DE3731627A1 - Verfahren zur leistungsregelung eines kohlekombiblocks mit integrierter kohlevergasung und nach dem verfahren betriebenes kohlekraftwerk - Google Patents
Verfahren zur leistungsregelung eines kohlekombiblocks mit integrierter kohlevergasung und nach dem verfahren betriebenes kohlekraftwerkInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Leistungsregelung
eines im kombinierten Gasturbinen-Dampfturbinenprozeß mit
tels einer Gasturbinenanlage und einer Dampfkraftanlage aus
einem Dampferzeuger mit einer Feuerung und einer Dampfturbi
ne betriebenen Kohlekraftwerks, bei dem Kohle in einer
Kohlevergasungsanlage teilvergast, das erzeugte Brenngas
der Gasturbine und der Restkoks der Feuerung des Dampferzeu
gers zugeführt werden, sowie ein Kohlekraftwerk, das insbe
sondere nach dem Verfahren betrieben wird.
In der DE-OS 28 53 645 sind ein Verfahren und ein Kohle
kraftwerk dieser Art beschrieben. Angaben über die Regelung
zwischen Vollast bzw. Teillast fehlen jedoch.
Ein ähnliches Verfahren ist auch in der DE-OS 36 03 095
beschrieben und zeichnet sich insbesondere durch ein zwi
schen der Gasturbinenanlage und der Feuerung des Dampferzeu
gers angeordnetes Wärmeübertragungssystem mit flüssigem Na
trium als Wärmeträger aus. Auch hier fehlt es an einer
Aussage über die Regelung zwischen Vollast und Teillast.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren zur Leistungsregelung eines Kohlekraftwerks zu schaf
fen, mit dem sich ein großer Regelbereich zwischen Vollast
und Teillast unter Aufrechterhaltung eines möglichst hohen
Gesamtwirkungsgrades erreichen läßt.
Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß bei einer Kraftwerksan
lage der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß der Lei
stungsanteil der Gasturbinenanlage an der Gesamtleistung
des Kraftwerks von Vollast nach Teillast und der Vergasungs
grad der Kohlevergasungsanlage von Vollast nach Teillast
zunehmend mit auf den Leistungsbedarf der Gasturbine einge
stellter Menge des erzeugten Brenngases und auf den Lei
stungsbedarf der Dampfturbine eingestelltem, abnehmenden
Restkoksanteil bei insgesamt abnehmender Kohlezufuhr gere
gelt werden.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß der Wirkungs
grad einer Gasturbinenanlage im Teillastbetrieb schneller
abfällt als der einer Dampfkraftanlage, so daß sich mit der
erfindungsgemäßen Regelung das Leistungsangebot der Gastur
binenanlage im Bereich des optimalen Wirkungsgrades halten
läßt, während sich demgegenüber das Leistungsangebot der
Dampfkraftanlage überproportional verringern läßt, ohne daß
der Gesamtwirkungsgrad im Teillastbereich wesentlich ab
fällt.
Um das Wärmeangebot in der Kohlevergasungsanlage, in der
Gasturbinenanlage und in der Feuerung des Dampferzeugers
dem Bedarf bei Vollast bzw. Teillast anpassen zu können,
befindet sich zwischen der Gasturbinenanlage, der Feuerung
des Dampferzeugers und der Kohlevergasungsanlage ein Wärme
übertragungssystem, dessen Temperaturen von Vollast nach
Teillast ansteigend geregelt werden. Insbesondere geschieht
dies bei der Gasturbinenanlage durch Steigerung der Tempera
tur des zugeführten Brenngases und/oder der verdichteten
Luft und bei der Kohlevergasungsanlage durch Steigerung der
Prozeßlufttemperatur und gegebenenfalls durch Veränderung
der der Kohlevergasungsanlage zugeführten Prozeßluftmenge.
