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Die
Erfindung betrifft ein magnetisch induktives Durchflussmessgerät (MID)
mit einem, eine Messrohreinlass- eine Messrohrmitten- und eine Messrohrauslasszone
aufweisenden, elektrisch isolierenden Messrohr zum Einbau in eine
von einem Messstoff durchströmbare,
elektrisch leitende Prozessrohrleitung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Im
Stand der Technik heute bekannte magnetisch-induktive Durchflussmessgeräte sind
Instrumente, die bei ihrem Einsatz in die Rohrleitung, in der sie
den Durchfluss eines strömenden
fluiden Stoffes messen sollen, üblicherweise über Flanschverbindungen
eingebaut werden.
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Der
prinzipielle Aufbau und das Wirkprinzip magnetisch-induktiver Messgeräte sind
beispielsweise beschrieben im Lexikon der Mess- und Automatisierungstechnik,
herausgegeben von Elmar Schrüfer,
VDI-Verlag, Düsseldorf
1992, S. 262–263.
Aufgrund des Wirkprinzips können
magnetisch-induktive Messgeräte
nur zur Messung des Durchflusses von elektrisch leitfähigen fluiden
Stoffen eingesetzt werden. Unter fluiden Stoffen ist hier in erster
Linie eine Flüssigkeit
zu verstehen, es könnte
aber auch ein Gas sein.
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Gattungsgemäße magnetisch-induktive
Durchflussmessgeräte
weisen ein elektrisch isolierendes Messrohr auf, welches beispielsweise
ein gespritztes oder gegossenes oder aus einem Faserverbundwerkstoff
in Wickeltechnik hergestelltes Kunststoffrohr sein kann. Solche
Messrohre sind kostengünstig
herzustellen, denn es entfällt
die bei Metallrohren gegebene Notwendigkeit, eine zusätzliche
elektrisch nicht leitfähige Innenrohrauskleidung
anzubringen.
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Magnetisch-induktive
Messgeräte
finden Verwendung in einer Reihe von industriellen Prozessanlagen,
beispielsweise im Bereich der Wasserwirtschaft (Durchflussmessung
in der Trinkwasserbereitung und Abwasseraufbereitung), im Bereich
der chemischen und petrochemischen Industrie (Durchflussmessung
von Wasser, Säuren,
Laugen, etc.), im Bereich der pharmazeutischen Industrie oder im
Bereich der Lebensmittelindustrie (Durchflussmessung von Wasser,
Säften,
Bier, Milchprodukten etc.). Die das zu messende Fluid führenden
Prozessrohrleitungen sind dort meistens aus Metall, beispielsweise
Edelstahl, ausgeführt.
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Wird
also ein gattungsgemäßes Messgerät in ein
metallisches Rohrsystem eingebaut, so wird dieses Rohrsystem an
der Messstelle elektrisch getrennt. Über dem elektrisch isolierenden
Messrohr kann sich in der Folge eine elektrische Potentialdifferenz
aufbauen. Diese führt
zu einem Potentialausgleichstrom, der über das Medium im Messrohr
des MID fließt.
Dieser Potentialausgleichstrom oder auch Fremdstrom, kann zum Ausfall der
Messung oder zu fehlerhaften Messungen führen, aber auch zur elektrochemischen
Zerstörung
der Elektroden.
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Bekannte
technische Lösungen
zur Umgehung dieses Problems schaffen einen Potentialausgleich zwischen
den beiden messgeräteseitigen
Enden der Prozessrohrleitung durch eine elektrische Verbindung der beiden
Prozessrohrenden über
relativ dicke, extern verlaufende Kabel oder Bänder, die bei der Installation
des magnetisch-induktiven Messgerätes montiert werden müssen. Das
ist aufwändig
und teuer. Aus der
DE
37 30 641 A1 ist ein induktives Durchflussmessgerät mit den
oberbegrifflichen Merkmalen des Anspruches 1 bekannt. Diese Anordnung
stellt aber noch keine Vereinfachung hinsichtlich der Erdung oder
des Potentialausgleiches beim Einbau in eine Prozessleitung dar.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gattungsgemäßes magnetisch-induktives Durchflussmessgerät zu schaffen,
bei dem auf einfache Weise bei Einbau in eine elektrisch leitende
Prozessrohrleitung ein Potentialausgleich zwischen den beiden geräteseitigen
Enden der Prozessrohrleitung erfolgt.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch ein gattungsgemäßes magnetisch-induktives
Durchflussmessgerät
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.
