DE3823034A1 - Vorrichtung und verfahren zum beaufschlagen eines fluiddurchstroemten reaktionsraumes mit einem zweiten fluid - Google Patents
Vorrichtung und verfahren zum beaufschlagen eines fluiddurchstroemten reaktionsraumes mit einem zweiten fluidInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zum Be
aufschlagen eines von einem ersten Fluid durchströmten Reaktionsrau
mes mit einem zweiten Fluid, bestehend aus einem rohrförmigen, mit
dem zweiten Fluid beaufschlagbaren Element mit mindestens einer Düse
in einer Wand des rohrförmigen Elementes für den Austritt des zwei
ten Fluides aus dem rohrförmigen Element in den Reaktionsraum, ins
besondere zum Einblasen eines Gases oder Gasgemisches in die die
Rauchgase von Verbrennungsanlagen führenden Leitungen zur Reduzie
rung von Stickoxiden.
Im Zuge der Maßnahmen zur Reinhaltung der Luft ist es den Betreibern
von Verbrennungsanlagen gesetzlich vorgeschrieben, bestimmte Grenz
werte, unter anderem hinsichtlich des Ausstoßes von Stickoxiden,
nicht zu überschreiten. Um die Stickoxidbelastung der Rauchgase von
Verbrennungsanlagen unter den vorgeschriebenen Grenzwerten zu hal
ten, ist es bekannt, in die Rauchgase mittels Düsen ein ammoniakhal
tiges Gas als Behandlungsmedium (Reaktant) einzublasen. Da zur Wirk
samkeit dieser Maßnahme die Rauchgase eine vergleichsweise hohe Tem
peratur aufweisen müssen, sind die Einblasvorrichtungen einer star
ken Hitzebelastung ausgesetzt, wodurch die Lebensdauer dieser Vor
richtungen erheblich beeinträchtigt werden kann.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgebe zugrunde, insbeson
dere unter Vermeidung vorerwähnter Nachteile, eine Vorrichtung sowie
ein Verfahren der eingangs genannten Art mit verbesserter Effizienz
zu schaffen. Insbesondere soll die Wirksamkeit des Behandlungsme
diums (zweites Fluid) so groß wie möglich sein. Ferner wird ange
strebt, eine Beaufschlagungsvorrichtung zu schaffen, mit der auch
ohne eine Kühlung des rohrförmigen Elementes eine möglichst gleich
mäßige Verteilung des zweiten Fluides im Reaktionsraum, insbesondere
in zumindest einer bestimmten Querschnittsebene des Reaktionsraumes,
möglich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren
der eingangs genannten Art vorgeschlagen, die gekennzeichnet sind
durch die Merkmale der Ansprüche 1 bzw. 14.
Durch die Erfindung werden u. a. folgende Vorteile erzielt:
- - die Verteilung des zweiten Fluides (Behandlungsfluid) im Reak tionsraum kann in einfacher Weise optimiert werden, insbesondere kann eine möglichst weitgehende Gleichverteilung über das Volumen oder einen bestimmten Strömungsquerschnitt des Reaktionsraumes er reicht werden, wobei die Lage des beaufschlagten Strömungsquer schnittes bezüglich der Durchströmungsrichtung des ersten (zu be handelnden) Fluides frei wählbar und auch veränderbar sein kann;
- - die erfindungsgemäße Vorrichtung ist für eine im Grunde unbe schränkte Vielzahl von möglichen Reaktionen zwischen dem ersten und dem zweiten Fluid verwendbar; es kann sich dabei um chemische Reaktionen handeln, aber auch um rein physikalische;
- - das - etwa lanzenförmig ausgebildete - rohrförmige Element kann sich sowohl quer als auch parallel zur Strömungsrichtung des ersten Fluides in dem von dem ersten Fluid durchströmten Reak tionsraum erstrecken, es kann auch axial verfahrbar und/oder schwenkbar in dem Reaktionsraum angeordnet sein, bevorzugt wird aber eine gitterförmige Anordnung, insbesondere Gitterstrukturen mit parallel zur Strömungsrichtung des ersten Fluides und senk recht dazu angeordneten rohrförmigen Elementen, die sich in Kno tenpunkten derart durchdringen können, daß voneinander getrennte Fluidströmungen realisiert werden; dies hat zur Folge, daß die Mengenströme des zweiten Fluides, die durch die Austrittsdüsen in den Reaktionsraum austreten, einfach und exakt festgelegt und ein gehalten werden können;
- - die gitterförmige Anordnung der rohrförmigen Elemente verleiht der Beaufschlagungsvorrichtung größere Festigkeit und setzt Schwin gungsbelastungen höheren Widerstand entgegen.
