Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Bestimmung des Molekulargewichts eines eine Leitung
durchströmenden Gases zur Identifizierung von Leckstellen
in einem Fackelrohrsystem.
Auf vielen Gebieten der Fluidströmungen ist es erforder
lich, Messungen und Analysen der Fluidströmung sowie weite
rer Fluid-Charakteristiken unter ungünstigen Bedingungen
durchzuführen. Als Beispiel sei die Erdölindustrie genannt,
wo Schutz gegen Überdruck in Einrichtungen wie Behältern,
Rohren und Maschinen durch die Verwendung von Sicherheits
ventilen an den verschiedenen Aufbereitungsstationen vorge
sehen ist. Die aus diesen Stationen abströmenden Fluide
werden in Sammelleitungen aufgenommen und von diesen in ei
ne große Hauptabströmleitung gerichtet. Typischerweise neh
men dabei einzelne Sammelleitungen Abströmfluide von einer
kleineren Anzahl Sicherheitsventile, z. B. 10-20, auf. Eine
Mehrzahl dieser Einzel-Sammelleitungen kann an eine große
Sammelleitung für eine ganze Herstellungseinheit ange
schlossen sein. Die Gase werden an einem Fackelschacht ab
gefackelt und von dort risikolos an die Atmosphäre abgege
ben.
Es kann jederzeit geschehen, daß viele Sicherheitsventile ein
Leck aufweisen. Normalerweise ist zwar die Leckrate aus jedem
einzelnen Ventil sehr klein und stellt kein großes Problem dar.
Manchmal können jedoch die Ventile übermäßige Leckage aufwei
sen, z. B. wenn der Betrieb unter einem Druck stattfindet, der
zu nahe an dem vorgegebenen Sicherheitspegel des Ventils liegt,
oder aufgrund einer mechanischen Beschädigung während des
Auftretens von Überdruck oder aufgrund von Verschleiß infolge
von Korrosion, Erosion, Verschmutzung oder aus anderen Gründen.
Die Leckage aus einem Sicherheitsventil kann wegen des Verlusts
eines wertvollen Produkts, wegen der Verschlechterung des
hergestellten Produkts oder durch das Entstehen von Problemen
beim Betrieb des Fackelsystems teuer sein. Wenn keine Über
wachung erfolgt, kann es ferner geschehen, daß das Leck während
einer zu langen Zeit nicht entdeckt und repariert wird.
Es hat bereits viele Versuche gegeben, Leckage in den Sammel
leitungen zu erfassen. Diese bekannten Verfahren haben sich als
unbrauchbar erwiesen. Einer der Hauptgründe dafür ist die
aggressive Atmosphäre in den Fackelsystem-Sammelleitungen, denn
da dem Fackelschacht von vielen Stellen Materialien zugeführt
werden, sind die Prozeßbedingungen für Instrumente äußerst
aggressiv. Üblicherweise treten Verschmutzung, Korrosion,
Abscheidung von Feststoffen sowie von hochmolekularen Polymeren
und im Lauf der Zeit verschiedene Kombinationen dieser Zustände
auf. So wurden z. B. Turbinenmeßgeräte verwendet, die sich
jedoch infolge Verstopfung ihrer bewegten Teile als unzurei
chend erwiesen haben. Ferner versagen die meisten üblichen
Konstruktionswerkstoffe infolge von Korrosion. Die durch
plötzliche Druckstöße, Temperatur-Übergangserscheinungen,
Dampf, große Entfernungen zwischen Fühlern und der zugeordneten
Elektronik, Schwingungen etc. bedingten Einwirkungen bilden in
Kombination eine ungünstige und aggressive Umgebung, in der
bekannte Meßsysteme ausfallen. Ferner können Strömungsmeßver
fahren zur Leckage-Erfassung unter Anwendung von Differenz
druck-Instrumenten nicht eingesetzt werden aufgrund der
Gegendrücke im Sicherheitssystem, die Druckerhöhungen in den
Fackelsystem-Sammelleitungen verbieten. Ferner umfassen die
Strömungsbedingungen in den Sammelleitungen sowohl positive als
auch negative Strömungsrichtungen. Die vorgenannten Instrumen
tensysteme treffen keine Unterscheidung zwischen den Strömungs
richtungen und bewirken auch keinen Ausgleich von negativen
Strömungen.
Eine weitere Überlegung in Verbindung mit der Messung der
Fackelschachtströmung ist die Lage vorhandener Rohre und der
beschränkte Zugang zu diesen sowie die Unmöglichkeit, ein
bestimmtes Rohr nur zum Einbau eines Durchflußmessers außer
Betrieb zu setzen. Das heißt, daß die Möglichkeit eines nach
träglichen Einbaus von Instrumenten wie Durchflußmessern in
eine bestehende Anlage unter Anwendung etwa eines
On-line-Warmgewindeschneidverfahrens wichtig ist. Ferner muß das
Warmgewinde äußerst präzise positioniert werden, so daß eine
spätere Strömungsmessung bzw. -abfragung entlang einer vorbe
stimmten Bahn, z. B. unter 45° zur Rohrachse, auf einem
schrägen Durchmesser oder entlang einem Bogensehnensegment oder
in Axialrichtung in einem vorgegebenen Abstand von der Rohr
wandung etc., stattfindet, so daß der untersuchte Teil des
Strömungsprofils eine errechenbare und/oder reproduzierbare
Beziehung zu der über die Fläche gemittelten Strömungsge
schwindigkeit aufweist.
Außer der durch die Fackelschacht-Sammelleitungen gebildeten
aggressiven Umgebung gibt es eine weitere Schwierigkeit, selbst
wenn man Instrumente vorsehen könnte, die dieser Umgebung
standhalten, und zwar können sich die Gasströmungs-Charak
teristiken in der Sammelleitung über die Zeit aus einer Viel
zahl von Gründen sehr schnell ändern.
Daher sind Ultraschall-Strömungsmessungen,
wie sie z. B. in den US-PS 4 103 551 und
3 575 050 angegeben sind, nicht direkt anwendbar. In diesen
Veröffentlichungen wird allgemein davon ausgegangen, daß der
Durchfluß über die Zeit relativ konstant ist, daß sich die
Fluid-Charakteristiken nicht sprunghaft ändern und daß die
Zusammensetzung und/oder die Schallgeschwindigkeit des das Rohr durch
strömenden Mediums nicht nur bekannt, sondern wenigstens während Inter
vallen, die der Ansprechzeit des Meßinstruments vergleichbar sind, kon
stant sind. Ferner wird häufig davon ausgegangen, daß einander benach
barte Fluidelemente im wesentlichen identische Fluid-Charakteristiken
aufweisen, so daß sich kreuzende Abfrage- bzw. Meßwege angewandt werden
können.
Ferner wird häufig davon ausgegangen, daß die empfangene Amplitude aus
stromauf und stromab durchgeführten Messungen identisch ist. Es wurde
jedoch aufgezeigt, daß sich die Amplitude häufig unterscheidet, und
zwar in Abhängigkeit davon, ob der Abfrageweg stromauf oder stromab ge
richtet ist (vgl. z. B. U. Ingard und V.K. Singhal, Journal of the
Acoustical Society of America, Bd. 60, S. 1212-1215, 1976).
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung und ein
Verfahren zur Bestimmung des Molekulargewichts eines eine Leitung
durchströmenden Gases zu schaffen, die in der Lage sind Leckströmungen
mit im voraus nicht bekannten Zusammensetzungen zuverlässig und präzise
zu identifizieren.
Die Erfindung soll weiterhin dafür geeignet sein, insbesondere unter
ungünstigen Bedingungen wie etwa in einer Sammelleitung oder in einer
Fackelschacht-Hauptleitung eingesetzt zu werden. Dabei soll ferner die
Fluidströmung ungeachtet von Differenzen zwischen der Amplitude
und/oder der Form von stromauf bzw. stromab ausgesandten Impulsen sowie
ungeachtet von Dichte-, Druck- und Wirbelstromänderungen, Änderungen
der Zusammensetzung sowie von sich über die Zeit sehr schnell ändernden
Schallgeschwindigkeiten und Durchflußraten präzise meßbar sein. Ferner
sollen die Mengenflußrate und die Fluidströmungsgeschwindigkeit be
stimmbar sein, Leckstellen sollen identifiziert werden können, und
Durchflußmeßinstrumente sollen in eine Leitung ungeachtet einer be
schränkten Zugänglichkeit derselben mit hoher Genauigkeit und Zuverläs
sigkeit einbaubar sein.
Die Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Die abhängigen Ansprüche zeigen weitere Ausführungsformen und vorteil
hafte Weiterentwicklungen der Erfindung auf.
Viele Fluidströme weisen unerwartete schnelle oder mit großer
Häufigkeit auftretende Änderungen hinsichtlich der Strömungs
geschwindigkeit und der Zusammensetzung auf. Durch die Erfin
dung werden Meßverfahren angegeben, die an sehr schnelle
Schwankungen der Fluidströmung oder der Fluidzusammensetzung
(im Gegensatz zu gleichbleibenden Zuständen) ohne Genauigkeits
verlust anpaßbar sind.
Die Erfindung eignet sich insbesondere für die Messung von
Gasströmen, die geringe Konzentrationen von Schlüsselkomponen
ten bei unterschiedlichen Strömungsgeschwindigkeiten, umfassend
den Bereich zwischen Null und 15,2 m/s, aufweisen. Bei sehr
niedrigen Strömungsgeschwindigkeiten, z. B. zwischen Null und
0,3 m/s, sind die Einrichtungen und Verfahren nach der
Erfindung ganz besonders geeignet und brauchbar. Bei derart
niedrigen Strömungsgeschwindigkeiten in einer aggressiven
Umgebung, etwa einem Fackelschacht, eignet sich die Erfindung
ganz besonders, weil es bisher nicht möglich war, derartige
Mengen selbst unter gleichbleibenden Bedingungen präzise und in
praktikabler Weise mit normalen (nichtakustischen) Durchfluß
messern zu messen, da solche einen hohen Geschwindigkeits
bereich aufweisenden Durchflußmesser am unteren Ende ihres
Meßbereichs nicht ausreichend empfindlich sind. Bekannte
akustische Durchflußmesser können an diesen Anwendungszweck
nicht ohne weiteres angepaßt werden. Unter den erheblich
ungünstigeren Bedingungen von sehr schnellen Schwankungen
sprechen ferner Druckabfall-Vorrichtungen, z. B. Blendenplatten
nicht linear an.
Die Erfindung wird speziell in Verbindung mit einer Einrichtung
und einem Verfahren zur Erfassung und Untersuchung von Lecks in
einem Fackelschachtsystem erläutert. Dabei umfaßt das Fackel
schachtsystem mehrere Aufbereitungsstationen, deren jeder eine
Sicherheits-Abströmleitung und ein Sicherheits-Abströmventil
zugeordnet ist. Das Sicherheits-Abströmventil ist jeweils zur
Regelung von aus der Aufbereitungsstation zur Abströmleitung
strömendem Fluid vorgesehen. Eine Sammelleitung ist an mehrere
Abströmleitungen angeschlossen. Die Meßeinrichtung umfaßt einen
ersten Wandler, der an einer ersten Stelle in der Sammelleitung
angeordnet ist, sowie einen zweiten Wandler, der an einer zwei
ten Stelle in der Sammelleitung angeordnet ist, wobei beide
Wandler zwischen sich einen Abfrage- bzw. Meßweg definieren. Es
ist eine Schaltungsanordnung vorgesehen, die die beiden Wandler
bevorzugt in wechselweiser Folge erregt, so daß sie Schallener
gie aussenden. Die Schaltungsanordnung mißt ferner eine Auf
strom- und eine Abstrom-Laufzeit der Energiefortpflanzung zwi
schen den beiden Wandlern in Aufstrom- bzw. in Abstromrichtung.
