DE3831217A1 - Verfahren und vorrichtung zur topometrischen erfassung der oberflaechengestalt eines auges - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur topometrischen erfassung der oberflaechengestalt eines augesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur topometrischen
Erfassung der Oberflächengestalt eines Auges, wobei auf das
Auge ein zweidimensionales Gitter parallel zur Projektionsachse
projiziert wird und das Reflexionsbild von einem Empfänger
aufgenommen und an ein Rechnersystem zur Bildverarbeitung
weitergegeben wird, sowie Vorrichtungen zur Durchführung der
Verfahren.
Aus der DE-OS 35 11 347 sind Verfahren und Vorrichtungen zur
optischen mehrdimensionalen Formerfassung von Objekten
speziell für strukturarme, diffus streuende Objekte bekannt,
wobei ein Gitter auf das auszumessende Objekt mit geringer
Schärfentiefe abgebildet wird und die Signalminima im Bild des
Objektes erfaßt werden.
Aus der WO 84/03 142 ist eine Einrichtung zur topometrischen
Erfassung von Oberflächen mit einem sich bei der Aufnahme
bewegenden Schlitz bekannt, wobei die Objektoberfläche abge
scannt wird. Die Höhenbestimmung eines Meßpunktes erfolgt hier
bei über eine Zeitmessung.
Aus dem Artikel mit dem Titel "Stereophotographische Topometrie
von Cornea und Sklera" in NOJ 5/1984, S. 103-107 ist es be
kannt, daß die meßtechnische Erfassung der Oberflächenform von
Cornea, Limbus und Sklera für die Zentrierung und Beweglichkeit
von Kontaktlinsen auf dem Auge erfolgen muß. Die Vermessung
erfolgt nach Einbringen eines fluoreszierenden Mittels in den
Tränenfilm des Auges mittels einer Spaltlampe mit aufgesetztem
Stereo-Photoadapter, wobei ein Blitzmusterprojektor verwendet
wird. Der Blitzmusterprojektor besteht aus Blitzlampe,
Kollimator, Gitter mit Testzeichen und einem Interferenzfilter
zur Erzeugung von blauem Anregungslicht. Die Spaltlampe besitzt
ein Objektiv und ein Gelbfilter als Sperrfilter. Das von dem
Blitzmusterprojektor ausgestrahlte Testbild wird über einen
Spiegel schräg auf das Auge gelenkt, wobei das Testbild aus
Kreisen besteht. Das reflektierte Bild des Auges wird foto
grafiert und photogrammetrisch ausgewertet (Höhenlinienmodell
mit 250 µm Linienabstand).
Aus dem Artikel mit dem Titel "Fotokeratometrie mit Computer
auswertung zur Kontaktlinsenanpassung" der Zeitschrift Augen
optik-Berlin 103 (1986), Seite 5 ist es zusätzlich bekannt, ein
Sofortbild des fluoreszierenden Auges mit einem Testmuster in
eine optoelektronische Bilderkennungseinrichtung einzulegen und
mit Hilfe eines Computers eine automatische Bildauswertung
vorzunehmen, an deren Ende der Computer eine Datenliste für die
Kontaktlinsenanfertigung ausdruckt und eine Grafik der Hornhaut
anfertigt.
Aus dem Artikel mit dem Titel "Automatisierte topographische
Untersuchung der Kornea" in der Zeitschrift Augenoptiker 2/88
ist es bekannt, sechzehn Ringe auf eine Hornhaut zu proji
zieren. Das Reflexbild der Cornea wird dann in einen Digital
speicher eingegeben und verarbeitet.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, mit dem
sich die Gestalt der Oberfläche des vorderen Augenabschnitts
mit Kornea, Limbus, Sklera, Anhanggebilde sowie deren Bedeckung
detailliert und mit hoher Auflösung erfassen läßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden
Teil des Anspruches 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt eine weitaus höhere
Auflösung der Oberfläche eines Auges als es bisher möglich war.
Zur Vermessung der Augenoberfläche wird auf diese ein sinus
förmiges Gitter projiziert. Nach jeder Aufnahme wird das Gitter
um 1/4 der Gitterkonstanten bewegt und die so entstehenden, von
einem Empfänger detektierten und in einer Rechenanlage abge
speicherten Bilder durch einen Bildverarbeitungsprozeß im
Rechner ausgewertet.
