DE3643169A1 - Vorrichtung fuer kraftfahrzeuge zur verhuetung von auffahrunfaellen - Google Patents
Vorrichtung fuer kraftfahrzeuge zur verhuetung von auffahrunfaellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für Kraft
fahrzeuge zur Verhütung von Auffahrunfällen, be
stehend aus einem Sender für elektromagnetische
Wellen und einem Empfänger sowie einer Auswerte
einheit.
Unter dem Begriff "Radar" ist ein Verfahren bekannt,
mit dessen Hilfe Ort und Position von festen oder
bewegten Objekten bestimmbar ist. Hierzu werden
elektromagnetische Wellen ausgesandt, die bei Auf
treffen auf ein Hindernis mehr oder weniger stark
reflektiert werden. Soweit der reflektierte Strahl
durch das Sendeobjekt wieder empfangen wird, ver
mittelt dessen Stärke und Einfallrichtung lnforma
tion über den Gegenstand, der seine Reflexion ver
ursacht hat: z.B. Angaben über Ort und Entfernung
des entsprechenden Gegenstandes. In der Radartech
nik werden die reflektierten und empfangenen Sig
nale nach Verstärkung in einer Braun′schen Röhre
zu einem Bild zusammengesetzt und ergeben so eine
Abbildung des durch die Welle bestrahlten Raumes.
Besonders von Bedeutung ist, daß die Ausbreitung
der elektromagnetischen Wellen auch bei Dunkelheit
und schlechter Witterung erfolgt und deshalb unab
hängig von den jeweiligen Sichtverhältnissen eine
Erfassung und Wiedergabe des entsprechenden Umfel
des gestattet.
Allgemein bekannt ist, daß die durch Auffahren
verursachten Verkehrsunfälle insbesondere bei Ne
bel und schlechten Sichtverhältnissen auftreten.
Die häufigste Ursache hierfür ist in der Tatsache
zu sehen, daß der Fahrzeugführer zu spät ein vor
ihm auftauchendes Hindernis registriert und die
entsprechenden Ausweich- und Abbremsreaktionen
nicht rechtzeitig einleitet. Die einzige Möglich
keit besteht deshalb im Stande der Technik darin,
die Geschwindigkeit bei ungenügenden Sichtverhält
nissen entsprechend zu drosseln. Die Verkehrsun
fallstatistik allerdings zeigt, daß ein relevanter
Teil der Kraftfahrer dazu offensichtlich nicht in
der Lage ist, weshalb es immer wieder zu zahlrei
chen Verkehrsunfällen mit einer Vielzahl an Betrof
fenen kommt.
Hiervon ausgehend hat sich die Erfindung die
Schaffung von Abhilfe zur Aufgabe gemacht, durch
die bei schlechten Sichtverhältnissen Unfälle ver
mieden werden können.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch,
daß der Sender in Fahrtrichtung abstrahlt und der
Ausgang der Auswerteeinheit mit einer im Cockpit
anzubringenden optischen und/oder akustischen An
zeige und/oder mit einem Stellglied in Verbindung
steht, wobei das Stellglied mit Überschreiten eines
einstellbaren Schwellenwertes das Bremssystem akti
viert.
Funktion und Wirkungsweise der vorgeschlagenen Vor
richtung ist wie folgt:
In von Radarsystemen her bekannter Weise werden
durch den Sender elektromagnetische Wellen aus dem
Bereich zwischen 30 cm (Frequenz 1000 MHz) und
8 mm (Frequenz 37 500 MHz) abgestrahlt. Hierbei
muß nicht, wie bei Radarsystemen häufig der Fall,
der Sender selbst eine Rotationsbewegung ausüben,
sondern wird raumfest in Fahrtrichtung abstrahlen.
