DE3837567A1 - Kondensatorbechergehaeuse - Google Patents
KondensatorbechergehaeuseInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kondensator
bechergehäuse gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
ein Verfahren zur Herstellung dieses Kondensatorbecher
gehäuses.
Der Begriff "Kondensatorbechergehäuse", im folgenden
auch kurz "Bechergehäuse" genannt, schließt dabei nicht
nur die in der Regel zylindrischen Bechergehäuse ein,
sondern umfaßt auch Gehäuse mit nicht kreisrundem
Querschnitt.
Damit bei Überlastung des Kondensators und damit verbun
denem Auftreten eines kritischen Überdruckes im ver
schlossenen Kondensatorbehäuse dieses nicht explosions
artig platzt oder sein Verschlußdeckel nicht geschoß
artig weggeschleudert wird, sieht man üblicherweise eine
Sollberststelle am Gehäuse vor, die das Bechergehäuse
dann durch kontrolliertes Einreißen nach Art eines Sicher
heitsventiles öffnen soll. Aus der europäischen Patent
schrift EP 00 84 590 B1 ist ein Kondensatorbechergehäuse
bekannt, das an seiner zylindrischen Wand ein sogenanntes
Mantelschlitzventil aufweist. Dieses Mantelschlitzventil
besteht aus einer axial ausgerichteten radialen Vertiefung,
die in einem tiefgezogenen Verformungsbereich im Mantel
des Gehäuses angeordnet ist. Durch diese radiale Vertie
fung entsteht eine örtliche Wandschwächung, die bei Er
reichen eines kritischen Überdruckes aufreißt und dadurch
einen gefahrlosen Abbau des Überdruckes bewirkt.
Nachteilig bei diesem bekannten Kondensatorbechergehäuse
ist, daß, trotz einer zufriedenstellenden Funktion des
Mantelschlitzventiles, eine radial nach innen gerichtete
Materialauswölbung aus der Zylinderwand hervorragt, so
daß insbesondere beim Einlegen des Kondensatorwickels
Schwierigkeiten auftreten. Dies wirkt sich vor allem in
der Massenfertigung bei automatischen Fertigungsstraßen
äußerst störend aus. Hinzu kommt, daß man aus Gründen
einer rationelleren Fertigung sowie aus thermischen Über
legungen immer mehr dazu übergeht, Kondensatoren der in
Rede stehenden Art stehend zu montieren. Stehend heißt in
diesem Zusammenhang, daß beide Anschlüsse aus dem Deckel
des verschlossenen Kondensatorbechergehäuses herausgeführt
und, beispielsweise, direkt auf einer Platine verlötet
sind, wobei der Boden des Bechergehäuses nach oben weist.
Bei solcherart montierten Kondensatoren ist es unbedingt
notwendig, daß die Sollberstzone oder das Sicherheits
ventil von anderen Bauelementen wegweist, also insbeson
dere am Boden des Bechergehäuses und keinesfalls an der
zylindrischen Wand angeordnet ist, um bei Überlastung des
Kondensators ein freies Verpuffen des Überdrucks zu ermög
lichen und keine benachbarten Bauelemente zu zerstören.
Demgegenüber weist das Kondensatorbechergehäuse gemäß der
deutschen Patentschrift DE 36 42 575 C1 Sollberstzonen im
Bodenbereich auf. Der Boden dieses Bechergehäuses weist
einen kreisringförmig verstärkten Rand auf, während der
radial innenliegende kreisförmige Bodenbereich schwächer
ausgeführt ist. Weiterhin weist der schwächer dimensionierte
Bodenbereich kreuz- oder sternförmig angeordnete Zonen mit
Materialschwächung auf, die als einseitige Einkerbungen
ausgeführt sind. Diese Einkerbungen münden im radial äuße
ren Bereich des schwächeren Bodenteiles in rinnenförmige
Einkerbungen, die kreisförmig den schwächeren Bodenbereich
umfassen. Die kreuz- oder sternförmigen Einkerbungen sollen
dabei als Sollberstbereiche wirken, während die rinnen
förmige Einkerbung am Rande als scharnierartige Klapplinie
wirken soll, entlang der die radial aufgerissenen Bereiche
des Bodens beim Erreichen eines kritischen Überdruckes
nach unten klappen sollen.
