DE3624377A1 - Verwendung einer korrosionsbestaendigen, nickelfreien kobalt-chrom-legierung - Google Patents
Verwendung einer korrosionsbestaendigen, nickelfreien kobalt-chrom-legierungInfo
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- C22C19/07—Alloys based on nickel or cobalt based on cobalt
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung einer korrosionsbeständigen,
nickelfreien Kobalt-Chrom-Legierung als
Werkstoff zur Herstellung von medizinischen Implantaten
und festsitzenden Dentalprothesen.
Unter Berücksichtigung von Kostengesichtspunkten sind
in der Dentalprothetik bisher überwiegend zwei Arten
von Unedelmetallgußlegierungen verwendet worden,
nämlich für die Herstellung von festsitzenden und
herausnehmbaren Dentalprothesen. Für den herausnehmbaren
Zahnersatz haben sich die in DIN 13912 genormten
Kobalt-Chrom-Legierungen bewährt. Beim festsitzenden
Zahnersatz, bei dem das Metallgerüst üblicherweise
mit Keramik verblendet wird, kommt es insbesondere
auf eine ausgezeichnete Haftung der keramischen Verblendung
mit dem Grundmetall an. Dies bedeutet, daß
der Ausdehnungskoeffizient vorzugsweise im Bereich
von 14 bis 16 × 10-6K-1 liegen muß.
Die bekannten Kobalt-Chrom-Legierungen für den herausnehmbaren
Zahnersatz (vgl. beispielsweise DE-PS
35 10 331) sind für die Anwendung als Aufbrennlegierung
nicht geeignet, da sie während des Abkühlens
einer Phasenumwandlung von der kubisch-raumzentrierten
in die hexagonale Phase unterliegen; dies führt
zu einer relativ hohen Härte der Legierung. Für den
festsitzenden Zahnersatz sind jedoch Härtewerte
oberhalb 320 HV unerwünscht, da sie die Bearbeitbarkeit,
wie z. B. Schleifen und Polieren der aus der
Gußlegierung hergestellten Prothesen, erschweren.
Für den Dentaltechniker sind für diesen speziellen
Anwendungsfall Werkstoffe mit niedriger Vickershärte
geeignet. Außerdem sollen diese Werkstoffe genügend
korrosions- und oxidationsbeständig sein und sich
leicht gießen lassen.
Grundsätzlich sind auch schon Kobalt-Chrom-Legierungen
für die Verwendung von festsitzendem Zahnersatz vorgeschlagen
worden (vgl. beispielsweise DE-PS 35 10 331).
Allerdings weisen diese Legierungen in der Regel Härtewerte
oberhalb 320 HV auf.
Gegen die weiterhin bishr vielfach verwendeten Nickel-
Chrom-Legierungen (vgl. z. B. US-PS 39 48 653) wurden
in jüngster Zeit Bedenken wegen der karzinogenen
Wirkung des Nickels geäußert.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, für
die eingangs genannten Anwendungsfälle eine korrosionsbeständige,
nickelfreie Kobalt-Chrom-Legierung
zur Verfügung zu stellen, die keiner nachteiligen
Phasenumwandlung unterliegt und die aufgrund einer
niedrigen Härte leicht bearbeitbar ist.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in
der Verwendung einer korrosionsbeständigen, nickelfreien
Kobalt-Legierung aus 15 bis 24% Chrom,
2 bis 15% Eisen, 3 bis 10% Molybdän, Rest Kobalt
einschließlich geringer Desoxidations- und Verarbeitungszusätze
mit einem im wesentlichen kubisch-flächenzentrierten
Gefüge und einer Härte unterhalb etwa
320 HV vorzugsweise unter 270 HV als Werkstoff zur
Herstellung von medizinischen Implantaten und
festsitzenden Dentalprothesen.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäß
zu verwendenden Kobalt-Chrom-Legierungen
keiner nachteiligen Phasenumwandlung in die hexagonale
Phase unterliegen, so daß diese Legierungen beispielsweise
nach der für die Verblendung mit geeignetem dentalkeramischen
Werkstoff erforderlichen Wärmebehandlung
keine erhöhten Härtewerte aufweisen.
Untersuchungen haben ferner ergeben, daß die erfindungsgemäß
zu verwendenden Legierungen bei Beachtung
der maximal zulässigen Grenzen für den Chrom- und
Molybdängehalt kaltumformbar sind und damit sogar als
Knetlegierung eingesetzt werden können.
Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäß zu verwendenden
Legierungen nicht mehr als jeweils 0,05% Kohlenstoff
und Stickstoff, weil beide Elemente eine
Härtung verursachen. Besonders vorteilhaft sind
Legierungen, die 18 bis 21% Chrom, 2 bis 8% Eisen,
6 bis 8% Molybdän und als Rest abgesehen von üblichen
Desoxidations- und Verarbeitungszusätzen Kobalt enthalten.
Es hat sich ferner herausgestellt, daß es besonders
günstig ist,
den Molybdängehalt der Legierung teilweise
durch Wolfram zu ersetzen, wobei das Verhältnis
von Wolfram zu Molybdän vorzugsweise kleiner als 3
gewählt wird. Weiterhin ist es zweckmäßig, den jeweiligen
Eisengehalten der Legierung ganz oder teilweise
durch bis zu 10% Mangan zu ersetzen, um eine gute
Haftung der Legierung mit der Dentalkeramik zu erreichen.
