DE3809600A1 - Verfahren und vorrichtung zur grundwasser- und/oder bodensanierung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur grundwasser- und/oder bodensanierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von mit
Schadstoffen verunreinigtem Grundwasser durch Entnahme des
Grundwassers aus einem Boden, Behandlung des Grundwassers in
mindestens einem Reaktor und Zurückführung des Grundwassers in
den Boden sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Zur Sanierung von mit Schadstoffen belasteten Erdböden oder
Grundwasser wurden in jüngster Zeit verschiedene Techniken
entwickelt, die auf eine Vernichtung, Abtrennung oder
Umwandlung der kontaminierenden Stoffe abzielen. Je nachdem, ob
dabei der kontaminierte Boden bewegt oder in seiner bestehenden
Lagerung belassen wird, spricht man von on-Side- oder
in-situ-Verfahren.
Aus der Zeitschrift "Umwelt 4/86, Seite 292-296" sind
biologische Verfahren zur Bodensanierung bzw.
Grundwasserreinigung bekannt. Durch mikrobiellen Abbau von
Kohlenwasserstoffen zu Kohlendioxid und Wasser werden z.B. mit
Mineralöl kontaminierte Böden bzw. Grundwässer saniert. Der
natürliche Abbau von Schadstoffen beruht dabei auf der
Lebenstätigkeit von Mikroorganismen, welche die gelösten oder
in lösliche Form überführten organischen Verbindungen zum Teil
als Energiespender, zum Teil zum Aufbau neuer Zellsubstanz
verwerten und dadurch aus dem Umgebungsmilieu eliminieren.
Hierzu werden die Mikroorganismen über Bodenbohrungen in die
kontaminierten Bodenschichten eingebracht und mit Nährstoffen
versorgt.
Kontaminiertes Grundwasser wird einer grundwasserführenden
Bodenschicht entnommen, an die Bodenoberfläche gefördert und
einem Bioreaktor zugeführt. Im Bioreaktor erfolgt der
mikrobielle Abbau der Schadstoffe durch zugesetzte
Mikroorganismen. Das behandelte Grundwasser wird wieder,
gegebenenfalls mit Mikroorganismen versetzt, in die
grundwasserführende Bodenschicht zurückgeführt.
Die bekannten Verfahren zur Boden- bzw. Grundwassersanierung
weisen den Nachteil auf, daß zu einer wirkungsvollen Reinigung
speziell gezüchtete Mikroorganismen mit einem Spezialschaum in
den Boden eingebracht oder im Bioreaktor angesiedelt werden
müssen. Falls sowohl Grundwasser als auch eine möglicherweise
nicht grundwasserführende Bodenschicht mit Schadstoffen
verunreinigt ist, müssen über Bodenbohrungen sowohl
Mikroorganismen in die kontaminierte Bodenschicht als auch ins
Grundwasser direkt eingebracht werden. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, einerseits die kontaminierte Bodenschicht über
Bohrungen mit Mikroorganismen zu versorgen und andererseits das
Grundwasser zu entnehmen und im Bioreaktor zu behandeln.
Insgesamt erfordern also die bekannten Verfahren viele
vorbereitende Arbeitsschritte wie Züchtung spezieller Mikroor
ganismen, Herstellung spezieller Schaum-Nährstoff-Mikro
organismen-Gemische und Ansiedlung der Mikroorganismen im
Bioreaktor. Insbesondere bei einer kombinierten Behandlung von
verunreinigtem Boden und Grundwasser sind die bekannten
Verfahren technisch aufwendig.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß
eine wirtschaftliche und effektive Sanierung von
schadstoffbelastetem Boden und/oder Grundwasser erreicht wird
und die genannten Nachteile nicht auftreten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Behandlung des Grundwassers im Reaktor durch chemische
Oxidation erfolgt.
Die im Grundwasser enthaltenen Schadstoffe werden außerhalb des
Bodens im Reaktor durch chemische Oxidation zu einem großen
Teil in unschädliche Produkte umgewandelt. Das so behandelte
Grundwasser wird anschließend in den Boden zurückgeführt.