- - die Temperaturdifferenzen zwischen dem ersten und zweiten Fluid können relativ hoch sein ohne negative Folgen für die Lebensdauer der Beaufschlagungsvorrichtung, insbesondere kann die Oberflächen temperatur des rohrförmigen Elementes auch unabhängig von der Tem peratur im Reaktionsraum in einem engen Bereich gehalten werden, so daß zum Beispiel die Ausbildung von Kristallen, insbesondere von Ammoniumverbindungen oder das Anbacken von Flugasche oder dergleichen auf der äußeren Oberfläche der rohrförmigen Elemente stark eingeschränkt oder völlig vermieden wird;
- - die Verwendung keramischer Werkstoffe führt im Vergleich mit Stahlwerkstoffen zu einer erheblichen Gewichtseinsparung für die Beaufschlagungsvorrichtung;
- - keine, bzw. wesentlich geringere Wärmeabfuhr aus dem ersten Fluid bei Verwendung von Keramik anstelle von Stahlwerkstoffen;
- - keine getrennten Kreisläufe für Kühlmittel und Behandlungsmedium erforderlich.
Gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die beiden
Stirnenden des rohrförmigen Elementes mit einer Ringleitung zu ver
binden, also eine Eintrittsöffnung und eine Austrittsmündung des
rohrförmigen Elementes zu schaffen, und in der Ringleitung ein Wär
meaustauscher anzuordnen. Auf diese Weise kann ein Teil des zweiten
Fluides im Kreislauf geführt werden, wobei aus den Austrittsdüsen
insgesamt wesentlich weniger Fluid austritt, als dem rohrförmigen
Element eintrittsseitig zugeführt wird; die Kreislaufmenge kann da
bei im Vergleich zur Beaufschlagungsmenge also relativ groß sein.
Diese Ausführungsform eignet sich sowohl für ausschließlich aus ke
ramischem Material bestehende rohrförmige Elemente als insbesondere
auch für solche rohrförmigen Elemente, bei denen das keramische Ma
terial als Mantel ein Metallrohr umschließt, von dem es getragen
wird; grundsätzlich können aber auch ausschließlich metallische oder
andere, insbesondere hitzebeständige Werkstoffe für die rohrförmigen
Elemente verwendet werden. Die Stirnenden können sowohl in gegen
überliegenden Reaktorwänden als auch in einer einzigen Reaktorwand
münden. Im letzteren Fall wird ein Doppelrohr mit Umlenkung verwen
det; die Umlenkung kann die mindestens eine Düse tragen.
Es hat sich aber auch als ebenfalls vorteilhaft herausgestellt, für
eine gattungsgemäße Vorrichtung oder ein gattungsgemäßes Verfahren
ein keramisches Material für die rohrförmigen Elemente entsprechend
den Ansprüchen 2 bis 15 zu verwenden, ohne daß eine Ringleitung mit
einem Wärmeaustauscher bzw. eine entsprechende Kreislaufgasführung
erforderlich ist. Dann ist es möglich, das rohrförmige Element von
beiden Enden her mit dem zweiten Fluid zu beaufschlagen oder es von
nur einem Ende her zu beaufschlagen und dabei das entgegengesetzte
Ende des rohrförmigen Elementes tot und/oder innerhalb des Reak
tionsraumes frei enden zu lassen. Dann tritt das gesamte von dem
einen oder den beiden Enden dem rohrförmigen Element zugeführte
erste Fluid durch die mindestens eine Austrittsdüse in den Reak
tionsraum über. Die Austrittsdüse kann auch in einer Stirnwand eines
rohrförmigen Elementes angeordnet sein.
Zweckmäßige Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes, die insbe
sondere eine zielgerechte Verteilung des zweiten Fluides im Reak
tionsraum und eine mechanisch stabile sowie strömungstechnisch gün
stige, insbesondere strömungswiderstandsarme Anordnung der Beauf
schlagungsvorrichtung bzw. vorteilhafte Temperaturführung gewähr
leisten, sind in weiteren Ansprüchen enthalten.
