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Spannschaft mit Schneidenträgern
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Spannschaft mit mindestens zwei
Schneidenträgern, von denen der eine fest am Spannschaft eingespannt ist.
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Ab- und Einstechwerkzeuge, die beim Drehen, Anfasen, Innenstechen,
Planeinstechen, Freistechen, Ab- und Einstechen sowie in anderen Anwendungsbereichen
angewende-t werden, sind bekannt und werden teilweise als Werkzeugsysteme angeboten.
Die Nenn-Schneidenbreite des Schneidkörpers hängt jeweils von der gewünschten Schnittbreite
ab. Eine andere Schnittbreite erfordert- einen anderen Scneidkörper mit einer entsprechenden
anderen Nenn-Schneidenbreite, so daß für verschiedene Schnittbreiten- eine Palette
von Schneidkörpern mit verschiedener Nenn-Schneidenbreite zur Verfügung stehen muß.-
Die Palette verschieden breiter Schneidkörper erfordert einen hohen Kapitaleinsatz
sowie umfangreiche Servicemaßnahmen, weil alle Schneidkörper ständig in einwandfreiem
Zustand gehalten werden ~ müssen.
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Für größere Schnittbreite stehen auch Spannschäfte mit zwei nebeneinander
angeordneten Schneidkörpern zur Verfügung, wodurch die Herstellung eines breiteren
Schnitts ("Tandem-Schnitt") in einem Arbeitsgang. möglich ist. Der Nachteil auch
dieses bekannten Spannschafts besteht darin, daß die Gesamt-Nenn-Schneidenbreite
festliegt und für verschiedene, große Schnittbreiten ein Sortiment der Spannschäfte
erforderlich ist.
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Der Erfindung liegt die'Aufgabe zugrunde, einen Spannschaft mit mindestens
zwei Schneidenträgern zu schaffen, der hinsichtlich der erzielbaren Schnittbreite
variabel ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Kennzeichen des Anspruchs
1 aufgeführten Merkmale gelöst.
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Die Erfindung weist gegenüber dem Bekannten die Vorteile auf, daß
mit nur einem einzigen Spannschaft variable Durchführung beliebiger Schnittbreiten
erreichbar ist.
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Hierdurch werden Anschaffung-und Instandhaltung eines Sortiments verschiedener
Spannschäfte mit verschieden weiten Schneidkörpern hinfällig. Der notwendige Kapitaleinsatz
ist geringer, und die Serviceleistungen zur ständigen Instandhaltung des Spannschafts
und der Schneidkörper kann auf ein geringes Maß reduziert werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus den Ansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen hervor.
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Die Erfindung wird an Ausführungsbeispielen anhand von Zeichnungen
erläutert. Es zeigen Fig. 1 den erfinduflgsgemäßen Spannschaft mit zwei Schneidenträgern
sowie einem Auswerfer, perspektivisch, Fig. 2 einen erfindun-gsgemäßen Schneidenträger
mit einem Fuß und einer Verzahnung, perspektivisch, Fig. 3 schematisch den Einsatz
der erfindungsgemäßen Schneidenträger an einem Werkstück beim Radial-Einstechen,
Fig. 4 die beiden Schneidenträger zur Herstellung einanderüberdeckender Schnitte
in geringem Abstand nebeneinander angeordnet, Fig. 5 die beiden Schneidenträger
zur Herstellung räumlich voneinander getrennter Schnitte in größerem Abstand nebeneinander
angeordnet,
Fig. 6 ein anderes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Spannschafts mit zwei Schneidenträgern, perspektivisch, Fig. 7 den Einsatz. der
Schneidenträger gemäß Fig. 6 an einem anderen Werkstück beim Axial- bzw. Planeinstechen,
Fig. 8 die Schneidenträger gemäß Fig. 6 zur Herstellung einander überdeckender Schnitte
in geringem Abstand nebeneinander angeordnet, Fig. 9 die Schneidenträger gemäß Fig.
6 zur Herstellung räumlich voneinander getrennter Schnitte in größerem Abstand nebeneinander
angeordnet.
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An einem Spannschaft 3 (Fig. 1) ist mit Hilfe eines Spannbackens 18
sowie eines (in der Zeichnung nicht gezeigten) Gegenlagers ein Schneidenträger 2
mit ein-em Schneidkörper 14 eingespannt. Die Lage des einmal eingespannten Schneidenträgers
2 ist unveränderlich, und auch die Nenn--Schneidenbreite des Schneidkörpers 14 ist
fest und kann nicht geändert werden.
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An einem Grundkörper 5' des Spannschafts 3 ist ein anderer Schneidenträger
1 gelagert. Letzterer weist einen Fuß 4 auf, der beim Ausführungsbeispiel abgewinkelt
am Schneidenträger 1 angebracht ist. Der Fuß 4 ist am Grundkörper 5 des Spannschafts
3 in Richtung eines Pfeils 20 und entgegen der Richtung dieses Pfeils einstellbar
und in der gefunden Einstellung festlegbar gelagert. -Dies bedeutet, daß der Abstand
zwischen den beiden Schneidenträgern 1, 2 und damit zwischen den beiden, von ihnen
getragenen Schneidkörpern 13, 14 einstellbar ist.