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Erfindungsgemäß also umfasst
die Messrohrwand einen von der Messrohreinlass – zur Messrohrauslasszone verlaufenden
elektrischen Verbindungsleiter, derart dass in der Messrohreinlass – und Messrohrauslasszone
der Verbindungsleiter elektrisch mit der Prozessrohrleitung verbindbar
ist. Der Vorteil des solchermaßen
erfindungsgemäßen magnetisch-induktiven
Durchflussmessers liegt darin, dass der elektrische Verbindungsleiter
zur Herstellung des Potentialausgleichs ein integrierter Bestandteil
des Messgerätes
ist und der Potentialausgleich nicht im Anschluss an die Messgeräteinstallation
in aufwändiger
Art und Weise durch einen externen Leiter hergestellt werden muss.
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Gemäß der Erfindung
ist der Verbindungsleiter elektrisch und mechanisch mit messrohreinlass-
und auslassseitig an dem Messrohr befindlichen metallischen Flanschen
verbindbar. Die Verbindung des integrierten Verbindungsleiters mit
den Geräteflanschen
kann auf diese Weise bereits bei der Geräteherstellung erfolgen, so
dass dann beim Einbau des Messgerätes und seiner Verbindung mit
den Enden der Prozessrohrleitung über die metallischen Flansche
sofort der Potentialausgleich sichergestellt ist.
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Gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung sind die messgeräteseitigen Flansche als Loseflansche
ausgebildet. Sie weisen ein ringförmiges Zwischenstück auf,
auf das ein Flanschring in axialer Richtung aufschiebbar ist, und
auf dem der Flanschring nach dem Aufschieben in radialer Richtung
durch selbsthemmenden Reibschluss gehalten ist. Derartige messgeräteseitige
Loseflansche wurden bereits vorgeschlagen. Sie erlauben die Herstellung
von flexibel zu handhabenden messgeräteseitigen Flanschanschlüssen, indem die
Anpassung des Flanschringes an das Messrohr erst im Anschluss an
die Geräteendmontage
durch die Auswahl eines geeignet dimensionierten Zwischenstückes erfolgt.
Die Verdrehsicherung des Flansches gegenüber dem Zwischenstück kann
demnach über
den selbsthemmenden Reibschluss zwischen dem Zwischenstück und dem
Flanschring erzielt werden. Insbesondere tritt ein solcher selbsthemmender
Reibschluss auf, wenn die beiden Teile über einen Konus mit einem Winkel < 10° zusammengefügt werden.
Für die
axiale Sicherung, d. h., das Verhindern einer axialer Verschiebung
des Loseflansches auf dem Messrohr, sind im Stand der Technik verschiedene
Lösungen
in Verwendung, die aber alle eher unwirtschaftlich sind, z. B. die Verwendung
und Anbringung eines separaten Bauteils, was einen zusätzlichen
Arbeitsgang bedeutet und möglicherweise
eine Schwächung
des Kunststoffrohres zur Folge an der Anbringungsstelle dieses separaten Bauteiles
zur Folge hat.
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Ein
erfindungsgemäßer, in
die Messrohrwand integrierter Verbindungsleiter kann eine axiale
Verschiebung des Loseflansches auf dem Messrohr vor dem Fertigstellen
der Flanschverbindung verhindern und damit eine zusätzliche
vorteilhafte Funktion als Montagehilfe erfüllen.
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Dazu
ist insbesondere eine Ausführungsform
vorteilhaft, bei der der Verbindungsleiter ein längserstreckter Leiter mit L-förmig abgewinkelten
Verankerungslaschen ist, die die dem Messstoff abgewandte Messrohrbegrenzungsfläche nach
außen überragen.
