DE3634258A1 - Verfahren zur herstellung von 1,4-diazabicyclo(2,2,2)-octanen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von 1,4-diazabicyclo(2,2,2)-octanenInfo
- Publication number
- DE3634258A1 DE3634258A1 DE19863634258 DE3634258A DE3634258A1 DE 3634258 A1 DE3634258 A1 DE 3634258A1 DE 19863634258 DE19863634258 DE 19863634258 DE 3634258 A DE3634258 A DE 3634258A DE 3634258 A1 DE3634258 A1 DE 3634258A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- diazabicyclo
- radicals
- formula
- catalyst
- hydroxyethyl
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D487/00—Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system, not provided for by groups C07D451/00 - C07D477/00
- C07D487/02—Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring hetero atoms in the condensed system, not provided for by groups C07D451/00 - C07D477/00 in which the condensed system contains two hetero rings
- C07D487/08—Bridged systems
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Catalysts (AREA)
- Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
1,4-Diazabicyclo(2,2,2)-octan (DABCO) und dessen C-substituierten
Derivaten.
Es ist bekannt, daß man DABCO und seine Derivate aus heterocyclischen
Aminen heterogenkatalysiert herstellen kann. Als Heterogenkatalysaten hat
man bisher Phosphate des Ca, Sr, Ba, Zn, La, Al, Co, Ni, Ce eingesetzt.
Derartig gefällte Phosphate liefern unbefriedigende Ausbeuten.
Es ist auch bekannt, Aluminiumsilikatzeolithe des Pentasiltyps als
Heterogenkatalysatoren einzusetzen (EP 1 58 319). Die Ausbeuten sind klein;
bei niedrigem Umsatz werden zwar hohe Selektivitäten, bei hohem Umsatz
jedoch niedrige Selektivitäten gefunden. Mit A-Zeolithen (DE-PS 24 34 913)
und Silica-Alumina-Crackkatalysatoren (US-PS 31 66 558) als Katalysatoren
werden ebenfalls nur niedrige Ausbeuten erzielt. Weiterhin weist das
Reaktionsprodukt eine Reihe unerwünschter Nebenprodukte wie
N-Alkylpiperazine und Pyrazin-Derivate auf. Die Nebenprodukte haben
physikalische Eigenschaften ähnlich dem DABCO und können daher durch
Destillation und Kristallisation nur unvollständig abgetrennt werden. Für
die Weiterverarbeitung werden aber an die Reinheit des DABCO hohe
Anforderungen gestellt.
Es wurde gefunden, daß man 1,4-Diazabicyclo(2,2,2)-octan und
C-substituierte 1,4-Diazabicyclo(2,2,2)-octane der Formel (I)
in der R1 und R2 Wasserstoff-, Alkyl- mit 1 bis 4 C-Atomen oder
Alkenylreste mit 1 bis 4 C-Atomen bedeuten können, wenn man
heterocyclische Amine der Formel (II)
in der R1 und R2 obige Bedeutung haben und R3 Wasserstoff-, Hydroxyethyl-,
Aminoethyl- und X Hydroxyl-, Amino-, Hydroxyethyl- oder Aminoethylreste
bedeuten, in Gegenwart von Zirkonphosphaten als Katalysatoren umsetzt.
Vorzugsweise kann man als Verbindungen der Formel II
Monohydroxyethylpiperazin, Dihydroxyethylpiperazin,
Monoaminoethylpiperazin, Aminoethylhydroxyethylpiperazin oder Gemische
dieser Stoffe umsetzen.
Die Zirkonphosphate - hierzu gehören auch die
Zirkonphosphorsilikate - können nach ihrer Isolierung, Trocknung bei 100
bis 160°C, vorzugsweise 110°C und Calcinierung bei 450 bis 550°C,
vorzugsweise 500 bis 540°C, mit einem Bindemittel im Verhältnis 90 : 10
bis 40 : 60 Gew.-% zu Strängen oder Tabletten verformt werden. Als
Bindemittel eignen sich diverse Aluminiumoxide, bevorzugt Boehmit, amorphe
Aluminiumsilikate mit einem SiO2/Al2O3-Verhältnis von 25 : 75 bis 95 : 5,
insbesondere 75 : 25, Siliciumdioxid, bevorzugt hochdisperses SiO2,
Gemische aus hochdispersem SiO2 und hochdispersem Al2O3 sowie Ton. Nach
der Verformung werden die Extrudate oder Preßlinge bei 110°C/16 h
getrocknet und bei 500°C/16 h calciniert.
