DE355489C

DE355489C - Electrical switching device for the automatic removal of steam locomotives

Info

Publication number: DE355489C
Application number: DEG50455D
Authority: DE
Original assignee: ERWIN GOERICKE
Current assignee: ERWIN GOERICKE
Publication date: 1922-06-27

Description

S55489S55489

Sind auch früher schon Vorrichtungen bekanntgeworden, welche das Überfahren der auf »Halt« gestellten Signale durch Eisenbahnzüge verhindern sollten, indem sie alsdann den Triebwagen außer Fahrt setzten, so gewinnt eine derartige Sicherstellung des Eisenbahnbetriebes zur Zeit mit Rücksicht auf das schwindende Verantwortlichkeitsgefühl sowie auf die als Kriegsfolge sich bemerkbar machende Ermattung des ίο Bedienungspersonals an Bedeutung. Da es sich in der Hauptsache um mittels Dampfes betriebene Eisenbahntransporte handelt, liegt zunächst der Gedanke nahe, unter Ausschaltung jeder besonderen Kraftquelle eine rein mechanisch wirkende Vorrichtung hierzu zu verwenden, bei welcher im Falle des Überfahrens des Signals ein Hebelwerk in Tätigkeit gesetzt wird und auf die Steuerorgane der Lokomotive einwirkt. Solche an sich bekannten Vorrichte» tungen ergeben aber mit Rücksicht auf die Bruchgefahr beim plötzlichen Stoß keine zuverlässige Wirkung. Sofern man aus diesem Grunde zu der Anwendung der elektrischen Schaltung bei den bekannten Abstellvorrichtungen für Triebwagen übergegangen ist, bedient man sich bei Dampflokomotiven und Verbrennungsmotorantrieben zumeist solcher Anordnungen, wo die elektrischen Apparate teils dem Wagen, teils der Strecke angehören, also bei Anwendung auf dampfbetriebene Eisenbahnen einen kostspieligen Ausbau der Gleisstrecke erfordern würden. Dabei ist eine langzeitige gute Kontaktgabe erforderlich, damit der auf die Steuerorgane der Lokomotive einwirkende Elektromotor oder Hubmagnet die Verstellarbeit bis zu Ende durchführen kann. Demgegenüber hat die Erfindung eine elektrische Schaltvorrichtung zur selbsttätigen - Außerfahrtsetzung von Dampflokomotiven zum Gegenstande, bei welcher sämtliche, der elektrischen Stromführung angehörigen Apparate und Leitungen auf der Lokomotive mitgeführt werden, ein diesbezüglicher Streckenausbau also überflüssig ist, und wo die Kontaktgebung im Störungsfalle nicht schlechtweg den Elektromotoranschluß an die mitgeführte Kraftquelle vollzieht, sondern nur einleitet. Zu diesem Zwecke wird zunächst durch die Kontaktgebung im Störungsfalle ein Nebenstromkreis geschlossen, welcher auf Grund des kurzzeitigen Impulses den leichtgehenden Motorschalter einrückt und so den Elektromotor an die Kraftquelle anschließt, welcher alsdann bei gutem Stromschluß durch lange Zeit hindurch auf die Steuerorgane der Lokomotive im Sinne der Kraftabstellung einwirkt. Dabei wird die Verstellarbeit überwacht und der Motor selbsttätig abgestellt sowie die Schaltvorrichtung in Bereitschaftsstellung für den nächsten Schaltvorgang übergeführt. Im besonderen kann die Inbetriebsetzung bzw. Wiederaufhebung der auf Außerfahrtsetzung hinzielenden Wirkung der Schaltvorrichtung durch den Lokomotivführer bewirkt werden.Devices have also become known earlier that allow driving over the on They were supposed to prevent "stop" signals given by railroad trains by then using the railcar put out of service, such a safeguarding of railway operations wins at the moment with regard to the dwindling sense of responsibility as well as the weariness of the ίο operating personnel in importance. Since it is is mainly about steam-powered rail transport at first the idea is close, one purely mechanical with the elimination of any particular source of power Acting device to use for this purpose, in which a lever mechanism is set in action in the event of the signal being exceeded and acts on the controls of the locomotive. Such devices known per se » However, considering the risk of breakage in the event of a sudden impact, the results are not reliable Effect. If, for this reason, the use of the electrical circuit in the known parking devices for railcars, steam locomotives and combustion engine drives are used mostly such arrangements where the electrical equipment belongs partly to the car, partly to the route, that is when used on steam-powered railways, an expensive extension of the track would require. Long-term good contact is required so that the electric motor or lifting magnet acting on the control elements of the locomotive Adjustment work can carry out to the end. In contrast, the invention has an electrical Switching device for automatic - decommissioning of steam locomotives for Objects in which all apparatus belonging to the electrical current conduction and cables are carried on the locomotive, a related extension of the route is therefore superfluous, and where the contact in the event of a malfunction is not simply the electric motor connection to the source of power that is carried along, but only introduces it. For this purpose, contact is made first In the event of a fault, a secondary circuit is closed, which due to the short-term Impulse engages the smooth motor switch and thus the electric motor to the power source connects, which then with a good current connection for a long time to the Acts on the control elements of the locomotive in the sense of power shutdown. The adjustment work is thereby monitored and the engine switched off automatically and the switching device in the ready position for the next switching process convicted. In particular, the commissioning or rescission of the effect aimed at decommissioning the switching device can be effected by the engine driver.

