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Medizinisches Gerät zum Entfernen eines
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Festkörpers aus einem Körperhohlraum Die Erfindung bezieht sich auf
ein medizinisches Gerät zum Entfernen eines Festkörpers aus einem Körperhohlraum,
mit einer wenigstens drei Drähte aufweisenden Fangeinrichtung am distalen Ende eines
Schlauches, mittels der der Festkörper festgehalten wird, wobei die Drähte durch
Längskanäle in der Wand des Schlauches geführt sind.
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Bei einem bekannten Gerät dieser Art bilden die Drähte selbst die
Fangeinrichtung in Form eines Käfigs, der durch Ziehen an nur einigen Drähten von
der Achse des Schlauches weggebogen wird, so daß sich den betätigten Drähten gegenüberliegende
Drähte aufweiten und eine Öffnung zur Aufnahme eines Festkörpers in Form eines Gallensteins
in den Käfig bilden. Durch Rückstellung der Drähte in eine zur Längsachse des Schlauches
symmetrische Lage wird der Festkörper in dem Käfig gesichert. Sofern der Durchmesser
des Festkörpers kleiner als der Durchmesser des Schlauches ist, läßt sich der Festkörper
nunmehr aus dem Körperhohlraum herausziehen.
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Häufig sind die Festkörper, insbesondere Gallensteine,
jedoch
größer als der engste Körperkanal, durch den sie herausgezogen werden müßten. Daher
ist es nicht möglich, größere Festkörper auf diese Weise aus einem Körperhohlraum
zu entfernen.
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Es ist auch schon eine Abwandlung dieses Gerätes bekannt, bei dem
ein in dem Käfig eingeschlossener größerer Festkörper durch Ausübung einer höheren
Zugkraft mittels der Käfigdrähte zerschnitten werden soll. Hierbe ergibt sich jedoch
die Schwierigkeit, daß die Festkörper häufig zu hart sind, um sie zerkleinern zu
können, bei- 1 spielsweise wenn sie zwar eine weichere Außenschicht, aber einen
zu harten Kern aufweisen. Die Drähte schneiden dann lediglich in die Außenschicht
ein, ohne den Festkörper zu zerkleinern. Gegebenenfalls läßt sich weder \ die gesamte
Fangeinrichtung, noch der Festkörper aus dem Körperhohlraum entfernen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät der gattungsgemäßen
Art anzugeben, mit dem es möglich ist, einen Festkörper in einem Körperhohlraum
hinreichend weit zu zerkleinern, so daß die kleineren Teile leicht zu entfernen
sind.
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Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß durch den Innenraum
des Schlauches eine Welle hindurchgeführt ist, die an ihrem der Haube zugekehrten
Ende ein Werkzeug trägt, das durch Drehbewegung den Festkörper zerkleinert, und
an ihrem anderen Ende mit einer Drehantriebseinrichtung verbunden ist.
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Bei dieser Ausbildung kann, wenn es sich um einen größeren Festkörper
handelt, nach Einfangen des Festkörpers mittels der Fangeinrichtung die Welle mit
dem Fräskopf durch den Innenraum des in den Körperhohlraum eingeführten Schlauches
so weit eingeführt werden, bis der
Fräskopf am Festkörper anliegt.
Dann kann die am anderen (proximalen) Ende der Welle befestigte Drehantriebseinrichtung
in Betrieb gesetzt und der Festkörper mittels des Werkzeugs zerkleinert werden.
Danach lassen sich die kleineren Teile leicht aus dem Körperhohlraum entfernen.
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Die Fangeinrichtung kann eine fallschirmartige Haube aus flexiblem
Material aufweisen, an deren dem distalen Schlauchende zugekehrten Rand die Drähte
befestigt sind.
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Diese Haube erleichtert das Herausziehen auch kleinerer Teile aus
dem Körperhohlraum und die Abstützung des Festkörpers beim Zerkleinern mittels des
Werkzeugs.
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Vorzugsweise ist dafür gesorgt, daß wenigstens zwei Betätigungsdrähte
an der Haube befestigt sind, daß die diese Betätigungsdrähte führenden Längskanäle
auf der einen Seite einer Axialebene des Schlauches ausgebildet sind und daß wenigstens
ein Steuerdraht in der Nähe der beiden äußeren Betätigungadrähte mit der Haube verbunden
und durch Längskanäle auf der anderen Seite der Axialebene geführt ist.
