DE3878483T2 - Zahnaerztliche vorrichtung fuer die perforation der kortikalknochen. - Google Patents
Zahnaerztliche vorrichtung fuer die perforation der kortikalknochen.Info
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Description
- Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine zahnärztliche Einrichtung zum Durchbohren von Kortikalplatten.
- Es sind momentan in der Zahnmedizin eine Vielzahl von Verfahren und Vorrichtung zum Vorsehen lokaler Anästhesien im Gebrauch. Diese Verfahren und Vorrichtungen haben jedoch alle die Nachteile, daß sie entweder für einen Zahnarzt schwierig durchzuführen sind oder für den Patienten schmerzhaft oder unangenehm sind.
- Zum Beispiel wird bei dem Infiltrations-Verfahren eine lokale Anästhesielösung in ein weiches Gewebe, welches einen Zahn umgibt, eingespritzt, und verteilt sich um diesen Bereich. Dabei geht das Betäubungsmittel durch die kortikale Knochenplatte und beeinträchtigt somit das in den Zahn eintretende Nervenbündel. Dieses Verfahren hat zahlreiche Nachteile, wovon einige die Verzögerung zwischen dem Einspritzen und der Wirkung umfassen, die lange Dauer der Wirkung und das Aufblasen der Gewebe.
- Bei dem Regionalblock-Einspritzverfahren wird die lokale Anästhesielösung dort um den Nervenstrang eingespritzt, wo dieser in den Knochen eintritt, wodurch alle Bereiche, welche durch diesen Strang versorgt werden, betäubt werden. Diese Technik weist ebenso die Nachteile auf, welche die Tatsache umfassen, daß es schwierig ist, den Nervenstrang genau zu lokalisieren, daß die Injektionen unkomfortabel sind, und daß es eine Verzögerung zwischen dem Einspritzen und der Wirkung gibt.
- Andere Techniken umfassen das Intraligamentrie-Verfahren, mandibulare und maxillare Anästhesien, welche alle Nachteile aufweisen.
- Die Intra-Knochen-Betäubung ist eine Technik, welche zum Betäuben von Zähnen durch Einspritzen lokaler Anästhesielösung in den spongiösen (schwaminigen) Knochen um den Apex des Zahns verwendet worden ist. Um dies durchzuführen, muß durch die kortikale Knochenschicht und in den spongiösen Knochen Zugang erhalten werden.
- Die Intra-Knochen-Betäubung ist eine wünschenswerte Technik, da sie unter ihren vielen Vorteilen eine sofortige Betäubung und eine tiefgehende Betäubung der Pulpa vorsieht, wobei die Wirkung lokal sein kann nur eine kleine Dosis der Anästhesielösung erforderlich ist. Da jedoch die Kortikalplatte sehr hart ist, ist es schwierig diese zu durchbohren.
- Momentan werden zwei Typen von Einrichtungen zum Durchführen einer Intra-Knochen-Anästhesie verwendet. Diese sind ein chirurgischer Bohrer, welcher dazu verwendet wird, die Kortikalplatte zu durchbohren, und der Villette-Injektor.
- Die Verwendung eines chirurgischen Bohrers hat die Nachteile, daß die Bohrer teuer sind, und daß sie zwischen den Anwendungen sterilisiert werden müssen, oder daß jedes Mal ein neuer Bohrer verwendet werden muß. Zusätzlich ist diese Verfahren langsam, da es erfordert, daß das angrenzende Zahnfleisch und die Knochenhaut (Periosteum) mit betäubt werden müssen, bevor die Kortikalplatte durchbohrt wird.
- Der Villette-Injektor ist eine Vorrichtung, die sowohl als Bohrer als auch als Injektor dient. Er verwendet speziell ausgelegte Nadeln am vorderen Ende des Instruments und einen herkömmlichen zahnmedizinischen Motor, welcher am hinteren Ende des Instruments angebracht ist. Die verwendeten Nadeln sind hohl, und, da der erforderte Bereich durchbohrt wird, werden Nadeln oft durch pulverisierten Knochen verstopft, was ein Einspritzen der Anästhesielösung verhindert.
- Es ist oft schwierig, das verstopfende Material aus der Nadel zu entfernen, was oftmals die Verwendung einer zweiten Nadel erforderlich macht. Weitere Nachteile dieses Verfahrens umfassen die anfängliche Kapitalaufwendung für die Anschaffung der Instrumente, daß die speziellen Nadeln teuer sind, und daß die Gestaltung des Instruments den Zugang zu verschiedenen Teilen des Munds schwierig wenn nicht unmöglich macht.
- Eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der US 4,479,496 bekannt. Diese bekannte Vorrichtung dient jedoch zur Verwendung als Akupunkturnadel und ist nicht für den zahnärztlichen Gebrauch geeignet.
- Daher ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung die oben angegebenen Probleme und Nachteile beim Verabreichen dentaler Betäubungsmittel abzuschwächen.
- Gemäß der vorliegenden Erfindung ist eine zahnärztliche Einrichtung zum Durchbohren der Kortikalplatte der menschlichen Ober- und Unterkieferknochen vorgesehen, umfassend eine massive Metallnadel, die in einem Schaft befestigt ist, wobei der Schaft an die Nadel angrenzend eine Bundanordnung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft an seinem hinteren Ende mit einer Aussparung zum Zusammenwirken mit und zur Befestigung des Schafts in einem zahnärztlichen Handstück ausgebildet ist, sowie ein schützendes Abdeckmittel, welches die freiliegende Nadel umschließt, umf aßt, wobei das Abdeckmittel von der Einrichtung entfernbar ist, um die Nadel freizulegen, wenn der Schaft in dem zahnärztlichen Handstück befestigt ist, um der Nadel ein Durchführen des Durchbohrens zu ermöglichen.
- Bevorzugterweise weist der Schaft unmittelbar hinter dem ersten Bund einen zweiten Bund auf, wobei der zweite Bund im Gebrauch an das vordere Ende des zahnärztlichen Handstücks anstößt, um zu verhindern, daß irgendwelche Reste in dem zahnärtztlichen Handstück auf die sterile Nadel fallen.
- Die Nadel weist bevorzugterweise das Standardmaß dentaler Nadeln auf, typischerweise ungefähr Drahtmaß (Gauge) 27 Dicke, und weist ein scharf abgeschrägtes freies Ende auf.
- Eine Ausführungsform der Erfindung wir nun anhand eines Beispiels mit Bezug auf die bei liegenden Zeichnungen beschrieben, in welchen:
- Figur 1 eine Zeichnung ist, welche eine Intra-Knochen-Anästhesie darstellt;
- Figur 2 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer zahnärztlichen Einrichtung zum Durchbohren der Kortikalplatte ist; und
- Figur 3 eine diagrammatische Querschnittsansicht der Vorrichtung aus Figur 2 ist.
- In der Zeichnung ist eine Locheinrichtung für die Kortikalplatte im allgemeinen mit 10 bezeichnet und umfaßt eine zylindrische Metallnadel 11, welche koaxial in einem zylindrischen Schaft 12 befestigt ist. Das hintere Ende 13 des Schafts 12 weist darin geeignet geformte Ausnehmungen 14 auf zum Zusammenwirken mit und zum Befestigen des Schaft in einem herkömmlichen zahnärztlichen Kontrawinkel- oder geraden Handstück auf. Am vorderen Ende 15 des Schafts ist ein vergrößerter Bund 16 vorgesehen, welcher eine Überlagerungspassung mit dem offenen Ende einer hohlen Schutzkappe 17 für die Nadel 11 aufweist. Ein zweiter Bund 18 ist unmittelbar hinter dem ersten Bund vorgesehen, wobei der zweite Bund 18 einen wesentlich größeren Durchmesser als der erste Bund 16 aufweist. Die Oberfläche 19 des zweiten Bunds stößt im Gebrauch am vorderen Ende des zahnärztlichen Handstücks (nicht dargestellt) an, um zu verhindern, daß irgendwelche Teile in dem Handstück in den Mund des Patienten fallen. Die Kappe 17 ist bevorzugterweise aus einem harten Gummi oder Kunststof fmaterial hergestellt, und weist eine aufgerauhte äußere Oberfläche 17' auf, um ein Greifen zu ermöglichen. Die Nadel 11 ist massiv (d.h. sie ist nicht hohl) und weist ein scharf abgeschrägtes freies Ende 20 auf. Der Schaft 12 ist bevorzugterweise aus einem Kunststoffmaterial geformt, und die Nadel 11 wird bevorzugterweise während des Formens des Schafts in dem Schaft 12 befestigt. Wie in Figur 3 dargestellt, ist das Ende 30 der Nadel 11, das in dem Schaft 12 befestigt ist, bevorzugterweise in eine Doppel-"V"-Form gebogen, welche sicherstellt, daß sich die Nadel 11 bezüglich des Schafts 12 im Gebrauch nicht dreht. Es ist wichtig, daß die Nadel 11 fest in dem Schaft 12 befestigt ist, und es ist herausgefunden worden, daß das Umbiegen des Endes 30 der Nadel 11 in eine Doppel-"V"-Forni die optimale Befestigung der Nadel 11 bezüglich des Schafts 12 vorsieht.