Die vorgenannten, erfindungsgemäß zu verwendenden Bauteile bzw. Ver
fahrensschritte unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung, Mate
rialauswahl und technischen Konzeption bzw. den Verfahrensbedingun
gen keinen besonderen Ausnahmebedingungen, so daß die in dem je
weiligen Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt
Anwendung finden können.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Er
findung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehö
rigen Zeichnung, in der bevorzugte Ausführungsformen einer erfin
dungsgemäßen Beaufschlagungsvorrichtung anhand eines Ausführungsbei
spiels dargestellt sind. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Beaufschlagungsvorrichtung inner
halb eines rohrförmigen (im Längsschnitt dargestellten)
Reaktionsraumes - ausschnittsweise (Schnitt entlang der
Linie I-I gemäß Fig. 2);
Fig. 2 dieselbe Vorrichtung im Horizontalschnitt (Schnitt ent
lang der Linie II-II gemäß Fig. 1);
Fig. 3 von der Beaufschlagungsvorrichtung gemäß Fig. 1/2 ein
Knotenpunkt aus mehreren im Winkel zueinander angeordne
ten rohrförmigen Elementen in perspektivischer Darstel
lung;
Fig. 4a-f sechs Ausführungsformen eines rohrförmigen Elementes im
Querschnitt sowie
Fig. 5 eine spezielle Ausführungsform einer Beaufschlagungsvor
richtung mit einer außerhalb des Reaktionsraumes angeord
neten Ringleitung einschließlich Wärmeaustauscher - als
Blockschaltbild.
In Fig. 1 ist eine Beaufschlagungsvorrichtung 1 innerhalb eines Re
aktionsraumes 17 angeordnet, in der (wie durch vertikale Pfeile dar
gestellt) ein erstes Fluid aufwärts strömt. Der Reaktionsraum 17 ist
zum Beispiel eine Rauchgasleitung einer Feuerungsanlage und das auf
wärts strömende erste Fluid ist entsprechend ein Rauchgas mit einer
Temperatur von zum Beispiel 1000°C. Die Beaufschlagungsvorrichtung
weist rohrförmige Elemente 2 auf, die von einem oder beiden ihrer
stirnseitigen Enden 2′ her mit dem zweiten Fluid - hier zum Beispiel
einem ammoniakhaltigen Gas mit einer Ausgangstemperatur von zum Bei
spiel 120°C - beaufschlagbar sind (die alternativen Strömungsrich
tungen sind in Fig. 1 am rechten und in Fig. 2 am rechten und unte
ren Bildrand dargestellt). Dieses zweite Fluid strömt über Aus
trittsdüsen 4 in den Reaktionsraum 17 ab. Die Austrittsdüsen 4 sind
in den quer zur Strömungsrichtung des ersten Fluides weisenden
(breiten) Seitenflächen 3 A der rohrförmigen Elemente 2 an vorausbe
rechneten Stellen derart angeordnet, daß eine möglichst flächen
deckende gleichmäßige Beaufschlagung des betroffenen Reaktorraum
querschnittes erreicht wird. Die rohrförmigen Elemente 2, die in dem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 bis 3 einen länglichen Querschnitt
entsprechend Fig. 4a, 4e und 4f, d. h. mit an den schmalen Seiten
flächen 3 B halbkreisförmigen Wandungen aufweisen, sind beispiels
weise vollständig aus Oxidkeramik hergestellt. Bevorzugt als längli
che Querschnitte werden rechteckige, ovale oder rautenförmige oder
daraus kombinierte Querschnittsformen.
Wie sich aus Fig. 1 bis 3 ergibt, sind mehrere rohrförmige Elemente
2 zu einer gitterförmigen Anordnung innerhalb des Reaktionsraumes 17
zusammengefügt. Sie bilden rechtwinklige Gitterstrukturen in allen
drei Raumebenen und laufen in Knotenpunkten 5 auseinander bzw. zu
sammen. In jedem Knotenpunkt 5, gemäß Fig. 3, sind die rohrförmigen
Elemente 2 derart miteinander verbunden, daß das waagerecht angeord
nete Profil 6 A durch Öffnungen in den breiten Seitenflächen 3 A des
senkrecht angeordneten, im Querschnitt gleich großen Profiles 6 A ge
schoben wird. Das im Querschnitt kleinere, ebenfalls waagerecht an
geordnete Profil 6 B wird durch entsprechende, in Deckung liegende
Öffnungen des senkrechten Profiles 6 A (Öffnungen in schmaler Seiten
fläche 3 B) und des waagerechten Profiles 6 A (Öffnungen in breiter
Seitenfläche 3 A) geschoben.
