DE3637861A1 - Vorrichtung zum katalytischen entsticken von rauchgasen - Google Patents
Vorrichtung zum katalytischen entsticken von rauchgasenInfo
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- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
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- B01D53/74—General processes for purification of waste gases; Apparatus or devices specially adapted therefor
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- B01D53/94—Chemical or biological purification of waste gases of engine exhaust gases by catalytic processes
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum kataly
tischen Entsticken von Rauchgasen, bei der im Rauchgaszug
eines Feuerungskessels in Reihe eine von mindestens zwei
Stufen eines Speisewasservorwärmers, ein Entstickungsreak
tor und ein Luftvorwärmer angeordnet sind.
Beim Verbrennen fossiler Brennstoffe enthält das Rauchgas
neben Schwefeldioxyd auch Stickoxyde, die zu etwa 96 Vol.-%
aus Stickstoffmonoxyd und zu etwa 5 Vol.-% aus Stickstoffdi
oxyd bestehen und nach den gesetzlichen Vorschriften zur
Reinerhaltung der Luft bis zu einem festgelegten Restgehalt
aus dem Rauchgas entfernt werden müssen. Dies ist u.a. im
Wege einer selektiven katalytischen Reduktion mit einem
Ammoniak/Luft-Gemisch möglich, bei der die Stickoxyde mit
Hilfe eines Katalysators in Anwesenheit von Sauerstoff zu
molekularem Stickstoff und Wasserdampf umgesetzt werden.
Der für die Umsetzung der Stickoxyde erforderliche Sauer
stoff ist mit etwa 3 bis 8 Vol.-% im Rauchgas ausreichend
enthalten. Probleme ergeben sich jedoch hinsichtlich der
Reaktionstemperatur; denn nur im Temperaturbereich von etwa
300 bis 400°C läßt sich ein hinreichend hoher Reduktions
grad, d.h. ein Rauchgas mit dem gesetzlich vorgeschriebenen
Höchstgehalt an Stickoxyden erreichen. Während es bei
Vollastbetrieb zumeist keine Schwierigkeiten bereitet, die
notwendige Reaktionstemperatur in dem im Rauchgaszug hinter
dem Speisewasservorwärmer angeordneten Entstickungsreaktor
einzustellen, kommt es bei Teillastbetrieb mit Lasten unter
etwa 50% häufig zu einer Unterschreitung der für die kataly
tische Entstickung erforderlichen Mindesttemperatur von
etwa 300°C und demgemäß zu einer nicht ausreichenden Ent
stickung des Rauchgases sowie zum Entstehen von Ammonium
salzen, die sich an der Katalysatoroberfläche abscheiden
und die Wirksamkeit des Katalysators beeinträchtigen.
Um dem zu begegnen, wird bei einem in der deutschen Offen
legungsschrift 33 32 663 beschriebenen Verfahren das im
Speisewasservorwärmer abgekühlte Rauchgas wieder erhitzt
bzw. dem Rauchgas vor dem Katalysator Heißgas beigemischt,
dies kann über eine By-Pass-Leitung unter Umgehung des
Speisewasservorwärmers mit Hilfe von direkt aus dem Feue
rungsraum stammenden heißen Rauchgases geschehen, ist je
doch bei Schwachlastbetrieb mit einem höheren Brennstoffver
brauch verbunden und daher unwirtschaftlich.
In ähnlicher Weise vermindert ein schwächeres Erwärmen des
Speisewassers im Speisewasservorwärmer und ein Anheben der
Speisewasserendtemperatur mittels Heißdampfes vor dem Ein
tritt in den Kessel den Kesselwirkungsgrad, so daß sich der
Brennstoffverbrauch entsprechend erhöht.
Ein weiterer Vorschlag geht dahin, den Speisewasservorwär
mer zu verkleinern und demgemäß den Temperaturabfall des
Rauchgases im Speisewasservorwärmer zu verringern. Das be
dingt jedoch eine entsprechend höhere Rauchgastemperatur
hinter dem Entstickungskatalysator bzw. ein zu hohes Wärme
angebot im Rauchgas-Luftvorwärmer und damit eine Überhit
zung der Verbrennungsluft.