Die Erregungs- und Meßschritte werden wiederholt zur Bildung
von Laufzeit-Meßwerten mit einer Häufigkeit, die größer als we
nigstens zehnmal je Sekunde ist, und es ist ferner eine Schal
tung vorgesehen, die aus den Laufzeiten die Schallgeschwindig
keit im Fluid als Funktion der Zeit sowie die Fluidströmungsge
schwindigkeit als Funktion der Zeit bestimmt. Dadurch kann ein
Gasaustritt aus den Sicherheitsventilen erfaßt werden.
Die Leckbestimmungs-Einrichtung bestimmt ferner aus der Schall
geschwindigkeit im Fluid ein mittleres Molekulargewicht des
Fluids als Funktion der Zeit. Dies kann zur Identifizierung der
jeweiligen Aufarbeitungsstation, an der ein Leck vorhanden ist,
genutzt werden.
In der Leckbestimmungs-Einrichtung werden ferner die Erregungs- und
Meß-Schritte mit einer das Nyquist-Kriterium erfüllenden
Häufigkeit wiederholt; d. h., mit einer Frequenz, die mehr als
die zweifache höchste bedeutsame Frequenz der erwarteten
Schallgeschwindigkeits-Schwankung und der erwarteten Fluidge
schwindigkeits-Schwankung ist. Durch ausreichend häufige
Untersuchung des Fluids wird mit der Einrichtung bzw. dem
Verfahren ein genaues Maß der zeitlich gemittelten Strömungs
geschwindigkeit erhalten. Dies steht im Gegensatz zu Blenden
platten, Venturi-Vorrichtungen und anderen Druckabfall-Fühlern,
mit denen üblicherweise der quadratische Mittelwert der
Strömung erhalten wird. Dieser letztgenannte Wert kann
erheblich höher als der wahre zeitlich gemittelte Wert für
Strömungen mit einer bedeutsamen instabilen Komponente sein.
Zum Einbau der Wandler in die Sammelleitungswandungen kann ein
Warmgewindeschneidvorgang angewendet werden, ohne die Sammel
leitungen außer Betrieb zu setzen. Durch eine angebrachte Ver
tiefung oder einen eingeritzten Schnittpunkt wird eine Stelle
an der Leitungsaußenwandung markiert, an der ein Wandler einzu
bauen ist. Dabei wird die Vertiefung bzw. der Schnittpunkt zur
Positionierung einer Startvorrichtung an der Außenwandung und
zum Verschweißen derselben mit der Außenwand genutzt. Dann er
folgt das maschinelle Bearbeiten oder Warmgewindeschneiden, wo
bei ein Loch in die Seitenwand gebohrt wird unter Verwendung
der Startvorrichtung als Führungselement. Dann wird der Wandler
an der vorbereiteten Stelle in der Leitungswandung oder entlang
der Achse oder dem Weg, der durch die Vertiefungen oder die
eingeritzten Schnittpunkte gegeben ist, befestigt.
Die Markierung kann mit einem Zentrierkörner gebildet werden,
oder es kann ein Loch in die Leitungsaußenwandung gebohrt und
in der Startvorrichtung ein Positionierungsloch vorgesehen
werden, durch das die Startvorrichtung relativ zu der Vertie
fung positionierbar ist. Die Positionierung erfolgt durch
Einführen eines spitzen Positionierungsstifts bzw. -bolzens
durch das Positionierungsloch in der Startvorrichtung relativ
zu der Vertiefung. Bevorzugt ist die Unterseite der Startvor
richtung durch Bearbeiten an die Kontur der Außenwandung
angepaßt.
Zum Markieren der Vertiefungsposition und zum Einritzen von
Ausrichtlinien in die Leitungsaußenwand kann eine Deckschablo
ne, z. B. aus Mylar, verwendet werden. Das Layout der Schablone
kann deren Dicke ausgleichen, falls die Markierungen auf der
Außenfläche der Deckschablone vorgesehen sind, wenn diese um
die Leitung gewickelt wird. Bei dem Verfahren wird ferner die
Startvorrichtung unter Anwendung sowohl der Vertiefung als auch
der eingeritzten Linien positioniert. Dabei wird eine aus einer
Aufspannvorrichtung und einem Rohrstutzen bestehende Einheit
mit der verschweißten Startvorrichtung verschraubt, wonach die
Einheit mit der Leitung verschweißt wird. Dann wird die Auf
spannvorrichtung entfernt und ein Ventil mit dem Rohrstutzen
verschraubt. Anschließend erfolgt das Warmgewindeschneiden.
In bereits vorhandenen Fackelschacht-Systemen sind die Sammel
leitungen normalerweise nur sehr beschränkt zugänglich. Die
Wandler können durch eine einzige Öffnung in die Leitung einge
baut werden. Dabei wird durch die Befestigungsvorrichtung eine
Schallisolierung zwischen dem Aufstrom- und dem Abstrom-Wandler
erzielt. Wenn ferner in einem Abfragesystem mit einer oder mit
zwei Öffnungen die Bahn ein schräger Radius ist, ist - ungeach
tet der störenden Auswirkungen der Wandler und ihrer Halterun
gen - der Meßfaktor (der im einzelnen noch definiert wird) der
gleiche wie für eine Bahn mit schrägem Durchmesser, d. h. er ist
0,7500 für eine laminare Strömung und eine bekannte Funktion
der Reynoldszahl für Wirbelströmungen.
Wenn die Aufstrom- und Abstrom-Wandler durch gesonderte Ein
bauöffnungen in die Leitung eingesetzt werden, kann es die
räumlich beschränkte Art der Anlage erfordern, daß ein Bogen
sehnensegment der Leitung verwendet wird. Das Bogensehnenseg
ment kann z. B. auch dann verwendet werden, wenn sich ein voller
Durchmesser oder eine volle Bogensehne als zu lang erweist und
daraus eine übermäßige Dämpfung der gepulsten Signale resul
tiert. Weiterhin kann in dem Abfrageweg eine Reflexion von der
Leitungsinnenwand vorgesehen sein, um zwischen den Wandlern ei
nen langen Abfrageweg zu erhalten. Dabei sind vorteilhafterwei
se einer oder mehrere Reflektoren an der Leitungswandung
befestigt zur Erzielung verbesserter Reflexionseigenschaften,
wodurch die Dämpfung oder die Streuung des reflektierten
Impulses verringert und die Diffusion des Signals weiter
reduziert wird. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform können
die Reflektoren in das Innere der Leitung vorspringen, wodurch
die Selbstreinigung der Reflektoren günstig beeinflußt wird.
Die vorliegende Beschreibung richtet sich zwar insbesondere auf
den Einsatz der Einrichtungen und Verfahren in Fackel
schacht-Systemen, es gibt jedoch eine Reihe weiterer Anwendungsmöglich
keiten, für die die Erfindung besonders geeignet ist. Diese
können auf so verschiedenen Gebieten wie der Medizin, Biologie,
Kraftfahrzeugindustrie, Raumfahrt, dem militärischen Sektor,
der Ozeanografie, Meteorologie, Kältetechnik etc. liegen. Ein
gemeinsamer Nenner bei allen diesen Anwendungsmöglichkeiten, ob
für Gase oder Flüssigkeiten, ist das typische oder potentielle
Auftreten von sich sehr schnell ändernder Schallgeschwindig
keit, Strömungsgeschwindigkeit, Signaldämpfung und/oder
charakteristischer akustischer Impedanz des Fluids.
Auf manchen medizinischen oder biologischen Gebieten weisen
Erscheinungen wie etwa der Atem eine ungleichmäßige und in zwei
Richtungen gehende Strömung bei veränderlichen Temperatur-,
Gaszusammensetzungs- und Feuchtewerten auf. Ein Stoß wie etwa
Husten oder Schluckauf verdeutlicht die schwankende Strömung,
und ein Ansprechen auf körperliche Anstrengung kann Kombina
tionen von rampenförmiger und schwingender Atem- und Blut
strömung umfassen. In der Ozeanografie und Meteorologie sind
Erscheinungen wie das Ineinanderfließen von Strömen, Windstöße,
die Auswirkung von Regen oder Schnee auf Wind etc. Gebiete, auf
denen die Erfindung anwendbar ist. Bei manchen Tief
temperatur-Strömungsprozessen vermischen sich zwei Flüssigkeiten unter
schiedlicher Dichte und unterschiedlicher Schallgeschwindig
keit, was zu ungleichmäßiger oder veränderlicher Schallge
schwindigkeit führt, die von der Strömungsgeschwindigkeit
unabhängig ist.
Die Erfindung ist ferner vorteilhaft einsetzbar im Hinblick auf
angenommene gleichmäßige Strömungen eines im wesentlichen
nichtveränderlichen und milden Fluids, z. B. Wasser bei Raum
temperatur; dabei besteht die Gefahr einer hin und wieder
instabilen Strömung infolge von ungewollten Änderungen etwa
einer Ventileinstellung, wegen des Ausfalls eines Regelorgans,
einer zufälligen Wärmezufuhr etc. So sind Teile der vorliegen
den Erfindung auf bestimmte Füllvorgänge anwendbar, bei denen
der größte Teil des Füllzyklus mit unveränderlicher Geschwin
digkeit erfolgt (d. h. der Fluiddurchfluß ist konstant), jedoch
das Ende des Füllzyklus langsamer abläuft und etwa Schwankungen
der Strömungsgeschwindigkeit umfaßt, wenn der Bediener oder das
Steuersystem versucht, den Behälter bis zum Rand zu füllen. Bei
niedrigeren Strömungsgeschwindigkeiten ist die Wahrscheinlich
keit, daß Wärmezufuhr oder Wärmeübertragung die Schallgeschwin
digkeit beeinflußt, größer als bei der höheren Strömungsge
schwindigkeit.
