DE3513789C2 - Filterkerze - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Filterkerze aus ei
nem Hohlfaserbündel mit einerseits einer die Faserenden
verschließenden und andererseits einer die Faserenden
lediglich fixierenden Kunststoffscheibe.
Filterkerzen dieser Art sind bekannt und dienen je nach
der Porosität und Beschaffenheit des Filtermediums als
Vor- oder auch als Endfilter. Dabei geht das Bestreben
insbesondere im Bereich der pharmazeutischen Industrie,
der Nahrungs- und Genußmittelindustrie sowie im medi
zinischen Bereich dahin, sowohl die Abscheideleistung
als auch die Rückhalterate, d. h. den Reinheitsgrad des
zu filternden Mediums je nach Anwendungszweck bis zu
einem quantitativen Abscheiden der Verunreinigungen zu
steigern. Inwieweit dies möglich ist, hängt im Einzel
fall von der Porencharakteristik des Filtermediums ab.
Bei einer derartigen, in der europäischen Offenlegungs
schrift 0 044 075 beschriebenen Filterkerze sind die
die Faserenden verschließenden bzw. fixierenden Kunst
stoffscheiben direkt in das Filtergehäuse eingesetzt,
so daß es nicht möglich ist, dem Hohlfaserbündel eine
definierte Vorspannung zu erteilen. Da das zu filtrie
rende Fluid unter einem Druck von mehreren bar an der
Außenfläche der Hohlfaser entlang strömt und nur das
Permeat in das Innere der Hohlfasern gelangt, um von
dort abgeleitet zu werden, hat der Druck des zu fil
trierenden Fluids bei dieser Filterkerze die Tendenz,
das Hohlfaserbündel zusammenzudrücken und zu verkürzen,
so daß sich die einzelnen Hohlfasern aneinander legen,
wodurch wertvolle Filteroberfläche verlorengeht.
Diese Problematik tritt noch stärker bei einer Filter
kerze gemäß der britischen Offenlegungsschrift 2 135 902
auf, da hier die Hohlfasern diagonal um einen
Stützstab gewickelt sind, so daß ein enges Aneinander
liegen der Fasern unvermeidlich ist und dadurch noch
mehr wertvolle Filteroberfläche verlorengeht.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, bei einer
Filterkerze der eingangs erwähnten Art zu erreichen,
daß die Hohlfasern durch den Druck des zu filtrierenden
Fluids nicht kollabieren oder sich aneinanderlegen, und
eine Filterkerze zu schaffen, die sich problemlos hand
haben läßt, ohne daß die Gefahr besteht, die empfindli
chen Hohlfasern zu beschädigen.
Ausgehend von dieser Aufgabenstellung wird bei einer
Filterkerze der eingangs erwähnten Art vorgeschlagen,
daß erfindungsgemäß die die Faserenden verschließende
Kunststoffscheibe mit einer Endkappe und die die Faser
enden lediglich fixierende Kunststoffscheibe mit einer
als Sammler fungierenden Endkappe abgedichtet verbunden
sind und sich mindestens ein Abstandshalter zwischen
den Kunststoffscheiben und/oder den Kappen erstreckt
und zum feinfühligen Einstellen der Streckung und Span
nung des Faserbündels längenveränderlich ist.
Durch das Strecken und Spannen der Fasern in ihrer
Längsrichtung mittels des längenveränderlichen Ab
standshalters sind die Hohlfasern mit einer vorbestimm
baren Vorspannung gestreckt und berühren sich nicht, so
daß sich stets die gesamte Oberfläche der Hohlfasern
ausnutzen läßt, da jede einzelne Faser auf ihrer gesam
ten Oberfläche vom zu filtrierenden Fluid umströmt ist.
Aufgrund der Vorspannung der Hohlfasern besteht eine
geringere Gefahr der Beschädigung bei der Handhabung,
insbesondere, wenn sie bei der Inbetriebnahme zum er
sten Mal dem Druck des zu filtrierenden Fluids ausge
setzt sind.
