DE3907940A1 - Verfahren zur symmetrierung der spannungsaufteilung an stromrichtern mit mehrpunktschaltung - Google Patents
Verfahren zur symmetrierung der spannungsaufteilung an stromrichtern mit mehrpunktschaltungInfo
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Description
Bei der Erfindung wird ausgegangen von einem Verfahren zur
Symmetrierung der Spannungsaufteilung an mindestens 2 Mehr
punkt-Stromrichtern nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
Mit dem Oberbegriff nimmt die Erfindung auf einen Stand der
Technik Bezug, wie er aus der deutschen Dissertationsschrift
von Horst-Peter Wurm aus Remscheid: "Erhöhung der Ausnutzung
von Pulswechselrichtern hoher Leistung durch das Dreipunktver
fahren", S. 154-156, genehmigt vom Fachbereich Elektrotechnik
der Bergischen Universität-Gesamthochschule Wuppertal, Tag
der mündlichen Prüfung: 20.7.1983, bekannt ist. Bei dem dort
im Bild 3.13 gezeigten Umrichter mit 2poligem, ungesteuertem
Gleichrichter und Dreipunktwechselrichter weist der Gleich
spannungszwischenkreis 2 gleich große in Reihe geschaltete
Stützkondensatoren auf. Zur Stabilisierung der Spannungen
an den Stützkondensatoren ist ein schaltungsmäßig aufwendiger
Hilfswechselrichter in Mc Murray-Schaltung vorgesehen, der
zusätzlich Leistungsverluste verursacht. In Verbindung mit
Bild 3.14 ist dort ferner ein Vorschlag für eine Hochleistungs
lokomotive angegeben, bei dem die Antriebsleistung einem Bahn
netz mit einphasiger Wechselspannung von 16 2/3 Hz mittels
eines Eingangstransformators entnommen ist, der 4 galvanisch
getrennte Sekundärwicklungen aufweist. An jede dieser Sekundär
wicklungen ist ein Vierquadrantensteller angeschlossen, der
einen Stützkondensator speist. Je zwei Vierquadrantensteller
speisen einen Gleichspannungszwischenkreis, der einen Saugkreis
aufweist und an den maschinenseitig zwei Dreipunktwechselrich
ter angeschlossen sind. Dabei ist kein Hilfswechselrichter
erforderlich, um eine symmetrische Gleichspannung am Eingang
der Dreipunktwechselrichter zu gewährleisten. Zur Erzeugung
der Zwischenkreisspannung sind jedoch mindestens 2 platzaufwen
dige Transformatorsekundärwicklungen und 2 daran angeschlossene
Steuerblöcke für 2 Vierquadrantensteller erforderlich.
Die Erfindung, wie sie im Patentanspruch 1 definiert ist,
löst die Aufgabe, ein Verfahren zur Symmetrierung der Spannungs
aufteilung an mindestens zwei Mehrpunkt-Stromrichtern anzugeben,
das weniger Schaltungsaufwand erfordert.
Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, daßs bei nur 2polig
gespeisten Spannungsteilerkondensatoren kein Hilfswechselrich
ter erforderlich ist. Es sind nur halb so viel Transformator
sekundärwicklungen und daran angeschlossene Steuerblöcke für
Vierquadrantensteller erforderlich wie bei getrennten Einspei
sungen für jeden Spannungsteilerkondensator. Dies bedeutet
eine Einsparung von Platz- und Steueraufwand. Für die Symmetrie
rung kann ein üblicherweise ohnehin für Steuerungszwecke vor
handener Mikroprozessor mitverwendet werden. Bei bestimmten
unsymmetrischen Teilspannungssituationen an den Spannungstei
lerkondensatoren werden die Strompfade in den Stromrichtern
durch gezielte asymmetrische Steuerung deren Stromventile
so verändert, daß eine Symmetrierung der Teilspannungen bewirkt
wird.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird
die Anzahl der Stromrichterschalthandlungen bei den Symmetrie
rungseingriffen im Vergleich zum ursprünglichen Spannungspuls
muster nicht erhöht. Das erfindungsgemäße Verfahren kann
bei ein- und mehrphasigen Stromrichterschaltungen angewendet
werden, insbesondere bei Vierquadrantenstellern. Mehrphasige
Systeme können in mehrere autarke einphasige Systeme, die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren arbeiten, aufgeteilt
werden. Dabei können die Symmetrierungseingriffe synchronisiert
werden. Das Verfahren läßt sich bei schon bestehenden Schal
tungen mit nicht symmetrierender Leittechnik anwenden durch
Austausch des Steueralgorithmus für die Stromrichterventile.
