-
-
Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb einer
-
Hochspannungsgleichstromübertragungsanlage Die Erfindung betrifft
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betrieb einer Hochspannungsgleichstromübertragungs-(HGÜ)-Anlage
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
-
In Fig. 1 ist eine derartige HGÜ-Anlage dargestellt. Soll mittels
dieser Anlage ein Gleichstrom idA von der Station A aus einem Drehstromnetz NA (Spannung
UA) entnommen und über die HGÜ-Strecke, die z.B. eine Kurzkupplung oder eine Fernübertragungsstrecke
sein kann und deren Übertragungseigenschaft schematisch durch eine Serienschaltung
mehrerer LC-Glieder dargestellt ist, zur Station B übertragen werden, um dort in
ein anderes Drehstromnetz NB (Spannung UB) eingespeist zu werden, so dient die Station
A als Eingang und enthält einen als Gleichrichter betriebenen Stromrichter, der
im dargestellten Fall aus zwei Umrichtern 1 und 2 besteht. Die beiden Gleichrichter
1 und 2 sind über unterschiedlich geschaltete Stromrichtertransformatoren an das
Netz NA angeschlossen und ermöglichen somit einen 12-pulsigen Betrieb. Der Steuerwinkel
i des Gleichrichters 1,2 wird von einer Steuerungs- und Regelungseinheit 3 so bereitgestellt,
daß der HGÜ-Strecke mittels eines Eingangsfilters ein vorgegebener Gleichstrom idA
eingeprägt wird. Die gleichartig aufgebaute Station D dient als Ausgang, so daß
deren beide Umrichter 4 und 5 als Wechselrichter betrieben werden, deren Steuerwinkel
von einer Steuerungs- und Regelungseinheit 6 entsprechend geeigneten Sollwerten
Bi* und Istwerten Bi bereitgestellt wird.
-
Die Anwender derartiger Kurzkupplungen oder Fernübertragungsstrecken
erwarten im stationären Normalbetrieb einen sicheren Energietransport (stabiler
Betrieb) und schnelle Anregelzeiten. Dabei soll die Möglichkeit gegeben sein, die
Eigenschaften der HGÜ-Anlage selbst zur Dämpfung möglicher Resonanzerscheinungen
in den beteiligten Netzen heranzuziehen, z.B. bei subsynchronen Resonanzen von 10
bis 50 Hz. Neben einer schnellen Regelung soll dabei håu- -fig auch die Möglichkeit
einer Blindleistungsregelung oder einer Regelung anderer Führungsgrößen bestehen.
Außerdem soll bei Störungen der Netze NA bzw. NB oder der Strekke selbst eine schnelle
Sperrung und nach Störungen eine schnelle Wiederaufnahme des Energietransportes
möglich sein.
-
Diese Anforderungen erfordern an sich eine schnelle Stromregelung.
Für den Wechselrichter ist dabei die Einhaltung eines minimalen Löschwinkels zu
fordern, wobei unter dem Löschwinkel eines Ventils die Phasenlage der Wechselrichtereingangsspannung
bezeichnet wird, bei dem das jeweils zu sperrende Ventil stromlos wird. Dieser Löschwinkel
darf einen minimalen Wert ("Schonwinkel") nicht unterschreiten, der im wesentlichen
durch die Freiwerdezeit der verwendeten Ventile gegeben ist. Der Betrieb bei minimalem
Löschwinkel führt dabei zu einem optimalen Wirkungsleistungstransport, d.h. zur
höchsten Ausnutzung der Anlage und zu den geringsten Oberschwingungen. Trotz dieser
Forderung nach maximalem Wirkungsgrad darf der minimale Löschwinkel gewisse Werte
nicht unterschreiten, um noch Sicherheit vor Kippvorgängen zu geben.
-
Daher sind bekannte HGÜ-Anlagen auf der Gleichrichterseite mit einer
Gleichstromregelung und auf der Wechselrichterseite mit einer Löschwinkelregelung
ausgestattet.
-
Diese beiden Regelungen sind über die Strecke miteinander verkoppelt.
Die beiden Regler werden dabei jeweils nach
Winkel-Strom-Kennlinien
betrieben, die so gewählt sind, daß ihr Schnittpunkt den gewünschten Betriebspunkt
der Anlage ergeben. Dem wechselrichterseitigen Regler ist dabei ein Stromsollwert
vorgegeben, der um einen vorgegebenen Anteil (sogenannter "Marginalstrom") kleiner
ist als der Sollwert des gleichrichterseitigen Reglers. Für die Übertragung dieses
Marginalstroms wird eine Fernwirkleitung benötigt.
