DE3528597C2 - Antistatische, kompakte oder zellige Polyurethan-Gießelastomere, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung - Google Patents
Antistatische, kompakte oder zellige Polyurethan-Gießelastomere, Verfahren zu deren Herstellung und deren VerwendungInfo
- Publication number
- DE3528597C2 DE3528597C2 DE19853528597 DE3528597A DE3528597C2 DE 3528597 C2 DE3528597 C2 DE 3528597C2 DE 19853528597 DE19853528597 DE 19853528597 DE 3528597 A DE3528597 A DE 3528597A DE 3528597 C2 DE3528597 C2 DE 3528597C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- weight
- antistatic
- elastomers
- carbon black
- compact
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Lifetime
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K3/00—Use of inorganic substances as compounding ingredients
- C08K3/02—Elements
- C08K3/04—Carbon
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Polyurethanes Or Polyureas (AREA)
Description
Polyurethan-Elastomere sind seit langem bekannt. Durch Verwendung von
unterschiedlichen chemischen Aufbaukomponenten können in großer Variations
breite Elastomere mit hochwertigen mechanischen Eigenschaften herge
stellt werden. Je nach Art der Formgebung unterscheidet man bei Poly
urethan-Elastomeren zwischen Produkten, die nach dem Gießverfahren, Walz
verfahren oder nach den Techniken der Verarbeitung von Thermoplasten ver
arbeitet werden. Flüssige oder leicht schmelzbare Elastomervorstufen von
nicht zu hoher Viskosität, deren Formgebung aus der flüssigen Phase durch
Reaktion mit überschüssigem Polyisocyanat erfolgt, werden nach dem Gieß
verfahren verarbeitet und üblicherweise Gießelastomere genannt. Im Gegensatz
hierzu gelangen bei dem Walzverfahren zähplastische Elastomere zum
Einsatz, die bei erhöhter Temperatur zwar weicher, aber nicht flüssiger werden.
Das Gießverfahren findet vorzugsweise Anwendung zur Herstellung von
komplizierten Kleinteilen und von Artikeln mit hoher Maßgenauigkeit. Eine
Übersicht über die Herstellung und Eigenschaften von Polyurethan-Elastomeren,
z. B. Gießelastomeren, wird beispielsweise im Kunststoff-Handbuch,
Band VII, "Polyurethane", von R. Vieweg und A. Höchtlen (Carl Hanser Verlag,
München, 1966), Seiten 206 bis 439, und G. Oertel (Carl Hanser Verlag,
München, 1983, 2. Auflage), Seiten 392 bis 475, gegeben.
Polyurethan-Elastomeren können auch Füllstoffe oder Pigmente zugesetzt
werden. Beispielhaft genannt seien Talkum, Astbestmehl, gepulverter Schwer
spat, Kreide, Quarzmehl, Korundsplit, Ruß, Chromoxidgrün, Zindsulfid und
Titandioxid.
Nach der Publikation von E. Gruber und O. Keplinger in Industrial and
Engineering Chemistry, Vol. 51, No. 2, Seiten 151 bis 154, (1959), können
mit Peroxid vulkanisierbaren Polyurethan-Elastomeren bis zu 40 Gew.-% Ruß
einverleibt werden. Die Verwendung spezieller Rußsorten zur Herstellung
von antistatischen und/oder elektrisch leitfähigen thermoplastischen Poly
urethanen in einer Menge von vorzugsweise 2 bis 35 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht, ist Gegenstand des europäischen Patents
Nr. 129 193. Nachteilig an den
beschriebenen Verfahren ist jedoch, daß durch den Zusatz des beschrie
benen Rußes in Mengen größer als 2 Gew.-%, die Viskosität der Polyurethan-
Elastomeren stark ansteigt, so daß sie nach dem Gießverfahren nicht mehr
zu Formkörpern verarbeitet werden können.
In Patents Abstracts of Japan C 139 December 9, 1982, Vol. 6/No. 250 (JP-
57-147 510) wird ein Verfahren zur Herstellung von Polyurethan-Hartschaum
stoffen mit einer verbesserten Wärmeisolation beschrieben, bei dem der Poly
urethan-Hartschaumstoff erhalten wird durch Umsetzung von vorzugsweise aro
matischen Polyisocyanaten mit Polyolen, vorzugsweise solchen mit einer Hydroxyl
zahl von 350 bis 600, unter Mitverwendung von Ruß, der einen durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von vorzugsweise gleich oder kleiner als 30 µm besitzt
und hergestellt wird nach dem Kanalverfahren. Zusätzliche Angaben zur Spezi
fikation des Rußes und den mechanischen Eigenschaften der erhaltenen Poly
urethan-Hartschaumstoffe sind dem Referat nicht zu entnehmen. Ebensowenig lassen
sich diesem Referat Hinweise auf antistatische, kompakte oder zellige PU-Gießelastomere
entnehmen, d. h. einem PU-Werkstoff, der hinsichtlich seiner mechanischen Eigenschaften
mit PU-Schaumstoffen nicht vergleichbar ist.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand darin, den Oberflächen
widerstand, gemessen nach DIN 53 482, von gegebenenfalls zelligen Poly
urethan-Gießelastomeren auf Werte kleiner als 10⁹ Ohm ohne Beeinträchtigung
anderer mechanischer Eigenschaften zu senken.
Überraschenderweise zeigte sich, daß diese Aufgabe durch Zusatz des erfindungs
gemäß verwendbaren mikrokristallinen Rußes in äußerst geringen Mengen
gelöst werden konnte.
Gegenstand der Erfindung sind somit antistatische, kompakte oder zellige
Polyurethan-Gießelastomere mit einer Dichte von 250 bis 1300 g/Liter, er
hältlich durch Umsetzung von
- a) organischen Polyisocyanaten,
- b) di- bis trifunktionellen Polyhydroxylverbindungen mit Molekulargewichten von 800 bis 6000,
- c) Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmitteln mit Molekulargewichten von 60 bis 400 in Gegenwart von
- d) Katalysatoren,
- e) 0,2 bis 1,5 Gew.-Teilen Ruß mit einer Oberfläche, bestimmt nach der BET-Methode, von 600 bis 1300 m²/g, einem Dibutylphthalat-Absorptionsporen volumen von 300 bis 520 cm³ pro 100 g, einer Perldichte von weniger als 250 kg/m³ und einer durchschnittlichen Teilchengröße von weniger als 50 nm pro 100 Gew.-Teile der Polyhydroxylverbindungen b), und
- f) gegebenenfalls Treibmitteln, Hilfsmitteln und/oder Zusatzstoffen.
