DE3926292A1 - Thermoplastische formmassen auf der basis von modifizierten polyphenylenethern und polyolefinen - Google Patents
Thermoplastische formmassen auf der basis von modifizierten polyphenylenethern und polyolefinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft thermoplastische Formmassen enthaltend als wesent
liche Komponenten
- A) 10 bis 89 Gew.-% eines modifizierten Polyphenylenethers,
- B) 10 bis 89 Gew.-% eines Polyolefins und
- C) 1 bis 40 Gew.-% eines Blockcopolymeren aus einer vinylaromatischen Verbindungen und einem konjugierten Dien sowie darüber hinaus
- D) 0 bis 60 Gew.-% eines faser- oder teilchenförmigen Füllstoffes oder deren Mischungen.
Weiterhin betrifft die Erfindung die Verwendung dieser Formmassen zur
Herstellung von Formkörpern sowie die Formkörper, die unter Verwendung
dieser Formmassen als wesentliche Komponenten erhältlich sind.
Thermoplastische Formmassen aus unmodifizierten Polyphenylenethern, Poly
olefinen und Styrolbutadienblockcopolymeren sind aus den EP-A 1 15 712,
US-42 42 263, DE-A 28 42 773, DE-A 27 50 514 und EP-A 2 63 678 bekannt.
Da diese Polymermischungen schlecht verträglich sind, werden Verträglich
keitsvermittler wie Phosphate oder Diamide in die Formmassen einge
arbeitet. Nachteilig wirken sich diese Additive jedoch auf die mechani
schen Eigenschaften, insbesondere Steifigkeit, von Formkörpern aus diesen
Formmassen aus.
Ein Verfahren zur Herstellung funktionalisierter oder modifizierter Poly
phenylenether ist u.a. aus der WO 87/00 540 bekannt, in der auch Ab
mischungen mit Styrol-Butadien(Isopren)blockcopolymeren sowie
EPDM-Kautschuken beschrieben sind, die in der bevorzugten Ausführungsform
für Blends mit Polyamiden verwendet werden.
EPDM-Kautschuke wirken sich nachteilig auf die Farbeigenschaften der
Formkörper aus (UV-Beständigkeit). Blends aus Polyamid und Polyphenylen
ethern sind für die Verwendungszwecke nicht geeignet, in denen u.a. eine
geringe Wasseraufnahme wesentlich ist.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, thermo
plastische Formmassen zur Verfügung zu stellen, die neben einer guten
Zähigkeit eine ausreichende Steifigkeit sowie eine geringe Wasseraufnahme
aufweisen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die eingangs defi
nierten Formmassen gelöst.
Bevorzugte Massen dieser Art und ihre Verwendung sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
Als Komponente A) enthalten die erfindungsgemäßen Formmassen 10 bis 89,
vorzugsweise 15 bis 80 und insbesondere 30 bis 65 Gew.-% eines modi
fizierten oder funktionalisierten Polyphenylenethers.
Modifizierte Polyphenylenether A) sind an sich bekannt, z.B. aus
WO-A 86/02 086, WO-A 87/00 540, EP-A 2 22 246, EP-A 2 23 116 und EP-A 2 54 048.
Sie sind vorzugsweise erhältlich durch Funktionalisieren von Polyphenylen
ether a1 oder einem Gemisch aus a1 mit 0 bis 20, bevorzugt 5 bis 20 Gew.%,
bezogen auf das Gemisch, eines vinylaromatischen Polymeren a2. Unter
Modifizieren wird dabei eine Umsetzung des Polyphenylenethers a1, ggf.
gemischt mit a2, mit ungesättigten Monomeren a3 verstanden.
Die Polyphenylenether a1 sind an sich bekannt. Sie werden nach üblichen
Verfahren aus in ortho-Position durch Alkylgruppen disubstituierten
Phenolen durch oxidative Kupplung hergestellt (vgl. US-Patente 36 61 848,
32 19 625, 33 78 505, 33 06 874, 33 06 875 und 36 39 656). Geeignete
Polyphenylenether sind beispielsweise Poly(2,6-diethyl-1,4-phenylen)
ether, Poly(2-methyl-6-ethyl-1,4-phenylen)ether, Poly(2-methyl-6-propyl-
1,4-phenylen)ether, Poly(2,6-dipropyl-1,4-phenylen)ether, Poly(2-ethyl-
6-propyl-1,4-phenylen)ether oder Copolymere, wie solche, die 2,3,6-Tri
methylphenol enthalten, außerdem Polymermischungen. Bevorzugt ist Poly
(2,6-dimethyl-1,4-phenylen)ether.
