DE3918154A1 - Gasentnahmesonde - Google Patents
GasentnahmesondeInfo
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- G01N1/22—Devices for withdrawing samples in the gaseous state
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gasentnahmesonde zur meß
sicheren Erfassung gasförmiger Schadstoffe nach dem
Oberbegriff des Anspruches.
Gasentnahmesonden zur meßsicheren Erfassung gasförmiger
Schadstoffe bestehen aus Titan oder Edelstahl, um auch
bei korrosiven Abgasen und erhöhten Temperaturen eine
repräsentative Entnahme der Konzentrationen zu erhal
ten. Die Probenahme kann sowohl kontinuierlich als auch
diskontinuierlich erfolgen, um die Emission - und
Immission aggresiver Schadstoffe zu überwachen. Ein be
sonders wichtiges Einsatzgebiet ist die Überwachung von
Großfeuerungsanlagen.
Eigene Untersuchungen haben jedoch gezeigt,
daß sich bei der Verwendung handelsüblicher Entnahme
sonden aus Titan, austenitischem Stahl oder emaillierten
Stahl verfälschte Meßwerte bei der quantitativen Erfas
sung von Gas- bzw. dampfförmigen Emissionen und
Immissionen ergeben. Die verfälschten Meßwerte gehen
zwar nicht ausschließlich auf Gasentnahmesonden aus
diesen Werkstoffen zurück, aber es hat sich gezeigt,
daß der überwiegende Anteil der meßtechnischen Probleme
bei der Emissions- und Immissionsanalytik durch die
Gasentnahmesonden verursacht werden. Die Ursachen hier
für sind vor allem Wechselwirkungen, die zwischen dem
strömenden Meßgas und der metallischen Oberfläche auf
treten. Hierzu gehören Adsorptions- und Desorptionsvor
gänge sowie Reaktionen von der Chemisorption bis zur
chemischen Bindung. Aufgrund dieser Vorgänge ist eine
sichere und zuverlässige Übertragung und Erfassung von
Meßwerten nicht gewährleistet. Dies kann aber beispiels
weise bei der Beurteilung der Rechtsfrage ob, bestimm
te Grenzwerte eingehalten oder überschritten worden
sind, entscheidend sein. Dies gilt in besonderem Ausmaß
für die quantitative Erfassung von gasförmigen, aggres
siven Komponenten, wie Chlor-, Fluor-, Stickstoff- und
Kohlenstoffverbindungen.
Da grundsätzlich jede metallische Oberfläche in eine
Wechselwirkung mit anderen Stoffen eintreten kann,
besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Gas
entnahmesonde aus einem Werkstoff zu finden, der als
möglicher Reaktionspartner bei hohen Temperaturen in
Anwesenheit von Wasserdampf, wie es metallische Ober
flächen sind, nicht infrage kommmt.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch
eine Gasentnahmesonde aus gesintertem Aluminiumoxid.
Die einzelnen Teile der erfindungsgemäßen Gasentnahme
sonde lassen sich komplett aus gesintertem Aluminium
oxid, Al2O3, herstellen und lassen sich beispielsweise
miteinander verschrauben. Ohne nachteiligen Einfluß auf
die erfindungsgemäße Wirksamkeit ist es, wenn das ge
sinterte Aluminiumoxid gewisse Anteile von SiO2 oder
ZrO2 aufweist. Diese Anteile liegen bei technischen
Qualitäten in der Regel zwischen 5 und 10%, können je
doch auch spürbar größer sein. Die Gasentnahmesonden
gemäß der Erfindung besitzen eine chemisch und
physikalisch völlig inerte Oberfläche und sind hitze
und kälteschockbeständig. Sie können daher sowohl bei
Raumtemperatur als auch bei extrem hohen Temperaturen,
beispielsweise bis über 1200°C, eingesetzt werden. Die
Eignung der erfindungsgemäßen Gasentnahmesonde zur
repräsentativen Entnahme von Abgasproben mit aggressi
ven Komponenten wurde an einer Vielzahl von Gasen unter
sucht. Hierzu gehören z.B.