Auf diese Weise ergibt sich auf kleinstem Raum aus der
Summe der Außenoberflächen der einzelnen Hohlfasern ei
ne außerordentlich hohe Filterfläche und je nach der
Porencharakteristik der Membranfilterfasern eine
Feinstreinigung bis zu einem quantitativen Abscheiden
bei hoher Durchflußleistung. Da es sich hier um ein Ab
scheiden der Verunreinigungen an der Faseroberfläche
handelt, ist die Rückhalterate, anders als bei Tiefen
filtern, im wesentlichen unabhängig von den Filtrati
onsbedingungen, so daß sich bei einer erfindungsgemäßen
Filtrationskerze in hohem Maße reproduzierbare Ergeb
nisse erzielen lassen. Hinzu kommt, daß die Faserwan
dung eine äußerst geringe Dicke aufweisen kann, woraus
sich ein geringes Flüssigkeits- und Schmutzaufnahmever
mögen ergibt, was insbesondere bei der Reinigung und
Sterilisation von Vorteil ist.
Bei der erfindungsgemäßen Filterkerze sind die die Fa
serenden aufnehmenden Kunststoffscheiben vorzugsweise
mit Hilfe einer Vergußmasse mit Endkappen, vorzugsweise
aus Edelstahl verbunden.
Als Abstandshalter eignet sich beispielsweise ein zen
trischer Stab und/oder ein mit Öffnungen versehener,
das Hohlfaserbündel umgebender Stützmantel, beispiels
weise aus einem Lochblech oder aus Streckmetall. Ein
derartiger Stützmantel bildet mit den Endkappen eine
Art Käfig und verhindert damit eine Beschädigung der
verhältnismäßig empfindlichen Membranfilterfasern beim
Handhaben der Filterkerze; er verleiht gleichzeitig dem
Faserbündel insbesondere beim Reinigen durch Rückspülen
eine ausreichende Stabilität.
Im Hinblick auf ein möglichst weitgehendes Abscheiden
auch von Feinstpartikeln und Mikroorganismen sollte die
Porengröße der Membranfilterfasern unter 4 µm liegen;
sie kann beispielsweise 0,01 bis 12 µm betragen. Dies
ist möglich bei Membranfiltern aus einem Zellulosederi
vat, Polyvinylchlorid, Polyamid, Polysulphon, Po
lyvinylfluorid, Polyurethan oder Polytetrafluoräthylen.
Derartige Werkstoffe sind praktisch inert und in hohem
Maße chemisch beständig, so daß von dem Filtermedium
selbst keine Verunreinigungen ausgehen. Hinzu kommt,
daß die Mehrzahl der Werkstoffe hydrophob ist und dem
gemäß beim Gas- bzw. Luft filtern nicht die Gefahr eines
Verschleißens der feinkapillaren Poren infolge Feuch
tigkeitsabscheidung besteht.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels des nähe
ren erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Filterkerze teilweise im Schnitt und
Fig. 2 einen Querschnitt der Filterkerze nach Fig. 1
und der Linie II-II
Die dargestellte Filterkerze besteht aus einem Hohlfaserbündel
1 aus einem nicht fasernden Material, dessen unteres
Ende 2 in eine die einzelnen Fasern 3 verschließende Kunststoffscheibe
4 eingebettet ist. Das obere Ende des Faserbündels
1 ist in eine die Faserenden 6 lediglich fixierende
Kunststoffscheibe 7 eingebettet.
Die beiden Kunststoffscheiben 4, 7 befinden sich jeweils in
einer Endkappe 8, 9 aus Edelstahl. Die obere Endkappe 9
fungiert als Sammler und weist einen Anschlußstutzen 10 mit
zwei O-Ringen 11 und einem nicht dargestellten Schraubgewinde
zum Befestigen in einem Filtergehäuse auf.
Um die einzelnen Hohlfasern 3 zu straffen und dabei ein
gegenseitiges Berühren zu verhindern, erstreckt sich im
Innern des Faserbündels 1 zwischen den Kunststoffscheiben
4, 7 ein Abstandhalterstab 12 aus Edelstahl. Als Abstandhalter
kann auch ein das Faserbündel 1 umgebender, sich ebenfalls
zwischen den Kunststoffscheiben 4, 7 erstreckender,
mit Anströmöffnungen 13 versehener Stützmantel aus Edelstahl
fungieren.