Die vom davor befindlichen Fahrzeug reflektierten
Strahlen werden ebenfalls in bekannter Weise durch
einen Empfänger detektiert, der grundsätzlich, wie
bei vielen Radarsystemen ebenso, baulich durch den
Sender realisiert werden kann, der durch perio
disches Umschalten in Sende- und Empfangsbetrieb
arbeiten kann. Die empfangenen Signale erlauben
vermittels der Auswerteeinheit, ebenfalls in be
kannter Weise, das Feststellen des Abstandes des
unmittelbar davor befindlichen Fahrzeuges. Neu ist,
daß das durch die Auswerteeinheit erhaltene Ergeb
nis entweder mit Hilfe einer im Cockpit anzubringen
den akustischen und/oder optischen Anzeige wiederge
geben wird, so daß dem Fahrer bei fehlender Sicht
der Abstand zum davor befindlichen Fahrzeug ange
zeigt wird, gleichzeitig oder alternativ hierzu
auf ein Stellglied einwirkt. Aufgabe desselben ist
mit Überschreiten eines einstellbaren Schwellenwer
tes das Bremssystem zu aktivieren. Grundsätzlich
beliebig ist, an welcher Stelle des Systems die
Einstellung dieses Wertes, also beispielsweise
an der Auswerteeinheit oder am Stellglied selbst
vorgenommen wird. Der Schwellenwert ist ein Äqui
valent für den Mindestabstand des mit der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung ausgerüsteten Kraftfahr
zeuges von dem davor befindlichen. Mit Überschrei
ten des Schwellenwertes, also bei zu geringem Ab
standes wird dann über das Stellglied das Brems
system aktiviert.
Wird eine optische Anzeige verwendet, kann der
Fahrer stets den Abstand kontrollieren, ist aller
dings gezwungen von sich aus und rechtzeitig den
Bremsvorgang einzuleiten.
Der Fahrer wird mit Erreichen des minimalen, ange
zeigten Abstandes oder bei Einstellung des ent
sprechenden Schwellenwertes in der Weise, daß der
Bremsweg stets geringer ist als der zur Verfügung
stehende Abstand, mit Sicherheit vor Auffahrun
fällen geschützt. Dies ist das Hauptziel und der
entscheidende Vorzug bei Einsatz und Verwendung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Zur Klarstellung ist darauf hinzuweisen, daß die
Erfindung selbstverständlich nicht auf den Schutz
für ein Radargerät oder ähnlichem abzielt, sondern
auf die konkrete Verwendung, Anordnung in einem
Fahrzeug und der Verwertung des erhaltenen Signales
in einer Anzeige und/oder einem Stellglied abzielt.
Die Erfindung stellt sicher, daß ein Minimalab
stand zum davor befindlichen Fahrzeug nicht
unterschritten werden kann.
Grundsätzlich ist im Rahmen der Erfindung unerheb
lich, welche Art von Information die optische An
zeige wiedergibt. Wie bereits angedeutet, kann
beispielsweise der Abstand angezeigt werden oder,
in ähnlicher Weise wie beim Stellglied, mit Über
schreiten eines Schwellenwertes eine Warnlampe
aktivieren. Mit Aufleuchten der Warnlampe wird der
Fahrer informiert und darüber in Kenntnis gesetzt,
daß nunmehr der Bremsvorgang eingeleitet werden
muß.
Bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei welcher
die Anzeige und/oder das Stellglied nur dann be
tätigt werden, wenn der Vergleich mehrerer nach
einander erfolgter Messungen sich verringernden
Abstand ergeben. Um Bremsungen zu vermeiden, die
durch ein überholendes und in sehr kurzem Abstand
davor einscherendes Fahrzeug ausgelöst werden,
dessen Geschwindigkeit relativ zum überholten
Fahrzeug jedoch größer ist und demzufolge eine
Bremsung an sich überflüssig wäre, erweist sich
der Wert der vorgeschlagenen Weiterbildung. Der
Vergleich aufeinanderfolgender Meßwerte kann bei
spielweise durch Differenzieren der elektroni
schen Signale erfolgen, aus deren Vorzeichen sich
verringernder oder vergrößernder Abstand unmittel
bar ablesbar ist. Nur im ersteren Fall ist eine
entsprechende Anzeige oder die Einleitung des
Bremsvorganges sinnvoll.
Auf welche Art und Weise das Stellglied auf das
Bremssystem einwirkt und dieses aktiviert ist für
vorliegende Erfindung zunächst unerheblich. In
einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist vorgesehen,
daß bei Vorhandensein eines Bremskraftverstärkers
die Saugrohre geöffnet oder eine Pumpe betätigt
wird, welche den Druck des Hydraulikmediums im
Bremssystem erhöht, so daß wie bei Betätigen des
Bremspedales die Bremsbacken an Bremsscheibe oder
Bremstrommel angepreßt werden. Gleiche Wirkung und
Ergebnis erhält man bei Öffnen der zum Bremskraft
verstärker führenden Saugrohre.