- - Cl2, HCl, COCl2, BCl3
- - F2, HF, BF3
- - HCN, ClCN, (CN)2
- - NO, NO2, N2O
- - NH3
- - SO2, SO3, H2S, CS2, COS
- - CO, CO2
In allen Fällen konnten völlig unverfälschte Meßwerte
erhalten werden.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung im Schnitt. Dargestellt ist der Kamin 1
einer Großfeuerungsanlage, deren Abgas überwacht werden
soll. In den Kamin 1 ragt eine Gasentnahmesonde 2 aus
gesintertem Aluminiumoxid gemäß der Erfindung. Die
Gasentnahmesonde 2 ist mittels der Verschraubung 3 an
das außerhalb des Kamins 1 befindliche Sondenrohr 4 an
geschraubt. Auch die Verschraubung 3 und das Sondenrohr
4 bestehen gemäß der Erfindung aus gesintertem Alu
miniumoxid. Die Befestigung des Sondenrohres 4 am Kamin
1 erfolgt durch einen Flansch 5. Das Sondenrohr 4 kann
durch eine Heizung 8 beheizt werden, um die entnommene
Abgasprobe auf der Entnahmetemperatur zu halten.
Mittels eines weiteren Flansches 7 ist an das Sonden
rohr 4 ein Rohr 8 mit freiwählbarer Länge angeschlossen,
welches ebenfalls gemäß der Erfindung aus gesintertem
Aluminiumoxid besteht. Auch das Rohr 8 mit wählbarer
Länge kann mittels einer Heizung 9 auf der Temperatur
der entnommenen Abgasprobe gehalten werden. Das Rohr 8
endet in einer Filterhülse 10, welche ebenfalls gemäß
der Erfindung aus gesintertem Aluminiumoxid besteht.
Die Filterhülse 10 enthält ein Staubfilter. Von der
Filterhülse 10 führt eine flexible Leitung aus PTFE zum
Analysengerät. Dieses kann auch direkt an die Filter
hülse 10 angeschlossen sein. Die Leitung 12 dient zur
Zufuhr eines Spülgases zum Staubfilter. Durch die Lei
tung 13 kann ein Kalibriergas eingeleitet werden, um
die einwandfreie Funktion der erfindungsgemäßen Gas
entnahmesonde zu überprüfen. Die Strömungsrichtung der
Gase ist durch nicht mit Bezugsziffern versehene Pfeile
wiedergegeben.
Claims (1)
- Gasentnahmesonde (2) zur meßsicheren Erfassung gas förmiger Schadstoffe in strömenden Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den gasförmigen Schadstoffen in Berührung kommenden Teile (2, 3, 4, 8, 10) der Sonde aus gesintertem Aluminiumoxid bestehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893918154 DE3918154A1 (de) | 1989-06-03 | 1989-06-03 | Gasentnahmesonde |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893918154 DE3918154A1 (de) | 1989-06-03 | 1989-06-03 | Gasentnahmesonde |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3918154A1 true DE3918154A1 (de) | 1990-12-06 |
Family
ID=6382009
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893918154 Withdrawn DE3918154A1 (de) | 1989-06-03 | 1989-06-03 | Gasentnahmesonde |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3918154A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19816814A1 (de) * | 1998-04-16 | 1999-10-21 | Faehler Franz J | Probenentnahmevorrichtung, insbesondere zur Entnahme von flüssigen Proben aus Wirkstoff-Freigabe-Prüfgeräten |
EP1063510A1 (de) * | 1999-06-24 | 2000-12-27 | L'air Liquide, Societe Anonyme Pour L'etude Et L'exploitation Des Procedes Georges Claude | Analysesystem für die Atmosphäre einer zum Hartlöten oder Verzinnen bestimmten Kavität |
US6615678B2 (en) | 2000-08-09 | 2003-09-09 | Horiba, Ltd. | Exhaust gas sampling device |
WO2014040665A1 (en) * | 2012-09-14 | 2014-03-20 | Tata Steel Ijmuiden Bv | Insert tube for gas analysis system |
-
1989
- 1989-06-03 DE DE19893918154 patent/DE3918154A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19816814A1 (de) * | 1998-04-16 | 1999-10-21 | Faehler Franz J | Probenentnahmevorrichtung, insbesondere zur Entnahme von flüssigen Proben aus Wirkstoff-Freigabe-Prüfgeräten |
EP1063510A1 (de) * | 1999-06-24 | 2000-12-27 | L'air Liquide, Societe Anonyme Pour L'etude Et L'exploitation Des Procedes Georges Claude | Analysesystem für die Atmosphäre einer zum Hartlöten oder Verzinnen bestimmten Kavität |
US6615678B2 (en) | 2000-08-09 | 2003-09-09 | Horiba, Ltd. | Exhaust gas sampling device |
WO2014040665A1 (en) * | 2012-09-14 | 2014-03-20 | Tata Steel Ijmuiden Bv | Insert tube for gas analysis system |
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8141 | Disposal/no request for examination |