-
Ein stationärer schwingungsfreier Betrieb ist hierbei aber nur bei
langsam eingestellter Löschwinkelregelung möglich. Dies bedeutet Anregelzeiten von
beispielsweise 100 ms, die häufig unerwünscht lang sind.
-
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, für eine derartige HGÜ-Anlage
eine Regelung zu finden, die es zumindest im stationären Betrieb erlaubt, eine schnelle
Stromregelung, d.h. kürzere Anregelzeiten, einzusetzen.
-
Dies soll insbesondere unter Verzicht auf Fernwirksignale und eine
damit verbundene Fernwirkleitung erreicht werden.
-
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1.
-
Dem gleichrichterseitigen Stromregler und dem wechselrichterseitigen
Führungsgrößen-Regler werden also jeweils nur eingangsseitig bzw. ausgangsseitig
ohne Verwendung von Fernwirksignalen zur Verfügung stehende Istwerte und Sollwerte
eingegeben. Der gleichrichterseitige Stromregler kann also insbesondere lediglich
entsprechend den Bedürfnissen der Station A und den dort abgreifbaren elek-
trischen Eingangs-Ausgangsgrößen betrieben werden und insbesondere auf kurze Anregelzeiten
ausgelegt werden.
-
Der wechselrichterseitige Führungsgrößenregler ist ebenfalls ohne
Verwendung von Fernwirksignalen nur mit den dort zur Verfügung stehenden Ist- und
Sollwerten gespeist,
ohne daß er über eine Fernwirkleitung mit den
Eingabegrößen des gleichrichterseitigen Stromreglers gekoppelt ist.
-
Dies wird dadurch ermöglicht, daß am Führungsgrößenregler dem an seinem
Ausgang bereitstehenden Signal, das den Wechselrichter-Steuerwinkel ß bestimmt,
an seinem Ausgang ein Vorsteuerwinkel aufgeschaltet wird, der der Summe aus einem
Soll-Löschwinkel und einem vorausberechneten Überlappungswinkel entspricht. Durch
diese Winkel-Vorsteuerung wird unter Verwendung eines an sich relativ trägen Winkel
reglers eine sehr schnelle Regelung erreicht. Der Soll-Löschwinkel selbst kann unter
Einhaltung des minimalen Schonwinkels aus der Forderung nach einem maximalen Wirkungsgrad
des Wirkleistungstransportes oder aus der Führungsgröße des Führungsgrößenreglers
selbst, z.B. einem Sollwert für die Blindleistung, bestimmt werden. Der vorausberechnete
Überlappungswinkel seinerseits wird aus dem Eingangs strom des Wechselrichters und
der Spannung des zu speisenden Wechselspannungsnetzes berechnet.
-
Eine vorteilhafte Vorrichtung gemäß der Erfindung sowie weitere Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen gekennzeichnet.
-
Anhand von 4 Figuren und 3 Ausführungsbeispielen wird die Erfindung
näher erläutert.
-
In Fia. 2 ist aestrichelt der Verlauf -- der Ausqanqswech-
selspannungen bzw. Netzspannungen'gezeigt. Werden die Ventile jeweils beim Wechselrichter-Steuerwinkel
§ gezündet, so werden sie nach dem Überlappungswinkel u zum Zeitpunkt des Löschwinkels
g = §- u stromlos. Im rechten Teil von Fig. 2 ist der Verlauf der ungeglätteten
Eingangsgleichspannung udß (t) sowie dPren Mittelwert Udß dargestellt. deren Mittelwert
Ud
Im linken Teil der Fig. 2 ist der Verlauf der "ideellen" ungeglätteten
Leerlaufgleichspannung udiß (t) für den Wechselrichter-Steuerwinkel ins dargestellt.
Dieser Verlauf ist insofern "ideell", als angenommen wird, daß bei diesem Steuerwinkel
kein Strom fließt bzw. der gesamte Strom sofort beim Winkel A kommutiert, d.h. es
wird eine unendlich schnelle Kommutierung vorausgesetzt (u = 0). Mit Udi ist der
geglättete ideelle Mittelwert dieser Gleichspannung gezeigt, der gleich der schraffiert
dargestellten Spannungszeitfläche ist und wofür gilt: Udi = Udi . cos Udi ist dabei
die ideelle Leerlaufgleichspannung bei Vollaussteuerung. Diese Bezugsgröße ist über
Udi = 1,35 . UB einerseits mit dem momentanen Effektivwert UB der verketteten Netzspannungen
verknüpft und ist andererseits proportional der Spannungszeitfläche der gleichgerichteten
Netzspannung.
