 an die Stütze 14 in einem Glas-Metall-
Anschweißflansch 14a ist zur Herstellung und Aufrechterhaltung
des Vakuums notwendig und vorgesehen. Der radialen Abstützung
ohne Behinderung relativer Längsbewegungen zwischen Glashüllrohr 18
und metallischem Außenrohr 3 dient ein Stützflansch 19, wobei
im Fall entsprechender Länge des Absorbers auch mehrere Stütz
flansche auf die Länge des Absorbers verteilt vorgesehen werden
können.
Aus Stabilitätsgründen ist eine Absorberstütze 20 vorgesehen,
wobei wiederum gegebenenfalls auch mehrere solcher Stützen vor
gesehen sein können. Auch sie soll bzw. sollen die Stützung des
Absorbers bewirken, ohne Längsbewegungen und Schwenkbewegungen
des gesamten Kollektors zu behindern.
Ersichtlich sind sowohl das Außenrohr 3 als auch das Innenrohr 4
jeweils einstückig ausgeführt und an ihren korrespondierenden
Enden "fliegend" gelagert, so daß sich Längenänderungen infolge
Temperatureinwirkungen allein im Bereich der anderen Enden aus
wirken. Dies bedeutet eine erhebliche bauliche Vereinfachung
gegenüber bekannten Lösungen mit nur einem Rohr, in dessen eines
Ende das Fluid eingeführt und aus dessen anderem Ende das Fluid
zum Verlassen des Kollektors entnommen wird. Dabei ist das Rohr
an beiden Enden gelagert und aus mehreren Abschnitten zusammen
gesetzt, wobei die Abschnitte derart miteinander verbunden sind,
daß sich die Rohrabschnitte einzeln verlängern und verkürzen
können, ohne daß sie sich wechselseitig beeinflussen. Im Hinblick
auf diesen aufwendigen Stand der Technik ist Gegenstand der
Erfindung auch ein Kollektor mit nur einem Rohr, wobei es sich
grundsätzlich um das Innenrohr 4 oder das Außenrohr 3 handeln
kann, wenn dieses auch am Ende 16 offen und - wie gegebenenfalls
das Innenrohr 4 als einziges Absorberrohr - mit einem offenen
Ende an den Einlaß 8 und mit dem anderen offenen Ende an den
Auslaß 7 angeschlossen ist. Ersichtlich hat diese Lösung nicht
die zahlreichen Vorteile der in der Zeichnung dargestellten
Lösung, aber doch gegenüber dem Stand der Technik immerhin noch
einen erheblichen Vorteil.
Im Zusammenhang mit der Erfindung kann auch davon ausgegangen
werden, daß bisher bei größeren Feldern mehrere Kollektoren zu
"Loops" hintereinandergeschaltet werden, meist zwei bis vier.
Hierbei dient die eine Hälfte des Loops als Hin-, die andere
Hälfte als Rückleitung zur Sammelvorrohrung. Dies bedingt inak
tive Zwischenverrohrung innerhalb der Loops mit Zusatzkosten,
Wärme- und Druckverlusten, Entlüftungsproblemen (Tiefpunkte) und
behinderter Zugänglichkeit (Querverbindung am Loopende).
Bei der Erfindung wird demgegenüber im Innenkreis ein für Medien
transport nutzbarer Rohrquerschnitt frei. Dieser kann zum Hin-
oder Rücktransport des im Absorber fließenden Mediums verwendet
werden. Bei Wärmetransport kann z. B. das kalte Medium durch das
Innenrohr zugeführt, das heiße Medium durch das Außenrohr abge
führt werden. Sollten im Außenrohr Prozesse stattfinden, ist auch
der Abtransport des Produktes (z. B. Gase) im Innenrohr denkbar.
Ein erhebliches Problem bei Solarfeldern ist der Anfahr- bzw.
Übergangsbetrieb. Während dieser Zeiten ist das Wärmeträgermedium
kälter als im Normalbetrieb, bzw. von ungleichmäßiger Temperatur
verteilung. Bei Verwendung von Wärmeträgermedien mit großen
Viskositätsunterschieden in Abhängigkeit von der Temperatur
ergibt dies unkontrollierte Strömungsverhältnisse (z. B. Thermoöl:
250°C Viskosität wie Wasser, 10°C Viskosität wie Honig). Diese
können z. B. zu Filmüberhitzung in den kälteren Absorbern oder
Kurzschlüssen über die wärmeren Loops führen. Als Vorkehrungsmaß
namen muß z. B. eine Mindesttemperatur auf ganzer Absorberlänge in
jedem Loop gesichert werden, bevor diese fokussiert werden dürfen
(Vorwärmbetrieb, z. B. durch Umpumpen mit Restwärme vom Vortag).