Gegenstand der Erfindung sind ferner:
ein Verfahren zur Herstellung von antistatischen, gegebenenfalls zelligen Polyurethan-Gießelastomeren gemäß Anspruch 2 und
die Verwendung der antistatischen, gegebenenfalls zelligen Polyurethan- Gießelastomeren zur Herstellung von Polyurethan-Formkörpern gemäß Anspruch 4.
ein Verfahren zur Herstellung von antistatischen, gegebenenfalls zelligen Polyurethan-Gießelastomeren gemäß Anspruch 2 und
die Verwendung der antistatischen, gegebenenfalls zelligen Polyurethan- Gießelastomeren zur Herstellung von Polyurethan-Formkörpern gemäß Anspruch 4.
Ruße, die die erfindungsgemäß erforderlichen Merkmale erfüllen, werden
beispielsweise unter dem Warenzeichen XE-2 der Phillips Petroleum Chemicals
und Ketjenblack® EC-D 600 der Akzo Chemie vermarktet.
Bereits durch die Einarbeitung von Ruß mit den genannten kennzeichnenden
Merkmalen in Mengen von ungefähr 0,2 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teilen
der Polyhdroxylverbindungen (b) kann der Oberflächenwiderstand der Poly
urethan-Gießelastomeren von üblicherweise 10¹¹ bis 10¹² Ohm um 2 und mehr
Zehnerpotenzen gesenkt werden, ohne daß die Viskosität der fließfähigen
Reaktionsmischung nennenswert ansteigt. Gießelastomere mit einem Rußgehalt
von vorzugsweise 0,4 bis 1,0 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teilen der
Polyhydroxylverbindungen (b) besitzen einen Oberflächenwiderstand von
z. B. ungefähr 10⁶ bis 10⁴ Ohm.
Der erfindungsgemäß verwendbare Ruß kann direkt in die fließfähige Re
aktionsmischung aus den Ausgangskomponenten (a) bis (d) und gegebenen
falls (f) eingebracht werden. Zweckmäßigerweise wird der Ruß jedoch in
einer der Aufbaukomponenten (a) bis (c), vorzugsweise (b) oder einer
Mischung aus (b) und (c) dispergiert.
Die Dispersionen aus Ruß und insbesondere Polyhdroxylverbindungen (b),
mit höheren Rußgehalten auch Master-batch genannt, die 0,2 bis 60 Gew.-%,
vorzugsweise 20 bis 60 Gew.-% Ruß und 99,8 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 40
bis 80 Gew.-% mindestens einer Polyhydroxylverbindung (b), wobei die Gew.-%
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Dispersion, enthalten, werden
im einzelnen zweckmäßigerweise auf folgende Art hergestellt:
Ruß, zweckmäßigerweise zuvor entwässerte Polyhdroxylverbindungen und
gegebenenfalls Dispergierhilfsmittel werden gemischt und bei Temperaturen
von 20 bis 150°C, vorzugsweise von 60 bis 130°C üblicherweise in 1 bis 10,
vorzugsweise in 2 bis 6 Mahlpassagen dispergiert und gegebenenfalls gleich
zeitig zerkleinert. Hierzu kann beispielsweise die Gesamtmenge an Ruß mit
der gesamten Menge an Polyhydroxylverbindung und gegebenenfalls Disper
gierhilfsmittel bei Temperaturen von z. B. 20 bis 150°C gemischt werden.
Es ist jedoch auch möglich, die gesamte Menge der Polyhydroxylverbindungen
mit Teilmengen Ruß stufenweise zu mischen, bis die gesamte Rußmenge
einverleibt ist oder eine Teilmenge der Polyhydroxylverbindung mit der
gesamten Rußmenge in Gegenwart oder Abwesenheit des Dispergierhilfsmittels
zu mischen und im Laufe der Dispergierung zusätzliche Polyhydroxyl
verbindung und gegebenenfalls Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungs
mittel und/oder Dispergierhilfsmittel hinzuzufügen.
Die Dispergierung kann beispielsweise in mechanischen Dispergiervorrich
tungen, vorzugsweise in Dispergiermaschinen mit hohen örtlichen Energie
dichten, z. B. 10 bis 3000 kWh/m³, mit Mahlkörpern wie z. B. Rührwerks
kugelmühlen, Sandmühlen, Netsch-Mühlen, Perl-Mühlen, Dyno-Mühlen, Planeten
kugelmühlen und Kesselmühlen sowie Reibwalzen durchgeführt werden. Als
Mahlkörper kommen vorzugsweise kugelförmige Mahlkörper in Betracht, die
beispielsweise aus Glas, Keramik, Metall, hartem abriebfestem Kunststoff,
z. B. Polyamid, sein können und deren Durchmesser zwischen 0,2 bis 8, vor
zugsweise zwischen 0,4 bis 5 mm beträgt. Feinteilige Ruß-Polyhydroxylverbindungs
dispersionen können auch mit Hilfe von Ultraschnellmischern hergestellt werden.
Die relativ lagerstabilen Ruß-Polyhydroxylverbindungsdispersionen werden
gegebenenfalls mit zusätzlichen Mengen an vorzugsweise entwässerten Poly
hydroxylverbindungen (b) und/oder Kettenverlängerungsmitteln (c) verdünnt
und auf die erforderlichen Feststoffgehalte eingestellt. Zur Herstellung
von kompakten Gießelastomeren werden die Ruß-Polyhydroxylverbindungsdis
persionen vor der Verarbeitung vorteilhafterweise intensiv entgast.
Zur Herstellung der antistatischen und gegebenenfalls zelligen Poly
urethan-Gießelastomeren eignen sich die an sich bekannten Aufbaukomponenten
(a) bis (d) und gegebenenfalls (e), zu denen wir folgendes ausführen
möchten:
a) Als organische Polyisocyanate (a) kommen beispielsweise aliphatische,
cycloaliphatische und vorzugsweise aromatische Diisocyanate in Betracht.