I.d.R. wird erwünscht sein, daß beim Heranfah
ren an eine vor einer auf Rot geschalteten Am
pel stehenden Kolonne oder beim Einparken bei Vor
liegen eines auf das Bremssystem einwirkenden
Stellgliedes keine Bremsung erfolgt. Eine beson
ders elegante Lösung des Problemes besteht darin,
den Schwellenwert des Stellgliedes und/oder den
der Warnlampe kontinuierlich in Abhängigkeit von
der momentanen Geschwindigkeit einzustellen. Dies
erfolgt in der Weise, daß der Schwellenwert etwas
oberhalb des in Abhängigkeit von dem durch die
Geschwindigkeit bestimmten Bremsweges eingestellt
wird. Unter dem Begriff "kontinuierlich" ist im
Sinne der Erfindung jede permanente und ohne Zu
tun des Fahrers erfolgende Veränderung des Schwel
lenwertes entsprechend dem durch die Geschwindig
keit bestimmten Bremsweges zu verstehen. Bei nie
drigen Geschwindigkeiten, wie z.B. beim Heranfah
ren an Ampeln oder beim Einparken wird dann der
Schwellenwert aufgrund der dann geringen Geschwin
digkeit so niedrig eingestellt, daß er nahezu zu
Null wird. Die Aktivierung des Bremssystemes und/
oder der Warnlampe ist dann ausgeschlossen.
Eine andere Möglichkeit der Lösung dieses Proble
mes besteht unabhängig davon in der Abschaltung
des Stellgliedes oder des Senders oder der gesam
ten Vorrichtung bei niederen Geschwindigkeiten
und/oder bei Einlegen des ersten - oder Rückwärts
ganges und/oder beim Bremsen. Auch bei derartigen
Ausführungsformen ist das Heranfahren an Ampeln
und/oder Einrangieren in Parklücken ohne weiteres
möglich. Die Aufzählung Stellglied, Sender oder
Vorrichtung ist hierbei nur beispielhaft zu ver
stehen, da grundsätzlich an jedem Element der
Gesamtvorrichtung die Abschaltung vorgenommen
werden kann.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der
Erfindung lassen sich dem nachfolgenden Beschrei
bungsteil entnehmen, in dem anhand der Zeichnung
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläu
tert wird. Sie zeigt in prinzipienhafter Wieder
gabe ein mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ausgestattetes Fahrzeug 1. Davor findet sich in
einem gewissen Abstand ein weiteres Fahrzeug 2.
Im vorderen Bereich des Fahrzeuges 1 ist ein
Bauelement 3 angeordnet, welches besteht aus
Sender sowie Empfänger für elektromagnetische
Wellen und darüber hinaus einer Auswerteeinheit.
Vom Sender des Bauelementes 3 ausgehend bewegen
sich die elektromagnetischen Wellen in Fahrtrich
tung 4 auf das unmittelbar davor befindliche
Fahrzeug 2 zu. Dort werden sie reflektiert und
gelangen teilweise wieder zum Bauelement 3 zurück,
wo der reflektierte Anteil im Empfänger aufgenom
men und in der Auswerteeinheit in ein Steuersig
nal umgewandelt werden. Für die Erfindung von Bedeu
tung ist, daß sich die elektromagnetischen Wellen
auch bei schlechten Sichtverhältnissen sowie Nebel
- hier angedeutet durch die Nebelwand 5 - ungehin
dert ausbreiten können, die auf das Auge anspre
chenden optischen Frequenzen jedoch gestreut werden.
Das vom Bauelement 3, genauer von der darin befind
lichen Auswerteeinheit ausgehende Signal wird in
der gezeigten Ausführungsform zu einer im Cockpit
befindlichen Anzeige 6 sowie zu einem die Möglich
keit der Aktivierung des Bremssystems bietenden
Stellglied 7 geleitet. Die Anzeige 6 kann akusti
scher und/oder optischer Art sein; das Stellglied 7
kann auf unterschiedliche Art und Weise auf das
Bremssystem einwirken.
