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Brennstoffeinspritzsystem an einer Brennkraft-
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maschine Die Erfindung betrifft ein Brennstoffeinspritzsystem an einer
Brennkraftmaschine mit Merkmalen entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Die Erfindung geht aus von einem Brennstoffeinssritzsystem, wie es
aus der DE PS 3151889 bekannt ist.
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Diesem bekannten Brennstoffeinspritzsystem lag bei der Konzeption
folgendes Problem zugrunde. Bei herkömmlichen Brennstoffeinspritzsystemen, die nicht
über die bekannten Zusatzeinrichtungen verfügten,wird der Beginn und das Ende eines
Einspritzvorganges durch die mit Saugbohrungen zusammenwirkenden Steuerkannten am
Pumpenstempel der Einspritzpumpe gesteuert. Der Beginn, die Dauer und das Ende eines
Einspritzvorganges sind mithin ausschließlich durch konstruktive Gegebenheiten an
der Einspritzpumpe festgelegt. Bei Brennkraftmaschinen mit solchen herkömmlichen
Einspritzsystemen konnte jedoch sich ändernden inneren und äußeren, dem Betrieb
der Maschine beeinflussenden Faktoren nicht Rechnung getragen werden. Eine Brennkraftmaschine
ist konstruktiv üblicherweise auf einen bestimmten maximalen Zünddruck ausgelegt,
der nicht bzw. nur kurzfristig überschritten werden darf. Der Zünddruck hängt nun
aber im wesentlichen von inneren
und äußeren Betriebsfaktoren der
Maschine ab, die in der Regel nicht konstant sind, sondern sich ändern können. Unter
solchen äußeren, den Betrieb der Maschine und damit den Zünddruck beeinflussenden
Faktoren sind zu verstehen beispielsweise die Qualität und damit die Zündwilligkeit
des Brennstoffes, die Ladelufttemperatur und der Ladeluftdruck, das Energieangebot
an der Abgasturbine, d.h.
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Abgasdruck und - Temperatur, die Motorleistung, insbesondere der mittlere
effektive Druck. Unter Inneren, die den Betrieb der Brennkraftmaschine und den Zünddruck
beeinflussenden Faktoren sind zu verstehen beispielsweise die Wandtemperaturen der
brennraumbegrenzenden Bauteile, die Dichtungsqualität zwischen Kolbenringen und
Zylinderwand, die Abspritzqualität des Einspritzventiles und anderes. Da aber die
Brennraftmaschine auf bestimmte Größen bzw. Werte dieser ihren Betrieb beeinflussenden
Faktoren eingestellt ist, kann sich bei Änderung dieser Faktoren eine Verschlechterung
des Betriebsverhaltens hinsichtlich Leistungsabgabe und Wirkungsgrad einstellen.
Es bestand demgegenüber daher der Wunsch, ein Einspritzsystem zu schaffen, mit dem
Änderungen der Gemischbildung und der Verbrennungsabläufe, die durch sich ändernde
äußere und/oder innere Einflüsse hervorgerufen werden, dahingehend ausgleichbarer
sind, das die Maschine trotzdem die gewünschte Leistung unter Einhaltung der konstruktiv
gegebenen Grenzen wie Zünddruck und Abgaßtemperatur abzugeben vermag und mit möglichst
optimalen Wirkungsgrad arbeiten kann. Um dieses Ziel zu erreichen ist nach der DE
TS 3151889 nun eine Einrichtung vorgeschlagen, mit der der Einspritzbeginn verschiebbar
ist. Diese Einrichtung umfasst einen Brennstoffabzweigkanal, der vom Leitungsweg
zwischen Einspritzpumpe und
Einspritzventil kurz nach dem Einspritzpumpenausgang
abzweigt, zu einem Brennstoffspeicher hinführt und durch ein in ein eingeschaltetes
Durchlaß- und Absperrventil auf und zu steuerbar ist. Für die Steuerung des Durchlaß-
und Absperrventiles ist ein elektronisches Steuergerät vorgesehen, an das eingangsseitig
eine die momentane Kurbelwellen- bzw.
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Nockenwellenstellung der Brennkraftmaschine fortlaufend übermittelte
Meldeeinrichtung, ferner Sollwertgeber zur Vorgabe von Sollwerten von dem Maschinenbetrieb
beeinflussenden Faktoren und außerdem Detektoren zur Übermittlung momentaner Istwerte
dieser den Maschinenbetrieb beeinflussenden Faktoren angeschlossen sind. Ausgangsseitig
ist an dieses elektronisches Steuergerät das Durchlaß- und Absperrventil angeschlossen.