Im einzelnen seien beispielhaft genannt: aliphatische Diisocyanate,
wie 1,6-Hexamethylendiisocyanat, cycloaliphatische Diisocyanate, wie
Isophorondiisocyanat, 1,4-Cyclohexandiisocyanat, 1-Methyl-2,4- und
-2,6-cyclohexandiisocyanat sowie die entsprechenden Isomerengemische,
4,4′-, 2,4′- und 2,2′-Dicyclohexylmethandiisocyanat sowie
die entsprechenden Isomerengemische und vorzugsweise aromatische Di
isocyanate, wie 1,4-Phenylendiisocyanat, 3,3′-Dimethyl-4,4′-diphenyl
diisocyanat, 2,4-Toluylendiisocyanat, Gemische aus 2,4- und 2,6-
Toluylendiisocyanat, 4,4′-, 2,4′- und 2,2′-Diphenylmethandiiso
cyanat, Gemische aus 2,4′- und 4,4′-Diphenylmethandiisocyanat, 4,4′-
Diisocyanatodiphenylethan-(1,2) und 1,5-Naphthylendiisocyanat.
Geeignet sind ferner modifizierte, z. B. mit Urethan- und/oder Iso
cyanuratgruppen modifizierte aromatische Diisocyanate auf Basis von
2,4- und/oder 2,6-Toluylendiisocyanaten und/oder 4,4′-, 2,4′- und/oder
2,2′-Diphenylmethandiisocyanaten sowie Mischungen aus Diphenyl
methandiisocyanaten und Polyphenylpolymethylenpolyisocyanaten mit
einer Funktionalität von größer 2 bis ungefähr 2,4, vorzugsweise
größer 2 bis 2,2. Vorzugsweise Anwendung finden 3,3′-Dimethyl-4,4′-
diphenyldiisocyanat, 2,4- und/oder 2,6-Toluylendiisocyanate,
Diphenylmethandiisocyanat-Isomerengemische mit einem 4,4′-Diphenyl
methandiisocyanatgehalt von größer als 94 Gew.-% und insbesondere
4,4′-Diphenylmethandiisocyanat und 1,5-Naphthylendiisocyanat.
Anstelle der organischen Polyisocyanate, der mit Urethan- und/oder
Isocyanatgruppen modifizierten Polyisocyanate, die üblicherweise
NCO-Gehalte von ungefähr 20 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtge
wicht, besitzen, können als Polyisocyanate auch Isocyanatgruppen ent
haltende Prepolymere verwendet werden.
Zur Herstellung der NCO-gruppenhaltigen Prepolymeren werden die organischen
Diisocyanate mit den nachfolgend beschriebenen höhermolekularen
Polyhydroxylverbindungen (b), vorzugsweise Polyesterpolyolen
oder Polytetramethylenetherglykolen bei Temperaturen von 60 bis
160°C, vorzugsweise von 80 bis 150°C und insbesondere von 90 bis 140°C, gege
benenfalls in Gegenwart von Katalysatoren, beispielsweise tertiären
Aminen und/oder Metallsalzen, zur Reaktion gebracht. Die erhaltenen
Prepolymere besitzen NCO-Gehalte von 0,5 bis 18 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht, wobei Prepolymere, hergestellt unter Verwendung von
4,4′-Diphenylmethandiisocyanat, vorzugsweise einen NCO-Gehalt von 4,5
bis 11,5 Gew.-%, von 1,5-Naphthylendiisocyanat vorzugsweise einen
NCO-Gehalt von 2,5 bis 14 Gew.-%, und von Toluylendiisocyanat vorzugs
weise einen NCO-Gehalt von 2 bis 9 Gew.-%, jeweils bezogen auf das
Gesamtgewicht, aufweisen.
b) Als höhermolekulare Polyhydroxylverbindungen (b) mit Molekulargewichten
von 800 bis 6000 eignen sich vorzugsweise Polytetramethylenether
glykole und insbesondere im wesentlichen lineare Polyesterole. In
Betracht kommen jedoch auch andere di- bis trifunktionelle, vorzugs
weise 2- bis 2,4-funktionelle hydroxylgruppenhaltige Polymere mit den
genannten Molekulargewichten, beispielsweise Polyetherole, Poly
acetale, wie z. B. Polyoxymethylene und wasserunlösliche Formale, z. B.
Polybutandiol- und Polyhexandiolformal, und Polycarbonate z. B. solchen
aus Diphenylcarbonat und Hexandiol-1,6, hergestellt durch Um
esterung. Die genannten Polyhydroxylverbindungen können als Einzel
komponenten oder in Form von Mischungen zur Anwendung kommen.
Die bevorzugt zur Anwendung kommenden Polyesterole können beispiels
weise aus Dicarbonsäuren mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen, und mehrwertigen Alkoholen hergestellt
werden. Als Dicarbonsäuren kommen beispielsweise in Betracht: alipha
tische Dicarbonsäuren, wie Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure,
Korksäure, Azelainsäure und Sebacinsäure, und aromatische Dicarbon
säuren, wie Phthalsäure, Isophthalsäure und Terephthalsäure. Die Di
carbonsäuren können einzeln oder als Gemische, z. B. in Form einer
Bernstein-, Glutar- und Adipinsäuremischung, verwendet werden. Zur
Herstellung der Polyesterole kann es gegebenenfalls vorteilhaft sein,
anstelle der Dicarbonsäuren die entsprechenden Dicarbonsäurederivate,
wie Dicarbonsäureester mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkoholrest,
Dicarbonsäureanhydride oder Dicarbonsäurechloride zu verwenden. Bei
spiele für mehrwertige Alkohole sind Glykole mit 2 bis 10, vorzugs
weise mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie Ethylenglykol, Diethylenglykol,
Butandiol-1,4, Pentandiol-1,5, Hexandiol-1,6, Decandiol-1,10, 2,2-Di
methylpropandiol-1,3, Propandiol-1,3 und Dipropylenglykol, Triole mit
3 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Glycerin und Trimethylolpropan
und als höherwertiger Alkohol Pentaerythrit. Je nach den gewünschten
Eigenschaften können die mehrwertigen Alkohole allein oder gegebenen
falls in Mischungen untereinander verwendet werden.
