DE3633953C2 - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G05—CONTROLLING; REGULATING
- G05B—CONTROL OR REGULATING SYSTEMS IN GENERAL; FUNCTIONAL ELEMENTS OF SUCH SYSTEMS; MONITORING OR TESTING ARRANGEMENTS FOR SUCH SYSTEMS OR ELEMENTS
- G05B9/00—Safety arrangements
- G05B9/02—Safety arrangements electric
- G05B9/03—Safety arrangements electric with multiple-channel loop, i.e. redundant control systems
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb
eines programmgesteuerten Automatisierungsgeräts.
Nach der DE-Zeitschrift "Siemens Energie & Automation" 8 (1986)
Heft 1, Seiten 2 bis 4, ist ein Automatisierungssystem bekannt,
welches in einer Master- und in einer Reserveeinheit zwei unab
hängige Prozessoren enthält, welche ein und dasselbe Anwender
programm unter einem Betriebssystem synchron abarbeiten. Die
Synchronisation erfolgt dabei taktsynchron in einem starren,
sehr engen Zeitraster, wobei ein Hardware-Vergleicher zur Feh
lererkennung eingesetzt ist. Durch zusätzliche Prüf-Software
ist es möglich, mit sogenannten Selbsttestverfahren Fehler im
System aufzudecken. Master- und Reserveeinheit können, abhängig
vom jeweiligen Systemzustand, über eine Umschaltrichtung an die
Eingabe- und Ausgabeebene angekoppelt werden. Die Reserveein
heit arbeitet simultan mit, ohne auf den Prozeß zu wirken und
kann so jederzeit stoßfrei die Aufgabe des Masters bei dessem
fehlerhaften Arbeiten übernehmen.
Nach der DE-Zeitschrift "Siemens- Energietechnik" 5 (1983),
Heft 2, Seiten 73 bis 76, ist ebenfalls ein aus zwei takt- und
befehlssynchron arbeitenden Zentraleinheiten bestehendes Auto
matisierungssystem bekannt, wobei die eine Einheit als Master-
und die andere Einheit als Reservesystem arbeitet und zur Funk
tionsüberwachung dieser Baugruppen eine zyklische Master-Um
schaltung vorgesehen ist. Für die Inbetriebnahmephase oder nach
Reparatur eines defekten Teilsystems wird auch eine automati
sche Synchronisierung der beiden Teilsysteme vorgesehen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betrieb eines
programmgesteuerten Automatisierungsgerätes anzugeben, mit dem
in wenig aufwendiger Weise, von der Anwenderseite her gesehen,
ein flexibeler Betrieb mit großer Verfügbarkeit des Systems er
möglicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des
Hauptanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung, welche nachfolgend an
hand der Figuren näher erläutert werden, sind Gegenstände der
Unteransprüche.
Fig. 1 zeigt ein zweikanalig redundant aufgebautes sicherheits
gerichtetes Automatisierungsgerät AG, mit seinen Teilsystemen A
und B, welches einen technischen Prozeß P, beispielsweise eine
Ölbrenneranlage mit Ausgangssignalen Aa und Ab steuert.
Geber G liefern Eingangssignale Ea und Eb für das Automa
tisierungsgerät AG. Die Teilsysteme A und B arbeiten stets mit
identischen Programmen und synchronisieren sich über eine
Rechnerkopplung, welche mit K angedeutet ist.
Redundante Automatisierungsgeräte erfordern eine Synchronisa
tion der Teilgeräte. Bisher bekannte Geräte synchronisieren
sich nach einem starren Zeitraster, z. B. taktsynchron, befehls
synchron oder per Software, in größeren Zeitabständen. Bei der
Erfindung hingegen wird ein flexibler Mittelweg gewählt,
derart, daß das Synchronisationsraster an jeden Anwendungsfall
anpaßbar ist, indem vom Betriebssystem ein minimales Synchroni
sationsraster vorgegeben wird (Fig. 2), das der Anwender durch
Aufruf von Betriebssystemfunktionen beliebig verfeinern kann.
Dadurch kann beispielsweise die maximale Alarmreaktionszeit
begrenzt werden. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, daß
einerseits unnötige Synchronisationen, die eine zeitliche Be
lastung des Prozessors bedeuten können, vermieden werden und
andererseits keine Spezialkomponenten (Vergleicher) benötigt
werden.
Oft wird für zweikanalige, sicherheitsgerichtete Automatisie
rungsgeräte ein Selbsttest des Geräts im laufenden Betrieb ge
fordert, um durch Offenbarung von Fehlfunktionen Schaden für
Personen und Umwelt zu verhindern. Die Laufzeit der Selbsttest
routinen liegt im Minutenbereich. Die Testzykluszeit, d. h. die
Zeit, innerhalb der ein Selbsttest vollständig durchlaufen sein
muß, ist abhängig vom Anwendungsfall, z. B. Bergseilbahnen,
Brennersteuerungen. In herkömmlicher Weise wird hierzu das
gesamte Selbsttestprogramm in Scheiben unterteilt und diese
in einer starren Folge bearbeitet. Dies führt zu einem unnötig
häufigen Selbsttest, da die Größe der Testscheibe nach der un
günstigsten Prozessorbelastung ausgelegt werden muß.