Es eignet sich besonders für Traktionsantriebe hoher Leistung.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine von einer Gleichspannungsleitung über Dreipunkt
wechselrichter gespeiste Asynchronmaschine,
Fig. 2 eine Antriebsschaltung für eine Asynchronmaschine
einer Hochleistungslokomotive, die von einer einphasigen
Wechselspannungsleitung über einen Umrichter gespeist
ist, der netzspannungsseitige und maschinenseitige
Dreipunktstromrichter sowie einen Gleichspannungszwi
schenkreis mit Spannungsteilerkondensatoren aufweist,
Fig. 3 eine Steuerschaltung für Dreipunktwechselrichter gemäß
Fig. 2,
Fig. 4 eine alternative Erfassungsschaltung für Grenzwert
überschreitungen der Spannungsdifferenz an Spannungstei
lerkondensatoren,
Fig. 5a)-5g)
Signaldiagramme zur Steuerung der Ventile eines Drei
punktstromrichters gemäß Fig. 1,
Fig. 6 ein simuliertes Signaldiagramm der Spannungsdifferenz
an den Spannungsteilerkondensatoren gemäß Fig. 3
vor und nach dem Einschalten der Symmetrierung der
netzseitigen Dreipunktstromrichter und
Fig. 7 ein simuliertes Signaldiagramm der Kondensatorspannungen
an den Spannungsteilerkondensatoren gemäß Fig. 3
vor und nach dem Einschalten der Symmetrierung eines
maschinenseitigen Dreipunktstromrichters.
Fig. 1 zeigt eine Antriebsschaltung für einen Drehstrommotor
bzw. eine Asynchronmaschine 10 mit in Stern geschalteten Stator
wicklungen 11-13, die von einer Gleichspannungsleitung 1
mit einer Gesamtgleichspannung U d =3 kV gespeist ist. Diese
Gleichspannung ist über einen Stromabnehmer 2 3 Spannungsteilern
mit jeweils in Reihe geschalteten Spannungsteilerkondensatoren
C 1 und C 2 bzw. C 3 und C 4 bzw. C 5 und C 6 gleicher Kapazität
sowie 3 gleich aufgebauten Dreipunktstromrichtern SR, SS und
ST zugeführt, von denen nur der Stromrichter SR im Detail
dargestellt ist. Diese Spannungsteiler und Dreipunktstrom
richter sind erdpotentialseitig über ein Rad 5 mit einer Bahn
bzw. Erdungsschiene 6 verbunden.
Parallel zu den Spannungsteilerkondensatoren C 1 und C 2 mit
Kondensatorteilspannungen U 1 und U 2 sind Spannungswandler
bzw. Spannungsdetektoren 3 bzw. 4 geschaltet, an denen zu
U 1 bzw. U 2 proportionale Teilspannungssignale SU 1 bzw. SU 2
abgreifbar sind.
Der Dreipunktstromrichter SR weist 4 in Reihe geschaltete,
abschaltbare GTO-Thyristoren T 1 o, T 2 o, T 2 u, T 1 u mit jeweils
antiparallelen Dioden auf. Ein Mittelpunkt M der Spannungstei
lerkondensatoren C 1 und C 2 ist einerseits mit der Anode einer
Diode D 1 verbunden, deren Kathode an die Kathode des GTO-Thyri
stors T 1 o und an die Anode des GTO-Thyristors T 2 o angeschlos
sen ist; andererseits ist M mit der Kathode einer Diode D 2
verbunden, deren Anode an die Kathode des GTO-Thyristors T 2 u
und an die Anode des GTO-Thyristors T 1 u angeschlossen ist.