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Bei dieser Ausbildung ist es möglich, durch Ausübung eines Zuges an
den Betätigungsdrähten die Haube in eine zur Längsachse des Schlauches exzentrischen
Lage an die Stirnseite des Schlauches zu ziehen, in dieser Lage nach dem Einführen
des Schlauches mit der Fangeinrichtung an einem Festkörper vorbeizuführen und anschließend
durch Zurückschieben der Betätigungsdrähte und Ziehen an dem oder den Steuerdrähten
über den Festkörper hinwegzubewegen. Wenn der Durchmesser des Festkörpers kleiner
als der des Schlauches ist, kamz der Festkörper durch Herausziehen des Schlauches
und der Fangeinrichtung aus dem Körperhohlraum entfernt werden. Das Einführen
des
Schlauches bis in den gewünschten Körperhohlraum kann dadurch erleichtert werden,
daß ein Lichtleitkabel durch den Innenraum des Schlauches geführt und an seinem
der Haube abgekehrten Ende mit einer Lichtquelle und entsprechenden Optik versehen
wird.
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Sodann kann der Schlauch in seiner der Haube zugekehrten Stirnseite
eine Ringnut aufweisen, in der die Längskanäle enden. Bei einem Festkörper mit entsprechend
kleinem Durchmesser kann dann die Haube mit ihrem gesamten Öffnungsrand in die Ringnut
gezogen werden, so daß der Festkörper allseitig eingeschlossen ist.
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Dabei können die Längskanäle für die äußeren Betätigungsdrähte in
axialen Vertiefungen der Ringnut enden, die sich in Umfangsrichtung des Schlauches
bis in die Nähe der Längskanäle für die Steuerdrähte erstrecken und deren axiale
Tiefe ein Vielfaches der Tiefe der Ringnut in den übrigen Bereichen der Ringnut
beträgt.
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Hierbei ergibt sich ein hinreichender Bewegungsspielraum für die beiden
äußeren Betätigungsdrähte in Umfangsrichtung des Schlauches beim Ziehen an den Steuerdrähten,
durch den ein Knicken dieser Betätigungadrähte verhindert wird.
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Vorzugsweise ist die Haube als Drahtnetz ausgebildet.
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Ein Drahtnetz hat den Vorteil, daß es sich hinreichend steif und dennoch
flexibel mit entsprechend hoher Festigkeit ausbilden läßt. Gleichzeitig können die
Maschen des Drahtnetzes so klein ausgebildet sein, daß auch kleinste Teilchen, wenn
diese nicht so klein sind, daß sie von selbst abgehen, sicher festgehalten und entfernt
werden können.
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Ferner kann die Drehantriebseinrichtung am proximalen Ende des Schlauches
in einer den Schlauch umgreifenden,
axial zu diesem verschiebbaren
Kappe angeordnet sein, an deren Öffnungsrand die aus seitlichen Öffnungen des Schlauches
herausgeführten Betätigungsdrähte lösbar befestigt sind. Bei dieser Ausbildung läßt
sich die Welle mitsamt dem Werkzeug und der Antriebseinrichtung während des Zerkleinerns
vorschieben und gleichzeitig die den Festkörper umgreifende Haube im gleichen Maße
zurückziehen, so daß die Gefäßwand des Körperhohlraums nicht dem Zerkleinerungsdruck
ausgesetzt wird.
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Dabei kann der Vorschubweg der Kappe durch einen einstellbaren Anschlag
begrenzt sein, um eine Beschädigung der Kappe durch das Werkzeug zu vermeiden.
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Sodann können die Betätigungsdrähte durch selbsttätige entriegelbare
Rückzugsperren gegen einen distalen Vorschub gesichert sein. Dies erleichtert die
Handhabung der Betätigungsdrähte.
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Außerdem können die Betätigungsdrallte über Umlenkrollen aus den seitlichen
Öffnungen herausgeführt sein. Dies erleichtert ebenfalls das Betätigen der Betätigungsdrähte
und verhindert deren Abknickung.
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Vorzugsweise ist die biegsame Welle in Axialrichtung flexibel, so
daß der Vorschubdruck der Drehantriebseinrichtung abgefedert wird.
