DE3824424A1 - Servolenkung fuer fahrzeuge - Google Patents
Servolenkung fuer fahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Servolenkung für Fahrzeuge der
im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten Gattung.
Servolenkungen oder Fahrzeuglenkungen mit Lenkhilfen haben
eine motorische Leckkraftunterstützung und tragen damit
wesentlich zur Verbesserung des Fahrkomforts bei. Sie werden
mit allen Lenkungsarten der Fahrzeuglenkung, wie
Zahnstangenlenkung, Schneckenlenkung, Spindellenkung oder
Kugelumlauflenkung, realisiert. Die meisten Servolenkungen
arbeiten hydraulisch mit eigener Förderpumpe, deren
Förderstrom symmetrisch auf die Seiten eines
Arbeitszylinders verteilt ist. Eine beim Lenken entstehende
Druckdifferenz erzeugt ein proportionales Drehmoment an dem
Lenkgetriebe, z.B. an der Schnecke oder Spindel, und damit
an der Lenksäule.
Es sind auch schon rein elektrische Servolenkungen bekannt,
bei denen das die Lenkung unterstützende Drehmoment an
Getriebe und Lenksäule durch einen ständig in Eingriff
stehenden elektrischen Servomotor aufgebracht wird. Diese
Servolenkungen arbeiten nach dem Prinzip der sog.
Nachlaufsteuerung.
Die erfindungsgemäße Servolenkung hat den Vorteil als rein
elektrisch arbeitende Servolenkung kompakt und
montagefreundlich zu sein. Gegenüber den elektrischen
Servolenkungen mit ständigem Eingriff ist ein unerwünschtes
Eigenlenken nicht möglich. Bei Defekt in dem Servoaggregat,
wie Ausfall des Servomotors oder des Untersetzungs- und
Umgekehrgetriebes, tritt ein nur geringes Widerstandsmoment
auf, so daß das Fahrzeug mit noch erträglichem Kraftaufwand
gelenkt werden kann.
Durch die in den weiteren Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im
Anspruch 1 angegebenen Servolenkung möglich.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung gemäß
Anspruch 6 wird zudem noch die Möglichkeit geschaffen, bei
Bedarf eine fahrzeuggeschwindigkeitsabhängige Veränderung
der Lenkkraftunterstützung einstellen zu können. Dies wird
entsprechend der weiteren Ausführungsform der Erfindung
gemäß Anspruch 10 dadurch erreicht, daß dem Steuerventil zur
Steuerung der hydraulischen Arbeitskolben ein Bypaß
zugeordnet ist, dessen Öffnungsquerschnitt mittels eines
Elektromagneten geschwindigkeitsabhängig verändert wird.
Die Ausführungsform der Erfindung gemäß Anspruch 11 wird
bevorzugt als Parkierhilfe bei Fahrzeugen der unteren
Preisklasse eingesetzt, wobei durch Abschalten des
Servomotors ab einer bestimmten Fahrzeuggeschwindigkeit die
Parkierhilfe passiviert werden kann.
Die Erfindung ist anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ausschnittweise einen Längsschnitt einer
Servolenkung,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 ausschnittweise einen Längsschnitt einer
Servolenkung gemäß einem weiteren Ausführungs
beispiel,
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3.