Die in einem solchen Verfahren hergestellten Polyphenylenether weisen im
allgemeinen eine relative Viskosität von 0,3 bis 0,8 dl/g, gemessen in
1-gew.%iger Lösung in CHCl3 bei 25°C auf.
Das ggf. dem Polyphenylenether a1 beigemischte vinylaromatische Poly
mere a2 ist im allgemeinen mit a1 verträglich.
Beispiele für solche mit Polyphenylenether verträglichen vinylaromatischen
Polymere sind der Monographie von O. Olabisi, Polymer-Polymer Miscibility
(1979) S. 224 bis 230 und 245 zu entnehmen. Nur stellvertretend seien hier
vinylaromatische Polymere aus Styrol, Chlorstyrol, α-Methylstyrol und
para-Methylstyrol genannt; in untergeordneten Anteilen (vorzugsweise nicht
mehr als 8 Gew.%) können auch Comonomere wie (Meth)acrylnitril oder
(Meth)acrylsäureester am Aufbau beteiligt sein. Ein besonders bevorzugtes
vinylaromatisches Polymer ist Polystyrol, das gegebenenfalls auch schlag
zähmodifiziert sein kann (HIPS). Es versteht sich, daß auch Mischungen
dieser Polymeren eingesetzt werden können.
Das Molekulargewicht dieser an sich bekannten Polymeren liegt im all
gemeinen im Bereich von 1500 bis 1 000 000, vorzugsweise im Bereich von
70 000 bis 500 000.
Das ethylenisch ungesättigte Monomere a3 enthält mindestens eine Epoxid
gruppe, Aminogruppe, Carbonsäure-, Carbonsäureanhydrid-, -ester-,
-amid- oder -imidgruppe. Bevorzugt sind Monomere a3, die zwei C=O-Gruppen
enthalten. Beispielhaft genannt seien Methylmaleinsäure, Methylmalein
säureanhydrid, Itakonsäure, Itakonsäureanhydrid, Maleinsäure, Malein
säureanhydrid, Butenylbernsteinsäure, Butenylbernsteinsäureanhydrid,
Tetrahydrophthalsäure, Tetrahydrophthalsäureanhydrid, Fumarsäure,
N-Phenylmaleinimid, Mono- oder Diester der genannten Säuren mit C1- bis
C12-Alkoholen wie Methanol oder Ethanol, die Mono- oder Diamide der
genannten Säuren, die am Stickstoff ggf. mit Alkyl- oder Arylresten mit
bis zu 12 C-Atomen substituiert sein können. Weiterhin eignen sich dafür
substituierte Triazolinverbindungen wie 4-Phenyl-1,2,4-triazolin-3,5-dion.
Besondere Vorteile bieten Maleinsäure, Fumarsäure und Maleinsäureanhydrid.
Üblicherweise werden bei der Funktionalisierung 70 bis 99,9 bevorzugt 80
bis 97 Gew.% a1, 0 bis 20, bevorzugt 2 bis 15 Gew.% a2 und 0,1 bis 30,
bevorzugt 0,98 bis 10 Gew.% a3 eingesetzt. Es kann von Vorteil sein, die
Funktionalisierung in Gegenwart von bis zu 5, bevorzugt 0,02 bis
0,09 Gew.% eines Radikalstarters a4 durchzuführen. Die angegebenen
Gewichtsprozente beziehen sich jeweils auf die Summe der eingesetzten
Stoffe a1 bis a4.