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Ferner kann dafür gesorgt sein, daß wenigstens ein Griffstück mit
einer Durchführungsbohrung für die biegsame Welle vorgesehen ist, an dessen einem
Ende die Drehantriebseinrichtung und an dessen anderem Ende der Schlauch oder ein
biegsames Kabel mit Durchführungskanälen für die Drähte ankuppelbar oder angekuppelt
ist, und daß das Griffstück in seiner Wand mit Bohrungen zur Durchführung der Drähte
bis in längs des Griffstücks verschiebbar und arretierbar gelagerte Klemmen für
die Drähte verse-
hen ist. Das Kabel läßt sich mit einem sehr geringen
Durchmesser herstellen und kann leicht durch den verhältnismäßig engen, im allgemeinen
einen Durchmesser von maximal 3,6 mm aufweisenden Arbeitskanal eines handelsüblichen
Endoskops, das zuvor bis in die Nähe des Körperhohlraums eingeführt wurde, zusammen
mit den in die Durchführungskanale eingeführten Drähten in den Körperhohlraum eingeführt
werden. Nach Einfangen eines größeren Festkörpers im Körperhohlraum mittels der
an den distalen Enden verbundenen und auf diese Weise selbst die Fangeinrichtung
bildenden Drähte oder einer daran befestigten Haube, das durch Verschieben der an
den proximalen Drahtenden befestigten Klemmen erleichtert wird, wird das Kabel zusammen
mit dem Griffstück von den Drähten abgezogen. Dabei bleiben die Fangeinrichtung
bzw. digitalen Drahtenden in dem Körperhohlraum zurück, da sie sich durch den eingefangenen
größeren Festkörper nicht zusainmen mit diesem aus dem Körperhohlraum herausziehen
lassen. Die proximalen Drahtenden ragen dann frei aus dem Mund des Patienten heraus.
Anschließend wird der Schlauch mit seinen Längskanälen über die auf diese Weise
als Führungsschienen dienenden Drähte bis unmittelbar an den Festkörper in dem Körperhohlraum
eingeführt. Hierbei kann ein gleiches Griffstück, wie es an dem proximalen Ende
des Kabels angebracht ist, am proximalen Ende des Schlauches befestigt sein oder
dasselbe Griffstück vom Kabel abgekuppelt und an das proximale Schlauchende angekuppelt
werden. Die proximalen Drahtenden werden dann in den Klemmen festgeklemmt, so daß
sich der Festkörper am distalen Schlauchende abstützt. Anschließend wird die biegsame
Welle durch die für die Welle vorgesehene Durchführungsbohrung des Griffstücks und
den mittleren Hohlraum bzw. Kanal des Schlauches mit dem Werkzeug voran bis an den
Festkörper eingeführt und durch Inbetriebsetzung der Drehantriebseinrichtung des
Festkörper mittels des Werkzeug zerkleinert. Auf diese
Weise kann
ein Schlauch mit einem größeren Durchmesser als es dem größten Durchmesser des Arbeitskanals
eines Endoskops entspricht, verwendet werden, so daß auch der der Durchführung der
biegsamen Welle dienende mittlere Hohlraum bzw. Kanal des Schlauches einen entsprechend
großen Durchmesser aufweisen kann, der die Durchführung der Welle nicht behindert.
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Jede Klemme kann in einer eigenen axialen, seitlich hinterschnittenen
Führungsnut des Griffstücks die Seitenwände der Führungsnut hintergreifend gelagert
sein und eine Durchführungsbohrung für einen der Drähte aufweisen, die in einen
Klemmschlitz mündet, dessen einer Schenkel mittels einer Klemmschraube gegen den
anderen Schenkel drückbar ist. Diese Ausbildung der Klemmen ermöglicht ein müheloses
Einführen der proximalen Drahtenden in die Klemmen und das Festklemmen der proximalen
Drahtenden sowie ein leichtes Verschieben der Drähte mittels der Klemmen in Axialrichtung
der Drähte.
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Ferner kann in jeder Draht-Durchführungsbohrung des Griffstücks das
eine Ende und in der Durchführungsbohrung jedes Klemmstücks das andere Ende eines
Teleskoprohres zur Durchführung eines der Drähte befestigt sein. Dieses Teleskoprohr
verhindert ein Verbiegen des Drahtes im Bereich zwischen der Draht-Durchführungsbohrung
des Griffstücks und dem Klemmstück, wenn mittels des Klemmstücks ein axialer Druck
auf den eingeklemmten Draht ausgeübt wird.
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Günstig ist es ferner, wenn das Griffstück vor und hinter den Klemmen
von jeweils einem Stellring umgeben ist.
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Diese Stellringe ermöglichen ein gleichzeitiges Verschieben aller
Klemmen längs des Griffstticks in der einen oder anderen Richtung, um einen gleichmäßigen
Zug oder Druck auf alle Drähte auszuüben.
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Die Drehantriebseinri. chtung kann in einem Gehäuse angeordnet sein,
das in die für die biegsame Welle vorgesehene Durchführungsbohrung des Griffstücks
bis gegen einen auf dem Gehäuse verstellbar gelagerten Anschlag einführbar ist.