Geeignet sind ferner Ester der Kohlensäure mit den genannten Diolen,
insbesondere solchen mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie Butandiol-1,4
und/oder Hexandiol-1,6, Kondensationsprodukte von α-Hydroxycarbon
säuren, beispielsweise α-Hydroxycapronsäure und vorzugsweise Poly
merisationsprodukte von Lactonen, beispielsweise gegebenenfalls sub
stituierten α-Caprolactonen. Als Polyesterole vorzugsweise verwendet
werden Ethandiolpolyadipate, 1,4-Butandiolpolyadipate, Ethandiol
butandiol-1,4-polyadipate, 1,6-Hexandiol-neopentylglykol-polyadipate,
1,6-Hexandiol-1,4-butandiol-polyadipate und Polycaprolactone.
Die Polyesterole besitzen Molekulargewichte von 800 bis 6000.
Verwendbare Polyetherole können nach bekannten Verfahren, beispiels
weise durch anionische Polymerisation mit Alkalihydroxiden, wie
Natrium- oder Kaliumhydroxid, oder Alkalialkoholaten, wie Natrium
methylat, Natrium- oder Kaliummethylat oder Kaliumisopropylat als Kata
lysatoren in Gegenwart mindestens eines Startermoleküls, das 2 bis 3,
vorzugsweise 2 reaktive Wasserstoffatome gebunden enthält, oder durch
kationische Polymerisation mit Lewis-Säuren, wie Antimonpentachlorid und
Borfluorid-Etherat, oder Bleicherde als Katalysatoren aus einem
oder mehreren Alkylenoxiden mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylen
rest hergestellt werden.
Als Alkylenoxide seien z. B. genannt: Ethylenoxid, 1,2-Propylenoxid,
Epichlorhydrin, 1,2- und 2,3-Butylenoxid und Tetrahydrofuran. Vorzugs
weise Anwendung finden Tetrahydrofuran, Ethylenoxid und Mischungen
aus 1,2-Propylenoxid und Ethylenoxid. Die Alkylenoxide können einzeln,
alternierend nacheinander oder als Mischungen verwendet werden.
Als Startermoleküle kommen beispielsweise in Betracht: Wasser,
Aminoalkohole, wie N-Alkyldiethanolamine, beispielsweise N-Methyldi
ethanolamin, Diole, wie z. B. Ethylenglykol, Diethylenglykol, 1,2- bzw.
1,3-Propandiol, Dipropylenenglykol, 1,4-, 1,3-Butandiol, 1,5-Pentan
diol und 1,6-Hexandiol, und Triole, wie z. B. Trimethylolpropan, -ethan
und Glycerin. Gegebenenfalls können auch Mischungen von zwei oder
mehreren Startermolekülen eingesetzt werden. Als Polyetherole finden
insbesondere die hydroxylgruppenhaltigen Polymerisationsprodukte des
Tetrahydrofurans und Polyetherole aus 1,2-Propylenoxid und Ethylen
oxid, in denen mehr als 50%, vorzugsweise 60 bis 80% der OH-Gruppen
primäre Hydroxylgruppen sind und bei denen zumindest ein Teil des
Ethylenoxids als endständiger Block angeordnet ist, Verwendung.
Solche Polyetherole können erhalten werden, indem man z. B. an das
Startermolekül zunächst das Propylenoxid-1,2 und daran anschließend
das Ethylenoxid polymerisiert oder zunächst das gesamte Propylenoxid-1,2
im Gemisch mit einem Teil des Ethylenoxids copolymerisiert und
den Rest des Ethylenoxids anschließend anpolymerisiert oder schritt
weise zunächst einen Teil des Ethylenoxids, dann das gesamte Propylen
oxid-1,2 und dann den Rest des Ethylenoxids an das Startermolekül
anpolymerisiert.
Die di- bis trifunktionellen Polyetherole besitzen Molekulargewichte
von 800 bis 6000 und insbesondere von 1200 bis
4000. Sie können ebenso wie die Polyesterole einzeln oder in Form von
Mischungen verwendet werden. Ferner können sie mit den Polyesterolen
sowie den hydroxylgruppenhaltigen Polyformalen, Polyacetalen und/oder
Polycarbonaten gemischt werden.
Als hydroxylgruppenhaltige Polyacetale kommen z. B. die aus Glykolen,
wie Diethylenglykol, Triethylenglykol, 4,4′-Dihydroxyethoxy-diphenyl
dimethylmethan, Hexandiol und Formaldehyd herstellbaren Verbindungen
in Frage. Auch durch Polymerisation cyclischer Acetale lassen sich
geeignete Polyacetale herstellen.
Als Hydroxylgruppen aufweisende Polycarbonate kommen solche der an
sich bekannten Art in Betracht, die beispielsweise durch Umsetzung
von Diolen, wie Propandiol-1,3, Butandiol-1,4 und/oder Hexandiol-1,6,
Diethylenglykol, Triethylenglykol oder Tetraethylenglykol, mit Diaryl
carbonaten, z. B. Dipehnylcarbonat, oder Phosgen hergestellt werden
können.
c) Als Kettenverlängerungsmittel und/oder Vernetzer (c) mit Molekulargewichten
von 60 bis 400, vorzugsweise von 60 bis 300, kommen vorzugsweise
aliphatische Diole mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise mit
2,4 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Ethandiol, Hexandiol-1,6,
Butandiol-2,3, Buten-2-diol-1,4, Diethylenglykol, Dipropylenglykol
und insbesondere Butandiol-1,4 in Betracht. Geeignet sind jedoch auch
Diester der Terephthalsäure mit Glykolen mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen,
wie z. B. Terephthalsäure-bis-ethylenglykol oder -butandiol-1,4,
Hydroxyalkylenether des Hydrochinons oder Resorcin, wie z. B. 1,4-Di-
(β-hydroxyethyl)-hydrochinon oder 1,3-Di-(β-hydroxyethyl)-resorcin,
(cyclo)aliphatische Diamine, wie z. B. Isophorondiamin, Ethylendiamin,
1,2-, 1,3-Propylendiamin, N-Methyl-propylendiamin-1,3,
N,N′-Dimethyl-ethylendiamin, und aromatische Diamine wie z. B. meta-
Phenylendiamine und/oder vorzugsweise alkylsubstituierte meta-
Phenylendiamine, beispielsweise 2,4-Dimethyl-, 2,4-Diethyl-, 2,4-Di
isopropyl-, 2,4-Diethyl-6-methyl-, 2-Methyl-4,6-diethyl-, 2,4,6-Tri
ethyl-, 2,4-Dimethyl-6-cyclohexyl-, 2,4-Dimethyl-6-tert.-butyl-pheny
lendiamin-1,3, Diaminodiphenylmethane, wie z. B. 4,4′- und/oder
2,4′-Diaminodiphenylmethan, 3,3′-di- und 3,3′,5,5′-tetraalkylsubsti
tuierte 4,4′-Diaminodiphenylmethane, beispielsweise 3,3′-Diethyl-,
3,3′,5,5′-Tetraethyl-, 3,3′-Dipropyl-, 3,3′-Diisopropyl-,
3,3′,5,5′-Tetrapropyl-, 3,3′,5,5′-Tetraisopropyl-4,4′-diamino-di
phenylmethan, 3,3′-Dichlor-4,4′-diaminodiphenylmethan und Propan
diol-1,3-di-(p-aminobenzoesäureester).