Letzteres ist durch das Steuergerät bei Abweichung eines oder mehrerer der Istwerte
von dem bzw. den zugehörigen Sollwerten auf und zu steuerbar, derart, das am Beginn
eines pumpenseitigen Fördervorganges durch gesteuerte Ableitung eines Teiles der
on der Einspritzpumpe geförderten Brennstoffmenge aus dem Leitungsweg zwischen Einspritzpume
und einspritzventilinternem Vorlageraum in den Brennstoff speicher hinein der Druckverlauf
des gefbrderten Brennstoffes zeitlich im Sinne einer Späterlegung des Einspritzbeginnes
beeinflußbar ist. Mit dieser bekannten Einrichtung kann also beispielsweise jederzeit
einer sich ändernden Brennstoffqualität oder ändernden Ladelufttemperatur, oder
sich ändernden inneren Betriebsverhältnissen der Maschine durch Späterlegung des
Einspritzbeginnes Rechnung getragen werden. Das Wesen dieser bekannten Einrichtung
ist es auch, daß sie während des Maschinenbetriebs nur dann wirksam wird, wenn es
erforderlich ist. Ist diese Einrichtung eimnal
aktiviert, dann
ist für jeden Einspritzvorgang einmal ein Schaltvorgang des dort vorgesehenen Durchlaß-
und Absperrventiles für ein Be- und Eiitladen des dort vorhandenen Pufferspeichers
notwendig. In Folge der Vielzahl dann notwendiger gesteuerter Lastwechsel sind der
Standzeit solcher Ventile Grenzen gesetzt.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ausgehend von dem bekannten Brennstoffeinspritzsystem
für die zur.
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Verschiebung des Beginns der Einspritzvorgänge dienende Einrichtung
eine Lösung anzugeben, die mit weniger und vergleichsweise einfachen Bauteilen auskommt
und trotzdem aber den gleichen Zweck erfüllt, wie die bekannte Einrichtung.
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Diese Aufgabe ist bei einem Brennstoffeinspritzsystem der Eingangs
cenannten Art durch ein druck-und wegabhängig schaltendes Durchlaß- und Absperrventil
mit Merkmalen der im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen Art gelöst. VortHNhafte
Ausgestaltungen und Einzelheiten dieser Lösung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Das erfindungsgemäße Durchlaß- und Absperrventil steuert sich selbst,
d.h. es ist für jede Einflußnahme auf den Druckverlauf keine eigene Ansteuerung
durch eine entsprechende elektronische Einrichtung erforderlich. Notwendig ist es
lediglich, den Hubweg und damit die Zeit einzustellen, die der Ventilkörper für
eine Bewegung von der einen Ventilsitzfläche zur anderen Ventilsitzfläche benötigt.
Dies läßt dem Aufbau eines äußerst robusten Ventiles mit einer sehr hohen Standzeit
zu. Darüber hinaus ist auf Grund des erfindungsgemäßen Durchlaß- und Absperrventiles
auch
kein Pufferspeicher mehr notwendig, denn der abgezweigte Brennstoff kann direkt
einem Niederdruckteil des Brennstoffeinspritzsystems zugeführt werden.
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Nachstehend sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand
der Zeichnung näher erläutert.
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In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 das Grundprinzip der erfindungsgemäßen
Lösung in schematischer Darstellung, Fig. 2 das Grundprinzip der erfindungsgemäßen
Lösung in schematischer Darstellung, gegenüber Fig. 1 erweitert um ein Ausführungsbeispiel
einer Steuereinrichtung für automatischen Betrieb, Fig. 3 ein erstes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Durchlaß- und Absperrventiles in einer Funktionsstellung,
Fig. 4 das in Fig. 3 gezeigte Durchlaß- und Absperrventil in einer beispielhaften
Einbaulage und in einer anderen Funktionsstellung, Fig. 5 ein zweites Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Durchlaß- und Absperrventiles in einer Funktionsstellung,
Fig. 6 das Durchlaß- und Absperrventil von Fig. 5 in einer anderen Funktionsstellung,
Fig. 7 ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Durchlaß- und Absperrventiles
in anderer beispielhafter Einbaulage und in einer bestimmten Schaltstellung,
Fig.
8 das Durchlaß- und Absperrventil von Fig. 7 in anderer Schaltstellung, Fig. 9 ein
Druckverlaufsdiagramm.
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In den Fig. 1 bis 8 sind gleiche oder einander entsprechende Bauteile
mit gleichen Bezugszeichen angezogen.