Die Antriebseinrichtung kann hierbei in der fiir die Welle vorgesehenen Durchführungsbohrung
des Griffstücks unter seitlicher Führung während des Zerkleinerns vorgeschoben werden,
jedoch nur so weit, wie es der zuvor auf die Dicke des Festkörpers eingestellte
Anschlag zuläßt, wobei die Dicke des Festkörpers zuvor mittels eines Ultraschall-Sichtgeräts
o.dgl. ausgemessen wurde.
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Vorzugsweise ist das Werkzeug ein Fräskopf, der sich besonders klein
ausbilden läßt, oder ein vergleichbares Werkzeug, wie ein Bohrkopf oder Schleifkopf.
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Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachstehend anhand schemat;i
seher 7,ei chnungen bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erlä#terj.. Ja zeigen:
Fig. 1. eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Geräts, teilweise im Axialschnitt
I-I nach Fig. 2, Fig. 2 den Schnitt II-TI der Fig. 1, Fig. 3 eine Draufsicht auf
das Gerät nach Fig. 1 bei teilweise eingezogener Fangeinrichtung, Fig. 4 einen Axialschnitt
IV-IV nach Fig. 5 durch ein Griffstück eines zweiten Ausfiihrungsbeispiels eines
erfindungsgemäßen Geräts ini t einem Kabel zur Einführung von Drähten einer Fangeinrichtung
in einen Körperhohlraum, Fig. 5 den Querschnitt V-V nach Fig. 4,
Fig.
6 den Querschnitt VI-VI der Fig. 4, Fig. 7 den gleichen Axialschnitt wie den nach
Fig. 4 durch ein gleiches oder dasselbe Griffstück mit angekuppeltem Schlauch und
angekuppelter Drehantriebseinrichtung und Fig. 8 den Querschnitt Vill-Vill der Fig.
7.
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Das dargestellte Gerät besteht aus einem biegsamen Schlauch 1. mit
einem steifen Griffteil 2 am proximalen Ende, aus einer Fangeinrichtung 3 mit einer
fallschirmartigen Haube 4 in Form eines Drahtnetzes, vier Betätigungadrähten 5,
6, 7 und 8 und zwei Steuerdrähten 9 und 10 (siehe Fig. 2 und 3), aus einer Antriebseinheit
11, die eine den Griffteil 2 umgreifende Kappe 12 aufweist, in der eine einen Elektromotor
aufweisende Drehantriebseinrichtung 13 angeordnet ist, sowie aus einer durch die
Drehantriebseinrichtung 13 angetriebenen flexiblen Welle 14, die den Innenraum 15
des Schlauches 1 durchsetzt und an ihrem distalen Ende mit einem Fräskopf 16 versehen
ist.
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Die Betatigungsdrähte 5 bis 8 sind mit ihrem distalen Ende wenigstens
am Umfangarand der Haube 4 befestigt, mit ihrem proximalen Ende durch Längskanäle
1.7 bis 20 in der Wand des Schlauches hindurchgeführt, über sich radial nach außen
erweiternde Öffnungen, von denen nur die Öffnungen 21 und 22 für die Betätigungsdrähte
5 und 6 (in Fig. 1) dargestellt sind, über Umlenkrollen, von denen ebenfalls nur
die Umlenkrollen 23 und 24 für die Betätigungsdrähte 5 und 6 dargestellt sind, nach
außen herausgeführt und an den Enden mit Griffringen 25 bis 28 versehen.
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Die Steuerdrähte 9 und 10 sind mit ihren distalen Enden in Form einer
Schlaufe (Fig. 3) in der Nähe der Haube
4 um die Betätigungsdrähte
7 und 8 herumgelegt und ebenfalls durch Lnsknle 29 und 30 in der Schlauchwand über
den Öffnungen 21., 22 und Umlenkrollen 23, 24 entsprechende Öffnungen und Umlenkrollen
aus dem Griffteil 2 herausgeführt und mit Haltegriffen 31 und 32 versehen.
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Statt die Steuerdrähte 9 und 10 mittelbar über die Betätigungsdrähte
7 und 8, wie in Fig. 3 dargestellt, mit der Haube 4 zu verbinden, können die Steuerdrähte
9 und 10 auch unmittelbar mit dem Öffnungsrand der Haube 4 in der Nähe der Betätigungsdrähte
7 und 8 gelenkig verbunden sein.
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Die Längskanäle 17 bis 20 liegen auf der einen und die Längskanäle
29, 30 auf der anderen Seite einer Axialebene des Schlauches (s. Fig. 2).