Auf dem Gebiet der Raumfahrt und bei Hochleistungsmotoren
können hohe Fördergeschwindigkeiten eine solche Erwärmung des
Flüssigkraftstoffs bewirken, daß die Schallgeschwindigkeit
nicht konstant ist, sondern statt dessen mit einer Rate abnimmt,
die von der Zeit und dem Temperaturverlauf der Flüssigkeit
abhängt. Da der Temperaturkoeffizient der Schallgeschwindigkeit
typischerweise einige m/s/°C ist, ist ersichtlich, daß eine
geringe, aber gleichmäßige Änderung der Temperatur zu Fehlern
in der Berechnung der Fluidströmungsgeschwindigkeit führen
kann, wenn diese Berechnungen fälschlicherweise davon ausgehen,
daß die Schallgeschwindigkeit konstant ist. Wenn also die
Schallgeschwindigkeit um nur 1 m/s zwischen der Aufstrom- und
der Abstrom-Messung abweicht, könnte eine Fehlinterpretation
der empfangenen Information erfolgen, d. h. die Änderung der
Schallgeschwindigkeit könnte unrichtigerweise als eine Änderung
der Strömungsgeschwindigkeit interpretiert werden.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer typischen
Raffinerieanlage, bei der die Erfindung besonders
gut einsetzbar ist;
Fig. 2 eine vereinfachte schematische Darstellung der
akustischen Aufstrom- und Abstrom-Abfrageeinrich
tung;
Fig. 3 die Beziehung zwischen der Schallgeschwindigkeit
in einem Gas und dem Molekulargewicht des Gases;
Fig. 4 die Beziehung zwischen der Schallgeschwindigkeit
in einem Gas und dem Temperaturkorrekturfaktor
für das Gas;
Fig. 5 die Approximation der empirischen Daten mittels
einer Geraden, die Gamma und das Molekulargewicht
in Beziehung setzen;
Fig. 6 eine grafische Darstellung des Musters einer
Deckschablone;
Fig. 7 eine Montageskizze einer Vorrichtung zum genauen
Anordnen der Wandler in der Leitungswandung;
Fig. 7A eine detaillierte Ansicht der Startvorrichtung
von Fig. 7;
Fig. 8a bis Fig. 8q verschiedene Anordnungen von Wandlern in einer
Leitung;
Fig. 9 eine schematische Darstellung einer Mehrfach
reflexionsweg-Geometrie in einer begrenzten
Leitung;
Fig. 9A eine Querschnittsansicht 9A-9A von Fig. 9;
Fig. 10 ein einbaubares Ultraschall-Instrument;
Fig. 11 den Verlauf von ausgesandten, empfangenen und
gleichgerichteten Signalen, die zur Erläuterung
der Erfindung nützlich sind;
Fig. 12 ein Blockschaltbild, das die Hauptbestandteile
gemäß der Erfindung zeigt;
Fig. 13 und Fig. 14 detaillierte elektrische Schaltbilder, die eine
besonders vorteilhafte Realisierung der elektri
schen Schaltung nach der Erfindung erläutern;
Fig. 15 ein schematisches Schaltbild einer automatischen
Verstärkungsregelungsschaltung nach der Erfindung;
Fig. 16 die Funktionsweise der AVR-Schaltung von Fig. 15;
Fig. 17 ein schematisches Blockschaltbild einer automati
schen Mehrwege-Verstärkungsregelungsschaltung nach
der Erfindung; und
Fig. 18 ein Schaltbild, das den Verstärker mit Verstär
kungsautomatik von Fig. 15 in einer Mehr
wege-Umgebung zeigt.
Gemäß Fig. 1 umfaßt ein Erdölverarbeitungswerk eine Mehrzahl
Prozeßstationen 12a, 12b, . . ., 12n, in denen verschiedene
Herstellungsprozesse oder Prozeßstufen ablaufen. Typischerweise
sind diese Prozeßstufen miteinander gekoppelt unter Bildung
eines vollständigen Herstellungsprozesses, und zwar mittels
Rohrleitungen und Steueranschlüssen (nicht gezeigt). Jede
Prozeßstufe umfaßt ferner eine einzelne Abströmleitung 14a,
14b, . . ., 14n, der jeweils ein Sicherheitsventil 16a, 16b,
16n zugeordnet ist. Die Abströmfluide aus diesen Stationen
werden in einer einzigen Sammelleitung 18 gesammelt, an die
typischerweise zwischen zehn und zwanzig Sicherheitsventile und
zugeordnete Leitungen angeschlossen sind. Ferner können
einzelne Sammelleitungen 20, 22 und 24 von anderen Fertigungs
stationen ihren Inhalt an immer größere Sammelleitungen
abgeben, bis sämtliche Abströmfluide eines vollständigen
Herstellungsprozesses schließlich in einer einzigen großen
Sammelleitung 26 gesammelt werden. Die Gase aus der Sammellei
tung 26 werden gezündet und in einem Abfackelungsschacht
abgefackelt und können von dort ohne Risiko in die Umgebung
abgelassen werden.
Gemäß dem erläuterten Ausführungsbeispiel kann eines bzw.
können mehrere der Sicherheitsventile 16a, 16b, . . ., 16n
lecken, und im allgemeinen ist die Leckmenge gering und stellt
kein Problem dar. Es gibt jedoch vielerlei Gründe, weshalb die
Ventile manchmal übermaßig stark lecken können, was eine
erhebliche Strömungsmenge durch die verschiedenen Sammellei
tungen zur Folge hat. Die Strömungsmenge durch die Sammellei
tung sowie deren Inhalt kann ein wichtiger Parameter zur
Bestimmung des Wirkungsgrads des Herstellungsprozesses sowie
der Sicherheit und des Wirkungsgrads des Fackelsystems sein.
Infolgedessen ist es wünschenswert, daß für jede Sammelleitung
die Strömungsmenge und, soweit möglich, die Zusammensetzung der
die Leitungen durchströmenden Gase bestimmt wird. Zu diesem
Zweck wird eine Gasstrom-Geschwindigkeitsmeß- und -Analyse-
Einrichtung angewandt, die die Gasdurchflußgeschwindigkeit
durch die Leitungen sowie die Mengenflußrate bestimmt. Daher
ist an jeder Sammelleitung eine Strömungsmeßwandler-Einheit 28
befestigt, und diese Einheiten 28 sind über Kabel 30 mit einer
mikroprozessorgesteuerten Analyse- und Meßeinrichtung 32
gekoppelt.
Gemäß Fig. 2 verwendet ein akustischer Strömungsmesser 34, der
die Analyse- und Meßeinrichtung 32 sowie die Strömungsmeß
wandler-Einheit 28 umfaßt, einen Aufstrom-Wandler 36 und einen
Abstrom-Wandler 38, um unter Steuerung durch die Analyse- und
Meßeinrichtung 32 einen Ultraschall-Energieimpuls stromauf und
stromab durch ein Fluid 40 in einer Leitung oder Sammelleitung
42 zu übertragen. Es ist bekannt, daß für die Bestimmung der
Fluidgeschwindigkeit zwei Messungen erforderlich sind. Für die
erste Messung muß ein akustisches Signal (der Ultraschall
energie-Impuls) vom Wandler 38 aufstrom zum Wandler 36
übertragen werden, und die Laufzeit T1 muß gemessen werden.
Dann wird das akustische Signal in die entgegengesetzte, also
die Abstromrichtung gesandt, und die Abstrom-Laufzeit T2 für
diese Bahn zwischen den Wandlern wird gemessen. Aus diesen
beiden Meßwerten und der Schallgeschwindigkeit C des Signals im
Medium wird die Strömungsgeschwindigkeit V des Gases in der
Leitung und, wie noch erläutert wird, die Mengenflußrate MV
bestimmt.
Gemäß den Beschreibungen in der einschlägigen Literatur wird
die Geschwindigkeit C des Schalls im Medium entsprechend der
Gleichung (1) errechnet:
C = T/D (1)
wobei T = (T1 + T2)/2 die gemittelte Laufzeit und D der
Strömungsweg bzw. der Abstand zwischen den Wandlern ist.
(Streng genommen gilt T = (T1 + T2 - 2TW)/2, wobei TW sämtli
chen nicht in dem Fluid selbst vorhandenen Verzögerungen
entspricht.)
Es ist ferner allgemein bekannt, daß die Strömungsgeschwindig
keit V proportional C² dt/2D ist, wobei dt gleich der Differenz
der aufgenommenen Laufzeiten ist, d. h., dt = T1 - T2.
Es wurde ferner gefunden, daß bei einer bestimmten Temperatur
die Schallgeschwindigkeit C in einem Gas das mittlere
Molekulargewicht des Gases anzeigt, und zwar im Fall von Gasen,
deren spezifisches Wärmeverhältnis vom Molekulargewicht nicht
unabhängig ist. Die Molekulargewichtskorrelation wurde für eine
Klasse von im wesentlichen paraffinischen Kohlenwasserstoffen
bestätigt, die im Normalbetrieb im Fackelsystem vorhanden sind.
Die verfügbaren Daten lassen ferner den Schluß zu, daß eine
ähnliche Korrelation für Olefine und Diolefine besteht. Ferner
zeigen experimentelle Daten, die sich auf katalytisches Crack
gas beziehen, daß die Korrelation zwischen der Schallgeschwin
digkeit und dem Molekulargewicht für aromatische Produkte bei
bekannten Temperaturen brauchbar ist. Somit kann eine
Bestimmung der Mengenflußrate mit einer Genauigkeit in der
Größenordnung von 1%, beruhend auf akustischen Messungen dem
Schallgeschwindigkeit und der Geschwindigkeit eines Fluids
sowie auf Temperatur- und Druckinformation, durch die bisher
unbekannte Korrelation zwischen der Schallgeschwindigkeit in
einem Fluid und dem Molekulargewicht wenigstens für einige
Gaszusammensetzungen erhalten werden. Somit ergibt die Messung
der Schallgeschwindigkeit in Verbindung mit der Strömungsge
schwindigkeit eine Messung der Mengenflußrate durch Berechnun
gen unter Anwendung bekannter Gleichungen.
Nachstehend wird die Messung der Mengenflußrate erläutert.
Aus experimentellen Daten, die die Schallgeschwindigkeit im Gas
bei einer bestimmten Temperatur sowie einem bestimmten Druck
und für verschiedene Kohlenwasserstoffgasgemische vergleichen,
kann die Schallgeschwindigkeit mit dem Molekulargewicht in Be
ziehung gesetzt werden. Gemäß Fig. 3 ist eine Gleichung, die
die dort gezeigte experimentelle Beziehung approximiert (für
ein Molekulargewicht im Bereich von ca. 70):
MW = log-1 (7,012 - 1,836[log C]) (2)
wobei MW das Molekulargewicht des Gases in 1b/mol (1 lb
= 0,453 kg) und C die Schallgeschwindigkeit im Gas in ft/s
(1 ft/s = 0,3 m/s) ist.
Da sich die Schallgeschwindigkeit mit der Temperatur ändert,
können für ein Gas bei unterschiedlichen Temperaturen unter
schiedliche Schallgeschwindigkeiten gemessen werden. Fig. 4
enthält einen Datensatz, der für abzufackelnde Kohlenwasser
stoffgasgemische typisch ist. Um die Molekulargewichts-Kor
relation von Gleichung (2) verwenden zu können, sollte eine
Temperaturkorrektur vorgenommen werden. Eine Approximation an
die Grafik von Fig. 4 ist wie folgt
Tc = (2,11 × 10-8) Co² + (7,5 × 10-4) Co (3)
C100 = Co - Tc (To - 100) (4)
mit
Tc = Temperaturkoeffizient der Schallgeschwindigkeit
Co = beobachtete Schallgeschwindigkeit (ft/s)
To = Temperatur des Gases und
C₁₀₀ = Schallgeschwindigkeit bei 37,7°C (100°F)
(ft/s).
