DE3713302A1 - Verfahren zum versteifen des metallischen chassis, insbesondere der bodengruppe von personenkraftwagen - Google Patents
Verfahren zum versteifen des metallischen chassis, insbesondere der bodengruppe von personenkraftwagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Versteifen des
metallischen Chassis, insbesondere der Bodengruppe von
Personenkraftwagen.
Personenkraftwagen werden bisher über ihre Dachkonstruk
tion versteift. Bei sogenannten Coupes und Kabrioletts,
die kein starres Dach haben, erfolgt die Versteifung
über einen sogenannten "Überrollbügel". Abgesehen von
der unbefriedigenden Ästhetik eines solchen Bügels
am Kabriolett behindert der Bügel auch den Freiraum
über dem Fahrzeug.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges
Verfahren zum Versteifen von Personenkraftwagen anzu
geben, das ohne Dachkonstruktion, Überrollbügel oder
dergleichen auskommt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch folgende Schritte
gelöst:
- A. Man beschichtet die Innenseite des Chassis, insbe sondere der Bodengruppe mit einem saugfähigen, tex tilen Werkstoff;
- B. tränkt diesen Werkstoff mit einem fließfähigen Kunst harz;
- C. legt den getränkten Werkstoff unter Druckausübung formschlüssig an die innere Oberflächenstruktur des Chassis an und
- D. läßt das Kunstharz im textilen Werkstoff unter Druck aushärten.
Die nachstehende Beschreibung bevorzugter Ausführungs
formen der Erfindung dient im Zusammenhang mit beilie
gender Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 die beschichtete Innenseite eines
Kraftfahrzeug-Chassis;
Fig. 2 eine Schnittansicht entlang der Linie
2-2 und
Fig. 3 eine schaubildliche Ansicht eines
Kabrioletts.
In Fig. 1 ist schaubildlich die Innenseite eines me
tallischen Chassis 1, insbesondere der Bodengruppe 2
für einen Personenkraftwagen in Form eines Kabrioletts
dargestellt. Die gesamte Innenseite ist, vgl. auch die
Schnittansicht gemäß Fig. 2, mit einem versteifenden
Belag 3 überzogen, der es ermöglicht, auf die sonst bei
Personenkraftwagen vorgeschriebene Dachkonstruktion
oder einen Überrollbügel zu verzichten.
Der Versteifungsbelag wird in folgender Weise aufge
bracht: Man beschichtet zunächst die - gegebenenfalls
vorher entsprechend gereinigte - Innenseite des Chassis
mit einem saugfähigen, textilen Werkstoff, beispiels
weise einem gewebten, gewirkten oder gestrickten Werk
stoff oder auch einem Vlies. Der textile Werkstoff kann
aus Aramid-, Polyester-, Polyamid-, Kohle- und/oder
Glasfaser bestehen, also insbesondere auch ein Gemisch
solcher Fasern umfassen.
Der zunächst lose in das Chassis eingefügte, vom Werk
stoff 4 gebildete Belag 3 wird anschließend mit einem
fließfähigen, aushärtbaren Kunstharz getränkt. In Frage
kommen Epoxid-, Polyester- oder Polyurethanharze.
Der getränkte Textilwerkstoff wird hierauf unter Druck
ausübung formschlüssig an die innere Oberflächenstruk
tur des Chassis angepreßt, so daß er sich fest mit die
sem verbindet, wobei die Kunstharztränkung auch eine
Verklebung des getränkten Textilwerkstoffes mit der
Oberfläche des Chassis bewirken kann, die zu diesem
Zweck entsprechend vorbereitet, insbesondere beschichtet
sein kann.
Schließlich läßt man das Kunstharz im textilen Werkstoff
unter Druck aushärten und versteift hierdurch das ge
samte Chassis.
Die Druckausübung auf den mit Kunstharz getränkten Werk
stoff erfolgt mit Vorteil in folgender Weise: Man füllt
das insbesondere seitlich, im Türbereich entsprechend
abgedichtete, mit dem mit Kunstharz getränkten, textilen
Werkstoff innenseitig überzogene Chassis mit einer
vorzugsweise wässrigen Aufschwemmung von Sand, Schlamm
oder dergleichen und läßt auf die Oberseite dieser Auf
schwemmung mit Hilfe eines flächig ausgebildeten Druck
kissens einen Druck einwirken, wobei das Druckkissen
auf seiner der Aufschwemmung gegenüberliegenden Seite
von einem entsprechenden Rahmen abgestützt ist. Auf
grund des so erzeugten Druckes legt sich der kunstharz
getränkte Textilwerkstoff formschlüssig an die Ober
fläche des Chassis an. Die Aushärtung des Kunstharzes
erfolgt vorzugsweise ebenfalls unter Druckausübung.
Um die Saugfähigkeit des textilen Werkstoffes gegenüber
dem eingebrachten Kunstharz zu erhöhen, können die Fasern
des Werkstoffes chemisch imprägniert werden.