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Am Grundkörper 5 des Spannschafts 3 ist ein vom Grundkörper wegweisender
Sockel 6 vorgesehen, der zusammen mit dem Grundkörper 5 eine Nut 7 bildet. In dieser
läuft der Fuß
4, der eine von der Nut 7 teilweise umschlossene Verzahnung
8 aufweist, der eine ebene Fläche 9 in einem Steg zwischen dem Sockel 6 und dem
Grundkörper 5 gegenUbersteht. Ferner ist der Fuß 4 des Schneidenträgers 1 mit einem
Langloch 15 versehen, dessen Schlitzbreite etwas größer gewählt ist, als der Schaftdurchmesser
einer durch das Langloch 15 hindurchragenden Schraube 16, deren Gewinde in einem
e#ntsprechenden Gewinde (in den Zeichnungen nicht gezeigt) im Grundkörper 5 des
Spannschafts 3 sitzt.
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Die Nut 7 hat auf der Seite des Sockels 6 eine kürzere Seitenwand,
auf der Seite des Grundkörpers 5 des Spannschafts 3 eine längere. Der Fuß 4 des
Spannschafts 3 läuft zwischen diesen beiden Wänden und wird von diesen geführt.
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Ist die im Grundkörper 5 sitzende und das Langloch 15 mit ihrem Schaft
durchragende Schraube 16 lose, kann der andere. Schneidenträger 1 mit seinem Fuß
4 in Richtung des Pfeils 20 sowie in Gegenrichtung dieses Pfeils verschoben werden.
Auf diese Weise kann ein zwischen den beiden Schneidkörpern 13, 14 bestehender Zwischenraum
eingestellt werden. Der Einstellung der Schnittbreite, also des Abstands zwischen
den beiden Schneidkörpern 13, 14, dient ein Auswerfer 11, der mit einem Ansatz 19
in die Bohrung 10 im Sockel 6 am Grundkörper 5-des Spannschafts 3 gesteckt wird.
Der exzentrisch gelagerte bzw. ovale Ansatz 19 greift in die Verzahnung 8 (Fig.
1,#2) des Fußes 4 des anderen Schneidenträgers 1 ein. Durch Verschwenkung des Auswerfers
11 im Uhrzeigersinn wird der Fuß 4 und damit der andere Schneidenträger 1 in Richtung
des Pfeils 20 bewegt, bei Verschwenkung des Auswerfers 11 entgegen dem Uhrzeigersinn
wird der Fuß 4 und damit der andere Schneidenträger 1 entgegen der Richtung des
Pfeils 20 verschoben. Ist die gewünschte Schnittbreite durch Verschiebung des Fußes
4 erreicht, wird die Schraube 16 festgezogen, wodurch der Fuß 4 fest mit dem Grundkörper
5 des Spannschafts 3 verbunden ist. Der Abstand der beiden Schneidenträger 1, 2
ist damit festgelegt.
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Der genauen Einstellung des Abstands der beiden Schneidkörper 13,
14 zueinander dient auch eine Justierschraube 12. Es können auch mehrere Justierschrauben
12 (Fig. 1) verwendet werden. Die Justierschrauben 12 sitzen in einem Gewinde des
anderen Schneidenträgers 1 und bewirken bei Verwendung eines Rechtsgewindes durch
Drehung mindestens e i n e r Justierschraube 12 im Uhrzeigersinn die Bewegung des
Fußes 4 des anderen Schneidenträgers 1 in Richtung des Pfeils 20 bei gelöster Schraube
16. Nach gefundener Einstellung des gewünschten Abstands der beiden Schneidkörper
13, 14 voneinander wird die Schraube 16 festgezogen, wodurch der Fuß 4 und damit
der Schneidenträger 1 fixiert sind.
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Nun kann radial eingestochen werden, wie dies Fig. 3 schematisch zeigt.
Der eine Schneidenträger 2 steht mit seinem Schneidkörper 14 etwas mehr in Richtung
auf ein Werkstück 17 vor, als der andere Schneidenträger 1 mit seinem Schneidkörper
13. Beide Schneidkörper 13, 14 liegen auf einer Tangente zum Mantel d'es -drehenden
Werkzeugs 17.
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Sind die beiden Schneidenträger 1, 2 nahe beisammen montiert (Fig.
4), dann sorgt eine Überdeckung 40 dafür, daß kein Material zwischen den beiden,
von den Schneidkörpern 13, 14 ausgeführten Schnitten stehenbleibt.
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Sind die beiden Schneidenträger 1, 2 hingegen in einigem Abstand voneinander
montiert (Fig. 5), dann kann man durch Justage der Lage des anderen Schneidenträgers
1 exakt die Schnittbreite festlegen. Dazwischenliegendes Material kann vorher oder
nachher ebenfalls abgestochen werden.
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Die Schneidkörper 13, 14 (Fig. 4, 5) sind verschieden hoch angeordnet,
um die Überdeckung 40 zu gewährleisten.