Die in Fig. 1 im Längsschnitt und nur ausschnittweise
dargestellte Servolenkung weist eine Lenksäule 10 auf, an
deren oberen Ende (Fig. 1 rechts) drehfest ein Lenkrad sitzt
(nicht dargestellt). Die Lenksäule 10 ist über einen
Torsionsstab 11 mit dem Lenkgetriebe (nicht dargestellt)
verbunden, das seinerseits über ein Lenkgestänge an den
gelenkten Fahrzeugrädern angreift. Je nach Art der Lenkung
(Schnecken-, Spindel- oder Kugelumlauflenkung) ist dabei das
in Fig. 1 links zu sehende Ende des Torsionsstabs 11 mit dem
Schneckengewinde oder der Spindel des Lenkgetriebes drehfest
verbunden. Zur Erzeugung eines eine Drehbewegung
am Lenkrad unterstützenden Drehmoments an der Lenksäule 10
und an dem hier nicht dargestellten Lenkgetriebe ist koaxial
zur Lenksäule 10 ein elektrischer Servomotor 12 angeordnet,
dessen Stator mit 13, dessen Rotor mit 14 und dessen hohle
Rotorwelle mit 15 bezeichnet ist. An der Rotorwelle 15 ist
ein Untersetzungsgetriebe 16 angeschlossen, dessen
Abtriebswelle mit 17 gekennzeichnet ist. Stator 13, Rotor 14
und Untersetzungsgetriebe 16 sind in einem Motorgehäuse 18
untergebracht, das einen die Abtriebswelle 17 koaxial
umgebenden Lagerflansch 19 enthält.
An einem am lenkgetriebenahe Ende des Torsionsstab 11
drehfest angeordneten Flansch 20 ist ein zweiteiliges
Bremsgehäuse 21 befestigt, das an seinem dem Flansch 20
gegenüberliegenden anderen Ende mit einem hohlzylindrischen
Stutzen 22 mittels eines Kugellagers 23 an dem Lagerflansch
19 gelagert ist. Im Innern des Stutzens 22 sind zwei
Kugellager 24, 25 im Abstand voneinander gehalten, auf
welchen sich die Abtriebswelle 17 des Untersetzungsgetriebes
16 abrollt. Die beiden Gehäusehälften des Bremsgehäuses 21
sind fest miteinander verbunden, so daß bei einer Drehung
des Torsionsstabs 11 das Bremsgehäuse 21 insgesamt an dessen
Drehbewegung teilnimmt.
Die Abtriebswelle 17 ragt in das Innere des Bremsgehäuses 21
hinein und trägt endseitig einen einstückigen Mitnehmer 26,
an dem eine zur Rotationsachse der Abtriebswelle 17 koaxiale
Bremsscheibe 27 drehfest gehalten ist. Die Bremsscheibe 27
ist dabei über Federbänder 28 mit dem Mitnehmer 26
verbunden, so daß sie axial in gewissen Grenzen ausgelenkt
werden kann. Mit dem Mitnehmer 26 ist drehfest ein Zahnrad
29 eines Umkehrgetriebes 30 verbunden, dessen weitere
Zahnräder mit 31, 32 und 33 (Fig. 1 und 2) bezeichnet sind.
Das Zahnrad 33 ist wiederum mit einem Mitnehmer 34 starr
verbunden, der mittels Kugellager 35, 36 im Bremsgehäuse 21
drehbar gelagert ist. Mit dem Mitnehmer 34 ist über
Federbänder 37 eine zweite Bremsscheibe 38 drehfest
verbunden, die identisch der ersten Bremsscheibe 27
ausgebildet ist. Der mit konstanter Drehzahl rotierende
Rotor 14 des Servomotors 12 treibt über das
Untersetzungsgetriebe 16 die erste Bremsscheibe 27 mit
konstanter Drehzahl in einer ersten Drehrichtung und über
das Umkehrgetriebe 30 die zweite Bremsscheibe 27 mit
gleicher Drehzahl in der inversen Drehrichtung an. Jede
Bremsscheibe 27 bzw. 38 läuft dabei unmittelbar vor einem
gehäusefesten Reibbelag 39 bzw. 40 und kann mittels einer im
Bremsgehäuse 21 integrierten Bremsvorrichtung 41
wechselweise mehr oder weniger stark an den zugeordneten
Reibbelag 39 bzw. 40 angelegt werden.