- Die Einrichtung weist als einen Hauptvorteil die Tatsache auf, daß sie sehr kostengünstig hergestellt werden kann, die Einrichtung ist daher wegwerfbar. Die Einrichtung kann zusammen mit der sterilisierten und durch die Kappe 17 abgedeckten Nadel 11 verkauft werden, und der Schaft 12 kann durch Halten der Endkappe 17 in das zahnärztliche Handstück eingeführt werden. Wenn die Einrichtung einmal in dem Handstück befestigt ist, kann die Kappe 17 entfernt werden, um die Nadel 11 freizulegen. Somit bleibt die Nadel bis zum Gebrauch steril.
- Die hohle Kappe 17 ist ebenso nützlich zum Entfernen der Einrichtung aus dem zahnärztlichen Handstück nach dem Gebrauch. Daher wird nach dem Gebrauch die hohle Kappe 17 einfach mit dem Bund 16 in Eingriff gebracht, und die Einrichtung wird mit der geschützten Nadel 11 von dem zahnärztlichen Handstück entfernt und weggeworfen. Somit sieht die Kappe 17 ein Mittel vor, durch welches die Einrichtung von dem zahnärztlichen Handstück entfernt werden kann, ohne daß für den Verwender das Risiko besteht, daß er mit Körperfluiden in Kontakt kommt, welche auf der Nadel 11 nach dem Gebrauch vorhanden sind. Dies ist äußerst wichtig, insbesondere seit das Risiko der Anstekkung mit Aids oder Hepatitis besteht, wenn der Verwender zufällig einen Finger mit der Nadel 11 stechen sollte. Es ist daher wünschenswert, daß die Kappe 17 aus einem harten oder steifen Gummi oder Kunststoffmaterial besteht, welches durch die Nadel 11 nicht leicht durchbohrt werden kann. Ferner sollte zum Erleichtern des Betriebs der Innendurchmesser der Kappe 17 und der Durchmesser des entsprechenden Rings 16 so groß wie möglich sein, und sollte bevorzugterweise einen Durchmesser von zwischen 2 bis 20 mal größer als der Durchmesser der Nadel 11 haben.
- Ein weiterer Vorteil des Rings 16 ist, daß er einen Anschlag zum Begrenzen der Eindringtiefe der Nadel 11 vorsieht. Somit beträgt die frei liegende Länge der Nadel bevorzugterweise eine Länge von zwischen 5 mm und 15 mm und mehr bevorzugt 8 mm, und der Ring 16 wirkt im Gebrauch zum Begrenzen der Eindringtiefe der Nadel 11, wobei die Eindringtiefe durch die Länge des freiliegenden Teils der Nadel bestimmt ist.
- Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, daß zwei Ringe 16, 18 zusammen eine Grenze zum Verhindern einer bakterielien Kontamination der Nadel 11 bilden. Daher ist die Vorrichtung mit der sterilisierten und durch die Kappe 17 geschützten Nadel 11 versehen. Der Schaft 12 und die Oberfläche 19 des Rings l8 und die äußere ringförmige Oberfläche 31 liegen jedoch frei. Um die Nadel 11 zu kontaminieren müßte eine Bakterie, die auf den Oberf lächen 19 oder 31 vorhanden sein kann, ihre Richtung einmal um 90º ändern, sich entlang der Oberfläche 32 bewegen, ihre Richtung wieder um 90º ändern, sich entlang der Oberfläche 33 zu bewegen, und ihre Richtung ein drittes Mal um 90º ändern, und sich entlang der Oberfläche 34 bewegen, bevor sie die Nadel 11 erreichen könnte. Es wird jedoch angenommen, daß Bakterien ihre Richtung nicht um 90º ändern, und da sie diese Richtungsänderung bei der vorliegenden Einrichtung dreimal durchführen müßten, sehen die Bünde 16, 18 tatsächlich eine Bakteriengrenze vor, welche dazu dient das Risiko einer Kontamination der Nadel 11 zu verhindern oder zu minimieren.
- Die folgende Technik sollte verwendet werden:
- 1. Einen Ort zum Einspritzen auswählen.
- 2. Desinfizieren und lokales Betäuben des über dem Injektionsort liegenden Zahnfleisches.