-
In der Mitte von Fig. 2 ist in analoger Weise die ungeglättete ideelle
Leerlaufgleichspannung udig (t) des Stromrichters für den Fall gezeigt, daß der
Wechselrichter beim Löschwinkel g geschaltet wird und sofort kommutiert. Der Mittelwert
Udiγ ist entsprechend der schraffiert dargestellten Spannungszeitfläche gegeben
durch: Udig = Udi . cos [.
-
Der Verlauf der rechts dargestellten tatsächlichen ungeglätteten Gleichspannung
ergibt sich praktisch durch den Mittelwert (udi + udiγ )/2 und teilt die rechts
schraffiert dargestellte "Spannungs-Kommutierungszeit-Fläche" praktisch in zwei
Hälften. Somit ergibt sich für den tatsächlichen Mittelwert Udg der Gleichspannung:
UdF =½Ms.cos + + (cos- - cosß).Udi/2=Udi.cosß+dx.id. |
UdiF |
Die Größe (dx . id) wird als "induktiver Gleichspannungsabfall"
des Wechselrichters bezeichnet und ist über den Wechselrichterparameter dx proportional
dem Eingangsgleichstrom. Es gilt also dx . id = Udi (cost - cosF )/2.
-
Wegen ß = γ + u ergibt sich somit, daß bei gegebenem Eingangsgleichstrom
und gegebener Ausgangswechselspannung (durch die dann auch die ideelle Leerlaufgleichspannung
Udi bestimmt ist) zwischen dem Steuerwinkel ß , dem Löschwinkel t und dem Überlappungswinkel
u der Zusammenhang gilt F = γ + u = arc cos (cos g- 2 id . dx/Udi), in den
nur noch der Parameter dx des induktiven Spannungsabfalles eingeht.
-
Die Erfindung baut nun auf der Existenz einer derartigen Beziehung
auf, die von rechts nach links ausgewertet wird: zu einem vorgegebenen Löschwinkel,
der z.B. unter Einhaltung eines ausreichenden Schonwinkels zum Zweck einer maximalen
Wirkungsleistungsübertragung möglichst klein vorgegeben wird, wird ein zugehöriger
Soll-Überlappungswinkel berechnet und aus der Summe der beiden Sollwinkel ein Vorsteuerwinkel
für den Zündwinkel des Wechselrichters gebildet, der dem Ausgangssignal des dem
Wechselrichter überlagerten Führungsgrößen-Reglers zur Bildung des tatsächlichen
Wechselrichter-Zündwinkels p* additiv zugefügt wird.
-
In Fig. 3 ist eine entsprechende Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens gezeigt. Dabei wird ein Sollwert für für den Löschwinkel, der z.B. an
einem Hochlaufregler 20 abgegriffen sein kann, mittels eines Cosinus-Funktionsgebers
21 und eines z.B. von der Grundschwingungsamplitude UB des Wechselstromnetzes gespeisten
Multiplizierers
22 in das Produkt UB . cos g *= Udi umgesetzt. Hiervon wird der durch Multiplikation
des gemessenen Eingangsgleichstromes id mit dem Parameter 2dx gebildete doppelte
induktive Gleichspannungsabfall abgezogen. Dadurch erhält man eine Spannung Udi?
= UB . cos gy, die zu einem Wechselrichtersteuerwinkel pv = g* + u* gehört. Durch
Division mit UB (Dividierer 23) und Bildung des arc cos wird daraus der Vorsteuerwinkel
Fv gebildet, der an einem Addierglied 25 mit dem Ausgangssignal eines Reglers zum
Steuerwinkel des Wechselrichters (Positionen 4 und 5 in Fig. 1) zusammengesetzt
wird.
-
Das Additionsglied 25 kann sein den Steuerwinkel bestimmendes Signal
>* beispielsweise vom Ausgang eines Löschwinkelreglers 28 erhalten, dem die Regelabweichung
zwischen dem am Hochlaufgeber 20 abgegriffenen Löschsollwinkel T * und einem z.B.
durch Überwachung der Ventilspannungen am Wechselrichter gebildeten Löschwinkel-Istwert
zugeführt ist. Es kann aber auch als Führungsgröße für den Wechselrichtersteuerwinkel
eine andere Größe, z.B.