Die vorerwähnten Schwierigkeiten lassen sich mit Hilfe ei
nes zweistufigen Speisewasservorwärmers vermeiden, dessen
erste Stufe hinter dem Entstickungsreaktor bzw. vor dem
Rauchgas-Luftvorwärmer und dessen zweite Stufe in üblicher
weise im Rauchgaszug hinter dem Kessel angeordnet ist. Bei
Verwendung eines solchen zweistufigen Speisewasservorwär
mers ist die Wärmeaufnahme der zweiten Stufe so gering, daß
sich im Entstickungsreaktor eine hinreichend hohe Rauchgas
temperatur ergibt, die anschließend infolge der Wärmeaufnah
me in der nachgeschalteten ersten Stufe des Speisewasservor
wärmers so weit verringert wird, daß es im Luftvorwärmer
nicht zu einer Überhitzung der Verbrennungsluft kommt. In
diesem Falle beträgt beispielsweise die Rauchgastemperatur
am Reaktoreintritt etwa 320°C und hinter der ersten Stufe
des Speisewasservorwärmers bzw. am Luftvorwärmereintritt
etwa 280°C, womit eine Verbrennungslufttemperatur von etwa
255°C am Luftvorwärmeraustritt bzw. Kesseleintritt gewähr
leistet ist.
Die Anordnung der ersten Stufe des Speisewasservorwärmers
zwischen Entstickungskatalysator und Luftvorwärmer ist je
doch mit dem Nachteil verbunden, daß das beim katalytischen
Entsticken entstehende Ammoniumbisulfat bei Wandflächentem
peraturen von 150 bis 250°C auf den Kühlflächen der zweiten
Stufe des Speisewasservorwärmers kondensiert und stark
korrodierend wirkt. Die Sulfatkondensation führt in Abhän
gigkeit von der Kondensatmenge zu einem erhöhten Druckver
lust bei der Strömung des Rauchgases durch den Speisewasser
vorwärmer und zu einer Verminderung des Wärmeaustauschs
zwischen Rauchgas und Speisewasser.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die vorerwähn
ten Nachteile zu vermeiden und insbesondere eine Vorrich
tung zu schaffen, die einerseits einen hohen Reduktionsgrad
beim Entsticken gewährleistet und andererseits ein Über
hitzen der Verbrennungsluft vermeidet, ohne daß es dabei zu
einer Korrosion der Kühlflächen des Speisewasservorwärmers
kommt.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß bei einem Ver
fahren der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß eine von
mindestens zwei Stufen, vorzugsweise die erste Stufe eines
zweistufigen Speisewasservorwärmers in der Verbrennungsluft
leitung zwischen dem Rauchgas-Luftvorwärmer und dem Kessel
angeordnet ist. Auf diese Weise ergibt sich infolge der
geringeren Wärmeaufnahme in der zweiten Stufe des Speisewas
servorwärmers am Kesselaustritt auch bei Schwachlast eine
hinreichend hohe Rauchgastemperatur am Reaktoreintritt,
allerdings auch eine im Hinblick auf die gewünschte Verbren
nungslufttemperatur zu hohe Rauchgastemperatur am Luftvor
wärmereintritt. Im Luftvorwärmer wird die Verbrennungsluft
daher zunächst überhitzt; dem kommt jedoch insofern keine
Bedeutung zu, als die Lufttemperatur infolge der Wärmeauf
nahme durch die zweite Stufe des Speisewasservorwärmers in
der Verbrennungsluftleitung verringert wird. Demzufolge ge
langt die Verbrennungsluft mit optimaler Temperatur in den
Kessel und kommt es nicht zu einer Störung der Kesselthermo
dynamik.
Zwar kondensiert bei der erfindungsgemäßen Anordnung der
ersten Stufe des Speisewasservorwärmers das Ammoniumbisul
fat an den Kühlflächen des Luftvorwärmers; das ist jedoch
nicht so problematisch, weil diese Kühlflächen im Gegensatz
zu den Kühlflächen eines Speisewasservorwärmers emailliert
sein können und im wesentlichen glatt sind, so daß sie sich
leichter reinigen lassen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeich
nung als Schaltschema dargestellten Ausführungsbeispiels
des näheren erläutert:
Das den Feuerungsraum 1 eines Kessels 2 mit Verdampferflä
chen 3 und einem Dampfüberhitzer 4 verlassende Rauchgas
strömt hinter dem Kessel durch einen Rauchgaszug 5 zu einem
Entstickungsreaktor 6 mit mehreren Katalysatorbühnen 7. Von
dem Entstickungsreaktor 6 gelangt das Rauchgas durch einen
Rauchgas Luftvorwärmer 8 über einen Elektrofilter 9 zu ei
nem Rauchgaskamin. Mit Hilfe eines Gebläses 10 wird Verbren
nungsluft durch den Luftvorwärmer 8 gedrückt und gelangt
über eine Verbrennungsluftleitung 11 in den Feuerungsraum 1.
