DE3840609A1 - Laserskalpell - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spitze für ein Laserskalpell zur
chirurgischen und dermatologischen Anwendung am lebenden Men
schen.
Für die Anwendung in der Laserchirurgie ist für die Arbeit mit
Laserstrahlen ein geeignetes optisches System erforderlich, um
den Laserstrahl in der Praxis handhaben zu können und mög
lichst gute und reproduzierbare Eigenschaften in der Schneid-,
Koagulations- und Vaporisationswirkung zu erreichen.
Dieses System soll bei Routineeingriffen am lebenden menschli
chen Gewebe einsetzbar sein und einen möglichst störungsfreien
Ablauf des Eingriffs gewährleisten.
Das Skalpell soll problemlos sterilisierbar und demontierbar
sein. Die Montage der Skalpellspitzen soll ohne Bruchgefahr
für die eigentlichen Spitzen erfolgen.
Die Übertragung des Laserstrahls vom System zum Auskoppelmedi
um (Skalpellspitze) ist bekannt und wird durch entsprechende
Lichtleitfasern gewährleistet.
Dabei werden verschiedene Applikationen der Auskopplung am En
de der Lichtleitfaser eingesetzt.
- a. Konvexe Auskoppelfläche mit Fokussierung des Laserstrahls, parallel oder als Streustrahlung. Bei diesem System ist die Wirkung und die Schneidtiefe gering. Die Faserenden werden hoch beansprucht und haben eine relativ kurze Einsatzzeit. Außerdem besteht Bruchgefahr infolge Thermoschock bei Berüh rung mit Flüssigkeit. Diese Störungen führen häufig zur Unter brechung des Eingriffs.
- b. Saphirspitzen zum Auskoppeln der Laserstrahlung sind be kann aus Pat. WO 85/05 262 + WO 85/05 263. Diese Spitzen werden im Einsatz direkt mit dem Gewebe in Kontakt gebracht und bewirken aufgrund der hohen Erwärmung eine zusätzliche thermische Schneid- und Koagulationswirkung.
Dieser Werkstoff erfordert die Herstellung exakt in der opti
schen Achse des Kristalls um Polarisationseffekte zu vermeiden.
Geringe Abweichungen von dieser Achse bewirken eine Änderung
der Brechungsindizes für den durchlaufenden Strahl und eine
Linearpolarisation desselben, was zu einem undefinierten
Strahlverlauf und damit zu einem resultierenden nicht reprodu
zierbaren Strahlprofil führt.
Die Folge sind nicht reproduzierbare Schneid- und Koagulations
ergebnisse.
Im klinischen Einsatz zeigte sich, daß die Schmelztemperatur
des Saphirs (vermutlich infolge der Strahlabsorption an Ein
schlüssen) häufig überschritten wird. Daneben wurden häufig
explosionsartige Zerstörungen der Spitzen im Einsatz beobach
tet.
Eine weiterer Nachteil des Saphirs ist die geringere mechani
sche Belastbarkeit im Winkel von 90° zur optischen Achse.
Bekannt ist, die Skalpellspitzen mit Ringnuten zu versehen, in
die ein Teil der Aufnahmehülse zur Sicherung gegen herausfal
len einrolliert wird. Dabei besteht die Gefahr der Kerbwirkung
in der Nut und die Gefahr, daß die Spitze im Gebrauch oder bei
mechanischer Beanspruchung bricht.
Die Sterilisierung und Reinigung ist wegen der engen Ringspal
te problematisch.
Die erfindungsgemäße Lösung sieht vor, einkristallinen Spinell
im System MgO-Al2O3 als Werkstoff zur Herstellung von Laserskal
pellspitzen zu verwenden. Die Vorteile liegen im höheren
Schmelzpunkt des Werkstoffs, der eine höhere Arbeitstemperatur
ermöglicht. Da der Werkstoff optisch isotrop ist, muß bei der
Bearbeitung eine Kristallachse nicht berücksichtigt werden.
Damit verbunden sind eine höhere Schneidleistung, kein Ab
schmelzen der Spitzen und eine höhere Unempfindlichkeit gegen
Thermoschocks.
Bedingt durch die besseren Werkstoffwerte besteht die Möglich
keit Skalpellspitzen mit Schneiden herzustellen, die es wahl
weise ermöglichen, einen Eingriff mit oder ohne Laserunter
stützung durchzuführen.