Die Wahl des Radikalstarters richtet sich in üblicher Weise nach der
Reaktionstemperatur. Bekannte Radikalstarter sind beispielsweise
Di-(2,4-dichlorbenzoyl)peroxid, tert.-Butylperoxid, Di-(3,5,5-trimethyl
hexanol)peroxid, Dilauroylperoxid, Didecanoylperoxid, Dipropionylperoxid,
Dibenzoylperoxid, tert.-Butylperoxy-2-ethylhexoat, tert.-Butylperoxydi
ethylacetat, tert.-Butylperoxyisobutyrat, 1,1-Di-tert.-butylperoxy-
3,3,5-trimethylcyclohexan, tert.-Butylperoxyisopropylcarbonat, tert.-
Butylperoxy-3,3,5-trimethylhexoat, tert.-Butylperacetat, tert.-Butyl
perbenzoat, 4,4-Di-tert.-butylperoxyvaleriansäure-butylester, 2,2-Ditert.-
butylperoxybutan, Dicumylperoxid, tert.-Butylcumylperoxid, 1,3-Di-(tert.-
butylperoxyisopropyl)benzol und Di-tert.-butylperoxid.
Genannt seien ebenfalls organische Hydroperoxide wie Di-isopropyl-benzol
monohydroperoxid, Cumolhydroperoxid, tert.-Butylhydroperoxid, p-Menthyl
hydroperoxid und Pinanhydroperoxid sowie 2,3-Dimethyl-2,3-diphenylbutan,
3,4-Dimethyl-3,4-diphenylhexan und 2,2,3,3-Tetraphenylbutan.
Die Funktionalisierung kann in bekannter Weise bei Temperaturen zwischen
240 und 360°C, bevorzugt von 250 bis 330°C im Verlaufe von 0,2 bis 15,
bevorzugt 1 bis 10 Minuten in geeigneten Misch- und Knetaggregaten wie
Zweischneckenextrudern erfolgen.
As Komponente B) enthalten die erfindungsgemäßen Formmassen 10 bis 89,
vorzugsweise 15 bis 80 Gew.-% eines Polyolefins.
Unter Polyolefinen werden im allgemeinen Homo- und/oder Copolymere von
α-Olefinen mit 2 bis 10 C-Atomen, vorzugsweise 2 bis 8 C-Atomen ver
standen.
Beispiele für unverzweigte α-Olefine sind 1-Buten, 1-Penten, 1-Hexen,
1-Hepten, 1-Octen und bevorzugt Ethylen sowie Propylen. Als weitere
Monomeren seien beispielsweise α-Olefine mit verzweigten Alkyl- oder
Cycloalkylresten wie 3-Methylbut-1-en, 4-Methylpent-1-en oder Vinyl
cyclohexan sowie Vinylcyclopentan genannt.
Besonders bevorzugt ist Polypropylen, da dieses Polyolefin kristalline
5 Anteile (isotaktisches Polypropylen) aufweist. Die Kristallinität (Anteile
an isotaktischem Polypropylen) kann im allgemeinen mittels differential
kalorimetrischen Meßgeräten bestimmt werden.
Die Homopolyolefine weisen im allgemeinen einen Schmelzindex von 0,01 bis
400, bevorzugt von 0,15 bis 60 und insbesondere von 0,5 bis 40 auf (ge
messen bei 230°C und 2,16 kg Belastung).
Bei den Olefincopolymerisaten handelt es sich im allgemeinen um Poly
merisate, die bevorzugt aus mindestens zwei der folgenden Monomeren als
Hauptkomponenten aufgebaut sind: Ethylen, Propylen, Butadien, Isobuten,
Isopren, Chloropren, Vinylacetat, Styrol, Acrylnitril, (Meth)acrylsäure
und Acryl- und Methacrylsäureester mit 1 bis 18 C-Atomen in der Alkohol
komponente.
Als erste bevorzugte Gruppe sind die sogenannten Ethylen-Propylen (EPM) zu
nennen, die vorzugsweise ein Verhältnis von Ethylenresten zu Propylen
resten im Bereich von 40:60 bis 90:10 aufweisen.
Die Mooney-Viskositäten (ML1+4/100°C) solcher unvernetzter EPM-Kautschuke
(Gelgehalte im allgemeinen unter 1 Gew.%) liegen bevorzugt im Bereich von
25 bis 100, insbesondere von 35 bis 90 (gemessen am großen Rotor nach
4 Minuten Laufzeit bei 100°C nach DIN 53 523).
EPM-Kautschuke haben im allgemeinen praktisch keine Doppelbindungen mehr.