Während das kontaminierte Grundwasser zweckmäßigerweise aus
mindestens einer grundwasserführenden Bodenschicht entnommen
wird, kann das im Reaktor behandelte Grundwasser auch in
mindestens eine nicht grundwasserführende Bodenschicht
zurückgeführt werden. Der Boden wirkt als eine Art
Festbettreaktor, in dem eine weitere Umwandlung von schädlichen
Inhaltsstoffen des Grundwassers erfolgt. Dabei wirken die im
Boden natürlicherweise vorhandenen Mikroorganismen als
Biokatalysatoren.
Zweckmäßigerweise wird zur chemischen Oxidation im Reaktor ein
sauerstoffhaltiges Gas im Grundwasser gelöst. Bevorzugt ist
dabei die Verwendung technisch reinen Sauerstoffs, da in diesem
Fall infolge des Wegfalls des Inertgases Stickstoff große
Mengen Sauerstoff im Wasser gelöst werden können. Das mit
Sauerstoff hochangereicherte, vom Reaktor abfließende
Grundwasser sorgt einerseits für einen weiteren chemischen
Abbau der Inhaltsstoffe des Grundwassers im Boden und
andererseits für eine ausreichende Versorgung der
Mikroorganismen im Boden. Es hat sich dabei als besonders
zweckmäßig erwiesen, das sauerstoffhaltige Gas in solcher Menge
im Grundwasser zu lösen, daß eine Sauerstoffkonzentration im
Grundwasser von höchstens 25 g/m3 erreicht wird. Die jeweils
nötige Sauerstoffkonzentration richtet sich nach der
Schadstoffbelastung des Bodens. Zur Aufrechterhaltung der
notwendigen Sauerstoffkonzentration kann über mehrere Stunden
sauerstoffhaltiges Gas in das Grundwasser eingetragen und darin
gelöst werden.
In Weiterbildung des Erfindungsgedankens wird das im Reaktor
behandelte Grundwasser in mindestens eine mit Schadstoffen
verunreinigte Bodenschicht eingeführt. Das behandelte
Grundwasser bewirkt aufgrund seines hohen Oxidationspotentials
eine chemische Oxidation der Bodenschadstoffe. Außerdem wird der
biologische Abbau der Bodenschadstoffe mittels im Boden
natürlicherweise vorhandener Mikroorganismen durch das mit
Sauerstoff hoch angereicherte Grundwasser gefördert. Somit
bietet die Erfindung eine technisch elegante Lösung,
schadstoffbelastete Böden und kontaminierte Grundwässer
gleichzeitig zu sanieren.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird das dem
Boden entnommene und im Reaktor außerhalb des Bodens behandelte
Grundwasser anschließend derart in den Boden wieder
eingebracht, daß es zur Entnahmestelle zurückfließt. Auf diese
Weise kann das behandelte Grundwasser nochmals dem Reaktor zur
weiteren Reinigung zugeführt werden. Außerdem werden auf dem
Strömungsweg des behandelten Grundwassers durch den Boden
Verunreinigungen aus dem Boden ausgewaschen, aufgrund des hohen
Oxidationspotentials des behandelten Grundwassers zumindest
teilweise chemisch und biologisch oxidiert und der
Entnahmestelle des Grundwassers zugeführt. Von dort werden die
aus dem Boden ausgewaschenen Schadstoffe gemeinsam mit den im
Grundwasser von vornherein enthaltenen Schadstoffen zum Reaktor
befördert, wo sie chemisch oxidiert werden.
Dabei ist es zweckmäßig, das Grundwasser mehrmals über den
Boden und den Reaktor im Kreis zu fahren. Auf diese Weise wird
eine weitgehende Sanierung sowohl des kontaminierten
Grundwassers als auch des schadstoffbelasteten Bodens erreicht.
Bei mehrmonatigem Betrieb ist eine praktisch vollständige
Sanierung möglich.