Der Nachteil bei diesem Kondensatorbechergehäuse ist, daß
durch die an sich bekannte einseitige Einkerbung im Bereich
der kreuz- oder sternförmigen Wandschwächung Verformungs
spannungen und Verformungsverfestigungen bewirkt werden,
so daß, insbesondere wenn die Sollberststelle schon bei
geringen kritischen Drücken aufreißen soll, die Sollberst
stelle auf eine sehr geringe Wandstärke reduziert werden
muß. Dies wiederum erfordert eine wesentlich höhere Ferti
gungsgenauigkeit, die bei einer Massenproduktion sehr
schwer oder nur mit unvertretbar hohem Aufwand zu reali
sieren ist. Ein weiterer Nachteil einer kreuz- oder stern
förmigen Anordnung der Sollberstzonen ist, daß, wie die
Praxis zeigt, die Ansprechstreuung relativ breit ist.
Dies bedeutet mit anderen Worten, daß der kritische Druck,
bei dem die Sollberststelle aufreißt, nur mit unzureichen
der Genauigkeit, insbesondere bei relativ geringen zulässi
gen Drücken, bestimmt werden kann.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
daher die Aufgabe zugrunde, ein Kondensatorbechergehäuse
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art zu schaf
fen, das einfach und kostengünstig herzustellen ist, eine
größere Restwandstärke an der Sollberststelle unter Vermei
dung größerer Materialverfestigung aufweist und ein genau
eres Einstellen des Ansprechdruckes, insbesondere auch bei
niedrigen zulässigen Drücken, ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch ein Kondensatorbechergehäuse gemäß
der Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Das Kondensatorbechergehäuse gemäß der vorliegenden Erfin
dung besteht aus einem im wesentlichen zylindrischen Wand
bereich und einem im wesentlichen ebenen Boden. Der Boden
ist am Rand kreisringförmig verstärkt, wodurch sich eine
verbesserte mechanische Festigkeit ergibt, die insbeson
dere bei automatischen Handhabungs- und Montagevorgängen
notwendig ist. Der innere kreisförmige Bereich des Bodens
ist demgegenüber schwächer dimensioniert. Dieser schwächere
Bereich kann gegenüber dem verstärkten Bereich axial sowohl
einseitig als auch zweiseitig zurückgenommen sein. Ein
solches Kondensatorbechergehäuse wird üblicherweise durch
Fließpressen hergestellt.
Beim Aufbau eines Druckes im Inneren des Kondensator
gehäuses durch elektrische Überlastung wölbt sich zuerst
der am schwächsten dimensionierte innere Bodenbereich
nach außen, wodurch dort Biegespannungen entstehen, deren
Maximum in der Mitte des Becherbodens verläuft. Zur Erzie
lung eines optimalen Sicherheitsverhaltens ist es daher
notwendig, die Sollberstzone durch die Mitte des Becher
bodens verlaufen zu lassen.
Überraschenderweise hat sich in Versuchen gezeigt, daß
eine einzige durch den Becherbodenmittelpunkt verlaufende
Wandschwächung nach Art einer Einkerbung bessere Ergeb
nisse bringt als kreuz- oder sternförmig angeordnete
Schwächungszonen, und zwar sowohl was die Streuung des
kritischen Ansprechdruckes als auch seinen absoluten
Wert betrifft. Mit anderen Worten, eine einzige gerade
durch den Becherbodenmittelpunkt verlaufende schlitz
artige Wandschwächung reißt bei geringeren Drücken mit
geringerer Streuung auf. Eine mögliche Erklärung dafür
ist, daß zum einen beim Vorliegen lediglich einer Soll
berstzone eine Spannungskonzentration in dieser erfolgt,
wodurch das Aufreißen bei niedrigeren Drücken erfolgt,
und zum anderen die Abklappung der aufgerissenen Becher
bodenteile bei kreuz- bzw. sternförmiger Anordnung der
Sollberstzone kaum eine Rolle spielt, da der Überdruck
beim Aufreißen abgebaut ist, bevor die Umklappung wirk
sam einsetzt.