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In den Figuren 1 und 2 ist schematisch ein Brennstoffeinspritzsystem
für eine-Brennkraftmaschine gezeigt, wobei sich die Zeichnung auf die Darstellung
des Brennstoffeinspritzsystemes für einen von mehreren mit 1 bezeichneten Zylindern
der Brennkraftmaschine beschränkt, da die anderen Zylinder in gleicher Weise wie
der in der Zeichnung dargestellte mit Brennstoff versorgt sind. Ferner ist mit 2
der Brennraum, mit 3 de im Zylinder 1 arbeitende Kolben, mit 4 ein Einspritzventil,
mit 5 eine stark schematisiert dargestellte Einspritzpumpe und mit 6 eine zwischen
letzterer und dem Einspritzventil 4 verlaufende Einspritzdruckleitung gezeichnet.
Das Einspritzventil 7 sitzt in einer Aufnahmeborung des Zylinderkopfes 7 und ist
in dieser Einbaulage durch einen Ilalteflansch 8 gehalten. Das Einspritzventil 4
besitzt eine Ventilnadel 9, die in Schließrichtung von einer Schließdruckfeder 10
druckbeaufschlagt und durch den Druck des in einem Ventilinternen Brennstoffvorlageraum
11 anstehenden Brennstoffes für einen Einspritzvorgang anhebbar ist. Die Einspritzdruckleitung
6 führt innerhalb des Einspritzventiles 4 in Form eines Kanales 12 weiter und mündet
dort in den Brennstoffvorlageraum 11. Die Einspritzpumpe 5 umfaßt einen maschinensynchron,
hier von einem Nocken 13 einer Nockenwelle 14 betätigten
Pumpenstempei
15 mit quer oder schräg zur Stempelachse verlaufenden Steuerkanten 16, die zur Steuerung
des Beginnes, der Dauer und des Endes eines Brennstoffördervorganges dienen. Mit
17 sind der Pumpendruckraum, mit 18 der Pumpensaugraum und mit 19 die letzteren
mit dem Pumpendruckraum 16 verbindenden Saugbohrungen bezeichnet. Wie besser aus
Fig. 4 ersichtlich, ist ein Pumpenzylinder mit 20 und das Pumpengehäuse mit 21 bezeichnet.
Ferner besitzt die Einspritzpumpe 5 einen Pumpenkopf 22 mit eingebautem, nur in
Förderrichtung durchlässigem Druckventil 23 und mit zentral durchgehender Auslaßbohrung
24; letztere bildet den pumpeninternen Teil der Einspritzdruckleitung 6. Der Pumpenkopf
22 stützt sich oben am Pumpenzylinder 20 ab und ist durch Schrauben am Pumpengehäuse
21 festgelegt. Im übrigen kann außer dem Druckventil 23 im Pumpenkopf 22 auch noch
ein Gleichdruckentlastungsventil vorgesehen sein, das entweder separat neben dem
Druckventil angeordnet oder in baulicher Einheit mit diesem vereinigt sein kann.
In den Fig. 1 und 2 ist weiterhin mit 25 eine Regelstange bezeichnet, die mit ihrer
Verzahnung mit jener eines Ritzels 26 am Pumpenstempel 15 für eine Verdrehung desselben
zusammenwirkt, wobei durch eine Verdrehung des Pumpenstempels 15 der Förderbeginn,
die Fördermenge und das Förderende beeinflußbar sind. Eine Verschiebung der Regelstange
erfolgt über einen nicht dargestellten Regel- und Verstellmechanismus. Die Betätigung
des Pumpenstempels 15 erfolgt über einen Stößel 27, der mittels einer Rolle die
zugehörige Nocke 13 an der Nockenwelle 14 abtastet.-
Mit den vorbeschriebenen
Teilen des Brennstoffeinspritzsystems ergibt sich während eines Förder-und Einspritzvorganges
in der Einspritzdruckleitung 6 ein Druckverlauf, wie im Diagramm gemäß Fig. 9 durch
die gestrichelte Linie 28 dargestellt.
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Der Punkt 29 markiert auf dieser Druckverlaufskennlinie den Förderbeginn
durch die Einspritzpumpe 5, während der Punkt 30 den Öffnungsdruck des Einspritzventiles
4, damit den Einspritzbeginn und der Punkt 31 den Schließdruck des Einspritzventiles
4, damit das Ende des Einspritzvorganges angibt. Dieser Einspriztverlauf ist durch
die konstruktiven Gegebenheiten der Einspritzpumpe 5 ferner durch die momentane
Verdrehstellung des Pumpenstempels 15, die Verhältnisse in der Einspritzdruckleitung
6 und die konstruktiven Gegebenheiten im Einspritzventil bestimmt.
