DE3636846C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Halteeinrichtung für eine Durchfluß­ kassette mit einer Öffnung zur Aufnahme eines Fühlers.

Durchflußkassetten zum einmaligen oder mehrmaligen Gebrauch, wie z. B. Kassetten zur Aufnahme des Blutes eines Patienten, können für die Anbringung an medizinischen Geräten zum Zusammenwirken mit Pumpen, Ventilen, Druckfühlern und anderen Fühlern vorgesehen sein.

Aus der US-PS 44 12 916 ist eine Dialyseeinrichtung bekannt, die eine Durchflußkassette mit einer Einrichtung zum Messen des Druckes des im Kreislauf zirkulierenden Blutes enthält.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Haltevorrichtung für eine Durchflußkassette zu schaffen, bei der ein Meßfühler in die Kassette eingesetzt werden kann, ohne daß die Gefahr der Beschädigung von Fühler oder Kassette besteht.

Diese Aufgabe wird durch eine Halteeinrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst.

Durch die Erfindung wird eine Einrichtung der obengenannten Art geschaffen, bei der ein an einem Gerät angebrachter Fühler mit einer Öffnung einer Durchflußkassette genau in Übereinstimmung gebracht werden kann, ohne daß die Gefahr einer Beschädigung des Fühlers oder der Kassette während des Anbringens durch eine Bedienkraft besteht, indem ein Mechanismus zum Einklinken der Kassette in eine Einsetzposition vorgesehen ist, in welcher deren Öffnung mit dem Fühler fluchtet, jedoch von diesem längs einer Einsetzachse beabstandet ist, sowie ein Mechanismus, mit dem der Fühler zur Öffnung hinbewegt werden kann, um an dieser abdichtend angekoppelt zu werden, sofern die Kassette vorher in die Einsetz­ position eingeklinkt worden ist.

Bei bevorzugten Ausführungsformen ist der Fühler auf einer beweglichen Trägerplatte angebracht, die in bezug auf den Einklinkmechanismus verschiebbar montiert ist. Der Einklinkmechanismus ist mit Klammern versehen, die von dessen Vorderseite ausgehen, an einer Frontplatte schwenkbar angebracht sind und zum Einklinken in oder an ein Bestandteil der Kassette geeignet sind. Die Klammern können nur geöffnet werden, wenn die bewegliche Trägerplatte von der Frontplatte beabstandet ist. Die Klammern verfügen über rückseitige Verlängerungen mit Nockenflächen, die bewirken, daß die Verlängerung voneinander getrennt und die Klammern geschlossen sind, wenn die den Fühler tragende Trägerplatte auf diese einwirkt. Weiter verfügen die Klammern über Führungsflächen zur Führung eines Teiles der Kassette in eine Ausnehmung zwischen diesen.

Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine schematische perspektivische Ansicht einer Halteeinrichtung für eine Durchflußkassette gemäß der Erfindung;

Fig. 2 einen Vertikalschnitt längs der Linie 2-2 in Fig. 4 der in Fig. 1 gezeigten Einrichtung und der Kassette in einer Anfangsstellung;

Fig. 3 eine Seitenansicht der in Fig. 1 dargestellten Einrichtung und Kassette in einer Betriebsstellung;

Fig. 4 eine Ansicht der Rückseite der in Fig. 1 dargestellten Einrichtung;

Fig. 5 eine schematische perspektivische Explosionsansicht der Klammern der in Fig. 1 dargestellten Einrichtung;

Fig. 6 eine schematische Ansicht der in Fig. 5 gezeigten Klammern in einer geschlossenen Stellung;

Fig. 7 eine schematische Ansicht der in Fig. 5 dargestellten Klammern in einer geöffneten Stellung und

Fig. 8 eine teilweise geschnittene Ansicht eines Fühlers der in Fig. 1 dargestellten Einrichtung beim abdichtenden Ankoppeln an eine eine Öffnung der Kassette begrenzende Wand.

In den Fig. 1 und 2 ist eine Halteeinrichtung 10 für eine Kunststoffdurchflußkassette 12 dargestellt, die an ihrer rückseitigen Oberfläche mit Öffnungen 15 zur Aufnahme von Fühler 14, z. B. Druckfühlern, der Einrichtung 10 versehen ist. Die Einrichtung 10 ist an einem (nicht dargestellten) Dialysegerät angebracht. Die Kassette 12 enthält Einlaß- und Auslaßanschlüsse 16 zur Verbindung mit Einlaß- und Auslaßschläuchen, durch die Blut zu und von Kammern 18, 19 befördert wird. Die Einrichtung 10 verfügt über drei Kunststoffklammern 20, die von einer Kunststofffrontplatte 21 ausgehen und um zwei kreisförmige Fortsätze 23 auf der rechten Seite der Kassette 12, welche die Anschlüsse 16 bilden, und einen dritten kreisförmigen Fortsatz 23 auf der linken Seite einschnappen. Von der Vorderseite der Frontplatte 21 gehen parallele Führungsrippen 25 aus, die als Rasten für die Seiten der Kassette 12 vorgesehen sind. Wie Fig. 8 zeigt, sind die Fühler 14 mit O-Ringen 22 ausgerüstet, mit denen diese abdichtend an innere zylindrische Kontaktflächen 24 der Öffnungen 15 ankoppeln.