EPM-Kautschuke werden üblicherweise mit den oben genannten, reaktive
Gruppen tragenden Monomeren gepfropft. Hier seien nur Acrylsäure, Meth
acrylsäure und deren Derivate sowie Maleinsäureanhydrid genannt.
Die Herstellung der vorstehend beschriebenen Ethylencopolymeren kann nach
an sich bekannten Verfahren erfolgen, vorzugsweise durch statistische
Copolymerisation unter hohem Druck und erhöhter Temperatur. Entsprechende
Verfahren sind in der Literatur beschrieben.
Der Schmelzindex der Ethylencopolymeren liegt im allgemeinen im Bereich
von 1 bis 80 g/10 min (gemessen bei 190°C und 2,16 kg Belastung).
Zur Schlagzäh-Modifizierung enthalten die erfindungsgemäßen Formmassen als
Komponente C) ein Blockcopolymeres aus einer vinylaromatischen Verbindung
und einem konjugierten Dien. Vorzugsweise verwendet man Styrolbutadien
blockcopolymere einschließlich AB-, ABA-, ABAB-verschmiert-(taper)-Block-
Copolymere, Stern-Blockcopolymerisate und ähnliche, analoge Isopren
blockpolymerisate insbesondere (teil)hydrierte Blockcopolymere.
Die (teil) hydrierten Blockcopolymere weisen vorzugsweise ein mittleres
Molekulargewicht von 10 000 bis 300 000, insbesondere von 45 000 bis
150 000 auf.
Die Herstellung dieser (teil)hydrierten Blockcopolymere erfolgt im
allgemeinen in Anlehnung an die Verfahren, die in den JP-A-67/8 704,
68/6 636, 71/20 814 und im Journal of Polymer Science, B, Polymer Letters,
Vol 11 (1973), S. 427-434 beschrieben sind.
Der verbleibende Anteil an nichthydrierten Doppelbindungen beträgt
vorzugsweise bis zu 20, insbesondere bis zu 10% im Blockcopolymeren.
Die Komponente C) kann in Mengen von 1 bis 40, vorzugsweise von 1 bis
20 Gew.-%, bezogen auf 100 Gew.-% der Summe aus A bis C, eingesetzt
werden.
Als Komponente D) können die erfindungsgemäßen Formmassen bis zu 60,
vorzugsweise von 5 bis 30 Gew.% faser- oder teilchenförmige Füllstoffe
oder deren Mischungen enthalten. Als Beispiel für Füllstoffe seien Asbest,
Kohlenstoff- oder Glasfasern in Form von Glasgeweben, Glasmatten oder
Glasseidenrovings, Wollastonit genannt.
Neben den Komponenten A) bis D) können die erfindungsgemäßen Formmassen
übliche Zusatzstoffe und Verarbeitungshilfsmittel enthalten. Deren Anteil
beträgt im allgemeinen bis zu 20, vorzugsweise bis zu 10 Gew.%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Komponenten A) bis D).
übliche Zusatzstoffe sind beispielsweise Stabilisatoren und Oxidations
verzögerer, Mittel gegen Wärmezersetzung und Zersetzung durch ultravio
lettes Licht, Gleit- und Entformungsmittel, Färbemittel, wie Farbstoffe
und Pigmente, Weichmacher und Flammschutzmittel.
Oxidationsverzögerer und Wärmestabilisatoren, die den thermoplastischen
Massen gemäß der Erfindung zugesetzt werden können, sind sterisch
gehinderte Phenole, Hydrochinone, substituierte Vertreter dieser Gruppe
und Mischungen derselben, vorzugsweise in Konzentrationen bis zu 1 Gew.%,
bezogen auf das Gewicht der Formmasse, einsetzbar.
Beispiele für UV-Stabilisatoren sind verschiedene substituierte Resorcine,
Salicylate, Benzotriazole und Benzophenone, die im allgemeinen in Mengen
bis zu 2,0 Gew.% eingesetzt werden.
Gleit- und Entformungsmittel, die in der Regel in Mengen bis zu 1 Gew.%
der thermoplastischen Masse zugesetzt werden, sind Stearinsäuren, Stearyl
alkohol, Stearinsäurealkylester und -amide sowie Ester des Pentaerythrits
mit langkettigen Fettsäuren.