Die maximal mögliche Temperatur im Wärmeübertragungssystem
wird daher nicht im Auslegungspunkt, d.h. bei Vollast des
Kohlekraftwerks, sondern erst im Teillastgebiet erreicht.
Dies bedeutet, daß sich auch bei abfallender Gasproduktion
der Kohlevergasungsanlage, die sich ungeachtet der Steige
rung des Vergasungsgrades von einem gewissen Lastpunkt ab
ergibt, ein Ausgleich in der Energiezufuhr für die Gastur
bine durch Erhöhen der Temperaturen des zugeführten Brennga
ses und der verdichteten Luft erreichen läßt.
Des weiteren ist trotz des wechselnden Vergasungsgrades in
der Kohlevergasungsanlage eine praktisch unveränderte Gas
qualität gewährleistet. Für einen höheren Vergasungsgrad
sind nämlich entsprechend höhere Arbeitstemperaturen der
Kohlevergasungsanlage erforderlich, was normalerweise durch
eine stärkere Teilverbrennung im autothermen Prozeß, d.h.
durch eine Steigerung der Zufuhr des Oxydationsmittels, zum
Beispiel der Luft, erreicht wird. Dies hat indessen eine
höhere Stickstoffbelastung des erzeugten Brenngases zur Fol
ge, wodurch die Gasqualität sinkt. Durch eine höhere Vor
wärmtemperatur der zugeführten Prozeßluft läßt sich diesem
Nachteil entgegenwirken.
Da der Vergasungsgrad im Auslegungspunkt des Kraftwerks
absichtlich niedrig liegt, um eine entsprechende Steigerung
im Teillastbetrieb zu ermöglichen, wird der Feuerung des
Dampferzeugers im oberen Lastbereich neben dem Restkoks aus
der Kohlevergasungsanlage noch zusätzlicher Brennstoff, bei
spielsweise Kohle, zugeführt.
Vorzugsweise wird die verdichtete Luft für die Gasturbinen
anlage zweistufig mit Wärmezufuhr in der ersten Stufe aus
den Gasturbinenabgasen und Wärmezufuhr in der zweiten Stufe
aus der Feuerung des Dampferzeugers vorgewärmt. Die Rege
lung der Temperatur der verdichteten Luft vor Eintritt in
die Brennkammer der Gasturbine ist dann sehr einfach da
durch möglich, daß ein in der Gasturbinenabgasleitung ange
ordneter Rekuperator bei Vollast nicht voll beaufschlagt
wird, indem ein Teil der Gasturbinenabgase durch einen
regelbaren By-pass am Rekuperator vorbei geleitet wird.
Dadurch läßt sich die Gasturbineneintrittstemperatur und
somit die Gasturbinenleistung auch bei einem geringeren
Angebot an gasförmigem Brennstoff im Teillastbereich des
Blockes aufrechterhalten.
Besonders vorteilhaft ist es, im Wärmeübertragungssystem
zwischen dem Dampferzeuger und der Gasturbine zur Aufhei
zung der verdichteten Luft einen bei geringem Überdruck und
hohen Temperaturen flüssigen Wärmeträger, beispielsweise Na
trium zu verwenden. Die damit verbundenen Vorteile sind im
einzelnen in der DE-OS 36 03 095 beschrieben.