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Diesen wie vorstehend beschriebenen Teilen des Brennstoffeinspritzsystems
ist nun eine in den Fig. 1 und 2 insgesamt mit 32 bezeichnete Einrichtung zugeordnet,
durch deren Bauteile eine Verschiebung des Beginns der Einspritzvorgänge möglich
ist. Diese Einrichtung 32 besitzt ein druck- und wegabhängig schaltendes Durchlaß-
und Absperrventil 33, mit dem auf spezielle Art und Weise - wie weiter hinten noch
näher erläutert -ein Entlastungskanal 34 auf steuerbar und wieder absperrbar ist.
Dieses Durchlaß- und Absperrventil 33 kann mit dem Eingang 35 des Entlastungskanals
34 an beliebiger Stelle längs der gesamten Einspritzdruckleitung, also sowohl von
dem zwischen Einspritzpumpe 5 und Einspritzventil 4 verlegten Rohrleitung 6 als
auch der einspritzpumpeninternen Auslaßbohrung 24 oder dem einspritzventilinternen
Kanal 12, angeschlossen sein.
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Der Entlastungskanal 34 führt in weiter hinten noch näher beschriebener
Art und Weise durch das Durchlaß- und Absperrventil 33 und ist mit seinem Ausgang
36 an eine zu einem Niederdruckraum des Brennstoffeinspritzsystemes führende Rücklaufleitung
37 anschließbar. Bei dem besagten Niederdruckraum kann es sich beispielsweise um
den Brennstofftank oder dem Pumpensaugraum 18 oder eine zwischen Brennstofftank
und Pumpensaugraum 18 verlaufende Brennstoffleitung handeln.
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Die Einzelteile des Durchlaß- und Absperrventiles 33 sind in einem
Gehäuse ausgebildet bzw. angeordnet oder eingebaut, bei dem es sich beispielsweise
- wie in den Fig. 3 und 4 gezeigt um den Pumpenkopf 22 der Einspritzpumpe 5, oder
- wie in den Fig. 7 und 8 gezeigt - um den Halteflansch 8 des Einspritzventiles
4, handeln kann. Alternativ hierzu kann das Durchlaß- und Absperrventil 33 auch
- wie in den Fig.
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5 und 6-gezeigt durch eine eigenständige, von der Einspritzpumpe 5
und dem Einspritzventil 4 beabstandete Baugruppe mit eigenem Gehäuse 38 gebildet
sein, die an geeigneter Stelle der Brennkraftmaschine befestigbar ist. Der Eingang
35 des Entlastungskanales kann dabei mit der Einspritzdruckleitung 6 über einen
Abzweig verbunden sein. Je nach Lage in Bezug auf den durch ein Druckrohr gebildeten
Teil der Einspritzdruckleitung 6 kann die Verbindung zwischen letzterer und dem
Eingang 35 des Entlastungskanales 34 über ein Abzweigstück und einen
Zuleitkanal
oder so wie in Fig. 5 und 6 gezeigt erfolgen, in welch letzterem Fall das Gehäuse
38 eine ein Teilstück der Einspritzdruckleitung 6 bildende Durchgangsbohrung 39
und zwei Anschlußgewindezapfen 40,41 für den beiderseitigen Anschluß der restlichen
Teile der Einspritzdruckleitung 6 aufweist. In diesem Fall zweigt der Entlastungskanal
34 mit seinem Eingang 35 von der Durchgangsbohrung 39 ab, Unabhängig davon auf welche
Art und Weise das Gehäuse gebildet ist, sind in diesem die Teile des Durchlaß- und
Absperrventiles(33) wie nachfolgend angegeben ausgebildet und angeordnet. Der Entlastungskanal
34 führt von seinem Eingang(35) ausgehend in Form einer Bohrung 34/1 zu einem Durchlaßschaltraum
42, der innerhalb des Gehäuses durch die Wand einer Bohrung 43 sowie eingangs durch
eine ortsfeste Ventilsitzfläche 44 und ausgangs durch eine demgegenüber axial beabstandete
bewegliche Ventilsitzfläche 45 begrenzt ist. Letztere ist an der gehäuseinternen
Stirnseite einer ein- oder mehrteiligen Stellhülse 46 ausgebildet und mit dieser
zwischen einer Nullstellung - wie in den Fig. 4, 6 und 8 gezeigt - sowie einer Maximalstellung
- wie in den Fig. 3, 5 und 7 gezeigt - hin- und herverstellbar. Innerhalb des Durchlaßschaltraumes
42 arbeitet ein druck- und wegabhängig schaltender Ventilkörper 47. Dieser Ventilkörper
47 ist für eine vollständige Absperrung des Entlastungskanals 34, in welchem Fall
dann eine früherst mögliche Einspritzung stattfinden kann, mittels der in Nullstellung
befindlichen Stellhülse 46 und der daran angeordneten beweglichen Ventilsitzfläche
45 an die ortsfeste Ventilsitzfläche 44 andrückbar.
