DE3819083C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine elastische Kraftmeßvorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Es ist eine gattungsgemäße elastische Kraftmeßvorrichtung
bekannt (DE 27 40 685 A1), bei welcher auf den Außenmantelflächen
der hohlzylinderförmig ausgebildeten Druckring-
und Zughülsenkörper als Meßmittel Dehnungsmeßstreifen aufgeklebt
sind, welche zu einander benachbarten Zweigen einer
Brückenschaltung verschaltet sind. Durch eine derartige
Ausbildung kann zwar eine Linearisierung der Kennlinie der
Kraftmeßvorrichtung durch in der Hauptsache mechanische
und einfache, keinen Abgleich benötigende elektrische Maßnahmen
bewirkt werden, jedoch ist sowohl die thermische
Fehlerkompensation als auch die Meßempfindlichkeit unbefriedigend.
Des weiteren ist eine magnetoelastische Kraftmeßvorrichtung
bekannt (DD-PS 42 352), bei welcher eine als Meßinduktivität
dienende Spule auf einem auf Druck beanspruchten
Körper aus magnetoelastischem Material angeordnet ist,
welcher koaxial in einem ebenfalls aus magnetoelastischem
Material bestehenden, auf Zug beanspruchten und eine als
Vergleichsinduktivität dienende Spule tragenden Körper
angeordnet ist. Da bei dieser Vorrichtung die Meß- und
Vergleichsinduktivität in entgegengesetzter Richtung verändert
werden, wird eine relativ gute Kompensation von von
eventuellen Temperaturschwankungen hervorgerufenen Einflüssen
auf das Meßergebnis erzielt.
Ferner ist eine magnetoelastische Kraftmeßvorrichtung bekannt
(DE 23 65 937 A1), bei welcher ein Druckringkörper
als massiver Ring ausgebildet ist und der seine sich gegenüberliegenden
Oberflächen miteinander verbindende Kanäle
aufweist, durch welche eine Wicklung geführt ist. Werden
hierbei die Stirnflächen des Ringes, der beispielsweise
aus normalem Stahl, Magnetstahl oder Ferrit bestehen kann,
mit der zu messenden Druckkraft beaufschlagt, so führt die
daraus resultierende Änderung der Permeabilität des
magnetostriktiven Materials des Ringes zu einer Änderung
des Wechselstromwiderstandes in der mit Wechselstrom erregten
Wicklung, die ein Maß für auf die Stirnflächen
wirkende Druckkraft ist.
Ferner ist allgemein bekannt (DE-Z: Technisches Messen tm,
Heft 5/1985, S.189-198, insb. S. 192 ff), magnetoelastische
Sensoren zur Messung von Drehmomenten in Wellen oder als
Kraftaufnehmer (US-Z: Soviet Inventions Illustrated, Bul. 18/15
Weck DO3, SU-S p. 7, SU-734-513) einzusetzen.
Aufgabe der Erfindung ist, eine einfache magnetoelastische
Kraftmeßvorrichtung so auszubilden, daß eine gute thermische
Fehlerkompensation bei hoher Meßempfindlichkeit gewährleistet
ist.
Ferner soll die Vorrichtung auch für den Dauerbetrieb unter
schwierigen physikalischen und chemischen Umweltbedingungen
geeignet sein.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Kraftmeß
vorrichtung erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merk
malen des Anspruches 1 gelöst, wobei besonders vorteil
hafte Aus- und Weiterbildungen durch die Merkmale der Unter
ansprüche gekennzeichnet sind.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungs
gemäßen Kraftmeßvorrichtung in schematischer
Darstellung,
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungs
gemäßen Kraftmeßvorrichtung in schematischer
Darstellung, bei welcher u.a. die zu messende
Kraft in zu Fig. 1 anderer Weise eingeleitet wird
und
Fig. 3 in schematischer Darstellung die elektrische
Schaltung der verwendeten Wicklungen.
Die in den Figuren dargestellte magnetoelastische Kraft
meßvorrichtung 1 besteht jeweils aus einem metallischen
Druckringkörper 2 und einem metallischen Zughülsenkörper 3,
welche jeweils eine kleine elastomechanische Hysterese
aufweisen.