Man erhält gut geeignete Katalysatoren, wenn die Zirkonphosphate und
Zirkonphosphorsilikate direkt nach der Trocknung verformt werden und
erstmals nach der Verformung einer Calcinierung unterworfen werden. Die
Zirkonphosphate und Zirkonphosphorsilikate können in reiner Form, ohne
Binder, als Stränge oder Tabletten eingesetzt werden, wobei als
Verstrangungs- oder Peptisierungshilfsmittel z. B. Ethylcellulose,
Stearinsäure, Kartoffelstärke, Ameisensäure, Oxalsäure, Essigsäure,
Salpetersäure, Ammoniak, Amine, Silikoester und Graphit oder deren
Gemische verwendet werden können.
Wenn bei der Umsetzung an den Zirkonphosphaten und Zirkonphosphorsilikaten
eine durch Koksabscheidung bedingte Desaktivierung eintritt, empfiehlt es
sich, diese durch Abbrennen der Koksablagerung mit Luft oder mit einem
Luft/N2-Gemisch bei 400 bis 550°C, insbesondere 500 bis 540°C, zu
regenerieren.
Durch partielle Verkokung (pre-coke) ist es möglich, die Aktivität des
Katalysators für ein Selektivitätsoptimum des gewünschten
Reaktionsproduktes einzustellen.
Die Zirkonphosphate können wahlweise als 2- bis 4-mm Stränge oder als
Tabletten mit 3 bis 5 mm Durchmesser oder als Pulver mit Teilchengrößen
von 0,1 bis 0,5 mm oder als Wirbelkontakt eingesetzt werden.
Die Reaktion wird vorzugsweise in der Gasphase bei 200 bis 500°C,
insbesondere bei 300 bis 450°C, und einer Belastung WHSV = 0,1 bis 20 h-1,
insbesondere 0,5 bis 5 h-1 (g Ausgangsstoff/g Katalysator und Stunde). Im
allgemeinen steigt der Umsatz mit steigender Temperatur stark an, während
die Selektivität in einem bestimmten Temperaturbereich nur wenig
zurückgeht. Es ist auch möglich, die Reaktion in der Flüssigphase
(Suspension-, Riesel- oder Sumpffahrweise) durchzuführen. Das Verfahren
kann bei Normaldruck oder erhöhtem Druck diskontinuierlich, vorzugsweise
kontinuierlich, durchgeführt werden.
Schwerflüchtige oder feste Ausgangsstoffe können in gelöster Form z. B. in
Wasser-, THF-, Toluol- oder Petrolether-Lösung, aber auch in Verdünnung
mit diesen Lösungsmitteln oder Inertgasen wie N2, Ar eingesetzt werden.
Nach der Umsetzung werden die entstandenen 1,4-Diazabicyclo(2,2,2)-octane
nach üblichen Verfahren, z. B. durch Destillation aus dem Reaktionsgemisch
isoliert; nicht umgesetzte Ausgangsstoffe werden gegebenenfalls
zurückgeführt.
Die Reaktion wird unter isothermen Bedingungen in einem Rohrreaktor
(Wendel 0,2 cm, 90 cm Länge) in der Gasphase mindestens 6 Stunden lang
durchgeführt. Die Trennung und Charakterisierung der Reaktionsprodukte
erfolgt nach üblichen Methoden. Die quantitative Bestimmung der
Reaktionsprodukte und der Ausgangsstoffe erfolgt gaschromatographisch nach
üblichen Methoden.