Vorzugsweise wird das im Reaktor behandelte Grundwasser in
einer Menge in eine mit Schadstoffen belastete Bodenschicht
eingebracht, die ausreicht, um die Schadstoffe weitgehend aus
dem Boden auszuwaschen und gemeinsam mit dem Grundwasser zum
Reaktor zu führen. Hierzu wird die Kreislaufmenge und
Umweltgeschwindigkeit des Grundwassers dementsprechend
gesteuert.
Es sind verschiedene Möglichkeiten vorgesehen, das im Reaktor
behandelte Grundwasser in den Boden zurückzuführen. Einerseits
kann das Grundwasser über dem Boden verrieselt werden.
Andererseits ist auch eine Einleitung in eine Sickergrube
möglich. Dies hat den Vorteil, daß das Grundwasser in der
Sickergrube nachreagieren kann. Bei beiden Methoden stehen
insgesamt praktisch drei Reaktoren für die Umwandlung der
Schadstoffe zur Verfügung, nämlich der außerhalb des Bodens
angeordnete Reaktor, die Bodenoberfläche bzw. die Sickergrube
und schließlich der Boden als eine Art Festbettreaktor. Eine
weitere Möglichkeit besteht darin, das Grundwasser in einen
Sickerschacht einzuleiten, also in eine Bohrung im Boden. Das
Grundwasser tritt über die Seitenwände des Schachtes in den
angrenzenden Boden über. Auf diese Weise können gezielt
kontaminierte Bodenschichten mit behandeltem Grundwasser
versorgt werden. Die Bodenschadstoffe können so gezielt
ausgewaschen und biologisch und chemisch oxidiert werden. Es
sind auch Kombinationen dieser verschiedenen Möglichkeiten
denkbar.
In einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens können dem im
Reaktor behandelten Grundwasser Mikroorganismen zugesetzt
werden. Im allgemeinen ist dies für das erfindungsgemäße
Verfahren zwar nicht nötig, da die im Boden natürlicherweise
vorhandenen Mikroorganismen durch das chemisch oxidierte
Grundwasser zum Abbau der Schadstoffe aktiviert werden. Doch
kann bei der Sanierung von mit Problemstoffen verunreinigten
Böden bzw. Grundwässern der Einsatz spezieller, für den Abbau
dieser Stoffe geeigneter Mikroorganismen zweckmäßig sein.
Außerdem ist es bei z.B. nährstoffarmen Böden zu empfehlen, dem
behandelten Grundwasser Nährstoffe für die zum Abbau geeigneten
Mikroorganismen zuzusetzen.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht aus
einem Reaktor zur Behandlung des Grundwassers mit einer
Zuleitung für das kontaminierte Grundwasser und einer Ableitung
für das behandelte Grundwasser.
Erfindungsgemäß ist in dem Reaktor eine Begasungseinrichtung
zum Eintrag eines sauerstoffhaltigen Gases in das Grundwasser
angeordnet. Das sauerstoffhaltige Gas kann auf diese Weise im
Grundwasser gelöst werden, so daß die Schadstoffe chemisch
oxidiert werden.
Die Ableitung für das behandelte Grundwasser ist über dem Boden
verlegt und weist Öffnungen zum Verrieseln des Grundwassers
auf. Eine andere Möglichkeit sieht vor, daß die Ableitung für
das behandelte Grundwasser mit einer Sickergrube oder einem
Sickerschacht, also einer Bohrung im Boden in Verbindung steht.
Es sind auch Kombinationen dieser Möglichkeiten denkbar.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sieht vor, als Begasungseinrichtung mindestens
einen perforierten Schlauch zu verwenden, der auf einem am
Reaktorboden angebrachten Gitterrost liegend montiert ist. Die
Zuleitung für das kontaminierte Grundwasser ist am Reaktorboden
und die Ableitung für das im Reaktor behandelte Grundwasser an
einem oberen Teil des Reaktors angeordnet.