In der Zeichnung stellt Abb. 1 die mechanische Verstellvorrichtung einschließlich Antriebselektromotor und der elektrischen Schaltapparatur dar, während Abb. 2 eine Draufsicht auf Elektromotor mit mechanischer Verstellvorrichtung veranschaulicht.In the drawing, Fig. 1 represents the mechanical Adjustment device including drive electric motor and the electrical switchgear while Fig. 2 is a plan view of an electric motor with a mechanical adjustment device illustrated.

Hierin bedeutet α den Auslöser, d. h. einen elektrischen Schalter, welcher neben dem Gleis auf der Signalaufstellungsseite an einen Arm aufgehängt beim Passieren des Signals gegen eine wippende Zunge stößt, die bei Stellung des Signals auf »freie Fahrt« parallel zur Schiene verläuft, aber bei Stellung des Signals auf »Halt« mit dem freischwingenden Ende der Schiene genähert wird und somit in die Laufbahn des Auslösers hineinragt. In die vom Auslöser a abgehende Leitung ist das Relais b geschaltet, welches beim Schließen des Stromkreises von der Batterie c aus erregt wird und den aus zwei Armen d, d¹ bestehenden Wipphebel in die gezeichnete Stellung anzieht, während vorher der 85 ■ Arm d¹ mit dem Kern des Relais e in Berührung stand. Mit dem Wipphebel erleidet ein dritter Arm f den Ausschlag, welcher einen Schwenkarm g auf den Kontakt h führt. Dieser Kontakt h ist mit der einen Klemme des Motors verbunden, während der Arm g mit der über die Batterie c führenden zweiten Zuleitung zum Motor Anschluß hat. Infolgedessen setzt sich nunmehr der Motor i in Bewegung und betätigt über die Zahnräder k, k¹ die Welle I, welche mittels Schnecke m und eines auf den Ventilhahn 0 aufgesetzten Schneckenrades η die Bremsluftleitung p im Sinne einer Eröffnung verstellt, Um nun den Schaltvorgang zu unterbrechen, wenn der Hahn die Offenstellung er-Here, α means the trigger, i.e. an electrical switch which, suspended on an arm next to the track on the signal installation side, hits a rocking tongue when the signal is passed, which runs parallel to the rail when the signal is set to "free travel", but when the signal is set of the signal to "stop" is approached with the freely swinging end of the rail and thus protrudes into the track of the trigger. The relay b is connected to the line going out from the trigger a , which is energized by the battery c when the circuit is closed and pulls the rocker arm consisting of two arms d, d ¹ into the position shown, while before the 85 ■ arm d ¹ was in contact with the core of the relay e. With the rocker arm, a third arm f experiences the deflection, which leads a swivel arm g to contact h . This contact h is connected to one terminal of the motor, while the arm g is connected to the second supply line leading to the motor via the battery c. As a result, the motor i starts moving and actuates the shaft I via the gears k, k ¹ , which adjusts the brake air line p by means of a worm m and a worm wheel η placed on the valve tap 0 in order to interrupt the switching process when the tap is in the open position

B55489B55489

reicht hat, d. h. bei der Drehung um 90 °, ist auf der Welle des Schneckenrades n, mit diesem fest verbunden, eine Kurvenscheibe q mit einer von 90° zu 90 ° wechselnden Verzahnung aufgesetzt, gegen deren Umfang unter dem Druck der Feder r ein Stift s gedrückt wird. Dieser Stift s führt am entgegengesetzten Ende einen durch die- Blattfeder t aufwärts gedrückten Zahn u, welcher gegen den einen Arm eines elektrischen Hebelschalters ν greift, dessen anderer Arm durch die Feder χ in Ausschaltstellung bewegt wird, aber bei der Berührung mit dem Kontakt y den Erregerstromkreis des Relais & schließt und dadurch, daß das Anziehen des Armes d¹ den Einschaltmechanismus sowie die Außerkontaktsetzung des Einschalters g betätigt, die Stromzufuhr zum Motor unterbricht und die Verstellvorrichtung stillsetzt. Die in Abb. 2 gezeichnete Stellung, wonach der Stift s auf der höchsten Spitze der Scheibe q steht, bedeutet annähernd das Ende der Ventileröffnungsbewegung. Während sich das Rad q in der durch Pfeil angedeuteten Richtung gedreht hat, ist der Stift die Bahn des Zahnes hinaufgeglitten, der Zahn u in Eingriff mit dem Arm des Schalters ν gekommen. Gleitet nunmehr im nächsten Augenblick der Stift s von dem Zahn in die nachfolgende Einsenkung hinab, so zieht er infolge der Kraft der Feder r mittels des Zahnes' u den Arm des Schalters υ bis zur Berührung mit dem Kontakt y, um kurz hinterher unter dem Hebelarm hinwegzugleiten. Jetzt bekommt die Feder χ das Übergewicht und zieht den Schalter in die gezeichnete Anfangs-, d. h. Ausschaltstellung, zurück.is enough, ie when rotating by 90 °, a cam disk q with a toothing that changes from 90 ° to 90 ° is placed on the shaft of the worm wheel n, firmly connected to it, against the circumference of which under the pressure of the spring r a pin s is pressed. This pin s leads at the opposite end a tooth u pushed up by the leaf spring t , which engages against one arm of an electric lever switch ν , the other arm of which is moved into the switched-off position by the spring χ , but when it comes into contact with the contact y The excitation circuit of the relay & closes and the fact that the pulling of the arm d ¹ actuates the switch-on mechanism and the disconnection of the switch g , interrupts the power supply to the motor and stops the adjustment device. The position shown in Fig. 2, after which the pin s is on the highest point of the disk q , means approximately the end of the valve opening movement. While the wheel q has rotated in the direction indicated by the arrow, the pin has slid up the path of the tooth, the tooth u has come into engagement with the arm of the switch ν . If the next moment the pin s slides down from the tooth into the subsequent indentation, it pulls the arm of the switch υ by means of the tooth ' u as a result of the force of the spring r until it touches the contact y, and shortly afterwards under the lever arm slide away. Now the spring χ gets the upper weight and pulls the switch back into the initial position, ie the switch-off position.