Der Vorteil dieser Methode ist darin zu sehen, daß die Gestalt
der Oberfläche des vorderen Augenabschnittes mit Kornea,
Limbus, Sklera, Anhanggebilde sowie deren Bedeckung sekunden
schnell mit hoher Auflösung erfaßt wird. Damit ist erstmalig
die Erfassung aller Parameter möglich, welche insbesondere für
eine individuelle, automatische Anpassung von Kontaktlinsen
notwendig sind. Die Zeit zwischen zwei Aufnahmen kann in einer
vorteilhaften Ausführungsform dadurch minimiert werden, daß ein
Rechnersystem nach jeder Aufnahme, d.h. wenn in dem im Rechner
enthaltenen Bildspeicher ein vollständiges Bild abgespeichert
wurde, die Gitterbewegung neu veranlaßt. Infolge dieser
meßtechnischen Vereinfachung der Erfassung ist es nun möglich,
parallel zur Erfassung der Oberflächengestalt die Break-up-time
des Tränenfilms auf dem Auge durch das Rechnersystem zur Bild
verarbeitung zu ermitteln. Mit diesem zusätzlichen Meßergebnis
kann das Rechensystem auf Grund der vorhandenen Erfahrungen die
Stabilität des Tränenfilmes ermitteln und insbesondere für eine
Kontaktlinsenanpassung berücksichtigen.
Zur Durchführung der Verfahren wird eine Vorrichtung mit einem
Beleuchtungssystem benötigt, das ein zweidimensionales beweg
liches Gitter auf das Auge projiziert. Die Vorrichtung besitzt
außerdem ein Beobachtungssystem, eine Vorrichtung zur
kontrollierten Bewegung des gittererzeugenden Elementes sowie
ein Rechnersystem, welches die Bildaufzeichnung mit der
Bewegung des Streifenmusters auf dem Auge synchronisiert und
die aufgenommenen Bilder abspeichert. Dabei ist es vorteilhaft,
wenn das ein zweidimensionales Gitter erzeugende Element im
Projektionsstrahlengang senkrecht zur optischen Achse ver
schoben wird, damit das projizierte Gitter auf dem Auge form
treu ist.
Außerdem ist das Beobachtungssystem zweckmäßig in dem
Spektralbereich empfindlich, in dem Substanzen wie zum Beispiel
Natrium-Fluoreszein emittieren, die der Tränenflüssigkeit
zugegeben werden.
Ein besonderer Vorteil besteht in der Verwendung von Inter
ferenzmuster erzeugenden Elementen im Projektionsstrahlengang,
da die Interferenzstreifen sich parallel zur optischen Be
leuchtungsachse ausbilden und ein sinusförmiges, zwei
dimensionales Gitter liefern.
Das Element, welches vorteilhafterweise ein rundes fresnelsches
Biprisma sein kann, kann dann leicht durch einen Motor ver
schoben werden. Aber auch ein Michelson Interferometer eignet
sich sehr gut für die Erzeugung des benötigten Interferenz
streifenmusters, wobei zur Gitterbewegung der in der Be
leuchtungsachse angebrachte Spiegel durch einen Piezokristall
entlang der optischen Achse verschoben wird. Ist ein weiterer
Spiegel des Interferometers senkrecht zur optischen Achse
an einem Drehgelenk angebracht, so kann durch eine
leichte Drehbewegung des sinusförmigen Gitters zusätzlich die
Breite der Gitterstreifen an das jeweils zu vermessende Auge
angepaßt werden. Die Lichtquelle im Beleuchtungssystem sollte
in einer vorteilhaften Ausführungsform sowohl als Dauer- und
Blitzlichtquelle ausgelegt sein.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus
den Erläuterungen zu den Figuren hervor.
Die Erfindung wird in folgenden anhand von in den Fig. 1-3
dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 das Schema einer Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens mit einem Strichgitter;
Fig. 2 das Schema einer alternativen Beleuchtungseinheit für
eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens mit einem Fresnelschen Biprisma;
Fig. 3 das Schema einer weiteren alternativen Beleuchtungsein
heit, welche das zweidimensionale Gitter mittels eines
Michelson Interferometers erzeugt.
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung zur topometrischen Erfassung der
Oberflächengestalt eines Auges zu sehen, welche aus einer
Beleuchtungseinheit (1), einer Beobachtungseinheit (15) und
einem mit beiden verbundenen Rechnersystem (20) besteht.