Der Druckringkörper 2 ist topfförmig ausgebildet und
weist eine ringflanschförmige Stirnfläche 2.1 und ein dünn
wandiges Hülsenteil 2.2 mit einer Stirnfläche 2.3 als Boden
auf. Ebenso ist der Zughülsenkörper 3 topfförmig ausgebildet
und weist einen Ringflansch 3.1 und ein dünnwandiges Hülsen
teil 3.2 mit einer Aufnahme 3.3 als Bodenteil auf, welche
mit einem Bolzen 4 zur Einleitung einer Kraft verbindbar ist.
Der Zughülsenkörper 3 ist gegenüber dem Druckringkörper 2
so dimensioniert, daß einerseits der Ringflansch 3.1 auf
der Stirnfläche 2.1 als Widerlager und zur Zentrierung auf
Anlage liegt, während die Stirnfläche 3.3.1 der Aufnahme 3.3
gegenüber der Bodenfläche 2.3.1 der Stirnfläche 2.3 einen
vorbestimmten Abstand a aufweist, und daß andererseits
zwischen dem Außenmantel des Hülsenteils 3.2 des koaxial
in den Hülsenteil 2.2 des Druckringkörpers 2 eingeschobenen
Zughülsenkörpers 3 und dem Innenmantel des Hülsenteils 2.2
nur ein geringer Abstand von beispielsweise 0,5 bis 2 mm
besteht.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 bestehen sowohl der
Druckringkörper 2 als auch der Zughülsenkörper 3 aus nicht
magnetischem, elastischem Edelstahl, welche zur Verleihung
von magnetostriktiven Eigenschaften jeweils mit einer dünnen,
homogenen, gleichmäßigen, weichmagnetischen Meßschicht 2.4
bzw. 3.4 versehen sind. Die Meßschicht 2.4 ist hierbei
auf den Außenmantel 2.2.1 des Hülsenteils 2.2 des Druck
ringkörpers 2 und die Meßschicht 3.4 auf den Innenmantel
3.2.1 des Hülsenteils 3.2 des Zughülsenkörpers 3 aufge
bracht.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 hingegen bestehen
sowohl der Druckringkörper 2 als auch der Zughülsenkörper 3
aus teilmagnetischem oder magnetischem Material. Im Unter
schied zu Fig. 1 ist hierbei die dem Druckringkörper 2
magnetostriktive Eigenschaften verleihende Meßschicht 2.4
auf einer auf den Außenmantel 2.2.1 des Hülsenteils 2.2
aufgebrachten nichtweichmagnetischen, nichtmagneto
striktiven Zwischenschicht 2,5 und die dem Zughülsenkörper 3
magnetostriktive Eigenschaften verleihende Meßschicht 3.4
auf einer auf den Innenmantel 3.2.1 des Hülsenteils 3.2
aufgebrachten nichtweichmagnetischen, nichtmagnetostriktiven
Zwischenschicht 3.5 aufgebracht, wobei die Zwischenschichten
den Zweck haben, den Eigenmagnetismus des Druckringkörpers
und des Zughülsenkörpers über diese Zwischenschicht jeweils
magnetisch kurzzuschließen.
Die Meßschichten 2.4 und 3.4 bestehen aus einem fein
kristallinen oder amorphen Metall, insbesondere aus einer
chemisch und physikalisch optimierten NiP x -Schicht mit
einem Phosphoranteil von kleiner 7 Gewichts-Prozent bei
einer Schichtdicke von kleiner gleich 100 Mikrometern. Zum
Schutz der Meßschichten vor mechanischen oder chemischen
Beschädigungen können diese noch mit einer nichtmagnetischen,
nichtmagnetostriktiven Siegelschicht 2.4.1 bzw. 3.4.1 ver
siegelt sein, welche aus einer NiP x -Schicht mit einem
Phosphoranteil von größer 12 Gewichts-Prozent besteht.
Sämtliche Schichten können chemisch oder galvanisch in
einem einfachen und kostengünstigen Abscheideverfahren
auf ihre jeweilige Unterlage abgeschieden werden, wobei
bevorzugt das chemische Abscheideverfahren aufgrund er
zielbarer guter Haftung, Gleichmäßigkeit und Homogenität angewendet werden wird.
Einerseits ist nun auf der Meßschicht 2.4 am Außenmantel
2.2.1 des Druckringkörpers 2 eine Ringspule 2.6 angeordnet
und durch ein geeignetes Distanzteil 5 gegenüber dem Boden
eines die Vorrichtung 1 aufnehmenden Gehäuses 7 abgestützt.