Dann kann die Mengenflußrate mittels der folgenden Gleichung
errechnet werden:
mit
M = Mengenflußrate
Vo = beobachtete Geschwindigkeit (ft/s) und
Po = beobachteter Druck (psia) (= absoluter Druck).
Durch Kombination der Gleichungen (3) und (4) erhält man
(C₁₀₀ ist in Cc umbenannt):
Cc = Co - [(2,11 × 10-8)Co² + (7,5 × 10-4) Co](To-100) (6)
Durch Vereinfachung und Kombination der Gleichungen (2), (3),
(4) und (6) erhält man:
MW = 107,012/Cc 1,836 (7)
Wenn man Gleichung (7) durch eine Potenzreihe approximiert,
erhält man:
Dann kann die Gleichung (5) wie folgt neu geschrieben werden:
Die vorstehend angegebenen empirischen Resultate, die den
korrigierten Wert von Co, Cc und die beobachtete Temperatur To
mit dem Molekulargewicht MW und damit mit der Mengenflußrate
M des Gases in der Fackelmast-Sammelleitung in Beziehung set
zen, beginnen mit der bekannten Gasgleichung, gemäß der
PVγ = konstant und
PV = RT oder P = ρ RT (10)
dabei ist P der Absolutdruck des Gases; V (= 1/ρ) ist das
spezifische Gasvolumen; γ = Cp/Cv ist das spezifische Wärme
verhältnis eines idealen Gases; R ist die universelle Gaskon
stante; und T ist die absolute Temperatur des Gases.
Es ist ferner bekannt, daß die Schallgeschwindigkeit C in ei
nem Gas aus folgender Gleichung errechnet werden kann:
C = (γ RT/MW)1/2 (11)
dabei ist MW das mittlere Molekulargewicht des Gases. Im all
gemeinen liegt Gamma im Bereich von ca. 1,0-1,67. Wenn man
somit Gamma willkürlich mit 1,33 annimmt, kann das mittlere
Molekulargewicht des Gases immer mit einem Genauigkeitsgrad von
ca. 33% errechnet werden. Die oben genannte empirische
Korrelation ermöglicht die Verbesserung der Genauigkeit der
Bestimmung des mittleren Molekulargewichts auf 1 oder 2%.
Mit anderen Worten verlangt die Gleichung (11), daß Gamma
bekannt ist, wenn eine größere Genauigkeit gewünscht wird.
Andererseits sind die in den Sammelleitungen 18, 20, 22 und 24
vorhandenen Gase unbekannt, und somit ist aus der Gleichung
(11) die Berechnung des Molekulargewichts eine Funktion sowohl
der Schallgeschwindigkeit im Gas als auch des spezifischen
Wärmeverhältnisses des Gases. Im Fall der in der Fackel
mast-Umgebung interessierenden Gase wurde jedoch gefunden, daß Gamma
und das Molekulargewicht nicht voneinander unabhängige
Parameter sind, sondern miteinander in Beziehung stehen. So
stehen in einigen petrochemischen Raffinerieprozessen sowohl
das Molekulargewicht als auch Gamma mit der Schallgeschwindig
keit und damit miteinander in Beziehung. Insoweit, als MW und
Gamma nicht unabhängige Variablen sind, und insoweit, als ihre
Beziehung eindeutig ist, kann MW ausschließlich aus C (und T)
errechnet werden. Zur besseren Verdeutlichung kann die
empirische Beziehung zwischen Gamma und dem Molekulargewicht,
die in Fig. 5 dargestellt ist, durch die folgende Gleichung
angenähert werden:
γ = aMW + b (12).
Dann ist unter Verwendung der Gleichungen (11) und (12)
MW = (aMW + b)RT/C², woraus folgt, daß
MW = (bRT/C²)/(1 - aRT/C²). Daher kann bei Verwendung eines
Zeitintervallmeßgeräts zur Messung sowohl der Schallgeschwin
digkeit C im Gas als auch der Strömungsgeschwindigkeit V das
Instrument den Wert von MW und dann Gamma bestimmen.
Nachstehend wird der Einbau von akustischen Wandlern durch
Warmgewindeschneiden erläutert.
Gemäß Fig. 2 ist ein erster Schritt für den Einbau des
akustischen Durchflußmessers die richtige Positionierung der
Meßwandler 36 und 38 an genau bestimmten Stellen an der Leitung
(d. h. der Sammelleitung), durch die das Gas strömt. Typischer
weise sind die Leitungen bereits vorhanden und eng nebenein
ander angeordnet. Der Einbau der Wandler sollte ferner ohne
Störung des normalen Gasstroms in der Sammelleitung erfolgen.
Infolgedessen wird ein Warmgewindeschneidverfahren angewandt
unter Anwendung einer neuen Einbautechnik, bei der der Einbau
auf der Grundlage der Ausrichtung der Konstruktionselemente und
Schneidelemente, ausgehend von genau festgelegten Mitten
positionen an der Leitungswandung, erfolgt.
Dabei wird eine Schablone 44 (z. B. eine Mylar-Deckschablone)
erstellt, die für die jeweils interessierende Rohrleitungsgröße
markiert ist (Fig. 6). Das Oberende des Rohrs wird lokalisiert,
und die Schablone wird unter Anwendung von Bezugsmarkierungen
um das Rohr gewickelt. Ein Mittelpunkt 46 des Anschlusses (der
später zu benutzen ist) kann dann mit einem Körner oder durch
den Schnittpunkt von eingeritzten Marken markiert werden. Bei
einer alternativen Ausführungsform kann senkrecht zu der
Leitungsaußenfläche ein Positionierungs-Blindloch gebohrt
werden.
Bevorzugt werden zusätzlich vertikale und horizontale
eingeritzte Marken 48, 49 auf dem Rohr unter Verwendung der
Schablone angebracht. Diese eingeritzten Marken dienen der
Positionierung einer Startvorrichtung bzw. eines Startblocks
50.
Gemäß den Fig. 7 und 7A dient die Startvorrichtung 50 der
genauen Positionierung einer Aufspannvorrichtung 52, die dazu
dient, einen Rohrstutzen 54 zum Schweißen in seiner Lage zu
halten. Startvorrichtungen für jeden Rohrdurchmesser können
für jede der verschiedenen Arten von abgewinkelten Warmgewin
debohrungen, also für Gewindebohrungen unter einem Winkel von
90°, 63° oder 45°, vorbereitet werden. Die Startvorrichtungen
werden zuerst mit dem Rohr ausgerichtet und in ihrer Lage
eingespannt, während sie durch Haftschweißen an dem Rohr
befestigt werden. Die Ausrichtung kann durch wenigstens zwei
verschiedene Techniken erfolgen. Im einen Fall wird die Start
vorrichtung an das Rohr unter Verwendung der eingeritzten
Markierungen, die von der Mylar-Deckschablone auf das Rohr
übertragen wurden, angepaßt. Im zweiten Fall ist die Start
vorrichtung so profiliert, daß sie an die Außenfläche des Rohrs
angepaßt ist. In beiden Fällen bildet ein Positionierungsloch
53, das senkrecht zu der profilierten Unterseite der Start
vorrichtung 53 durch diese gebohrt ist, und zwar typischerweise
in der Mitte der profilierten Fläche, eine Bezugs-Montage
position für die Startvorrichtung. So kann ein spitzer Stab, z. B.
ein Nagel, durch das Positionierungsloch 53 und in die (mit
dem Zentrierkörner hergestellte) Vertiefung am Rohr geschoben
werden. Dieser Festlegepunkt bewirkt zusammen mit der
profilierten Fläche der Startvorrichtung (im zweiten Fall) eine
spezielle Positionierung der Startvorrichtung. In beiden Fällen
wird die Startvorrichtung dann entweder durch Haftschweißen
oder in anderer Weise fest an dem Rohr befestigt.
Anschließend wird um die Startvorrichtung herum eine Gegen
kupplung 60 angeordnet. Diese ist typischerweise eine
verschweißte Baugruppe, bestehend aus dem Rohrstutzen 54, mit
dem ein aufschiebbarer Blindflansch 64 verschweißt ist, der
eine für einen Preßsitz geeignete Bohrung aufweist. Eine
Schablone wird benutzt, um den Rohrstutzen 66 so abzuschneiden,
daß er an die Kontur der Rohrwandung angepaßt ist. Anschließend
werden die Enden des Rohrstutzens abgeschrägt.
Dann wird die Aufspannvorrichtung 52 mit dem Rohrstutzen 54
verschraubt, und die verschraubte und verschweißte Kupplung 60
wird dann mit der Startvorrichtung verschraubt. Diese wird
langsam mit dem Rohr verschweißt, und zwar erforderlichenfalls
auf entgegengesetzten Seiten, um die richtige Orientierung
relativ zum Rohr aufrechtzuerhalten. (Bei einer alternativen
Ausführungsform kann der Rohransatz 54 der Gegenkupplung direkt
um die Startvorrichtung 50 herum in Kontakt mit dem Rohr
angeordnet und z. B. durch Schweißen angeschlossen werden. Eine
detaillierte Beschreibung dieser Möglichkeit findet sich bei
Warburton und Lynnworth, "Hot Tapped Ultrasonic Flowmeter Ports
in Hot Steel Pipe", Advances in Test Measurement, Bd. 20,
Instrument Society of America, Mai 1983.) Nach dem Verschweißen
wird die Aufspannvorrichtung entfernt, die Schweißnähte werden
geprüft, ein Ventil wird eingebaut, und dann erfolgt das
Warmgewindeschneiden.
Das Warmgewindeschneiden wird durchgeführt, indem ein Spiral
bohrer durch ein Ventil und eine Stopfbuchse in eine Warmge
windebohrmaschine eingesetzt und dann das Rohr durchbohrt wird.
Der Spiralbohrer wird dann durch das Ventil und die Stopfbuchse
zurückgezogen, wonach eine Langlochsäge oder eine Bohrkrone mit
einer geeigneten Vorrichtung zum Auffangen des ausgeschnittenen
Materialstücks eingebaut werden. Dann wird ein Schnitt in die
Rohrwandung gemacht, das ausgeschnittene Materialstück wird
entnommen, und die Gewindebohrung ist zum Einbau der Fühler
bereit. Dann werden die Fühler in bekannter Weise eingebaut,
wobei die Innengewinde der Kupplung mit Teflonband oder einem
anderen geeigneten Dichtungsmaterial abgedichtet werden. Dann
wird ein zweiter Wandler an einer entsprechenden "entgegen
gesetzten" Position eingebaut. Dieser Vorgang kann sowohl an
einem im Betrieb befindlichen Rohr als auch an einem leeren
Rohr in einer mechanischen Werkstatt oder einem Außendienst
depot durchgeführt werden. Der Vorteil des Verfahrens ist
insbesondere für Rohre ersichtlich, die im Vergleich zu den
verfügbaren Werkstatt-Fräs- oder -Bohrmaschinen sehr groß sind.
Nachstehend wird der Einbau und die Positionierung der
akustischen Wandler erläutert.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 8a-q werden die akustischen
Wandler oder Fühler typischerweise an Leitungen oder Rohren 60
angebracht, die in einem Herstellungsbetrieb bereits vorhanden
sind. Typischerweise ist dabei eine Mehrzahl Rohre in engem
Abstand voneinander in linearer Anordnung vorgesehen (Fig. 8a),
so daß zum Einbau der Wandler wenig Raum verfügbar ist.