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In der der Kappe 4 zugekehrten Stirnseite ist der Schlauch 1 mit einer
Ringnut 33 in der Schlauchwand versehen, deren axiale Tiefe in den von den Längskanälen
19, 20, 38, 39, 29, 30, 40 durchsetzten Bereichen etwa der Bogenlänge zwischen Umfangsrand
und Gipfel der Kappe 4 entspricht. Dagegen ist die Ringnut 33 in dem Bereich zwischen
den Längskanälen 19 und 29 sowie in dem Bereich zwischen den Lngskanäln 20 und 30
um ein Vielfaches tiefer. Die Längskanäle 17 bis 20 und 29, 30 enden daher zwar
alle in dieser Ringnut 33, das obere Ende der Langskanäle 17 und 18 liegt jedoch
wesentlich tiefer als das der übrigen Längskanäle. Den Beta#tigungsdrähten 7 und
8 steht daher (s. Fig. 2) ein weiter Bewegungsspielraum in Umfangsrichtung des Schlauches
1 zur Verfügung, der ein Knicken dieser Betätigungsdrähte 7 und 8 verhindert.
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Die Betätigungsdrähte 5 bis 8 und Steuerdrähte 9, 10 sind jeweils
mittels einer Klemme 34, z.B. Klemmschraube, am Öffnungarand der Kappe 12 lösbar
festgeklemmt.
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Jeder Längskanal 17 bis 20, 29, 30 enthält ferner eine selbsttätige
lösbare Sperre 35 mit einer unter Federspannung stehenden Walze 36, die die Drähte
5 bis 10 unter der Wirkung einer Keilfläche bei Ausübung einer Schubkraft auf die
Drähte zum distalen Ende hin festklemmen und bei Ausübung einer Zugkraft zum proximalen
Ende hin freigeben. Die Sperren 35 sind gegenüber ihrer wirklichen Lage um 900 um
die Längsachse der Drähte 5, 6 gedreht dargestellt. Zur Entsicherung sind die Walzen
36 mit ihrem einen Ende durch axiale Schlitze in der Wand des Gehäuseteils 2 radial
nach außen herausgeführt, so daß die Klemmung durch Niederdrücken des radial äußeren
Endes der Walzen 36 gelöst werden kann.
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Durch den Boden der Kappe 12 ist eine als einstellbarer Anschlag dienende
Stellschraube 37 hindurchgeschraubt.
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Der Fräskopf 1.6 ist im Querschnitt etwa konisch und mit seiner Spitze
der Haube 4 zugekehrt.
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Sodann ist die Wand des Schlauches 1 zwischen den Längskanälen 19
und 20 nach Fig. 2 ulit einem Spülkanal 38 und einem Absaugkanal 39 sowie zwischen
den Längakanälen 29 und 30 mit einem Arbeitskanal 40 versehen.
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Die Antriebseinheit 11 mit Welle 14 und Fräskopf 16 ist in den Fig.
2 und 3 weggelassen.
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Um einen Festkörper, insbesondere einen Gallenstein, aus einem Körperhohlraum
zu entfernen, wird zunächst die Haube 4 durch proximales Ziehen an den Betätigungsdrähten
5 bis 8 und Nachgeben der Steuerdrähte 9 und 10 in eine exzentrische Lage in Bezug
auf die Längsachse des Schlauches 1 gebracht und nahezu bis zu ihrem Gipfel oder
über diesen hinweg in die Ringnut 33 gezogen, wobei Fig. 1 die Ausgangslage und
Fig. 3 eine Zwischenlage der Haube 4 darstellt. Sodann wird die Antriebseinheit
11
mitsamt Welle 14 und Fräskopf 16 durch proximales Abziehen entfernt und ein Lichtleitkabel
aus Glasfasern durch den Innenraum 15 des Schlauches bis zu dessen distalem Ende
eingeführt. Anschließend wird das Gerät durch einen Instrumentenkanal eines Endoskops
oder unmittelbar in den Körperhohlraum eingeführt, wobei eine am proximalen Ende
des Lichtleitkabels ausgebildete Optik mit Lichtquelle eine visuelle Zielsteuerung
beim Einführen des Gerätes gestattet. Beim unmittelbaren Einführen des Schlauches
1 (ohne Endoskop) in den Körperhohlraum kann das distale Schlauchende durch Ziehen
an entsprechenden Drähten der Drähte 5 bis 10 an Abbiegungen eines zum Körperhohlraum
führenden Körperkanals umgebogen und umgelenkt werden.
