DE3432742A1 - Verfahren zur pruefung der haftfestigkeit technisch-funktioneller chemisch-nickel-ueberzuege - Google Patents

Verfahren zur pruefung der haftfestigkeit technisch-funktioneller chemisch-nickel-ueberzuege

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DE3432742A1
DE3432742A1 DE19843432742 DE3432742A DE3432742A1 DE 3432742 A1 DE3432742 A1 DE 3432742A1 DE 19843432742 DE19843432742 DE 19843432742 DE 3432742 A DE3432742 A DE 3432742A DE 3432742 A1 DE3432742 A1 DE 3432742A1
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Erich Dr.-Ing. 4708 Kamen Fricke
Theo 4712 Werne Strunck
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Gewerkschaft Eisenhutte Westfalia GmbH
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    • G01N19/04Measuring adhesive force between materials, e.g. of sealing tape, of coating

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Description

  • Titel: Verfahren zur Prüfung der Haftfestigkeit technisch-funktioneller Chemi soh-Niokel-ÜberzUge Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Prüfung der Haftfestigkeit technisch-tunktioneller Chemisch-Nickel-Überzüge auf Bauteilen aus duktilen metallischen Werkstoffen, insbesondere Stahl, im Wege der zerstörungsfreien Prüfung.
  • Durch die bekannten einfachen Prüfmethoden, wie z.B. Erwärnungsversuch, Feilversuch, Hammer- oder Schlagversuch werden unzulässige Haftungsstörungen des Nickel-Uberzuges nicht oder nur unzureichend nachgewiesen. Deswegen wird die Prüfung chemisch abgeschiedener Nickel-Überzüge auf ihren Verbund mit dem Grundwerkstoff in der Praxis vielfach so durchgeführt, daß man entweder aus einer Badoharge ein vernickeltes Bauteil oder aber einen von diesem Bauteil abgetrennten Abschnitt einem Biegetest unterwirft, bei dem der Prüfkörper ueber ein Dorn bleibend gebogen wird.
  • Die Haftfestigkeit gilt als gut, wenn hierbei keine Abplatzungen des Nickelüberzuges oder Blasen desselben sichtbar werden.
  • Ua insbesondere bei größeren und teureren Werksttlcken eine zerstörende WerkstUckprUfung zu vermeiden, wird in das Nickelbad ein Referenzteil eingeführt, welches anschließend dem Verforeungs- bzw. Biegetest oder einer sonstigen Prtlfrethode zur Bestimmung der Haftfestigkeit des Nickel-Uberzuges unterworfen wird. Die Erfahrung hat aber gezeigt, daß die Prüfergebnisse, die anhand eines Referenzteils erhalten werden, nicht ohne weiteres auf das Original-Bauteil übertragbar sind, Diea gilt insbesondere dann, wenn das Original-Bauteil im Vergleich zum Referenzteil eine vergleichsweise verwickelte Formgebung und Oberflächengeometrie aufweist. In diesem Fall sind die durch Verformungstests des ReSerenzteils erzielten Prufergebmisse vielfach überhaupt nicht verwertbar0 Man war daher bisher jedenfalls dann, wenn bei technisch-funktionellen Bauteilen ein guter Verbund der Nickelschicht mit der Unterlage gefordert wurde, gezwungen, aus 3eder Charge Original-Werkstücke zu entnehmen und diese der zerstörenden PrUfiethode zu unterwerfen.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein Prtlfverfahren fUr die Haftfestigkeit von chemisch aufgebrachten Nickel-Überzügen zu schaffen, mit welchem sich insbesondere bei der lauienden Qualitätsüberwachung die Haftung der Nickel-Überzüge auf dem metallenen Grundmaterial mit hoher Zuverlässigkeit und auf vergleichsweise einfache Weise bestimmen läßt, ohne daß die betreffenden Bauteile so weit zerstört wurden müssen, daß sie unverwendbar werden und als Ausschuß verworfen werden müssen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens an einer ausgesuchten Nebenfläche des Bauteils in geringem Abstand von einer Kante mit Hilfe eines Eindringkörpers ein Eindruck so eingetrieben wird, daß die an der Kante mit der Nebenfläche zusammenstoßende Bauteilfläche unter Dehnung des Grundwerkstoffs eine bleibende Ausbauchung erfährt, wobei aus der Beschaffenheit des Nikkel-t)berzugs an dieser Ausbauchung die Haftfestigkeit repräsentativ für das Bauteil bestimmt wird. Vorzugsweise wird der Eindruck mittels eines kegeligen Eindringkörpers, vorzugsweise eines Körners, hergestellt.