Die geometrische Beziehung der Wandler zueinander ist flexibel,
und es können verschiedene geometrische Konfigurationen
zufriedenstellend angewandt werden. Typische Konfigurationen
können charakterisiert werden als (a) 45°-Diagonalbahn durch
die Rohrmitte (Fig. 8b-d), (b) 45°-Diagonalbahn entlang dem
Mittenradius (Fig. 8e-g), (c) 45-90°-Bahn entlang der Rohrmitte
(Fig. 8h-j), (d) 63-90°-Bahn entlang dem Mittenradius (Fig.
8k-m) und (e) eine 90°-Einseitenbahn unter 45° quer zum Rohr
(Fig. 8n-q). Die Anwendung dieser verschiedenen Konfigurationen
hängt teilweise von der dem Monteur zugänglichen speziellen
Geometrie ab. Ferner können weitere Variationen je nach der
Rohrgeometrie angewandt werden, z. B. kann die Bahn parallel
zur Rohrachse verlaufen.
Die erste Konfiguration, also die konventionelle Schrägdurch
messer- oder 45°-Diagonalbahn durch die Rohrmitte (Fig. 8b-d),
ist möglicherweise am brauchbarsten. Die Wandler befinden sich
dabei an oder nahe der Innenwandung des Rohrs und liefern eine
Schallgeschwindigkeits-Messung über eine Schrägdurchmesserbahn
mit einer axialen Komponente L.
Die Wandler können jedoch auch in anderen Positionen relativ
zum Rohrdurchmesser nach Maßgabe der Eigenschaften des Gases
angeordnet sein. Wenn z. B. Rohre so groß sind, daß der
Schallweg zu lang ist, oder wenn der Zugang zum Rohr beschränkt
ist, so daß die 45°-Diagonalbahn durch die Rohrmitte nicht
verwendet werden kann, können die Fühler näher zueinander
gebracht werden, wobei z. B. der eine zur Rohrmitte (Fig. 8h,
8i, 8j) oder beide einwärts zur Mitte bewegt werden. Auf diese
Weise kann ein Bogensehnensegment angewandt werden. Bei kleinen
Rohren, bei denen die Schallwege zur kurz für die "übliche"
Plazierung an der Rohrinnenwandung sind, können die Fühler
zurück in die Rohrstutzen bewegt werden, oder es können Viel
fachreflexionen (Fig. 9) aus dem Rohrinneren genutzt werden.
Ein Aussparen der Wandler ist eine weitere Möglichkeit für die
Strömungsmessung in Rohren mit unterschiedlichem Durchmesser
bei gleichzeitiger Konstanthaltung der Fluidbahn.
Eine zweite Konfiguration, die in der Praxis häufig anwendbar
ist, um sowohl in laminaren als auch Wirbelströmungen
Meßgenauigkeit zu erzielen, wenn benachbarte Rohre den Zugang
beschränken, ist die Bahn entlang der Radiusmitte (Fig. 8e, 8f,
8g). Die Wandler werden in die Rohrwandungen an oder nahe der
Position der Radiusmitte eingebaut. Bei einer Kombination
werden die Rohrstutzen unter einem Winkel von ca. 63° zum Rohr
so angeordnet, daß der Winkel zwischen der Wandlerachse (die
bei der gezeigten Ausführungsform als koaxial mit der Abfrage
bahn 69 angenommen wird) und der Achse 71 des Wandler-Halte
rohrs 71a 150° ist. Bei einer anderen Konfiguration verläuft
die Achse des Rohrstutzens senkrecht zum Rohr; dies ist zum
Warmgewindeschneiden eine einfachere Geometrie. Bei beiden
Konfigurationen zeigen die Fühler unter einem Winkel von
typischerweise 45° quer zum Rohr. Die Schallmessungen werden
bei allen Konfigurationen dann, wie oben erwähnt, dadurch
erhalten, daß "wechselweise nacheinander" aufstrom und abstrom
abgefragt wird.
Ungeachtet des jeweils angewandten Installationsverfahrens muß
darauf geachtet werden, daß die Meßanzeigen in bezug auf den
sog. Meßfaktor K richtig kalibriert sind. Dieser Faktor setzt
den gemessenen Fluidstrom zu dem über die Fläche gemittelten
Strom der Fluide, die das Rohr mit verschiedenen Strömungs
profilverteilungen durchströmen, in Beziehung. Bei einer
Wirbelströmung ist die Strömungsgeschwindigkeit des Fluids nahe
der Rohrmittenachse größer als die Strömungsgeschwindigkeit an
oder nahe der Rohrinnenwandung. Somit verlangt eine an der
Mittenachse des Rohrs verlaufende axiale Bahn, daß die
gemessene Strömung verringert wird, d. h., daß sie mit einem
Faktor, der kleiner als Eins ist, multipliziert wird, wogegen
eine ähnliche axiale Messung nahe der Rohrinnenwand verlangt,
daß die gemessene Strömung erhöht, d. h., mit einem Faktor
größer als Eins multipliziert wird. Z. B. ist der Meßfaktor K
für die konventionelle 45°-Diagonalbahn in der Rohrmitte
bekannt und ist für eine Wirbelströmung:
K = 1/(1,119 - 0,011 log Re), mit Re = Reynoldszahl.
Der vorgenannte Meßfaktor K hängt davon ab, wie der Vergleich
der mittleren Geschwindigkeit in der abgetasteten Bahn mit der
über die Fläche gemittelten Strömungsgeschwindigkeit ausfällt.
Z. B. hängt bei einem schrägen Bogensehnensegment (Fig. 8n, 8p,
8q) der Meßfaktor K von wenigstens drei Faktoren ab: dem
Abstand von der Achse zu der die Bahn enthaltenden Ebene, der
projizierten Bahnlänge, die symmetrisch um eine vertikale
Mittenlinie verteilt werden kann, und der Reynoldszahl. Weitere
Faktoren, die das Profil und damit den Meßfaktor beeinflussen,
sind die Rauhigkeit des Rohrs, die Wandler selbst, Auf
strom-Bedingungen etc.
Für die schräge Bogensehnensegment-Bahn nach den Fig. 8n, 8p,
8q und für ein glattwandiges gerades Rohr mit einem Innendurch
messer von 36,83 cm kann der Meßfaktor unter folgenden Annahmen
errechnet werden. Wenn die Bahn in einer horizontalen Radius
mittenebene symmetrisch um die vertikale Mittenlinie verläuft
und in der Endansicht eine projizierte Bahnlänge von 30,48 cm
hat und wenn die Profilstörung infolge der Sonden selbst
vernachlässigbar ist, dann ist bei einer Reynoldszahl von 10⁵
der Meßfaktor 0,89. Dieser Wert von K ist etwa 11% niedriger,
als wenn die Bogensehnenbahn durch die Radiusmitte vollständig
zu den Wandungen verlaufen würde; für eine solche Bahn ist in
bekannter Weise K im wesentlichen Eins sowohl für laminare als
auch für Wirbelströmungsprofile.
Wie Fig. 9 zeigt, kann der Sichtlinien-Abfrageweg durch das
Fluid nicht ausreichend lang sein, und daher kann eine
Reflexion von der Rohrinnenwand erforderlich sein, um diesen
Abfrageweg effektiv zu verlängern. Die gleiche Geometrie kann
auch erforderlich sein, wenn der Zugang zum Rohr nur auf einer
Seite möglich ist, z. B. bei einem unterirdisch verlegten Rohr,
Gemäß Fig. 9 sind spezielle Reflektoren 72, 74, 76 in die
"Strömungszelle" eingeführt, um (a) entweder eine bessere
Reflexion aufgrund der Reflektoren zu erzielen, die z. B. aus
rostfreiem Stahl, Teflon oder Titan bestehen, wobei diese
Werkstoffe entweder sauber bleiben oder bei der Wartung leicht
zu reinigen sind, oder um (b) die effektive axiale Projektion
des Abfragestrahls über die Bahn hinaus, die ohne Reflektoren
begrenzt gewesen wäre, zu vergrößern. Bei der gezeigten
Ausführungsform sind drei Reflektoren entlang der "gebrochenen"
Abfragebahn angeordnet, es können aber auch weniger oder mehr
Reflektoren eingesetzt werden. Der Reflektor 72, der z. B. aus
rostfreiem Stahl besteht, ist innerhalb der Strömungszelle
(z. B. durch eine Öffnung 77) eingebaut und wird von der
rückwärtigen Schulterbohrung der Rohrwandung 78 festgehalten.
Das Rohr ist typischerweise aus Kohlenstoffstahl, kann aber
auch aus Glasfaser oder anderen Werkstoffen bestehen. Das
Schweißsymbol 80 bezeichnet ein bevorzugtes Vorgehen, den
Reflektor 72 so an der Wandung zu befestigen, daß eine Leckage
ausgeschlossen ist.
Der Reflektor 74 kann in ähnlicher Weise festgelegt und
gesichert sein, oder er kann in seiner Lage durch Epoxidharz
gehalten werden und einen konventionellen O-Dichtring (nicht
gezeigt) aufweisen, so daß eine Abdichtung erreicht ist. Ein
dritter Reflektor 76 ist eine Verlängerung einer Rohrver
schraubung 82. Diese ist lösbar in eine Kupplung 84 eingebaut,
die mit der Rohrwandung verschweißbar ist. Die Endansicht von
Fig. 9A zeigt, daß die Reflektoren geringfügig in den Fluid
strom vorspringen. Dies ist gewollt und dient der Verstärkung
der Reinigungswirkung des strömenden Fluids. Es kann aber in
anderen Fällen auch erwünscht oder bevorzugt sein, die
Reflektoren entweder bündig mit der Rohrinnenwandung oder
relativ dazu geringfügig vertieft anzuordnen.
In der Praxis ist eine bevorzugte Obergrenze des Durchmessers d
oder der größten Hauptdimension der ebenen reflektierenden
Fläche des Reflektors (wie etwa einer Fläche 86) gleich dem
zweifachen Durchmesser der Wandleröffnung, die durch die
Wandler-Anschlüsse 88 und 90 gebildet ist.