-
ein Blindleistungssollwert Q*, verwendet werden, wie in Fig. 3 anhand
eines entsprechenden Blindleistungsreglers 29 dargestellt ist. Insbesondere kann
vorteilhaft die Regeleinrichtung so ausgebildet sein, daß sie ohne Umrüstung wahlweise
mit der einen oder der anderen Führungsgröße betrieben werden kann. Hierzu ist der
Umschalter 30 vorgesehen, der wahlweise das Ausgangssignal des Löschwinkelreglers
28, des Blindleistungsreglers 29 oder irgend eines anderen, für den Betrieb für
vorteilhaft angesehenen Reglers 27 auf die Überlagerungsstelle 25 aufschaltet.
-
Die Elemente 20 bis 30 stellen somit die Steuer- und Regeleinheit
der Station B in Fig. 1 dar. Ihre Eingangs-und Ausgangsgrößen sind lediglich nach
den Erfordernissen der Station B gewählt. Durch die Vorsteuerung des
Wechselrichter-Steuerwinkels
ist es möglich, den Löschwinkel dieser Station rasch unter Einhaltung bestimmter
Schonwinkel zu ändern, auch wenn die Regler 27 bis 29 selbst an sich aufgrund von
Totzeiten oder anderen Einflüssen lange Anregelzeiten besitzen. Die Einhaltung von.
-
Schonwinkeln kann dabei durch entsprechende Signalbegrenzer sichergestellt
werden.
-
Die Station B kann nun aufgrund dieser schnellen Löschwinkeleinstellung
auch dann kippsicher betrieben werden, wenn auch in der Station A eine rasche Stromregelung
vorgenommen wird. So kann insbesondere ein Stromregler 31, dem über einen Hochlaufgeber
32 der Sollwert idA* für den einzuprägenden Strom und der am Ausgangsfilter des
Gleichrichters (Positionen 1 und 2 in Fig. 1) auftretende Stromistwert vorgegeben
ist, mittels einer Vorsteuerung der Eingangsgleichspannung der HGÜ-Strecke auf eine
kurze Anregel zeit eingestellt werden, die insbesondere weniger als 50 ms, z.B.
vorteilhaft 10 ms und weniger, beträgt.
-
Ein anschließendes Linearisierungsglied 32 liefert daraus den Steuerwinkel
Q für den Gleichrichter. Der HGÜ-Strecke ist in der Regel ein Filter vorgeschaltet.
Zur Vorsteuerung des Gleichrichters kann dessen Ausgangsspannung UdA (Fig. 1) verwendet
werden; vorteilhaft wird die Vorsteuerspannung aber möglichst nahe an der Station
B abgegriffen, also am streckenseitigen Filterausgang (Spannung UdLA in Fig. 1).
-
Auf die Verwendung einer Marginalstromleitung oder anderer Fernwirkleitungen
zur Übertragung von Fernwirksignalen zwischen den Stationen kann hierbei verzichtet
werden, da Instabilitäten, die aufgrund der Kopplung beider Stationen über die HGÜ-Strecke
auftreten könnten, im Normalbetrieb nicht zu befürchten sind. Die Steuer- und Regeleinheit
der Station A enthält also ebenfalls nur
Ist- und Sollwerte aufgrund
der dort vorliegenden Verhältnisse und kann entsprechend den Wünschen des Anwenders
auf kurze Anregelzeiten ausgelegt werden, da auch die Station B eine entsprechend
schnelle Regelung aufweist. Insbesondere kann die Anregelzeit des Stromreglers 31
und seiner Vorsteuerung kleiner gewählt werden als die Zeitkonstante des gegebenenfalls
in der Station B ausgangsseitig vorgesehenen Löschwinkelreglers 28 -selbst, da ja
die Vorsteuerung nunmehr auch dem Stellvorgang der Station B beschleunigt.
-
Die Kommutierungsinduktivität des Wechselrichters bestimmt praktisch
den Parameter dx und kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren jeweils automatisch
ermittelt werden, indem sie aus dem tatsächlichen, bei der letzten Wechselrichterzündung
aufgetretenen Löschwinkel berechnet wird.
-
Bei der Station B nach Fig. 4 ist diese Variante dadurch angedeutet,
daß der induktive Spannungsabfall 2dx . id mit der entsprechenden Istwertgröße UB
(cos cos) verglichen wird, um damit einen Speicher (dargestellt als Regler 40) nachzuführen,dessen
Ausgangssignal (2 dx) durch Multiplikation mit dem Meßwert id den für den Vergleich
benötigten Spannungsabfall liefert.