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Bei Erreichen des Festkörpers wird die Haube 4 aus der Schräglage,
in der sie im Ringkanal 33 aufgenommen ist, durch entsprechendes Schieben und Ziehen
an den Drähten 5 bis 10 um den Fremdkörper herum bis in die in Fig. 1 dargestellte
Lage gebracht, wobei der Steuervorgang durch das Lichtleitkabel hindurch und/oder
auf einem Röntgenbildschirm oder dergleichen beobachtet und entsprechend beeinflußt
werden kann.
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Sobald die Haube 4 um den Festkörper herumgeführt worden ist, wird
sie mitsamt dem Festkörper gegen das distale Ende des Schlauches 1 (durch Ziehen
an den Betätigungsdrähten 5 bis 8) gezogen, wobei der Umfangsrand der Haube 4 bei
entsprechend kleinem Festkörper in die Ringnut 33 eindringt. Nunmehr kann das Gerät
mitsamt dem Festkörper aus dem Körperhohlraum herausgezogen werden.
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Bei einem Festkörper, dessen Durchmesser größer als der des Schlauches
1 ist, so daß er sich nicht mittels des Gerätes, nachdem er durch die Haube 4 in
der geschilderten Weise eingefangen worden ist, ihrer engere librperkanäle
herausziehen
ließe, wird das Lichtleitkabel aus dem Innenraum 15 des Schlauches 1 herausgezogen
und stattdessen die Welle 14 mit dem daran befestigten Fräskopf 16 eingeführt und
die Antriebseinheit 11 in der in Fig. 1 dargestellten Weise am Griffteil 2 angebracht.
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Sodann werden die Drähte 5 bis 10 mittels der Klemmen 34 an der Kappe
12 befestigt. Beim Einführen der Welle 14 legt sich der Fräskopf 16 schließlich
am Festkörper an, so daß der Festkörper nach Einschalten der Drehantriebseinrichtung
13 durch den Fräskopf 16 zerkleinert wird. Die kleineren Teile des Festkörpers lassen
sich dann in der zuvor beschriebenen Weise aus dem Körperhohlraum herausziehen.
Darüber hinaus ist es möglich, feine Festkörperteilchen, wie sie z.B. beim Fräsen
entstehen, über die Kanäle 38 und 39 herauszuspülen und/oder abzusaugen.
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Während des Fräsvorgangs wird die Antriebseinheit 11 relativ zum Griffteil
2 zum distalen Ende des Schlauches hin vorgeschoben, wie es in Fig. 1 durch die
gestrichelten Linien dargestellt ist. Dadurch wird gleichzeitig die Haube 4 aufgrund
der Umlenkung der Betätigungsdrähte 5 bis 8 durch die Umlenkrollen 23 und 24 in
entgegengesetzter Richtung gezogen, so daß sich die Haube 4 im Verlauf eines Fräsvorgangs
mit zunehmender Frästiefe dem distalen Ende des Schlauches immer weiter nähert und
bei entsprechend kleinem Festkörper schließlich in die Ringnut 33 eindringt, so
daß letztlich auch solche Festkörperteilchen, deren Durchmesser größer als die Maschenweite
des Drahtnetzes 4 ist, nicht entweichen können. Gleichzeitig wird durch diesen Gegenzug
verhindert, daß sich der Fräsdruck auf die Wand des Körperhohlraums auswirkt. Die
Stellschraube 37 wird hierbei so eingestellt, daß der Vorschubweg der Antriebseinheit
11 auf ein solches Maß begrenzt wird, daß der Fräskopf 16 nicht mit der Haube 4
in Berührung kommt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 bis 8 ist ein weitgehend
zylindrisches Grif-£stUok 41 mit einer Anschlußhülse 42 für ein Kabel 43 (Fig. 4
und Fig. 6) oder einen Schlauch 44 (Fig. 7 und Fig. 8) vorgesehen.
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Das Kabel 43 besteht aus drei seitlich miteinander stoffschlüssig
verbundenen, z.B. verschweißten, Schläuchen 45 aus Kunststoff, durch die jeweils
ein Draht 46, 47 und 48 verschiebbar hindurchgeführt ist. Die in den Körperhohlraum
einzuführenden distalen Endabschnitte der Drähte 46 bis 47 sind an den Enden in
eine kleine Metallhaube 49 eingelötet und bilden selbst die Fangeinrichtung 50.
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Der Schlauch 44 ist mit drei Längskanälen 51 in seiner Seitenwand
versehen, durch die jeweils einer der drei Drähte 46 bis 48 hindurchführbar ist.