In der Beleuchtungseinheit (1) befindet sich als Lichtquelle
eine Xenon-Hochdrucklampe (2), welche sich durch einen hohen
UV-Anteil in ihrem Licht auszeichnet. Hinter der Lichtquelle
(2) ist ein Kondensorspiegel (3) angeordnet. Dieser Kondensor
spiegel (3) besitzt eine elliptische Form und ist so in der
Beleuchtungseinheit (1) angebracht, daß sich die Lichtquelle
(2) und die Öffnung einer Blende (6) mit einem Blendendurch
messer von ca. 2-3 mm jeweils in einem der Brennpunkte der
Ellipse befinden. Der Blendendurchmesser ergibt sich aus der
Wendelgröße der Lichtquelle (2). Das Licht der Lichtquelle (2)
wird somit in die Öffnung der Blende (6) abgebildet, welche
sich im telezentrischen Punkt einer Abbildungsoptik (7) be
findet, so daß das Licht als paralleler Strahl aus der Be
leuchtungseinheit (1) austritt.
Zwischen der Blende (6) und der Lichtquelle (2) befindet sich
ein blaues Anregungsfilter (4) (z.B. ein Interferenzfilter mit
der Bezeichnung CZ 485), um das Emissionsspektrum der Licht
quelle (2) auf das Absorptionsspektrum von Natrium-Fluoreszein
zu optimieren. Außerdem befindet sich zwischen der Lichtquelle
(2) und der Blende (6) hinter dem Anregungsfilter (4) ein
bewegliches Sinusgitter (5) mit zweidimensionaler Struktur.
Dieses Sinusgitter (5) kann mit einem Verschiebemotor (31) in
Schritten von jeweils 1/4 der Gitterkonstanten senkrecht zur
optischen Beleuchtungsachse (34) und damit in der Beleuchtungs
ebene (32) bewegt werden.
Das Sinusgitter (5) wird mittels der Abbildungsoptik (7) als
zweidimensionales paralleles Streifenmuster auf das Auge (9)
und das Anhanggebilde (36), d.h. die Augenlider, abgebildet.
Auf dem Auge (9) befindet sich ein Tränenfilm (10), welchem
eine Natrium-Fluoreszeinlösung beigegeben wurde. Das von der
Beleuchtungseinheit (1) ausgehende Licht führt zu einer
Fluoreszenzanregung des Tränenfilms (10). Die diffus
reflektierende Augenoberfläche und das Anhanggebilde (36) wird
von einer Beobachtungeinheit (15) auf einen photoelektrischen
Empfänger (17) abgebildet. Hierbei schließt die optische Achse
(12) des Objektivs (14) der Beobachtungseinheit (15) einen
Winkel β mit der optischen Achse (34) der Beleuchtungseinheit
(1) ein.
In der Beobachtungseinheit (15) ist als Eintrittsfenster vor
dem Objektiv (14) ein gelbes Sperrfilter (13) (z.B. OG 530)
vorgesehen, welches das gelbgrüne Licht des fluoreszierenden
Tränenfilms (10) hindurchläßt und das blaue Anregungslicht der
Beleuchtungseinheit (1) absorbiert. Die transmittierte Fluores
zenzstrahlung gelangt hinter dem Objektiv (14) nach Durchgang
durch die Öffnung einer anallaktischen Blende (16) auf einen
Empfänger (17). Diese telezentrische Strahlenführung im Ding
raum bewirkt eine von der Fokussierung weitgehend unabhängige
Bildgröße.
Das vom Detektor aufgenommene Reflexionsbild des Auges (9) und
des Anhanggebildes (36) wird mittels einer Steuerelektronik
(18) über eine Leitung (19) an den Bildspeicher (22) im
Rechnersystem (20) weitergegeben.
Das Rechnersystem (20) hat die Aufgabe das Bild der Augenober
fläche abzuspeichern, zu verarbeiten und die Bewegung des
Sinusgitters (5) zu steuern. Ist in dem Bildspeicher (22) des
Rechnersystems (20) ein vollständiges Bild abgespeichert
worden, so ergeht mittels eines I/O-Interfaces (21) des
Rechnersystems über eine Leitung (28) an eine Steuerelektronik
(29) der Befehl, den Verschiebemotor (31) zu einem Bewegungs
schritt des Sinusgitters (5) zu veranlassen. Je nach Betriebs
modus, welcher über eine Eingabetastatur (23) in das Rechner
system (20) eingegeben werden kann, ergeht auch an die Licht
quelle (2) über eine Leitung (35) von der Steuerelektronik (29)
nach Durchführung der Gitterbewegung ein Schaltsignal, das die
Lichtquelle für die Dauer einer Aufnahme einschaltet. Die
Lichtquelle (2) kann aber auch im Dauerbetrieb arbeiten.
