DE3633739C2 - Verfahren zur Analyse des Luftgehaltes einer Flüssigkeit oder Suspension - Google Patents
Verfahren zur Analyse des Luftgehaltes einer Flüssigkeit oder SuspensionInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Analyse
des Luftgehalts einer Flüssigkeit oder Suspension wie beispiels
weise eines Stoffbreis bzw. einer Papiermassensuspension. Ferner
bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Ausführung
dieses Verfahrens.
Aus der US 4 412 451 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Ermittlung der mittleren Partikelgröße von in einem Meßgefäß
enthaltenen Partikeln bekannt.
Ein Gerät, das sich auf die Detektion von Partikeln als solche
beschränkt, ist aus der US 4 542 644 bekannt.
Auch ein aus der US 2 966 056 bekanntes Ultraschalltestgerät beschränkt
sich auf die Feststellung bestimmter Partikel als solcher.
Die JP-US 56-29 159 zeigt ein Meßgerät, mit dem schließlich die
Konzentration einer Ultraschallschwingung gemessen werden kann.
Aus der DE-US 2 732 622 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Feststellung des Fließzustandes einer fließfähigen Substanz
bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zu schaffen, mit denen der Luftgehalt einer Flüssigkeit
oder Suspension wie beispielsweise eines Papiermassenbreis
auf direkte Weise an einer ununterbrochenen Strömung ermittelt
werden kann, und zwar ohne und/oder mit Probenentnahme.
Diese Aufgabe wird im Hinblick auf das Verfahren durch die im
Patentanspruch 1 angegebenen Maßnahmen und im Hinblick auf die
Vorrichtung durch die im Patentanspruch 3 angegebenen Merkmale
auf besonders vorteilhafte Art und Weise gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Meßanordnung bei dem Verfahren
bzw. der Vorrichtung gemäß der Erfindung.
Fig. 2 zeigt schematisch eine weitere Meßanordnung für das
Verfahren bzw. die Vorrichtung der Erfindung.
Fig. 3 ist eine grafische Darstellung von Versuchsergebnissen
hinsichtlich des Verhältnisses zwischen der Streuung und der
Dämpfung von Ultraschallwellen.
Fig. 4 und 5 zeigen jeweils ein Ausführungsbeispiel der er
findungsgemäßen Vorrichtung in Verbindung mit einer Aufbereitungsleitung
in Seitenansicht bzw. Draufsicht.
Bei einem bekannten Verfahren beruht die Analyse auf der
Ermittlung der Dämpfung von Ultraschallwellen, welche als
Funktion ihrer Weglänge exponentiell gedämpft werden, gemäß
folgender Gleichung:
Iatt = Io e-ax (I)
wobei Iatt die gemessene Intensität der gedämpften Schallwel
len ist, Io die Intensität an dem Entstehungspunkt ist, a
eine Dämpfungskonstante ist, die für eine jeweilige Substanz
charakteristisch ist, und x die Weglänge bis zu dem Meßpunkt
ist, nämlich die Strecke, über welche sich die Ultraschall
wellen in der Flüssigkeit fortpflanzen. Bei dem Auftrag auf
halblogarithmische Koordinaten ist die Dämpfung linear.
Die Erfindung beruht auf der Messung der Intensität gedämpfter
Ultraschallwellen und der Intensität gestreuter Schall
wellen. Die Dämpfung der gestreuten Ultraschallwellen kann
durch folgende Gleichung dargestellt werden:
Isc = I′o e-(b- β )x (II)
wobei Isc die gemessene Streuintensität ist, I′o die Intensi
tät der in dem Meßraum in Richtung zu dem Ultraschallwellen-
Aufnehmer gestreuten Ultraschallwellen ist, β eine Konstante
ist, die den Beitrag der Streuung zur Dämpfung der Ultra
schallwellen einschließlich einer Mehrfachstreuung darstellt,
und b eine mittlere Dämpfungskonstante für die auf einen
Streuwellen-Aufnehmer aus unterschiedlichen Richtungen tref
fenden Streuwellen ist. Das Verhältnis der Durchlaßdämpfung
und der Streuungsdämpfung ist
wobei a-b+β=Δ eingesetzt wird.
Die Steigung Δ bei der linearen grafischen Darstellung des
Logarithmus des Verhältnisses zwischen der Durchgangsdämpfung
und der Streuung zeigt die Auswirkung des Luftgehalts in der
Flüssigkeit bzw. Suspension als Funktion der Wegstrecke x.
Aus der Gleichung (III) ergibt sich:
wobei δ₁ der Luftgehalt ist und Δ eine Eichkonstante ist, die
mit der gewählten Geometrie wie beispielsweise der Anordnung
von Abnehmern bzw. Wandlern zusammenhängt.