Die Bremsvorrichtung 41 ist im mittleren Teil des
Bremsgehäuses 21 zwischen den Bremsscheiben 27, 38
angeordnet. Sie weist mehrere Arbeitszylinder 42, 43 auf, von
denen in Fig. 2 zwei dargestellt sind. Die Arbeitszylinder
42, 43 sind achsparallel zur Roationsachse der Bremsscheiben
27, 38 angeordnet, die mit der Achse der Lenksäule 10
zusammenfällt. Jeder Arbeitszylinder 42, 43 enthält einen
Arbeitskolben 44 bzw. 45 (Fig. 2), der mittels einer
Druckflüssigkeit axial ausschiebbar ist. Die Arbeitszylinder
42, 43 sind dabei so angeordnet, daß der Arbeitskolben 44 des
einen Arbeitszylinders 42 an die Bremsscheibe 27 und der
Arbeitskolben 45 des anderen Arbeitszylinders 43 an die
Bremsscheibe 38 axial angelegt werden kann. Die Stirnseiten
der Arbeitskolben 44, 45 sind mit Reibbelägen 46 versehen,
die in Fig. 1 für den Arbeitskolben 45 dargestellt sind. Die
Arbeitskolben 44, 45 stellen sich unter der Wirkung einer
nicht dargestellten Rückführfeder oder als solche wirkende
Lippendichtung selbstständig in ihre Ruhelage zurück, sobald
der auf die Arbeitskolben 44, 45 wirkende Flüssigkeitsdruck
kleiner ist als die Kraft der Rückstellfeder. In der
Ruhestellung der Arbeitskolben 44, 45 sind diese weitgehend
in die Arbeitszylinder 42, 43 eingezogen und geben die
Bremsscheiben 27, 38 zur ungehinderten Rotation frei.
Die Versorgung der Arbeitszylinder 42, 43 mit
Druckflüssigkeit erfolgt aus dem Innern des Bremsgehäuses
21, das mit Hydrauliköl gefüllt ist. Wie in Fig. 2
schematisch angedeutet ist, bildet das Umkehrgetriebe 30
zugleich eine Zahnradpumpe, deren Pumpengehäuse mit 47
bezeichnet ist. Das Pumpengehäuse 47 ist einseitig offen und
steht mit dem Innern des Bremsgehäuses 21 in Verbindung. Der
Pumpenauslaß 48 ist querschnittsklein ausgebildet und an dem
Einlaß 49 eines als Doppelventil ausgebildeten Steuerventils
50 angeschlossen. Das Steuerventil 50 hat zwei Ventilkolben
51, 52, die mit jeweils einer ringförmigen Steuerfläche 53, 54
einen Ventilauslaß 55, 56 steuern. Der Ventilauslaß 55 ist
über einen Druckkanal 63 mit dem Arbeitszylinder 42 und der
Ventilauslaß 56 über einen Druckkanal 64 mit dem
Arbeitszylinder 43 verbunden. In der in Fig. 2 dargestellten
Grundstellung der Ventilkolben 51, 52 sind die Ventilauslässe
55, 56 zum druckbeaufschlagten Ventileinlaß 49 hin
abgeschlossen und zu einer nicht dargestellten
Entlastungsöffnung hin geöffnet, so daß die Arbeitskolben
44, 45 nicht mit Flüssigkeitsdruck beaufschlagt sind. Die
beiden Ventilkolben 51, 52 werden durch das Hydrauliköl an
die Kröpfung 57 des Betätigungshebels 58 angelegt. Der
Betätigungshebel 58 ist auf einer Hülse 59 befestigt und
steht radial von dieser weg. Die Hülse 59 sitzt drehfest auf
der Lenksäule 10 und übergreift teilweise den Torsionsstab
11 (Fig. 1).