Beispielsweise kann der längserstreckte
Leiter ein Rundstab mit L-förmig
abgewinkelten Endstücken
sein, oder ein bandförmiges
Leiterblech mit L-förmig
abgewinkelten Verankerungslaschen, oder auch eine metallische Schiene,
die sich über
die ganze Länge
des MID zwischen den beiden Loseflanschen erstrecken kann. Sie kann
vorteilhafterweise ca. 0,5–2
mm, vorzugsweise 1 mm dick sein.
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Vorteilhafterweise überragen
dabei die Verankerungslaschen bzw. Endstücke die äußere Messrohrbegrenzungsfläche um so
viel, dass sie als Anschlag für
die Loseflansche wirken und dadurch eine Verschiebung der Loseflansche
auf dem Messrohr in Richtung auf die Messrohrmitte hin verhindert
wird. Insbesonders vorteilhaft ist es, wenn sie so weit herausragen,
dass sie eine Verschiebung des Zwischenstückes verhindern, der Flanschring
sich aber noch problemlos darüber
schieben lässt.
Für die
Geräteherstellung
ist es von Vorteil, wenn der Flanschring sich über das Zwischenstück schieben
lässt,
denn dann kann der Flanschring unabhängig vom Messrohr als letztes
Teil in der Fertigungskette angebracht werden.
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Die
elektrische Verbindung zwischen den Verankerungslaschen bzw. Endstücken des
Verbindungsleiters und den Flanschen erfolgt vorteilhafterweise
durch Form-, Kraft- oder
Stoffschluss, beispielsweise durch Punktschweißen oder durch eine Schraubverbindung.
Dann ist mit der elektrischen Verbindung auch gleichzeitig eine
gute mechanische Verbindung gegeben, die für einen Verschiebe- und Verdrehschutz
des Zwischenstückes
auf dem Messrohr sorgt.
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Der
Verbindungsleiter kann innerhalb der Messrohrwand so eingebracht
sein, dass er nahe deren dem Messstoff abgewandten Begrenzungsfläche verläuft, beispielsweise
ca. 1 mm unterhalb dieser in der Messrohrwand.
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Das
Messrohr kann dabei in vorteilhafter Weise aus einem Faserverbundwerkstoff,
beispielsweise aus einem glasfaserverstärkten Kunststoff, in Wickeltechnik
gebildet sein, wobei der Verbindungsleiter beim Wickeln des Rohres
mit eingewickelt wird.
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Das
Messrohr kann auch aus Keramik bestehen, wobei dann der Verbindungsleiter
im Zuge der Rohrfertigung in den Kermikgrünling mit eingebracht und anschließend mit
eingebrannt werden kann.
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In
sehr vorteilhafter Ausführungsform
kann das Messrohr auch aus einem Thermoplastmaterial in Spritz-
oder Gießtechnik
gebildet sein, wobei der Verbindungsleiter wenigstens teilweise
innerhalb der Messrohrwand verläuft,
beispielsweise eingegossen oder eingespritzt ist.
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Um
eine gute mechanische Verbindung des Verbindungsleiters mit dem
Messrohr zu erreichen, ist es von Vorteil, wenn dieser wenigstens
zonenweise, gelocht oder perforiert ist. Günstig ist beispielsweise ein Lochanteil
von ca. 20–60%
bezogen auf die Verbindungsleiteroberfläche. Dabei ist die Breite des
Verbindungsleiters dann so bemessen, dass ein noch ausreichend großer den
Strom führender
Querschnitt verbleibt. In den Löchern
der Lochstruktur verzahnt sich der Verbindungsleiter mit dem Material
der Messrohrwand, was eine sehr gute mechanische Kopplung zwischen
dem Verbindungsleiter und der Messrohrwand zur Folge hat.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass an dem Verbindungsleiter
wenigstens ein die dem Messstoff abgewandte Messrohrbegrenzungsfläche nach
außen überragendes
Verankerungsteil angebracht ist, an dem Baugruppen oder Komponenten
des Magnetisch-induktiven Messgerätes befestigbar sind. Dies
können
zusätzliche
angelötete
radial ausgerichtete Gewindestangen sein, die die äußere Messrohroberfläche überragen
und der Fixierung von weiteren an das Messrohr anzubauenden Teilen
des Messsystems dienen, beispielsweise des Magnetsystems.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäß in die Messrohrwand eingebrachten
Verbindungsleiters liegt darin, dass dieser die elektrische Kontaktierung
und somit Erdung von weiteren metallischen Abschirmschichten, die
möglicherweise
in die Rohrwand mit eingebaut sind, in Verbindung auch mit den entsprechend
zu erdenden Teilen des Magnetsystems ermöglicht wird.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung und weitere Vorteile
sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Anhand
der Zeichnungen, in denen zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt sind, sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung näher
erläutert
und beschrieben werden.
