DE3718275A1

DE3718275A1 - Kunststoffrohr

Info

Publication number: DE3718275A1
Application number: DE19873718275
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Ing Grad Teschner; Ulrich Dipl Ing Koch
Original assignee: Kabelmetal Electro GmbH
Current assignee: Kabelmetal Electro GmbH
Priority date: 1987-05-30
Filing date: 1987-05-30
Publication date: 1988-12-15

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Rohr aus Kunststoff zur Aufnahme von Kabeln und/oder Rohrleitungen, dessen innere Oberfläche mit einem Gleitmittel beschichtet ist (DE-OS 35 39 304).

Derartige Rohre werden beispielsweise als Schutzrohre für elektrische und/oder optische Kabel im Erdboden verlegt. Die Kabel werden in die verlegten Rohre eingezogen, wozu geeignete Vorrichtungen bekannt sind. Je länger die Einziehstrecke ist desto größer wird die Reibung zwischen Kabel und Rohr. Zur Überwindung der Reibung müssen erhebliche Kräfte aufgewendet werden, die leicht zu Beschädigungen der Kabel führen können. Das gilt beson ders dann, wenn es sich um empfindliche Kabel, wie Nachrichtenkabel, handelt, insbesondere für Kabel mit Lichtwellenleitern. Auch für Rohrleitungen gilt diese Tatsache.

Durch die DE-OS 35 39 304 ist ein Rohr aus Kunststoff bekannt, dessen innere, profilierte Wandung mit einem Gleitmittel versehen ist, das in den Vertiefungen der Profilierung eingelagert ist. Es soll dadurch verhindert werden, daß das Gleitmittel bereits nach nur einem Einziehvorgang vollständig abgetragen wird. Durch die Profilierung ist der Aufwand zur Herstellung dieses bekannten Rohres relativ hoch. Das Gleitmittel kann nur auf relativ kurzen Längen in das Rohr eingebracht werden, wobei es sich stets im jeweils unten liegenden Bereich des Rohres sammeln wird. Der in den Vertiefungen der Profilierung liegende Teil des Gleitmittels bleibt außerdem unwirksam, da das Kabel bzw. die Rohrleitung beim Einziehen oben auf der Profilierung aufliegt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rohr zum Einziehen von Kabeln und/oder Rohrleitungen anzugeben, das einfach herstellbar und an jeder Stelle seiner inneren Oberfläche mit dem Gleitmittel beschichtet ist.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das Rohr aus einem einseitig mit dem Gleitmittel beschichteten Band geformt ist, das an seinen beiden Längskanten über seine ganze Länge Verschlußelemente aufweist, die am fertigen Rohr einen in Längsrichtung verlaufenden Verschluß bilden.

Ein derartiges Rohr läßt sich besonders einfach fertigen, da das als Ausgangsprodukt dienende Band einfach und problemlos mit einer festhaftenden Schicht eines Gleit mittels versehen werden kann. Dieses Gleitmittel kann auf der gesamten Oberfläche des Bandes, die im fertigen Rohr die Innenfläche darstellt, aufgebracht werden. Durch die Verwendung eines Bandes, aus dem das Rohr erst zu formen ist, ergibt sich der weitere Vorteil, daß größere Rohrlängen in einem Stück verlegt werden können. Es kann nämlich relativ mehr "Band" als "Rohr" auf einer Spule transportiert werden, aus dem heraus am Verlegeort das Rohr geformt wird. Dabei kann außerdem ein Kabel bzw. eine Rohrleitung vor dem Verschließen des Rohres in dasselbe eingebracht und gleichzeitig mit demselben verlegt werden. Das gut haftende und gleichmäßig im Rohr verteilte Gleitmittel stellt außerdem sicher, daß sowohl beim nachträglichen Einziehen als auch beim Auswechseln auf Kabeln bzw. Rohrleitungen keine zu große Reibung entsteht. Beschädigungen der Kabel bzw. Rohrleitungen durch zu große Zugkräfte können daher nicht auftreten. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.

Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in den Zeichnungen dargestellt.

Es zeigen:

Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Band zur Herstellung eines Rohres nach der Erfindung.

Fig. 2 einen Querschnitt durch das Rohr.

Fig. 3 in schematischer Darstellung eine Formungseinrich tung für das Rohr.