Da, wie schon erwähnt, der Wirkungsgrad einer Gasturbine im
Teillastbetrieb verhältnismäßig stark abfällt, soll die Gas
turbinenanlage mit im wesentlichen gleichbleibender Lei
stung und die Dampfkraftanlage mit abnehmender Leistung
zwischen Vollast und Teillast des Kraftwerks geregelt wer
den. Für einen großen Regelbereich zwischen Vollast und
Teillast kann es dann vorteilhaft sein, die Gasturbinenlei
stung auf mehrere Einheiten aufzuteilen, die mit im wesent
lichen gleichbleibender Leistung gefahren werden können,
wobei sich die Gasturbinenleistung durch Abschalten einer
oder mehrerer Einheiten und die Dampfturbinenleistung abneh
mend zwischen Vollast und Teillast des Kraftwerks regeln
lassen. Thermodynamisch hat dies auf den Gesamtprozeß zwei
Einflüsse. Zum einen wird der im Prozeß verbleibende Lei
stungsanteil der Gasturbine mit unverändert gutem Wirkungs
grad (Auslegungspunkt) gefahren, zum anderen vermindert
sich dabei das Abgasangebot der Gasturbine, das im Dampfer
zeuger aufgenommen werden muß. Die Aufnahme des Gasturbinen
abgases im Dampferzeuger bedeutet nicht nur, zwangsläufig
einen bestimmten Luftüberschuß in der Feuerung fahren zu
müssen, sondern durch den höheren Luftüberschuß gegenüber
einer nahstöchiometrischen Verbrennung auch eine größere
Rauchgasmenge in den nachgeschalteten Heizflächen abkühlen
zu müssen. Läßt sich die Rauchgasmenge, die sehr wesentlich
durch die Abgasmenge der Gasturbine bestimmt wird, bei
Teillast nicht vermindern, wie dies mit einer Gasturbine im
Teillastbereich der Fall ist, entsteht im Gesamtprozeß ein
Mißverhältnis zwischen den Wärmequellen und den verfügbaren
Wärmesenken. Da sich die Kondensat- und Speisewassermenge
der Dampfkraftanlage mit sinkender Last stark vermindern,
wäre eine Abkühlung der Rauchgase des Dampferzeugers auf
die gewünschte niedrige Kamineintrittstemperatur nicht mehr
möglich und eine Wirkungsgradverschlechterung wäre die Fol
ge. Dies wird durch die Aufteilung in mehrere Gasturbinen
einheiten vermieden.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auch durch
ein Kohlekraftwerk der eingangs erwähnten Art erfindungsge
mäß durch ein zwischen der Gasturbinenanlage, der Feuerung
des Dampferzeugers und der Kohlevergasungsanlage angeord
netes Wärmeübertragungssystem mit einem bei geringem Über
druck und hohen Temperaturen flüssigen Wärmeträger und ei
nem Wärmetauscher im Abgasstrom der Gasturbinenanlage zum
Vorwärmen der verdichteten Luft der Gasturbinenanlage mit
einem dazu parallelen, regelbaren By-pass gelöst. Mit die
sem Wärmeübertragungssystem läßt sich nach Bedarf Wärme aus
der Dampfkraftanlage auskoppeln und in die Gasturbinenanla
ge und die Kohlevergasungsanlage übertragen, wobei durch
die Verwendung eines bei geringem Überdruck und hohen Tempe
raturen flüssigen Wärmeträgers ein hohes Temperaturniveau
im Wärmeübertragungssystem gewährleistet ist.
Zu diesem Zweck besteht das Wärmeübertragungssystem aus
einem in der Feuerung des Dampferzeugers angeordneten Wärme
trägererhitzer, einem Prozeßluftvorwärmer, einem Prozeß
dampferzeuger, einem Brenngasvorwärmer und einem Vorwärmer
für die verdichtete Luft der Gasturbinenanlage. Dabei bil
det der im Abgasstrom der Gasturbinenanlage angeordnete
Wärmetauscher die erste Stufe und der mit dem Wärmeträger
beaufschlagte Vorwärmer die zweite Stufe eines zweistufigen
Vorwärmsystems der verdichteten Luft. Mit dieser Anordnung
läßt sich die Temperatur der verdichteten Luft der Gasturbi
nenanlage in einfacher Weise durch einen parallel zum Abgas
wärmetauscher angeordneten By-pass regeln, durch den bei
Vollast ein Teil der Abgase am Abgaswärmetauscher vorbeige
leitet wird.