Die Übergänge von Sammelverrohrung in die Loops sind besonders zu
optimieren, um bei größeren Feldern gleiche Durchströmung der
Loops zu erleichtern. Für die Auslegungstemperatur optimierte
Pumpen sind meist nicht für längeren Betrieb bei niedrigen Tempe
raturen geeignet (bei Thermoöl unter 10°C kann in Zentrifugalpum
pen Totlauf auftreten).
Bei der Erfindung kann das Innenrohr als Vorrichtung zur Schnell
vorwärmung der Absorber wirken: Nicht das gesamte Loop, sondern
nur das Innenrohr muß mit Vorwärmöl gefüllt werden (meist mit ca.
200°C vom Vortag verfügbar, im Außenrohr genügen jedoch ca. 100°C
zur Vermeidung von Filmüberhitzung). Dies ergibt schnelleren
Anlauf des Feldes mit weniger Anlaufverlusten. Weiterhin ergeben
sich durch diese Anordnung geringere Strömungsmengen pro Ein
mündung in die Sammelleitungen, wodurch dort die Strömungsver
hältnisse vergleichmäßigt werden.
Bei bisheriger Anordnung ist die kleinstmögliche Einheit ein Feld
von zwei Kollektormodulen, sofern eine tote Rückleitung auf
voller Kollektorlänge vermieden weden soll. (Kleinanlagen sind
für dezentrale Prozeßwärmeerzeugung interessant. Mit heutiger
Technik hat ein Kollektormodul bis zu 6 m Apertur und bis zu 100 m
Länge. Dies ergibt bei 800 W/m2 Einstrahlung allein schon eine
thermische Leistung von ca. 300 kW). Die Erfindung ermöglicht als
kleinste Einheit ein Kollektormodul mit verminderten Rücklei
tungsverlusten. Die Anpassung an die gewünschte Leistung kann
durch die Länge des Kollektormoduls erfolgen, wenn diese aus
mehreren identischen Segmenten aufgebaut sind.
Innen- und Außenrohr stecken auf ganzer Länge ineinander. Das
Innenrohr endet offen kurz vor dem Ende des Außenrohres. Das
Außenrohr ist dort kuppenförmig abgeschlossen. Die Umlenkung des
Mediums erfolgt in dieser Kuppe, alternativ teilweise auch schon
vorher in entsprechenden Übertrittsspalten oder Bohrungen. Inso
fern muß nur das Außenrohr vollkommen dicht verschweißt oder
geflanscht sein. Stoßspalten im Innenrohr sind ggf. zulässig,
wodurch das Montageverfahren verbilligt wird.
Unter einem noch anderen Aspekt geht die Erfindung von einem
Stand der Technik aus, bei dem das Absorberrohr von einem Glas
hüllrohr umgeben wird, um die Abstrahlungsverluste klein zu
halten. Dieses kann evakuiert sein (vorhandene Verfahren). Durch
die Erfindung kann auch das Glasrohr einseitig verschlossen
werden, sofern am anderen Ende genügend Freiraum für die Wärme
dehnung gelassen wird.
Die Längendehnung von Glas und Absorberrohr ist meist sehr unter
schiedlich. Dies bedingt bei heute üblichen Konstruktionen den
Einbau von Elementen zum gegenseitigen Längenausgleich. Deren
Ausgleichsfähigkeit ist meist beschränkt, vor allem, wenn sie
vakuumdicht sein sollen, d. h. sie müssen bei längeren Absorbern
mehrfach angeordnet werden. Bei der Erfindung ist die gesamte
Anordnung einseitig fest eingespannt, auf der anderen Seite sind
alle drei Rohre frei ineinander beweglich.
Damit kann das Glasrohr durchgehend aufgebaut werden, mit Seg
mentierung nur entsprechend der maximal möglichen Handhabungs
länge. Die Evakuierung geschieht auf der Baustelle, auf der der
Sonnenkollektor errichtet wird.
Von außen wird das Glasrohr durch Stützen gehalten. Diese müssen
bei der Erfindung allerdings nur die relativ geringe Wärmedehnung
des Glases zulassen. Innerhalb des Glasrohres stützt sich das
Absorberrohr gleitend über entsprechend angeordnete Abstands
halter oder auch auf entsprechend gestalteten Flanschen.