Als Vernetzer bewährt haben sich insbesondere Rizinusöl und dreiwertige
Alkohole, wie z. B. Glycerin und Trimethylolpropan.
Zur Einstellung der Härte der Gießelastomere können die Aufbaukompo
nenten (b) und (c) in relativ breiten molaren Verhältnissen variiert
werden. Bewährt haben sich molare Verhältnisse von Polyhydroxylverbindungen
(b) zu Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmitteln (c)
von 1 : 0,2 bis 1 : 12, insbesondere 1 : 0,4 bis 1 : 6,4, wobei die Härte der
Polyurethan-Gießelastomere mit zunehmendem Gehalt an der Aufbaukompo
nente (c) ansteigt.
Zur Herstellung der Polyurethan-Gießelastomere werden die Aufbaukompo
nenten (a), (b) und (c) in Gegenwart von Katalysatoren (d) und
Ruß (e) sowie gegebenenfalls Treibmitteln, Hilfsmitteln und/oder Zu
satzstoffen (f) in solchen Mengen zur Reaktion gebracht, daß das Äqui
valenzverhältnis von NCO-Gruppen der Polyisocyanate zur Summe der
Hydroxylgruppen oder Hydroxyl- und Aminogruppen der Aufbaukomponenten
(b) und (c) 1 : 0,95 bis 1,20, vorzugsweise 1 : 1,0 bis 1,18 und ins
besondere 1 : 1,01 bis 1,10 beträgt.
(d) Geeignete Katalysatoren, welche insbesondere die Reaktion zwischen
den NCO-Gruppen der Polyisocyanate (a) und den Hydroxylgruppen der
Aufbaukomponenten (b) und (c) beschleunigen, sind die nach dem Stand
der Technik bekannten und üblichen tertiären Amine, wie z. B. Triethyl
amin, Dimethylcyclohexylamin, N-Methylmorpholin, N,N′-Dimethylpiperadzin,
2-(Dimethylaminoethoxi)-ethanol und Diazabicyclo-(2,2,2)-octan
sowie insbesonders organische Metallverbindungen, wie Titan
säureester, Eisenverbindungen, Zinnverbindungen, z. B. Zinndiacetat,
Zinndioctoat, Zinndilaurat oder die Zinndialkylsalze aliphatischer
Carbonsäuren, wie Dibutylzinndiacetat, Dibutylzinndilaurat oder ähn
liche. Die Katalysatoren werden üblicherweise in Mengen von 0,001 bis
0,1 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teilen Polyhydroxylverbindung einge
setzt.
(f) Neben Katalysatoren können den Aufbaukomponenten auch Treibmittel,
Hilfsmittel und/oder Zusatzstoffe (f) einverleibt werden. Genannt
seien beispielsweise Gleitmittel, Inhibitoren, Stabilisatoren gegen
Hydrolyse, Licht, Hitze oder Verfärbung, Flammschutzmittel, Farb
stoffe, Pigmente, anorganische und/oder organische Füllstoffe, Ver
stärkungsmittel und Weichmacher.
Zur Herstellung der zelligen Polyurethan-Gießelastomeren wird als
Treibmittel vorzugsweise Wasser verwendet, das mit Isocyanatgruppen
unter Bildung von Kohlendioxid reagiert. Die Wassermengen, die zweck
mäßigerweise eingesetzt werden, betragen 0,5 bis 2 Gew.-%, bezogen auf
das Gewicht der Aufbaukomponente (b).
Andere verwendbare Treibmittel sind niedrigsiedende Flüssigkeiten,
die unter dem Einfluß der exothermen Polyadditionsreaktion verdampfen.
Geeignet sind Flüssigkeiten, welche gegenüber dem organischen
Polyisocyanat inert sind und Siedepunkte unter 100°C aufweisen. Bei
spiele derartiger, vorzugsweise verwendeter Flüssigkeiten sind halogenierte
Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid, Trichlorfluormethan,
Dichlordifluormethan, Dichlormonofluormethan, Dichlortetrafluorethan
und 1,1,2-Trichlor-2,2,2-trifluorethan.
Auch Gemische dieser niedrigsiedenden Flüssigkeiten untereinander
und/oder mit anderen substituierten oder unsubstituierten Kohlenwasser
stoffen können verwendet werden.
Die zweckmäßigste Menge an niedrigsiedender Flüssigkeit zur Herstellung
von zelligen Polyurethan-Gießelastomeren hängt ab von der
Dichte, die man erreichen will, sowie gegebenenfalls von der Mitver
wendung von Wasser. Im allgemeinen liefern Mengen von 0,5 bis
15 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile der Aufbaukomponente (b)
zufriedenstellende Ergebnisse.
Nähere Angaben über die übrigen obengenannten Hilfsmittel- und/oder
Zusatzstoffe sind der Fachliteratur, beispielsweise der Monographie
von J.H. Saunders und K.C. Frisch "High Polymers", Band XVI, Polyure
thane, Teil 1 und 2, Verlag Interscience Publishers 1962 bzw. 1964
oder der DE-OS 29 01 774 zu entnehmen.
Die erfindungsgemäßen antistatischen, zelligen und vorzugsweise kompakten
Polyurethan-Gießelastomere können durch Umsetzung der Aufbaukomponenten
(a) bis (e) und gegebenenfalls (f) in Abhängigkeit von den Schmelz
temperaturen der Ausgangsstoffe oder NCO-gruppenhaltigen Prepolymeren bei
Reaktionstemperaturen von 10 bis 150°C, vorzugsweise von 40 bis 130°C nach
dem Prepolymer- und vorzugsweise Einstufen-Verfahren hergestellt werden.