In Fällen, in denen die Leitung nur von einer Seite zugänglich
ist und eine V-förmige Bahn mit einem Reflektor zu lang ist,
etwa wegen der Dämpfung im Fluid infolge von Wirbeln oder
Absorption, kann eine einführbare Sonde 92, die beide Wandler
36 und 38 trägt, verwendet werden. Die Sonde 92 wird in die
Leitung durch eine einzige Öffnung eingebaut. Einführbare
Sonden sind zwar in Verbindung mit Turbinendurchflußmessern,
Pitotrohren und Momenten-Vorrichtungen etc. bekannt, sie sind
jedoch im Ultraschall-Durchflußmesser besonders vorteilhaft,
weil sie keine bewegten Teile aufweisen, nicht verstopfen,
schnell ansprechen und mit hoher Genauigkeit arbeiten. Ein
besonders schwieriges Problem in Verbindung mit der einführ
baren Ultraschallsonde ist jedoch die akustische Trennung des
Sendeelements vom Empfangselement. Da eine mechanisch feste
Halterung wegen der auf die Sonde einwirkenden Fluidkräfte
sowie auch zur Vermeidung von Ermüdungs- und Ausfallerschei
nungen infolge von Schwingungen, die durch Wirbelablösung
bedingt sind, notwendig ist, ist der Abstand zwischen dem
Sender und dem Empfänger nicht groß, wenn nur eine Anschluß
öffnung mit kleinem Durchmesser für die Vorrichtung vorhanden
ist. Infolgedessen ist die gezeigte einführbare Ultraschall
sonde so aufgebaut, daß eine maximale Schallisolierung zwischen
den Wandlern erzielt wird, und verwendet Werkstoffe mit jeweils
unterschiedlicher akustischer Impedanz zur Erzielung einer
besseren Schallisolierung, Dichtungsmaterialien mit hoher
Dämpfung wie etwa Faserwerkstoffe, möglichst kleine Kontakt
flächen zwischen zu isolierenden Teilen sowie gewundene und,
bevorzugt gedämpfte Übertragungswege.
Nach Fig. 10 erhält man durch die Kombination dieser Isolie
rungsmöglichkeiten einen einsetzbaren Strömungsmesser, bei dem
die Wandler 36 und 38 mit Epoxidharz jeweils an einem
gestreckten Einbauteil 92, 94 befestigt sind und die Einbau
teile dicht an zylindrischen Flächen durch Verwendung von
Metallzwingen oder - zur besseren Isolierung - Teflonzwingen
anliegen. In manchen Fällen kann eine gewundene Bahn 96 um eine
Stange oder eine Rohrhalterung 98 herum vorgesehen sein. Die
Zwinge dient der Abdichtung gegen die Bahn 96.
Dämpfungsmaterial 100 kann in Kontakt mit dem größtmöglichen
Teil des Aufbaus eingeführt sein. Die gewundene Bahn 96 bietet
ferner eine Möglichkeit, die Metallzwinge um ein entsprechend
gestrecktes dünnes Rohr dicht anzuordnen, wobei das Bauelement
98 in der Bahn 96 so dickwandig sein kann, daß beim üblichen
Festziehen die Erzielung der Einschnürverformung, die für eine
sichere Dichtung erwünscht ist, verhindert wird. Für die genaue
Bestimmung der über die Fläche gemittelten Strömungsgeschwin
digkeit aus der Abfragung über die akustischen Bahnen 102 ist
dann die übliche Kalibrierung, die Wahl des geeigneten
Meßfaktors und die genaue Kenntnis der Geometrie der Abfrage
bahn erforderlich.
Nachstehend werden die elektrischen Funktionen erläutert.
Dabei wird wiederum zur Verdeutlichung auf das Fackelmastsystem
Bezug genommen. Die Analyse- und Meßeinrichtung 32 empfängt
Signalinformation von einer Mehrzahl von Fackelmast-Sammel
leitungen und erzeugt Ausgangsinformation hinsichtlich der
volumetrischen Strömungsrate und der Mengenflußrate als eine
Funktion der Zeit für jede Sammelleitung. Um eine genaue
Messung sowohl der Schallgeschwindigkeit im Fluid wie auch der
Fluidgeschwindigkeit zu erreichen, wenn sich die das Fluid
beschreibenden Parameter sehr schnell ändern (z. B. mit einer
Geschwindigkeit von 10 Hz), mißt die elektrische Einrichtung
die Aufstrom- und Abstrom-Laufzeiten sehr schnell und mehrfach.
Infolgedessen erfolgt bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel die
akustische Abfragung unter Verwendung der Wandler 36 und 38
etwa 80mal je Sekunde, und zwar bevorzugt wechselweise
nacheinander. Die Abfragerichtung ändert sich dadurch etwa
80mal je Sekunde, so daß eine genaue Strömungsmessung
ungeachtet sehr schneller Druck- und Zusammensetzungsänderungen
des Mediums erhalten wird. Bei diesem Beispiel ist somit die
akustische Signalumkehr erheblich schneller als die zweifache
Änderungsgeschwindigkeit der höchsten bedeutsamen Frequenz
sowohl der Schallgeschwindigkeit als auch der Fluidgeschwin
digkeit. Dadurch ergibt sich eine Abfragegeschwindigkeit, die
das Nyquist-Kriterium erfüllt. Es könnten auch andere schnelle
Abfrageverläufe, die das Nyquist-Kriterium erfüllen, angewandt
werden.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird der Ausdruck
"wechselweise" dazu verwendet, die Richtungsänderung der
Bahnabfragung von Aufstrom zu Abstrom zu bezeichnen. Es ist
jedoch zu beachten, daß "wechselnde Richtung" auch sich
ändernde Richtungen umfaßt, nachdem eine endliche (und
üblicherweise kleine) Zahl "n" von Abfragevorgängen in einer
bestimmten Richtung versucht oder beendet wurde. Wenn die
Wandler so gut gedämpft sind, daß innerhalb der wenigen Milli
sekunden, die ein Impuls braucht, um eine Bahn von 0,3-1 m in
einer typischen gasgefüllten Leitung zurückzulegen, der
erregte Wandler sich hinreichend beruhigt, um als ruhiger
Empfangswandler zu wirken, so kann "wechselweise" auch die
gleichzeitige Erregung beider Wandler umfassen, und die
empfangenen Impulse haben dann jeweils im wesentlichen den
gleichen Fluidteil in der Leitung abgetastet. (Mit Beruhigen
ist die Beruhigung auf einen Pegel von wenigstens 20 dB unter
dem Pegel gemeint, der bei Empfang eines vom Fluid beförderten
akustischen Druckimpulses erzeugt wird.) Im Extremfall kann
"wechselnde Richtungen" also die gleichzeitige Erregung eines
Aufstrom-Abstrom-Wandlerpaars umfassen. Wie bereits erwähnt,
ist das Ergebnis in jedem Fall, daß die erhaltene Information
eine Abtastrate ergibt, die dem Nyquist-Kriterium genügt.
Ferner sollte erkannt werden, daß der Ausdruck "Impuls" im
vorliegenden Fall ein Ultraschallenergiepaket umfaßt, das
hinsichtlich Amplitude, Phase oder Frequenz codiert oder
moduliert sein kann und von dem gesagt werden kann, daß es
wiederholt, jedoch nicht kontinuierlich, einen bestimmten Raum
in der Leitung während eines bestimmten Zeitintervalls
einnimmt. Im Extremfall kann also der "Impuls" ein Signal mit
kontinuierlichem Verlauf sein, das periodisch moduliert und
empfangen wird unter Anwendung eines Anpassungsfilter-Ver
fahrens.
Die mikroprozessorgesteuerte Analyse- und Meßeinrichtung 32 ist
also zum genauen, zuverlässigen und schnellen Erfassen des
Zeitintervalls zwischen der Aussendung eines Impulses von einem
Wandler und dessen Empfang an einem - im allgemeinen, jedoch
nicht unbedingt - davon verschiedenen Wandler ausgelegt. Das
gezeigte elektrische Erregungssignal ist ein zeitlich begrenz
ter Impuls 104 entsprechend Fig. 11(a). Der ausgesandte
akustische Impuls hat jedoch ein relativ schmaleres Frequenz
band infolge von Wandler- und Wandlergehäuse-Resonanzen, und
der empfangene Impuls, der infolge der dämpfenden Filterung
durch das Fluid weiter beeinflußt ist, hat den Verlauf des
Impulses 106 entsprechend Fig. 11(b). Dieser Impuls hat häufig
eine relativ langsam steigende Amplitude, d. h., die Amplitu
dendifferenz von Spitze zu Spitze ist relativ klein, und zwar
entweder, weil es nicht möglich ist, einen geeigneten Breit
band-Wandler zu bauen, oder wegen gewollter Bandbegrenzung zur
Verringerung von Störsignalen oder infolge der Filterung durch
das strömende Medium oder infolge einer Kombination dieser
Gründe. (Bei anderen Ausführungsformen könnten andere
akustische Erregungen angewandt werden, z. B. modulierte
ungedämpfte Signale, ein Rechtecksignalstoß, eine Sinuswelle,
die durch eine verkürzte Gaußsche Kurve oder cosn moduliert
ist, wobei n eine ganze positive Zahl ist, etc. In diesen
anderen Fällen muß natürlich der elektrische Schaltungsaufbau
anders sein, um die unterschiedlichen Erregungssignale ver
arbeiten zu können.)
Bei dem Impuls (b) in Fig. 11, der einen Q-Wert von etwa 10
hat, kann die Amplitudendifferenz von Amplitudenspitze zu
Amplitudenspitze nahe dem Beginn des Impulses nur 10%
betragen, d. h etwa 1 dB. Infolgedessen können geringe Stör
signale oder andere Störungen einen Amplitudenschwellen
wert-Scharfabstimmungsvorgang beeinträchtigen, wobei nach dieser
Scharfabstimmung der erste Nulldurchgang die Ankunftszeit des
Signalimpulses bestimmt. Wie vorstehend erwähnt, tritt die Form
des Impulses (b) in Fig. 11 hauptsächlich wegen der Resonanz
auswirkungen des Aufbaus von z. B. Rohrwandungen, der Medien
schichten, durch die der Impuls hindurchgeht, oder wegen
Eigenresonanzen in den für die Ultraschallimpuls-Aussendung
bzw. den -Empfang verwendeten Wandlern auf. Für den Werkstoff
charakteristische Resonanzen können ebenfalls die Form des
Empfangsimpulses beeinflussen.
Somit sind also die üblichen Scharfabstimmverfahren, die
ausschließlich auf der Amplitude des Empfangssignals basieren,
nicht hinreichend zuverlässig für ein Schmalbandsignal. Wie
bereits erwähnt, überschreitet die Amplitudendifferenz zwischen
zwei Perioden im Fall eines Signals mit einem Q-Wert von etwa
10 nicht ca. 10% oder 1 dB. Wenn daher ein Zittern im
Empfangssignal 1 dB übersteigt, ist der Nulldurchgangs-Detektor
häufig in der falschen Periode unrichtigerweise scharfabge
stimmt, wenn die konventionelle, auf der Amplitude basierende
Scharfabstimm-Methode angewandt wird.