- 3. Anordnen der Abschrägung einer Standardmaßnadel am anliegenden Zahnfleisch und Einspritzen einer kleinen Menge lokalen Anästhetikums bis ein leichtes weißfärben der Gewebe beobachtet wird. Dies wird das angrenzende Zahnfleisch und die Knochenhaut betäuben.
- 4. Die Kortikalplatten-Locheinrichtung 10 in einem Kontrawinkel- oder geraden zahnärztlichen Handstück anordnen und die Kappe 17 entfernen.
- 5. Die Kortikalplatten-Locheinrichtung 10 mit der Nadel 11 gegen die und senkrecht zur Kortikalplatte halten und die Platte durch Drehen und leichtes Drücken der Locheinrichtung durchbohren. Mit Erfahrung ist es leicht zu sagen, wann dies erreicht ist, da ein plötzliches "Nachgeben" auftritt, wenn die Platte durchbohrt ist.
- 6. Entfernen der Locheinrichtung.
- 7. Einführen einer Standardmaßnadel in die Bohrung und Einspritzen der erforderlichen Menge des lokalen Anästhetikums.
- Die Einrichtung ermöglicht daher das fertige Durchbohren der Kortikalplatte, worauf eine herkömmliche dentale Nadel dazu verwendet wird, eine kleine Menge von Anästhesielösung direkt in den zu betäubenden Bereich einzuspritzen. Da das Anästhetikum direkt in den erf orderten Bereich abgegeben wird, wird nur eine kleine Menge der Lösung benötigt, welche schnell wirkt.
- Es ist herausgefunden worden, daß die Einrichtung äußerst nützlich ist, da sie einen Arbeitsvorgang ermöglicht, auf welchen die Abgabe eines Anästhetikums an einen Patienten mit den folgenden Vorteilen folgt:
- Sie erzeugt eine GARANTIERT TIEFGEHENDE ANÄSTHESIE DER PULPA;
- Sie wirkt schnell;
- Sie verwendet nur eine minimale Dosis des lokalen Anästhetikums;
- Sie ist leicht zu verabreichen;
- Sie ist kostengünstig;
- Sie verursacht kein Aufblasen von Geweben;
- Sie läßt den Patienten nachher nicht für Stunden betäubt;
- Sie beinhaltet nicht die Risiken von Hämatomen oder Trismen;
- Sie ermöglicht ein Arbeiten in allen Bereichen des Mandibels bei jeder Sitzung;
- Sie macht die Notwendigkeit einer palatinalen Injektion überflüssig;
- Sie ist relativ schmerzlos.
Claims (6)
1. Zahnärztliche Einrichtung zum Durchbohren der
Kortikalplatte der Oberkiefer- und Unterkieferknochen beim Menschen,
umfassend eine massive Metallnadel (11), die in einem Schaft
(12) befestigt ist, wobei der Schaft (12) an die Nadel (11)
angrenzend eine Bundanordnung (16, 18) aufweist, dadurch
gekennzeichnet,
daß der Schaft (12) an seinem hinteren Ende mit einer
Aussparung (14) zum Zusammenwirken mit und zur Befestigung des
Schafts (12) in einem zahnärztlichen Handstück ausgebildet
ist, und daß die Einrichtung ein schützendes Abdeckmittel (17)
umfaßt, das die freiliegende Nadel (11) einschließt, wobei das
Abdeckmittel von der Vorrichtung entfernbar ist, um die Nadel
(11) freizulegen, wenn der Schaft (12) in dem zahnärztlichen
Handstück befestigt ist, so daß der Nadel das Durchführen des
Durchbohrens möglich ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, worin das freie Ende der Nadel
(11) eine Abschrägung (20) aufweist, was ein Durchführen des
Durchbohrens durch Drehen und leichtes Drücken der Nadel (11)
gegen die Kortikalplatte ermöglicht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, worin die Bundanordnung
(16, 18) einen vergrößerten Bund (16) umfaßt, an dessen Rand
das Abdeckmittel (17) ansetzbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, worin die Bundanordnung (16,
18) unmittelbar hinter dem erstgenannten Bund 16 von der Nadel
entfernt einen weiteren Bund (18) mit einem wesentlich
größeren Durchmesser als dem des erstgenannten Bundes (16) umfaßt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, worin
der Schaft (12) aus Kunststoffmaterial geformt ist, und das
hintere der Nadel (11) in den Schaft eingeformt ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wo
rin die Nadel (11) eine Dicke von ungefähr Drahtmaß 27
aufweist.
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