Durch diese Gestaltung des Reaktors ist sichergestellt, daß
besonders viel Sauerstoff im Grundwasser gelöst wird, was
sowohl der chemischen Oxidation als auch der nachfolgenden
biologischen Oxidation der Grundwasserinhaltsstoffe zugute
kommt.
Die Erfindung bietet insgesamt eine technisch elegante Lösung
für die Sanierung von kontaminiertem Boden und/oder
Grundwasser. Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens sind technisch wenig aufwendig,
aber außerordentlich effektiv. Es sind keine aufwendigen
Vorarbeiten, wie Züchtung spezieller Mikroorganismen,
Herstellung eines Spezialschaums zur Aufnahme und Versorgung
der Mikroorganismen und Ansiedlung der Mikroorganismen in
Bioreaktoren notwendig. Die Reinigung des verschmutzten
Grundwassers und Bodens ist ohne größere Erd- und Bauarbeiten
möglich. Die Erfindung erlaubt insbesondere, sowohl
kontaminierten Boden als auch schadstoffbelastetes Grundwasser
gleichzeitig mit einem Verfahren auf wirtschaftliche und
wirksame Weise zu sanieren.
Aufgrund der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verbundenen
hohen Betriebssicherheit eignet sich die Erfindung besonders
zur Dekontamination größerer Flächen, z.B. zur
Altlastensanierung von Mülldeponien usw. Es ist ein
mehrmonatiger Betrieb möglich, so daß eine weitgehende
Sanierung sogar hochschadstoffbelasteter Regionen möglich ist.
Die Erfindung eignet sich ferner für eine Anreicherung von
Trinkwasser (Rohwasser) mit Sauerstoff vor einer Infiltration
in Sickerbrunnen. Ebenso erlaubt die Erfindung die Reinigung
von Deponie-Sickerwasser bzw. von Deponien. Außerdem kann das
erfindungsgemäße Verfahren zur Behandlung von vorgereinigtem
Abwasser verwendet werden, das über eine größere Bodenfläche
gleichmäßig verrieselt wird. Hierzu müssen keine
Infiltrationsbrunnen gebohrt werden, vielmehr wirkt die
Verrieselung als aerobe Oberflächenversiegelung.
Im folgenden sei die Erfindung anhand von in den Figuren
schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert:
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens mit Abgabe des chemisch oxidierten
Grundwassers in einen Sickerschacht.
Fig. 2 zeigt die Möglichkeit der Verrieselung des chemisch
oxidierten Grundwassers über dem Boden.
Fig. 3 zeigt die Möglichkeit der Abgabe des chemisch
oxidierten Grundwassers an eine Sickergrube.
Fig. 4 zeigt den Reaktor zur chemischen Oxidation des
Grundwassers.
Gemäß des in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiels wird
das kontaminierte Grundwasser, das auch aus dem Boden 3
ausgewaschene Verunreinigungen enthält, an einer Entnahmestelle
12 in einer grundwasserführenden Bodenschicht 13 entnommen und
mittels einer Pumpe 11 über die Zuleitung 4 in den Reaktor 1
befördert. Die Zuleitung 4 ist in einem Ansaugschacht 2, d.h.
einer Bohrung im Boden 3, angeordnet. Im Reaktor 1 ist eine
Begasungseinrichtung 6 installiert, über die technisch reiner
Sauerstoff in das im Reaktor 1 befindliche Grundwasser
eingetragen wird. Der Sauerstoff wird über eine Meß- und
Steuereinrichtung 7 und Leitung 14 der Begasungseinrichtung 6
zugeführt. Der Sauerstoff löst sich in dem im Reaktor 1
befindlichen Grundwasser und bewirkt eine chemische Oxidation
der Grundwasser-Inhaltsstoffe. Das so behandelte Grundwasser
wird über die Ableitung 8 aus dem Reaktor 1 abgezogen und in
einen Sickerschacht 9, also einer Bohrung im Boden 3,
eingeleitet. Das Grundwasser tritt über die Seitenwände des
Sickerschachtes 9 in die angrenzenden Bodenschichten über.