Natürlich ist es auch möglich, daß sich die horizontalen, senkrecht
zueinander stehenden rohrförmigen Elemente 2 nicht in der gleichen
Höhenlage gegenseitig, sondern in unterschiedlichen (benachbarten)
Höhenlagen lediglich die senkrecht angeordneten rohrförmigen Elemen
te 2 durchdringen. Der Vorteil einer solchen Anordnung besteht da
rin, daß die senkrecht angeordneten, rohrförmigen Elemente 2 we
sentlich weniger geschwächt werden als bei der Anordnung der Knoten
punkte 5 gemäß Fig. 3.
Die quer zur Strömungsrichtung des ersten Fluides angeordneten rohr
förmigen Elemente 2 weisen mit ihren schmalen Seitenflächen 3 B in
bzw. entgegen der aufwärts gerichteten Strömungsrichtung des ersten
Fluides.
Da sich die rohrförmigen Elemente 2 mit unterschiedlich großen Quer
schnitten 6 A und 6 B einander durchdringen, kann erreicht werden, daß
sich die in den beiden horizontalen Richtungen strömenden zweiten
Fluide an den Knotenpunkten 5 nicht vermischen. Die rohrförmigen
Elemente 2 werden mit dem zweiten Fluid von zumindest je einem der
in der Wandung des Reaktionsraumes 17 gelagerten Stirnenden 2′ her
beaufschlagt.
Eines der beiden Stirnenden kann auch verschlossen sein. In beiden
Fällen kann das gesamte von einem Stirnende her dem rohrförmigen
Element 2 zugeführte Fluid in den Reaktionsraum 17 abströmen; im
ersteren Fall ist auch eine Kreislaufführung des zweiten Fluides
möglich. Die weiterhin vorgesehenen, vertikal angeordneten rohrför
migen Elemente 2 können entweder eine reine Tragfunktion ausüben,
sie können aber auch in ähnlicher Weise mit Austrittsdüsen 4 ver
sehen und mit dem zweiten Fluid beaufschlagt werden wie die horizon
tal angeordneten rohrförmigen Elemente 2. Der Querschnitt der verti
kalen rohrförmigen Elemente 2 kann mit dem größeren Querschnitt der
horizontalen Rohrelemente 2 identisch sein, wobei vorzugsweise das
horizontale Rohr das vertikale Rohr wiederum durchdringt (siehe Fig.
3). Auf diese Weise bleibt ein Restquerschnitt für vertikale Fluid
strömung erhalten.
Sofern der Reaktionsraum 17 in unterschiedlichen Höhen gleichzeitig
oder wahlweise mit (zweitem) Fluid beaufschlagt werden soll, sind
horizontale rohrförmige Elemente in mehreren Ebenen übereinander an
geordnet, die gemeinsam oder getrennt voneinander mit dem (zweiten)
Fluid beaufschlagbar sind.
Fig. 4a und Fig. 4b zeigen bevorzugte Querschnittsformen der rohr
förmigen Elemente 2 mit etwa gleichen lichten Querschnitten. Die
Vorteile der ovalen Querschnittsform vor der runden Querschnittsform
bestehen in dem erhöhten Widerstandsmoment bezogen auf die Achse
quer zur Strömungsrichtung des ersten Fluides und darin, daß zur Re
alisierung der Knotenpunkte 5 mittels Steckverbindungen lediglich
zwei anstatt drei (bei runden Querschnittsformen erforderlich) un
terschiedlich große Querschnittsformen benötigt werden.
Natürlich können die rohrförmigen Elemente 2 auch in rechteckiger
oder quadratischer (gemäß Fig. 4c und Fig. 4d) oder in einer nahezu
beliebig anderen Querschnittsform ausgeführt werden, zum Beispiel
wie in Fig. 4e und 4f, bei denen ein spitzer Anströmwinkel und seit
lich angeordnete Düsen das Problem von Anbackungen weiter vermin-
dern.
Die Düsen 4 können in die rohrförmigen Elemente 2 sowohl einge
schraubt als auch eingeklebt werden oder einfach in einer Durchbre
chung, wie zum Beispiel einer Bohrung, bestehen.
