DE3620404C2 - - Google Patents
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- DE3620404C2 DE3620404C2 DE19863620404 DE3620404A DE3620404C2 DE 3620404 C2 DE3620404 C2 DE 3620404C2 DE 19863620404 DE19863620404 DE 19863620404 DE 3620404 A DE3620404 A DE 3620404A DE 3620404 C2 DE3620404 C2 DE 3620404C2
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61C—DENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
- A61C19/00—Dental auxiliary appliances
- A61C19/04—Measuring instruments specially adapted for dentistry
- A61C19/045—Measuring instruments specially adapted for dentistry for recording mandibular movement, e.g. face bows
Description
Die Erfindung betrifft eine Meßvorrichtung zur Aufzeichnung bzw.
Reproduktion von Unterkieferbewegungen nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Vorrichtungen zur berührungslosen Aufzeichnung von Unterkiefer
bewegungen sind z. B. durch die DE 31 17 174 A1 bekannt. Hier
werden optoelektronische Sender und Empfänger so vor einem
Reflektor angeordnet, daß bei einer Unterkieferbewegung durch die
veränderte Distanz die Lichtintensität am Empfänger variiert
wird. Die Messung wird jedoch verfälscht durch eine stets
vorhandene zusätzliche Rotation, die das Reflexionsverhalten in
nicht reproduzierbarer Weise beeinflußt. Dieser Fehler ist auch
durch die notwendige umständliche Justierung nicht zu verhindern.
Außerdem ist die Meßvorrichtung relativ schwer und beeinträchtigt
damit die freie Bewegung des Unterkiefers.
Letzteres gilt erst recht für nicht berührungslose Registrier
verfahren wie in DE 29 34 750 A1 oder DE 32 43 954 A1 beschrieben.
Auf magnetischem Prinzip beruhende Verfahren wie in DE 34 11 913 A1
sind zwar wenig störend, es wird lediglich ein kleiner Magnet am
Unterkiefer befestigt. Da jedoch die Bewegungsregistrierung nur
eines Punktes mölich ist, gestattet diese Vorrichtung nicht die
vollständige Reproduktion der Unterkieferlage im Raum. Außerdem
ist die Meßgenauigkeit durch störende Magnetfelder leicht beein
trächtigt.
Das Prinzip der Laufzeitbestimmung eines Ultraschallimpulses wird
in DE 32 42 284 A1 beschrieben. Hier handelt es sich jedoch um
Ultraschallimpulse, die einen Untersuchungsbereich, z. B. bei der
Ultraschall-Computertomographie, durchsetzt haben, und die nach
Digitalisierung mit einem Referenzsignal verglichen werden.
Dieses Referenzsignal wird dadurch erzeugt, daß zwischen Sender
und Empfänger ein homogenes Medium plaziert wird. Insgesamt ist
dieses Verfahren nicht zur einfachen Distanzmessung über eine
Luftstrecke geeignet.
Ebenfalls auf dem Ultraschallprinzip beruht die DE 35 00 605 A1.
Hier wird ein einzelner Schallimpuls von einem Sender am Unter
kiefer zu drei Empfängern, die an einem Stirnband befestigt sind,
ausgesandt; die Zeitdifferenz an den drei Empfängern wird
ermittelt. Zur vollständigen räumlichen Erfassung werden nach
einander drei getrennte Sender benutzt. Die bei Kieferbewegungen
geforderte Genauigkeit von mindestens 0,1 mm ist mit dieser
Anordnung aus folgenden Gründen nicht erreichbar:
Die genannte Flankensteilheit von 10 µs entspricht einer
Ultraschallfrequenz von ca. 50 kHz. Die bei dieser Frequenz
bereits ausgeprägte Richtwirkung der Ultraschallsender führt zu
einer nicht kalkulierbaren Verringerung der Flankensteilheit an
den diagonal angeordneten Empfängern.
Da die Ultraschallsender erst nach einigen Schwingungen ihre
maximale Amplitude erreichen, ist es ebenfalls problematisch,
bereits bei der ersten Schwingung die erforderliche Flanken
steilheit zu erreichen. Außerdem entspricht eine Flannke von 10 µs
bereits einer Strecke von mehr als 3 mm.
Schließlich ist bei den am Stirnband befestigten Empfängern durch
die Hautverschiebung besonders während des Kauakts eine
Verschiebung um einige Millimeter unvermeidlich.