Schließlich ermöglicht ein zweiter am Führerstand angeordneter Auslöser /, durch eine neuerliche Inbetriebsetzung des Schaltmechanismus die Steuerung wiederum instand zu setzen, wenn die Streckenstörung behoben ist; bei der gezeichneten Vorrichtung wird alsdann das Ventil 0 in der Bremsluftleitung abermals um 90 ° geschwenkt und der Durchgang der Bremsluft zu den Bremsbacken abgesperrt. Statt den Auslöser α durch einen mit dem Signal zusammenwirkenden Anschlag zum Ansprechen zu bringen, kann die Erfindung weiterhin so ausgebaut werden, daß ein auf der Lokomotive mitgeführter Kohärer ζ durch einen vom Signal betätigten Wellenerzeuger zum Ansprechen gebracht wird und so durch fern elektrische Betätigung unter Vermeidung jedes mechanischen Stoßes der Schaltkreis des Relais b geschlossen wird. Die letztere Anordnung bietet die Möglichkeit, im weiteren Ausbau des Erfindungsgedankens das Halten des Zuges vom Stellwerk oder einem beliebigen Standort aus zu veranlassen, so ζ. B., wenn dem vorhergehenden Zuge ein Unfall mitten auf der Strecke zugestoßen ist oder das Halten eines abgelassenen Zuges vor Erreichung der nächsten Station aus irgendwelchen Gründen erforderlich wird.Finally, a second trigger / located in the driver's cab enables the control system to be repaired again by reactivating the switching mechanism once the line fault has been rectified; In the device shown, the valve 0 in the brake air line is then pivoted again by 90 ° and the passage of the brake air to the brake shoes is blocked. Instead of causing the trigger α to respond by a stop interacting with the signal, the invention can also be expanded so that a coherer ζ carried on the locomotive is made to respond by a wave generator actuated by the signal and thus by remote electrical actuation with avoidance each mechanical shock closes the circuit of relay b . The latter arrangement offers the possibility, in the further expansion of the inventive concept, to cause the train to stop from the signal box or any other location, so ζ. For example, if the previous train had an accident in the middle of the route or if a lowered train had to be stopped for any reason before reaching the next station.

Claims

Patent Claims:

1.Electric switching device for the automatic decommissioning of steam, locomotives, which in the event of a line disruption, the machine control adjusting electric motor comes into action, characterized in that all of the electrical current carrying associated apparatus and cables are carried on the locomotive while it is being commissioned of the electric motor takes place in such a way that initially a secondary circuit engaging the easy-going motor switch receives a brief impulse and only after switching on the electric motor to the Power source whose lifting work begins, which requires a long-term good electrical connection.

2. Apparatus according to claim 1, characterized in that the electric motor with rotational movement in the same direction one after the other brings about the opening and closing of the compressed air valve and the Motor switch at the end of each switching movement due to a valve adjustment * The pulse generated in the secondary circuit is disengaged again and in Ready position is transferred for the next switching process.

3. Apparatus according to claim 1, characterized in that the current closer is under the influence of two relays (δ, e) , of which the first (δ) causes its insertion and the second (e) causes the disengagement by a derived from the valve end position sudden snap movement briefly brings an auxiliary switch (v) into contact for energizing the relay (e).

4. Apparatus according to claim 1 and 2, characterized in that a cam (q) migrating with the control valve during the valve opening brings a pawl (u) into engagement with the actuating arm of the auxiliary switch (v) and can snap back in the opposite direction at valve end position, whereby the switch, carried along by the pawl (u) , reaches the contact (y) and then returns to its switched-off position after releasing the pawl that has passed by.

1 sheet of drawings.