DE3927819A1 - Optronischer zuender - Google Patents
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- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42C—AMMUNITION FUZES; ARMING OR SAFETY MEANS THEREFOR
- F42C13/00—Proximity fuzes; Fuzes for remote detonation
- F42C13/02—Proximity fuzes; Fuzes for remote detonation operated by intensity of light or similar radiation
Description
Die Erfindung betrifft einen optronischen Zünder gemäß dem Oberbe
griff des Anspruches 1.
Ein derartiger Zünder ist in der US-PS 43 32 468 beschrieben. Seine
Funktion beruht auf der Auslösung eines Zündsignales für die Gefechts
ladung einer mit diesem Zünder ausgestatteten Munition dann, wenn
aufgrund der trigonometrischen Abstandsgegebenheiten zu einer re
flektierenden Zielfläche die aus dem Sendekanal abgestrahlte Energie
gerade in den Empfangskanal reflektiert wird und dort einen opto
elektronischen Wandler durchsteuert. Im Interesse ausreichender
Richtcharakteristik für den anzustrebenden Ansprechbereich des Zün
ders weist dieser vor seinen optischen Kanälen jeweils eine Sammel
linse auf. Diese ist zwangsläufig auch dann sehr exponiert und des
halb beschädigungsanfällig, wenn sie zur Ausblendung schräger Fremd
einstrahlung hinter die Stirnöffnung zurückversetzt ins Innere eines
Gehäuserohres montiert ist. Denn bei Munitionsartikeln, die als
ballistisch verschossene Projektile oder als außenbordgetragene
Flugzeugbomben eine extrem hohe Geschwindigkeit gegenüber dem Um
gebungsmedium aufweisen und in kurzer Zeit sehr große Höhenunter
schiede erfahren, führen die dadurch hervorgerufenen thermischen
und Staudruck-Wechselbeanspruchungen zumal dann leicht zu Beschädi
gungen der Linsen-Oberfläche, wenn Fremdkörper-Einwirkungen wie
von Feuchtigkeits- oder Eispartikeln hinzukommen. Ganz besonders
gefährdet sind insofern die Linsen optronischer Flugzeugbomben,
die der Umgebung in extremen Höhen mit mehrfacher Schallgeschwin
digkeit ausgesetzt werden. Eine gesprungene Sammellinse verfälscht
und behindert den Strahlengang im optischen Kanal des Zünders aber
derart, daß die definierte Zündauslösung in vorgegebenem Restabstand
zum Ziel und damit die vorausbestimmte Wirkung der Munition nicht
mehr gewährleistet ist.
Zwar sind beschußfeste Glaskonstruktionen bekannt (DE-PS 32 43 163);
die konstruktiv aufwendige Paketierung aus einzelnen miteinander
verklebten Glasplatten-Stapeln, die in Distanz zueinander eingerahmt
werden, ist aber aus Platz- und aus Gewichtsgründen in einem optro
nischen Zündkanal nicht einsetzbar. Nachteilig wäre darüber hinaus,
wie auch bei der Technologie der Planflächen-Verkittung optischer
Bauteile (DE-AS 23 64 421), daß solche Fügemittel weder in Hinblick
auf die hohen Druck- und Temperaturschwankungen beim Einsatz noch
in Hinblick auf die lange Magazinfestigkeit die Gewähr für unverän
derte Strahlungsdurchgangseigenschaften bieten können, sondern auf
grund von Alterungserscheinungen zu einer Beeinträchtigung der op
tronischen Ansprechfunktion führen würden.
Aber auch die Regentropfen-Sicherheitseinrichtungen für Ge
schoß-Piezozünder (GB-PS 15 33 726) sind hier nicht einsetzbar,
da ihre Schutzfunktion auf der Verformbarkeit eines vor dem Sensor
angeordneten Pufferkörpers beruht, mit Entkopplung des Pufferkörpers
vom Sensor durch einen dazwischen angeordneten massiven Gehäuseboden.
Eine derartige Schutzmaßnahme verbietet sich im Strahlengang eines
optronischen Sensors.
In Erkenntnis dieser Gegebenheiten liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen optronischen Zünder gattungsgemäßer Art derart auszu
legen, daß er auch nach langer Lagerzeit und nach extremen Tempe
raturwechsel- und Fremdkörper-Beanspruchungen funktionstüchtig bleibt.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst,
daß der optronische Zünder gattungsgemäßer Art gemäß dem Kennzeich
nungsteil des Anspruches 1 ausgelegt ist.