Mit der Erfindung wird dagegen die Testscheibenmenge selbst
tätig optimiert. In Abhängigkeit von der momentanen Prozessor
belastung bestimmt der Selbsttestmanager eines Betriebssystems BS
- siehe Fig. 2 - die Anzahl der zu aktivierenden Testscheiben.
Der Vorteil dieses Verfahrens besteht in der Minimierung der
Prozessorbelastung durch Selbsttest und damit Erhöhung der
Nutzleistung des Geräts.
Ziel einer Prozeßsignalredundierung ist es, Peripheriefehler
mittels Signalvergleich zu erkennen. Einbau- oder Bauteiltole
ranzen führen in der Regel dazu, daß redundante Eingangssignale
sich nicht zeitgleich verändern (Beispiel: Zwei getrennte End
schalter). Die Berücksichtigung derartiger Signallaufzeitunter
schiede oblag bisher dem Anwender. Das Sicherheitsrisiko, be
dingt durch Programmierfehler, wird dadurch erhöht.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt dagegen die Unter
scheidung zwischen zulässigen zeitlichen Signaldiskrepanzen und
echten Peripheriefehlern durch das Betriebssystem. Statt Pro
grammierung wird die maximal zulässige Diskrepanzzeit jedes
Eingangssignals dem Betriebssystem per Projektierung mitgeteilt
(Parametrierung) und auf Plausibilität geprüft. Die Wahrschein
lichkeit eines Anwenderfehlers wird dadurch deutlich erniedrigt
und der Programmieraufwand vermindert.
Aus sicherheitstechnischen Gründen sind die Eingriffmöglich
keiten in laufende Geräte stark eingeschränkt. So ist das Än
dern von Daten und Befehlen beim Sicherheitsbetrieb unzulässig.
Derartige Hilfsmittel sind aber zur Inbetriebsetzung und zu
Testzwecken unerläßlich.
Die Erfindung sieht vor, das Betriebssystem zur selbsttätigen
Unterscheidung zwischen Test- und Sicherheitsbetrieb zu ertüch
tigen. Der Vorteil ist eine kürzere Inbetriebsetzungsdauer.
Es wird hierzu der Typ des im Gerät gesteckten Anwenderprogramm
speichers ausgenutzt: Sicherheitsbetrieb liegt immer dann vor,
wenn das Anwenderprogramm in einem nicht flüchtigen Speicher
(EPROM) geladen ist. Das Betriebssystem wird nun erfindungsge
mäß dazu eingerichtet, daß es den Speichertyp der Quelle des
Anwenderprogramms erkennt und somit das den Sicherheitsbetrieb
steuernde Anwenderprogramm von den für Testzwecke bestimmten
Programmen, welche in flüchtige Speicher (RAM) geladen werden,
unterscheiden kann.
Claims (4)
1. Verfahren zum Betrieb eines programmgesteuerten, redundant
mit zwei Teilsystemen mit jeweils identischen synchronen Pro
grammabläufen aufgebauten Automatisierungsgeräts mit durchführbarem Selbsttest für einen tech
nischen Prozeß, insbesondere für eine Brenneranlage, wobei die
identischen Programmabläufe der beiden Teilsysteme derart mit
einander synchronisiert werden, daß das Betriebssystem nur zu Be
ginn weniger, bestimmter Programmabschnitte eine gegenseitige
Synchronisation der beiden Programmabläufe vornimmt und daß zusätzlich
vom Anwenderprogramm an beliebigen Programmpunkten eine weitere
Synchronisation durchführbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Selbst
test in Abhängigkeit von der momentanen Prozessorbelastung vom
Betriebssystem in den Programmablauf eingefügt werden kann.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei nicht
vorhandener Synchronisierung infolge von Ungleichheit redundan
ter Eingangssignale vom Betriebssystem eine Unterscheidung zwi
schen laufzeitbedingten Signaldiskrepanzen und echten Fehlern
durchgeführt wird, wobei die Diskrepanzzeiten vom Anwenderpro
gramm parametrierbar sind.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Anwen
derprogramm für den Normalbetrieb in einen nicht flüchtigen
Speicher und das Testprogramm in einen flüchtigen Speicher
geladen werden und das Betriebssystem zur Unterscheidung dieser
Speichermedien eingerichtet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863633953 DE3633953A1 (de) | 1986-10-06 | 1986-10-06 | Verfahren zum betrieb eines programmgesteuerten automatisierungsgeraets |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19863633953 DE3633953A1 (de) | 1986-10-06 | 1986-10-06 | Verfahren zum betrieb eines programmgesteuerten automatisierungsgeraets |
Publications (2)
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DE3633953A1 DE3633953A1 (de) | 1988-04-07 |
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Family
ID=6311133
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19863633953 Granted DE3633953A1 (de) | 1986-10-06 | 1986-10-06 | Verfahren zum betrieb eines programmgesteuerten automatisierungsgeraets |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3633953A1 (de) |
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1986
- 1986-10-06 DE DE19863633953 patent/DE3633953A1/de active Granted
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Also Published As
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