Die Funktionsweise der beschriebenen Servolenkung ist wie folgt:
Der Servomotor 12 läuft mit konstanter Drehzahl um und
treibt über das Untersetzungsgetriebe 16 die Bremsscheibe 27
in der einen Drehrichtung und die Bremsscheibe 38 in der
anderen Drehrichtung mit jeweils konstanter gleicher
Drehzahl an. Durch das als Zahnradpumpe wirkende
Umkehrgetriebe 30 stellt sich ein Ölstrom durch das
Steuerventil 50 ein, wobei die Arbeitszylinder 42, 43 in der
in Fig. 2 dargestellten Stellung der Ventilkolben 51, 52
nicht mit Druck beaufschlagt werden. Wird nunmehr am Lenkrad
ein Lenkmoment aufgebracht, so verdreht sich die Lenksäule
10 zunächst gegenüber dem mit dem Lenkgetriebe verbundenen
Ende des Torsionsstabs 11, an dem das Bremsgehäuse 21
drehfest sitzt. Mit der Lenksäule 10 verdreht sich auch die
Hülse 59 und damit schwenkt der Betätigungshebel 58 relativ
zu dem mit dem Flansch 20 drehfest verbundenen Bremsgehäuse
21. Der Betätigungshebel 58 lenkt die Ventilkolben 51, 52 aus
ihrer neutralen Lage aus, wodurch der eine der beiden
Ventilauslässe 55, 56 zum Ventileinlaß 49 hin geöffnet wird.
Die Öffnung des Ventilauslasses 55 bzw. 56 ist dabei
abhängig vom Verschiebeweg des jeweiligen Ventilkolbens
51, 52 und diese wiederum ist proportional dem an der
Lenksäule 10 angreifenden Drehmoment, so daß der Druck, der
in den an dem jeweils geöffneten Ventileinlaß 55 bzw. 56
angeschlossenen Arbeitszylinder 42 bzw. 43 eingesteuert wird
proportional dem Drehmoment an der Lenksäulse 10 ist. Um dem
Steuerventil 50 eine gewisse Grundcharakteristik zu
verleihen sind geeignete, hier nicht dargestellte
Steuerschlitze in den Steuerflächen 53, 54 vorgesehen. Durch
die Druckbeaufschlagung des einen der beiden Arbeitszylinder
42, 43 wird der entsprechende Arbeitskolben 44 bzw. 45
ausgeschoben und die zugeordnete Bremsscheibe 27 bzw. 38 an
die Reibbeläge 39 bzw. 40 und 46 angepreßt. Dadurch wird an
dieser Bremsscheibe 27 bzw. 38 ein Bremsmoment erzeugt,
wodurch sich das Bremsgehäuse 21 gegenüber dem Servomotor 12
in gleicher Richtung wie das Lenkrad bzw. die Lenksäule 10
dreht und dadurch an dem Torsionsstab 11 ein
gleichgerichtetes Drehmoment erzeugt, das von diesem auf die
Lenksäule 10 übertragen wird. Der Servomotor 12 stützt sich
dabei an der Fahrzeugkarosserie ab. Bei extremen
Drehmomentanforderungen wird die jeweilige Bremsscheibe 27
bzw. 38 sehr stark abgebremst. Dadurch sinkt auch die
Drehzahl der Zahnradpumpe 30, wodurch ein entsprechender
Druckabfall eintritt und die Anpreßkraft des jeweiligen
Arbeitskolbens 44, 45 an der zugeordneten Bremsscheibe 27, 38
reduziert wird. Ein Festbremsen wird dadurch verhindert.
Zur fahrzeuggeschwindigkeitsabhängigen Variation der
Lenkkraftunterstützung ist im Steuerventil 50 ein
zusätzlicher Steuerkolben 60 vorgesehen, der von einem
Elektromagneten 61 betätigt wird. Der Steuerkolben 60
steuert einen Bypaß 62, der den Ventileinlaß 49 des
Steuerventils 50 unmittelbar mit einer Entlastungsöffnung 65
verbindet, die über einen Kanal 66 im Innern des
Bremsgehäuses 21 mündet. Entsprechend der gewünschten
Charakteristik wird durch mehr oder weniger großes Öffnen
des Bypasses 62 der Steuerdruck im Steuerventil 50 und damit
in den Arbeitskolben 42, 43 beeinflußt. Die Größe des an den
Bremsscheiben 27, 38 wirksamen Bremsmoments kann damit in
einfacher Weise variiert werden. Bei Störungen am
Steuerkolben 60 oder Elektromagneten 61 bleibt in Ruhelage
die maximale oder bei Klemmen in der Aktivlage die minimale
Lenkkraftunterstützung erhalten. Wie in Fig. 2 zu sehen ist,
kann der Förderstrom in der Grundstellung von
Betätigungshebel 58 und Ventilkolben 51, 52 über den Kanal 66
in den mit dem Innern des Bremsgehäuses 21 verbundenen Raum
zwischen den beiden Ventilkolben 51, 52, in dem sich die
Kröpfung 57 des Betätigungshebels 58 befindet,
zurückströmen.