Um einen hohen Wirkungsgrad der Gesamtanlage über einen
großen Lastbereich aufrechterhalten zu können, kann die
Gasturbinenanlage aus mindestens zwei parallel angeordneten
Gasturbinen, die sich bei Bedarf an- und abschalten lassen,
bestehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren und das nach dem Verfahren
betriebene Kohlekraftwerk zeichnen sich somit dadurch aus,
daß die Temperatur des Wärmeübertragungssystems mit fallen
der Blocklast gesteigert wird, um das Wärmeangebot für die
Gasturbinenanlage zu erhöhen und daß sich auch bei Teillast
die volle Leistung der einzelnen Gasturbinen halten läßt.
Des weiteren wird auch die Prozeßlufttemperatur mit fallen
der Blocklast gesteigert, um den Vergasungsgrad in der
Kohlevergasungsanlage weitgehend ohne Verminderung der Gas
qualität steigern zu können.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren erläu
tert.
Von einer Mahlanlage 1 gelangt Kohlenstaub in einen Verga
sungsreaktor 2. Dessen Produktgas und der Restkoks werden
in einer Trennvorrichtung 34 getrennt. Aus der Trennvor
richtung 34 werden das Produktgas über eine Produktgaslei
tung 3 und der Restkoks über eine Kokstransportleitung 35
abgeführt. Die für die Vergasung benötigte Luft wird mit
tels eines Verdichters 4 in eine Prozeßluftleitung 5 ge
drückt und strömt in den Vergasungsreaktor 2. In der Prozeß
luftleitung 5 befindet sich ein Prozeßluftvorwärmer 6, der
von einem mit einer Umwälzpumpe 8 versehenen Natriumkreis
lauf 7 mit Wärme beaufschlagt wird.
Der für die Vergasung benötigte Wasserdampf wird in einem
Prozeßdampferzeuger 22 erzeugt, in den über eine Pumpe 23
und eine Leitung 24 Speisewasser gelangt. Wird der Prozeß
dampferzeuger 22 mit Dampf gespeist, so wirkt er als Prozeß
dampfüberhitzer. Das Natrium nimmt die Wärme in einem Natri
umerhitzer 9 aus dem Rauchgas der Feuerung 10 eines Dampfer
zeugers 11 auf.
Der in einem Verdampfer 13 des Dampferzeugers 11 erzeugte
Dampf wird zunächst durch einen Überhitzer 14 geführt und
gelangt dann in eine Dampfturbine 16 mit einem Hochdruck
teil und einem Niederdruckteil. Die Dampfturbine 16 treibt
einen Generator 12 an. Zwischen dem Hochdruckteil und dem
Niederdruckteil der Dampfturbine 13 ist ein Zwischenüberhit
zer 15 angeordnet. An der Dampfturbine 16 befinden sich
Anzapfungen, die zum Vorwärmen des Speisewassers in einem
Speisewasservorwärmer 19 dienen. Der aus der Dampfturbi
ne 13 austretende Dampf wird in einem Kondensator 17 nieder
geschlagen, mittels einer Kondensatpumpe 18 in den Speise
wasservorwärmer 19 gedrückt und mittels einer Speisewasser
pumpe 20 in den Dampferzeuger 11 geleitet.
Das Brenngas gelangt über die Leitung 3 in einen Brenngas
vorwärmer 21, der ebenfalls im Natriumkreislauf 7 angeord
net ist und daher mit aus der Feuerung 10 ausgekoppelter
Wärme beaufschlagt wird. Über eine Brenngasleitung 30 ge
langt das erhitzte Brenngas in Brennkammern 25, 42, denen
über Leitungen 31, 48 verdichtete und vorgewärmte Luft zuge
führt wird. Die Luft wird in Verdichtern 26, 43 verdichtet,
gelangt in als Rekuperatoren gestalteten Wärmetauschern 27,
46 und von dort in weitere Lufterhitzer 28, 47, die mit
erhitztem Natrium aus dem Natriumkreislauf 7 beaufschlagt
werden. Somit wird die verdichtete Luft zweistufig vorge
wärmt, wobei die erste Stufe durch die Rekuperatoren 27, 46
und die zweite Stufe durch die Lufterhitzer 28, 47 gebildet
wird.