Nachdem die Beobachtungseinheit (15) mehrere Bilder aufgenommen
hat und diese im Rechnersystem (20) abgespeichert wurden, kann
man sich das Ergebnis auf einem Videomonitor (27) ansehen und
mittels des Datenmonitors (25) die Kommunikation mit dem
Rechnersystem (20) führen. Der Datenmonitor ist direkt mit dem
Rechnersystem (20) über eine Leitung (24) verbunden, während
die Leitung (26) des Video-Monitors (27) an den Ausgang des
Bildspeichers (22) gelegt ist.
Die optimale Gitterbreite (8) des Gitters (5) sowie die Anzahl
der Streifen (Hell-Dunkel-Kombinationen) auf dem Gitter sind an
den verwendeten Empfängertyp und das gewünschte Auflösungsver
mögen anzupassen. Verwendet man eine CCD-Kamera als Empfänger,
so muß man sicherstellen, daß jeder detektierte Streifen auf
mindestens 3 Pixel fällt. Nur dann ist eine einwandfreie Er
kennung der Streifen durch die CCD-Kamera bei jeder Aufnahme
(Aufnahmezeit für ein Vollbild ∼1/25 sec.) sichergestellt.
Der maximale Winkel zwischen der Beleuchtungsachse (34) der
Beleuchtungseinheit (1) und Blickrichtungsachse des Auges (9)
ergibt sich aus der Bedingung, daß die projizierten Streifen
des Sinusgitters (5) zumindest streifend auf das gesamte Auge
(9) einfallen müssen. Die Blickrichtungsachse des Auges (9)
sollte dabei mit der Beobachtungsachse (12) der Beobachtungs
einheit (15) zusammenfallen, da jeder Winkel zwischen diesen
Achsen durch eine Drehbewegung des Auges (9) eine korrigierende
mathematische Transformation im Rechnersystem (20) notwendig
macht, welche im Ergebnis zu einem Auflösungsverlust der topo
metrischen Erfassung führt.
Die Verwendung eines Sinusgitters (5) in der Beleuchtungsein
heit (1) erleichtert die mathematische Verarbeitung im Rechner
system (20), da im Gegensatz zu einem Rechteckgitter nur die
Grundfrequenz des Sinusgitters zu berücksichtigen ist, deren
mathematische Behandlung relativ einfach ist.
Die Tiefenschärfe des Objektivs (14) der Beobachtungseinheit
(15) muß für einen Bereich ±Δ gegeben sein, so daß alle
Streifen auf dem Auge (6) trotz unterschiedlicher Entfernung
der Beobachtungsebene (33) zur Beobachtungseinheit (15) deut
lich auf den Empfänger (17) abgebildet werden können. Es ist
günstig, daß der Patient bei der Messung das Auge (9) die ganze
Zeit geöffnet hält. Deshalb muß die Intensität der Lichtquelle
(2) so ausgelegt sein, daß sowohl bei Blitz- als auch bei
Dauerbestrahlung kein zwangsweiser Lidschluß beim beobachteten
Auge (9) ausgelöst wird.
Da der Patient vor Beginn der Messung durch mehrmaligen
Lidschluß für eine konstante Durchsetzung des Tränenfilms (10)
mit Natrium-Fluoreszein sorgt, hat das Offenhalten des Auges
(9) während der gesamten Meßzeit den weiteren Vorteil, daß
zusätzliche Aussagen über die Zusammensetzung der
Tränenflüssigkeit des Tränenfilms (10) durch Messung der Break-
up-time (BUT) möglich sind. Die Break-up-time-Messung ist die
Messung der Zeit, bis auf dem Auge (9) Trockenstellen
auftreten. Über die Messung der Stabilität des Tränenfilms
(10), welcher während der Messung nach unten sinkt, kann ein
weiterer Meßwert für die Anpassung von Kontaktlinsen gewonnen
werden.
Da der zu beobachtende Frequenzbereich im Reflexionsbild
durch das Anregungsfilter (4) und insbesondere das Sperrfilter
(13) eingeengt ist, muß das Objektiv (14) lediglich monochro
matisch korrigiert werden. Allerdings sollte bei der Auswahl
des Empfängers (17) nicht nur auf eine hohe Auflösung Wert
gelegt werden, sondern er muß auch eine hohe Empfindlichkeit in
dem Spektralbereich der Fluoreszenzstrahlung besitzen.