Andererseits ist im Inneren des Zughülsenkörpers 3 auf
dessen am Innenmantel 3.2.1 aufgebrachter Meßschicht 3.4 eine
Ringspule 3.6 angeordnet, welche durch ein geeignetes
Distanzteil 6 an der Aufnahme 3.3 abgestützt ist.
Die Wicklungsanfänge und -enden 2.6.1, 2.6.2 und 3.6.1, 3.6.2
der beiden Ringspulen 2.6, 3.6 sind hierbei zu einer
induktiven Halbbrücke 8 gemäß Fig. 3 verschaltet und über
einen Stecker 9 aus dem Gehäuse 7 herausgeführt, an welchen
ein elektronisches Gerät 10, 10.1 zur Erregung und Aus
wertung einer Differenz-Induktivität anschließbar ist.
Die Funktion der Vorrichtung ist nun folgende:
Wird über den Bolzen 4 eine Zug- oder Druck-Kraft F auf den
Zughülsenkörper 3 der Vorrichtung 1 - welche insgesamt auf
einem Widerlager 11 abgestützt und angeordnet ist - einge
leitet, so wird dessen Hülsenteil 3.2 und mit diesem die
Meßschicht 3.4 gedehnt. Diese Dehnung (+σ) bewirkt - auf
grund der magnetoelastischen Kopplung - in der magneto
striktiven Meßschicht 3.4 eine Änderung der magnetischen
Permeabilität, welche von der über das elektronische
Gerät 10 - beispielsweise einem Träger-Frequenz-Hybrid
baustein - konstant erregten Ringspule 3.6 in eine
Induktivitätsänderung δ L=L o +Δ L (+σ) umgewandelt wird.
Da sich der Zughülsenkörper 3 über seinen Ringflansch 3.1
auf der Stirnfläche 2.1 des auf dem Widerlager 11 liegenden
Druckringkörpers 2 abstützt, wird derselbe einer Druckkraft
ausgesetzt. Die so erzeugte Druckspannung (-σ) bewirkt
- aufgrund der magnetoelastischen Kopplung - in der
magnetostriktiven Meßschicht 2.4 ebenfalls eine Änderung
der magnetischen Permeabilität, welche von der über das
elektronische Gerät 10 konstant erregten Ringspule 2.6 in
eine Induktivitätsänderung δ L=L o -Δ L (-σ) umgewandelt
wird. Da die beiden Ringspulen 2.6 und 3.6 gemäß Fig. 3 zu
einer induktiven Halbbrücke 8 verschaltet sind, wird eine
Verdoppelung des Meßeffektes bei gleichzeitiger guter
Kompensation thermischer Fehler erzielt, so daß insgesamt
die wirkende Kraft F sehr genau ermittelt werden kann.
Es ist außerdem auf einfache Weise ein Überlastschutz der
Vorrichtung möglich, indem der Abstand a so vorbestimmt
wird, daß bei Ausnutzung des vollen Meßbereiches die
Stirnfläche 3.3.1 des Zughülsenkörpers 3 auf der Boden
fläche 2.3.1 des Druckringkörpers 2 aufliegt.
Claims (12)
1. Elastische Kraftmeßvorrichtung
mit einem eine kleine elastomechanische Hysterese
aufweisenden metallischen Druckringkörper,
der zueinander parallele, von der zu messenden
Kraft beaufschlagbare Stirnflächen aufweist,
und einem in dem Druckringkörper koaxial und passend
angeordneten, ebenfalls eine kleine elastomechanische
Hysterese aufweisenden metallischen Zughülsenkörper,
welcher an seinem einen Ende sich mit einem
Ringflansch auf der freien, nicht gegen ein
Widerlager abgestützten Stirnfläche des Druckringkörpers
abstützt
und an dessen anderem, freien Ende eine Aufnahme
zur Einleitung der Kraft vorgesehen ist,
wobei sowohl auf den Druckringkörper als auch auf den
Zughülsenkörper zu einer Meßbrücke verschaltete Meßmittel
aufgebracht sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Verleihung von magnetostriktiven Eigenschaften der Druckringkörper (2) eine an seinem Außenmantel (2.2.1) und der Zughülsenkörper (3) eine an seinem Innenmantel (3.2.1) aufgebrachte dünne, homogene, gleichmäßige, weichmagnetische Meßschicht (2.4; 3.4) trägt,
daß der Druckringkörper (2) eine auf der Meßschicht (2.4) am Außenmantel (2.2.1) koaxial angeordnete und als Ringspule (2.6) ausgebildete Erreger- und Meßwicklung trägt,
daß der Zughülsenkörper (3) ebenfalls eine auf der Meßschicht (3.4) am Innenmantel (3.2.1) angeordnete und als Ringspule (3.6) ausgebildete Erreger- und Meßwicklung trägt, wobei die beiden Ringspulen zu einer induktiven Halbbrücke (8) verschaltet und an ein elektrisches Gerät (10, 10.1) zur Erregung und Auswertung der Differenz-Induktivität anschließbar sind.