Die in Fig. 3 und 4 im Längs- und Querschnitt jeweils
ausschnittweise dargestellte Servolenkung unterscheidet sich
von der vorstehend beschriebenen Servolenkung lediglich
hinsichtlich der Ausbildung der Bremsvorrichtung 41′, die
nicht hydraulisch sondern rein mechanisch arbeitet. Die
Anpreßkraft der Reibbeläge 39, 40 bzw. 46 wird durch drehbare
Kulissen 71, 72 erzeugt, die über jeweils eine Welle 73 bzw.
74 mit einem Ritzel 75 bzw. 76 verbunden sind. Die Ritzel
75, 76 kämmen mit einem Zahnradsegment 77, das auf dem
Betätigungshebel 58′ angeordnet ist, der in gleicher Weise
wie in Fig. 1 auf der drehfest mit der Lenksäule 10
verbundenen Hülse 59 sitzt. Die Kulissen 71, 72 sind
beispielsweise als Spindeln ausgebildet, die derart
angeordnet sind, daß sich beim Schwenken des
Betätigungshebels 58′ in die eine Richtung und bei der
dadurch bedingten Drehung der Ritzel 75, 76 in die eine
Drehrichtung eine der beiden Kulissen 71 bzw. 72 in Richtung
der zugeordneten Bremsscheibe 27 bzw. 38 vorschiebt und
durch Anpressen der Reibbeläge 39 bzw. 40 und 46 ein
entsprechendes Bremsmoment an der einen Bremsscheibe 27 bzw.
38 erzeugt. Bei Schwenken des Betätigungshebels 58′ in die
entgegengesetzte Schwenkrichtung schiebt sich die andere
Kulisse 72 bzw. 71 vor, so daß die andere Bremsscheibe 38
bzw. 27 abgebremst wird. In der in Fig. 4 dargestellten
Neutralstellung des Betätigungshebels 58′, die er bei
fehlendem Drehmoment an der Lenksäule 10 einnimmt, sind
beide Kulissen 71, 72 von den Bremsscheiben 27, 38 abgehoben,
so daß die Bremsscheiben 27, 38 ungehindert rotieren können.
Der Aufbau und die Funktionsweise der Servolenkung sind im
übrigen identisch wie die der Servolenkung gemäß Fig. 1
und 2. Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen
versehen. Das Umkehrgetriebe 30, dessen
Zahnradpumpenfunktion entfällt, ist in Fig. 4 nur
schematisch angedeutet.
Wie in Fig. 3 und 4 der Übersichtlichkeit halber nicht
dargestellt ist, ist die Abtriebswelle 17 des
Untersetzungsgetriebes 16 mittels eines Freilaufs bei
Stillstand des Servomotors 12 entkoppelbar. Dadurch wird bei
Abschalten oder Defekt des Servomotors 12 das
Widerstandsmoment reduziert und das Lenkmoment nicht
zusätzlich erhöht. Vorteilhaft wird die Servolenkung gemäß
Fig. 3 und 4 als sog. Parkierhilfe eingesetzt. Bei höherer
Fahrzeuggeschwindigkeit wird der Servomotor 12 abgeschaltet.