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Es
zeigen:
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1 im
Längsschnitt
die schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Durchflussmessgerätes, mit
einem metallischen Verbindungsleiter und Loseflanschen zur Verbindung
mit einem metallischen Prozessrohr, und
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2 im
Längsschnitt
die schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Durchflussmessgerätes, mit
an dem Verbindungsleiter angebrachten Verankerungsteilen und daran befestigten
Komponenten und Baugruppen des Durchflussmessgerätes.
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1 also
zeigt im Längsschnitt
die schematische Darstellung eines magnetisch-induktiven Messgerätes 1 zur Verbindung
mit einer metallischen Prozessrohrleitung 10, mit einem
Messrohr 8, welches aus einem elektrisch isolierenden Material
besteht. Im Längsschnitt
der 1 ist nur die obere Hälfte des Messgerätes 1 und
der Prozessrohrleitung 10 gezeigt sowie die Rohrmittelachse 18,
die gleichzeitig die Rotationssymmetrieachse ist. Das Messrohr 8 ist
beispielsweise hier aus einem elektrisch isolierenden Faserverbundwerkstoff
in Wickeltechnik hergestellt, es könnte allerdings auch aus einem
Thermoplast-Material gespritzt oder gegossen sein, oder auch aus
Keramik bestehen.
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An
der Messrohreinlasszone 2 und der Messrohrauslasszone 6 ist
die Messrohrwand 12 konusförmig aufgeweitet, in einer
Art, dass die Konusspitze in Richtung auf die Messrohrmittelzone 4 weist.
An die auf diese Art an den Messrohrenden entstandenen konusförmigen Schultern
stützen
sich die Zwischenstücke 20 der einlass-
und auslass seitig an dem Messrohr 8 befindlichen, als Loseflansche
ausgebildeten Flansche 16. Die Außenkonturflächen der konusförmigen Messrohrendstücke und
die Innenkonturflächen
der Zwischenstücke 20 der
Loseflansche 16 sind aneinander angepasst, so dass beim
Befestigen der Flansche durch Verschrauben in an sich bekannter
Weise mit dem entsprechenden, prozessrohrseitigen Gegenflansch 36 mittels Flanschschrauben 38 die
Kräfte
der Flanschverbindung durch Form- und Kraftschluss auf das Messrohr 8 übertragen
wird. In dem Beispiel der 1 ist die
Außenkonturfläche der
messrohrendseitigen Rohrwandaufweitung als glatter Konus mit einem
Konuswinkel β von
etwa 30° gezeigt,
was selbstverständlich
nur eine von mehreren Möglichkeiten
zur Realisierung einer Loseflanschverbindung ist.
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Jeder
Loseflansch 16 umfasst als zweiten Bestandteil einen Flanschring 22,
der in axialer Richtung auf das Zwischenstück 20 aufschiebbar
ist. Nach dem Aufschieben – diese
Position ist in der 1 gezeigt – ist der Flanschring 22 auf
dem Zwischenstück 20 durch
selbsthemmenden Reibschluss gehalten. In dem Beispiel der 1 sind
der Flanschring 22 und das Zwischenstück 20 über einen
Konuswinkel α von
etwa 10° verbunden.
Es hat sich gezeigt, dass bei diesem Winkel eine sehr gute selbsthemmende
Reibschlussverbindung bewirkt wird.