Der Sickerschacht 9 ist so angeordnet, daß das in den Boden 3
gesickerte Grundwasser zur Entnahmestelle 12 in der
grundwasserführenden Bodenschicht 13 fließt. Außerdem ist der
Sickerschacht 9 so angebracht, daß sich auf dem Strömungsweg
des Grundwassers vom Sickerschacht 9 zur Entnahmestelle 12 mit
Schadstoffen verunreinigte Bodenschichten befinden. Das zur
Entnahmestelle 15 fließende Grundwasser wäscht so die
Schadstoffe aus dem Boden 3 heraus und fördert sie gemeinsam
mit den von vornherein im Grundwasser gelösten Schadstoffen zur
Entnahmestelle 12. Auf diese Weise gelangen auch die den Boden
3 verunreinigenden Schadstoffe in den Reaktor 1 und können dort
chemisch oxidiert werden.
Andererseits wirkt der Boden 3 als eine Art Festbettreaktor, so
daß das vom Reaktor 1 kommende mit Sauerstoff hochangereicherte
Grundwasser im Boden 3 weiter reagiert. Dabei wirken die im
Boden 3 natürlicherweise vorhandenen Mikroorganismen als
Biokatalysatoren. Die Mikroorganismen werden durch das mit
Sauerstoff hoch angereicherte Grundwasser zum Abbau der im
Grundwasser und im Boden 3 enthaltenen Schadstoffe angeregt. Es
erfolgt im Boden 3 sowohl eine chemische Oxidation als auch ein
biologischer Abbau der Schadstoffe.
Durch mehrmaliges Umwälzen des Grundwassers wird auf diese
Weise eine weitgehende Elimination der Schadstoffe sowohl des
Grundwassers als auch des Bodens 3 erreicht. Dabei wird mittels
der Pumpe 11 und eines in der Zuleitung 4 angeordneten
Durchflußwächters 5 Menge und Geschwindigkeit des umgewälzten
Grundwasserstroms so reguliert, daß die im Boden 3 enthaltenen
Verunreinigungen weitgehend ausgewaschen werden können.
In den Fig. 2 und 3 sind weitere Möglichkeiten dargestellt,
wie das im Reaktor 1 der Fig. 1 chemisch oxidierte Grundwasser
in den Boden 3 zurückgeführt werden kann.
Gemäß Fig. 2 wird das über die Ableitung 8 vom Reaktor 1 der
Fig. 1 kommende Grundwasser über dem Boden 3 verrieselt.
Hierzu ist die Ableitung 8 auf der Oberfläche des Bodens 3
verlegt. Die Ableitung 8 weist Öffnungen auf, durch die das
Grundwasser über dem Boden 3 verrieselt wird. Das Grundwasser
sickert schließlich in den Boden 3.
Fig. 3 zeigt die Abgabe des vom Reaktor 1 kommenden
Grundwassers in eine Sickergrube 16. Die Ableitung 8 des
Reaktors 1 endet hierzu in der Sickergrube 16. Das in der
Sickergrube 16 sich ansammelnde, mit Sauerstoff hoch
angereicherte Grundwasser hat genügend Zeit, chemisch weiter zu
reagieren. Das Grundwasser sickert schließlich in den Boden 3,
wo weitere chemische und biologische Reaktionen stattfinden.
In Fig. 4 ist der Reaktor 1 zur chemischen Oxidation der
Grundwasserinhaltsstoffe dargestellt. Das Grundwasser fließt
über die Zuleitung 4 in den Reaktor 1, während das behandelte
Grundwasser über die Ableitung 8 abgezogen wird. Auf dem
Reaktorboden 20 ist ein Gitterrost 21 angeordnet, auf dem
perforierte Begasungsschläuche 22 liegend montiert sind. Über
die Begasungsschläuche 22 wird technisch reiner Sauerstoff in
das im Reaktor 1 befindliche Grundwasser eingetragen. Im
Grundwasser wird eine Sauerstoffkonzentration von mindestens 20
g/m3 aufrechterhalten, um eine ausreichende chemische
Oxidation der Grundwasserinhaltsstoffe zu erzielen und genügend
Sauerstoff für die nachfolgende, im Boden stattfindende
biologische Oxidation zur Verfügung zu stellen. Der Reaktor 1
hat ein Volumen von ca. 5000 l, eine Höhe von ca. 2,90 m und
einen Durchmesser von ca. 1,60 m.