Daher wird im vorliegenden Fall eine andere Scharfab
stimm-Methode bzw. -Einrichtung angewandt. Gemäß Fig. 12 liefert ein
Wandler 114 ein empfangenes Ausgangssignal auf einer Leitung
118. Der Wandler 114 steht für die Mehrzahl Wandler, die in den
Sammelleitungen angeordnet sind. Dabei wird in Verbindung mit
jedem solchen Wandler eine elektrische Schaltung verwendet, die
der nachstehend beschriebenen Schaltung entspricht (bzw. die
gleiche Schaltung ist umschaltbar an jeden Wandler angeschlos
sen). Das empfangene Signal wird bei der gezeigten Ausführungs
form durch eine automatische Verstärkungsregelung bzw. AVR 119
verarbeitet und von einem Gleichrichter 120 einweggleichge
richtet (oder bei weiteren Ausführungsformen auch vollweg
gleichgerichtet). Das gleichgerichtete Ausgangssignal auf
Leitung 122 wird dann in einem Integrierer 124 integriert. Ein
Vergleicher 126 vergleicht das Ausgangssignal 128 des
Integrierers für jeden Impuls mit einem vorgegebenen Schwellen
wert. Wenn das Ausgangssignal des Integrierers den Schwellen
wert kreuzt, ist die Einrichtung scharfabgestimmt, und ein
Ereignis-Detektor 130, der hier ein Nulldurchgangs-Detektor
ist, erfaßt das nächste Ereignis (den nächsten Nulldurchgang)
in dem empfangenen Eingangssignal auf Leitung 131. Die Gleich
richtung kann entweder Einweg- oder Vollweggleichrichtung sein;
gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird eine Einweg
gleichrichtung durchgeführt. Die spezielle Scharfabstimmungs
methode und -einrichtung, die hier angewandt wird, ist
besonders zuverlässig und gegenüber Störsignalen und Zittern im
wesentlichen unempfindlich.
Gemäß der integrierten Schwellenwert-Scharfabstimmungsmethode
bzw. -einrichtung und unter Bezugnahme auf Fig. 11(c) ist das
Ergebnis der Gleichrichtung des empfangenen Signals eine
Mehrzahl von (etwa) Halbperioden-Sinuswellen 134, deren
Amplitude zuerst ansteigt und dann abnimmt. Gemäß dem bevor
zugten Ausführungsbeispiel wird die Gesamtsumme der Bereiche
unter z. B. jeder (positiven) Halbperiode des empfangenen
Signals dazu genutzt, einen Nulldurchgang (oder ein anderes
Ereignis) (also die Scharfabstimmungs-Bedingung) zu markieren,
was wiederum dazu genutzt wird, die tatsächliche Ankunftszeit
des Energieimpulses zu bestimmen.
Gemäß Fig. 13, die eine besonders bevorzugte Ausführungsform
zeigt, verwendet der Integrierer 124 einen Rechenverstärker
152, der in seinem Rückkopplungskreis mit einem negativen
Verstärkereingang 155 an einen Kondensator 154 angeschlossen
ist. Der positive Eingang 156 des Verstärkers 152 ist geerdet.
Eine Offset-Einstellung mit einem Potentiometer 157 und einem
Reihenwiderstand 158 erlaubt die Nulleinstellung des Verstär
kers 152.
Das Eingangssignal zum negativen Eingang 155 des Rechenver
stärkers 152 ist am Gleichrichter 120 verfügbar. Dieser weist
einen Umformer 162 auf, der ein Eingangssignal an den Eingängen
164, 166 (der Eingang 166 ist geerdet) empfängt und über
Leitung 170 ein einweggleichgerichtetes Ausgangssignal von
einem Gleichrichter 168 liefert. Ein Widerstand 172 liefert
eine Vorspannung für einen Vorspannungskreis 173, wenn sich der
Verstärker 152 nicht in seinem linearen Operationsbereich
befindet. Der Vorspannungskreis 173 weist eine Gleichrichter
diode 173a auf, die für einen Temperaturausgleich für die Diode
168 sorgt. Beide Dioden 168 und 173a sind Schottky-Dioden.
Der Integrierer 124 integriert die Halbperioden eines empfan
genen Signalimpulses. Um Störsignalprobleme zu verringern und
den Ausgang des Integrierers zu Beginn eines empfangenen
Impulses auf Null zu stellen, befindet sich der Integrierer bis
unmittelbar vor dem erwarteten Empfang des Eingangssignals in
einem "Rücksetz"-Zustand. Die Rücksetzfunktion wird durch einen
Transistor 174 erhalten, dessen Emitter und Kollektor zu dem
Kondensator 154 parallelgeschaltet sind. Beim Einschalten
(d. h. Rücksetzen) fällt der Ausgang des Integrierers auf ca.
-0,1 V ab. Dies dauert ca. 0,1-0,2 ms, wobei die Zeit durch das
Potentiometer 157 vorgegeben ist. Der Zustand des Transistors
174 wird durch das Signal an seiner Basis gesteuert, die beim
Abschalten des Transistors auf ein Empfangsfenster anspricht,
in dem erwartet wird, daß ein Energieimpuls verfügbar ist. Beim
Abschalten des Transistors 174 integriert der Integrierer 124
das gleichgerichtete Signal auf Leitung 170.
Die Störsignal-Unempfindlichkeit wird weiter durch Vorsehen
einer toten Zone, d. h. einer Schwellenspannung, unterhalb
welcher das Eingangssignal nicht integriert wird, verbessert.
Bei der gezeigten Ausführungsform ist die tote Zone durch die
für die Diode 168 erforderliche Einschaltspannung gegeben, die
für eine Schottky-Diode typischerweise 0,4-0,5 V beträgt. Diese
Spannung wird durch den Vorspannungskreis 173 weiter effektiv
verringert.
Ein Empfangs-Steuersignal liegt auf Leitung 180 an. Das Steuer
signal wird in einem Nichtglied 182 invertiert und dem
Transistor 174 zugeführt. Der Ausgang des Integrierers 124, der
an einem Teilungswiderstand über Leitung 184 verfügbar ist, ist
mit dem Vergleicher 126 gekoppelt. Der Vergleicher 126 umfaßt
ein integriertes Vergleichsglied 186, dessen einer Eingang mit
dem Integriererausgang über Leitung 184 und dessen anderer
Eingang mit dem Ausgang eines Potentiometers 188 verbunden ist.
Das Potentiometer 188 ist zwischen eine Bezugsspannung und Erde
geschaltet. Der Vergleicherausgang ist das Scharfabstimmungs
signal und geht durch ein Torglied 190 und erscheint auf
Leitung 192. Dieses Signal ändert seinen Zustand, wenn das
integrierte Signal des Integrierers 124 den vom Potentiometer
188 bestimmten Schwellenwert kreuzt.
Nach Fig. 14 bezeichnet das Ausgangssignal des integrierten
Schwellenwertkreises auf Leitung 192, also das Scharfabstim
mungssignal, einen Scharfabstimmungszustand, wenn der
integrierte Wert den Schwellenwert kreuzt, wodurch der Zustand
des Ausgangssignals geändert wird. Diese "Zustandsänderung"
aktiviert ein Ereigniserfassungsglied, im vorliegenden Fall den
Nulldurchgangs-Detektor 130. Dieser verwendet ein Flipflop 200,
das bei der ersten Aktivierung sich im Rücksetzzustand
befindet. Das Flipflop 200 wurde vorher durch das Steuerfen
stersignal über Leitung 180 (durch ein Nichtglied 202) rück
gesetzt. Wenn auf Leitung 204 ein Taktsignal zugeführt wird,
bezeichnet das Flipflop 200 einen Nulldurchgang in dem vom
Wandler erzeugten Empfangssignal, und dieses Nulldurch
gangs-Ausgangssignal des Flipflops 200 auf Leitung 206 wird einer
weiteren Schaltung zugeführt, die eine Mikroprozessor-Steuer
einheit 220 umfaßt, um die Ankunftszeit des Empfangsimpulses
einzustellen.
Der Nulldurchgangs-Detektor 130 verwendet ferner einen
gesteuerten Vergleicher 230 mit einem Integrierglied 232,
dessen eine Seite das Empfangssignal in Form eines elektrischen
Impulses vom Wandler auf Leitung 234 empfängt. Ein Logikglied
235 wird durch das Steuersignal auf Leitung 180 freigegeben.
Das Impulssignal auf Leitung 234 hat einen AVR-Kreis passiert
zur Bildung eines im wesentlichen konstanten Eingangs
signal-Amplitudenpegels, wobei allerdings Änderungen in den überwach
ten physikalischen Medien auftreten können.
Der Nulldurchgangs-Detektor verwendet einen änderbaren
Schwellenpegel, um die Genauigkeit der Nulldurchgangserfassung
zu verbessern. Wenn kein Signal anliegt, hält im Betrieb der
Ausgang des Nulldurchgangs-Vergleichers 230 auf Leitung 236
einen MOSFET 238 im Einschaltzustand. Dadurch wird der
Schwellenpegel durch ein Scharfabstimmungspegel-Potentiometer
240 gesetzt. Bei der gezeigten Ausführungsform ist dieser
Ruhepegel eine von Null verschiedene positive Spannung. Wenn
anschließend ein Signalimpuls empfangen wird, ändert der
Vergleicher 230 den Zustand seines Ausgangssignals, wenn der
Ruheschwellenwert überschritten wird. Dadurch wird der MOSFET
238 gesperrt, wodurch ein Regelwiderstand 242 in Reihe mit dem
Potentiometer 240 geschaltet wird. Dadurch wird der Schwellen
pegel effektiv gesenkt, da der Widerstandswert des Regelwider
stands 242 erheblich größer ist als derjenige des Potentio
meters 240. Während also das Eingangssignal nach Null geht und
von einer positiven zu einer negativen Spannung übergeht (für
die Stellung eines Schalters 244), wird der Durchgang durch den
unteren Schwellenwert durch die Zustandsänderung des Signals
auf Leitung 236 markiert. Diese Zustandsänderung taktet das
Flipflop 200, wodurch mittels eines Signals auf Leitung 206 das
Auftreten des ersten negativ werdenden Nulldurchgangs nach
Empfang des Scharfabstimmungssignals auf Leitung 192 markiert
wird. (In seiner anderen Stellung bringt der Schalter 244 ein
Nichtglied 248 in Reihe mit dem Ausgang des Vergleichers 230,
wodurch die Erfassung eines von Negativ nach Positiv gehenden
Nulldurchgangs an dem vom Potentiometer 140 eingestellten
Schwellenwert erfolgt.)
Die Erfindung wurde zwar unter Bezugnahme auf einen Nulldurch
gangs-Detektor erläutert; selbstverständlich kann der tatsäch
liche Punkt, zu dem die Zeit bei oder nach der Scharfabstimmung
gemessen wird, jeder einer Vielzahl von Signal-Schwellenwerten
sein. Z. B. kann der Pegel, an dem die Ankunftszeit auftreten
soll, auf jedem geeigneten absoluten Signalpegel, einem
ausgewählten Bruchteil des Spitzensignalpegels oder sogar auf
einem Wert liegen, der größer als der Höchstwert einer
bestimmten Periode ist, z. B. auf einem Pegel, der um 50%
größer als der Spitzenwert der ersten Periode nach der Scharf
abstimmung ist. Diese letztgenannte Alternative kann zur
Messung der Zeit an einem Punkt gewählt werden, an dem der
Rauschabstand ausreichend groß ist, um die Erzielung einer
besonders hohen Genauigkeit zu gestatten.
Auf diese Weise wird mit Scharfabstimmungsverfahren mit
integriertem Schwellenwert der Ereignis-Detektor genau, zuver
lässig und wiederkehrend in der gleichen Periode jedes auf
Leitung 118 empfangenen Signalimpulses scharfabgestimmt.
Bei solchen Ausführungsbeispielen, wo die Wandler, das Medium
und/oder die Abfragevorrichtungen den Empfang eines akustischen
Breitband-Impulses erlauben, kann eine konventionellere Scharf
abstimmungsmethode angewandt werden, z. B. mit unveränderlichem
Amplitudenschwellenwert oder einem unveränderlichen Prozentsatz
der Spitzenamplitude etc.