Bei der Verwendungsform der rohrförmigen Elemente gemäß Fig. 5 ver
bindet eine Ringleitung 12 das als Eintrittsöffnung dienende eine
Stirnende 2′ des rohrförmigen Elementes 2 mit dem als Austrittsöff
nung dienenden anderen Stirnende 2′′. Der überwiegende Teil des von
dem Stirnende 2′ her zugeführten Fluides kann am gegenüberliegenden
Stirnende 2′′ wieder abströmen. In die Ringleitung 12 ist ein Wärme
austauscher 13 eingefügt, so daß im Kreislauf geführte Fluidmengen
u die Wärmemenge Q an ein Kühlmedium ( Kw ) abgeben oder - in Aus
nahmefällen - von diesen aufnehmen. Die aus den Austrittsdüsen 4 des
rohrförmigen Elementes 2 austretenden Fluidmengen Ab werden an
geeigneter Stelle wieder zugeführt ( Zu ). Die im Wärmeaustauscher 13
- in der Regel - abgegebene Wärmemenge wird von dem Kreislauffluid
innerhalb des Reaktionsraumes 17 aufgenommen. Diese Anordnung ist
vor allem für rohrförmige Elemente mit zweischaligem Wandungsaufbau
geeignet, bei dem die innere Schale ein die äußere Schale aus kera
mischem Material tragendes Metallrohr 2 A ist; dieses ist in Fig. 4b
und 4d als wahlweise Anordnung gestrichelt dargestellt.
Die Knotenpunkte 5 können auch von besonderen Bauelementen (Verbin
dungsstücken) - zum Beispiel Fig. 3 entsprechend - gebildet werden,
die mit den rohrförmigen Elementen verbindbar sind.
Als keramisches Material kommt im Sinne der Erfindung grundsätzlich
jede Art keramischen Werkstoffs im weitesten Sinne in Betracht. Der
artige keramische Werkstoffe sind allgemein bekannt und beispielhaft
beschrieben in Brockhaus Enzyklopädie, 17. Auflage, 1970, 10. Band,
Seiten 96 ff.
Für den besonders wichtigen Anwendungsfall der Rauchgasbehandlung
mit NH3 oder einem NH3/Trägergas-Gemisch ist es ohne weiteres mög
lich, die dem Rauchgasstrom ausgesetzte Oberfläche der rohrförmigen
Elemente, zumindest in den Bereichen, in denen sie die Düsen für den
Gasaustritt aufweisen, in einem bevorzugten Temperaturbereich von
etwa 500°C bis 600°C, in jedem Falle aber in einem Temperaturbereich
von etwa oberhalb 200°C und unterhalb 900°C zu halten und damit Kri
stallbildungen, wie Ausbildung kristalliner Ammoniumverbindungen
und/oder Anbackungen von Flugasche in vertretbaren Grenzen zu halten
oder völlig zu vermeiden.
In Anwendungsfällen, wie zum Beispiel der Rauchgasbehandlung mit
Ammoniak oder ammoniakhaltigem Gas, bei denen die Zuführung des
zweiten Fluides vorzugsweise an einer solchen Stelle des Reaktions
raumes erfolgen soll, an der das erste Fluid eine bestimmte Tempera
tur - bei dem angeführten Beispiel etwa 1000°C - aufweist, ist es
durch die Erfindung möglich, mit relativ geringem Aufwand die Beauf
schlagung des ersten Fluides mit dem zweiten Fluid genau in dem Be
reich des Reaktionsraumes vorzunehmen, in dem diese Temperaturbe
dingung erreicht wird. Die relative Leichtgewichtigkeit der erfin
dungsgemäßen rohrförmigen Elemente gestattet es nämlich, mehrere
rohrförmige Elemente in verschiedenen Querschnittsbereichen ortsfest
anzuordnen oder eine in Strömungsrichtung des ersten Fluides ver
fahrbare Lanze mit daran befestigten rohrförmigen Elementen zu ver
sehen und die Beaufschlagung des ersten Fluides mit dem zweiten
Fluid ausschließlich in derjenigen Querschnittsebene innerhalb des
Reaktionsraumes vorzunehmen, in der sich die fragliche Temperaturbe
dingung einstellt. Diese Querschnittsebenen können entsprechend den
Verfahrensbedingungen des ersten Fluides ortsveränderlich und/oder
gewölbt sein. Beiden Situationen kann durch die Erfindung relativ
einfach Rechnung getragen werden.