In den Fig. 2 und 3 sind weitere Varianten der
Gittererzeugung und der Streifenverschiebung auf dem Auge
gezeigt.
In Fig. 2 wird das Gitter mittels Interferenz zwischen zwei
Teilstrahlenbündeln (51 a, 51 b) hinter einem fresnelschen Bi
prisma (47) erzeugt. In dem Bereich (48), in welchem sich die
Strahlenbündel (51 a, 51 b) überlappen, kommt es zur Ausbildung
von Interferenzstreifen. Das durch die Interferenz erzeugte
Gitter ist bei exakter Ausrichtung des fresnelschen Biprismas
(47) senkrecht zur Beleuchtungsachse (52) von sinusförmiger
Gestalt, wobei im Interferenzgebiet (48) die Streifenebenen des
Gitters parallel zur optischen Achse (52) verlaufen. Das be
nötigte Licht liefert wieder eine Lichtquelle (41) mit dem
dazugehörigen elliptischen Kondensorspiegel (40), welcher die
Lichtquelle (41) in seinem ersten Brennpunkt in die Öffnung
einer telezentrischen Blende (43) in seinem zweiten Brennpunkt
abbildet. Diese Blende (43) sitzt im hinteren Brennpunkt der
Abbildungsoptik (44), so daß das fresnelsche Biprisma (47) von
hinten mit parallelem Licht bestrahlt wird. Das Anregungsfilter
(45) ist auf der Rückseite des fresnelschen Biprismas (47)
aufgebracht.
Das fresnelsche Biprisma (47) wird durch einen Motor (46)
bewegt, der zwischen den Aufnahmen das Biprisma (47) jeweils um
1/4 Streifenbreite senkrecht zur Beleuchtungsachse (52) ver
schiebt. Den Befehl für diese Bewegung erhält der Motor (46)
von einer Steuerelektronik (37), mit welcher er über eine
Leitung (38) verbunden ist. Die Steuerelektronik (37) ist mit
einer weiteren Leitung (39) mit der Lichtquelle (41) verbunden,
um diese im Blitzlichtmodus ein- und auszuschalten. Die Steuer
befehle erhält die Steuerelektronik (37) von einem Rechner
system entsprechend Fig. 1, mit welchem sie über eine Leitung
(50) verbunden ist. Das Gehäuse der Beleuchtungseinheit (42)
ist in dieser schematischen Darstellung nur angedeutet.
Bei der Verwendung dieser Beleuchtungseinheit (42) ist zu
berücksichtigen, daß der Interferenzbereich (48) um die
Beleuchtungsachse (52) in seiner Größe von der Entfernung zum
fresnelschen Biprisma (47) variiert. Dabei gibt es einen
Bereich (49), in dem der Interferenzbereich (48) eine
größtmögliche Ausdehnung besitzt.
In der Fig. 3 erhält man das Gitter durch die Interferenz
zwischen zwei Strahlenbündeln (70 a, 70 b) am Ausgang eines
Michelson-Interferometers. Das Licht einer Strahlenquelle (58)
wird dazu mittels eines Kondensorspiegels (57) in die Öffnung
einer Lochblende (59) abgebildet. Diese Blende (59) befindet
sich im hinteren Brennpunkt der Kollimatorlinse (60) vor dem
Interferometer, so daß in das Interferometer ein paralleler
Lichtstrahl eintritt. Dieser Lichtstrahl wird an einem Strahl
teiler (61) in zwei Lichtbündel (70 b, 70 a) geteilt und auf zwei
Spiegel (63, 66) gelenkt. Diese Spiegel (63, 66) reflektieren
die Lichtbündel (70 a,70 b) wieder auf den Strahlteiler (61)
zurück, welcher die reflektierten Lichtbündel (70 a,70 b) auf ein
Anregungsfilter (62) am Ausgang des Interferometers lenkt.
