DE334004C

DE334004C - Process for tanning using salt solutions of trivalent iron

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Publication number: DE334004C
Application number: DE1916334004D
Authority: DE
Original assignee: CHEM FAB VORM WEILER TER MEER
Current assignee: CHEM FAB VORM WEILER TER MEER
Priority date: 1916-02-27
Filing date: 1916-02-27
Publication date: 1921-03-07
Also published as: DE349363C

Description

Verfahren zum Gerben mittels Salzlösungen des dreiwertigen Eisens. Bekanntlich ist es bisher trotz vielfacher Bemühungen nicht gelungen, bei der Gerbung mit Eisensalzen praktisch befriedigende Ergebnisse zu erzielen. Den meisten der zahlreichen vorgeschlagenen Verfahren haftet der Mangel an, daß die Haut nicht gleichmäßig durchgegerbt wird, sondern entweder im Innern roh bleibt oder doch die Hauptmenge des Eisens in der Oberflächenschicht angehäuft enthält, so daß das erhaltene Leder hart und brüchig wird. In besonderem Maße ist dies dann der Fall, wenn man versucht, mit basischen Eisenverbindungen zu gerben, wie es bisher fast ausschließlich vorgeschrieben wurde, nachdem seit den grundlegenden Arbeiten von Knapp die Ansicht allgemein verbreitet ist, daß gerade solche Verbindungen zum Gerben besser geeignet seien, als die neutralen.Process for tanning using salt solutions of trivalent iron. It is well known that, despite numerous efforts, it has not yet succeeded in tanning to achieve practically satisfactory results with iron salts. Most of the Many of the proposed methods are inherent in the defect that the skin is not uniform is tanned through, but either remains raw inside or at least the main amount of iron accumulated in the surface layer, so that the leather obtained becomes hard and brittle. This is particularly the case when one tries to tanning with basic iron compounds, as has been almost exclusively prescribed up to now became common after the foundational work of Knapp is that such compounds are more suitable for tanning than the neutral ones.

Das Verfahren, welches den Gegenstand dieses Patentes bildet, beruht auf der unter diesen Umständen sehr überraschenden Feststellung, daß gerade die Gegenwart basischer Ferrisalze das Eindringen der Gerblösung in die Haut erschwert, wenn nicht ganz verhindert, und daß diesem Umstand die bisherigen Mißerfolge zuzuschreiben sind. Dabei ist es gleichgültig, ob die basischen Verbindungen bewußt erzeugt worden sind, wie bei Knapp und nach fast allen sonstigen bekanntgewordenen Verfahren, oder ob sie in den verdünnten Lösungen der sogenannten neutralen Ferrisalze durch Hydrolyse entstehen. Wählt man die Bedingungen so, daß ihre Bildung weitgehend zurückgedrängt wird, ohne daß indes die Ferriionen aus der Lösung verschwinden, so werden selbst starke Blößen in kurzer Zeit von dem Eisensalz vollständig durchdrungen; es tritt keine Anreicherung des letzteren in den äußeren Schichten ein, und man gewinnt ein gleichmäßig durchgegerbtes, hochwertiges Leder. Zur Verhütung des Entstehens basischer Verbindungen können verschiedene Wege eingeschlagen werden, wie beispielsweise die Herstellung einer genügenden Wasserstoffionenkonzentration durch Zusatz einer geeigneten Säure, die Anwendung wenig hydrolysierender Doppelsalze des Eisens wie Eisenammoniakalaun, in genügend konzentrierter, bei Beginn des Gerbens nicht abgestumpfter Lösung, oder auch ein Zusatz von Salzen des dreiwertigen Chroms, die die Hydrolyse von Ferrisalzlösungen ebenfalls zurückdrängen. Daß in dem letztgenannten Falle die Gerbung nicht etwa ausschließlich oder in erster Linie durch das gleichzeitig anwesende Chromsalz bewirkt wird, ist an dem gleichmäßig braunen Schnitt des erhaltenen Leders zu erkennen, ferner daran, daß die Eisengerbung schon durch einen Zusatz so geringfügiger Chrommengen merklich gefördert wird, welche für sich allein eine nennenswerte Gerbwixkung nicht hervorbringen, würden. Gerade die bisher nicht gegebene Möglichkeit, mit Zuhilfenahme von sehr wenig Chrom eine dem Chromleder gleichwertige Ware zu erzeugen, ist technisch und wirtschaftlich von außerordentlicher Bedeutung.The process which forms the subject of this patent is based on the finding, which is very surprising under these circumstances, that precisely the The presence of basic ferric salts makes it difficult for the tanning solution to penetrate the skin, if not completely prevented, and that the previous failures can be ascribed to this circumstance are. It does not matter whether the basic compounds were consciously created are, as with Knapp and after almost all other known processes, or whether they are in the dilute solutions of the so-called neutral ferric salts by hydrolysis develop. If one chooses the conditions so that their formation is largely suppressed becomes, without the ferric ions disappearing from the solution, so become strong pelts were completely penetrated by the iron salt in a short time; it occurs no accumulation of the latter in the outer layers, and one wins evenly tanned, high-quality leather. To prevent the formation of alkaline substances Connections can be taken in different ways, such as the Production of a sufficient hydrogen ion concentration by adding a suitable one Acid, the use of little hydrolyzing double salts of iron such as iron ammonia alum, in a sufficiently concentrated solution that is not blunted at the beginning of the tanning process, or also an addition of salts of trivalent chromium, which cause the hydrolysis of ferric salt solutions also push back. That in the latter case the tanning is not caused exclusively or primarily by the simultaneously present chromium salt can be recognized by the evenly brown cut of the leather obtained, furthermore, that iron tanning can be achieved by adding such insignificant amounts of chromium is noticeably promoted, which in itself is not a significant tanning process would produce. Especially the previously unavailable possibility, with help It is technical to produce a product that is equivalent to chrome leather from very little chrome and of great economic importance.