Aus den Fig. 2 bis 4 ist ersichtlich, daß der Fühler 14 von einer beweglichen Kunststoffträgerplatte 26 getragen wird, die auf an der Frontplatte 21 befestigten Metallstangen 28 verschiebbar montiert ist. Der Fühler 14 reicht durch eine Öffnung 30 der Trägerplatte 26 und wird durch eine Klammer 32 in seiner Position gehalten. Zwischen der Öffnung 30 und dem durch diese hindurchreichenden Teil des Fühlers 14 besteht ein kleiner Abstand, wodurch eine leichte seitliche Bewegung des Fühlers 14 erlaubt wird. An der Rückseite der Trägerplatte 26 sind aussteifende Kunststoffrippen 36 vorgesehen. An der Vorderseite der Trägerplatte 26 auf dem Block 38 ist ein ausblasbarer Balg 40 angebracht, der mit einem Luftschlauch 42 verbunden ist und dazu verwendet wird, die Trägerplatte 26 von der Frontplatte 21 zu trennen. An den Stangen 28 sind Druckfedern 44 angebracht, die der Trägerplatte 26 eine Vorspannung zur Frontplatte 21 geben. Anschläge 46 begrenzen die Vorwärtsbewegung der Trägerplatte 26 in Richtung auf die Frontplatte 21, wie in Fig. 3 dargestellt.

Wie die Fig. 5 bis 7 zeigen, reicht jede Klammer 20 durch eine Öffnung 51 in der Frontplatte 21 und enthält zwei Teile 48, 50, die durch Stifte 52 gelenkig miteinander verbunden sind, und durch einen Bügel 54 an der Rückseite der Frontplatte 21 montiert sind. Druckfedern 56 drücken rückseitige Verlängerungen 57 der Teile 48, 50 nach außen. Führungsflächen 58 an den Vorderseiten der Klammern 20 führen den entsprechenden kreisförmigen Fortsatz 23 der Kassette 12 in die eng anliegende durch die gewölbten Oberflächen 60 gebildete kreisförmige Ausnehmung. Die rückwärtigen Verlängerungen 57 der Teile 48, 50 haben nockenartige Oberflächen 62, die einen Bereich 64 (vgl. Fig. 6) zwischen den Verlängerungen 57 ergeben, wenn sie durch Stifte 68 an Trägern 66 der beweglichen Trägerplatte 26 voneinander getrennt werden.

Bevor die Kassette 12 an der Einrichtung 10 angebracht werden kann, müssen die Klammern 20 geöffnet werden, indem die Trägerplatte 26 von der Frontplatte 21 getrennt wird, so daß die Stifte 68 aus den Bereichen 64 entfernt werden, wodurch zugelassen wird, daß die Klammern 20 geöffnet werden. Dies geschieht durch Erhöhung des Luftdruckes in der Blase 40, wodurch bewirkt wird, daß die Trägerplatte 26 von der Frontplatte 21 nach rückwärts bewegt wird. Die Kassette 12 wird an der Einrichtung 10 angebracht, indem die drei kreisförmigen Fortsätze 23 mit den jeweiligen Klammern 20 in Übereinstimmung gebracht werden. Die kreisförmigen Fortsätze 23 werden durch die Führungsflächen 58 in den Bereich zwischen den gewölbten Oberflächen 60 geführt. Der Luftdruck in der Blase 40 wird gesenkt, worauf die Federn 44 die Trägerplatte 26 und die Fühler 14 zur Frontplatte 21 drücken. Wie Fig. 7 zeigt, drücken die Stifte 68 bei der Annäherung an die Nocken­ flächen 62 die rückwärtigen Verlängerungen 57 der Klammern 20 auseinander, wodurch bewirkt wird, daß die Klammern 20 die kreisförmigen Fortsätze 23 fest umfassen, so daß die Kassette 12 in eine Einsetzposition verriegelt wird, in der die Öffnungen 15 mit den Fühlern 14 längs der Einsetzachsen 70 genau fluchten. Dies ist der Fall, bevor die Enden der Fühler 14 die rückwärtigen Teile der zylindrischen, die Öffnungen 15 umgebenden Vorsprünge erreichen. Wenn sich die Trägerplatte 26 weiter der Frontplatte 21 nähert, bewegen sich die Fühler 14 in die Öffnungen 15 und die O-Ringe 22 kommen in abdichtenden Kontakt mit den zylindrischen Kontaktflächen 24.