Als Flammschutzmittel seien hier nur organische Phosphorverbindungen wie
Triphenylphosphinoxid und Triphenylphosphat und die anderen an sich für
Polyphenylenether bekannten Flammschutzmittel genannt.
Die erfindungsgemäßen thermoplastischen Formmassen können nach an sich
bekannten Verfahren hergestellt werden, indem man die Ausgangskomponenten
in üblichen Mischvorrichtungen wie Schneckenextrudern vorzugsweise Zwei
schneckenextruder, Brabender-Mühlen oder Banburry-Mühlen mischt und an
schließend extrudiert. Nach der Extrusion wird das Extrudat abgekühlt und
zerkleinert.
Um eine möglichst homogene Formmasse zu erhalten, ist eine intensive
Durchmischung notwendig. Dazu sind im allgemeinen mittlere Mischzeiten von
0,2 bis 30 Minuten bei Temperaturen von 280 bis 380°C erforderlich. Die
Abmischreihenfolge der Komponenten kann variiert werden, so können zwei
oder ggf. drei Komponenten vorgemischt werden, es können aber auch alle
Komponenten gemeinsam gemischt werden. Es kann von Vorteil sein, den
modifizierten Polyphenylenether in einer ersten Zone eines Extruders
herzustellen und in einer oder mehreren nachfolgenden Zonen des Extruders
mit den übrigen Komponenten der erfindungsgemäßen Formmasse zu vermischen.
Ein solches Verfahren ist in der DE-A 37 02 582 beschrieben.
Die erfindungsgemäßen Formmassen zeichnen sich durch eine gute Verarbeit
barkeit aus. Daraus herstellbare Formkörper weisen ein ausgezeichnetes
Gesamtspektrum der mechanischen sowie elektrischen Eigenschaften aus.
Infolge dieses Eigenschaftsspektrums eignen sich die aus den erfindungs
gemäßen Formmassen herstellbaren Formkörper besonders für Karosserieteile
und Funktionsteile im Motorbereich von Kraftfahrzeugen sowie für den
Elektrosektor.
Ein modifizierter Polyphenylenether aus
88,5 Gew.-% Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylen)ether (ηrel = 0,63, gemessen in einer 1-gew.-%igen Lösung in Chloroform bei 25°C)
10 Gew.-% Polystyrol (Schmelzfließindex MFI bei 200°C/5 kg Belastung: 24 g/10 min)
1,45 Gew.-% Fumarsäure und
0,05 Gew.-% 3,4-Dimethyl-3,4-diphenylhexan (Initiator)
wurde durch Mischen der Komponenten bei Temperaturen von 250 bis 265°C in einem Zweischneckenextruder mit anschließender Entgasung hergestellt. Die Schmelze wurde durch ein Wasserbad geleitet, granuliert und getrocknet.
88,5 Gew.-% Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylen)ether (ηrel = 0,63, gemessen in einer 1-gew.-%igen Lösung in Chloroform bei 25°C)
10 Gew.-% Polystyrol (Schmelzfließindex MFI bei 200°C/5 kg Belastung: 24 g/10 min)
1,45 Gew.-% Fumarsäure und
0,05 Gew.-% 3,4-Dimethyl-3,4-diphenylhexan (Initiator)
wurde durch Mischen der Komponenten bei Temperaturen von 250 bis 265°C in einem Zweischneckenextruder mit anschließender Entgasung hergestellt. Die Schmelze wurde durch ein Wasserbad geleitet, granuliert und getrocknet.
Ein modifizierter Polyphenylenether aus
88 Gew.-% Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylen)ether (ηrel = 0,63, gemessen in einer 1-gew.-%igen Lösung in Chloroform bei 25°C), 10 Gew.-% Polystyrol (Schmelzfließindex MFI bei 200°/5 kg Belastung: 24 g/10 min
1,95 Gew.-% Maleinsäureanhydrid
0,05 Gew.-% 3,4-Dimethyl-3,4-diphenylhexan (Initiator)
wurde analog Komponente A1) hergestellt.