- Bezugszeichenliste:
1 Beaufschlagungsvorrichtung
2 rohrförmiges Element
2 A Metallrohr
2′ Stirnende
2″ Stirnende
3 A Seitenfläche
3 B Seitenfläche
4 Austrittsdüse
5 Knotenpunkt
6 A Profil
6 B Profil
12 Ringleitung
13 Wärmeaustauscher
17 Reaktionsraum
Claims (15)
1. Vorrichtung zum Beaufschlagen eines von einem ersten Fluid durch
strömten Reaktionsraumes (17) mit einem zweiten Fluid mit minde
stens einem rohrförmigen, mit dem zweiten Fluid beaufschlagbaren
Element (2) mit mindestens einer Düse (4) in einer Wand (3 A) des
rohrförmigen Elementes (2) für den Austritt des zweiten Fluides
aus dem rohrförmigen Element (2) in den Reaktionsraum (17),
gekennzeichnet durch
eine eine Austrittsöffnung (Stirnende 2′′) des rohrförmigen Ele
mentes (2) mit der Eintrittsöffnung (Stirnende 2′) des rohrförmi
gen Elementes (2) verbindende Ringleitung (12) und einen in der
Ringleitung (12) angeordneten Wärmeaustauscher (13).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
rohrförmige Element (2) aus keramischem Material besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein das
keramische Material auf seiner äußeren Oberfläche tragendes Me
tallrohr (2 A).
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet
durch mehrere im Winkel zueinander angeordnete rohrförmige Ele
mente (2).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch mindestens ein
Verbindungsstück für in mindestens einem Knotenpunkt (5) zusam
men- und auseinanderlaufende rohrförmige Elemente (2).
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß
sich zumindest zwei rohrförmige Elemente (2) in einem Knotenpunkt
(5) derart durchdringen, daß voneinander getrennte Fluidströmun
gen realisierbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet
durch eine längliche Querschnittsform der rohrförmigen Elemente
(2), wobei zumindest die Schmalseiten (3 B) der Querschnittsform
gebogen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die min
destens eine Austrittsdüse (4) in der breiten Seitenfläche (3 A)
des rohrförmigen Elementes (2) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß
bei quer zur Strömung des ersten Fluides in dem Reaktionsraum
(17) angeordneten rohrförmigen Elementen (2) die Schmalseiten
(3 B) der rohrförmigen Elemente (2) in die bzw. entgegen der Strö
mungsrichtung des ersten Fluides weisen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet
durch eine gitterförmige Anordnung der rohrförmigen Elemente (2)
in dem Reaktionsraum (17).
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch eine Anordnung
gitterförmig vernetzter rohrförmiger Elemente (2) in mehreren
Ebenen des Reaktionsraumes (17).
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß zumindest ein rohrförmiges Element (2) parallel zur
Strömungsrichtung des ersten Fluides ausgerichtet und mit Düsen
(4) versehen ist, durch die das zweite Fluid in den Reaktionsraum
(17) gelangen kann.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß das rohrförmige Element (2) innerhalb des Reak
tionsraumes verfahrbar ist.
14. Verfahren zum Beaufschlagen eines von einem ersten Fluid durch
strömten Reaktionsraumes (17) mit einem zweiten Fluid mit minde
stens einem rohrförmigen, mit dem zweiten Fluid beaufschlagbaren
Element (2) mit mindestens einer Düse (4) in einer Wand (3 A) des
rohrförmigen Elementes (2) für den Austritt des zweiten Fluides
aus dem rohrförmigen Element (2) in den Reaktionsraum (17),
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Teil der dem rohrförmigen Element zugeführten Menge an zwei
tem Fluid im Kreislauf durch das rohrförmige Element, einen Wär
meaustauscher sowie diese verbindende Leitungen geführt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Tem
peratur auf der äußeren Oberfläche der rohrförmigen Elemente,
zumindest in dem die Düsen aufweisenden Bereich, zwischen mini
mal etwa 200°C und maximal etwa 900°C gehalten wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883823034 DE3823034A1 (de) | 1987-07-08 | 1988-07-07 | Vorrichtung und verfahren zum beaufschlagen eines fluiddurchstroemten reaktionsraumes mit einem zweiten fluid |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE8709385U DE8709385U1 (de) | 1987-07-08 | 1987-07-08 | |
DE19883823034 DE3823034A1 (de) | 1987-07-08 | 1988-07-07 | Vorrichtung und verfahren zum beaufschlagen eines fluiddurchstroemten reaktionsraumes mit einem zweiten fluid |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3823034A1 true DE3823034A1 (de) | 1989-01-19 |
Family
ID=25869843
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883823034 Withdrawn DE3823034A1 (de) | 1987-07-08 | 1988-07-07 | Vorrichtung und verfahren zum beaufschlagen eines fluiddurchstroemten reaktionsraumes mit einem zweiten fluid |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3823034A1 (de) |
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