Die Tränkung, Druckausübung und Aushärtung des Kunst
harzes im textilen Werkstoff kann bei erhöhter oder bei
Raumtemperatur erfolgen, je nach Art des verwendeten
Harzes.
Um eine etwa auftretende Sprödigkeit im kunstharzge
tränkten, textilen Werkstoff zu vermeiden und diesen
zu relaxieren, kann man das ausgehärtete Kunststoff
im textilen Werkstoff bei erhöhter Temperatur tempern.
Das beschriebene Verfahren eignet sich in erster Linie
zur Versteifung von Kabrioletts, bei denen ein Überroll
bügel in Fortfall kommen soll. Generell ist das be
schriebene Verfahren jedoch für die Versteifung des
Chassis bei allen Personenkraftwagen geeignet, wobei
jedoch in erster Linie an solche ohne versteifende
Dachkonstruktion gedacht ist, beispielsweise das in
Fig. 3 dargestellte Kabriolett 5.
Bei bestimmter Ausbildung des Fahrwerks des zu ver
steifenden Kraftfahrzeugs, insbesondere bei langen
oder hart gefederten Kraftfahrzeugen kann es vor
kommen, daß die mit dem harzgetränkten Werkstoff er
zielte Versteifung zu hart ist. In diesem Fall kann
zwischen den harzgetränkten Werkstoff und das Chassis
eine Zwischenschicht eingebracht werden, beispiels
weise auf folgende Weise:
Die Innenseite des Chassis wird vor Einbringen des
textilen Werkstoffs mit einer Vlies- oder Filzschicht
von 1 bis 2 mm Dicke ausgelegt. Danach wird der tex
tile Werkstoff aufgebracht und wie oben beschrieben
weiterverfahren. Nach dem Aushärten des Kunstharzes
wird der von dem textilen Werkstoff und dem Harz ge
bildete Belag entformt und aus dem Chassis heraus
genommen. Nach Entfernen der Vlies- oder Filzschicht
wird, gegebenenfalls nach Aufbringung eines Haftunter
grundes auf den Versteifungsbelag und/oder die Chassis
innenseite ein Kleber eingebracht, welcher die Stelle
der Vlies- oder Filzschicht einnimmt. Anschließend
wird der mit Harz getränkte, textile Werkstoff wieder
eingesetzt.
Als Kleber kann man beispielsweise einen Polyurethan-
Kleber (Einkomponentenkleber) verwenden. Diesen Kleber
wählt man je nach dem gewünschten Versteifungsgrad des
Chassis aus, wobei man einen entsprechend elastischen
und entsprechend weichen oder harten Kleber wählt. Hierdurch
läßt sich der Versteifungsgrad in weiten Grenzen steuern.
Claims (9)
1. Verfahren zum Versteifen des metallischen Chassis,
insbesondere der Bodengruppe von Personenkraftwagen,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- A. man beschichtet die Innenseite des Chassis, insbesondere der Bodengruppe mit einem saugfähigen, textilen Werkstoff;
- B. tränkt diesen Werkstoff mit einem fließfähigen Kunstharz;
- C. legt den getränkten Werkstoff unter Druckausübung formschlüssig an die innere Oberflächenstruktur des Chassis an und
- D. läßt das Kunstharz im textilen Werkstoff unter Druck aushärten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man einen textilen Werkstoff aus Aramid-, Polyester-,
Polyamid-, Kohle- und/oder Glasfasern verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man einen gewebten, gewirkten oder gestrickten
Werkstoff verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Fasern des textilen Werkstoffes zur Er
höhung ihrer Saugfähigkeit chemisch imprägniert.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als fließfähiges Kunstharz Epoxid-, Polyester-
oder Polyurethanharze verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Chassis mit einer Aufschwemmung von Sand,
Schlamm oder dergleichen füllt und auf diese Auf
schwemmung mit einem Druckkissen einen Druck ausübt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Tränkung, Druckausübung und Aushärtung
bei Raumtemperatur ausführt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das ausgehärtete Kunstharz bei erhöhter Tem
peratur tempert.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man zwischen dem beharzten, textilen Werkstoff
und der Innenseite des Chassis einen Kleber anordnet.
Priority Applications (10)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873713302 DE3713302A1 (de) | 1987-04-18 | 1987-04-18 | Verfahren zum versteifen des metallischen chassis, insbesondere der bodengruppe von personenkraftwagen |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873713302 DE3713302A1 (de) | 1987-04-18 | 1987-04-18 | Verfahren zum versteifen des metallischen chassis, insbesondere der bodengruppe von personenkraftwagen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3713302A1 true DE3713302A1 (de) | 1988-11-03 |
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ID=6325974
Family Applications (1)
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3713302A1 (de) |
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- 1987-04-18 DE DE19873713302 patent/DE3713302A1/de not_active Withdrawn
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