88 Gew.-% Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylen)ether (ηrel = 0,63, gemessen in einer 1-gew.-%igen Lösung in Chloroform bei 25°C), 10 Gew.-% Polystyrol (Schmelzfließindex MFI bei 200°/5 kg Belastung: 24 g/10 min
1,95 Gew.-% Maleinsäureanhydrid
0,05 Gew.-% 3,4-Dimethyl-3,4-diphenylhexan (Initiator)
wurde analog Komponente A1) hergestellt.
Ein modifizierter Polyphenylenether aus
78 Gew.-% Poly(2,6-dimethy1-1,4-phenylen)ether (ηrel = 0,63, gemessen in einer 1-gew.-%igen Lösung in Chloroform bei 25°C),
15 Gew.-% Polystyrol (Schmelzfließindex MFI bei 200°C/5 kg Belastung: 24 g/10 min
6,95 Gew.-% 4-Phenyl-1,2,4 Triazolin-3,5-dion
0,05 Gew.-% 3,4-Dimethyl-3,4-diphenylhexan (Initiator)
wurde analog Komponente A1) hergestellt.
78 Gew.-% Poly(2,6-dimethy1-1,4-phenylen)ether (ηrel = 0,63, gemessen in einer 1-gew.-%igen Lösung in Chloroform bei 25°C),
15 Gew.-% Polystyrol (Schmelzfließindex MFI bei 200°C/5 kg Belastung: 24 g/10 min
6,95 Gew.-% 4-Phenyl-1,2,4 Triazolin-3,5-dion
0,05 Gew.-% 3,4-Dimethyl-3,4-diphenylhexan (Initiator)
wurde analog Komponente A1) hergestellt.
Ein unmodifizierter Polyphenylenether aus
85 Gew.-% Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylen)ether (ηrel = 0,63, gemessen in einer 1-gew.-%igen Lösung in Chloroform bei 25°C)
15 Gew.-% Polystyrol (Fließindex MFI bei 200°C/5 kg Belastung: 24 g/10 min)
wurde analog Komponente A1), jedoch ohne Modifizierungsmittel und ohne Initiator hergestellt.
85 Gew.-% Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylen)ether (ηrel = 0,63, gemessen in einer 1-gew.-%igen Lösung in Chloroform bei 25°C)
15 Gew.-% Polystyrol (Fließindex MFI bei 200°C/5 kg Belastung: 24 g/10 min)
wurde analog Komponente A1), jedoch ohne Modifizierungsmittel und ohne Initiator hergestellt.
Ein unmodifizierter Polyphenylenether aus
88 Gew.-% Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylen)ether (ηrel = 0,63, gemessen in einer 1-gew.-%igen Lösung in Chloroform bei 25°C),
12 Gew.-% Polystyrol (Schmelzfließindex MFI bei 200°C/5 kg Belastung: 24 g/10 min)
wurde analog Komponente A1*) hergestellt.
88 Gew.-% Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylen)ether (ηrel = 0,63, gemessen in einer 1-gew.-%igen Lösung in Chloroform bei 25°C),
12 Gew.-% Polystyrol (Schmelzfließindex MFI bei 200°C/5 kg Belastung: 24 g/10 min)
wurde analog Komponente A1*) hergestellt.
Polypropylen mit einem Schmelzfließindex MFI von 1,8 (230°C/2,16 kg
Belastung)
Ein Ethylenpropylen-Copolymer aus
25 Gew.-% Ethylenpropylen-Blockcopolymerisat und
75 Gew.-% isotaktischem Polypropylen
mit einem Schmelzfließindex MFI (230°C/2,16 kg Belastung) von 2,1.
25 Gew.-% Ethylenpropylen-Blockcopolymerisat und
75 Gew.-% isotaktischem Polypropylen
mit einem Schmelzfließindex MFI (230°C/2,16 kg Belastung) von 2,1.
Ein hydrierter Styrol-Butadien-Blockkautschuk mit einem Styrolanteil von
von 53 Gew.-% und einem Molekulargewicht Mw von 100 000.
Ein hydrierter Blockkautschuk mit einem Styrolanteil von 37 Gew.-%.
Glasfasern mit einem Durchmesser von 15 µm.