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Wenn sich die Stellhülse 46 und damit auch die bewegliche Ventilsitzfläche
45 in einer von der Nullstellung verschiedenen Position befindet, kann sich der
Ventilkörper 47 zwischen der ortsfesten Ventilfläche 44 und der beweglichen Ventilsitzfläche
45 hin- und herbewegen, in einer Weise wie weiter hinten in der Funktionsbeschreibung
dargelegt. Der Ventilkörper 47 ist entgegen Brennstoffdruckrichtung von der Kraft
einer Druckfeder 48 beaufschlagt, deren Druckkraft in Verbindung mit dem jeweils
zwischen den beiden Ventilsitzflächen 44,45 gegebenen Schaltweg den Grad der Druckentlastung
und die Zeitverschiebung einer Einspritzung in Richtung später bestimmt.
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Die Stellhülse 46 verfügt über ein Außengewinde 49, das in ein entsprechendes,
im Gehäuse und dort in einem Teil der durchmesserseitig mehrfach abgesetzten Bohrung
43 ausgebildetes Stellgewinde 50 eingreift. Außerhalb des Gehäuses ist die Stellhülse
46 an Teile einer zweckentsprechend angepassten, in Fig. 1 und 2 insgesamt mit 51
bezeichneten Steuer- und Betätigungseinrichtung angeschlossen.
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Der Ventilkörper 47 des Durchlaß- und Absperrventiles 33 kann wie
im Beispiel gemäß Fig. 5 und 6 gezeigt durch eine zwischen zwei kegligen Ventilsitzflächen
44,45 hin- und herbewegliche, bzw.
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einspannbare Kugel gebildet sein. Zwischen dieser Kugel und der Druckfeder
48 ist ein Kolben 52 eingeschaltet, der innerhalb der Stellhülse 46 in einer koaxialen
Bohrung 53 geführt ist. Diese Bohrung 53 schließt sich an die Ventilsitzfläche 47
an und bildet ein ventilinternes Teil des Entlastungskanales 34. Von dieser Bohrung
53 zweigt
eine Querbohrung 54 ab, die in einen die Stellhülse 46
in diesem Bereich umgebenden und durch ein Teil der Bohrung 43 gebildeten Brennstoffsammelraum
55 ausmündet, der ebenfalls einen ventilinternen Teil des Entlastungskanales 34
bildet.
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Von diesem Brennstoffsammelraum55 zweigt ein weiteres Entlastungskanalteil
34/2 ab, das zum Ausgang 36 hinführt. Um einen Brennstoffdurchlaß vom Durchlaßschaltraum
42 über die Bohrung 43 zur Querbohrung 54 zu ermöglichen, besitzt der Kolben 52
gegenüber der Bohrung 53 durchmesserschwächere Teile und/oder entsprechende Durchlaßnuten,
wie aus den Fig. 5 und 6 ersichtlich. Außerdem besitzt der Kolben 52 an seinem der
Kugel gegenüberliegenden Ende einen Federteller, an dem sich die Druckfeder 48 abstützt.
Der Druckteller des Kolbens 52 und die Druckfeder 48 sowie eine deren anderes Ende
abstützende Schraube 56 erstrecken sich in einem Raum 57 der Stellhülse 46 , welcher
Raum 57 koaxial zur Bohrung 53 angeordnet, demgegenüber aber durchmessergrößer ist
und im Außenbereich ein Gewinde für die Aufnahme der Schraube 56 aufweist.
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An Stelle einer Kugel kann der Ventilkörper 47 wie in den Fig. 3 und
4 sowie 7 und 8 gezeigt auch durch einen Steuerkolben mit zwei kegligen Ventilsitzen
gebildet sein, deren Kegelwinkel denen der beiden Ventilsitzflächen 44,45,- angepaßt
sind.