Die antistatischen, gegebenenfalls zelligen Gießelastomere werden nach
dem Prepolymer-Verfahren vorteilhafterweise nach folgender Verfahrens
variante hergestellt: Die gegebenenfalls getrennt hergestellten und zwischen
gelagerten NCO-gruppenhaltigen Prepolymeren werden auf Temperaturen
von 60 bis 150°C, vorzugsweise von 80 auf 130°C erwärmt und bei
dieser Temperatur intensiv mit einer Mischung aus Kettenverlängerungs-
und/oder Vernetzungsmitteln, Katalysator, Ruß und gegebenenfalls Treib
mitteln, Hilfsmitteln und/oder Zusatzstoffen gemischt. Bei Verwendung
einer Mischkammer mit mehreren Zulaufdüsen können nach dem Einstufen-Ver
fahren die Aufbaukomponenten einzeln zugeführt und in der Mischkammer
intensiv vermischt werden. Als besonders vorteilhaft hat es sich hierbei
erwiesen, nach dem Zweikomponenten-Verfahren zu arbeiten und die Ketten
verlängerungs- und/oder Vernetzungsmittel (c) in den höhermolekularen
Polyhydroxylverbindungen (b) zu lösen, die Lösung zu entwässern und mit
den Katalysatoren (d), Ruß (e) und gegebenenfalls Treibmitteln, Hilfs-
und/oder Zusatzstoffen zu der Komponente A zu vereinigen und als Komponente
B die organischen, gegebenenfalls modifizierten Polyisocyanate zu
verwenden. Vorteilhaft ist hierbei beispielsweise, daß die Komponenten A
und B getrennt gelagert und raumsparend transportiert werden können und
bei der Verarbeitung nur noch in den entsprechenden Mengen gemischt
werden müssen.
Die nach dem Prepolymer- oder Einstufen-Verfahren erhaltene
fließfähige Reaktionsmischung, die eine Temperatur von 20 bis
140°C, vorzugsweise von 40 bis 120°C aufweist, wird von Hand- oder
maschinell, z. B. nach der RIM-Technik, in einer Menge, die der
geforderten Dichte des Polyurethan-Gießelastomer-Formkörpers ent
spricht, in ein gegebenenfalls temperiertes Formwerkzeug eingebracht
und in dem offenen oder geschlossenen Formwerkzeug
aushärten gelassen. Die aus Kunststoff oder vorzugsweise Metall
bestehenden Formwerkzeuge besitzen zweckmäßigerweise Oberflächen
temperaturen der Forminnenwand von 15 bis 150°C, vorzugsweise von
40 bis 130°C. Gegebenenfalls kann es vorteilhaft sein, sofern die
Reaktionsmischung keine inneren Trennmittel enthält, übliche
Formtrennmittel, beispielsweise auf Wachs- oder Silikonbasis zur
Verbesserung der Entformung einzusetzen. Die Verdichtungsgrade
zur Herstellung von zelligen Formkörpern liegen zwischen 1,1 und
10, vorzugsweise zwischen 2 und 8. Die erhaltenen Formkörper können
nach ungefähr 5 bis 30 Minuten entformt werden. Zur Verbesserung
der mechanischen Eigenschaften werden kompakte Gießelastomere
zweckmäßigerweise bei 80 bis 120°C bis 48 Stunden getempert.
Die antistatischen, gegebenenfalls zelligen Polyurethan-Gießelastomeren
besitzen Dichten von 250 bis 1300 g/Liter, vorzugsweise
von 800 bis 1200 g/Liter. Läßt man die reaktionsfähige Polyure
thanmischung in Formwerkzeugen aushärten, so erhält man Polyure
than-Formkörper, die bevorzugte Anwendung für die erfindungsgemäßen
Polyurethan-Gießelastomeren. Auf diese Weise erhaltene
Formkörper eignen sich insbesondere zur Verwendung in der Automobil
industrie, in der Elektroindustrie für technische Gehäuse, Kabeln,
für Laufrollen, Schuhsohlen, Schläuche und Profile. Die
Produkte eignen sich insbesondere für Reibräder-, Schalldämm-Mäntel,
Federn und für elektrische Kabeln im Bergbau sowie als
Schläuche für die Förderung von brennbaren Flüssigkeiten und Pulvern.
Über eine kontinuierlich arbeitende Perl-Mühle wurde eine
1gew.-%ige Mischung von Ruß (Ketjenblack® ED-C 600 der Firma
Akzo Chemie) in vorgetrocknetem Polycaprolactondiol mit einem Mole
kulargewicht von 2000 in 2 Mahlpassagen vollständig homo
genisiert.
Ein Gemisch aus 1000 g der genannten Ruß-Polycaprolactondiol-Dis
persion, 15 g Tetraisopropyl-diphenylcarbodiimid und 95 g Butan
diol-1,4 wurde bei 80°C und 0,1 bar entgast und unter Rühren mit
0,015 g Zinndioctoat und 400 g geschmolzenem 4,4′-Diphenylmethan
diisocyanat gemischt. Die heiße Reaktionsmischung wurde nach
30 Sekunden in ein auf 110°C temperiertes metallisches Formwerk
zeug gegossen. Gießprobleme wegen zu hoher Viskosität der Reaktions
mischung bestanden nicht.
Die Gießteile besaßen nach vollständiger Reaktion und einwöchiger
Konditionierung bei Raumtemperatur einen Oberflächenwiderstand
von 10⁶ bis 10⁴ Ω.
Auf einer beheizten Reibwalze wurden bei 70°C 100 g Ruß (Ketjen
black® EC-D 600) in 900 g Ethylenglykolpolyadipat mit einem Mole
kulargewicht von 2000 dispergiert. Man erhielt eine steife Paste.
In 960 g entwässertem Ethylenglykolpolyadipat vom Molekularge
wicht 2000 wurden bei 145°C 40 g der genannten Rußpaste durch ein
faches Rühren homogen verteilt. Hierzu fügte man 0,015 g Zinn
dioctoat und 300 g schuppenförmiges Naphthylen-1,5-diisocyanat
und ließ die Reaktionsmischung unter Rühren bei vermindertem
Druck (0,1 bar) in 10 Minuten zu einem Quasiprepolymeren reagieren.