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Das Griffstück 41. ist mit einer Durchfünrungsbohrung 52 für die biegsame
Welle 14 (Fig. 7 und 8) und außen mit drei axialen, seitlich hinterschnittenen Führungsnuten
53 versehen, die in gleichen Winkelabständen über den Umfang des Griffstücks 41
verteilt sind, wie es in Fig. 5 dargestellt ist. In jeder Führungsnut 53 ist eine
Klemme 54 formschlüssig durch die Hinterschneidung der Führungsnut 53 gehalten und
in Längsrichtung der Führungsnut verschiebbar gelagert. Jede Klemme 54 enthält eine
axiale Durchführungsbohrung 55 für je einen der Drähte 46 bis 48. Die Durchführungsbohrung
55 mündet in einem Klemmschlitz, der durch zwei Schenkel 56 und 58 begrenzt ist.
Der Schenkel 56 begrenzt mit seiner radial äußeren Seite einen weiteren Schlitz,
der an einen weiteren Schenkel 59 der Klemme 54 angrenzt. Der Schenkel 56 ist verhältnismäßig
dünn, so daß er mittels einer eine Gewindebohrung des Schenkels 59 durchsetzenden
Klemmschraube 60 gegen den anderen Schenkel 58 gedrUckt werden und dadurch den jeweils
durch den Klemmschlitz
zwischen den Schenkeln 56 und 58 hindurchgeführten
Draht, z.B. den Draht 46, festklemmen kann. Mittels einer weiteren, durch die Klemme
54 radial neben der Durchführungsbohrung 55 hindurchgeschraubten und sich am Boden
der Führungsnut 53 abstützenden Klemmschraube 61 läßt sich ferner jede Klemme 54
in ihrer Führungsnut 53 arretieren.
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In jeder der Durchführungsbohrungen 65 des Griffstücks 41 ist das
eine Ende und in der Durchführungsbohrung 55 jedes Klemmstücks das andere Ende jeweils
eines Teleskoprohres 66 zur Durchführung eines der Drähte 46 bis 48 befestigt, so
daß sich der betreffende Draht, z.B. 46, beim Verschieben der Klemme 54 unter Druckbeanspruchung
des Drahtes nicht seitlich verbiegt.
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Das proximale Ende des Kabels 43 ist in einem Anschlußstück 67 befestigt,
das mit der Anschlußhülse 42 durch nicht dargestellte Klemmschrauben lösbar verbunden
ist.
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Das Anschlußstück 67 nimmt die Schlauchenden des Kabels 43 in entsprechenden
schrägen Durchgangsbohrungen 68 auf, die mit den Durchgangsbohrungen 65 fluchten.
Am anderen Ende ist das Anschlußstück 41 ebenfalls mit axialen Durchgangsbohrungen
69 versehen, so daß die Drähte 46 bis 48 durch die Schläuche 45 des Kabels 43, die
Bohrungen 65, die Teleskoprohre 66, die Bohrungen 55, die Klemmschlitze zwischen
den Schenkeln 56 und 58 der Klemmen 54 und die Bohrungen 69 hindurch zum freien
Ende des Klemmstücks 41 herausgeführt werden können.
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Nachdem die Drähte 46 bis 48 auf diese Weise in das Kabel 43 und das
Klemmstück 41 eingeführt und mittels der Klemmen 54 festgeklemmt worden sind, wie
es in Fig. 4 dargestellt ist, wird das Kabel 43 durch den Arbeitskanal eines nicht
dargestellten, bis in die Nähe des Festkörpers im Körperhohlraum eingeführten Endoskops
hindurchgeführt und das aus dem Kabel 43 herausragende distale Ende der Drähte 46
bis 48 an dem Festkörper vorbeigeführt.
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Durch axiales Verschieben des einen Drahtes, z.B. des Drahtes 46,
relativ zu den beiden anderen Drähten mittels einer Klemme 54 lassen sich die beiden
anderen Drähte -aufweiten und alle drei Drähte um den Festkörper 69 herumlegen,
wie es für die Drähte 46 und 47 in Fig. 7 dargestellt ist. Danach wird das Kabel
43 durch Ziehen am Griffstück 41 - nach Lösen der Klemmschrauben 60 - von den Drähten
46 bis 48 abgezogen, wobei die Fangeinrichtung 50 zusammen mit dem Festkörper 69
in dem Körperhohlraum zurückbleibt, wenn der Festkörper 69 eine entsprechende Dicke
aufweist, die es nicht zuläßt, ihn z.B. aus der Gallenblase durch den Gallengang
hindurch herauszuziehen. Anschließend wird auch das Endoskop entfernt.