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Dieser Steuerkolben besitzt einen mit Längsnuten für Brennstoffdurchlaß
aufweisenden Führungsschaft 58;letzterer kann sich beiderseits des die beiden kegligen
Ventilsitze aufweisenden Steuerkolbenteiles oder nur auf einer Seite desselben erstrecken
und somit je nach seiner Ausbildung in einem oder mehreren Teilen des Entlastungskanales
erstrecken sowie
darin axialverschieblich geführt sein. Im Falle
des Ausführungsbeispieles gemäß Fig. 3 ist die beidseitige Ausbildung des Führungsschaftes
58 dargestellt, wobei dessen in der Zeichnung rechter Teil innerhalb des Entlastungskanalteiles
34/1 und dessen in der Zeichnung linker Teil innerhalb der Bohrung 53 in der Stellhülse
46 geführt ist. Beim Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 7 und 8 ist der Führungsschaft
58 des Steuerkolbens nur einseitig ausgebildet und in der Bohrung 53 geführt. Im
übrigen sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, das die Stellhülse 46 bei den Ausführungsbeispielen
gemäß Fig. 3 und 4 sowie 7 und 8 zwar zweiteilig ansonsten jedoch genauso ausgeblidet
ist wie die Stellhülse gemäß dem Beispiel von Fig. 5 und 6; gleiches gilt ebenfalls
für den Entlastungskanal 34 und dessen ventilinterne Teile 34/1, 53, 54, 55 und
34/2. Hinsichtlich dieser Teile kann daher auf die entsprechende Beschreibung des
Ausführungsbeispieles gemäß der Fig. 5 und 6 verwieSen werden.
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Die Druckkraft der Druckfeder 48 kann mittels der Schraube 56 verstellt
werden; die Druckkraft der Druckfeder 48 wird generell jedoch auf einen Druck eingestellt,
der erheblich unterhalb dem Schließdruck des Einspritzventiles 4 liegt.
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Die Stellhülse weist in einem außerhalb des Gehäuses liegenden Bereich
einen Kopf 59 auf, an dem wie in den Beispielen gemäß Fig. 5 und 6 sowie 7 und 8
eine Außenverzahnung 60 oder wie im Fall des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 3 und
4 eine für einen Formschluß dienende Umfangsfläche 61 angebracht ist. In die Außenverzahnung
60 greift ein
Betätigungsorgan 62 mit seiner Verzahnung ein.
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Das besagte Betätigungsorgan 62 ist Teil der Steuer- und Betätigungseinrichtung
51 und kann entweder durch eine Zahnstange oder ein Zahnrad gebildet sein. Beim
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 und 4 sitzt auf dem Kopf 59 der Stellhülse 46 mit
Formschluß ein das Betätigungsorgan 62 bildender Stellhebel. Das jeweilige Betätigungsorgan
62 kann an eine Stelleinrichtung angeschlossen sein, mit der eine manuelle Stellung
der Stellhülse 46 und damit der Position der bewegliche Ventilsitzfläche 45 durchführbar
ist.
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Alternativ hierzu kann das jeweilige Betätigungsorgan 62 jedoch auch
unmittelbar oder mittelbar an einen Regler angeschlossen sein, der für eine entsprechende
Verstellung der Stellhülse 46 und damit der beweglichen Ventilsitzfläche 45 sorgt.
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In einer weiteren Alternative kann das jeweilige Betätigungsorgan
jedoch auch mit einem Stellmotor in Verbindung stehen, der an ein elektronisches
Steuergerät 63 angeschlossen ist. Dieses Steuergerät 63 bildet ein Teil der Steuer-
und Betätigungseinrichtung 51 und ist im nachfolgenden an Hand von Fig. 2 näher
erläutert. An dieses Steuergerät 63 sind eingangsseitig einerseits eine Meldeeinrichtung
64, die die momentane Nockenwellen-oder Kurbelwellenstellung der Maschine übermittelt,
sowie Detektoren 65,66,67,68 zur übermittlung momentaner Istwerte von den Maschinenbetrieb
beeinflussenden Faktoren und andererseits Sollwertgeber 69,70,71 für solche Faktoren
angeschlossen.
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Ausgangsseitig ist an das elektronische Steuergerät 63 der Stellmotor
angeschlossen. Die Verbindungen vom und zum elektronischen Steuergerät 63 sind jeweils
über elektrische Strompfade bzw.
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Steuerkanäle hergestellt, die in Fig. 2 jeweils durch einfache durchgezogene
Linien dargestellt sind, in denen wiederum die Signalflußrichtung durch Pfeile angedeutet
ist. Das elektronische Steuergerät 63 umfaßt in bevorzugter Ausgestaltung als zentrale
Steuereinheit einen Mikroprozessor ( (pP ).
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Bei den an die Istwerteingänge des elektronischen Steuergerätes 63
angeschlossenen Detektoren 65 bis 68 ist einer (65) für die übermittlung des Zünddruckes
PZ, ein anderer (68) für die Übermittlung der Abgastemperatur tAt ein weiterer (67)
für die übermittlung der Ladelufttemperatur TL, jener mit 66 bezeichnete und ggf.
weitere für die Übermittlung beispielsweise des MOtordrehmoments, der Motordrehzahl
und anderer den Betrieb der Brennkraftmaschine beeinflussender Faktoren vorgesehen.
Mittels der Sollwertgeber 69,70,71 und ggf. weiterer, nicht dargestellter Sollwertgeber
sind die Sollwerte dieser den Maschinenbetrieb beeinflussender Faktoren in das elektronische
Steuergerät 63 über die entsprechenden Sollwerteingänge einspeisbar. Die Istwerte
und Sollwerte dieser betriebsbeeinflussenden Faktoren werden innerhalb des elektronischen
Steuergerätes miteinander verglichen und je nach Abweichung ein Stellbefehl an den
angeschlossenen Stellmotor für eine entsprechend notwendige Verstellung der Stellhülse
46 und damit der beweglichen Ventilsitzfläche 45 gegeben.
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Unabhängig davon wie die Steuer- und Betätigungseinrichtung 51 ausgebildet
ist, ist mit der Einrichtung 32 insgesamt folgende Funktion erzielbar.
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Wie bereits schon weiter vorn erläutert, ist die erfindungsgemäße
Einrichtung so konzepiert, daß eine Einflußnahme auf den Druckverlauf des während
eines
Fördervorganges zum Einspritzventil geförderten Brennstoffes
im Sinne einer Späterlegung des Einspritzbeginnes nur bei Bedarf durchführbar ist.
Ein solcher Bedarf kann beispielsweise dann gegeben sein, wenn sich die Qualität
des Brennstoffes verschlechtert, d.h. eine andere Zündwilligkeit bzw. Cetanzahl
aufweist oder die Ladelufttemperatur eine Änderung erfährt oder sich betriebsbeeinflussende
innere Faktoren der Maschine derart ändern, das das Betriebsverhalten letzterer
sich erheblich verschlechtern würde.
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So lange solche wie vorbeschriebene anormale und gegenüber den Auslegungswerten
abweichende Bedingungen nicht gegeben sind, bleibt die Einrichtung 32 unwirksam,
d.h. sie ist an der Maschine als Teil des Brennstoffeinpritzsystemes zwar vorhanden,
aber im Normalfall nicht aktiviert. In diesem Fall ist der Ventilkörper 47 durch
die sich in Nullstellung befindliche Stellhülse 46 und deren dort angebrachte Ventilsitzfläche
45 gegen die ortsfeste Ventilsitzfläche 44 gedrückt, so das der Entlastungskanal
34 vollständig abgesperrt ist und über diesen Weg kein Brennstoff mehr abfließen
bzw. Druck abgebaut werden kann. Der Förder- und Einspritzverlauf ist dann ausschließlich
durch die konstruktiven Gegebenheiten der Einspritzpumpe 5, außerdem durch die momentane
Verdrehstellung des Pumpenstempels 15 mit seinen Steuerkanten 16, die Verhältnisse
in der Einspritzdruckleitung 6,12,24 und die konstruktiven Gegebenheiten im Einspritzventil
4 bestimmt. In diesem Fall ergibt sich eine pumpenseitige Förderung sowie ein Einspritzverlauf,
wie aus dem Druck/Zeit- Diagramm von Fig. 9 durch die gestrichelte Linie 28
dargestellt.
Diese Druckverlaufskennlinie markiert den spätest möglichen Förder- und Einspritzverlauf,
wie er durch entsprechende Einstellung des Pumpenstempels und der daran angeordneten
Steuerkanten möglich ist.
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Wenn sich nun aber innere oder äußere Verhältnisse so verändern, das
der Betrieb der Maschine negativ beeinflußt würde, insbesondere sich ein unzulässig
hoher Zünddruck einstellen würde, dann wird die erfindungsgemäße Einrichtung in
Aktion gesetzt.
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Hierzu wird die Stellhülse 46 über die Teile der Steuer- und Betätigungseinrichtung
51 aus ihrer Nullstellung heraus in eine Position verstellt, in der sich dann die
bewegliche Ventilsitzfläche 45 entweder in maximaler Verschiebeposition oder einer
beliebigen Zwischenposition zwischen Maximalstellung und Nullstellung befinden kann,
je nach Erfordernis der Einflußnahme auf den Druckverlauf. Eine solche Einflußnahme
ist nachfolgend an ligand eines Förder- und Einspritzvorganges in Verbindung mit
Fig. 9 erläutert.
