DE3247912C2

DE3247912C2 -

Info

Publication number: DE3247912C2
Application number: DE3247912A
Authority: DE
Inventors: Andreas Dr. 4050 Moenchengladbach De Weise
Original assignee: DEUTSCHE BABCOCK ANLAGEN AG 4200 OBERHAUSEN DE
Current assignee: DEUTSCHE BABCOCK ANLAGEN AG 4200 OBERHAUSEN DE
Priority date: 1982-12-24
Filing date: 1982-12-24
Publication date: 1988-01-14
Also published as: DE3247912A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur chemischen Konditionierung von Klärschlamm gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.The invention relates to a method for chemical conditioning of sewage sludge according to the preamble of the claim 1. The invention further relates to a device to carry out the method according to the invention.

Die in Kläranlagen anfallenden Schlämme weisen üblicherweise 2-5 Gew.-% Feststoffe auf. Zur weiteren Verarbeitung (z. B. Deponieren) ist es vorteilhaft, den Feststoffanteil durch Entwässern auf 35-50 Gew.-% zu steigern. Durch mechanisches Entwässern (z. B. mit Siebband- oder Kammerpressen) läßt sich ein derart hoher Feststoffanteil nur erreichen, wenn der Klärschlamm vorher aufbereitet (i. e. konditioniert) wird. Wasser- und Schmutzpartikel bilden Kolloide, deren Größe für ein mechanisches Entwässern nicht ausreicht, gleichzeitig sind sie nicht koagulationsfähig und daher auch nicht in der Lage, größere Flocken zu bilden.The sludges produced in sewage treatment plants usually have 2-5% by weight solids. For further processing (e.g. dumping) it is advantageous to determine the solids content increase to 35-50% by weight by dewatering. By mechanical dewatering (e.g. with screen belt or Chamber presses) can have such a high solids content can only be reached if the sewage sludge has been prepared beforehand (i. e. conditioned). Form water and dirt particles Colloids, the size of which is not for mechanical dewatering sufficient, at the same time they are not able to coagulate and therefore also unable to form larger flakes.

Bei der chemischen Konditionierung wird die Koagulationsfähigkeit durch Zumischung eines Flockenmittels erreicht. Die Flockenbildung erfolgt anschließend durch häufiges Kontaktieren der Wasser-Schmutz-Kollide mit Flockungsmittelteilchen und untereinander. Dieser Kontakt läßt sich durch Rühren bzw. Verwirbeln des Schlamm-Flockungsmittel-Gemisches erreichen. Dabei muß allerdings beachtet werden, daß der Energieeintrag und die daraus resultierende Energiedissipationsdichte einen gewissen Wert nicht überschreitet, da sonst die auftretenden Scherkräfte eine Flockenbildung verhindern.With chemical conditioning, the ability to coagulate achieved by admixing a flocculant. The flakes then form by frequent contact the water-dirt collide with flocculant particles and with each other. This contact can be through Stir or swirl the sludge-flocculant mixture to reach. However, it must be noted that the energy input and the resulting energy dissipation density a certain Do not exceed the value, otherwise the shear forces occurring Prevent flaking.

Zusätzlich zu den Flockungsmitteln werden dem Schlamm Neutralisations- und Filterhilfsmittel zugesetzt. Diese Mittel (z. B. Kalkmilch) verbessern die Filtereigenschaften, indem sie dem Filterkuchen als Stützgerüst dienen, gleichzeitig neutralisieren sie ihn.In addition to the flocculants, the sludge is neutralized and filter aids added. Improve these agents (e.g. milk of lime) the filter properties by serving as a support structure for the filter cake, at the same time they neutralize it.

Üblicherweise verwendet man zur Flockenbildung einen Rührkessel mit einem mechanischen Rührwerk, in den das Flockungsmittel und das Neutralisations- und Filterhilfsmittel eingegeben werden. Das Rührwerk mischt und koaguliert gleichzeitig. Ein derartiges Verfahren ist in der DE-OS 29 20 434 beschrieben. Die Schlämme werden nach Zugabe der organischen Flockungsmittel 0,5 bis 3 min, insbesondere 1 bis 2 min, in einer Mischvorrichtung einem Energieeintrag von 0,005 bis 0,5 Watt/Liter, insbesondere von 0,01 bis 0,2 Watt/Liter unterworfen. Die Energie wird den Schlämmen in Behältern mittels mechanischen Rührwerken oder rührenden Einbauten zugeführt.Usually, a stirred tank with a is used for the formation of flakes mechanical agitator into which the flocculant and the neutralizing and filter aids can be entered. The agitator mixes and coagulates at the same time. Such a method is described in DE-OS 29 20 434. The slurries become after adding the organic flocculant 0.5 to 3 min, in particular 1 to 2 min, in a mixing device Energy input from 0.005 to 0.5 watts / liter, in particular from 0.01 to Subjected to 0.2 watts / liter. The energy gets into the sludge in containers supplied by mechanical agitators or stirring internals.