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Nach Trennen des Anschlußstücks 67 mit dem Kabel 43 von der Anschlußhülse
42 wird der Schlauch 44 mit der Anschlußhülse 42 gekuppelt, wie es in Fig. 7 dargestellt
ist. Sodann werden die frei aus dem Körper des Patienten herausragenden proximalen
Enden der Drähte 46 bis 48 in die Längskanäle 51 des Schlauches 44 eingeführt und
der Schlauch 44 in den Körper des Patienten bis an den Festkörper 69 eingeführt,
wobei die Drähte 46 bis 48 als Führungsschienen wirken, so daß ein Endoskop zur
Einführung des Schlauches 44 entfällt. Nach der Einführung des Schlauches 44 ragen
die proximalen Drahtenden schließlich wieder aus dem Griffstück 41 heraus, so daß
die Drähte 46 bis 48 wieder mittels der Klemmen 54 festgeklemmt werden können.
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Anschließend wird die biegsame Welle 14 mit dem Fräskopf 16 voran
durch die Durchführungsbohrung 5 2 des Griffstücks 41 und den mittleren Kanal 70
des Schlauches 44 hindurch bis gegen den Festkörper 69 eingeführt.
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Die Drehantriebseinrichtung 13 ist bei diesem Ausfüh-
rungsbeispiel
in einem Gehäuse 71 mit einem rohrartigen Fortsatz 72, in den die Welle 73 der Drehantriebseinrichtung
13 ragt, in die Durchführungsbohrung 52 des Anschlußstücks 41 einführbar und darin
axial verschiebbar gelagert, wobei die biegsame Welle 14 mit der Welle 73 drehfest
gekuppelt und in dem Fortsatz 72 drehbar ist.
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Der Fortsatz 72 ist rnit einer sich in Axialrichtung des Fortsatzes
72 erstreckenden Millimeter-Skala und einem axial auf dem Fortsatz 72 verschiebbar
und feststellbar gelagerten Anschlagring 74 versehen, der als Tiefenanschlag wirkt.
Der Tiefenanschlag 74 wird auf die zuvor gemessene Dicke des Festkörpers 69 eingestellt,
so daß der Fräskopf 16 beim Fräsen nicht über die (axiale) Dicke des Festkörpers
69 hinaus vorgeschoben werden kann.
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Vor und hinter den Klemmen 54 ist jeweils ein Stellring 75 bzw. 76
auf dem Griffstück 41. axial verschiebbar gelagert. Wenn die Drähte 46 bis 48 in
den Klemmen 54 eingeklemmt sind, ist es nach Lösen der Klemmschrauben 61 möglich,
die Klernrnen 54 mittels der Stellringe 75 und 76 in der einen oder anderen Richtung
gleichmäßig zu verschieben. So können die Klemmen 54 beim Fräsen mittels des Stellrings
75 und damit der Festkörper 69 gegen den Fräskopf 16 weiter herausgezogen werden.
Gleichzeitig oder stattdessen ist es auch möglich, das Gehäuse 71.
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mit dem Drehantrieb 13 und damit den Fräskopf 16 im selben Maße weiter
einzuführen, in dem der Festkörper 69 durch den Fräskopf 16 eingefräst wird.
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Andererseits können mittels des Stellrings 76 alle Drähte 46 bis 48
beim Einführen in den Körperhohlraum durch das Kabel 43 hindurch gleichmäßig vorgeschoben
werden.
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Nach dem Zerkleinern des Festkörpers 69 mittels des Fräskopfs 16 lassen
sich die kleineren Teile des Festkörpers 69 leicht aus dein Körperhohlraum entfernen.
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Abwandlungen können beispielsweise darin bestehen, daß die Schläuche
45 des Kabels 43 einteilig - z.B. im Spritzgußverfahren - hergestellt werden. Die
Anschlußhülse 42 kann einteilig mit dem Griffstück 41 verbunden und statt mit der
Durchführungsbohrung 65 mit radial offenen axialen Einschnitten (oder Schlitzen)
versehen sein, die mit den Durchführungsbohrungen 65 im Hauptteil 63 des Griffstücks
41 fluchten. Der Schenkel 59 der Klemme 54 kann entfallen, wenn die Klemmschraube
60 seitlich neben dem betreffenden Draht durch den Schenkel 56 hindurchgeführt und
in den Schenkel 58 eingeschraubt wird. Statt nur dreier Drähte 46 bis 48 und der
Haube 49 können weitere Drähte und/oder die Fangeinrichtung 3 nach Fig. 1 vorgesehen
sein.
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