Die mit M verbundenen Anschlüsse der Dioden D 1 und D 2 bilden
einen Spannungsteilereingang des Dreipunktstromrichters SR.
Am Mittelpunkt M ist als Teilspannung bei unbelastetem Dreipunkt
stromrichter SR die halbe Gesamtgleichspannung U d /2=U 1=U 2
abgreifbar.
Je 2 der in Reihe geschalteten GTO-Thyristoren T 1 o und T 2 o
bzw. T 2 u und T 1 u bilden einen Ventilzweig, der über einen
Stromwandler bzw. Wechselstromdetektor 7 an die Statorwicklung
7 der Asynchronmaschine 10 angeschlossen ist. Am Wechselstrom
detektor 7 ist ein Stromsignal S i R abgreifbar, das zu einem
Phasenstrom i R proportional ist. Das Stromsignal S i R wird
in einem Stromrichtungskomparator 47, der ein Ausgangssignal
S 47, entsprechend sgn i R , liefert mit dem Wert 0 verglichen.
Das Ausgangssignal S 47 hat den Wert logisch 1 für i R <0;
andernfalls hat es den Wert 0. Entsprechend erhält man von
den Stromsignalen S i S und Si T die Stromrichtungssignale sgn i S
und sgn i T (nicht dargestellt). Entsprechend sind die Ventil
zweige der vereinfacht als Schalter dargestellten Dreipunkt
stromrichter SS und ST über Wechselstromdetektoren 8 bzw. 9
an die Statorwicklungen 12 bzw. 13 der Asynchronmaschine 10
angeschlossen. An den Wechselstromdetektoren 8 und 9 sind
Stromsignale S i S bzw. Si T abgreifbar, die zu Phasenströmen
i S bzw. i T proportional sind. Die mittleren Teilspannungsein
gänge der Dreipunktstromrichter SS und ST sind ebenfalls mit
dem Mittelpunkt M verbunden; sie könnten, alternativ, mit
Mittelpunkten der Spannungsteilerkondensatoren C 3 und C 4 bzw.
C 5 und C 6 verbunden sein, wie es gestrichelt angedeutet ist.
Als weitere Alternative könnten die Mittelpunkte der Spannungs
teilerkondensatoren C 3 und C 4 sowie C 5 und C 6 mit M verbunden
sein, wobei C 1, C 3, C 5 sowie C 2, C 4, C 6 je eine Kondensatorbank
bilden würden.
Fig. 2 zeigt eine Antriebsschaltung für eine umrichtergespeiste
Asynchronmaschine 45 einer Hochleistungslokomotive, bei der
gleiche Schaltungsteile mit gleichen Bezugszeichen wie in
Fig. 1 bezeichnet sind. Ein Eingangstransformator Tr mit 3
galvanisch getrennten Sekundärwicklungen 22-24 steht über
einen Stromabnehmer 2 mit einer Wechselspannungsleitung 21,
die eine Wechselspannung von 15 kV und eine Bahnnetzfrequenz
von 16 2/3 Hz aufweist, in elektrischer Verbindung. An jede
dieser Sekundärwicklungen 22-24 sind 2 netzseitige Vierqua
drantensteller bzw. Dreipunktstromrichter 28, 29 bzw. 30, 31
bzw. 32, 33 angeschlossen, die gleichspannungsseitig parallel
geschaltet sind. Diese netzseitigen Dreipunktstromrichter
sind über einen Gleichspannungszwischenkreis mit 6 maschinen
seitigen Wechselrichtern bzw. Dreipunktstromrichtern 34-39
verbunden, von denen je 2 wechselspannungsseitig über eine
gleichphase Drossel 42 bzw. 43 bzw. 44 an eine Statorwicklung
der Asynchronmaschine 45 angeschlossen sind. Alle maschinen
seitigen Dreipunktstromrichter sind gleichspannungsseitig
parallelgeschaltet. Der Gleichspannungszwischenkreis weist
2 in Reihe geschaltete Spannungsteilerkondensatoren C 1 und
C 2 auf, zu denen die Spannungsdetektoren 3 bzw. 4 parallel
geschaltet sind. Zur Dämpfung der 2. Harmonischen der Bahnnetz
frequenz ist ein Saugkreis aus einer Filterdrossel 40 und
einem Filterkondensator 41 zwischen den positiven (+) und
negatien (-) Pol des Gleichspannungszwischenkreises geschaltet.