Die Komponenten A bis D wurden in einem Zweischneckenextruder gemischt,
bei einer Zylindertemperatur von 270°C geschmolzen. Der Schmelzstrang
wurde durch ein Wasserbad geführt und granuliert. Das getrocknete Granulat
wurde bei 270°C zu Normkleinstäben gespritzt. Die Kerbschlagzähigkeit aK
wurde nach DIN 53 453 gemessen, der Elastizitätsmodul wurde nach
DIN 53 457 bestimmt.
Die Zusammensetzung der Formmassen und die Ergebnisse sind der Tabelle zu
entnehmen.
Claims (8)
1. Thermoplastische Formmassen, enthaltend als wesentliche Komponenten
- A) 10 bis 89 Gew.-% eines modifizierten Polyphenylenethers,
- B) 10 bis 89 Gew.-% eines Polyolefins und
- C) 1 bis 40 Gew.-% eines Blockcopolymeren aus einer vinylaro matischen Verbindungen und einem konjugierten Dien sowie darüber hinaus
- D) 0 bis 60 Gew.-% eines faser- oder teilchenförmigen Füllstoffes oder deren Mischungen.
2. Thermoplastische Formmassen nach Anspruch 1, enthaltend
15 bis 80 Gew.-% der Komponente A)
15 bis 80 Gew.-% der Komponente B)
5 bis 35 Gew.-% der Komponente C).
15 bis 80 Gew.-% der Komponente A)
15 bis 80 Gew.-% der Komponente B)
5 bis 35 Gew.-% der Komponente C).
3. Thermoplastische Formmassen nach Anspruch 1, enthaltend
15 bis 79 Gew.-% der Komponente A)
15 bis 79 Gew.-% der Komponente B)
1 bis 20 Gew.-% der Komponente C)
5 bis 30 Gew.-% der Komponente D).
15 bis 79 Gew.-% der Komponente A)
15 bis 79 Gew.-% der Komponente B)
1 bis 20 Gew.-% der Komponente C)
5 bis 30 Gew.-% der Komponente D).
4. Thermoplastische Formmassen nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
3, in denen die Komponente B) Polypropylen oder ein Ethylen-Propylen
copolymer oder Mischungen daraus ist.
5. Thermoplastische Formmassen nach mindestens einem der Ansprüche 1
bis 4, in denen die Komponente C) ein teilweise oder vollständig
hydriertes Styrol-Butadienblockcopolymer ist.
6. Thermoplastische Formmassen nach mindestens einem der Ansprüche 1 und
3 bis 5, in denen die Füllstoffe (D) Glasfasern oder Kohlen
stoff-Fasern oder Mischungen dieser Stoffe sind.
7. Verwendung der thermoplastischen Formmassen gemäß den Ansprüchen 1 bis
6 zur Herstellung von Formkörpern.
8. Formkörper, erhältlich aus den thermoplastischen Formmassen gemäß den
Ansprüchen 1 bis 7.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893926292 DE3926292A1 (de) | 1989-08-09 | 1989-08-09 | Thermoplastische formmassen auf der basis von modifizierten polyphenylenethern und polyolefinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893926292 DE3926292A1 (de) | 1989-08-09 | 1989-08-09 | Thermoplastische formmassen auf der basis von modifizierten polyphenylenethern und polyolefinen |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0627468A2 (de) * | 1993-04-30 | 1994-12-07 | Mitsubishi Chemical Corporation | Thermoplastische Harzzusammensetzung und Formkörper daraus |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0274029A1 (de) * | 1986-11-18 | 1988-07-13 | Mitsubishi Petrochemical Co., Ltd. | Zusammensetzung auf der Basis von Polyphenylenäther und Propylenharz |
-
1989
- 1989-08-09 DE DE19893926292 patent/DE3926292A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0274029A1 (de) * | 1986-11-18 | 1988-07-13 | Mitsubishi Petrochemical Co., Ltd. | Zusammensetzung auf der Basis von Polyphenylenäther und Propylenharz |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0627468A2 (de) * | 1993-04-30 | 1994-12-07 | Mitsubishi Chemical Corporation | Thermoplastische Harzzusammensetzung und Formkörper daraus |
EP0627468A3 (de) * | 1993-04-30 | 1995-05-24 | Mitsubishi Petrochemical Co | Thermoplastische Harzzusammensetzung und Formkörper daraus. |
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