DE3730641A1 - Verfahren zur herstellung eines magnetisch-induktiven messrohres - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines magnetisch-induktiven messrohresInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Messrohres gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die bei der magnetisch-induktiven Durchflussmessung auftretende
Messspannung ist u. a. abhängig vom Elektrodenabstand und der
mittleren Strömungsgeschwindigkeit des das Messrohr durchflies
senden Mediums. Diese beiden Grössen werden wesentlich von den
geometrischen Abmessungen des Messrohres beeinflusst, sodass
deren möglichst hohe Stabilität anzustreben ist.
Zu diesem Zweck ist es bekannt, einen rohrförmigen Aussenteil,
vorzugsweise eine Metallummantelung vorzusehen, dessen zum Rohr
inneren gerichtete Oberfläche im Spritzgiessverfahren mit Kunst
stoff beaufschlagt wird. Allerdings besitzt Kunststoff im allge
meinen im Vergleich zu Metallen einen hohen Wärmeausdehnungs
koeffizienten sowie eine geringe mechanische Festigkeit insbeson
dere gegenüber Zug, Druck oder Scherung.
Da diese Eigenschaften die geometrischen Abmessungen des Mess
rohrinneren und damit in unerwünschter Weise die Messspannung
beinflussen können, soll die Metallummantelung die rohrförmige
Kunststoffauskleidung formstabilisierend umfassen.
Kühlt nach Beendigung des Spritzgiessens die Kunststoff-Innenaus
kleidung ab, führt der hohe Wärmeausdehnungskoeffizient zu einem
Schwund des Volumens der Innenauskleidung. Dieser Schwund führt
leicht zu einer zumindest teilweisen Ablösung der Innenausklei
dung von der Metallummantelung sowie zu dauerhaften mechanischen
Spannungen im Kunststoff. Die Ablösungen verändern die geometri
schen Abmessungen des Messrohrquerschnitts, was zu Verfälschungen
der Messspannungen führen kann. Die nicht abgebauten mechanischen
Spannungen erhöhen die Gefahr, dass im Kunststoff Risse ent
stehen.
Zwar ist es bekannt, die durch die Ablösung entstandenen
Zwischenräume zwischen Metall-Ummantelung und Kunststoff-
Innenauskleidung mit geeigneten Stoffen, z. B. Silikonkautschuk,
auszufüllen, um so die Massstabilität des Messrohrquerschnitts zu
gewährleisten. Jedoch ist es umständlich, den Füllstoff in die
Zwischenräume einzubringen. Zudem ist es aufwendig, einen
homogenen Innenquerschnitt zu bilden.
Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst
das Problem, ein einfaches und kostengünstiges Herstellungsver
fahren für gattungsgemässe Messrohre zu schaffen, die eine hohe
Formstabilität aufweisen.
Die erfindungsgemässe Lösung besteht darin, dass zunächst ein
rohrförmiges Innenteil als Innenauskleidung aus Kunststoff für
sich gebildet wird. Dies kann insbesondere durch Drehen oder
Fräsen eines Kunststoffrohlings oder im Spritzgiessverfahren er
folgen. Im nächsten Schritt wird die Aussenfläche des rohrförmi
gen Innenteils zumindest teilweise mit einem Material derart ver
sehen, dass davon der Innenteil umgeben und so in seiner Form
stabilisiert ist. Dieses den Aussenteil bildende Material ist so
gewählt, dass der Aussenteil im Vergleich zum Innenteil einen
niedrigeren Wärmeausdehnungskoeffizienten sowie eine höhere
mechanische Festigkeit aufweist.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, dass sich
der Innenteil nach dessen Bildung mechanisch frei entspannen
kann. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit des späteren Auftretens
von Rissen im Material des Innenteils weitgehend vermieden.
Ferner kann sich der Innenteil in seiner Entspannungsphase aus
reichend verfestigen. Das nachträglche Aufbringen des Aussenteils
führt deshalb zu keiner spürbaren Verformung des Innenteilquer
schitts.