Nachstehend wird die automatische Verstärkungsregelung
erläutert. Bei der gezeigten Ausführungsform ist die automa
tische Verstärkungsregelungs-Schaltung bzw. AVR 119 in der
Lage, sowohl bei schnell steigenden als auch bei schnell
fallenden Signalamplituden die Umhüllenden von Signalen zu
erfassen. Nach Fig. 15 weist die AVR-Schaltung 119 einen tor
gesteuerten rücksetzbaren Spitzendetektor 302, ein Speicher
element 304, das typischerweise ein Kondensator ist, Schalter
306 und 308, einen "ladungsgepumpten" Differentialintegrierer
310 mit einem Integrationskondensator 311 im Rückkopplungskreis
sowie einen Regelverstärker 312, dessen Verstärkung durch den
AVR-Signalpegel auf Leitung 314 steuerbar ist, auf. Der Eingang
zum Regelverstärker 312 ist das "rohe" bzw. nichtstabilisierte
Eingangssignal, etwa vom Wandler 114, der die Ultra
schall-Impulsenergie im Fluid empfängt. Das Ausgangssignal des
Wandlers wird der AVR 119 über die Leitung 118 zugeführt. Das
Ausgangssignal des Regelverstärkers auf Leitung 131 ist somit
ein stabilisiertes Ausgangssignal, das u. a. dem Gleichrichter
120 und dem Nulldurchgangs-Detektor 130 zugeführt wird. Ferner
wird das stabilisierte Signal auch dem torgesteuerten rück
setzbaren Spitzendetektor 302 zugeführt, wobei der
AVR-Verstärker in einer Rückkopplungskonfiguration wirksam ist.
Im Betrieb ist unter Bezugnahme auf die Fig. 15 und 16 zu
Beginn eines Impulses zum Zeitpunkt "A" der Spitzendetektor 302
auf Null rückgesetzt. Der Spitzendetektor kann auf Null
rückgesetzt werden, indem z. B. der Empfangsfensterimpuls auf
Leitung 180 (Fig. 13 und 14) genutzt wird. Bei Empfang des
erwünschten Signals lädt der Spitzendetektor das Speicher
element 304 auf eine Spannung entsprechend dem Spitzenwert des
empfangenen Signals auf. Während dieser Zeit war der Schalter
306 geschlossen und der Schalter 308 geöffnet. Nachdem der
Energieimpuls empfangen wurde, wird der Schalter 306 geöffnet
und dann der Schalter 308 geschlossen. Dies erfolgt zum Zeit
punkt "B" nach Empfang des Energieimpulses, jedoch vor Empfang
des nächsten Energieimpulssignals.
Wenn der Schalter 308 geschlossen wird, wird ein Teil der im
Speicherelement 304 gespeicherten Ladung in den Differential
integrierer 310 entladen. Die Größe der in den Integrierer 310
injizierten Ladungsmenge ist der Differenz zwischen der Signal
amplituden-Regelspannung, die durch ein Potentiometer 320
bestimmt ist, und der tatsächlich empfangenen Spitzensignal
amplitude proportional. Die abgegebene Ladung bewirkt, daß der
Ausgang des Integrierers 310, nämlich die AVR-Signalspannung,
eine Korrekturspannung zur Regelung der Verstärkung des
Verstärkers 312 anlegt. Der Spitzendetektor 304 wird anschlie
ßend durch das Steuersignal auf Leitung 180 rückgesetzt, die
Stellungen der Schalter 306 und 308 werden umgekehrt, so daß
das Speicherelement entladen und der Zyklus für den nächsten
empfangenen Impuls wiederholt wird.
Gemäß Fig. 17 kann in Verbindung mit Mehrfach-Meßwegen
entsprechend Messungen in einer Mehrzahl Sammelleitungen ein
einziger Verstärker mit Verstärkungsautomatik eingesetzt
werden, indem eine synchronisierte Schaltanordnung in Verbin
dung mit Speicherelementen, die jedem Meßweg zugeordnet sind,
angewandt wird. Dabei umfaßt die Schaltanordnung Mehrstellungs
schalter 400, 402, die synchron den Verstärker 404 mit Ver
stärkungsautomatik und einen AVR-Spitzenwertdetektor 406, der
in Verbindung mit einem Verstärker 408 arbeitet, an
verschiedene Meßwege (1, 2, . . ., n-1, n) und verschiedene
Speicherelemente 410a, 410b, . . ., 410n-1, 410n anschalten.
Somit wird gemäß der Erfindung jedes Speicherelement dazu
verwendet, genaue AVR-Pegelinformation für einen zugeordneten
Übertragungsweg zu speichern. Unter Verwendung eines vorher
gespeicherten AVR-Pegels für jeden Meßweg kann die AVR-Schal
tungsanordnung einen korrekten Ausgleich für jeden Meßweg
unmittelbar bei Ansteuerung dieses Meßwegs bilden.
Somit arbeiten die Schalter 400 und 402 synchron, so daß die
Bewegung des Schalters 400 zu einem Meßweg "m" automatisch von
der Bewegung des Schalters 402 zum Anschalten des Speicher
elements 410(m) an die Schaltung begleitet ist. Die Speicher
elemente können auch jedesmal aktualisiert werden, wenn ein
Meßweg angesteuert wird, so daß der AVR-Kreis einen Ausgleich
von Änderungen in der meßwegabhängigen Signalstärke liefern
kann.
Wenn ferner eine Vielzahl Meßwege unter Verwendung eines
einzigen AVR-Empfängers abgefragt werden, wird bevorzugt die in
Verbindung mit Fig. 15 erläuterte AVR-Schaltung angewandt.
Diese Schaltung kann so modifiziert werden, daß die Verwendung
einer Vielzahl Speicherelemente entsprechend denjenigen von
Fig. 17 möglich ist. Die resultierende AVR-Schaltung entspre
chend Fig. 18 arbeitet gleich derjenigen von Fig. 15, wobei
jedoch synchron arbeitende Schalter 306, 308 verwendet werden,
die den erforderlichen Umschaltkreis bilden, um synchron die
AVR-Signale in Kondensatoren 311(a), 311(b), . . ., 311(n) zu
halten und zu speichern und den Verstärker 312 an die richtige
Eingangsleitung anzuschalten.
Gemäß Fig. 12 hat die Mikroprozessor-Steuereinheit 220 die
Funktion, wiederholt und abwechselnd nacheinander die Wandler
36 und 38 periodisch zur Abfragung der Sammelleitungen zu
aktivieren, um so als eine Funktion der Zeit die Fluidgeschwin
digkeit und die Schallgeschwindigkeit zu bestimmen. Die Mikro
prozessor-Steuereinheit aktiviert und synchronisiert ferner die
AVR-Schaltung nach Maßgabe des jeweils abgefragten Meßwegs.
Dementsprechend empfängt der Mikroprozessor Information vom
Nulldurchgangs-Detektor und synchronisiert diese mit dem
jeweils abgefragten Meßweg.
Der angegebene Mikroprozessor kann ferner unter Anwendung der
AVR-Schaltung von Fig. 18 eine zuverlässige und schnelle
Umschaltung zwischen den verschiedenen Wandlerpaaren der
Sammelleitungen vornehmen und ein Ausgangssignal über die Zeit
erzeugen, das die Strömungsgeschwindigkeit und die Mengenfluß
rate in der Sammelleitung wiedergibt. Die Vielfachmeß
weg-AVR-Schaltung von Fig. 18 ermöglicht somit eine sehr schnelle
Umschaltung, obgleich sich die Signaldämpfung in den verschie
denen Meßwegen oder in entgegengesetzten Richtungen entlang
demselben Abfrageweg ändern kann. Außerdem wird jedoch, um
fehlerhafte Ausgangsanzeigen zu vermeiden, eine Mittelung mit
einem Speicherschwundverfahren vorgenommen. Dieses kann als
eine Form von Impulsspitzen-Mittelung betrachtet werden, wobei
durch Gewichtung Informationsbeiträge von alten "Impulsspitzen"
weniger einflußreich als die neuere Information sind. Das
bedeutet, daß die Mittelung einstellbar auf Übergangserschei
nungen anspricht. Ein typischer Gewichtungsvorgang, eine
verkürzte binäre Gewichtungsmethode, ist in der folgenden
Tabelle dargestellt:
Impulsspitze Nr. |
Gewicht |
1 |
8 |
2 |
4 |
3 |
2 |
4 |
1 |
größer als 4 |
0 |
Es ist zu beachten, daß zur Erzielung eines glatteren Ausgangs
signals, das weniger auf Übergangserscheinungen anspricht, ein
Speicher mit größerem Gedächtnis, also ein Speicher, der Daten
aus wesentlich früher durchgeführten Messungen enthält,
verwendet werden kann. Die resultierende Strömungsmeßeinrich
tung schaltet dadurch schnell zwischen verschiedenen Meßwegen
um, stellt sich schnell auf jeden Meßweg ein unter Nutzung der
Mehrweg-AVR-Schaltung und bestimmt präzise die Ankunftszeit der
ankommenden Impulse, um so die Meßwerte der absoluten Laufzeit
(zur Bestimmung der Geschwindigkeit des Energieimpulses im
Fluid und damit der Mengenflußrate) und den zeitlichen
Unterschied zwischen Aufstrom- und Abstrom-Laufzeiten zur
Bestimmung der volumetrischen Strömungsrate präzise zu liefern.
Die Mikroprozessor-Steuereinheit kann auch dazu verwendet
werden, die Temperatur des Fluids zu erfassen, ohne daß eigent
lich ein zusätzlicher Temperaturfühler eingesetzt wird. Wenn
die Auslegung des Impulsgebers, mit dem die Wandler erregt
werden, die Regelung der Mittenfrequenz des ausgesandten
Impulses durch die Resonanzfrequenz des Wandlers oder durch ein
Hauptbauelement der Wandlereinheit erlaubt, und wenn die
Resonanzfrequenz eine bekannte Funktion der Temperatur ist,
dann kann die Mittenfrequenz des Impulses als ein Maß für die
Fluidtemperatur verwendet werden. Daher kann die Bestimmung der
Mengenflußrate, die eingangs in Verbindung mit den Gleichungen
(2) bis (11) erläutert wurde, ohne einen zusätzlichen Tempera
tur-Meßwertgeber erfolgen. In diesem Fall würde dem Mikropro
zessor ein weiteres Eingangssignal zugeführt werden, das die
Resonanzfrequenz des empfangenen Impulses bezeichnet.
Schaltungsmittel zur Erzielung dieser Funktion sind dem
Fachmann hinreichend bekannt.
Es ist ferner allgemein bekannt, daß der empfangene Schall
signalpegel für ruhige Strömungen mit dem Druck im Fluid in
Beziehung gesetzt werden kann. Somit kann der Mikroprozessor
einen Fluiddruck- und Fluidtemperaturwert aus den Schallmes
sungen bestimmen. So kann die Mengenflußrate entsprechend
Gleichung (9) ausschließlich unter Verwendung der akustischen
Wandler bestimmt werden.