Die einseitig feste Einspannung des Absorbers vereinfacht den
Außenanschluß. Das Anschlußelement muß bei um ihren Schwerpunkt
schwenkenden Kollektorrinnen diese Bewegung aufnehmen, um extern
z. B. an eine Sammelleitung anschließen zu können. Bei bisher
üblichen Konstruktionen ist der Schwenkbewegung die axiale Bewe
gung durch Längenausdehnung des Absorbers überlagert. Dies ergibt
z. B. in Metallschläuchen Torsionsspannungen, die deren Lebens
dauer erheblich verkürzen. Bei alternativ in der Schwenkachse
angeordneten Drehdurchführungen bedingt bisher die Längendehnung
nach wie vor deren Anschluß vom Absorber her über (kürzere)
Schläuche. Bei der Erfindung entfallen die Elemente zum Ausgleich
der Absorberwegungen.
Durch die weitgehend mögliche Verwendung fester Installations
elemente und freier Dehnungslängen wird der Übergang zu anderen
Medien als Thermoöl mit größeren zulässigen Drücken und Tempera
turen erleichtert.
Durch die einseitige Anordnung von Absorberein- und -austritt
kann die Schwenkbewegung in einer im Drehpunkt angeordneten zwei
flutigen Drehdurchführung aufgenommen werden. Damit wird nur eine
Drehdurchführung pro Kollektor benötigt. Außerdem wird gegenüber
z. B. Wellschläuchen der Druckverlust erheblich reduziert.
Die Erfindung wurde entwickelt auf Basis von einachsig nachge
führten Parabolrinnenkollektoren mit rohrförmigen, mediendurch
strömten Absorbern zum Wärmetransport. Elemente der Erfindung
sind analog anwendbar auf andere Konfigurationen und Prozesse.
Einige Elemente der Erfindung gestatten es, diese unter dem
Begriff "koaxialer Absorber" zu fassen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich im wesentlichen
aus durch die Möglichkeit der weitgehend freien Wahl des Außen
rohrdurchmessers nach den geometrischen Erfordernissen des Para
bolrinnenspiegels, womit sich Abweichungen von der rechnerischen
Brennlinie, die z. B. durch Fertigungstoleranzen entstehen, aus
gleichen lassen. Durch die Wahl des Spaltabstandes zwischen
Innen- und Außenrohr läßt sich die Geschwindigkeit des Fluids
gezielt in den gewünschten Bereich turbulenter Strömung versetzen
und auch bei geringen Kollektorlängen läßt sich durch Verringe
rung des Ringspaltes die Durchflußmenge unabhängig vom optisch
günstigen Durchmesser des Außenrohres zur Beibehaltung der hy
draulisch erforderlichen Geschwindigkeit vermindern. Vorzugsweise
werden Innen- und Außenrohr vom selben Fluid durchströmt, wodurch
ein verlustarmer Wärmetransport möglich ist. Dabei kann beim
Anfahrvorgang wärmeres Fluid zuerst durch das innere Rohr flie
ßen und dadurch zu einem schnelleren Aufheizen des Fluids im
Ringspalt führen, wodurch eine raschere Fokussierung des Kollek
tors möglich ist. Andererseits kann die Strömungsrichtung des
Fluids auch umgekehrt werden und zusätzlich bei Prozeßabläufen,
bei denen Dämpfe oder Gase entstehen, können diese durch das
Innenrohr abgeführt werden. Innen-, Außen- und Glashüllrohr sind
bezüglich unterschiedlicher Längendehnungen nicht miteinander
verbunden, sondern nur an einem gemeinsamen Punkt fixiert, von wo
aus die verschiedenen Rohre ihre Wärmedehnungen relativ zueinander
und ungehindert ohne zusätzliche Dehnungsausgleichselemente aus
führen können. Durch die Unabhängigkeit von Kompensatoren lassen
sich höhere Drücke und Temperaturen erreichen. Der Raum zwischen
Glashüllrohr und äußerem Absorberrohr kann, wie erwähnt, zusätz
lich evakuiert werden. Schließlich ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, daß Innen- und Außenrohr
durch eine zweiflutige Drehdurchführung verbunden werden können,
wodurch sich die Nachführwegungen des Kollektors ohne zusätzliche
Anschlußelemente durchführen lassen.