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Bei einem anderen Ausführungsbeispiel (Fig. 6) eines Spannschafts
23 sind Schneidenträger 21, 22 zum axial Einstechen
vorgesehen,
von denen der eine Schneidenträger 32 mittels eines Spannbackens 38 und einem entsprechenden
(in den Zeichnungen nicht gezeigten) Gegenlager am Grundkörper 25 festgeklemmt ist.
Der andere Schneidenträger 1 ist mittels eines Fußes 24 verschiebbar am Grundkörper
25 gelagert, wobei ebenfalls ein Sockel 26 vom Grundkörper 25 des Spannschafts 23
wegweist und an der Bildung einer ~Nut 27 beteiligt ist. Ein Langloch 35 im Fuß
24 des Schneideflträgers 21 dient in Verbindung mit einer Schraube 36 der Fixierung
des Schneidenträgers 2i mit seinem Schneidkörper 33 in dem gewünschten Abstand von
dem Schneidenträger 22 mit seinem Schneidkörper 34. Auch hier dient der Verschiebung
des Fußes 24 und damit des Schneidenträgers 21 in Richtung des Pfeils 20 oder entgegen
dieser Richtung ein Auswerfer 31 mit einem exentrisch gelagerten oder ovalen Absatz
39 (Fig. 6) in Verbindung mit einer Verzahnung 28 am Fuß 24, die einer ebenen Fläche
29 gegenübersteht. Der Auswerfer 31 muß hierzu in eine Bohrung 30 gesteckt werden,
die durch den Sockel 26 hindurchgeht, also bis zur Verzahnung 28 reicht.
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Der genauen Justage des anderen Schneidenträgers 21 in gewünschtem
Abstand zu dem einen Schneidenträger 22 dient auch hier mindestens e i n e Justierschraube
32, die sich an dem einen Schneidenträger 22 abstützt und im anderen Schneidenträger
21 geführt ist.
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Ist die gewünschte Justage des anderen Schneidenträgers 21 gefunden
und dieser mit Hilfe der Schraube 36 fixiert, kann axial eingestochen werden, wie
dies Fig. 7 zeigt.
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Auch hier steht der andere Schneidenträger 22 mit seinem Schneidkörper
34 etwas mehr in Richtung auf das Werkstück 37 vor, als der andere Schneidenträger
21 mit seinem Schneidkörper 33.
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Sind beide Schneidenträger 21, 22 nahe beisammen montiert (Fig. 8),
dann sorgt auch hier die überdeckung 40 dafür,
daß kein Material
zwischen den beiden, von den Schneidkörpern 33, 34 ausgeführten Schnitten stehenbleibt.
Die beiden Schneidkörper 33, 34 sind verschieden hoch angeordnet, um die überdeckung
40 zu erreichen (Fig. 8, 9).
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Sind die beiden Schneidenträger 21, 22 hingegen in einigem Abstand
voneinander montiert (Fig. 9), dann kann man durch Justage der Lage des anderen
Schneidenträgers 21 exakt die Schnittbreite festlegen. Dazwischenliegendes Material
kann vorher oder nachher ebenfalls abgestochen werden.
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Die Breite der Schneidkörper ist jeweils beliebig. Es können paarweise
jeweils zwei Schneidkörper 13, 14 (Fig.
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1, 2, 4, 5) bzw. 33, 34 (Fig. 6, 8, 9) gleicher Breite verwendet oder
verschiedener Breiten kombiniert werden.
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Der Winkel zwischen dem, den Schneidkörper 13, 33 tragenden Teil des
Schneidenträgers 1, 21 und dem Fuß 4, 24 des Schneidenträgers ist beliebig. Beim
Ausführungsbeispiel beträgt er etwa 90 °. Wird er aber größer oder kleiner gewählt,
was möglich ist, dann müssen die Anlageflächen für den Fuß 4, 24 am Grundkörper
5, 25 entsprechend angepaßt sein.
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Die bei den Ausführungsbeispielen (Fig. 1, 6) gewählte Lagerung des
Fußes 4, 24 des anderen Schneidenträgers 1, 21 am Grundkörper 5, 25 des Spannschafts
3, 23 kann auch beliebig abgewandelt werden. Es muß nur sichergestellt werden, daß
der andere Schneidenträger 1, 21 zum Zweck der Einstellung des Abstands der Schneidkörper
13, 14 bzw. 33, 34 jeweils zueinander in Richtung des Pfeils 20 sowie in dessen
Gegenrichtung verschiebbar und in der gewünschten Lage fixierbar ist. So übergreift
beispielsweise der Fuß 4, 24 bei einem anderen,' in den Zeichnungen nicht gezeigten
Ausführungsbeispiel eine in Verschieberichtung des Fußes 4, 24 verlaufende Rippe
am Grundkörper 5, 25 des Spannschafts 3, 23, die einen Teil der Führung für den
Fuß
4, 24 des anderen Schneidenträgers 1, 21 bildet. Der so geführte
Fuß liegt an mindestens e i n e r anderen Flache oder mindestens e i n e r Schneidkante
am Grundkörper 5, 25 ebenfalls an, damit eine stabile Anlage des Fußes 4, 24 am
Grundkörper 5, 25 des Spannschafts 3, 23 garantiert ist.
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