Nach dem Belüften wurde dem Quasiprepolymeren bei 145°C zunächst
15 g Tetraisopropyl-diphenylcarbodiimid und anschließend 70 g
Butandiol-1,4 einverleibt. Nach Zugabe des Butandiol-1,4 wurde
nochmals 20 Sekunden gerührt und die Reaktionsmischung in eine
auf 130 °C erwärmte Metallform gegossen. Die Gießteile konnten nach
10 Minuten entformt werden. Die Nachreaktionszeit bei 110°C betrug
16 Stunden.
Die Gießteile wurden eine Woche lang bei Raumtemperatur konditioniert.
Ihr Oberflächenwiderstand lag danach zwischen 10⁷ und
10⁵ Ω.
In 985 g Ethylenglykolpolyadipat mit einem Molekulargewicht von
2000 und einem Wassergehalt von weniger als 0,02 Gew.-% wurden
15 g Ruß (XE-2 der Firma Phillips Petroleum Chemicals) im Verlauf
von 5 Minuten bei 130°C mit Hilfe eines Ultraschnellmischers dis
pergiert. Die Temperatur stieg dabei auf 145°C an. Zu der Dispersion
fügte man 240 g schuppenförmige Napthylen-1,5-diisocyanat
und ließ das Gemisch ohne weiteres Heizen im Verlauf von 20 Minuten
zu einem Prepolymeren reagieren.
In das auf 90°C abgekühlte Prepolymere wurden 15 g Tetraisopropyl-di
phenylcarbodiimid unter Rühren einverleibt. Die erhaltene Mischung wurde
maschinell mit einem Gemisch aus 21,5 g eines wasserhaltigen Emulgators
und 2 g eines tertiären Amins
als Katalysator (Desmorapid®PP der Rheinchemie, Mannheim) gemischt und
die fließ- und schäumfähige Reaktionsmischung in ein auf 80°C temperiertes,
mit Trennmittel besprühtes, metallisches Formwerkzeug gegossen. Der
Verdichtungsgrad im geschlossenen Formwerkzeug betrug 2. Nach 25 Minuten
bei 80°C wurde entformt und das zellige Polyurethan-Elastomere 16 Stunden
bei 110°C nachgetempert. Die Formkörper besaßen einen Oberflächenwider
stand zwischen 10⁷ und 10⁸ Ω.
In 1000 g Ethylenglykolpolyadipat vom Molekulargewicht 2000 wurden bei
90°C mit einem Ultraschnellmischer 20 g Ruß (XW-2 der Firma Phillps Petroleum
Chemicals) im Verlauf von 5 Minuten dispergiert.
Der bei 80°C entgasten Dispersion wurden zunächst 15 g Tetraisopropyl-di
phenylcarbodiimid und danach 95 g Butandiol-1,4 einverleibt.
Der 70°C warmen Mischung wurden unter Rühren 400 g auf 50°C erwärmtes
4,4′-Diphenylmethandiisocyanat hinzugefügt. Nach einer Rührzeit von
60 Sekunden sollte die Reaktionsmischung in vorgeheizte Formwerkzeuge
gegossen werden. Da die Reaktionsmischung jedoch thixotrop war, konnten
kleine Gießlinge nicht lunkerfrei gegossen werden.
Claims (4)
1. Antistatische, kompakte oder zellige Polyurethan-Gießelastomere
mit einer Dichte von 250 bis 1300 g/Liter, erhältlich
durch Umsetzung von
- a) organischen Polyisocyanaten,
- b) di-bis trifunktionellen Polyhydroxylverbindungen mit Mole kulargewichten von 800 bis 6000,
- c) Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmitteln mit Mo lekulargewichten von 60 bis 400 in Gegenwart von
- d) Katalysatoren
- e) 0,2 bis 1,5 Gew.-Teilen Ruß mit einer Oberfläche, bestimmt nach der BET-Methode, von 600 bis 1300 m²/g, einem Dibutylphthalat-Absorptionsvolumen von 300 bis 520 cm³ pro 100 g, einer Perldichte von weniger als 250 kg/m³ und einer durchschnittlichen Teilchengröße von weniger als 50 nm pro 100 Gew.-Teile der Polyhydroxylverbindungen (b) und
- f) gegebenenfalls Treibmitteln, Hilfsmitteln und/oder Zu satzstoffen.
2. Verfahren zur Herstellung von antistatischen, kompakten oder
zelligen Polyurethan-Gießelastomeren mit einer Dichte von 250
bis 1300 g/Liter durch Umsetzung von
- a) organischen Polyisocyanaten,
- b) di- bis trifunktionellen Polyhydroxylverbindungen mit Mo lekulargewichten von 800 bis 6000,
- c) Kettenverlängerungs- und/oder Vernetzungsmitteln mit Mole kulargewichten von 60 bis 400 in Gegenwart von
- d) Katalysatoren,
- e) 0,2 bis 1,5 Gew.-Teilen Ruß pro 100 Gew.-Teile der Poly hydroxylverbindungen (b) und
- f) gegebenenfalls Treibmitteln, Hilfsmitteln und/oder Zu satzstoffen nach dem one shot- oder Prepolymer-Verfahren bei Temperaturen von 10 bis 150°C, dadurch gekennzeichnet, daß man Ruß mit einer Oberfläche, bestimmt nach der BET-Methode, von 60 bis 1300 m²/g, einem Dibutylphthalat-Absorptionsporenvolumen von 300 bis 520 cm³ pro 100 g, einer Perldichte von weniger als 250 kg/m³ und einer durchschnittlichen Teilchengröße von weniger als 50 nm verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Aufbaukomponente (a) bis (e) und gegebenenfalls (f)
mischt, die fließfähige Reaktionsmischung in ein Formwerkzeug
gießt und in dem offenen oder geschlossenen Formwerkzeug
aushärten läßt.