Claims (14)
1. Verfahren zur Reinigung von mit Schadstoffen verunreinigtem
Grundwasser durch Entnahme des Grundwassers aus einem
Boden, Behandlung des Grundwassers in mindestens einem
Reaktor und Zurückführung des Grundwassers in den Boden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung des Grundwassers
im Reaktor (1) durch chemische Oxidation erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
chemischen Oxidation ein sauerstoffhaltiges Gas im
Grundwasser gelöst wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
sauerstoffhaltiges Gas technisch reiner Sauerstoff
verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das sauerstoffhaltige Gas in solcher Menge im
Grundwasser gelöst wird, daß eine Sauerstoffkonzentration
im Grundwasser von höchstens 25 g/m3 erreicht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das im Reaktor (1) behandelte
Grundwasser in mindestens eine mit Schadstoffen
verunreinigte Bodenschicht (15) eingebracht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das im Reaktor (1) behandelte
Grundwasser derart in den Boden (3) eingebracht wird, daß
es zur Entnahmestelle zurückfließt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Grundwasser mehrmals über den Boden (3) und den Reaktor (1)
im Kreis geführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das behandelte Grundwasser in einer
Menge in die mit Schadstoffen verunreinigte Bodenschicht
(15) eingebracht wird, die ausreicht, um die Schadstoffe
weitgehend aus der Bodenschicht (15) auszuwaschen.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das im Reaktor (1) behandelte
Grundwasser über dem Boden (3) verrieselt und/oder in eine
Sickergrube (16) eingeleitet und/oder in einen
Sickerschacht (9) eingeführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß dem im Reaktor (1) behandelten
Grundwasser zum Abbau der Schadstoffe geeignete
Mikroorganismen zugesetzt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß dem im Reaktor (1) behandelten
Grundwasser Nährstoffe für zum Abbau der Schadstoffe
geeignete Mikroorganismen zugesetzt werden.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
mit einem Reaktor zur Behandlung des Grundwassers mit einer
Zuleitung für das mit Schadstoffen verunreinigte
Grundwasser und einer Ableitung für das behandelte
Grundwasser, dadurch gekennzeichnet, daß im Reaktor (1)
eine Begasungseinrichtung (6) zum Eintrag eines
sauerstoffhaltigen Gases in das Grundwasser angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ableitung (8) über dem Boden (3) verlegt ist und
Öffnungen (10) zum Verrieseln des Grundwassers aufweist,
und/oder die Ableitung (8) mit einer Sickergrube (16)
und/oder einem Sickerschacht (9) in Verbindung steht.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, daß als Begasungseinrichtung (6) mindestens
ein perforierter Schlauch (22) verwendet wird, der auf
einem am Reaktorboden angebrachten Gitterrost (21) liegend
montiert ist, und daß die Zuleitung (4) am Reaktorboden und
die Ableitung (8) an einem oberen Teil des Reaktors (1)
angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3809600A DE3809600A1 (de) | 1988-03-22 | 1988-03-22 | Verfahren und vorrichtung zur grundwasser- und/oder bodensanierung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3809600A DE3809600A1 (de) | 1988-03-22 | 1988-03-22 | Verfahren und vorrichtung zur grundwasser- und/oder bodensanierung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3809600A1 true DE3809600A1 (de) | 1989-10-12 |
Family
ID=6350369
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3809600A Ceased DE3809600A1 (de) | 1988-03-22 | 1988-03-22 | Verfahren und vorrichtung zur grundwasser- und/oder bodensanierung |
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