Weitere Verbesserungen der erfindungsgemäß zu verwendenden
Legierungen, insbesondere hinsichtlich einer
erhöhten Haftfestigkeit mit der Keramik, lassen sich
durch Zugabe von 0,5 bis 1% Titan und/oder durch bis
zu 2,5% Kupfer erreichen. Die kubisch-flächenzentrierte
Phase dieser Legierungen kann weiterhin durch
Zugabe von bis zu 15% Palladium stabilisiert werden.
Die Bearbeitbarkeit läßt sich ferner dadurch verbessern,
daß man der Legierung außerdem noch bis zu 2% Silber
zusetzt.
Anhand von einigen Ausführungsbeispielen wird die
Erfindung im folgenden noch näher erläutert. An insgesamt
6 erfindungsgemäß zu verwendenden Legierungen (Leg. 1
bis 6, wobei jeweils C max ≦ωτ 0,03%, N max ≦ωτ 0,03%)
und einigen Vergleichslegierungen wird nachstehend
gezeigt, wie kritisch die Zusammensetzung der jeweiligen
Beispiellegierung ist, um die gewünschte
Eigenschaftskombination zu erreichen. Die Zusammensetzung
der Beispiellegierungen ist in Tabelle 1
jeweils in Gew.% angegeben.
Die Vickershärte, der mittlere Wärmeausdehnungskoeffizient
a th im Temperaturbereich von 20 bis 500°C
wurde für die Beispiellegierungen ermittelt. In ergänzenden
Korrosionsversuchen wurde ferner die jeweilige
Korrosionsbeständigkeit nachgewiesen, und zwar in
kochender 10%iger HCl und in künstlichem Speichel nach
Fusayama. Sämtliche Untersuchungsergebnisse sind in
Tabelle 2 zusammengefaßt.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Legierungen weisen
nicht nur ein stabiles kubisch-flächenzentriertes
Gefüge auf, sondern besitzen sowohl eine gute Haftfestigkeit
mit geeignetem Keramikmaterial als auch
eine hervorragende Verformbarkeit. Diese Eigenschaftskombination
ist insbesondere für notwendig werdende
Wärmebehandlungen und zusätzliche Feinarbeiten an den
Dentalprothesen von großer Bedeutung.
Claims (9)
1. Verwendung einer korrosionsbeständigen, nickelfreien
Kobalt-Chrom-Legierung aus 15 bis 24% Chrom,
2 bis 15% Eisen, 3 bis 10% Molybdän, Rest Kobalt
einschließlich geringer üblicher Desoxidations- und
Verarbeitungszusätze, mit einem im wesentlichen
kubisch-flächenzentrierten Gefüge und einer Härte
unterhalb etwa 320 HV vorzugsweise unter 270 HV als
Werkstoff zur Herstellung von medizinischen Implantaten
und festsitzenden Dentalprothesen.
2. Verwendung einer Legierung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch einen auf jeweils maximal 0,05%
begrenzten Gehalt an Kohlenstoff und Stickstoff
als Werkstoff für den in Anspruch 1 genannten Zweck.
3. Verwendung einer Legierung gemäß Anspruch 1 oder
2 aus 18 bis 21% Chrom 2 bis 8% Eisen, 6 bis 8%
Molybdän, Rest Kobalt einschließlich geringer Desoxidations-
und Vearbeitungszusätze für den in
Anspruch 1 genannten Zweck.
4. Verwendung einer Legierung gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 3, deren Molybdängehalt teilweise
durch Wolfram ersetzt ist, mit der Maßgabe, daß das
Verhältnis der Gewichtsanteile von Wolfram zu Molybdän
kleiner als 3 ist, für den in Anspruch 1 genannten
Zweck.
5. Verwendung einer Legierung gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 4, bei der der Eisengehalt ganz
oder teilweise durch bis zu 10% Mangan ersetzt ist,
für den in Anspruch 1 genannten Zweck.
6. Verwendung einer Legierung nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, die außerdem 0,5 bis 1% Titan
und bis zu 3% Kupfer enthält, für den in Anspruch 1
genannten Zweck.
7. Verwendung einer Legierung nach einem der Ansprüche
1 bis 6, die außerdem bis zu 15% Palladium
enthält, für den in Anspruch 1 genannten Zweck.
8. Verwendung einer Legierung nach einem der
Ansprüche 1 bis 7, die zusätzlich bis zu 2% Silber
enthält, für den in Anspruch 1 genannten Zweck.
9. Verwendung einer Legierung nach einem der
Ansprüche 1 bis 8, die außerdem noch bis zu 10%
Vanadium enthält, für den in Anspruch 1 genannten
Zweck.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863624377 DE3624377A1 (de) | 1986-07-18 | 1986-07-18 | Verwendung einer korrosionsbestaendigen, nickelfreien kobalt-chrom-legierung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863624377 DE3624377A1 (de) | 1986-07-18 | 1986-07-18 | Verwendung einer korrosionsbestaendigen, nickelfreien kobalt-chrom-legierung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3624377A1 true DE3624377A1 (de) | 1988-01-28 |
Family
ID=6305505
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863624377 Withdrawn DE3624377A1 (de) | 1986-07-18 | 1986-07-18 | Verwendung einer korrosionsbestaendigen, nickelfreien kobalt-chrom-legierung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3624377A1 (de) |
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