Nach dieser Lösung wird die gegenüber einer idealen Sammellinse
eintretende Vergrößerung des Brennfleckes mit einer frontseitig
plan ausgebildeten Konvexlinse in Kauf genommen, um auf der Plan
fläche die mechanisch hoch beanspruchbare, biegesteife Schutzscheibe
ohne Fügeverbindung der einander gegenüberliegenden Flächen, gewis
sermaßen schwimmend in einer gemeinsamen hartelastischen Einfassung
zu lagern. Dadurch können der Linsenkörper und sein Schutzglas je
nach den Temperaturbeanspruchungen und Fremdkörpereinwirkungen in
Richtung der gemeinsamen Auflageebene und quer dazu arbeiten, ohne
daß lokale Druckbeanspruchungen vom Schutzglas auf den Linsenkörper
übertragen werden und dort zum Ausgangspunkt von Linsenbruchzonen
werden.
Eine einfache Schrumpfschlauch-Linseneinfassung (DE-PS 26 19 288)
würde dagegen nicht eine ausreichend mechanisch-definierte Einfas
sung des Linsenkörpers mit davor planaufliegender Schutzscheibe
erbringen; während andererseits eine axial nachgiebige Einfassung
(DE-PS 34 37 228) abgesehen vom erhöhten konstruktiven Aufwand auch
den Nachteil hätte, die der Kraftüberleitung vom Linsenkörper fort
dienende Planverschiebungsmöglichkeit der Schutzscheibe nicht zu
gewährleisten.
Die Schutzscheibe besteht aus einem für das Strahlungsspektrum des
optronischen Wandlers, vorzugsweise für das nahe Infrarotspektrum,
durchlässigen Material, insbesondere aus für Uhrgläser handelsüblichem
Saphirglas. Ein solches Glas ist extrem widerstandsfähig gegen lokale
mechanische Beanspruchungen und setzt somit die Querkraftkomponente
eines aufprallenden Partikels (Regentropfens oder Eiskristalles)
ohne lokale Durchbiegung in eine Mikro-Querbewegung der Schutzscheibe
auf der Planfläche der Linse um; während die koaxiale Kraftkomponente
des Einschlags großflächig und daher mit minimaler spezifischer
Druckbeanspruchung von der gesamten Masse der Plankonvex-Linse groß
flächig aufgenommen wird.
Zusätzliche Alternativen und Weiterbildungen sowie weitere Merkmale
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen
und, auch unter Berücksichtigung der Darlegungen in der Zusammen
fassung, aus nachstehender Beschreibung eines in der Zeichnung unter
Beschränkung auf das Wesentliche stark abstrahiert und nicht ganz
maßstabsgerecht skizzierten bevorzugten Realisierungsbeispiels zur
erfindungsgemäßen Lösung. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt
im Axial-Längsschnitt bei abgebrochener Darstellung einen optischen
Kanal eines optronischen Annäherungs- oder Abstandszünders im Kopf
teil einer großkalibrigen Flugzeugbombe.
Im Kopfteil 11 einer Flugzeugbombe 12 ist ein optronischer Zünder 13
angeordnet, der zwei einander bezüglich der Kopfteil-Längsachse 14
diametral gegenüber aber untereinander im wesentlichen parallel
angeordnete optische Kanäle 15 aufweist, deren Systemachsen 16 für
die Funktion als Triangulations-Zünder 13 gegenüber der Längsachse 14
etwas angestellt sind und dadurch einen sehr spitzen Winkel ein
schließen (in der Zeichnung nicht dargestellt). Jeder Kanal 15 weist
ein hohlzylindrisches Gehäuse 17 auf, in dessen Bodenplatte 18 ein
optoelektronischer Wandler 19 eingesetzt ist, bei dem es sich um
einen Strahler (beispielsweise Leuchtdiode oder Festkörper-Laser)
bzw. um einen Empfänger (beispielsweise Fototransistor) handelt.
Der Wandler 19 ist an eine Auswerte- und Zündauslöse-Schaltung 20,
zum Initiieren der Gefechtsladung der Bombe 12 in definierter
Rest-Fallhöhe nach dem Abwurf vom Flugzeug, angeschlossen.
Der Bodenplatte 18 gegenüber, jedoch gegen die Stirnöffnung 21 nach
rückwärts versetzt, ist das vom Gehäuse 17 umschlossene Rohr 22
durch eine plankonvexe Sammellinse 23 verschlossen, deren konvexe
Oberfläche nach innen (also in Richtung auf die Bodenplatte 18)
und dementsprechend deren plane Oberfläche 25 quer zur Systemachse 16
zur Stirnöffnung 21 hin weist. Auf der planen Oberfläche 25 liegt
eine Planscheibe 26, wobei die aufeinanderliegenden Flächen vorzugs
weise plangeschliffen sind. Die Linse 23 und die Scheibe 26 sind
nicht miteinander verklebt, sondern durch eine gemeinsame zäh-ela
stische Einfassung 27 zusammengehalten und im Rohr 22 gehaltert.