Die in den Beispielen verwendeten Katalysatoren sind:
Im Handel erhältliches Zirkonphosphat (CZP 100®) wird mit
Verformungshilfsmitteln zu 2 mm-Strängen verformt, bei 110°C getrocknet
und bei 500°C/16 h calciniert.
BPO4 wird hergestellt, indem man 49 g H3BO3 mit 117 g H3PO4 (75%ig) in
einem Kneter zusammengibt, überschüssiges Wasser abdampft und das
Umsetzungsprodukt zu 3 mm-Strängen verformt. Diese Stränge werden bei
100°C getrocknet und bei 350°C calciniert. Katalysator B enthält
8,77 Gew.-% B und 28,3 Gew.-% P.
CePO4 wird durch Fällung aus 52 g Ce(NO3)3 × 6 H2O und 56 g NaH2PO4
× 2 H2O erhalten. Nach der Filtration wird das Material zu Strängen
verformt, bei 120°C getrocknet und bei 450°C calciniert. Katalysator C
enthält 47,1 Gew.-% Ce und 12,7 Gew.-% P.
Katalysator D ist ein gefälltes Aluminiumphosphat, das durch Fällung aus
Al(NO3)3-H3PO4-Lösung mit NH3 bis pH = 6-7 erhalten wird. Nach
Abfiltrieren des Niederschlags wird bei 110°C getrocknet und bei 500°C
calciniert. Katalysator D enthält 28,5 Gew.-% Al und 13,2 Gew.-% P.
Boehmit wird mit Verformungshilfsmitteln zu 2 mm Strängen verformt, bei
110°C/16 h getrocknet und bei 500°C/16 h calciniert.
Al2O3-Stränge (D 10-10®).
In der nachfolgenden Tabelle 1 sind die mit obigen Katalysatoren erzielten
Versuchsergebnisse und Versuchsbedingungen aufgezeigt:
- Einsatzlösung I:
Monohydroxyethylpiperazin in Wasser gelöst 25 g : 75 g. - Einsatzlösung II:
Gemisch aus Mono- und Dihydroxyethylpiperazin (Gewichts verhältnis 20 : 80) in Wasser gelöst 25 g : 75 g.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von 1,4-Diazabicyclo(2,2,2)-octan und
C-substituierten 1,4-Diazabicyclo(2,2,2)-octanen der Formel (I)
in der R1 und R2 Wasserstoff-, Alkyl- mit 1 bis 4 C-Atomen oder
Alkenylreste mit 1 bis 4 C-Atomen bedeuten können, dadurch
gekennzeichnet, daß man heterocyclische Amine der Formel (II)
in der R1 und R2 obige Bedeutung haben und R3 Wasserstoff- oder
Hydroxyethyl- oder Aminoethyl- und X Hydroxyl-, Amino-,
Hydroxyethyl- oder Aminoethylreste bedeuten, in Gegenwart von
Zirkonphosphaten als Katalysatoren umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
Monohydroxyethylpiperazin und/oder Dihydroxyethylpiperazin als
Ausgangsstoffe einsetzt.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863634258 DE3634258A1 (de) | 1986-10-08 | 1986-10-08 | Verfahren zur herstellung von 1,4-diazabicyclo(2,2,2)-octanen |
EP87114504A EP0263463B1 (de) | 1986-10-08 | 1987-10-05 | Verfahren zur Herstellung von 1,4-Diazabicyclo(2,2,2)-octanen |
DE8787114504T DE3777743D1 (de) | 1986-10-08 | 1987-10-05 | Verfahren zur herstellung von 1,4-diazabicyclo(2,2,2)-octanen. |
US07/105,537 US4804758A (en) | 1986-10-08 | 1987-10-08 | Preparation of 1,4-diazabicyclo[2.2.2]octanes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863634258 DE3634258A1 (de) | 1986-10-08 | 1986-10-08 | Verfahren zur herstellung von 1,4-diazabicyclo(2,2,2)-octanen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3634258A1 true DE3634258A1 (de) | 1988-04-21 |
Family
ID=6311297
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863634258 Withdrawn DE3634258A1 (de) | 1986-10-08 | 1986-10-08 | Verfahren zur herstellung von 1,4-diazabicyclo(2,2,2)-octanen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3634258A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JP2001064281A (ja) * | 1999-07-23 | 2001-03-13 | Basf Ag | 純粋なトリエチレンジアミンの溶液の製法 |
US6552194B2 (en) | 2001-01-10 | 2003-04-22 | Basf Aktiengesellschaft | Process for the preparation of pure triethylenediamine (TEDA) |
US7074926B2 (en) | 2003-01-30 | 2006-07-11 | Basf Aktiengesellschaft | Decoloration and color stabilization of TEDA solution |