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In Fig. 9 ist mit der durchgezogenen Linie 72 die Druckverlaufskennlinie
angegeben, für den spätest möglichen Einspritzbeginn, wie er unter Benutzung der
erfindungsgemäßen Einrichtung möglich ist. Ganz am Anfang eines Fördervorganges
der Einspritzpumpe, also im Punkt 29 ist der Ventilkörper 47 durch die den Brennstoffdruck
noch überwiegende Kraft der Druckfeder 48 an die ortsfeste Ventilsitzfläche 44 angedrückt
-siehe Fig. 3,5 und 7 -. Mit zunehmendem Förderdruck stellt sich irgendwann der
Punkt ein, in dem dieser Druck die Gegenkraft der Druckfeder 48 überwiegt, so daß
der im Entlastunyskanalteil 34/1 anstehende Brennstoff den Ventilkörper 47 von der
ortsfesten Ventilsitzfläche 44 weg und zur Ventilsitzfläche 45 eindrückt.
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Der Abstand der beiden Ventilsitzflächen 44 und 45 und der im Entlastungsleitungsteil
34/1 anstehende Brennstoffdruck bestimmen die Zeit für den Bewegungsablauf, in dem
der Ventilkörper 47 sich von der einen Ventilsitzfläche 44 zur anderen Ventilsitzfläche
45 bewegt. So lange der Ventilkörper 47 bei diesem Bewegungsablauf noch nicht an
der Ventilsitzfläche 45 zu Anlage gekommen ist, kann Brennstoff über den Entlastungskanal
abfließen und damit auch der Druckaufbau im Leitungsweg zwischen Einspritzpumpe
und Einspritzventil beeinflußt werden, dahingehend, daß der Druckanstieg in der
Einspritzdruckleitung 6,12,24 nicht so schnell erfolgt. Diese Verzögerung des Druckanstieges
während des Schaltvorganges des Ventilkörpers von der Ventilsitzfläche 44 zur Ventilsitzfläche
45 ist in Fig. 9 auf der Druckverlaufskennlinie 72 durch den zwischen den Punkten
29 und 73 gegebenen Bereich markiert. Hieraus ist ersichtlich, daß der Druckanstieg
weniger steil, d.h. langsamer erfolgt, so das der gesamte nachfolgende weitere Fördervorgang
und Einspritzvorgang zeitlich verschoben, also später erfolgt. Der Punkt 73 auf
der Druckverlaufskennlinie markiert dabei jenen Zeitpunkt, an dem der Ventilkörper
an der Ventilsitzfläche 45 zur Anlage kommt, wodurch die Entlastungsleitung abgesperrt
ist und dann auch kein Druckabbau über letztere mehr möglich ist. Nach diesem Zeitpunkt
läuft der Fördervorgang und der sich einschließende Einspritzvorgang in der normalen
Weise gesteuert durch die Einspritzpumpe5ab. Dies wird durch die Parallelität der
beiden Linien 28 und 72 im Bereich oberhalb des Punktes 73 deutlich. Wenn die bewegliche
Ventilsitzfläche 45 sich nicht in ihrer maximal ausgelenkten Position befindet,
welcher die Druckverlaufskennlinie 72 zugeordnet ist, sondern sich in einer Position
näher
zur ortsfesten Ventilsitzfläche 44 hin befindet, dann ergäbe
sich eine Druckverlaufskennlinie, die im Diagramm gemäß Fig. 9 zwischen den Linien
28 und 72 liegen würde. Die Einflußnahme auf den Druckaufbau in der Einspritzdruckleitung
wäre dann wegen der kürzeren Umschaltzeit des Ventilkörpers 47 zwischen den dann
näher zusammenstehenden Ventilsitzflächen 44 und 45 nicht so stark, so daß die zeitliche
Verschiebung des Einspritzbeginnes nicht so groß wäre. Entscheidend für das Maß
der Späterlegung des Einspritzbeginnes ist also der Abstand der beiden Ventilsitzflächen
44 und 45 und die dadurch bedingte Schaltzeit des Ventilkörpers 47 bei der Bewegung
von der Ventilsitzfläche 44 zur Ventilsitzfläche 45. Die Einstellung dieses Abstandes
der beiden Ventilsitzflächen 44 und 45 erfolgt über die Teile der Steuerungs- und
Betätigungseinrichtung 51 je nach deren Art entweder manuell, oder über den Regler,
oder vollautomatisch über das Steuergerät 63.
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Aus vorstehender Beschreibung werden auch die Vorteile der erfindungsgemäßen
Einrichtung deutlich. Das Durchlaß- und Absperrventil 33 ist konstruktiv einfach,
leicht und billig herstellbar. Es erfordert keine seine Durchlaß- und Absperrfunktion
steuernden Organe, denn es ist selbststeuernd. Die erforderlichen Steuer- und Betätigungsorgane
dienen lediglich für die Einstellung des Schaltweges ; die jeweilige Einstellung
wird aber nicht ständig verändert, sondern bleibt für einen längeren Zeitraum erhalten.