Zur Diagnostik des Kiefergelenkknackens werden bisher lediglich
die Bewegungsmuster des Unterkiefers herangezogen. Weitere
bekannte diagnostische Elemente sind jedoch entweder sehr ungenau
wie die Röntgendiagnostik oder sehr aufwendig bzw. invasiv wie
Tomographie, Arthrographie und Arthroskopie.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Registriervorrichtung
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die bei ausreichender
Genauigkeit den Patienten möglichst wenig beeinträchigt.
Außerdem soll die synchrone bzw. wiederholte Reproduktion der
Unterkieferbewegung einschließlich des Kiefergelenkknackens
möglich sein.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Einrichtung durch
die gekennzeichneten Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Bei der Laufzeitmessung wird durch die Auswertung der Phasen
verschiebung zwischen dem vom Sender abgegebenen und dem vom
Empfänger aufgenommenen Signal als Streckenmaß eine hohe
Meßgenauigkeit erreicht. Die Phasenverschiebung ist hierbei ein
Maß für relative Distanzänderungen innerhalb einer Wellenlänge.
Da die absolute Distanz zwischen Sender und Empfänger für die
Genauigkeit unkritisch ist, entfällt jede Justierung der
Vorrichtung. Die Ultraschallmeßstrecken lassen sich
beispielsweise bei gebräuchlichen hoch oder voll einstellbaren
mechanischen Registriersystemen verwenden; so ist der Aufwand
relativ gering, und die Meßsignale können einerseits ohne
komplizierte Datenverarbeitung auf XY-Schreibern dargestellt
werden.
Andererseits kann eine Datenverarbeitungsapparatur die ermit
telten Phasenverschiebungen aufarbeiten:
- 1. Um Distanzen jenseits einer Wellenlänge messen zu können, wird der Mittelwert der letzten Distanzen gebildet. Der neue Meßwert wird wiederholt um eine Wellenlänge variiert, bis er möglichst nahe an diesem Mittelwert liegt.
- 2. Projektionsfehler werde korrigiert.
- 3. Die gemessenen Strecken werden auf andere gewünschte Bezugs punkte, wie z. B. die Kaufläche eines bestimmten Zahnes, umgerechnet.
Es sind sehr leichte Registriervorrichtungen möglich, die z. B.
mit paraokklusalen Löffeln an Ober- und Unterkiefer befestigt
werden. Hierdurch werden das sehr geringe Gewicht der Wandler und
die mögliche größere Distanz zwischen Sendern und Empfängern
ausgenutzt. Außerdem kann bei einer derartigen Anordnung die Lage
der verschiedenen Meßstrecken so gewählt werden, daß die Halte
arme möglichst kurz sind. Der gesamte Registrierbehelf wird aus
den genannten Gründen so leicht, daß konfektionierte paraok
klusale Löffel mit Klemmvorrichtung möglich sind.
Zur optimalen Kontrolle des Registriervorganges kann ein
Artikulator angeschlossen werden, bei dem an den analogen Stel
len, an denen beim Patienten die sechs Ultraschall-Meßstrecken
angeordnet sind, sechs Schrittmotore so befestigt sind, daß sie
die Bewegungen synchron nachvollziehen. Der Patient wird z. B.
aufgefordert, bestimmte Zähne in Kontakt zu bringen. Es wird dann
geprüft, ob auch im Artikulator diese Zähne Kontakt haben.
Außerdem kann ein Knacken der Kiefergelenke mit zwei Mikrofonen
seitengetrennt aufgezeichnet und digitalisiert gespeichert
werden. Diese akustische Aufzeichnung kann mit der Bewegungs
aufzeichnung kombiniert werden und zur Diagnostik entweder am
Schrittmotor-gesteuerten Artikulator oder bei der graphischen
Bewegungsdarstellung herangezogen werden.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird in der nachfolgenden
Beschreibung anhand von zwei Zeichnungen beispielshalber be
schrieben. Dabei zeigt
Fig. 1 das Blockschaltbild einer Regis
trieranordnung mit angeschlossener Datenverarbeitungsanlage und
Fig. 2 die perspektivische Ansicht der Meßstrecken.