Diese positiven Eigenschaften der Anordnung einer einzi
gen im wesentlichen diametral verlaufenden schlitzartigen
Wandschwächung werden beim Kondensatorbechergehäuse der
Erfindung durch die Gestaltung der Wandschwächungen selbst
noch entscheidend dadurch verbessert, daß die Wandschwä
chung in einem nut- oder sickenartigen Tiefziehbereich
verläuft und durch eine doppelte Einkerbung sowohl von
innen als auch von außen dargestellt wird. Der erste
Einkerbvorgang formt dabei den Becherboden in diesem Be
reich nach Art eines Tiefziehvorgangs nut- oder sicken
förmig um, während der zweite, entgegengesetzt wirkende
Einkerbvorgang die Wandstärke im Tiefziehbereich vermin
dert. Durch diese Vorgehensweise werden nachteilige Ver
formungs- oder Kaltverfestigungen, die beim Fließen des
Materials bewirkt werden, weitgehend vermieden. Dadurch
ist es möglich, die Restwandstärke in der Sollberstzone
zwischen erster und zweiter Einkerbung stärker auszule
gen als bisher, wodurch die Dichtigkeit und Permeations
festigkeit des Gehäuses gesteigert wird. Alternativ dazu
kann jedoch die Restwandstärke in der Sollberstzone un
verändert gering gehalten werden, so daß ein Aufreißen
des Becherbodens schon bei sehr geringen Ansprechdrücken
erfolgt. Zusätzlich wird eine größere fertigungstechni
sche Sicherheit begründet, die vor allem bei der weit
gehend automatisierten Massenfertigung von außerordent
licher Bedeutung ist. Ein weiterer Vorteil des Kondensator
bechergehäuses der vorliegenden Erfindung ist, daß dadurch,
daß bei dem Bechergehäuse mit tiefgezogenem Sollberst
bereich Spannungs- und Verformungsverfestigungen im
wesentlichen vermieden werden, die Sollberststelle tat
sächlich auch den Bereich mit der geringsten Wandfestig
keit darstellt, so daß sich ein Bersten durch Überdruck
sicherheitsmäßig nur an der vorgesehenen Stelle, nämlich
der Sollberststelle, auswirkt.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist
dieden nut- oder sickenartigen Grund des Tiefziehbereiches
bildende erste Einkerbung eine breitere Sohle und die
der ersten Einkerbung gegenüberliegende zweite Einkerbung
eine schmale, insbesondere schneidenartig geformte Sohle
auf. Die geometrischen Formen der Einkerbungen sind kom
plementär zum Profil der entsprechenden Formwerkzeuge.
Durch die breitere Form des ersten, die erste Einkerbung
formenden Formwerkzeuges wird ein sicheres tiefzugartiges
Umformen des Becherbodens bewirkt, wobei keine wesent
liche Dickenänderung des Bodens in diesem Bereich erfolgt.
Das im wesentlichen schneidenartig geformte zweite Form
werkzeug dringt von der gegenüberliegenden Seite nach
Art einer Stanzschneide in den tiefgezogenen Bodenbereich
ein und bewirkt damit die eigentliche Materialschwächung.
Das erste Formwerkzeug wirkt dabei gleichzeitig als Gegen
halter oder amboßartiger Schneidstempel. Ein weiterer
wesentlicher Vorteil dieser Ausgestaltung ist, daß eine
deutlich verbesserte Fertigungssicherheit dadurch ent
steht, daß die Sohle der ersten Einkerbung breit gegen
die schneidenartige Sohle der zweiten Einkerbung ist,
so daß auch bei nicht genau axial fluchtenden Formwerk
zeugen die gewünschte Materialschwächung im gewünschten
Bereich erzielt wird und immer ein genaues Ansprechen
des Sollberstbereiches bei einem vorgegebenen Druck er
reicht werden kann.
Ob die nut- oder sickenartige erste Einkerbung zum Innen
raum des Kondensatorbechergehäuses offen ist, während
die schmale schneidenartig geformte zweite Einkerbung
vom Becherboden nach außen weist, oder ob die schmale
schneidenartig geformte zweite Einkerbung zum Innenraum
des Kondensatorbechergehäuses offen ist, während die nut
oder sickenartige erste Einkerbung vom Becherboden nach
außen weist, ist nicht von grundsätzlicher Bedeutung
für das Wesen der vorliegenden Erfindung. Diese Orien
tierung kann insbesondere in Abhängigkeit von den jewei
ligen Montagebedingungen gewählt werden.
Vorzugsweise wird die Ziehtiefe beim Tiefziehen der nut
oder sickenförmigen ersten Einkerbung so gewählt, daß
die der nut- oder sickenförmigen ersten Einkerbung gegen
überliegende Materialverpressung nicht axial über die
durch die axialen Innen- bzw. Außenflächen des verstärk
ten Bodenbereiches definierten Ebenen hinausragt. Material
verpressung in diesem Sinne beinhaltet die durch den Tief
zug durchgedrückten wulstförmigen Materialverpressungen
zusätzlich der beim Einpressen der zweiten Einkerbung
gegebenenfalls entstehenden Grate. Dadurch wird gewähr
leistet, daß, wenn die Materialverpressung in Richtung
des Innenraums des Bechergehäuses über den Becherboden
ragt, beim Einlegen des Kondensatorwickels keine Behin
derungen und Beschädigungen entstehen, und, wenn die
Materialverpressung vom Becherboden nach außen ragt, bei
der Handhabung und Montage in einer automatischen Ferti
gungsstraße keine Montageprobleme entstehen.
Die Sohlen der ersten und der zweiten Einkerbung können
geradlinig und parallel zueinander verlaufen. Vorzugs
weise jedoch verläuft mindestens eine der Einkerbungen
konvex oder zur Mitte des Becherbodens geneigt, so daß
die schwächste Stelle der zwischen den Einkerbungen ver
bleibenden Materialbrücke zumindest im wesentlichen im
Mittelpunkt des Becherbodens liegt. Bei diesem Auführungs
beispiel ist die Sollberstzone selbst nahezu punktförmig
im am stärksten belasteten Becherbodenmittelpunkt ange
ordnet. Das weitere Aufreißen erfolgt dann progressiv
entlang der schlitzartigen Schwächungslinie. Fertigungs
technisch gesehen ist diese Anordnung relativ unempfind
lich gegen ein gegenseitiges axiales Verkippen der beiden
Formstempel zueinander, wobei die gewünschte Mindestwand
stärke an der Sollberstzone nicht unterschritten wird.
Vorzugsweise erstreckt sich die schlitzartige Wandschwä
chung im wesentlichen über den gesamten Durchmesser des
schwächer dimensionierten Bodenbereiches. Selbstverständ
lich kann jedoch die Länge der schlitzartigen Wandschwä
chung ohne weiteres in Abhängigkeit von der gewünschten
Sicherheits- oder Aufreißcharakteristik des Bechergehäuses
verkürzt werden.
Das Verfahren zur Herstellung des Kondensatorbechergehäu
ses ist dabei so gestaltet, daß das Bechergehäuse auf einen
als erstes Formwerkzeug wirkenden stempelartigen Haltedorn
aufgezogen wird und zur Schaffung einer Wandschwächung mit
einem zweiten Formwerkzeug von außen gegen den stempelarti
gen Haltedorn gedrückt wird. Dabei wird der Becherboden im
Bereich der Sollberststelle tiefgezogen, auf beiden Becher
bodenseiten in diesem Bereich je eine schlitzartige Einker
bung geformt und eines der beiden Formwerkzeuge wirkt gleich
zeitig als Tiefziehstempel und amboßartiger Schneidstempel
und das zweite der beiden Formwerkzeuge nach Art einer
Stanzschneide.
Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbei
spiel anhand er beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 in Aufsicht ein Ausführungsbeispiel
eines Kondensatorbechergehäuses ge
mäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 im Längsschnitt das Ausführungs
beispiel nach Fig. 1 nach Schnitt
linie I-I; und
Fig. 3 ebenfalls im Längsschnitt einen
Ausschnitt des Ausführungsbeispiels
nach Fig. 1 nach Schnittlinie II-II.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Kondensator
bechergehäuses gemäß der vorliegenden Erfindung. Das
Kondensatorbechergehäuse 1, das vorzugsweise durch Fließ
pressen hergestellt ist, weist eine zylindrische Wand 2
auf und ist an einem axialen Ende geschlossen. Der Boden 3
ist am Rand 4 kreisringartig verstärkt ausgeführt und im
radial inneren Bereich 5 schwächer dimensioniert. Eine
Sollberstzone in Gestalt einer schlitzförmigen Wand
schwächung 6 erstreckt sich diametral über den geschwäch
ten Bereich 5 des Becherbodens 3.
In Fig. 2 ist das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 im
Längsschnitt dargestellt. Die schlitzartige Wandschwä
chung 6 ist dabei im Querschnitt gezeigt. In diesem Aus
führungsbeispiel ist der radial innere schwächer dimen
sionierte Bodenbereich 5 beidseitig axial gegenüber dem
verstärkten Bodenbereich 4 abgesetzt. Die Sollberststelle
in Form der schlitzartigen Wandschwächung ist sowohl von
innen als auch von außen eingekerbt. Die vom Becherboden
nach außen weisende Einkerbung 7 ist nut- oder sicken
förmig ausgeführt. Hergestellt wird diese Einkerbung 7
durch ein nicht dargestelltes, in seiner Form zur Ein
kerbung 7 komplementäres Formwerkzeug, das nach Art eines
Tiefzuges den geschwächten Becherboden sickenartig nach
innen verformt. Die zur Sohle 8 der Einkerbung 7 komple
mentäre Fläche des Formwerkzeugs ist relativ breit aus
geführt, so daß ein sauberer Umformvorgang erfolgt und
das Formwerkzeug nicht in den Becherboden einschneidet.
Die der ersten Einkerbung 7 gegenüberliegende zweite
Einkerbung 9 wird durch ein nicht dargestelltes schmales
schneidenartiges Formwerkzeug hergestellt, wodurch sich
eine dazu komplementäre Form der Einkerbung 9 ergibt.
Dabei wird die ins Innere des Kondensatorbechergehäuses
ragende durch den Tiefzug entstandene Materialverpressung
in zwei sich längs zur schlitzartigen Wandschwächung er
streckende wulstartige Erhebungen 10, 11 geteilt. Die
Ziehtiefe beim Herstellen der nut- oder sickenförmigen
Einkerbung 7 ist dabei so gewählt, daß die wulstartigen
Erhebungen 10, 11 einschließlich eventueller Grate nicht
über die durch die axiale Innenfläche 12 definierte
Ebene ins Innere des Bechergehäuses hineinragt. Die
zwischen der ersten Einkerbung 7 und der zweiten Ein
kerbung 9 verbleibende Restmaterialbrücke 13 ist so
dimensioniert, daß sie bei Erreichen eines kritischen
Ansprechdruckes im Inneren des Gehäuses einreißt und
einen geregelten Druckabbau ermöglicht. Durch die im
Vergleich zur Einkerbung 9 breite Einkerbung 7 ist ge
währleistet, daß auch bei nicht genau justierten Form
werkzeugen, d.h. bei radial gegeneinander versetzten
Formwerkzeugen, in einem breiten Bereich eine genaue
Beibehaltung der gewünschten Restwandstärke 13 möglich
ist.
In Fig. 3 ist das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 eben
falls im Längsschnitt nach Schnittlinie II-II dargestellt.
Das bedeutet, die Schnittlinie verläuft längs des Sohlen
grundes der Einkerbungen 7, 9. Wie man aus dieser Darstel
lung ersehen kann, verläuft der Sohlengrund 8 der ersten
Einkerbung 7 parallel zu den Hauptflächen 14, 15 des ge
schwächten Bodenbereiches 5. Die zweite Einkerbung 9 hin
gegen reicht am radial äußeren Rand des Bodenbereiches 5
vom Scheitel der wulstartigen Erhebung 11 bis in etwa
zur Ebene des geschwächten Bodenbereiches 5 und vertieft
sich dann bis hin zur Becherbodenmitte, so daß die Rest
materialbrücke 13 am radialen Rande des Bodenbereiches 5
ihre maximale und in der Becherbodenmitte ihre minimale
Stärke aufweist. Mit anderen Worten, die zum Inneren des
Kondensatorbechergehäuse weisende Sohle der zweiten Ein
kerbung 9 ist gegenüber der Hauptfläche 14 des Becher
bodens 5 um einen Winkel geneigt, der bei diesem Aus
führungsbeispiel ca. 0,6° beträgt.