Der Mittelpunkt M der Spannungsteilerkondensatoren C 1 und C 2
ist mit den Teilspannungseingängen der Dreipunktstromrichter
28-39 verbunden, welche wie der Gleichpunktstromrichter SR
gemäss Fig. 1 geschaltet sind. Die Wechselströme i 1-i 3 durch
die Sekundärwicklungen 22-24 des Eingangstransformators Tr
werden mittels Wechselstromdetektoren 25-27 detektiert,
deren Ausgangssignale S i 1-Si 3 in Stromrichtungskomparatoren,
von denen nur 1 Stromrichtungskomparator 46 dargestellt ist,
hinsichtlich der Stromrichtung ausgewertet werden. Das Aus
gangssignal S 46 des Stromrichtungskomparators 46 liefert das
Stromrichtungssignal sgn i 1. Entsprechend erhält man von den
Ausgangssignalen S i 2 und Si 3 die Stromrichtungssignale sgn i 2
bzw. sgn i 3 (nicht dargestellt). Bezüglich der Ermittlung
der maschinenseitigen Stromrichtungssignale sgn i R , sgn i S,
sgn i T wird auf die entsprechenden Ausführungen zu Fig. 1
verwiesen.
Fig. 3 zeigt eine Steuerschaltung zur Erzeugung verstärkter
Zünd- bzw. GTO-Steuersignale ST 1 o′′, ST 2 o′′ usw. für die GTO-
Thyristoren T 1 o, T 2 o usw. der Dreipunktstromrichter, vgl.
den Dreipunktstromrichter SR in Fig. 1.
Mit 14 ist ein herkömmlicher Pulsphasen-Umsetzer bezeichnet,
der mittels Pulsbreitenmodulation symmetrierte Steuersignal
ST 1 o, ST 2 o usw. für die GTO-Thyristoren T 1 o, T 2 o usw. erzeugt,
die in Abhängigkeit von bestimmten, noch anzugebenden Bedin
gungen in einem Mikroprozessor 15 in modifizierte Steuersignale
ST 1 o′, ST 2 o′ usw. umgewandelt und mittels eines nachgeschalteten
Verstärkers 16 verstärkt werden zu den GTO-Steuersignalen
ST 1 o′′, ST 2 o′′ usw. In einem Summierer 17 wird aus der Differenz
der Werte der eingangsseitig zugeführten Teilspannungssignale
SU 1 und SU 2 eine Spannungsdifferenz Δ U=U 1-U 2 berechnet
und in einem nachgeschalteten Spannungsrichtungskomparator 18,
der ausgangsseitig ein Ausgangssignal S 18, entsprechend sgn i 1,
liefert, mit dem Wert 0 verglichen. Das Ausgangssignal S 18
hat den Wert logisch 1 für Δ U<O; andernfalls hat es den
logischen Wert 0. Das Ausgangssignal Δ U des Summierers 17
ist ferner über ein Betragsglied 19, das ausgangsseitig ein
Betragssignal |Δ U | liefert, einem Spannungskomparator 20 zuge
führt, in dem das Betragssignal |Δ U | mit einem vorgebbaren
Grenzwert Δ U G verglichen wird. Das Ausgangssignal S 20 des
Spannungskomparators 20 hat den logischen Wert 1 für |Δ U |<Δ U G ;
andernfalls hat es den logischen Wert 0. Δ U G wird vorzugsweise
mit dem Wert U d /20 vorgegeben. Außer den Signalen S 18 und
S 20 werden dem Mikroprozessor 15 die maschinenseitigen Strom
richtungssignale sgn i R, sgn i S, sgn i T sowie bei Wechselstrom
speisung zusätzlich netzseitige Stromrichtungssignale sgn i 1,
sgn i 2, sgn i 3, vgl. Fig. 2, zugeführt.
