DE3910597A1 - Schaltungsanordnung und verfahren zur induktiven wegmessung - Google Patents
Schaltungsanordnung und verfahren zur induktiven wegmessungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur
induktiven Wegmessung, insbesondere an Stoßdämpfern
oder Federbeinen oder Aktuatoren einer Niveauregelung
eines Kraftfahrzeugs, nach der Gattung des Hauptan
spruchs.
Es ist bekannt, bei der Fahrwerksregelung von Kraft
fahrzeugen die Verlagerungswege an Stoßdämpfern, Fe
derbeinen oder dergleichen induktiv zu erfassen. Es
wird eine Spule eingesetzt, deren Induktivität sich
in Abhängigkeit von den Feder- bzw. Verlagerungswegen
verändert. Die Induktivitätsänderung stellt ein Maß
für den zurückgelegten Weg dar. Beispielsweise kann
die Spule einen Eisenkern aufweisen, der relativ zu
ihr durch Bewegungen des Fahrwerks verlagert wird.
Diese induktive Wegerfassung dient beispielsweise der
Bereitstellung eines Istwertes für die Fahrwerksrege
lung, wobei der Regelkreis als Stellglied Stoßdämpfer
mit steuerbarer Dämpfungscharakteristik aufweist.
Bei der bekannten Schaltungsanordnung zur induktiven
Wegerfassung ist es nachteilig, daß die Meßergebnisse
äußeren Einflüssen unterliegen und daher nicht stets
reproduzierbar sind.
Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung zur induk
tiven Wegerfassung mit den im Hauptanspruch genannten
Merkmalen hat demgegenüber den Vorteil, daß unabhän
gig von der Umgebungstemperatur stets reproduzierbare
Meßergebnisse erzielt werden können, so daß die Fahr
werksregelung insoweit witterungsunabhängig ist.
Durch Temperaturschwankungen hervorgerufene Indukti
vitätsänderungen der als Sensor dienenden Spule wer
den aufgrund der erfindungsgemäßen Temperaturmeß
schaltung kompensiert. Die Temperaturmeßschaltung be
einflußt die Meßergebnisse je nach den vorliegenden
Temperaturverhältnissen derart, daß diese aus
schließlich von der Wegverlagerung bestimmt werden.
Damit ist sichergestellt, daß die Fahrwerksregelung
nur von den Straßenverhältnissen, nicht aber von den
genannten Umwelteinflüssen abhängig ist.
Die Temperaturmeßschaltung weist einen Temperaturer
fassungssensor auf, um die Beeinflussungsgröße erfas
sen zu können. Es kann sich hierbei um ein separates,
lediglich diese Aufgabe übernehmendes Bauteil han
deln. Vorzugsweise ist jedoch vorgesehen, daß der
Temperaturerfassungssensor von dem ohmschen Wider
stand der Spule gebildet wird. Demgemäß übernimmt die
Spule eine Doppelfunktion, in dem ihre Induktivität
ein Maß für den jeweils zurückgelegten Weg darstellt
und gleichzeitig ihr ohmscher Widerstand der Tempera
turerfassung dient. Es wird von dem physikalischen
Prinzip Gebrauch gemacht, daß der Widerstand von Lei
terwerkstoffen von der Temperatur abhängig ist. Je
nach Leiterwerkstoff kann es sich um einen Heißleiter
bzw. um einen Kaltleiter handeln. Verkleinert sich
der Widerstand mit zunehmender Temperatur, so handelt
es sich um einen Heißleiter; ein Kaltleiter liegt
vor, wenn der Widerstand mit der Temperaturerhöhung
zunimmt. Erfaßt wird die Größe der Widerstandsände
rung durch den sogenannten Temperaturbeiwert α. Die
ser gibt an, um wieviel Ohm sich der Widerstand 1 Ω
bei 1 Grad Temperaturerhöhung verändert. Die Wider
standsänderung Δ R des Leiterwerkstoffes infolge ei
ner Temperaturdifferenz Δϑ ergibt sich nach der
Gleichung:
Δ R=α · R K · Δϑ,
wobei R K der Kaltwiderstand bei 20 Grad ist.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Verarbeitung von
Weg und Temperatur in zwei separaten Schaltkreisen
erfolgt, die von einem Mikrocomputer oder Mikropro
zessor gesteuert werden. Dabei ist vorzugsweise vor
gesehen, daß der Mikrocomputer bzw. der Mikropro
zessor während der Wegmessung die Temperaturerfassung
ausschaltet und während der Temperaturerfassung keine
Wegmessung vornimmt. Der erste Schaltkreis der beiden
separaten Schaltkreise wird von der Auswerteschaltung
und der zweite Schaltkreis von der Temperaturmeß
schaltung gebildet.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur in
duktiven Wegerfassung, insbesondere bei Stoßdämpfern
oder Federbeinen eines Kraftfahrzeugs, bei dem die
sich wegabhängig ändernde Induktivität einer Spule
als Maß für den zurückgelegten Weg ausgewertet wird,
wobei eine Kompensation der temperaturabhängigen In
duktivitätsschwankungen der Spule erfolgt.
Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn der ohmsche Wi
derstand der Spule als Temperaturerfassungssensor
verwendet wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figur nä
her erläutert. Diese zeigt
ein Blockschaltbild der Schaltungsanordnung zur in
duktiven Wegerfassung.