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Andere
denkbare und im Zusammenhang mit der Erfindung verwendbare Arten
einer Loseflanschverbindung sind hier aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt,
sollen aber von der Erfindung dennoch mit umfasst sein.
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Von
der Messrohreinlass – zur
Messrohrauslasszone verläuft,
eingebettet in der Messrohrwand 8 nahe deren dem Messmedium
abgewandten Messrohrbegrenzungsfläche 24, ein elektrischer
Verbindungsleiter 14. Dieser ist als metallische Schiene
ausgeführt
mit L-förmig
abgewinkelten Endstücken 26.
Die Schiene 14 erstreckt sich in dem Bereich zwischen der
Messrohreinlass- und der Messrohrauslasszone 2, 6 und
ist etwa 0,5–2
mm dick, vorzugsweise etwa 1 mm. Der Verbindungsleiter 14 verläuft beispielsweise
in einem Abstand von ca. 1 mm unterhalb der dem Messstoff abgewandten
Messrohrbegrenzungsfläche 24 parallel
zu einer Mantellinie des Messrohres 8.
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Bei
der Herstellung des Messrohres aus Faserverbundwerkstoff wird der
Verbindungsleiter 14 in die oberen Schichten des Messrohres
eingelegt und durch den weiteren Wi ckelprozess fixiert und auf diese
Weise mit eingewickelt. Nach der Aushärtung des Faserverbundmaterials
ist sie unverrückbar
in ihrer Position fixiert. Eine nachträgliche Anbringung eines potentialausgleichenden
Leiters wie bei den bekannten Lösungen
im Stand der Technik ist nicht mehr nötig. Im Falle eines aus Thermoplast
gegossenen oder gespritzten Messrohres wird der Verbindungsleiter 14 in
die Messrohrwand 12 mit eingegossen oder mit umspritzt.
Bei der Herstellung des Messrohres aus Keramik kann der Verbindungsleiter 14 in
die äußeren Schichten
des Rohr-Grünlings mit
eingebracht werden, wobei er dann beim Brennen des keramischen Messrohres
fest mit eingebracht wird.
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Um
eine gute mechanische Verbindung des Verbindungsleiters mit dem
Messrohr zu erreichen ist es von Vorteil, wenn dieser wenigstens
zonenweise, gelocht oder perforiert ist. Diese Ausführungsvariante
eines Verbindungsleiters ist in 2 gezeigt,
die in schematischer Darstellung eine Abwandlung der Ausführungsform
nach 1 zeigt und in der gleiche oder gleichwirkende
Elemente oder Bauteile die gleichen Bezugsziffern wie in 1 tragen,
ergänzt
um den Buchstaben „a". Der Verbindungsleiter 14a weist
Löcher 15a mit
einem Lochanteil von ca. 20%–60%,
bezogen auf die Verbindungsleiteroberfläche, auf. Dabei ist die Breite
des Verbindungsleiters dann so bemessen, dass ein noch ausreichend
großer
den Strom führender
Querschnitt verbleibt. In den Löchern
der Lochstruktur verzahnt sich der Verbindungsleiter bei der Herstellung
mit dem Material der Messrohrwand. Beim Umgießen oder Umspritzen etwa fließt Thermoplastmaterial
in die Löcher,
beim Umwickeln mit Schichten aus Faserverbundwerkstoff wird der
Faserverbundwerkstoff in die Löcher
hineingedrückt.
Auf diese Weise wird eine sehr gute mechanische Kopplung zwischen
dem Verbindungsleiter und der Messrohrwand erreicht.
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Die
Endstücke 26 überragen
die dem Messstoff abgewandte Messrohrbegrenzungsfläche 24 nach
außen
hin. Der überstehende
Teil Endstücke 26 ist
so bemessen, dass er als Anschlag für die Zwischenstücke 20 der
Loseflansche 16 dient und damit deren axiale Verschiebung
in Richtung auf die Messrohrmittelzone 4 hin verhindert.
Insofern können
die Endstücke 26 auch
als Verankerungslaschen bezeichnet werden.