Fig. 4 zeigt eine bezüglich Fig. 3 alternative Schaltung zur
Erfassung der Grenzwertüberschreitungen von Δ U. Ein an den
Ausgang des Summierers 17 angeschlossener Spannungskomparator 48
liefert ein Ausgangssignal S 48, das für Δ U<Δ U G den logischen
Wert f=1 annimmt. Ein weiterer Spannungskomparator 49, der
eingangsseitig spannungsmäßig entgegengesetzt angeschlossen
ist wie der Spannungskomparator 48, liefert ausgangsseitig
ein Ausgangssignal S 49, das für -Δ U<Δ U G den logischen Wert
g=1 annimmt. Die Signale S 48 und S 49 werden anstelle der
Signale S 18 und S 20 dem Mikroprozessor 15 zugeführt.
Die Fig. 5a)-5f) zeigen die Bildung von symmetrischen
Steuersignalen ST 1 o, ST 1 u, ST 2 u, ST 2 o im Pulsphasenumsetzer
14 gemäß Fig. 3. Fig. 4g) zeigt den Zeitverlauf einer daraus
abgeleiteten verketteten Phasenspannung u RS , vgl. Fig. 1.
Die Dauer der an die Asynchronmaschine 10 bzw. 45 angelegten
Spannungsblöcke, vgl. Fig. 5g), wird einem sinusförmigen
Spannungssollwert u ref , vgl. Fig. 5a) und 5d) angepaßt,
wodurch sich eine gute Annäherung an die gewünschte sinusförmige
Grundschwingung ergibt. Die Pulsbreitenmodulation erfolgt
nach dem Unterschwingungsverfahren. Das Unterschwingungsver
fahren stellt ein synchronisiertes Pulsverfahren dar, bei
dem die Pulsfrequenz ein ganzzahliges Vielfaches der Ausgangs
frequenz (z.B. 12fachtaktung) ist. Das Taktverhältnis wird
über die Grundfrequenz zu berechneten Zeitpunkten umgeschaltet.
Durch Vergleich einer dreieckförmigen Hilfsspannung u H mit
der gewünschten sinusförmigen Ausgangsspannung u ref ermittelt
eine nicht dargestellte Steuerungslogik die Umschaltzeitpunkte
für die einzelnen Thyristoren, vgl. Fig. 5b), Fig. 5c) bzw.
5e), 5f). Die Ausgangsspannung wird durch Veränderung der
Breite des Zwischenpulses verstellt.
Beim Zünden der GTO-Thyristoren T 1 o und T 1 u wird vorausgesetzt,
daß vorher die GTO-Thyristoren T 2 o bzw. T 2 u bereits leitend
waren.
Mit Dreipunktstromrichtern sind folgende 7 Spannungs- bzw.
Schaltzustände einstellbar, vgl. z.B. die verkettete Maschinen
spannung u RS in Fig. 1:
- 1. Volle Spannung positiv, kurz bezeichnet mit VSP: Die Thyri storen T 1 o und T 2 o des Dreipunktstromrichters SR sind leitend und dessen Thyristoren T 2 u, T 1 u gesperrt. Gleichzeitig befindet sich der Schalter des Dreipunktstromrichters SS in seiner unteren Schaltposition, entsprechend 0-Potential bzw. dem tiefsten gleichstromseitigen Potential des Dreipunkt stromrichters. In dieser Schaltposition fließt der Phasen strom i R von 1 über 2, T 1 o, T 2 o, 7, 11, 12, 8, SS, 5 nach 6.
- 2. Halbe Spannung positiv oben, kurz bezeichnet mit dem Buch staben a: Die Thyristoren T 1 o und T 2 o von SR sind leitend. Der Schalter von SS befindet sich in der eingezeichneten Mittelposition, entsprechend dem Potential U d / 2. In dieser Position wird der Spannungsteilerkondensator C 1 belastet.
- 3. Halbe Spannung positiv unten, kurz bezeichnet mit b: Nur der Thyristor T 2 o von SR ist leitend. Der Schalter von SS befindet sich in seiner unteren Schaltposition. Dabei wird der Spannungsteilerkondensator C 2 belastet.