Die Möglichkeit einer geschwindigkeitsabhängigen
Beeinflussung der Lenkkraftunterstützung entfällt hier.
Zusätzlich kann ein automatischer Nachstellmechanismus
vorgesehen werden, der den Reibbelagverschleiß ausgleicht.
Bei beiden Servolenkungen gemäß Fig. 1 und 2 und Fig. 3
und 4 können anstelle der zur Lenksäule 10 koaxialen
Anordnung von Servomotor 12 und Untersetzungsgetriebe 16
diese beiden auch neben der Lenksäule 10 und zu dieser
achsparallel angeordnet werden. Anstelle des als
Planetengetriebe ausgebildeten Untersetzungsgetriebes 16
kann auch ein zweistufiges Reduktionsgetriebe verwendet
werden.
Claims (13)
1. Servolenkung für Fahrzeuge, mit einer ein Lenkrad
tragenden Lenksäule, einem mit der Lenksäule verbundenen
Lenkgetriebe und einem elektrischen Servomotor, der ein
eine Drehbewegung am Lenkrad unterstützendes Drehmoment
an Lenksäule und Lenkgetriebe erzeugt, gekennzeichnet
durch zwei zur Lenksäule (10) koaxiale, vom Servomotor
(12) mit vorzugsweise konstanter Drehzahl angetriebene
und zueinander gegensinnig rotierende Bremsscheiben
(27, 38), von denen jeweils eine in einer der beiden
Drehrichtungen der Lenksäule (10) umläuft, und durch
eine mit der Lenksäule (10) gekoppelte, wahlweise auf
eine der Bremsscheiben (27, 38) wirkende Bremsvorrichtung
(41; 41′) zur Erzeugung eines Bremsmoments in
Abhängigkeit von dem an der Lenksäule (10) wirksamen
Drehmoment an der in Wirkrichtung dieses Drehmoments
umlaufenden Bremsscheibe (27, 38).
2. Servolenkung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Lenkgetriebe und der Lenksäule (10) ein
mit letzterer koaxialer Torsionsstab (11) angeordnet
ist, der einerseits an der Lenksäule (10) und
andererseits am Lenkgetriebe, z.B. Lenkspindel oder
Schnecke, befestigt ist, und daß die Bremsvorrichtung
(41; 41′) starr mit dem Torsionsstab (11) verbunden und
die Steuerung der Bremsvorrichtung (41; 41′) von der
Lenksäule (10) aus vorgenommen ist.
3. Servolenkung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremsvorrichtung (41; 41′) in einem am
Torsionsstab (11) befestigten Bremsgehäuse (21) gehalten
ist und daß die Bremsscheiben (27, 38) im Bremsgehäuse
(21) zwischen gehäusefesten Reibbelägen (39, 40, 46)
umlaufen.
4. Servolenkung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Bremsscheibe (27, 38) über Federbänder (28, 37)
an einem zur Lenksäule (10) koaxialen Mitnehmer (26, 34)
befestigt ist und daß der eine Mitnehmer (26) über ein
Untersetzungsgetriebe (16) mit dem Servomotor (12) und
über ein Umkehrgetriebe (30) mit dem anderen Mitnehmer
(34) gekoppelt ist.
5. Servolenkung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bremsvorrichtung (41; 41′)
zwischen den beiden Bremsscheiben (27, 38) angeordnet ist
und zur Rotationsachse der Bremsscheiben (27, 38)
achsparall ausschiebbare Bremselemente (44, 4; 71, 72)
aufweist, die wechselweise der einen oder der anderen
Bremsscheibe (27, 38) zugeordnet sind und auf ihrer an
die zugeordnete Bremsscheibe (27, 38) anlegbaren
Bremsfläche jeweils einen der Reibbeläge (46) tragen.