-
Die schon in Fig. 3 dargestellten Elemente 21 bis 25 und 28 zur Bildung
des Vorsteuerwinkels tv, des Steuerwinkels tx und des resultierenden Wechselrichter-Zündwinkels
ffi * sind in Fig. 4 nur schematisch dargestellt. Dabei ist berücksichtigt, daß
bei Verwendung einer von t verschiedenen Führungsgröße (z.B. Q, Q*) der Soll-Löschwinkel
t * als Funktion vom Führungsgrößen-Sollwert Q* (oder evtl.
-
der Regelabweichung Q - Q*) und von Istwerten, insbesondere des Gleichstromes
id und der Wechselspannung UB, gebildet wird (Löschwinkel-Bildner 41), wobei insbesondere
die
Kommutierungsbedingungen berücksichtigt werden können.
-
Fig. 4 stellt den Wechselrichtersteuersatz etwas genauer dar, wobei
ein mit dem Wechselspannungsnetz (Frequenz t3 synchron laufender Bezugsspannungsgenerator
ein Wechselspannungs-Phasensignal T = to t ot entsprechend der Phasendifferenz zwischen
der momentanen Phase des Netzes und dem in Fig. 1 dargestellten Phasenbezugspunkt
t bereit-0 stellt. Die Zündimpulse, also die Kommutierungsbefehle für die Stromkommutierungen
im Wechselrichter, werden von einem Schwellwertmelder 42 gebildet aus dem Vergleich
des Phasensignals und des Steuersignals ßv + fix. Der Schwellwertmelder verzögert
somit nach einem Kommutierungsbefehl jeweils den nächsten Kommutierungsbefehl, bis
die Bedingung to - #t >ßv+ #x nicht mehr erfüllt ist.
-
Dabei wird der Vorsteuerwinkel Fv stets entsprechend der in Fig. 3
gezeigten Weise aus momentanen Ist- und Sollwerten aktualisiert. Dies kann insbesondere
dadurch geschehen, daß als Recheneinheit (21 - 25)ein Mikroprozessor verwendet wird,
der die Berechnung des Vorsteuerwinkels v im Millisekunden-Takt vornimmt. Dieser
Mikroprozessor kann gleichzeitig auch die Nachführung des Induktionsparameters vornehmen,
indem der den beim letzten Kommutierungswinkel p* vorausberechneten Winkel * - u
mit dem gemessenen Löschwinkel vergleicht.
-
Die Wirkung des Schwellwertmelders 42 kann auch so interpretiert werden,
daß an der Vergleichsstelle 42 der jeweilige augenblickliche Netz-Phasenwinkel verglichen
wird mit einem aus dem Soll-Löschwinkel t* berechneten Kommutierungs-Steuerwinkel
Fv, der entsprechend dem Ausgangssignal Ax des Reglers 28,also entsprechend der
Differenz r* - # bzw. Q* - Q vorgesteuert wird.
-
Man kann die Kommutierungsbedingung aber auch als Vergleich von (to
- Fv) -;t und Ax interpretieren, d.h. &0 durch den Vorsteuerwinkel Fv letztlich
die zu g* und den momentanen Netzgrößen id und UB gehörende Kommutierungsdauer gebildet
wird und überprüft wird, ob zum momentanen Zeitpunkt t unter Berücksichtigung dieser
Kommutierungsdauer noch genügend Zeit zur Verfügung stehen wird,damst entsprechend
der Führungsgrößenregelung der Löschzeitpunkt noch um den Winkel # x verschoben
werden kann. Dies entspricht dann einer Löschwinkel-Regelung.
-
Dabei wird deutlich, daß durch eine Minimal- und gegebenenfalls eine
Maximalbegrenzung von x die Kippsicherheit des Wechselrichters sichergestellt werden
kann.
-
Die Kommutierungsbedingung kann auch noch auf andere Weisen interpretiert
werden, wobei jeweils etwas unterschiedliche Schaltungsvarianten gefunden werden
können, deren Bezug zur Vorsteuerung des Winkels p nicht immer ganz deutlich zu
sein braucht , die aber von der Lehre dieses Patentes mit umfaßt sind. Fig. 5 zeigt
einen entsprechenden Aufbau der Schaltung unter der bereits besprochenen Verwendung
eines Mikrokomputers.
-
- Leerseite -