Die Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist wie folgt:
Die aus Bauelement 3 in Fahrtrichtung 4 abgestrahl
ten elektromagnetischen Wellen werden zum Teil re
flektiert und durch den ebenfalls im Bauelement
3 befindlichen Empfänger registriert, in der Aus
werteeinheit verarbeitet und ein entsprechendes
Signal an die Anzeige 6 weitergeleitet, wo entweder
der Abstand direkt angezeigt oder bei Überschreiten
eines Schwellwertes einer Warnlampe blinkt bzw.
ein akustisches Signal freigesetzt wird. Gleich
zeitig wird das gleiche Signal dem Stellglied 7
zugeführt, welches seinerseits mit Überschreiten
eines einstellbaren Schwellenwertes im Sinne einer
Aktivierung auf das Bremssystem des Fahrzeuges 1
einwirkt. Dieser Schwellenwert ist einstellbar und
äquivalent einem bestimmten Mindestabstand, bei
dessen Unterschreiten das Bremssystem aktiviert
und/oder akustische und/oder optische Signale im
Cockpit freigesetzt werden. Durch das Stellglied
7 wird automatisch und ohne Zutun des Fahrers mit
Unterschreiten eines bestimmten durch den Schwel
lenwert vorgegebenen Mindestabstandes das Brems
system aktiviert und der Bremsvorgang eingeleitet.
Die optischen und/oder akustischen Anzeigen sind
als Hilfe für den Fahrer zu sehen und erfordern
ein zusätzliches Betätigen des Bremspedales.
Im Ergebnis erhält man durch die Erfindung eine
Vorrichtung, durch welche bei entsprechender Ein
stellung des Schwellenwertes Auffahrunfälle ins
besondere auch bei schlechten Sichtverhältnissen
ausgeschlossen werden können.
Claims (6)
1. Vorrichtung für Kraftfahrzeuge zur Verhütung
von Auffahrunfällen, bestehend aus einem Sen
der für elektromagnetische Wellen und einem
Empfänger sowie einer Auswerteeinheit, da
durch gekennzeichnet, daß
der Sender in Fahrtrichtung 4 abstrahlt und
der Ausgang der Auswerteeinheit mit einer im
Cockpit anzubringenden optischen und/oder
akustischen Anzeige 6 und/oder einem Stell
glied 7 in Verbindung steht, wobei das Stell
glied 7 mit Überschreiten eines einstellbaren
Schwellenwertes das Bremssystem aktiviert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die optische
Anzeige 6 den Abstand wiedergibt oder eine
Warnlampe ist, die mit Überschreiten eines
Schwellenwertes aktiviert wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß
die Anzeige 6 und/oder das Stellglied 7 nur
dann betätigt werden, wenn der Vergleich mehre
rer nacheinander erfolgter Messungen sich ver
ringerten Abstand ergeben.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3, da
durch gekennzeichnet, daß
daß Stellglied 7 die Saugrohre des Bremskraft
verstärkers öffnet und/oder eine Pumpe zur
Druckerhöhung des Hydraulikmediums im Brems
system betätigt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwellenwert kontinuierlich entspre
chend der momentanen Geschwindigkeit einge
stellt wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
das das Stellglied 7 oder der Sender oder die
gesamte Vorrichtung bei niedrigen Geschwindig
keiten und/oder bei Einlegen des ersten - oder
Rückwärtsganges und/oder beim Bremsen abgeschal
tet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863643169 DE3643169A1 (de) | 1986-12-18 | 1986-12-18 | Vorrichtung fuer kraftfahrzeuge zur verhuetung von auffahrunfaellen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863643169 DE3643169A1 (de) | 1986-12-18 | 1986-12-18 | Vorrichtung fuer kraftfahrzeuge zur verhuetung von auffahrunfaellen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3643169A1 true DE3643169A1 (de) | 1988-06-30 |
Family
ID=6316423
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863643169 Withdrawn DE3643169A1 (de) | 1986-12-18 | 1986-12-18 | Vorrichtung fuer kraftfahrzeuge zur verhuetung von auffahrunfaellen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3643169A1 (de) |
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1986
- 1986-12-18 DE DE19863643169 patent/DE3643169A1/de not_active Withdrawn
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