DE3922358A1 - Einrichtung und verfahren zur schadstofferkennung in waessrigen fluessigkeiten - Google Patents
Einrichtung und verfahren zur schadstofferkennung in waessrigen fluessigkeitenInfo
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- G01N33/18—Water
- G01N33/186—Water using one or more living organisms, e.g. a fish
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung und auf ein Verfahren zur
raschen Schadstofferkennung in wäßrigen Flüssigkeiten.
Einrichtungen und Verfahren zur Schadstofferkennung in wäßrigen Flüssig
keiten, die auf der Basis der Zellenvermehrung arbeiten, sind bekannt. Diese
Methoden erfordern verständlicherweise einen hohen Zeitaufwand.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Einrichtung und ein Ver
fahren anzugeben, das mit geringem Aufwand und in möglichst kurzer Zeit ein
Testergebnis liefert.
Gelöst wird diese Aufgabe nach den Patentansprüchen 1 bis 5. Bekanntlich
haben einige Mikroorganismen - wie etwa die tierischen Einzeller der Gattung
Tetrahymena, die für das oben beschriebene Verfahren besonders gut geeignet
sind - sehr ähnliche Schadstoffempfindlichkeiten wie menschliche Zellen. In
Flüssigkeiten schwimmen diese Testzellen normalerweise mit ihrer typischen
Bewegungsgeschwindigkeit. Enthalten diese Flüssigkeiten Schadstoffe, so
werden die Schwimmcharakteristiken der Zellen insofern verändert, als sich
die Schwimmgeschwindigkeit in Abhängigkeit von dem Schadstoffgehalt der
Flüssigkeiten verringert. Durch das mikrofotografische Aufzeichnungsverfahren
bei gleichzeitiger pulsierender Dunkelfeldbeleuchtung werden die Schwimm
spuren der Testzellen auf der fotografischen Aufnahme als gestrichelte Spuren
sichtbar, die sich dann meßtechnisch nach dem zurückgelegten Weg in einer
bestimmten Zeit auswerten lassen.
Das oben angegebene Verfahren hat den Vorteil, daß sich die Einrichtung auf
einfache Weise und mit geringen Mitteln unter Ausnutzung vielfach vorhan
dener Laborausrüstung erstellen läßt. Es wird lediglich ein Zusatzgerät benö
tigt, das in ein gebräuchliches Labor-Fotomikroskop eingesetzt werden kann.
Die Schadstofferkennung läßt sich zudem rasch durchführen. Es braucht
lediglich ein Lebendpräparat für die Mikroskopie angefertigt werden. Dieses
Präparat wird mikrofotografisch aufgenommen und entwickelt. Bei Benutzung
von Sofortbild-Filmmaterial läßt sich die Zeit für die Filmentwicklung zudem
extrem verkürzen. Nach Entwicklung der Aufnahme wird schließlich für jede
Zelle auf der Aufnahme der zurückgelegte Weg pro Zeiteinheit ermittelt.
Anhand der Zeichnungen werden mögliche Ausführungsformen der Erfindung
beschrieben und dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 ein Mikroskop mit mikrofotografischer Einrichtung in Seitenansicht,
Fig. 2 bis 4 mögliche Strahlengänge der Einrichtung,
Fig. 5 das mikrofotografische Bild, zeichnerisch dargestellt.
In der Fig. 1 ist mit 1 die Mikroskop-Lichtquelle gezeigt, die bei allen
gebräuchlichen Geräten fest eingebaut ist. Mit 2 ist der Kondensor bezeichnet,
der den Dunkelfeldkontrast erzeugt. Auf der Objektbühne 3 ist das Lebend
präparat 4 aufgelegt. Das Mikroskop-Objektiv 5, der Kameratubus mit Optik 6
und die Kamera 7 vervollständigen die Einrichtung.
Der in Fig. 2 dargestellte Strahlengang enthält teilweise die entsprechenden
Komponenten der Fig. 1. Außerdem ist dort mit 8 der Lichtstrahlzerhacker
dargestellt, der beispielsweise als ein einfacher Flügelradzerhacker ausgeführt
sein kann und direkt unterhalb der Kamera 7 montiert ist.