- 4. Nullspannung.
- 5. Halbe Spannung negativ unten, kurz bezeichnet mit c: Die Thyristoren T 1 u und T 2 u von SR sind leitend. Der Schalter von SS befindet sich in seiner mittleren Position. C 2 wird belastet.
- 6. Halbe Spannung negativ oben, kurz bezeichnet mit d: die Thyristoren T 1 o und T 2 o von SR sind leitend. Der Schalter von SS befindet sich in seiner oberen Position. C 1 wird belastet.
- 7. Volle Spannung negativ, kurz bezeichnet mit VSN: Die Thyri storen T 1 u und T 2 u von SR sind leitend. Der Schalter von SS befindet sich in seiner oberen Position.
Ohne besondere Steueurungsmaßnahme wird bei Zuständen, in
denen die halbe Spannung gefordert wird, alternierend C 1 und
C 2 belastet. Dabei kann es jedoch z.B. infolge ungleich langer
Spannungsblöcke zu unerwünschten Unsymmetrien der an den Span
nungsteilerkondensatoren C 1 und C 2 anliegenden Kondensator
teilspannungen U 1 bzw. U 2 kommen.
Zur Beseitigung bzw. Verringerung derartiger Spannungsunsymme
trien wird die Spannungsaufteilung auf den Spannungsteilerkon
densatoren C 1 und C 2 überwacht und dann, wenn der Betrag der
Spannungsdifferenz Δ U den Grenzwert Δ U G überschreitet, derjenige
Spannungsteiler, bei Zuständen mit halber Spannung, belastet,
der von beiden die auszuregelnde Teilspannung aufweist. Dabei
wird ggfs. von der normalen, symmetrischen Thyristorzündfolge
abgewichen, wie sie vom Pulsphasen-Umsetzer 14 vorgegeben
wird.
Bezeichnet man mit a, b, c, d die vom Pulsphasen-Umsetzer
14 vorgegebenen Spannungs- bzw. Thyristorschaltzustände mit
halber Spannung gemäß obengenannter Bedeutung und mit a′,
b′, c′, d′ die daraus abgeleiteten und ggf. modifizierten,
asymmetrischen Zustände mit halber Spannung, mit denen die
Dreipunktstromrichter tatsächlich gesteuert werden, so gelten
für diese folgende logischen Beziehungen, bezogen auf die
Phase X=R, S, T der Wechselrichter bzw. der maschinenseitigen
Dreipunktstromrichter SR, SS, ST bzw. 34-39 sowie für die
netzseitigen Dreipunktstromichter 28-33 mit den netzseitigen
Wechselströmen i X mit X=1, 2, 3:
Dabei bedeutet die Bedingung e: | Δ U | <Δ U G . Ein Strich über
der jeweiligen Bedingung bedeutet deren Negierung. Ergibt
z.B. die Beziehung (1) den logischen Wert "true", so bedeutet
dies, daß der Thyristor-Schaltzustand a bezüglich z.B. der
Phase X eingestellt wird. Andernfalls wird der Zustand b′ X =b
oder c′ X=e oder d′ X=d eingestellt, für den die Beziehung
(2) oder (3) oder (4) den logischen Wert "true" hat. Nur eine
von den 4 Beziehungen (1)-(4) kann jeweils den logischen
Wert "true" haben, die anderen haben jeweils den logischen
Wert "false". Die Berechnung dieser Beziehungen (1)-(4)
erfolgt im Mikroprozessor 15.
Unterscheidet man die Thyristoren der Dreipunktstromrichter
28 bzw. 30, 32 durch den Buchstaben A von den mit B gekennzeich
neten Thyristoren der Dreipunktstromrichter 29 bzw. 31, 33,
so erhält man für die modifizierten Schalt- bzw. Zündsignale
der Thyritoren in BOOL′scher Form die Beziehungen:
wobei erforderliche Thyristor-Sperrzeiten beigefügt werden
müssen und F ein z.B. von einem Lokomotivführer vorgebbares
Freigabesignal bedeutet.