In der Figur ist eine Schaltungsanordnung 1 zur in
duktiven Wegerfassung als Blockschaltbild darge
stellt. Sie weist eine Spule 2 auf, deren Induktivi
tät sich beispielsweise in Abhängigkeit von dem Kol
benweg eines Stoßdämpfers ändert. Die Induktivitäts
änderung ist in der Figur durch den das Schaltsymbol
durchsetzenden Pfeil angedeutet. Beispielsweise kann
die Spule einen Eisenkern aufweisen, der bei Kolben
bewegungen des Stoßdämpfers relativ zur Wicklung ver
lagert wird, so daß sich die Induktivität verändert.
In dem Schaltungsbeispiel der Figur ist der eine An
schluß 3 der Spule an Masse gelegt, und der andere An
schluß 4 führt über einen Verzweigungspunkt 5 an eine
der Wegerfassung dienende Auswerteschaltung 6 und
eine Temperaturmeßschaltung 7. Über Leitungen 8 und 9
steht die Auswerteschaltung 6 mit einem Mikrocomputer
oder Mikroprozessor 10 in Verbindung. Die Temperatur
meßschaltung 7 ist ebenfalls an den Mikrocomputer 10
angeschlossen. Die Verbindung erfolgt mit Leitungen
11 und 12.
Über die Leitungen 9 und 12 werden Informationen der
Auswerteschaltung 6 und der Temperaturmeßschaltung 7
dem Mikrocomputer 10 zugeleitet. Dieser steuert über
die Leitungen 8, 11 die Auswerteschaltung 6 bzw. die
Temperaturmeßschaltung 7 an. Ferner sind (nicht dar
gestellte) Masseverbindungen zu der Auswerteschaltung
6 der Temperaturmeßschaltung 7 und dem Mikrocomputer
10 vorgesehen.
Wenn der Mikrocomputer 10 über die Leitung 8 die Aus
werteschaltung 6 aktiviert, so werden die von der
Spule 2 stammenden wegabhängigen Induktivitätswerte -
gegebenenfalls nach entsprechender Umformung bzw.
Auswertung - über die Leitung 9 dem Mikrocomputer 10
zugeleitet, so daß diesem die entsprechenden Ortsko
ordinaten des jeweils zurückgelegten Weges zur Verfü
gung stehen. Anschließend wird diese Wegmessung durch
Ansteuerung über die Leitung 8 unterbrochen und eine
Temperaturkompensation der die Wegerfassung betref
fenden Daten vorgenommen. Dieses erfolgt dadurch, daß
der Mikrocomputer 10 die Temperaturmeßschaltung 7
über die Leitung 11 ansteuert. Hierdurch wird die
Temperaturmeßschaltung 7 aktiviert, die den ohmschen
Widerstand der Spule 2 erfaßt. Da - wie bereits ein
gangs geschildert - der ohmsche Widerstand des Lei
terwerkstoffes der Spule 2 von der Temperatur abhän
gig ist, kann die Temperaturmeßschaltung 7 entspre
chende Kompensationsdaten über die Leitung 12 dem Mi
krocomputer zuführen. Die Kompensationsdaten dienen
der Korrektur der von der Auswerteschaltung 6 gelie
ferten, die Wegerfassung betreffenden Daten derart,
daß eine Temperatureinflußnahme eliminiert ist. Dem
gemäß lassen sich - unabhängig von Temperaturein
flüssen - stets reproduzierbare Ergebnisse der Weger
fassung ermitteln.
Claims (8)
1. Schaltungsanordnung zur induktiven Wegerfassung,
insbesondere an Stoßdämpfern oder Federbeinen oder
Aktuatoren einer Niveauregelung eines Kraftfahrzeugs,
mit einer sich wegabhängig in ihrer Induktivität
ändernden Spule, die mit einer Auswerteschaltung ver
bunden ist, gekennzeichnet durch
eine Temperatureinflüsse bei der Wegmessung kompen
sierende Temperaturmeßschaltung (7).
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, gekenn
zeichnet durch die Kompensation von tem
peraturabhängigen Induktivitätsschwankungen der Spule
(2) .
3. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Temperaturmeßschaltung (7) einen
Temperaturerfassungssensor aufweist, der von dem ohm
schen Widerstand der Spule (2) gebildet wird.
4. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Erfassung von Weg und Temperatur in
zwei separaten Schaltkreisen erfolgt, die von einem
Mikrocomputer oder Mikroprozessor (10) gesteuert wer
den.
5. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der Mikrocomputer oder Mikroprozessor (10)
während der Wegmessung die Temperaturerfassung aus
schaltet und während der Temperaturerfassung die Weg
messung unterbricht.
6. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß der erste Schaltkreis die Auswerte
schaltung (6) und der zweite Schaltkreis die Tempe
raturmeßschaltung (7) bildet.
7. Verfahren zur induktiven Wegerfassung, insbeson
dere an Stoßdämpfern oder Federbeinen eines Kraft
fahrzeugs, vorzugsweise zum Betreiben einer Schal
tungsanordnung nach einem oder mehreren der vorherge
henden Ansprüche, bei dem die sich wegabhängig än
dernde Induktivität einer Spule als Maß für den zu
rückgelegten Weg ausgewertet wird, gekenn
zeichnet durch eine Kompensation der
temperaturabhängigen Induktivitätsschwankungen der
Spule (2).
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der ohmsche Wider
stand der Spule (2) als Temperaturerfassungssensor
verwendet wird.
Priority Applications (3)
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