Sogenannte Kombinationsgerbungen mit Eisen- und Chromverbindungen sind zwar bekannt, doch wird bei diesen entweder chromgares Leder zwecks Veränderung der Farbe mit Eisenlösungen nachbehandelt, also ein nach Zweck und Ausführung von dem hier beschriebenen gänzlich verschiedenen Verfahren, oder aber die Verwendung beider Metalle geschieht in Form basischer Salze, also unter Bedingungen, unter denen die dem neuen Verfahren zugrunde liegendeniVörteüe äusgeseMossen sind.So-called combination tanning with iron and chrome compounds are known, but with these either chrome-baked leather is used for the purpose of change the color treated with iron solutions, so one according to the purpose and execution of the one described here completely different procedures, or else Both metals are used in the form of basic salts, i.e. under conditions among which the advantages on which the new process is based are excluded.

,In hat -.lisen,liumal@.un als Gerbmittel vorgeschlggen. "iüc'h` diese Verbindung zeigt hydrolytische Spaltung. Wenn man an Stelle des Eisenkaliumalauns Eisenammoniakalaun verwendet, so zeigt sich in verdünnter Lösung ebenfalls eine weitgehende Spaltung, auch wenn dieselbe nicht so stark wie die der einfachen Ferrisalze ist. Auch Eisenammoniakalaun ist nur unter Innehaltung der bei dem vorliegenden Verfahren angegebenen Bedingungen zum Gerben geeignet., In has proposed -.lisen, liumal @ .un as a tanning agent. "iüc'h` these Compound shows hydrolytic cleavage. If you replace the iron potassium alum If iron ammonia alum is used, a dilute solution also shows one extensive splitting, even if it is not as strong as that of the simple ferric salts is. Iron ammonia alum is also only available with the present one Process specified conditions suitable for tanning.

Für die Haltbarkeit des gewonnenen Leders ist es vorteilhaft, der Möglichkeit einer nach vollendeter Gerbung innerhalb . des Leders allmählich erfolgenden Säureabspaltung dadurch zu begegnen, daß man nachträglich, nachdem die Haut von dem Eisensalz gleichmäßig durchdrungen ist, säureabstumpfende Mittel zusetzt. Die Wirkung ist bei dieser Verfahrensweise eine durchaus andere, als wenn die betreffenden Basen von .vornherein zugegen sind. .For the durability of the leather obtained, it is advantageous to use the Possibility of tanning within. of the leather taking place gradually To counteract acid elimination that one subsequently after the skin of the iron salt is evenly penetrated, added acid-dulling agents. the The effect of this procedure is quite different from that of the relevant ones Bases of .are present from the outset. .

Besonders günstige Ergebnisse werden mit solchen Gerbbrühen erzielt, welche außer Salzen des dreiwertigen Eisens und Chroms Oxydations-und Zersetzungsprodukte der Glukose oder anderer Zuckerarten, wie sie beispielsweise bei der Oxydation mittels chromsaurer Salze erhalten werden, enthalten.Particularly favorable results are achieved with such tanning liquors, which, besides salts of trivalent iron and chromium, are oxidation and decomposition products of glucose or other types of sugar, such as those used in oxidation chromic acid salts are obtained contain.