Eine Speisewasserleitung 12 führt zu der in der Verbren
nungsluftleitung 11 angeordneten ersten Stufe 13 eines zwei
stufigen Speisewasservorwärmers, dessen zweite Stufe 14 im
Rauchgaszug 5 zwischen dem Kessel 1 und einem Sprühsystem
15 zum Eindüsen des Ammoniak/Luft-Gemischs für das katalyti
sche Entsticken des Rauchgases angeordnet ist.
Beim Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung stellt sich
im Rauchgaszug 5 hinter der zweiten Stufe 14 des Speisewas
servorwärmers beispielsweise eine Rauchgastemperatur von
320°C ein, die beim Verlassen des Luftvorwärmers 8 etwa
130°C beträgt. Die Verbrennungslufttemperatur am Auslaß des
Luftvorwärmers bzw. in Strömungsrichtung vor der ersten
Stufe 13 des Speisewasservorwärmers beträgt in diesem Falle
etwa 290°C; sie liegt damit für einen optimalen Kesselbe
trieb zu hoch. Dem kommt jedoch keine Bedeutung zu, weil
die Wärmeaufnahme der ersten Stufe 13 des Speisewasservor
wärmers zu einer Verringerung der Verbrennungslufttemperatur
am Kesseleintritt auf etwa 255°C führt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt es somit, mit Hil
fe eines geteilten Speisewasservorwärmers bzw. mit Hilfe
einer Stufe des Speisewasservorwärmers die Verbrennungsluft
temperatur am Kesseleintritt und mit Hilfe des restlichen
Teils des Speisewasservorwärmers die Rauchgastemperatur am
Reaktoreintritt unabhängig voneinander jeweils optimal ein
zustellen, ohne daß dies auf Kosten der Lebensdauer der
Kühlflächen des Speisewasservorwärmers geht und mit erhöh
ten Investitionskosten verbunden ist. Dabei spielt es keine
Rolle, ob die erste Stufe des Speisewasservorwärmers im
Rauchgaszug oder in der Verbrennungsluftleitung zwischen
dem Luftvorwärmer und dem Kessel angeordnet ist.
Claims (1)
- Vorrichtung zum katalytischen Entsticken von Rauchga sen, bei der im Rauchgaszug (5) eines Feuerungskessels (1) in Reihe eine von mindestens zwei Stufen (14) eines Speisewasservorwärmers (13, 14), ein Entstickungs reaktor (6) und ein Luftvorwärmer (8) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß sich die eine Stufe (13) des Speisewasservorwärmers in der Verbrennungsluftlei tung (11) zwischen dem Luftvorwärmer und dem Kessel befindet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863637861 DE3637861A1 (de) | 1986-11-06 | 1986-11-06 | Vorrichtung zum katalytischen entsticken von rauchgasen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863637861 DE3637861A1 (de) | 1986-11-06 | 1986-11-06 | Vorrichtung zum katalytischen entsticken von rauchgasen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3637861A1 true DE3637861A1 (de) | 1988-05-19 |
Family
ID=6313327
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863637861 Withdrawn DE3637861A1 (de) | 1986-11-06 | 1986-11-06 | Vorrichtung zum katalytischen entsticken von rauchgasen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3637861A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2002068095A1 (en) * | 2001-02-26 | 2002-09-06 | Abb Lummus Global Inc. | System and method for the selective catalytic reduction of nitrogen oxide in a gas stream |
CN105423322A (zh) * | 2015-12-17 | 2016-03-23 | 华电郑州机械设计研究院有限公司 | 一种低负荷提高脱硝烟温的系统 |
CN106556022A (zh) * | 2016-11-02 | 2017-04-05 | 苏州西热节能环保技术有限公司 | 一种适用于scr脱硝系统的高温烟冷器‑暖风器系统 |
-
1986
- 1986-11-06 DE DE19863637861 patent/DE3637861A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2002068095A1 (en) * | 2001-02-26 | 2002-09-06 | Abb Lummus Global Inc. | System and method for the selective catalytic reduction of nitrogen oxide in a gas stream |
US6706246B2 (en) | 2001-02-26 | 2004-03-16 | Abb Lummus Global Inc. | System and method for the selective catalytic reduction of nitrogen oxide in a gas stream |
CN105423322A (zh) * | 2015-12-17 | 2016-03-23 | 华电郑州机械设计研究院有限公司 | 一种低负荷提高脱硝烟温的系统 |
CN106556022A (zh) * | 2016-11-02 | 2017-04-05 | 苏州西热节能环保技术有限公司 | 一种适用于scr脱硝系统的高温烟冷器‑暖风器系统 |
CN106556022B (zh) * | 2016-11-02 | 2019-05-03 | 苏州西热节能环保技术有限公司 | 一种适用于scr脱硝系统的高温烟冷器-暖风器系统 |
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