US7345173B2 (en) | 2001-05-10 | 2008-03-18 | Basf Se | Work-up of the mother liquor obtained in the preparation of high-purity triethylenediamine |
-
1986
- 1986-10-08 DE DE19863634258 patent/DE3634258A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JP2001064281A (ja) * | 1999-07-23 | 2001-03-13 | Basf Ag | 純粋なトリエチレンジアミンの溶液の製法 |
US6627756B1 (en) | 1999-07-23 | 2003-09-30 | Basf Aktiengesellschaft | Preparation of pure triethylenediamine |
US6552194B2 (en) | 2001-01-10 | 2003-04-22 | Basf Aktiengesellschaft | Process for the preparation of pure triethylenediamine (TEDA) |
US7345173B2 (en) | 2001-05-10 | 2008-03-18 | Basf Se | Work-up of the mother liquor obtained in the preparation of high-purity triethylenediamine |
US7074926B2 (en) | 2003-01-30 | 2006-07-11 | Basf Aktiengesellschaft | Decoloration and color stabilization of TEDA solution |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0099516A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Bis(aminocyclohexyl)dialkylmethanen | |
EP0299286B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Vinylethern | |
EP0263464B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von substituierten Pyridinen | |
EP0172515A1 (de) | Alpha-(o-chlorphenyl)-aminomethylen-beta-formylaminopropionitril, Verfahren zu seiner Herstellung sowie Verwendung zur Herstellung von 2-Methyl-4-amino-5-formylaminomethylpyrimidin | |
DE3642830A1 (de) | Verfahren zur herstellung von pyrimidinen | |
EP0312734A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 1,4-Diazabicyclo(2.2.2)-octan aus Piperazin | |
EP1125923B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von N-Methyl-2-Pyrrolidon (NMP) | |
EP0266691B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Alkencarbonsäureestern | |
DE3634258A1 (de) | Verfahren zur herstellung von 1,4-diazabicyclo(2,2,2)-octanen | |
EP0267438B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von ungesättigten Nitrilen | |
EP0263463B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 1,4-Diazabicyclo(2,2,2)-octanen | |
EP0264008A2 (de) | Verfahren zur Herstellung von 5-Methyltetrazol | |
EP0327985A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Vinylethern | |
EP0249976B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Carbonsäuren | |
EP0232712A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Nitrilen | |
EP0290862B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 1,4-Diazabicyclo(2,2,2)-octanen | |
EP0253171A1 (de) | Pyrido [1,8] naphthyridinone, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung sowie diese Verbindungen enthaltende Zubereitungen | |
EP0309911A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Tetrahydrofuranen aus 1,4-Butandiolen | |
DE3634257A1 (de) | Verfahren zur herstellung von 1,4- diazabicyclo(2,2,2)-octanen | |
DE60310734T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Nateglinid in der B-Form | |
EP0305913B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Dien-1-olen, 9-Hydroxydodec-10-enyl-1-tert.-butylether und seine Verwendung als Zwischenprodukt zur Synthese von 8,10-Dodecadienol | |
EP0167045A1 (de) | Benzo (c)(1,8)naphthyridine, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung sowie diese Verbindungen enthaltende Zubereitungen | |
EP0221854B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Indolinen | |
DE3634260A1 (de) | Verfahren zur herstellung von 1,4-diazabicyclo(2,2,2)-octanen | |
EP0219042B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Dienen durch Dehydratisierung von Aldehyden |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |