DE3834553A1

DE3834553A1 - Koloskopiesimulator

Info

Publication number: DE3834553A1
Application number: DE19883834553
Authority: DE
Inventors: Siegfried Dr Med Kubin
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1988-10-11
Filing date: 1988-10-11
Publication date: 1990-04-12

Description

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dem Arzt ein Gerät an die Hand zu geben, bei dem die bei einer Koloskopie mit einem flexiblen Glasfaserendoskop erforderliche Geschicklich keit erlernt und trainiert werden kann. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die Kombination von an sich bekannten Bauele menten gelöst.

In den Zeichnungen 1-6 sind verschiedene Ausfüh rungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 eine Draufsicht des ersten Ausführungsbeispieles,

Fig. 2 eine Draufsicht des zweiten Ausführungsbeispieles (durchhängendes Colon Transversum),

Fig. 3 eine Draufsicht des dritten Ausführungsbeispieles (sogenannte "Alphaschleife") des Sigma, respektive "Gammaschleife" im Colon-Transversum,

Fig. 4, 5 und 6 sind Teilschnitte durch Einzelheiten der Erfindung.

In einem durchsichtigen, wasserdichten Kunststoffkasten 1, 2, 3 der den grob-anatomischen Verhältnissen des menschlichen Bauchraumes entspricht ist ein Kautschuk- oder Kunststoffschlauch 5 welcher dem menschlichen Dickdarm (Colon) nachgebildet ist, mit Gummi bändern 8 bzw. Federelementen aufgehängt. Das oralwärts gelegene Ende des künstlichen Dickdarmes ist verschlossen, das andere wird durch eine Weichgummidichtung 4 die eine Analsphinkterfunktion übernimmt, abgeschlossen. Das Koloskop 6 wird durch die Weichgummi dichtung 4 in den Kautschukkunststoffdarm eingeführt und das Lumen des Kunstdarmes 5 wie üblich ausgespiegelt. Die zu den anatomischen Besonderheiten des Dickdarmes zählenden Haustren und plicae semi lunares 9 springen - ebenfalls aus Kautschuk hergestellt - (oder Kunst stoff) in das Lumen des Kunstdarmes vor, oder es werden triangel förmige im (Colon Transversum vorkommende) bzw. ovale (im übrigen Colon vorkommende) Kunststoff- bzw. Metallringe verschieblich außen an der Kunstdarmwand angebracht um den inneren Querschnitt des Kunstdarmes 5 einzuengen wie dies den menschlichen Verhältnissen entspricht. Um natürlicherweise vorkommende "Lagevarianten" ein stellen zu können, sind Kulissen 10, an der Kastenwand verschiebbar angebracht, und mittels Feststellschraube 11, arretierbar. Zu dieser Möglichkeit verschiedene Lagevarianten des Kunstdarmes einzustellen, können auch die Gummibänder bzw. Federelemente eingestellt werden. An anatomisch kritischen Stellen, wie Darmbie gungen, wo häufig bei den Patienten zum Teil erhebliche Schmerzen ausgelöst werden, sind elektronische Sensoren 13 installiert, welche eine Schmerzintensität durch ein optisches Signal (mit tels mehrfarbiger Leuchtdioden) anzeigen, je nach auftretender Zug-/Druckbelastung, die vom Endoskop ausgelöst werden. In der starr ausgeführten Rückwand 3 des Kunststoffkastens ist prominent - in vereinfachter anatomischer Darstellung - die Wirbelsäule 15 als anatomische Leitschiene, bzw. als anatomisches Hindernis angebracht. Die Vorderwand des Kunststoffkastens 2 ist weichflexibel transpa rent ausgeführt, so daß die jeweilige Lage der Instrumentenspitze zur Positionskontrolle eingesehen werden kann. Durch die weichflexi ble Lage der Beschaffenheit der Vorderwand 2 kann diese leicht von Hand eingedrückt werden, um eine bei der Koloskopie allgemein übli chen Schienung zur Passagenverbesserung zu ermöglichen.

Claims

1. Koloskopiesimulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit den makroskopischen menschlichen Verhältnissen weitge hend nachgebildeter Kunststoffdarm mit verschiedenen an sich bekannten Bauelementen kombiniert dem Endoskopieker ein naturge treues Einüben der bei Patientenkoloskopien erforderlichen Hand griffe und Manöver ermöglicht.

2. Koloskopiesimulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch schwierige endoskopische Manöver (z. B. Alphaschleife im Sigma) geübt werden können, durch entsprechende Einstellung der Kulissen schieber 10 und Gummibänder bzw. Federelemente 8.

3. Koloskopiesimulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein der Größe des menschlichen Bauchraumes nachgebildetem Kasten (1, 2, 3) mit verschiedenen Materialien (Wasser, Styropor usw.) gefüllt werden kann um verschiedene Untersuchungsbedingungen simulieren zu können und der ventralwärts aus transparentem Material besteht, so daß die Spitze des Koloskopes sichtbar wird um eine Lagekontrolle nach außen zu ermöglichen.

4. Koloskopiesimulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bei einer Koloskopie durch mechanische Belastungen auftretende Schmerzen optisch mit farbigen Leuchtdioden sichtbar gemacht werden können. Dies geschieht durch Zug-/Drucksensoren, die an verschiedenen Stellen des Kunstdarmes angebracht sind, die Leuchtdioden elektrisch ansteuern. Je nach mechanischer Belastungs intensität werden verschiedenfarbige Leuchtdioden angesteuert.

5. Koloskopiesimulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Koloskopie vorhandenen anatomischen Hindernisse (Haustren bzw. plicae semilunares) bereits bei der Herstellung des Kunstdarmes plastisch mitgeformt werden, oder diese Hindernisse durch Kunststoff- oder Metallringe in verschiedenen Formen ver schiebbar von außen über dem Kunstdarm angebracht werden können um das Lumen einengen zu können.

6. Koloskopiesimulator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an bestimmten Stellen Kunststoffpolypen (12) eingeschraubt werden können, die mittels handelsüblicher Polypektomieschlingen umfaßt werden können um eine endoskopische Abtragung simulieren zu können.