Claims (15)
1. Vorrichtung zur Nutzung der Sonnenenergie mit einem Parabol
rinnenspiegel als Reflektor und einem in dessen Brennlinie
verlaufenden rohrförmigen Absorber, durch den zur Wärmeauf
nahme ein flüssiges Medium zwangsweise geführt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das flüssige Medium in dem rohrförmigen
Absorber (2) als ringförmige Strömung geführt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
rohrförmiges Absorberrohr (3) konzentrisch in einem vorgege
benen Abstand einen zylindrischen Innenkörper (4) umgibt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Innenkörper ein Innenrohr (4) innerhalb eines Außenrohres (3)
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
flüssige Medium am einen Rohrende des Innenrohres (4) in
dieses eingeführt wird, daß das Innenrohr am anderen Rohrende
in den Ringraum (11) zwischen Innen- und Außenrohr (3, 4)
mündet und daß das flüssige Medium im Bereich des erstgenannten
Rohrendes aus dem Ringraum abgeführt wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-4, dadurch gekenn
zeichnet, daß Außenrohr (3) und Innenkörper bzw. Innenrohr (4)
an den in einer gemeinsamen Durchmesserebene liegenden Enden
gehalten sind (Stütze 14).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Innenkörper bzw. das Innenrohr (4) mit seinem offenen, freien
Ende in einem Abstand vor dem geschlossenen, freien Ende des
Außenrohres (3) sich befindet, unabhängig davon, welche wärme
dehnungsbedingten Längenunterschiede zwischen Außenrohr und
Innenkörper bzw. Innenrohr vorliegen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Außenrohr (3) am freien Ende mit einer
kuppelförmigen Kappe (16) verschlossen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stirnseite des Innenrohres am freien Rohrende verschlossen ist
und die Verbindung zwischen Innenraum des Innenrohres (4) und
Ringraum (11) durch Wandungsschlitze des Innenrohres nahe
seinem freien Ende bewirkt wird.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Innenkörper bzw. das Innenrohr (4) gegenüber
dem Außenrohr (3) durch Stützen (17) gehalten ist, die in
Rohrlängsrichtung gerichtete Gleitbewegungen zwischen Innen
körper bzw. Innenrohr einerseits und Außenrohr andererseits
zulassen und als Mittel zur zusätzlichen Verwirbelung der
ringförmigen Strömung ausgebildet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Innenrohr (4) aus dem Außenrohr (3) in einem
Längswandbereich radial herausgeführt ist, der nahe dem Ende
des Außenrohres liegt, in dem das Fluid das Außenrohr verläßt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
Fluideinlaß des Innenrohres (4) und Fluidauslaß des Außen
rohres (3) von je einem Krümmer (5, 6) gebildet sind, wobei
beide Krümmer in Längsrichtung der Rohre in einer gemeinsamen
Radialebene aufeinanderfolgen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Innenrohr (4) an eine Hochdruckquelle (10)
und das Außenrohr (3) an einen Niederdruckbereich (12) über
eine fluidführende Drehdurchführung (9) angeschlossen sind,
die Längsbewegungen und Schwenkbewegungen des Absorbers (2)
zulassen, die bei einem dem Sonnenstand nachführbaren Reflek
tor entstehen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-12, dadurch gekenn
zeichnet, daß Innen- und Außenrohr (3, 4) von einem, gegebe
nenfalls evakuierbaren, Glashüllrohr (18) umgeben sind, über
dessen Lagerung die Lagerung von Innen- und Außenrohr erfolgt,
wobei die Lagerung des fluidführenden Außenrohres im Glas
gehäuse durch Mittel erfolgt, die Radialbewegungen zwischen
fluidführendem Außenrohr und Glasgehäuse weitgehend aus
schließen, relative Längsbewegungen zwischen Außenrohr und
Glashüllrohr dagegen zulassen.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-13, gekennzeichnet
durch eine von der Wärmeenergiegewinnung aus Sonnenstrahlung
unabhängige Beheizbarkeit des Innenrohres.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch eine von
der Wärmeenergiegewinnung aus Sonnenstrahlung unabhängige
Beheizbarkeit des Strömungsmittels vor dessen Eintritt in das
Innenrohr, insbesondere unter Verwendung von gespeicherter
Restwärme aus einem vorhergehenden Betriebszyklus.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3934535A DE3934535A1 (de) | 1989-10-17 | 1989-10-17 | Vorrichtung zur nutzung der sonnenstrahlung fuer die energiegewinnung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3934535A DE3934535A1 (de) | 1989-10-17 | 1989-10-17 | Vorrichtung zur nutzung der sonnenstrahlung fuer die energiegewinnung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3934535A1 true DE3934535A1 (de) | 1991-04-18 |
Family
ID=6391588
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3934535A Withdrawn DE3934535A1 (de) | 1989-10-17 | 1989-10-17 | Vorrichtung zur nutzung der sonnenstrahlung fuer die energiegewinnung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3934535A1 (de) |
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