6. Servolenkung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremselemente von Ausschiebekolben (44, 45)
hydraulischer Arbeitszylinder (42, 43) gebildet sind, die
achsparallel zur Rotationsachse der Bremsscheiben
(27, 38) ausgerichtet sind, und daß zur Steuerung der
Bremsvorrichtung (41) die Arbeitszylinder (42, 43) mit
einem Steuerventil (50) verbunden sind, das je nach
Wirkrichtung eines an der Lenksäule (10) auftretenden
Drehmoments die jeweils der einen oder anderen
Bremsscheibe zugeordneten Arbeitszylinder (24 bzw. 44)
mit einem vom Drehmoment abhängigen Steuerdruck
beaufschlägt.
7. Servolenkung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Steuerventil (50) als Doppelventil mit
Ventilkolben (51, 52) zum Öffnen bzw. Schließen zweier
Ventilauslässe (55, 56) ausgebildet ist, von denen ein
Ventilauslaß (55) mit den der einen Bremsscheibe (27)
zugeordneten Arbeitszylindern (42) und der andere
Ventilauslaß (56) mit den der anderen Bremsscheibe (38)
zugeordneten Arbeitszylindern (43) verbunden ist, und
daß mit den Ventilkolben (51, 52) ein Betätigungshebel
(58) spielfrei verbunden ist, der mit der Lenksäule (10)
in drehfester Verbindung steht und eine Verdrehung der
Lenksäule (10) gegenüber dem Torsionsstab (11) in eine
Ventilkolbenbewegung zum wegabhängigen Öffnen eines der
Ventilauslässe (55, 56) umsetzt.
8. Servolenkung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Umkehrgetriebe (30) zwischen den
Bremsscheiben-Mitnehmern (26, 34) zugleich eine
Zahnradpumpe bildet, die einen Förderstrom zwischen dem
flüssigkeitsgefüllten Bremsgehäuse (21) und dem
Steuerventil (50) aufrecht erhält.
9. Servolenkung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der von den Ventilkolben (51, 52) in
die Ventilauslässe (55, 56) eingesteuerte
Flüssigkeitsdruck in Abhängigkeit von der
Fahrzeuggeschwindigkeit veränderbar ist.
10. Servolenkung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem mit der Zahnradpumpe (30) verbundenen
Ventileingang (49) des Steuerventils (50) ein Bypaß (62)
angeschlossen ist, dessen Durchflußquerschnitt mittels
eines von einem Elektromagneten (61) betätigten
Steuerkolbens (60) in Abhängigkeit von der
Fahrzeuggeschwindigkeit steuerbar ist.
11. Servolenkung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremselemente von im Bremsgehäuse (21) drehbar
gelagerten Kulissen (71, 72) gebildet sind, die sich bei
Drehung längs ihrer Drehachse verschieben, daß die
Kulissen (71, 72) mit jeweils einem Ritzel (75, 76)
gekoppelt sind, die mit einem Zahnradsegment (77)
kämmen, und daß das Zahnradsegment (77) auf einem
Betätigungshebel (58′) angeordnet ist, der mit der
Lenksäule (10) drehfest verbunden ist und von dieser
radial absteht.
12. Servolenkung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Untersetzungsgetriebe (30) und
Bremsscheiben-Mitnehmer (26) ein bei stillstehendem
Servomotor (12) wirksamer Freilauf angeordnet ist.
13. Servolenkung nach Anspruch 7 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Betätigungshebel (58; 58′) an
einer den Torsionsstab (11) teilweise übergreifenden
Hülse (59) befestigt ist, die drehfest auf der Lenksäule
(10) sitzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883824424 DE3824424A1 (de) | 1988-07-19 | 1988-07-19 | Servolenkung fuer fahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883824424 DE3824424A1 (de) | 1988-07-19 | 1988-07-19 | Servolenkung fuer fahrzeuge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3824424A1 true DE3824424A1 (de) | 1990-01-25 |
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ID=6358997
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883824424 Withdrawn DE3824424A1 (de) | 1988-07-19 | 1988-07-19 | Servolenkung fuer fahrzeuge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3824424A1 (de) |
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1988
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