Die sechs einzelnen Meßstrecken 1 sind an kurzen Haltearmen ventral von
Ober- bzw. Unterkiefer gemäß Fig. 2 so angeordnet, daß sie eine
vollständige räumliche Bewegungserfassung ermöglichen; der
40 kHz-Sender wird durch den Rechner 3 auf die einzelnen Ultra
schallwandler geschaltet, gleichzeitig wird durch jede Flanke des
angeschlossenen Rechners 3 ein Gate für einen 4 MHz-Generator
geöffnet. Das empfangene, verstärkte und gleichgerichtete Ultra
schallsignal schließt wiederum das Gate. Die zwischenzeitlich auf
den Zähler geangte Impulszahl als Maß für die Phasenverschiebung
wird an den Rechner 3 weitergegeben. Hier wird eine der Phasen
lage entsprechende Distanz errechnet. Entsprechend dem
Durchschnitt der vorhergehenden Meßwerte wird die Kurve konti
nuierlich fortgeschrieben und so ist auch die Messung von
Strecken möglich, die die eine Wellenlänge überschreiten. Die
Bewegung wird z. B. auf Inzisal- und Kondylenpunkte umgerechnet
und auf einem Plotter bzw. Monitor dargestellt.
Außerdem wird mit diesen umgerechneten Meßwerten ein
Schrittmotor-gesteuerter Artikulator 4 synchron zur Messung
betrieben. So können Registrierfehler sofort eindeutig fest
gestellt werden. Der Patient nimmt bestimmte, zu diagnostischen
und therapeutischen Zwecken erforderliche Unterkieferpositionen
ein, die gespeichert und im Labor jederzeit, auch in Zeitlupe,
reproduziert werden können. So kann z. B. die zentrische Relation
völlig ohne äußere Krafteinflüsse registriert werden, die bei
jeder Handbißnahme oder Stützstiftregistrierung vorhanden ist.
Die Kiefergelenke werden durch den Meßvorgang weder komprimiert
noch distrahiert und bleiben so in der gewünschten neutralen
Position.
Geräusche der Kiefergelenke kommen nach Digitalisierung ebenfalls
zur Darstellung. Die mit den Schallwandlern 5 aufgenommenen
Kiefergelenkgeräusche werden digitalisiert und im Rechner 3
gespeichert. Die optische Wiedergabe der Geräusche und der
Bewegungungskurven auf dem Monitor oder Plotter ermöglicht es, das
Knacken genau einer Bewegungsphase zuzuordnen.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Messung der Bewegung des Unterkiefers relativ
zum Oberkiefer mit einem am Oberkiefer befestigbaren ersten
Halter, einem am Unterkiefer befestigbaren zweiten Halter und
mit mehreren Abstandsmeßeinrichtungen, bestehend aus jeweils
einem Sender und einem Empfänger für Ultraschall, die an den
Haltern angebracht sind und die Positionen der Halter relativ
zueinander ermitteln, wobei ein von der Phasenverschiebung
zwischen dem vom Sender abgegebenen und dem vom Empfänger
aufgenommenen Signal als Streckenmaß ermittelt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß
- Sender und Empfänger paarweise aufeinander ausgerichtet sind
und die Laufzeit der Ultraschallwellen zwischen diesen Paaren
gemessen wird,
- mittels einer Meßvorrichtung (2) aus der genannten Phasen
verschiebung ein zwischen Null und der Wellenlänge liegender
Zwischenwert ermittelt wird, der durch eine Datenverarbeitungs
einrichtung (3) entsprechend dem Mittelwert der letzten Meß
werte auf beliebige Vielfache der Wellenlänge berichtigt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
- - beiderseits in der Kiefergelenkregion angeordnete Schallaufnehmer (5) zur Aufzeichnung der Kiefergelenkgeräusche, die einem Wiedergabegerät zuführbar sind, das die aufge zeichneten Signale mit der räumlichen Bewegung des Unterkiefers korreliert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863620404 DE3620404A1 (de) | 1986-06-18 | 1986-06-18 | Messvorrichtung zur aufzeichnung und reproduktion von unterkieferbewegungen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19863620404 DE3620404A1 (de) | 1986-06-18 | 1986-06-18 | Messvorrichtung zur aufzeichnung und reproduktion von unterkieferbewegungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3620404A1 DE3620404A1 (de) | 1988-01-07 |
DE3620404C2 true DE3620404C2 (de) | 1989-04-06 |
Family
ID=6303209
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19863620404 Granted DE3620404A1 (de) | 1986-06-18 | 1986-06-18 | Messvorrichtung zur aufzeichnung und reproduktion von unterkieferbewegungen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3620404A1 (de) |
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- 1986-06-18 DE DE19863620404 patent/DE3620404A1/de active Granted
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Also Published As
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