Um den Aussenteil mit möglichst geringer mechanischer Belastung
des Innenteils aufzubringen, wird nach einer besonderen Ausbil
dung der Erfindung der Aussenteil durch Beschichtung (vergl. DIN
8580), insbesondere Galvanisieren oder Plasmaspritzen, des Innen
teils erzeugt. Als Beschichtungsmaterial wird vorzugsweise nicht
ferromagnetisches Material verwendet. Mit den Beschichtungsver
fahren wird eine feste Haftung des Aussenteils am Kunststoffin
nenteil erreicht. Bevorzugte Materialien für den Innenteil sind
Fluorkunststoffe, z. B. Teflon (PFA-Perfluoralkoxy) oder Hosta
flon (ETFE-Aethylentetrafluoraethylen), die mit Kupfer oder Nic
kel besonders vorteilhaft beschichtet werden können. Beschich
tungsverfahren, insbesondere Galvanisieren, lassen sich kosten
günstig für die Massenfertigung anwenden.
Nach einer weiteren erfindungsgemässen Ausbildung wird der
Aussenteil aus Schichten unterschiedlichen Materials zusammenge
setzt. Dies erfolgt beispielsweise mittels verschiedener galvani
scher Bäder. Dabei können durch zusätzliche Verwendung von an dem
Innenteil angebrachte Abdeckungen funktionsangepasste Bereiche,
z. B. für ferro-magnetische Polschuhe, chemisch beständige Elek
troden und dergleichen geschaffen werden. Insbesondere können bei
Verwendung von Schichten unterschiedlichen Materials Bereiche
unterschiedlicher Leitfähigkeit und/ oder nichtleitende Bereiche
geschaffen werden, die vorteilhaft der Behinderung von Wirbel
strömen dienen.
Mit besonderem Vorteil wird bei der Bildung des Aussenteils
zunächst eine besonders fest am Kunststoff des Innenteils haften
de Verbindungsschicht aufgebracht, auf die dann weitere Plasma
spritzschichten angeordnet werden.
Wegen weiterer Ausbildungen und deren Vorteile wird auf die
Unteransprüche und die nachfolgende Erläuterung anhand der Zeich
nung verwiesen. Darin zeigen
Fig. 1 das allgemeine Funktionsprinzip der magnetisch-induktiven Durch
flussmessung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäss hergestelltes Messrohr,
Fig. 3 einen Schnitt durch das Messrohr gemäs der Linie III-III der
Fig. 2.
Ein magnetisch-induktiver Durchflussmesser ist gemäss Fig. 1
prinzipiell wie folgt aufgebaut:
durch ein Messrohr 1 strömt eine elektrisch leitende Flüssigkeit,
deren volumetrischer Durchfluss bestimmt werden soll, mit der Ge
schwindigkeit v. Zwei mit dem Strom I durchflossene Erregerspulen
2, 3, die mit Wechsel- oder pulsierender Gleichspannung betrieben
werden, erzeugen im Inneren des Messrohres 1 ein Magnetfeld B.
Der Abgriff der induzierten Spannung erfolgt an zwei Elektroden
4, 5, die in der Wand des Messrohres 1 isoliert angebracht sind.
Das Messrohr 1 weist einen Innenteil 6 als Kunststoff-Innenaus
kleidung und einen Aussenteil 7, vorzugsweise ein rostfreies
Stahlrohr, auf. Der Innenteil 6 hat die Funktion, den
metallischen Aussenteil 7 vom elektrisch leitfähigen Strömungs
medium zu isolieren. In Fig. 2 und 3 sind die der Fig. 1 ent
sprechenden Teile mit denselben Bezugszeichen versehen.
Fig. 2 zeigt ein erfindungsgemäss hergestelltes Messrohr 1 in
Draufsicht auf einen Elektrodenzapfen 8, der noch mit einer
Bohrung zu versehen ist, um in diese eine Elektrode 4 oder 5 ein
zupressen. In der Zwischenebene erstreckt sich vom Messrohr 1
senkrecht zu dessen Längsachse ein Spulenkern 9 bzw. 10, um den
Erregerspulen 2 bzw. 3 gewickelt sind.
Die Erregerspulen 2 bzw. 3 magnetisieren neben den Spulenkernen 9
bzw. 10 ferner Polschuhe 11 bzw. 12, die zwischen Innenteil 6 und
Aussenteil 7 angeordnet sind. Dadurch wird der Vorteil erzielt,
dass sich die Polschuhe 11, 12 nahe am zu messenden Strömungsme
dium befinden und infolgedessen der magnetische Widerstand ver
mindert wird.