Bei ausgeführten Versuchen wurde ermittelt, daß für den Loga
rithmus des Verhältnisses zwischen der Durchlaßdämpfung und
der Streuung gemäß der Gleichung
ein linearer Zusammenhang zu dem Luftgehalt in einer großen
Vielzahl von Flüssigkeiten und Suspensionen besteht. Das heißt,
die Steigung Δ der linearen grafischen Darstellung bzw. Kurve
ist eine Konstante, die für eine jeweilige Kombination aus
dem Material und den geometrischen Abmessungen spezifisch
ist. Wenn log (Iatt/Isc) ermittelt wird, wird der Luftgehalt
δ₁ durch das Teilen des Ermittlungsergebnisses durch die
Konstante Δ festgestellt. Wenn δ₁ "0" ist, wird für
log (Iatt/Isc) ein konstanter Wert ermittelt, und zwar unab
hängig von irgendwelchen anderen Eigenschaften der Flüssig
keit oder Suspension, nämlich von der Teilchengröße, der
Temperatur, der Viskosität usw. Es muß jedoch immer
log (Iatt/Isc) δ₁(0) vor dem Teilen durch Δ von dem Wert
log (Iatt/Isc) δ₁ abgezogen werden.
Bei konstanten Bedingungen, im wesentlichen konstanter Konsi
stenz und im wesentlichen konstanter Teilchengröße und/oder
Teilchenverteilung gilt:
log Iatt = Δδ₁+a (VI)
wobei a=log Isc ist, nämlich konstant ist.
In diesem Fall ist es überhaupt nicht erforderlich, die
Streuintensität zu ermitteln.
Unter luftfreien Bedingungen gilt
oder
Bei der Meßanordnung nach Fig. 1 wird ein Ultraschallsender 1
zur Abgabe von Ultraschallwellen bzw. -strahlen R₃ in eine
Stoffsuspension A über einen Wandler 8 verwendet. Die Dämpfung
der Ultraschallwellen, nämlich gedämpfte Ultraschallwel
len R₂ werden über einen Wandler 9 mit einem Empfänger 2
gemessen. Die Dämpfung der Ultraschallwellen entspricht der
Gleichung (I).
Die Fig. 1 zeigt ferner einen Empfänger für gestreute Ultraschallwellen,
nämlich einen Wandler 3, mit dem die Intensität
ISC von gedämpften gestreuten Ultraschallwellen R₁ gemessen
wird. Die Dämpfung der gestreuten Ultraschallwellen entspricht
der Gleichung (II). Der Wandler 3 für die Aufnahme
der gestreuten Ultraschallwellen ist in Abstand von dem geradlinigen
Weg der Ultraschallwellen zwischen dem Sender 1,
nämlich dem Wandler 8 und dem Empfänger 2, nämlich dem Wandler
9 angeordnet.
In der Fig. 1 ist ferner eine Recheneinheit 4 gezeigt, der
die Signale aus dem Ultraschallwellenempfänger und aus dem
Streuwellenwandler bzw. -empfänger 3 zugeführt werden. Die
Recheneinheit ist zum Berechnen des Verhältnisses Iatt/ISC
nach Gleichung (III) und (IV) und/oder des Logarithmus dieses
Verhältnisses ausgebildet.
Nach Fig. 1 sind die Abstände des Sende-Wandlers 8 und der
Empfangs-Wandler 3 und 9 von der Mitte der zu messenden
Stoffsuspension A im wesentlichen gleich (=x). Falls es erwünscht
ist, können diese Strecken auf optimale Weise so
gewählt werden, daß den Eigenschaften der zu untersuchenden
Substanz und den Meßbedingungen Rechnung getragen ist.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Meßanordnung sind der Ultraschallsender
1, der Empfänger 2 und der Streuwellen-Empfänger
3 zu einer einzigen Einheit 10 zusammengefaßt, während der
Sende-Wandler 8 und der Empfangs-Wandler 9 durch einen einzigen
Wandler 5 gebildet sind. Ferner weist die Meßanordnung
einen Ultraschallreflektor 6 auf, der so angeordnet ist, daß
er die von dem Sende/Empfangs-Wandler 5 abgegebenen Ultraschallwellen
zu diesem Wandler zurück reflektiert.
Die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung weist ferner den
Wandler 3 für den Empfang der Streuwellen sowie einen Streuwellen-
Reflektor 7 auf. Der Streuwellen-Reflektor 7 ist in
einem Abstand b von dem geradlinigen Weg der Ultraschallwellen
zwischen dem Sende/Empfangs-Wandler 5 und dem Reflektor 6
weg angebracht und reflektiert die gestreuten Ultraschallwellen
zu dem Streuwellen-Empfangswandler 3 hin, der mit der
Sende/Empfangs-Einheit 10 verbunden ist. Die aus der Sende/
Empfangs-Einheit 10 abgeleiteten Signale werden der Recheneinheit
4 zugeführt, die gemäß den Gleichungen (III) und (IV)
und/oder der Gleichung (V) das Verhältnis Iatt/Isc oder den
Logarithmus dieses Verhältnisses ermittelt.
