DE3525711C2 - Verfahren zur Reinigung von Luft in Großstädten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Luftreinigung in Großstädten.

In Großstädten nimmt die Luftverschmutzung in Form von Smog oft bedrohliche Formen an, da die hohe Konzen­ tration giftiger Bestandteile gesundheitsschädliche, zum Teil lebensgefährliche, Ausmaße annimmt. Um die Bewohner von Großstädten vor gesundheitlichen Schäden zu schüt­ zen, muß die Luft gereinigt werden.

Es ist bekannt, verunreinigte Luft unmittelbar nach der Entstehung der Verunreinigung, beispielsweise in Indu­ striebetrieben, durch spezielle Vorrichtungen, wie Fil­ teranlagen, zu reinigen. Verfahren zur Reinigung von Luft in geschlossenen Räumen sind ebenfalls bekannt, da­ bei wird meistens die verunreinigte Luft aus diesen Räu­ men abgesaugt, gereinigt und wieder zurückgeführt oder durch saubere Luft ersetzt. Die bereits bekannten Ver­ fahren eigenen sich jedoch nur für Luftverschmutzungen, die entweder an einem Ort entstehen oder in einem abge­ grenzten Raum vorhanden sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die verschmut­ zte Luft aus dem Stadtgebiet zu entfernen und zu reini­ gen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die verunreinigte Luft in den Städten durch die vorhandene Kanalisation mit Hilfe eines Soges abgesaugt unter einer Verbrennungsanlage und/oder Filtereinrichtung zugeführt wird. Die Kana­ lisation steht durch die vielen Einlaßöffnungen in den Straßen mit der Luft in den Städten in Verbindung. Durch die Erzeugung eines Unterdrucks wird die verunreinigte Luft von vielen verschiedenen Punkten in das Kanalisa­ tionssystem gesaugt, wobei die Absaugung gerade dort er­ folgt, nämlich am Boden, wo sich die schweren Smogantei­ le besonders ansammeln und normalerweise nicht abflie­ ßen können, während von oben frische unverschmutzte Luft nachströmen kann; dabei dienen die Röhren der Kanalisa­ tion als Leitungssystem für die verschmutzte Luft. Die treibende Kraft, durch die die verschmutzte Luft abge­ saugt wird ist ein Sog, der vorzugsweise durch Ventila­ toren erzeugt wird. Geeignete Standorte für diese Venti­ latoren müssen für jedes Kanalisationssystem bestimmt werden, damit eine ausreichende Sogwirkung erzeugt wird. An den Austrittsöffnungen der Kanalisation entsteht dann ein starker Luftstrom, der die giftigen Bestandteile mitführt.

Bei besonderen örtlichen Verhältnissen mit geeigneter Ausbildung des Kanalsystems kann das schnell fließende Abwasser auch nach dem Prinzip der Wasserstrahlpumpe zur Erzeugung eines ausreichenden Unterdruckes benutzt wer­ den.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird dieser Luft­ strom direkt in Müllverbrennungsanlagen geleitet, wo­ durch mehrere Vorteile erzielt werden. Der beschleunigte Luftstrom, der Sauerstoff enthält, wirkt wie ein Ge­ bläse und fördert die Verbrennung. Bei den dabei er­ zielten hohen Temperaturen verbrennen giftige Verunrei­ nigungen, wie Kohlenwasserstoffe. Andere nicht brennbare Verunreinigungen können in Filtern zurückgehalten wer­ den. Da Müllverbrennungsanlagen in der Regel über Fil­ teranlagen verfügen, sind hier keine neuen Investitionen nötig. Weitere Reinigungsanlagen wie Vorrichtungen zum Waschen von Rauch, die bei Müllverbrennungsanlagen wün­ schenswert sind, können auf diese Art noch besser ausge­ lastet werden. Dadurch können Verbindungen, wie Stick­ oxyde oder Schwefeloxyde, aus der Luft entfernt werden.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß mit relativ geringen Unkosten ein Absaugsystem für gesundheitsgefährliche Luft bereit­ gestellt wird. Darüber hinaus wird die Luft durch die Einleitung in die Müllverbrennungsanlage gereinigt und Verunreinigungen werden somit endgültig beseitigt.

Claims (3)

1. Verfahren zur Luftreinigung in Großstädten, dadurch gekennzeichnet, daß die verunreinigte Luft in den Städten durch die vorhandene Kanalisation mit Hilfe eines Soges abgesaugt und einer Verbrennungsanlage und/oder Filtervorrichtung zugeführt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der nötige Sog durch Ventilatoren erzeugt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzei­ chnet, daß die Verbrennungsanlage eine Müllverbrennungsanla­ ge ist.