  • Es hat sich gezeigt, daß sich mit dieser Prüfmethode die Haftfestigkeit der chemisch abgeschiedenen Niekelsehiehten mit gutem Ergebnis und ohne Zerstörung der Bauteile bestimmen läßt. Mit dieser Prufmethode lassen sich dieselben guten Prtfungsergebnisse erhalten wie bei den bisher Ublichen zerstörenden Prüfverfahren, insbesondere den Biegetests an Original-Bauteilen. Da bei dem erfindungsgemaßen Verfahren die Eindrücke an repräsentativen Nebenflächen des Bauteils eingetrieben werden, so also an Flächen, die für die technische Funktion des Bauteils ohne besondere Bedeutung sind, andererseits aber für den Verbund des Nickel-Überzugs auf dem metallenen Grundwerkstoff repräsentativ sind, und da ferner die Eindrücke nur sehr kleine Abmessungen zu haben brauchen, wird das Prüfbauteil durch die Prüfung nicht zu einem wertlosen Ausschußstück. Vielmehr kann das Bauteil ohne Einschränkung seiner Verwendung zugefhhrt werden. Das erfindungsgemäße Prüfverfahren ist insbesondere für die Qualitätsüberwachung bei verhältnismäßig großen und/oder verwickelten Bauteilen mit verwickelter Obertlächengeometrie bestimmt und geeignet. Solche Bauteile weisen regelmäßig mindestens eine Fläche auf, die für die technische Funktion ohne besondere Bedeutung ist und als Nebenfläche bei dem erfindungsgemäßen Prüfverfahren herangezogen werden kanne FUr das erfindungsgemäße Verfahren wesentlich ist es, daß die Flächeneinprägung in Nähe einer Werkstück-Kante so eingebracht wird, daß der verdrängte Werkstoff zu einer Ausbauchung der Kante und der winklig ru der Nebenfläche stehenden Werkstückfläche führt. An dieser kleinen Ausbauchung kommt es zu erheblichen Werkstoiidehnungen, die, wie bei den herkömmlichen Biegetests, einen Aufschluß geben über die Haftfestigkeit der Nickelschicht. Werden mit Hilfe einer Lupe oder unter dem Mikroskop Abplatzungen der Nikkelschicht oder Blasen in der Nickelschicht sichtbar, so ist die Haftfestigkeit unzureichend. Wie beim herköranalizehen Biegetest werden feine Risse im Überzug nicht gewertet.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich am einfachsten durch Ankörnen der genannten Nebenfläche mit Hilfe eines Körners aus gehärtetem Stahl oder Hartmetall durchführen, obwohl für die Bildung der kegelförmigen Eindrückung auch andere Eindringkörper verwendet werden können, die durch Schlagwirkung oder durch Einpressen in die Nebenfläche eingetrieben werden. Vorzugsweise wird ein kegelförmiger Eindringkörper mit einem Kegelwinkel verwendet, der nicht größer als 900, vorteilhafterweise zwischen 60 und 90° ist.
  • Mit dieser Bemessung des Kegelwinkels wird erreicht, daß sich eine verhältnismäßig langgestreckte, flach auslaufende Ausbauchung ergibt, die eine gute Differenzierung der Haftfestigkeit des Nickeltiberzuges ermöglicht. Außerdem kann mit dieser Einstellung des Kegelwinkels verhindert werden, daß der Werkstoff an der ausgebauchten Kante des Bauteils ausbricht. Der kegelige Eindruck wird im übrigen zweckmäßig so eingetrieben, daß sein Radius etwa 0,5 bis 1,5 im und der Abstand der Eindruckmitte zur ursprünglichen Kante 1 bis 3 mm beträgt0 Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend im Zusammenhang mit dem in der Zeichnung dargestellten AusSUhrungsbeispiel näher erläutert. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 in grdßerem Maßstab den Ausschnitt eines Bauteils mit in eine Nebenfläche desselben eingetriebener kegelförmiger Eindrückung; Fig. 2 eine Draufsicht zu Fig. 1.
  • Die Zeichnung zeigt ein Werkstück oder Bauteil 1, das mit einem technisch-funktionellen Nickel-Überzug auf den Flächen 2 und 3 versehen ist, der in bekannter Weise auf chemischem Wege in einem Vernickelungsbad aufgebracht worden ist0 Der Grundwerkstoff des Bauteils 1 besteht aus einem duktilen Metall, insbesondere Stahl. Das Bauteil 1 kann selbstverständlich von unterschiedlicher Form und Abmessung sein. Es weist mindestens eine Nebenfläche 2 auf, die winklig, hier senkrecht, zu einer vernickelten Fläche 3 des Bauteils steht. Die Kante zwischen den Flächen 2 und 3 ist in Fig. 2 mit 4 bezeichnet. Die Fläche 2 und der