In der Fig. 3 ist grafisch das Verhältnis zwischen der Ultraschallwellenstreuung
und der direkten Dämpfung als Funktion
des Luftgehalts von Kiefer- oder Fichtencellulose gezeigt,
wobei die Konsistenz bzw. Stoffdichte der Stoffsuspension
0,9% beträgt. Die Versuchsbedingungen sind die in der Fig. 2
dargestellten. Der Luftgehalt der Stoffsuspension wurde mit
einer Luftgehalt-Meßvorrichtung gemessen, die nach dem Kompressionsprinzip
arbeitet. In der Fig. 3 ist auf der Vertikalachse
der Verhältniswert in dB aufgetragen, während auf
der Horizontalachse der Luftgehalt in % aufgetragen ist.
Gemäß den Versuchsbedingungen ist das Verhältnis zwischen der
Ultraschallstreuung und der Dämpfung im wesentlichen linear
von dem Luftgehalt der Stoffsuspension abhängig.
Die Fig. 4 und 5 zeigen eine Meßzelle 11 aus Kunststoff wie
beispielsweise Plexiglas, die an eine Verarbeitungsleitung 12
über eine Rohrleitung 13 angeschlossen ist, welche eine
Stoffsuspension bzw. einen Papiermassenbrei von der Verarbeitungsleitung
zu der Meßzelle leitet. Die Stoffsuspension wird
aus der Meßzelle über einen Auslaß 14 abgeführt. An der
Meßzelle 11 sind ein Ultraschallsender 1, 8 sowie an der
entgegengesetzten Seite ein Ultraschallempfänger 2, 9 angebracht.
Ferner ist in Abstand von dem geradlinigen Weg der
Ultraschallwellen zwischen dem Sender und dem Empfänger an
der Meßzelle 11 ein Streuwellen-Empfänger 3 angebracht.
Die Vorrichtung gemäß den Fig. 4 und 5 wird auf die vorangehend
beschriebene Weise eingesetzt. Unter konstanten Bedingungen,
nämlich bei konstanter Konsistenz und konstanter
Teilchengröße oder Teilchenverteilung ist jedoch log ISC
konstant, so daß der Streuwellenempfänger nicht benötigt
wird.
Das Verfahren und die Vorrichtung können zum Ermitteln eines
Luftgehalts zwischen 0 und 5%, vorteilhaft zwischen 0 und
1,5% in einer Stoffsuspension bzw. einem Stoffbrei eingesetzt
werden, die bzw. der eine Stoffmasse bzw. Papiermasse von 0
bis 2%, vorzugsweise von 0 bis 1,5% enthält.
Claims (6)
1. Verfahren zur Analyse des Luftgehalts δ₁ einer Flüssigkeit
oder Suspension, bei dem
in die Flüssigkeit bzw. Suspension Ultraschallwellen geleitet werden und die Intensität Iatt der gedämpften Ultraschallwellen sowie die Intensität ISC der gestreuten Ultraschallwellen gemessen werden und
der Luftgehalt δ₁ aus folgender Gleichung bestimmt wird: wobei Δ eine Steigungskonstante ist.
in die Flüssigkeit bzw. Suspension Ultraschallwellen geleitet werden und die Intensität Iatt der gedämpften Ultraschallwellen sowie die Intensität ISC der gestreuten Ultraschallwellen gemessen werden und
der Luftgehalt δ₁ aus folgender Gleichung bestimmt wird: wobei Δ eine Steigungskonstante ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Intensitätswerte im luftfreien Zustand nach der Gleichung
bzw.
bestimmt werden.
3. Vorrichtung zur Analyse des Luftgehalts δ₁ einer Flüssigkeit
oder Suspension mit einem Ultraschallsender (1) und
einem Ultraschallempfänger (2) für das Messen der Intensität
Iatt der gedämpften Ultraschallwellen, einem Streuwellenempfänger
(3) zum Messen der Intensität Isc der gestreuten Ultraschallwellen
und einem Rechner (4) zum Lösen der Gleichung
wobei Δ ein Steigungskoeffizient ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet daß
der Streuwellenempfänger (3) in einem Abstand a von dem geradlinigen
Weg des Ultraschalls zwischen dem Ultraschallsender
(1) und dem Ultraschallempfänger (2) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
gekennzeichnet durch
einen Reflektor (6), der zum Reflektieren von aus einem
Sende/Empfangs-Wandler (5) abgegebenen Wellen zu dem gleichen
Wandler hin angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
gekennzeichnet durch,
einen Streureflektor (7), der in einem Abstand b von dem geradlinigen
Weg der Ultraschallwellen zwischen dem Ultraschallsender
(1) und dem Ultraschallempfänger (2) angeordnet
ist und die gestreuten Ultraschallwellen zu einem Streuwellenempfänger
(3) reflektiert.
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