Die Einfassung 27 erlaubt geringfügige Verschiebungen zwischen Lin
se 23 und Scheibe 26 parallel zu deren einander benachbarten Ober
flächen; und durch die Einfassung 27 werden etwaige Durchmesser
unterschiede zwischen Linse 23 und Scheibe 26 ausgeglichen und lo
kale Überbeanspruchungen auf der konvexen Seite 24 der Linse 23
bei der axialen Abstützung gegen einen hohlzylindrischen Linsen
träger 28 vermieden. Die Planscheibe 26 braucht lediglich insofern
nicht unmittelbar auf der Planfläche 25 der Sammellinse 23 zu liegen,
als in der Trennebene noch eine Filterfolie 29 zwischengelegt sein
kann, die auf das Strahlungsspektrum des Sendewandlers im anderen
Kanal abgestimmt ist, um im Empfangs-Kanal 15 Fremdlicht-Anregungen
des Empfänger-Wandlers 19 zu vermeiden, also nur im Falle einer
Reflektion aufgrund der vorgegebenen geometrischen Abstandsverhält
nisse zur Zündauslösung zu führen. Auf jeden Fall sind aber zwischen
Linse 23 und Scheibe 26 jegliche (Haft-)Beschichtungen vermieden,
die aufgrund von Alterungserscheinungen, zumal bei starken Tempe
ratur-Wechselbeanspruchungen, zur Eintrübung und damit zur Beein
trächtigung der optronischen Systemcharakteristik führen würden,
ganz abgesehen von den fertigungstechnischen Problemen definierter
und gleichmäßig verteilter Materialaufbringung.
Die axiale Festlegung der Linse 23 mit davor aufliegender Planscheibe
26 erfolgt mittels eines in die Gehäuse-Stirnöffnung 21 eingeschraubten
Gewinderinges 30 unter axialer Zwischenlage eines Dichtungsringes
31 vor der Planscheibe 26, der infolge axialen Andruckes gegen die
Bodenplatte 18 über ein Distanzstück 32 und den Linsenträger 28
gestaucht wird. Im übrigen erfolgt die Abdichtung des Rohrraumes
zwischen Bodenplatte 18 und Planscheibe 26 dadurch, daß eine Silikon
verklebung im Gewindebereich 33 des Gewinderings 30 vorgesehen ist.
Für den Spielsitz der radial schwimmenden Halterung der Planscheibe
26 vor der Sammellinse 23 eignet sich jeder gängige elastische Hoch
leistungs-Konstruktionswerkstoff mit hoher Zähigkeit und Rückfede
rung sowie hoher Dauerstandfestigkeit über breite Temperaturspannen.
Bevorzugt wird ein thermoplastisch verarbeitbares Blockcopolymer
eingesetzt, wie es etwa als bestimmte Polyesterkautschuktypen unter
dem Handelsnamen "HYTREL" von Du Pont vertrieben wird.
Die mechanisch äußerst stabile, insbesondere biegesteife, und nur
einen sehr geringen Temperaturgang aufweisende Schutz-Scheibe 26
vor der Planfläche 25 der Linse 23 besteht vorzugsweise aus einem
gesinterten Aluminiumoxid wie Korund, das aufgrund seiner entspre
chenden Beimengungen für das Strahlungsspektrum, mit dem der Wandler
19 arbeitet, durchlässig ist. Geeignete extrem harte Schutz-Schei
ben sind insbesondere auch als Spahiruhrgläser handelsüblich.
Claims (7)
1. Optronischer Zünder (13), insbesondere für eine großkalibrige
Flugzeugbombe (12), mit einer in einem Rohr (22) vor seinem elek
trooptischen Wandler (19) gehalterten Sammellinse (23),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sammellinse (23) als plankonvexe Linse (23) ausgebildet
ist, auf der frontseitig, vor ihrer vom Wandler (19) abgelegenen
planen Oberfläche (25) eine steife Planscheibe (26) eben aufliegt,
die seitlich mit der Sammellinse (23) steifelastisch-schwimmend
über eine Einfassung (27) im Rohr (22) gehaltert ist.
2. Zünder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der planen Oberfläche (25) der Linse (23) und der
Planscheibe (26) eine Filterfolie (29) eingelegt ist.
3. Zünder nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einfassung (27) über einen vor der Planscheibe (26) gele
genen Dichtungsring (31) von einem Gewindering (30) gegen einen
Linsenträger (28) axial angedrückt ist, der von der Linse (23)
durch die Einfassung (27) distanziert ist.
4. Zünder nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gewindebereich (33) des Gewinderinges (30) eine Silikon
verklebung zum umgehenden Rohr-Gehäuse (17) aufweist.
5. Zünder nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einfassung (27) aus einem hartelastischen Polyesterkaut
schuk-Konstruktionswerkstoff gespritzt ist.
6. Zünder nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Planscheibe (26) aus einer strahlungsdurchlässigen gesin
terten Aluminiumoxidkeramik besteht.
7. Zünder nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Planscheibe (26) eine Saphirscheibe ist.
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