Bei der Verwendung der Erfassungsschaltung für Δ U-Grenzwert
überschreitungen gemäß Fig. 4 gelten anstelle der Beziehungen
(1)-(4) nachfolgende Beziehungen:
Dabei bedeuten: f den Zustand: Δ U<Δ U G und g den Zustand:
-Δ U<Δ U G .
Die Fig. 6 zeigt einen durch Simulation erzeugten zeitabhängigen
Verlauf der Differenzspannung Δ U für einen Umrichter gemäß
Fig. 2. In einem durch einen Pfeil gekennzeichneten Zeitpunkt
t 1 wurde die Symmetrierung der netzseitigen Dreipunktwechsel
richter 28-33 eingeschaltet. Es zeigt sich, daß nach diesem
Zeitpunkt t 1 die Spannungsdifferenz Δ U bedeutend geringer
ist als vorher.
Fig. 7 zeigt einen simulierten Zeitverlauf der Spannungen
U 1 und U 2 an den Kondensatoren C 1 und C 2 vor und nach dem
Einschaltzeitpunkt t 1 der Symmetrierung bei den Dreipunkt
stromrichtern SR, SS, ST gemäss Fig. 1. Auch hier ist erkennbar,
daß kurz nach dem Einschalten der Symmetrierung die Spannungs
differenzen schnell abnehmen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Symmetrierung bringt bereits
bei Anwendung auf eine Umrichterseite (Vierquadrantensteller
oder Wechselrichter) einen deutlichen Erfolg. Insbesondere
bei der Stromversorgung von Hilfsbetriebeeinrichtungen von
Lokomotiven, die mit halber Umrichterspannung gespeist werden,
was ohne Ausgleich zu Unsymmetrien der Spannung an den Span
nungsteilerkondensatoren C 1 und C 2 führen würde, ist eine
Anwendung des Symmetrierungsverfahrens auf alle Dreipunktstrom
richter, sowohl gleichrichter- als auch wechselrichterseitig,
vorteilhaft. Eine Asymmetrie der Kondensatorteilspannungen
wird durch eine gezielte "Zwillingsasymmetrie" bekämpft. Mehr
fachschalthandlungen werden von Seiten der Vierquadranten
steller nicht verursacht.
Es versteht sich, daß anstelle zweier Kondensatorteilspannungen
U 1 und U 2 eine Teilspannung und die Gesamtgleichspannung bzw.
die Zwischenkreisgleichspannung miteinander verglichen und
auf eine Grenzwertüberschreitung überwacht werden können.
Es können auch Stromrichter mit mehr als 2 Teilspannungen
vorgesehen werden, wobei deren Spannungsstufen zweckmäßiger
weise gleich groß gewählt werden. Wichtig ist, daß beim
Belasten von Teilspannungsstufen diejenigen ausgewählt werden,
deren Kondensatoren durch die Belastung eine Spannungssymmetrie
rung bewirken. Beim Speisen von Kondensatoren wird bei Schalt
zustäden mit Teilspannung vorteilhafterweise derjenige Span
nungsteilerkondensator ausgewählt, dessen Spannung am niedrig
sten ist. Beim Belasten wird derjenige Spannungsteilerkonden
sator ausgewählt, dessen Spannung am größten ist.