Claims (10)
1. Kondensatorbechergehäuse aus fließfähigem Werkstoff,
insbesondere Aluminium, mit einer am Boden des Gehäuses
angeordneten Sollberststelle, wobei der Boden des
Gehäuses am Rand einen kreisringförmig verstärkten
Bereich aufweist, während der radial innenliegende
kreisförmige Bodenbereich schwächer ausgeführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sollberststelle aus einer einzigen im wesent
lichen diametral verlaufenden schlitzartigen Wand
schwächung besteht, die in einem nut- oder sickenarti
gen Tiefziehbereich verläuft und in deren Bereich der
Boden sowohl von innen als auch von außen eingekerbt
im konkaven Teil des Tiefziehbereichs zumindest durch
einen Tiefziehstempel geprägt ist.
2. Kondensatorbechergehäuse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die den nut- oder sickenartigen Grund des Tiefzieh
bereiches bildende erste Einkerbung eine breitere
Sohle und die der ersten Einkerbung gegenüberliegende
zweite Einkerbung eine schmale, insbesondere schneiden
artig geformte Sohle aufweist.
3. Kondensatorbechergehäuse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die nut- oder sickenartige erste Einkerbung zum
Innenraum des Kondensatorbechergehäuses offen ist,
während die schmale, insbesondere schneidenartige
geformte zweite Einkerbung vom Becherboden nach
außen weist.
4. Kondensatorbechergehäuse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die schmale, insbesondere schneidenartig geformte
zweite Einkerbung zum Innenraum des Kondensatorbecher
gehäuses offen ist, während die nut- oder sickenartige
erste Einkerbung vom Becherboden nach außen weist.
5. Kondensatorbechergehäuse nach einem der Ansprüche 1
bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die der nut- oder sickenförmigen ersten Einkerbung
gegenüberliegende Materialverpressung nicht axial über
die durch die axialen Innen- bzw. Außenflächen des
verstärkten Bodenbereiches definierten Ebenen hinaus
ragt.
6. Kondensatorbechergehäuse nach einem der Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sohlen der ersten und der zweiten Einkerbung
zumindest im wesentlichen geradlinig und parallel
zueinander verlaufen.
7. Kondensatorbechergehäuse nach einem der Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Einkerbungen konvex oder zur
Mitte des Becherbodens geneigt verläuft, so daß die
schwächste Stelle der zwischen den Einkerbungen ver
bleibenden Materialbrücke zumindest im wesentlichen
im Mittelpunkt des Becherbodens liegt.
8. Kondensatorbechergehäuse nach einem der Ansprüche 1
bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die schlitzartige Wandschwächung im wesentlichen
über den gesamten Durchmesser des schwächer dimensionier
ten Bodenbereiches erstreckt.
9. Kondensatorbechergehäuse nach einem der Ansprüche 1
bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die schlitzartige Wandschwächung nur über einen
Teil des Durchmessers des schwächer dimensionierten
Bodenbereiches erstreckt.
10. Verfahren zur Herstellung des Kondensatorbechergehäuses
nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Bechergehäuse
auf einen als erstes Formwerkzeug wirkenden stempelarti
gen Haltedorn aufgezogen wird und zur Schaffung einer
Wandschwächung mit einem zweiten Formwerkzeug von außen
gegen den stempelartigen Haltedorn gedrückt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Becherboden im Bereich der Sollberststelle
tiefgezogen wird, auf beiden Becherbodenseiten in
diesem Bereich je eine schlitzartige Einkerbung
geformt wird und eines der beiden Formwerkzeuge
gleichzeitig als Tiefziehstempel und amboßartiger
Schneidstempel und das zweite der beiden Formwerk
zeuge nach Art einer Stanzschneide wirkt.
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DE (1) | DE3837567A1 (de) |
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1988
- 1988-11-04 DE DE19883837567 patent/DE3837567A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102017106262B4 (de) | 2017-03-02 | 2018-10-18 | Coexal Gmbh | Fließpressverfahren mit Fließpressgesenk und Fließpressstempel zur Herstellung von Hohlkörpern, bestehend aus einem metallischen Werkstoff, sowie Fließpresswerkzeug |
DE102021211615A1 (de) | 2021-10-14 | 2023-04-20 | Volkswagen Aktiengesellschaft | Batteriezellgehäuse mit Berstelement und/oder Elektrolytreservoir sowie Verfahren zur Herstellung eines Batteriezellgehäuses |
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