In Fig. 1 ist ein beispielsweise aus Polyäthylen be stehendes Band 1 gezeigt, das eine beliebige Breite haben kann. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind an beiden Längskanten des Bandes 1 mechanische Verschlußelemente 2 und 3 angebracht, die durch einrastende Elemente nach Art von Nut und Feder miteinander verbunden werden können. Auf der einen Seite des Bandes 1 ist eine Schicht 4 aus einem Gleitmittel aufgetragen. Das Band 1 kann vorzugs weise mittels eines Extruders hergestellt werden. Die Schicht 4 des Gleitmittels kann unmittelbar nach dem Austritt aus dem Extruder aufgetragen werden. Nach Kühlung und Trocknung kann das beschichtete Band 1 auf eine Spule aufgewickelt werden.

Die mechanischen Verschlußelemente 2 und 3 können auch anders als in den Zeichnungen dargestellt ausgeführt sein. So sind beispielsweise auch Klett- oder Druckknopf verschlüsse möglich. Es können aber auch Klebschichten eingesetzt werden, die ebenfalls fest zusammengefügt werden können.

Das Band 1 wird zur Bildung eines Rohres 5 längsein laufend zu dem Rohr geformt, wobei sich entsprechend Fig. 2 die Verschlußelemente 2 und 3 aneinander legen. Nach deren Einrasten ist das Rohr 5 mit einem in Längsrichtung durchgehenden Verschluß verschlossen. Die Schicht 4 des Gleitmittels liegt jetzt innen und bedeckt die ganze innere Oberfläche des Rohres 5. Die Verschlußelemente 2 und 3 sind auch in Fig. 2 als einrastende Elemente dargestellt. Es können zwischen den beiden abstehenden Stegen aber auch Klebschichten vorhanden sein. Die Klebschichten können allerdings auch so angebracht sein, daß sich eine überlappende Verschlußstelle ergibt.

Das Rohr 5 kann prinzipiell bereits im Herstellerwerk geformt und als solches auf einer Spule zum Verlegeort transportiert werden. In bevorzugter Ausführungsform wird jedoch das Band 1 auf einer Spule 6 zum Verlegeort transportiert und erst dort zum Rohr 5 geformt. Es wird dazu von der Spule 6 abgezogen und einer beispielsweise konisch ausgeführten Formungseinrichtung 7 zugeführt, in welcher es zum Rohr 5 gebogen wird. Die Verschlußelemente 2 und 3 können hinter der Formungseinrichtung 7 mittels Walzen 8 und 9 zusammengedrückt und dadurch verschlossen werden. Das Rohr 5 kann dann unmittelbar in Richtung des Pfeiles 10 verlegt werden. Es ist bei dieser Verlegeart auch möglich, gleichzeitig mit dem Rohr 5 ein Kabel 11 bzw. eine Rohrleitung zu verlegen, das bzw. die von einer Spule 12 abgezogen und zusammen mit dem Band 1 in die Formungseinrichtung 7 eingebracht wird.

Claims

1. Rohr aus Kunststoff zur Aufnahme von Kabeln und/oder Rohrleitungen, dessen innere Oberfläche mit einem Gleitmittel beschichtet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (5) aus einem ein seitig mit dem Gleitmittel beschichteten Band (1) geformt ist, das an seinen beiden Längskanten über seine ganze Länge Verschlußelemente (2, 3) aufweist, die am fertigen Rohr (5) einen in Längsrichtung verlaufenden Verschluß bilden.

2. Rohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußelemente (2, 3) als einrastende Elemente nach Art Nut und Feder ausgebildet sind.

3. Rohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußelemente (2, 3) als Klebschichten ausgebildet sind.

4. Verfahren zum Verlegen eines Rohres nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Band (1) am Verlegeort von einer Spule (6) abge zogen und in einer Formungseinrichtung (7) zu einem Rohr (5) geformt wird, dessen Längskanten zu einem Verschluß zusammengefügt werden und daß das so fertiggestellte Rohr (5) anschließend verlegt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit dem Rohr (5) ein Kabel (10) bzw. eine Rohrleitung verlegt wird, das bzw. die vor dem Verschließen des Rohres (5) in dasselbe eingebracht wird.