Die Fassung der Spitzen erfolgt vorteilhaft durch ein koaxial
gekühltes Energiezuführungssystem, bei dem die, für das Ende
der Lichtleitfaser notwendige Kühlflüssigkeit zur Verminderung
der Bildung von Gasblasen durch den Mantel des Koaxialsystems
abgesaugt wird.
Diese Lösung hat beim Eingriff weniger störende Einflüsse zur
Folge, da keine Kühlflüssigkeit aus dem Ende des Skalpells aus
tritt, die den Blick auf die Eingriffsstelle beeinträchtigt.
Die Fixierung der Spitzen erfolgt in einem Fall durch das Ver
spannen eines keilförmigen Ringes Fig. 9, Ziff. 910, mit guter
Wärmeleitfähigkeit z. B. aus Silber in der Fassung. Damit wird
eine zuverlässige Festlegung und Abdichtung erreicht.
Ein weiterer Vorschlag sieht die Fixierung der Spitzen in der
Fassung durch den Einsatz achsial verspannter Dichtringe Fig. 8,
Ziff. 810, vor, die ein leichtes Auswechseln, bzw. demontieren
der Spitzen gewährleisten.
Eine feste Montage der Spitzen kann dadurch erfolgen, daß eine
keramische Vergußmasse, Fig. 10, Ziff. 102 in einen Ringkanal
eingeführt und zur Festlegung der Spitzen gesintert wird.
Die Abdichtung des Spitzenhalters und des koaxialen Kühlsy
stems gegen den Skalpellgriff erfolgt durch achsial wirkende
Dichtringe, Fig. 7, Ziff. 751/752, die eine zuverlässige Ab
dichtung gewährleisten und bei einer Demontage des Systems,
zur Überholung oder Sterilisation leicht ausgetauscht werden
können.
Die Fassung enthält ferner eine oder mehrere konzentrisch an
geordnete Führungen Fig. 8, Ziff. 715 für den Lichtwellenleiter,
die von der Kühlflüssigkeit durchflossen werden.
Nach dem Entfernen der Fassung von Skalpellgriff liegt das
Faserende offen und kann gereinigt, bzw. bei Bedarf nachbear
beitet werden.
Zur Nacharbeit ist lediglich eine entsprechende Aufnahmevor
richtung erforderlich.
Das gezeigte System erleichtert den Umgang mit dem Laserskal
pell und sichert einen weitgehend störungsfreien Betrieb durch
geregelte Betriebsbedingungen.
Claims (10)
1. Laserskalpell, dadurch gekennzeichnet, daß die eigentliche
Skalpellspitze aus monokristallinem Spinell im System MgO-Al2O3
besteht.
2. Laserskalpell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Skalpellspitze Fig. 1-5 aus der Halterung Fig. 7-9 zu Rei
nigungszwecken herausnehmbar ist.
3. Laserskalpell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Laserskalpell eine koaxiale Kühlmittelführung Fig. 7 Ziff.
755/756 besitzt, die die Laserenergie führende Faser umspült
und deren abfließendes Kühlmittel durch eine weitere, außen
liegende Kühlmittelführung zurückgeführt wird.
4. Laserskalpell nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Halterung für die Skalpellspitze eine nockenartige, auf
den Umfang verteilte Führung für die Laserenergie führende Fa
ser besitzt, Fig. 8 Ziff. 715 die vom Kühlmittel um- und durch
spült wird.
5. Laserskalpell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Skalpellspitze Fig. 5, eine messerartige Schneide besitzt,
die es dem Operateur ermöglicht, wahlweise mit oder ohne La
serunterstützung zu schneiden.
6. Laserskalpellspitze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Skalpellspitze Fig. 6 an der Einkoppelstelle der
Glasfaser mit einer Bohrung versehen ist.
7. Laserskalpellspitze nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß Glasfaser Fig. 6 in diese Bohrung eingeklebt ist.
8. Laserskalpellspitze nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß Glasfaser Fig. 6 in diese Bohrung eingeschmolzen ist.
9. Laserskalpellspitze nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß Glasfaser Fig. 6 in diese Bohrung, z. B. mit Glaslot
eingelötet ist.
10. Laserskalpellspitze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Mantelfläche der Skalpellspitze mit einer reflek
tierenden Metallschicht versehen ist, die im Bereich der Ein
kopplung und des Arbeitsquerschnitts unterbrochen ist.
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