Claims (8)
1. Verfahren zur Symmetrierung der Spannungsaufteilung an
mindestens 2 Mehrpunkt-Stromrichtern,
- a) welche Stromrichter gleichspannungsseitig mit mindestens 2 in Reihe geschalteten Spannungsteilerkondensatoren (C 1- C 6) in Wirkverbindung stehen, an denen eine Gesamt gleichspannung (U d ) und mindestens eine 1. und 2. Teil spannung (U 1, U 2) abgreifbar ist, dadurch gekennzeichnet,
- b) daß mindestens 2 dieser Teilspannungen (U 1, U 2) oder mindestens eine Teilspannung (U 1) und die Gesamtgleich spannung (U d , U 1+U 2) detektiert werden,
- c) daß mindestens 2 Teilspannungen oder mindestens eine Teilspannung und die Gesamtgleichspannung miteinander verglichen werden,
- d) daß die mindestens 2 Stromrichter (SR, SS) gleichspan nungsseitig von einer 1. Teilspannung (U 1, U 2) auf eine 2. Teilspannung (U 2, U 1) umgeschaltet werden,
- e) wenn das Ergebnis des Spannungsvergleichs einen vorgeb baren Grenzwert (Δ U G ) überschreitet,
- f) derart, daß die Stromrichter von einer auf eine andere Teilspannung umgeschaltet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Umschalten von einer 1. auf eine 2. Teilspannung (U 1,
U 2) nur dann erfolgt, wenn von den Stromrichtern eine Teil
spannung verlangt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Teilspannungen an den Stromrichtern (SR, SS, ST; 28-
39) nicht umgeschaltet werden, solange an ihnen eine Teil
spannung anliegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gesamtgleichspannung die Zwischenkreis
spannung (U 1+U 2) eines Umrichters (28-33, 34-39)
ist, der sowohl gleichrichterseitig (28-33) als auch
wechselrichterseitig (34-39) mindestens 2 Mehrpunktstrom
richter aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Mehrpunktstromrichter ein Dreipunktstromrichter ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
- a) daß die unbelasteten Teilspannungen (U 1, U 2) gleich groß sind,
- b) daß die Spannungsdifferenz (Δ U) der beiden Teilspannungen gebildet und
- c) auf Überschreiten eines vorgebbaren Spannungsdifferenz grenzwertes (Δ U G ) überwacht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auswahl der Schaltzustände der mindestens 2 gleichrichter
seitigen und/oder wechselrichterseitigen Dreipunktstrom
richter für Schaltzustände mit Teilspannungen gemäß folgen
den Beziehungen vorgenommen wird:
mit a=halbe Spannung positiv an einem 1. Teilspannungskon
densator C 1, b=halbe Spannung positiv an einem 2. Teil
spannungskondensator C 2, c=halbe Spannung negativ an
dem 2. Teilspannungskondensator C 2, d=halbe Spannung
negativ an dem 1. Teilspannungskondensator C 1, a′, b′, c′,
d′ = berechnete Zustände entsprechend a, b, c, d, sgn i X
= Vorzeichen eines eingangs- und/oder ausgangsseitigen
Wechselstromes i, sgn Δ U=Vorzeichen der Spannungsdifferenz
Δ U=U 1-U 2 der Kondensatorteilspannungen U 1 und U 2 der 1.
und 2. Teilspannungskondensatoren C 1 und C 2, e den Zustand
|Δ U |<Δ U G , Δ U G =vorgebbarer Grenzwert für |Δ U |, X= Kenn
zeichen der jeweiligen ausgangsseitigen Wechselstromphase
R, S, T und/oder Nummer des eingangsseitigen Wechselstromes
1, 2, 3 ...
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auswahl der Schaltzustände der mindestens 2 gleichrich
terseitigen und/oder wechselrichterseitigen Dreipunktstrom
richter für Schaltzustände mit Teilspannungen gemäß folgen
den Beziehungen vorgenommen wird:
mit a=halbe Spannung positiv an einem 1. Teilspannungskon
densator C 1, b=halbe Spannung positiv an einem 2. Teilspan
nungskondensator C 2, c=halbe Spannung negativ an dem 2.
Teilspannungskondensator C 2, d=halbe Spannung negativ
sgn i=Vorzeichen eines eingangs- und/oder ausgangsseitigen
Wechselstromes i, f den Zustand: Δ U<Δ U G , Δ U=U 1-U 2
die Spannungsdifferenz der Kondensatorteilspannungen U 1
und U 2 der 1. und 2. Teilspannungskondensatoren C 1 und
C 2, g den Zustand: -Δ U<Δ U G .
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH169788 | 1988-05-05 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3907940A1 true DE3907940A1 (de) | 1989-11-16 |
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ID=4216482
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893907940 Withdrawn DE3907940A1 (de) | 1988-05-05 | 1989-03-11 | Verfahren zur symmetrierung der spannungsaufteilung an stromrichtern mit mehrpunktschaltung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3907940A1 (de) |
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-
1989
- 1989-03-11 DE DE19893907940 patent/DE3907940A1/de not_active Withdrawn
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