angrenzende Teil der Fläche 3 des Bauteils 1 sind als NebenflE-chen ohne besondere Bedeutung für die technische Funktion des Bauteils, d.h., daß sich hier bei der Prüfung der Haftfestigkeit des Nickel-Überzuges mit Hilfe eines (nicht dargestellten) Eindringkörpers eine kleine Einprägung oder Eindrückung 5 einarbeiten läßt, ohne daß das Bauteil hierdurch wertlos oder unbrauchbar wird. Zugleich sind die FlE-chen 2 und 3 aber repräsentativ für die Haftfestigkeit der Nickelschicht auf dem Grundwerkstoff an allen zugehörigen Funktionsflächen des Bauteils, Der kegelige Eindruck 5 wird etwa im Abstand t = 1 bis 3 mm von der Kante 4 in die Nebenfläche 2 eingetrieben, sorzugsweise durch Ankörnen der Fläche 2e Anstelle eines Körners kann aber auch ein anderer Eindringkörper, vorzugsweise mit kegelförmiger Spitze, verwendet werden, der nicht durch Schlagwirkung, sondern durch Druckwirkung in die Fläche 2 eingetrieben wird. Die Kegelspitze des Eindringkorpers ist zweckmäßig so ausgebildet, daß der Radius r der EindrUkkung 5 etwa 0,5 bis 1,5 mm beträgt. Der Kegelwinkel OL des Eindringkorpers bzw. der Eindrückung 5 ist zweckmäßig 60 bis 900.
  • Es ist erkennbar, daß beim Eintreiben des Eindringkörpers in die Nebenfläche 2 der Werkstoff des Bauteils 1 radial nach außen verdrängt wird, wobei sich an der Kante 4 und unterhalb derselben eine Ausbauchung 6 einstellt. Der Verlauf dieser Ausbauchung 6 ist insbesondere der Figo 1 zu entnehmen. Die stärkste Stelle der Ausbauchung 6 liegt bei 7 unterhalb der Nebenfläche 2. Von dieser stärksten Stelle 7 läuft die Ausbauchung 6 flach nach unten in der unverformten Fläche 3 aus. Die Übergangsstelle zu der unverformten Fläche 3 ist in Fig. 1 bei 8 angedeutet. Es ist erkennbar, daß die durch das Eintreiben des kegeligen Eindringkörpers bewirkte Ausbauchung 6 sich von der Nebenfläche 2 bis zu der Stelle 8 erstreckt, die im Abstand unterhalb des Eindrucks 5 liegt. Die Länge der Ausbauchung 6 ist also größer als die Tiefe des Eindrucks 5.
  • In Fig. 1 ist der ursprüngliche Verlauf der Fläche 3 im Bereich der Ausbauchung 6 gestrichelt bei 3' angedeutet. Der Abstand a zwischen Kante 4 und Punkt 7 wird sich im allgemeinen bei etwa 0,2 bis 0,6 mm ergeben.
  • Durch das Ankörnen der Nebenfläche 2 bzw. das Einarbeiten des kegeligen Eindrucks 5 kommt es, wie erwähnt, zu einer Werkstoffverdrängung und dabei an der sich bildenden Ausbauchung 6 zu einer Werkstoffdehnung, die Je nach Lage und Abmessungen der EindrAckung 5 unterschiedlich groß sein kann. Wird eine gute Haftfestigkeit des Nickel-Uberzugs gefordert, so werden die genannten Parameter zweckm§-ßig so eingestellt, daß die Dehnung an der stärksten Stelle 7 der Ausbauchung äe nach Grundwerkstoff etwa 10 bis 40 , beträgt. Von dieser stärksten Stelle 7 vermindert sich die Dehnung bis zur Übergangs stelle 8 in die unverformte Fläche 3. Bei schlechter oder ungenugender Haftung des Nickel-Überzugs auf dem Grundwerkstoff des Bauteils 1 kommt es an der Ausbauchung 6 zu einem Abplatzen oder zur Blasenbildung des Nickel-Überzuges, und zwar verstärkt ii Bereich der stärksten Ausbauchung 7 und von hier abnehmend zu dem Ende 8 der Ausbauchung. Sind mit Hilfe des Mikroskopes od.dgl.
  • an der Ausbauchung 6, insbesondere an deren stärkster Stelle 7, keine Abplatzungen oder Blasenbildungen des Nickel-Überzuges feststellbar, so ist dies ein eindeutiges Indiz für einen guten Verbund zwischen dem Nickel-Uberzug und dem Grundwerkstoff. Die Beobachtung der Ausbauchung 6 zwischen ihrer stärksten Stelle 7 und ihrer kleinsten Stelle 8 gestattet es, eindeutige Aussagen über die Haftfestigkeit des Nickel-Überzuges zu machen.
  • Es kann sich empfehlen, an derjenigen Stelle der ausgewählten Nebenfläche 2, an der der Eindringkörper eingetrieben werden soll, den Nickel-Überzug drtlich, z.B. durch Schleifen, zu entfernen, um das Eintreiben des Eindringkörpers zu erleichtern. Es besteht selbstverständlich die Möglichkeit, die örtlich geschädigte Stelle nachzuarbeiten und nachträglich mit einer Lackschicht oder einem sonstigen Überzug als Korxsosionsschutz zu versehen.
  • - Leerseite -