daß zur Verleihung von magnetostriktiven Eigenschaften der Druckringkörper (2) eine an seinem Außenmantel (2.2.1) und der Zughülsenkörper (3) eine an seinem Innenmantel (3.2.1) aufgebrachte dünne, homogene, gleichmäßige, weichmagnetische Meßschicht (2.4; 3.4) trägt,
daß der Druckringkörper (2) eine auf der Meßschicht (2.4) am Außenmantel (2.2.1) koaxial angeordnete und als Ringspule (2.6) ausgebildete Erreger- und Meßwicklung trägt,
daß der Zughülsenkörper (3) ebenfalls eine auf der Meßschicht (3.4) am Innenmantel (3.2.1) angeordnete und als Ringspule (3.6) ausgebildete Erreger- und Meßwicklung trägt, wobei die beiden Ringspulen zu einer induktiven Halbbrücke (8) verschaltet und an ein elektrisches Gerät (10, 10.1) zur Erregung und Auswertung der Differenz-Induktivität anschließbar sind.
2. Elastische Kraftmeßvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl der Druckringkörper (2) als auch der Zughülsen
körper (3) aus nichtmagnetischem, elastischem Edelstahl
mit kleiner elastomechanischer Hysterese bestehen.
3. Elastische Kraftmeßvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl der Druckringkörper (2) als auch der Zughülsen
körper (3) aus zumindest teilmagnetischem Material
bestehen,
wobei sowohl zwischen der Meßschicht (2.4) und dem Außen
mantel (2.2.1) des Druckringkörpers (2) als auch zwischen
der Meßschicht (3.4) und dem Innenmantel (3.2.1) des Zug
hülsenkörpers (3) jeweils auf der Mantelfläche eine nicht
weichmagnetische, nichtmagnetostriktive Zwischenschicht
(2.5; 3.5) aufgebracht ist.
4. Elastische Kraftmeßvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßschicht (2.4; 3.4) aus einem feinkristallinen
Metall besteht.
5. Elastische Kraftmeßvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßschicht (2.4; 3.4) aus einem amorphen Metall be
steht.
6. Elastische Kraftmeßvorrichtung nach Anspruch 4
oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßschicht (2.4; 3.4) aus einer chemisch und physikalisch optimierten
NiP x -Schicht mit einem Phosphoranteil von kleiner
7 Gewichts-Prozent bei einer Schichtdicke von kleiner
gleich 100 Mikrometer besteht.
7. Elastische Kraftmeßvorrichtung nach Anspruch 4
oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßschicht (2.4; 3.4) durch eine chemische Ab
scheidereaktion aufgebracht ist.
8. Elastische Kraftmeßvorrichtung nach Anspruch 4
oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßschicht (2.4; 3.4) durch eine galvanische Ab
scheidereaktion aufgebracht ist.
9. Elastische Kraftmeßvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßschicht (2.4; 3.4) mit einer nichtmagnetischen,
nichtmagnetostriktiven Siegelschicht (2.4.1; 3.4.1) ver
siegelt ist.
10. Elastische Kraftmeßvorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Siegelschicht (2.4.1; 3.4.1) aus einer NiP x -Schicht
mit einem Phosphoranteil von größer 12 Gewichts-Prozent
besteht.
11. Elastische Kraftmeßvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Stirnfläche (3.3.1) der Aufnahme (3.3) des Zug
hülsenkörpers (3) gegenüber einer Bodenfläche (2.3.1) der
anderen Stirnfläche (2.3) des Druckringkörpers (2) einen
vorbestimmten Abstand (a) aufweist.
12. Elastische Kraftmeßvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sämtliche Bauteile in einem Gehäuse (7) angeordnet
sind.
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