Hinter dem Strahlteiler (61) treten dann Interferenzen auf,
wobei ein sinusförmiges Gitter aus geraden, parallelen Inter
ferenzstreifen entsteht, sofern die reflektierten Teilstrahlen
bündel (70 a,70 b) gegeneinander geneigt sind. Hinter dem Spiegel
(63) senkrecht zur optischen Achse (71) befindet sich ein
Piezokristall (64), mit welchem man die Lage des Spiegels (63)
entlang der Beleuchtungsachse (71) leicht verändern und so eine
Gitterbewegung realisieren kann. Hinter dem Spiegel (66),
dessen Reflexionsfläche annähernd parallel zur Beleuchtungs
achse (71) liegt, befindet sich ein Drehgelenk (67), mit
welchem man den Spiegel (66) leicht drehen kann, um die Breite
der Interferenzstreifen zu verändern.
Die Steuerelektronik (53), das Drehgelenk (67), der Piezo
kristall (64) und die Lichtquelle (58) sind durch Steuer
leitungen (54, 55, 65) miteinander verbunden, so daß man von
dem Rechensystem aus Fig. 1, mit welchem die Steuerelektronik
(53) über eine Leitung (69) verbunden ist, sämtliche Ein
stellungen und Veränderungen vornehmen kann. Das Gehäuse der
Beleuchtungseinheit (56) und insbesondere des Bereiches, in dem
sich die Spiegel (63, 66) für das Michelson-Interferometer
befinden, ist aus Keramik gefertigt. Dies ermöglicht einen
sicheren Langzeitbetrieb der Beleuchtungseinheit (56).
Claims (10)
1. Verfahren zur topometrischen Erfassung der Oberflächenge
stalt eines Auges, wobei auf das Auge ein zweidimensionales
Gitter parallel zur Beleuchtungsachse projiziert wird und
das Reflexionsbild von einem Empfänger aufgenommen und an
ein Rechnersystem zur Bildverarbeitung weitergegeben wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das projizierte Gitter zwischen
den Aufnahmen auf dem Auge bewegt und von dem Empfänger die
Gestalt des Auges und deren Bedeckung bei jeder Aufnahme
erfaßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gitterbewegung nach jeder Aufnahme neu veranlaßt wird, wenn
in dem im Rechner enthaltenen Bildspeicher ein voll
ständiges Bild abgespeichert wurde.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Bildverarbeitungsanlage die Break-up-time des
Tränenfilms auf dem Auge ermittelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß ein fluoreszierendes Mittel in die
Tränenflüssigkeit des Auges eingebracht wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren nach einem der
Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß
- - im Projektionsstrahlengang eines Beleuchtungssystems (1) ein von einer Lichtquelle (2/41, 58) beleuchtetes, beweg liches, ein zweidimensionales Gitter erzeugendes Element (5/47, 63) angeordnet ist;
- - ein Beobachtungssystem mit einer abbildenden Optik (14) und einem Flächendetektor (17) vorgesehen ist, welcher eine hohe Empfindlichkeit vorzugsweise für den Spektral bereich des fluoreszierenden Mittels besitzt;
- - im Beleuchtungssystem eine Vorrichtung (31/46, 64) zur kontrollierten Bewegung des gittererzeugenden Elements (5/47) angebracht ist;
- - mit dem Flächendetektor ein Rechnersystem (20) verbunden ist, wobei das Rechnersystem die Bildaufzeichnung mit der Bewegung des Streifenmusters auf dem Auge synchronisiert und die aufgenommenen Bilder abspeichert.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Element (5) zur Erzeugung des zweidimensionalen Gitters
im Projektionsstrahlengang senkrecht zur optischen Achse
verschiebbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Element (46) ein Interferenzmuster erzeugt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
als ein zweidimensionales Gitter erzeugendes Element ein
Michelson Interferometer im Projektionsstrahlengang
angebracht ist, bei welchem ein Spiegel (63) entlang der
optischen Achse bewegt werden kann.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
ein zweiter Spiegel (66) des Interferometers an einem Dreh
gelenk (64) zur Einstellung der Streifenbreite befestigt
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5-10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lichtquelle als Dauerlicht- und
Blitzlichtquelle ausgeführt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883831217 DE3831217A1 (de) | 1988-09-14 | 1988-09-14 | Verfahren und vorrichtung zur topometrischen erfassung der oberflaechengestalt eines auges |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19883831217 DE3831217A1 (de) | 1988-09-14 | 1988-09-14 | Verfahren und vorrichtung zur topometrischen erfassung der oberflaechengestalt eines auges |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3831217A1 true DE3831217A1 (de) | 1990-03-22 |
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ID=6362921
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19883831217 Ceased DE3831217A1 (de) | 1988-09-14 | 1988-09-14 | Verfahren und vorrichtung zur topometrischen erfassung der oberflaechengestalt eines auges |
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