Claims (1)

  1. Patentanspruche : 1. Verfahren zur Prufrng der Haftfestigkeit technischfunktioneller Chemisch-Nickel-Uberztlge auf Bauteilen aus duktilen metallischen Werkstoffen, insbesondere Stahl, im Wege der zerstörungsfreien Prüfung, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß mindestens an einer ausgesuchten Nebenfläche (2) des Bauteils (1) in geringem Abstand von einer Kante (4) mit Hilfe eines Eindringkörpers ein Eindruck t5) so eingetrieben wird, daß die an der Kante (4) mit der Nebeniläche (2) zusammenstoßende Bauteilfläche (3) unter Dehnung des GrundwerkstUcks eine bleibende Ausbauchung (6) erfährt, wobei aus der Beschaffenheit des Nickel-Uberzugs an dieser Ausbauchung die Haftfestigkeit repräsentativ für das Bauteil bestimmt wird0 2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß der Eindruck (5) mittels eines kegeligen Eindringkdrpers, vorzugsweise eines Kdrners, hergestellt wird0 3. Verfahren nach Anspruch 2, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß ein kegeliger Eindringkörper mit einem Kegelwinkel (cit) verwendet wird, der nicht größer als 90°, vorzugsweise 60 bis 900 ist.
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der kegelige Eindruck (5) so eingetrieben wird, daß sein Radius (r) etwa o,5 bis 1,5 mm beträgt.
    5. Verfahren nach einem der AnsprUche 1 bis 4, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der Eindruck (5) in einem Abstand (t) von etwa 1 bis 3 ms von der Kante (4) eingetrieben wird.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4009081A1 (de) * 1990-03-21 1991-10-10 Madaus Ag Pruefgeraet
DE4119087A1 (de) * 1991-06-10 1992-02-06 Klaus Prof Dr Breuer Verfahren zum pruefen und messen der haftscherfestigkeit flaechenhafter verbindungen

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DE4009081A1 (de) * 1990-03-21 1991-10-10 Madaus Ag Pruefgeraet
DE4119087A1 (de) * 1991-06-10 1992-02-06 Klaus Prof Dr Breuer Verfahren zum pruefen und messen der haftscherfestigkeit flaechenhafter verbindungen

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