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Die
Zwischenstücke
sind dazu geteilt ausgeführt
und werden erst verbunden, wenn sie auf der konusförmigen Schulter
der Messrohrein- bzw. -Auslasszonen 2, 6, angebracht wurden.
Diese Art der geteilten Ausführung
von Loseflansch-Zwischenstücken
ist im Prinzip bekannt.
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Die
Endstücke 26 des
Verbindungsleiters 14 sind über Schraubverbindungen 40 an
den Zwischenstücken 20 befestigt.
Durch die Verschraubung wird zweierlei bewirkt: erstens wir das
Zwischenstück 20 und
damit der ganze Loseflansch 16 fest mit dem Messrohr 8 verbunden,
und zweitens wird eine elektrisch leitfähige Verbindung zwischen den
Loseflanschen 16 und dem elektrisch leitfähigen Verbindungsleiter 14 hergestellt. Alternativ
können
die Endstücke 26 des
Verbindungsleiters 14 auch über Punktschweißverbindungen 42a,
wie in 2 gezeigt, oder andere stoff- und/oder form- und/oder
kraftschlüssige
Verbindungstechniken bewerkstelligt werden.
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Wenn
nun das magnetisch-induktive Messgerät mit dem elektrisch isolierenden
Messrohr 8 in eine Prozessrohrleitung 10 mit metallischen
oder anderweitig elektrisch leitfähigen Prozessrohren über metallische oder
anderweitig elektrisch leitfähige
Rohrflansche 36 eingebaut wird, so entsteht beim Verbinden
der Rohrflansche 36 mit den Loseflanschen am magnetisch-induktiven
Messgerät 1 eine
leitende Verbindung zwischen den beiden Prozessrohrendstücken, zwischen
denen das magnetisch-induktive Messgerät eingebaut ist über den
elektrisch leitenden Verbindungsleiter 14. Somit ist mittels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
nach 1 auf einfache Weise ein Potentialausgleich über das
elektrisch isolierende Messrohr 8 hinweg geschaffen.
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Die
Endstücke 26 überragen
die Messrohrbegrenzungsfläche 24 nur
so weit, dass sie eine axiale Verschiebung des Zwischenstückes 20 zwar
verhindern, der Flanschring 22 sich aber noch problemlos
darüber schieben
lässt.
Der Vorteil dieser Ausführungsform
liegt darin, dass eine Anpassung des Flanschringes an die tatsächlichen
Einbaugegebenheiten, insbesondere an den Rohrdurchmesser und die
Rohrflanschgröße der Prozessrohrleitung,
in die das magnetisch-induktive Messgerät eingebaut werden soll, nicht
bereits bei der Gerätefertigung
geschehen muss, sondern noch vor Ort kurz vor der Montage durch
Auswahl und Vor-Ort-Montage eines geeignet dimensionierten Flanschringes
geschehen kann. Es müssen
somit nicht für
jeden Prozessrohdurchmesser gesondert passende magnetisch-induktive
Messgeräte
vorrätig
gehalten werden.
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Bei
der in 2 im Längsschnitt
gezeigten zweiten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Durchflussmessgerätes 1a sind
an dem Verbindungsleiter 14a vier Ver ankerungsteile 28a, 29a, 30a, 31a angebracht.
An diesen ist als Baugruppe das Magnetsystem 32a des magnetisch-induktiven
Messgerätes,
welches aus mehreren Blechteilen zusammengesetzt ist, und als Komponenten
die Erregerspulen 34a befestigt Es können auch noch weitere Baugruppen
oder Komponenten wie beispielsweise elektronische Signalerfassungs-
oder -Vorverarbeitungsmodule oder Ansteuerungsmodule an den Verankerungsteilen
befestigt sein. Dazu ist es gegebenenfalls erforderlich, auch mehr
als die hier in 2 gezeigten vier Verankerungsteile
anzubringen. Je nach konstruktivem Aufbau des magnetisch-induktiven
Messgerätes
sind allerdings auch Ausführungsformen
mit weniger als vier Verankerungsteilen denkbar.