Die Enden des Messrohres 1 sind zu Befestigungsflansche 13 bzw.
14 ausgebildet. In die nach aussen gerichtete Oberfläche des
Messrohres sind zudem nutenfärmige Vertiefungen 15 eingelassen.
Gemäss Fig. 3 ist das Messrohr 1 durch flächigausgeformte Stege
16 versteift, deren Aussenränder 17 sich von den Flanschen 13, 14
zur Aussenoberfläche des Messrohres 1 erstrecken. Ferner ist in
Fig. 3 dargestellt, dass durch teilweises Entfernen des Aussen
teils 7 im Bereich eines Elektrodenzapfens 8 und dessen nachträg
liches Bearbeiten in einfacher Weise Schirmhülsen 17 für die
Elektroden 4, 5 gebildet werden können.
Anhand des in Fig. 2 und 3 dargestellten erfindungsgemässen Her
stellungsprodukts wird deutlich: sind Innenteil 6 entsprechend
ausgebildet und Aussenteil 7 bereits im wesentlichen aufgebracht,
so können in einer weiteren Stufe der Nachbearbeitung des Aussen
teils 7 die genannten funktionsbezogenen Elemente (Elektroden
zapfen 8, Spulenkerne 9, 10, Polschuhe 11, 12, Flansche 13, 14,
Nuten 15, Versteifungsstege 16, Schirmhülsen 17) und dergleichen
in einfacher Weise durch bereichsweises Entfernen des Aussenteils
7 realisiert werden.
Claims (17)
1. Verfahren zur Herstellung eines Messrohres (1) für magne
tischinduktive Durchflussmessung, mit wenigstens einem dessen
Hohlraum begrenzenden, rohrförmigen Innenteil (6), bestehend
im wesentlichen aus Kunststoff, und wenigstens einem Aussen
teil (7) anderen Materials, der den Innenteil (6) formstabi
lisierend umfasst und einen niedrigeren Wärmeausdehnungskoef
fizienten sowie eine höhere mechanische Festigkeit als der
Innenteil (6) besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst
der Innenteil (6) gebildet und mechanisch entspannt wird,
und dass dann dessen nach aussen gerichtete Oberfläche ganz
oder teilweise mit dem Aussenteil (7) umgeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
Innenteil (6) und Aussenteil (7) fest, klebend und/oder che
misch miteinander verbunden werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Aussenteil (7) gebildet wird, indem er mittels
Beschichtung auf den Innenteil (6) aufgebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Beschichtung durch elektrolytisches und/oder chemisches Ab
scheiden und/oder thermische Spritzverfahren erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Beschichtung durch Galvanisieren und/oder Plasma
spritzen und/oder Flammspritzen erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Aussenteil (7) aus elektrisch leit
fähigem Material gebildet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das
Material Kupfer ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Aussenteil (7) gebildet wird, indem
mehrere Schichten unterschiedlichen Materials aufgebracht
werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
Materialien unterschiedlich hoher Leitfähigkeit verwendet
werden.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
dass der Aussenteil (7) mehrere übereinander angeordnete
Schichten umfasst.
11. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die einzelnen Schichten des Aussenteils (7) mit räumlich
unterschiedlicher Form aufgebracht werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Aussenteil (7) gebildet wird, indem an
der Aussenwand des Innenteils (6) haftenden Verbindungs
schicht und darüber eine oder mehrere weitere Schichten im
Plasmaspritzverfahren übereinander aufgebracht werden.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Innenteil (6) durch Zusammensetzen
einzelner Kunststoffteile gebildet wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass nach dem Aufbringen des Aussenteils (7)
eine weitere Nachbearbeitungsstufe vorgesehen ist, in der der
Aussenteil (7) gesondert ausgeformt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass
durch Nachbearbeiten des Aussenteils (7) Elektroden (4, 5),
Polschuhe, (Magnet-) Kerne und/ oder Schirme ausgebildet wer
den.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass beim Aufbringen des Aussenteils (7)
funktionsbezogene Baugruppen eingebunden werden.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass der Innenteil (6) aus Fluorkunststoff
besteht.
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