Durch diesen Mechanismus bringt die Biegekraft die Kassette 12 ungefähr in Übereinstimmung mit den Klammern 20, die Fühler 14 können jedoch nicht mit der Kassette 12 in Berührung kommen, solange die Kassette nicht in die Einsetzposition verriegelt ist, in der die Öffnungen 15 mit den Fühlern 14 längs der Einsetzachsen 70 genau fluchten. Die Kassette 12 wird dann durch die Federn 44 durch eine kontrollierte Kraft in ihre Position gebracht. Dadurch wird eine Beschädigung sowohl des Fühlers 14 wie der Kassette 12 um die Öffnungen 15 verhindert, was durch ein mögliches Verkanten oder Verkeilen auftreten kann, wenn die Bedienkraft versuchen würde, die Fühler 14 direkt mit den Öffnungen 15 beim Anbringen der Kassette 12 am Dialysegerät in Übereinstimmung zu bringen.

Claims (15)

1. Halteeinrichtung für eine Durchflußkassette mit einer Öffnung zur Aufnahme eines Fühlers, gekennzeichnet durch
einen Träger (26) mit dem darauf angebrachten Fühler (14),
eine Einrichtung (20, 21) zum Verriegeln der Kassette (12) in eine Einsetzposition, in der die Öffnung (15) und der Fühler fluchten, jedoch längs einer durch den Fühler ver­ laufenden Einsetzaches (70) beabstandet sind,
eine Einrichtung (28, 44), durch die der Fühler (14) be­ züglich der Öffnung (15) längs der Achse (70) bewegbar ist, um den Fühler und die Öffnung zusammenzubringen und
eine Einrichtung (62, 68) die verhindert, daß der Fühler (14) und die Kassette (12) einander soweit genähert werden, daß der Fühler die Kassette berührt bevor die Kassette in die Einsetzposition verriegelt worden ist.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (26) gegenüber der Einrichtung (20, 21) zum Verriegeln der Kassette verschiebbar gelagert ist.

3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (20, 21) zum Verriegeln der Kassette eine Frontplatte (21) sowie von der Frontplatte ausgehende Klammern (20) zum Ergreifen der Kassette (12) enthält.

4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (20, 21) zum Verriegeln der Kassette eine Einrichtung (64, 68) enthält, die das Öffnen der Klammern (20) nur bei von der Frontplatte (21) beabstandetem Fühler (14) erlaubt, und die die Klammern (20) um die Kassette (12) schließt bevor der Fühler (14) während der Bewegung des Trägers (26) zur Frontplatte (21) die Öffnung (15) erreicht.

5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klammern (20) um eine an der Frontplatte (21) angebrachte Drehachse (52) drehbare Backen aufweisen mit Verlängerungen (57) auf der Rückseite der Frontplatte, welche bei geschlossenen Klammern voneinander entfernt sind und sich beim Öffnen der Klammern einander nähern, wobei die Einrichtung (62, 68), die verhindert, daß der Fühler und die Kassette einander genähert werden, an dem beweglichen Träger (26) angebrachte Stifte (68) enthält, die sich in einer Linie mit den Verlängerungen (57) befinden, um zu verhindern, daß sich der Träger (26) der Frontplatte (21) bis zur Berührung des Fühlers (14) mit der Kassette (12) nähert bevor die Verlängerungen (57) voneinander getrennt und die Klammern (20) geschlossen sind.

6. Einrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch Nocken­ flächen (62) auf den Verlängerungen (57), welche bei Annäherung des Trägers (26) an die Frontplatte (21) eine Trennung der Verlängerungen (57) durch die Stifte (68) bewirken.

7. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Klammern (20) Führungsflächen (58) in ihren Front­ bereichen aufweisen, um kreisförmige Fortsätze (23) der Kassette (12) in Ausnehmungen mit ähnlich geformten Oberflächen (60) zu führen, welche sich zwischen gegen­ überliegenden Backen (48, 50) der Klammern (20) befinden und die Fortsätze (23) bei geschlossenen Klammern fest umschließen.

8. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Träger (26) auf von der Rückseite der Frontplatte (21) ausgehenden Stangen (28) angebracht ist, und daß Federn (44) vorgesehen sind, welche dem beweglichen Träger eine Vorspannung in Richtung auf die Frontplatte geben.

9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (26) eine Trägerplatte ist und eine pneumatische Einrichtung (40, 42) zum Trennen der Frontplatte (21) von der Trägerplatte (26) enthält.

10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die pneumatische Einrichtung (40, 42) einen aufblasbaren Balg (40) enthält, der zwischen der Trägerplatte (26) und der Frontplatte (21) angebracht ist.

11. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (15) eine kreisförmige Öffnung ist und zu einer durch eine zylindrische Oberfläche (24) begrenzten Passage führt, und daß der Fühler (14) zum abdichtenden Kontakt mit der zylindrischen Oberfläche mit einem O-Ring (22) versehen ist.

12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Fühler (14) seitlich geringfügig quer zur Einsatzachse (70) verschiebbar ist, um eine Zentrierung innerhalb der kreisförmigen Öffnung (15) zuzulassen.

13. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Rückseite der beweglichen Trägerplatte (26) Verstärkungs­ rippen (36) vorgesehen sind.

14. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Vorderseite der Frontplatte (21) Führungsrippen (25) für die Führung der Kassette (12) vorgesehen sind.

15. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Fühler (14) ein Druckfühler ist.