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Die
Verankerungsteile 28a, 29a, 30a, 31a sind
hier radial ausgerichtete Gewindestangen, die an den Verbindungsleiter 14a angelötet sind.
Selbstverständlich
kommen auch alle anderen bekannten Befestigungsverfahren für die Verbindung
der Verankerungsteile 28a, 29a, 30a, 31a mit
dem Verbindungsleiter 14a in Frage. Dabei erfolgt die Befestigung
der Verankerungsteile 28a, 29a, 30a, 31a an
dem Verbindungsleiter 14a bevor dieser in der Messrohrwand
eingebracht wird. Die Befestigung der Komponenten 34a oder
Baugruppen 32a an den Verankerungsteilen 28a, 29a, 30a, 31a kann
auf verschiedene Arten geschehen, entweder über ein Schraubgewinde, aber
auch durch Löten,
Punktschweißen,
Stecken, Rasten oder ähnlichen
bekannten lösbaren
oder unlösbaren
Verbindungstechniken.
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Auch
das Schutzgehäuse 44a,
welches in 2 schematisch angedeutet ist,
kann an den Verankerungsteilen 28a, 29a, 30a, 31a befestigt
werden. Es kann aber auch an der Messrohraußenwand befestigt sein.
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Das
magnetisch-induktive Messgerät 1a nach 2 weist
eine in die Messrohrwand 12a integrierte Abschirmschicht 46a auf,
was bei magnetisch-induktiven Messgeräten nicht unüblich ist. Über einen
Abschirmverbindungsleiter 48a ist diese Abschirmschicht
mit der Verbindungsleiter 14a elektrisch verbunden. Auch
der Abschirmverbindungsleiter kann bei der Rohrherstellung mit in
die Messrohrwand 12a eingewickelt, eingespritzt oder eingegossen
werden. Somit wird über
den Verbindungsleiter 14a beim Einbau des magnetisch-induktiven
Messgerätes 1a in
eine elektrisch leitfähige
Prozessrohrleitung 10a gleichzeitig auch noch die Abschirmschicht
elektrisch geerdet, eine gesonderte Erdungskontaktierung der Abschirmschicht 46a entfällt.
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Die
folgende Auflistung fasst noch einmal die mit einem erfindungsgemäßen magnetisch-induktiven Messgerät zu erzielenden
Vorteile zusammen:
- • Elektrische Erdung der Flansche
- • Fremdstromumgehung
- • Verdrehschutz
der Flansche
- • Axialer
Flanschanschlag und Führung
- • Mechanische
Halterung bei der Montage des Magnetsystems
- • Elektrische
Kontaktierung (Erdung) der metallischen Komponenten des Magnetsystems
und der Abschirmungen im Messrohr.
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Die
in den
1 und
2 schematisch dargestellten
Ausführungsformen
sind als exemplarische Beispiele zu sehen. Bezugszeichenliste
1, 1a | Magnetisch-induktives
Messgerät |
2, 2a | Messrohreinlasszone |
4, 4a | Messrohrmittelzone |
6, 6a | Messrohrauslasszone |
8, 8a | Messrohr |
10, 10a | Prozessrohr |
12, 12a | Messrohrwand |
14, 14a | Verbindungsleiter |
15a | Löcher im
Verbindungsleiter |
16, 16a | Flansch |
18, 18a | Messrohrmittelachse |
20, 20a | Zwischenstück des als
Loseflansch ausgebildeten Flanschs 16 |
22, 22a | Flanschring
des als Loseflansch ausgebildeten Flanschs 16 |
24, 24a | Messrohrbegrenzungsfläche |
26, 26a | Verankerungslaschen
am Verbindungsleiter |
28a, 29a, 30a, 31a | Verankerungsteil |
32a | Baugruppe |
34a | Komponente |
36, 36a | Prozessrohrseitiger
Gegenflansch |
38, 38a | Flanschschraube |
40 | Schraubverbindung |
42a | Punktschweißverbindung |
44a | Schutzgehäuse |
46a | Abschirmschicht |
48a | Abschirmverbindungsleiter |