Der Strahlengang in Fig. 3 zeigt eine Variante der Fig. 2. In Fig. 3 ist
der Zerhacker 9 zwischen Lichtquelle 1 und Kondensor 2 angeordnet.
Der Strahlengang gemäß Fig. 4 enthält keinen Zerhacker. Statt dessen ist
ersatzweise und anstelle der Lichtquelle 1 ein pulsierender Elektronenblitz 10
vorgesehen.
Die zeichnerische Darstellung einer fotografischen Aufnahme zeigt Fig. 5. Wie
ersichtlich sind die gestrichelten Bewegungsspuren die Summe der durch das
pulsierende Licht auf dem Film festgehaltenen Einzelpositionen der vorüber
schwimmenden Zellen. Da die Pulsfrequenz des Lichtes bekannt ist, läßt sich
durch Ausmessen des Abstandes zweier benachbarter Zellpositionen innerhalb
einer Bewegungsspur die Schwimmgeschwindigkeit ermitteln, nachdem zuvor
die Maßstabsübertragung vom Lebendpräparat auf die fotografische Aufnahme
ermittelt wurde. Mit 11 ist eine der Einzelpositionen einer vorüberschwimmen
den Zelle bezeichnet. Eine stark geschädigte, kaum bewegungsfähige Zelle ist
mit der Bezugszahl 12 bezeichnet. Letztere Zelle kann nicht für die Auswer
tung herangezogen werden. Selbstverständlich enthält eine einzige Aufnahme
eine ganze Anzahl geeigneter Bewegungsspuren, die - wie aus der Fig. 5
ersichtlich - alle auswertbar sind, so daß eine Mittelwertbildung über das
gesamte Präparat möglich wird.
Claims (5)
1. Einrichtung zur Schadstofferkennung in wäßrigen Flüssigkeiten, bei der
ein Mikroskop mit mikrofotografischer Ausrüstung verwendet wird, wobei
ergänzend zwischen der Mikroskop-Lichtquelle und dem Mikroskop-Kondensor
ein nachrüstbares Zusatzgerät eingefügt ist, welches einen pulsierenden
Elektronenblitz enthält.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
die unter Verwendung der vorhandenen Mikroskop-Lichtquelle zwischen dieser
Lichtquelle und dem Kondensor einen Lichtstrahlzerhacker eingefügt enthält.
3. Einrichtung nach Anspruch 1,
die unter Verwendung der vorhandenen Mikroskop-Lichtquelle zwischen der
Mikroskop-Optik und der Mikroskop-Kamera einen Lichtstrahlzerhacker ein
gefügt enthält.
4. Verfahren zur Schadstofferkennung in wäßrigen Flüssigkeiten, bei dem ein
Mikroskop mit mikrofotografischer Einrichtung und mit einer pulsierenden
Beleuchtung mit festgelegter Pulsationsfrequenz dazu benutzt wird, ein
mikroskopisches Lebendpräparat im mikroskopischen Dunkelfeldkontrast zu
fotografieren, um die in dem Lebendpräparat umherschwimmenden Zellen in
bezug auf ihre Bewegungsgeschwindigkeit fotografisch derart festzuhalten, daß
die pulsierende Beleuchtung auf dem Film gestrichelte Bewegungsspuren
hervorruft.
5. Lebendpräparat für die Verwendung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 4,
bei dem das über dem Objektträger angeordnete Deckglas durch Abstands
halter abgestützt ist, deren Höhe größer als die Höhe der verwendeten Zellen
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3922358A DE3922358A1 (de) | 1989-07-07 | 1989-07-07 | Einrichtung und verfahren zur schadstofferkennung in waessrigen fluessigkeiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3922358A DE3922358A1 (de) | 1989-07-07 | 1989-07-07 | Einrichtung und verfahren zur schadstofferkennung in waessrigen fluessigkeiten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3922358A1 true DE3922358A1 (de) | 1991-01-10 |
DE3922358C2 DE3922358C2 (de) | 1993-08-26 |
Family
ID=6384487
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3922358A Granted DE3922358A1 (de) | 1989-07-07 | 1989-07-07 | Einrichtung und verfahren zur schadstofferkennung in waessrigen fluessigkeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
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Also Published As
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