Das zu filtrierende Fluid strömt durch die Öffnungen 13 des
Stützmantels 14 zu den einzelnen Hohlfasern 3 aus Membranfiltermaterial,
die an ihrer Oberfläche die abzuscheidenden
Verunreinigungen festhalten, und gelangt durch die einzelnen
Hohlfasern und die obere Kunststoffscheibe 7 hindurch
zum Sammler 9, den es durch den Anschlußstutzen 10 verläßt.
Die im Verhältnis zum Volumen der Filterkerzen außerordentlich
große Gesamtoberlfäche der einzelnen Hohlfasern 3 und
deren größes Porenvolumen von bis zu 80% ergeben eine hohe
Durchflußleistung und eine hohe Standzeit bei einer Rückhalterate,
die sich mit Hilfe der einstellbaren Faserporosität
gut reproduzierbar vorgeben läßt und bis zu einer quantitativen
Abscheidung gehen kann. Da zudem die Verunreinigungen
an der Hohlfaseroberfläche festgehalten werden, läßt
sich die erfindungsgemäße Filterkerze rasch und ohne großen
Aufwand durch Spülen beispielsweise mit Wasser, insbesondere
heißem Wasser und mit Niederdruckdampf reinigen. Das
erlaubt eine äußerst wirtschaftliche Verwendung der Filterkerze.
Diese läßt sich zudem mit verhältnismäßig geringem
Aufwand herstellen; denn die beiden Enden 2, 5 des Faserbündels
brauchen lediglich in eine jeweils in einer Form
befindliche flüssige Masse aus thermoplastischem Kunststoff
eingetaucht zu werden. Beim Erstarren der Kunststoffmasse
werden die Faserenden jeweils von der Kunststoffmasse fixiert
und verschlossen. Um die Fasern einseitig zu öffnen,
braucht von der erstarren oberen Kunststoffscheibe 7
lediglich im Bereich der Faserenden quer zu der Bündelachse
ein Teil abgetrennt zu werden. Alsdann muß das Faserbündel
mit den beiden Kunststoffscheiben 4, 7 lediglich noch mit
dem Abstandhalterstab 12, dem Stützmantel 14 und den beiden
Endkappen 8, 9 verbunden werden, was vorzugsweise mit Hilfe
einer Vergußmasse 15 geschieht.
Claims (6)
1. Filterkerze aus einem Hohlfaserbündel mit einer
seits einer die Faserenden verschließenden und an
dererseits die Faserenden lediglich fixierenden
Kunststoffscheibe, dadurch gekennzeichnet, daß die
die Faserenden (2) verschließende Kunststoffscheibe
(4) mit einer Endkappe (8) und die die Faserenden
(5) lediglich fixierende Kunststoffscheibe (7) mit
einer als Sammler fungierenden Endkappe (9) abge
dichtet verbunden sind und mindestens ein Abstands
halter (12, 14) vorgesehen ist, der sich zwischen
den Kunststoffscheiben (4, 7) und/oder den Endkap
pen (8, 9) erstreckt und zum feinfühligen Einstel
len der Streckung und Spannung des Hohlfaserbündels
(1) längenveränderlich ist.
2. Filterkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Kunststoffscheiben (4, 7) und die End
kappen (8, 9) mit Hilfe einer Vergußmasse (15)
miteinander verbunden sind.
3. Filterkerze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abstandshalter aus einem zentri
schen Stab (12) und/oder einem mit Öffnungen (13)
versehenen Stützmantel (14) besteht.
4. Filterkerze nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Anschluß
stutzen (10) an einer Sammlerkappe (9) mindestens
einen O-Ring (11) und eine Gewinde aufweist.
5. Filterkerze nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlfasern aus
einem Zellulosederivat, Polyvinylchlorid, Polyamid, Polysulphon,
Polyvinylfluorid, Polyurethan oder Polytetrafluoräthylen
bestehen.
6. Filterkerze nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlfasern
eine Porengröße unter 40 µm besitzen.
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