4. Verwendung von antistatischen, kompakten oder zelligen Poly
urethan-Gießelastomeren nach Anspruch 1 zur Herstellung von
Polyurethan-Formkörpern.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853528597 DE3528597C2 (de) | 1984-08-18 | 1985-08-09 | Antistatische, kompakte oder zellige Polyurethan-Gießelastomere, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3430447 | 1984-08-18 | ||
DE19853528597 DE3528597C2 (de) | 1984-08-18 | 1985-08-09 | Antistatische, kompakte oder zellige Polyurethan-Gießelastomere, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3528597A1 DE3528597A1 (de) | 1986-02-27 |
DE3528597C2 true DE3528597C2 (de) | 1994-02-03 |
Family
ID=25823981
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853528597 Expired - Lifetime DE3528597C2 (de) | 1984-08-18 | 1985-08-09 | Antistatische, kompakte oder zellige Polyurethan-Gießelastomere, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3528597C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7504052B2 (en) | 2006-08-11 | 2009-03-17 | Bayer Material Science Ag | Antistatic and electrically conductive polyurethanes |
Families Citing this family (10)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4139520A1 (de) * | 1991-11-30 | 1993-06-03 | Basf Ag | Verfahren zur herstellung von fluorchlorkohlenwasserstoff freien, urethangruppen enthaltenden formkoerpern mit einem zelligen kern und einer verdichteten randzone |
DE4335115A1 (de) * | 1993-10-15 | 1995-06-08 | P I V Tschan Gmbh | Elastisches Element, insbesondere Übertragungselement für Kupplungen |
DE29807486U1 (de) | 1998-04-24 | 1998-09-24 | Tschan GmbH, 66538 Neunkirchen | Elastisches antistatisches Kupplungselement |
ATE506386T1 (de) | 2007-07-17 | 2011-05-15 | Basf Se | Thermoplastisches polyurethan mit antistatischen eigenschaften |
DE102008038524A1 (de) | 2008-08-20 | 2010-02-25 | Bayer Materialscience Ag | Antistatische oder elektrisch leitfähige Polyurethane und ein Verfahren zu deren Herstellung |
DE102008038499A1 (de) * | 2008-08-20 | 2010-02-25 | Trelleborg Sealing Solutions Germany Gmbh | Kunststoffherstellungsverfahren |
CN101475740B (zh) * | 2008-12-29 | 2011-04-27 | 杨华科 | 一种抗静电脚轮专用料及其制备方法 |
DE102009015333A1 (de) | 2009-03-27 | 2010-09-30 | Bayer Materialscience Ag | Antistatische und elektrisch leitfähige Polyurethan-Formteile |
EP2500376A1 (de) | 2011-03-17 | 2012-09-19 | Basf Se | Antistatische oder elektrisch leitfähige Polyurethane |
CN108178827B (zh) * | 2017-12-28 | 2020-10-20 | 山东一诺威聚氨酯股份有限公司 | 抗静电聚氨酯弹性体及其制备方法 |
-
1985
- 1985-08-09 DE DE19853528597 patent/DE3528597C2/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7504052B2 (en) | 2006-08-11 | 2009-03-17 | Bayer Material Science Ag | Antistatic and electrically conductive polyurethanes |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3528597A1 (de) | 1986-02-27 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0011751B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von verstärkten geschäumten Kunststoffen | |
EP0062835B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von geschlossenzelligen Polyurethan-Formteilen mit einer verdichteten Randzone | |
DE2940856C2 (de) | ||
DE3528597C2 (de) | Antistatische, kompakte oder zellige Polyurethan-Gießelastomere, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung | |
EP0023987A1 (de) | Stabile Füllstoff-Polyol-Dispersionen, ein Verfahren zu deren Herstellung und die Verwendung zur Herstellung von gegebenenfalls geschäumten Polyurethankunststoffen | |
DE4307648A1 (de) | Schaumstoffe auf Basis thermoplastischer Polyurethane sowie expandierbare, partikelförmige, thermoplastische Polyurethane, insbesondere geeignet zur Herstellung von Schaumstoff-Formkörpern | |
DE19942393C2 (de) | Weiche, elastische Polyurethanfolien, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
DE3820704A1 (de) | Mit einer konturierten, mehrschichtigen folie versehene polyurethan-formkoerper, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung | |
DE4205934A1 (de) | Verfahren zur herstellung von fluorchlorkohlenwasserstoff freien, niedrigdichten polyurethan-weichschaumstoffen und weichelastischen polyurethan-formschaumstoffen sowie hierfuer verwendbare, mit urethangruppen modifizierte polyisocyanatmischungen auf diphenylmethan-diisocyanatbasis | |
EP3013879B1 (de) | Hydrolysebeständige polyurethanformkörper | |
EP0431414A2 (de) | Heisshärtbare Polyether -Polyester-Polyurethanharnstoffe | |
WO1999033895A1 (de) | Aliphatische, emissionsarme, sinterfähige thermoplastische polyurethanformmassen | |
DE3614038A1 (de) | Bei raumtemperatur fluessige polyester-polyole auf basis von 2-methyl-butandiol-1,4, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung zur herstellung von kunststoffen nach dem polyisocyanat-polyadditionsverfahren | |
DE4406219A1 (de) | Kompakte Formkörper oder Formkörper mit einem zelligen Kern und einer verdichteten Oberfläche auf Polyurethan-Basis, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Schuh- oder Schuhsohlenmaterial | |
EP2215138A1 (de) | Polyurethanintegralschaumstoffe enthaltend cyclohexandicarbonsäuredialkylester als internes trennmittel | |
EP2580263B1 (de) | Polyurethanintegralschaumstoffe mit guter dimensionsstabilität | |
EP0388781B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von vernetzten Polyurethan-Polyharnstoff-Pulvern und ihre Verwendung als organische Füllstoffe in Zweikomponenten-Polyurethanlacken | |
EP0309840B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyurethanharnstoff-Elastomeren | |
DE3732727A1 (de) | Verfahren zur herstellung von kalthaertenden polyurethanharnstoff-elastomeren | |
DE19545527A1 (de) | Lignin-haltige Isocyanat-Präpolymer-Mischungen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung zur Herstellung von Polyurethanen sowie Verfahren zur Herstellung der Polyurethane | |
DE3526413A1 (de) | Verfahren zur herstellung von hochtemperaturbestaendigen, kompakten oder zelligen polyurethan-elastomeren | |
DE1068461B (de) | ||
EP2275465A2 (de) | Haltbare, weiche Einleger für Schuhsohlen | |
DE3144968C2 (de) | ||
DE10160375A1 (de) | Polyurethane und deren Verwendung als Karosserieaußenteile |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: C08G 18/65 |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: PURALIS GMBH, 01987 SCHWARZHEIDE, DE |