Selbstverständlich können, neben und außer den Eisen- bzw. Eisen- und Chromsalzen auch pflanzliche Gerbstoffe Verwendung finden. Vorteilhaft ist es in der Regel, die Häute vor der Gerbung einem Pickel zu unterwerfen, doch ist dies nicht in jedem Falle erforderlich.Of course, in addition to and apart from the iron or iron and chromium salts, vegetable tanning agents are also used. It is beneficial usually to subject the hides to a pimple before tanning, but this is the case not required in every case.

Das Verfahren wird durch folgende-Beispiele erläutert: i. ioo kg gepickelte Blößen werden mit einer Lösung von 2o kg Eisenammoniakalaun in 8o 1 Wasser 6 Stunden lang gewalkt, dann werden 0,4 bis 0,5 kg wasserfrei6 Soda allmählich zugesetzt und noch 6 Stunden gewalkt.The process is illustrated by the following examples: i. 100 kg of pecked pelts are drummed with a solution of 20 kg of iron ammonia alum in 80 liters of water for 6 hours, then 0.4 to 0.5 kg of anhydrous soda are gradually added and drummed for a further 6 hours.

2. ioo kg gepickelte Blößen werden mit einer Lösung von i2 kg Eisenalaun und 3 kg Chromalaun in 8o 1 Wasser zunächst 3 Stunden -lang und dann nach Zusatz von 0,5 bis 0,75 kg Soda noch 3 bis q. Stunden lang gewalkt.2. 100 kg of pecked pelts are treated with a solution of 12 kg of iron alum and 3 kg of chrome alum in 8o 1 of water, initially for 3 hours and then, after adding 0.5 to 0.75 kg of soda, 3 to q. Walked for hours.

3. Zur Herstellung eines Riemen- oder Zeugleders gerbt man ioo kg entkalkte RindsbYößbn ohne vorherigen Pickel mit 30 kg einer Lösung, welche 15 Prozent Eisenoxyd in Form von Sulfat und 3 Prozent Ameisensäure enthält, und ioo bis i2o 1 Wasser, Man walkt so lange, bis vollständige Durchgerbung erzielt ist, und setzt darauf soviel io prozentige Sodalösung zu, bis Kongopapier nicht mehr gebläut wird. Die Gesamtgerbdauer -beträgt i2 bis 18 Stunden.3. To make a belt or stuff leather, 100 kg of decalcified beef bovine pimples are tanned with 30 kg of a solution containing 15 percent iron oxide in the form of sulfate and 3 percent formic acid, and 100 to 12 o 1 water. until complete tanning is achieved, and then add so much 10 percent soda solution until the Congo paper is no longer blued. The total tanning time - is 12 to 18 hours.

q.. Man bereitet eine warme Lösung von 28,5 kg Nätriumbichromat und 7 kg Glukose in 3o 1 Wasser und gießt zu dieser unter Rühren eine ebenfalls warme Lösung von ioo kg Eisenvitriol und 65 kg Schwefelsäure (78 prozentig) in 651 Wasser. Unter heftiger Einwirkung. wird die Glukose und das Ferrosalz von dem Bichromat oxydiert. Zum Gerben verwendet man von dem so bereiteten Gemisch 15 kg, mit ioo 1 Wasser verdünnt, für ioo kg Blößen. Man walkt einige Stunden, bis zur Durchgerbung, stumpft dann allmählich mit so viel Soda oder einem anderen basischen Mittel ab, bis Kongopapier nicht oder nur wenig: verändert wird, und wäscht gut aus. _q .. Prepare a warm solution of 28.5 kg sodium dichromate and 7 kg of glucose in 3o 1 water and pour a warm one to this while stirring Solution of 100 kg of iron vitriol and 65 kg of sulfuric acid (78 percent) in 651 of water. Under heavy impact. becomes the glucose and the ferrous salt of the dichromate oxidized. 15 kg of the mixture prepared in this way are used for tanning, with ioo 1 water diluted, for 100 kg pelts. One mills for a few hours until it is fully tanned, then gradually dulls with as much soda or another alkaline agent, until Congo paper is not, or only slightly: changed, and washes out well. _

Claims

PATENT CLAIMS: -i. Process for tanning using salt solutions of the trivalent iron, characterized in that a solution 3 tanned for more hours that contains no or very little basic salt, and only then gradually a dulling agent (alkalis or alkaline-acting Substances).

2. Execution of the method according to claim r, consisting in that uses mixtures of salts of trivalent iron and trivalent chromium will.

3rd embodiment .. of the method according to claim ?, consisting in that Mixtures of iron and chromium salts are used, which also contain oxidation and contain decomposition products of glucose or other sugars, such as them z. B. in the oxidation of sugars by means of chromic acid or chromates. develop.