Die Verbrennungsgase aus den Brennkammern 25, 42 gelangen
über Leitungen 32, 44 in Gasturbinen 29, 39, die als
Zweiwellengasturbinen ausgebildet sein können und die Ver
dichter 26, 43 und Generatoren 37, 40 antreiben. Die Abgase
aus den Gasturbinen 29, 39 durchströmen die Rekuperatoren
27, 46 und bei Vollast zum Teil Ümgehungsleitungen 41, 45,
sie werden über eine Leitung 33 der Feuerung 10 zugeführt.
Die Abgase enthalten noch einen großen Sauerstoffanteil, da
die Gasturbinen 29, 39 mit einem erheblichen Luftüberschuß
betrieben werden müssen, um die Verbrennungstemperaturen
nicht über das zulässige Maß ansteigen zu lassen. Daher
lassen sich die Abgase als Oxydationsmittel für den der
Feuerung 10 über die Leitung 35 zugeführten Restkoks und
bei Vollast über eine Leitung 36 zugeführten zusätzlichen
Kohlenstaub verwenden. Aus der Feuerung 10 entweichen die
Rauchgase durch einen Kamin 38.
Die Temperaturen im Wärmeübertragungssystem, bestehend aus
dem Natriumerhitzer 9, dem Prozeßluftvorwärmer 6, dem Pro
zeßdampferzeuger 22, dem Brenngasvorwärmer 21 und den Ver
brennungsluftvorwärmern 28, 47 lassen sich ähnlich regeln
wie die Vorwärmung der verdichteten Luft in den Rekuperato
ren 27, 46, indem ein Teil der Rauchgase aus der Feuerung
10 bei Vollast am Natriumerhitzer 9 vorbeigeleitet wird,
während die Beaufschlagung des Natriumerhitzers 9 durch die
Rauchgase bei Teillast immer größer wird, so daß entspre
chend die Temperaturen im Natriumkreislauf 7 steigen. Auf
diese Weise steigt auch das Wärmeangebot für den Vergasungs
reaktor 2, so daß sich im Vergasungsreaktor 2 eine Erhöhung
des Vergasungsgrades bei gleichbleibender Brenngasqualität
und durch Abschalten einer der Gasturbinen 29, 39 eine
gleichbleibende Leistung bei abnehmender Brenngasmenge er
reichen läßt.
Claims (15)
1. Verfahren zur Leistungsregelung eines im kombinierten
Gasturbinen-Dampfturbinenprozeß mittels einer Gasturbi
nenanlage und einer Dampfkraftanlage aus einem Dampfer
zeuger mit einer Feuerung und einer Dampfturbine be
triebenen Kohlekraftwerks, bei dem Kohle in einer Koh
levergasungsanlage teilvergast, das erzeugte Brenngas
der Gasturbine und der Restkoks der Feuerung des Dampf
erzeugers zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß der Leistungsanteil der Gasturbinenanlage an der
Gesamtleistung des Kraftwerks von Vollast nach Teil
last und der Vergasungsgrad einer Kohlevergasungsanla
ge von Vollast nach Teillast zunehmend mit auf den Lei
stungsbedarf der Gasturbine eingestellter Menge des
erzeugten Brenngases und auf den Leistungsbedarf der
Dampfturbine eingestelltem, abnehmendem Restkoksanteil
bei insgesamt abnehmender Kohlezufuhr geregelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sich zwischen der Gasturbine, der Feuerung des Dampfer
zeugers und der Kohlevergasungsanlage ein Wärmeüber
tragungssystem befindet und dessen Temperaturen von
Vollast nach Teillast ansteigend geregelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Leistungsanteil der Gasturbinenanlage an der Ge
samtleistung des Kraftwerks von Vollast nach Teillast
zusätzlich durch Steigerung der Temperatur des der
Gasturbinenanlage zugeführten Brenngases und/oder der
verdichteten Luft geregelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Vergasungsgrad in der Kohlevergasungsanla
ge durch Steigerung der Prozeßlufttemperatur und gege
benenfalls durch Veränderung der der Kohlevergasungs
anlage zugeführten Prozeßluftmenge geregelt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß der Feuerung des Dampf
erzeugers im oberen Lastbereich neben dem Restkoks aus
der Kohlevergasungsanlage noch zusätzlicher Brennstoff
zugeführt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasqualität durch
Steigerung der Prozeßlufttemperatur bei steigendem Ver
gasungsgrad im wesentlichen konstant gehalten wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der ver
dichteten Luft vor der Gasturbinen-Brennkammer durch
einen in der Gasturbinenabgasleitung angeordneten Reku
perator mit dazu parallelem veränderlichem By-pass ge
regelt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch ein
zweistufiges Vorwärmen der verdichteten Luft der Gas
turbinen-Anlage mit Wärmezufuhr in der ersten Stufe
aus den Gasturbinenabgasen und Wärmezufuhr in der zwei
ten Stufe aus der Feuerung des Dampferzeugers.
9. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch die
Verwendung eines bei geringem Überdruck und hohen Tem
peraturen flüssigen Wärmeträgers im Wärmeübertragungs
system.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasturbinenanlage
mit im wesentlichen gleichbleibender Leistung und die
Dampfturbine mit abnehmender Leistung zwischen Vollast
und Teillast des Kraftwerks geregelt werden.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasturbinenleistung
auf mehrere Einheiten aufgeteilt ist, die mit im we
sentlichen gleichbleibender Leistung gefahren werden,
und daß die Gasturbinenleistung durch Abschalten einer
oder mehrerer Einheiten und die Dampfturbinenleistung
abnehmend zwischen Vollast und Teillast geregelt wer
den.
12. Kohlekraftwerk mit einer Gasturbinenanlage und einer
Dampfkraftanlage aus einem Dampferzeuger mit einer
Feuerung und einer Dampfturbine, das im kombinierten
Gasturbinen-Dampfturbinenprozeß betrieben wird, und
bei dem Kohle in einer Kohlevergasungsanlage teilver
gast, das erzeugte Brenngas der Gasturbinenanlage und
der Restkoks der Feuerung des Dampferzeugers zugeführt
werden, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens
nach den Ansprüchen 1 bis 11, gekennzeichnet durch ein
zwischen der Gasturbinenanlage (29, 39), der Feuerung
(10) des Dampferzeugers (11) und der Kohlevergasungsan
lage (2) angeordnetes Wärmeübertragungssystem (6, 9,
21, 22, 28) mit einem bei geringem Überdruck und hohen
Temperaturen flüssigen Wärmeträger und einem Wärmetau
scher (27, 46) im Abgasstrom der Gasturbinenanlage
(29, 39) zum Vorwärmen der verdichteten Luft mit einem
dazu parallelen, regelbaren By-pass (41, 45).
13. Kohlekraftwerk nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß das Wärmeübertragungssystem aus einem in der
Feuerung (10) des Dampferzeugers (11) angeordneten Wär
meträgererhitzer (9), einem Prozeßluftvorwärmer (6),
einem Prozeßdampferzeuger (22), einem Brenngasvorwär
mer (21) und einem Vorwärmer (28, 47) zum Aufheizen
der verdichteten Luft der Gasturbinenanlage besteht.
14. Kohlekraftwerk nach Anspruch 12 und 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Wärmetauscher (27, 46) die erste
Stufe und der Vorwärmer (28, 47) die zweite Stufe
eines zweistufigen Vorwärmers für die verdichtete Luft
der Gasturbinenanlage bilden.
15. Kohlekraftwerk nach einem oder mehreren der Ansprü
che 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Gastur
binenanlage aus mindestens zwei parallel angeordneten
Gasturbinen (29, 39) besteht.
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