Dieses Konditionierungsverfahren ist mit Nachteilen behaftet: Ein mechanisches Rührwerk ist weder in der Lage, den Schlamm ausreichend mit dem Flockungsmittel zu mischen, noch die zur Flockenbildung notwendige Energie gleichmäßig in den Schlamm einzubringen. Beide Mängel führen zu räumlich getrennten unterschiedlich kondionierten Schlammschichten, wodurch der Trockensubstanzgehalt im Filterkuchen negativ beeinflußt wird. Um trotzdem den zum Deponieren notwendigen Trockensubstanzanteil von 35 Gew.-% zu erreichen, ist man häufig gezwungen, Flockungsmittel im Überschuß zuzugeben, was die Konditionierungskosten steigert.This conditioning process has disadvantages: a mechanical one The agitator is unable to adequately fill the sludge with the flocculant to mix, the energy necessary for flake formation evenly in the mud. Both defects lead to spatially separate differently conditioned sludge layers, whereby the Dry matter content in the filter cake is adversely affected. To anyway the dry matter content of 35% by weight necessary for landfilling you are often forced to add excess flocculants which increases the conditioning costs.

Weiterhin sind diese Vorrichtungen anfällig für Funktionsstörungen durch Verstopfungen oder Verzopfungen, die sich aus Fasern, Haaren etc. in Rotationsstörungen bilden. Dadurch werden häufige Betriebsunterbrechungen erzwungen, um die notwendigen Reinigungsarbeiten durchzuführen. Aus den eben erwähnten Gründen sind auch statische Mischer mit Einbauten (z. B. Wendel, Schnecken) bei der chemischen Konditionierung von Klärschlamm nicht einsatzfähig.Furthermore, these devices are susceptible to malfunctions Constipation or blockages that result from fibers, hair etc. in Form rotation disorders. This will result in frequent business interruptions forced to perform the necessary cleaning work. From the reasons just mentioned are also static mixers with internals (e.g. Spiral, snails) in the chemical conditioning of sewage sludge operational.

Die in der Schrift angegebenen Werte für den Energieeintrag beziehen sich auf Verfahren, bei denen die Energie durch Rühren eingetragen wird. Da der optimale Energieeintrag von dem physikalischen Zustand des Klärschlamms während der Flockungsreaktion abhängig ist, lassen sich die Werte nicht auf ein Verfahren übertragen, bei dem die Flockungsreaktion in einer turbulenten Pfropfenströmung durchgeführt wird.The values for the energy input given in the font refer to to processes in which the energy is introduced by stirring. There the optimal energy input from the physical condition of the sewage sludge the values cannot be determined during the flocculation reaction transferred to a process in which the flocculation reaction in a turbulent plug flow is carried out.

Aus der DE-Z "Wasser Luft und Betrieb" 1966, Heft 12, Seiten 809-816, ist die Durchführung von Flockungsreaktionen in pfropfenförmigen, laminaren oder turbulenten Rohrströmungen zur Aufbereitung von Wasser bekannt. Aufgrund der unterschiedlichen Konsistenz von Klärschlamm und Wasser und der unterschiedlichen Zielsetzung der Behandlungen sind verfahrenstechnische Maßnahmen nicht von einem auf das andere Gebiet übertragbar. Darüber hinaus wird kein Hinweis auf eine turbulente Pfropfenströmung gegeben, und es ist angeführt, daß die Durchführung von Flockungsreaktionen in Rohrreaktoren aus reaktionstechnischen Gründen für die Wasseraufbereitung im allgemeinen nicht in Betracht kommt.From DE-Z "Wasser Luft und Betrieb" 1966, Issue 12, pages 809-816, is the implementation of flocculation reactions in plug-shaped, laminar or turbulent pipe flows for the treatment of water. Because of the different consistency of sewage sludge and water and the Different treatment objectives are procedural Measures cannot be transferred from one area to another. Furthermore there is no indication of turbulent plug flow and it is stated that the implementation of flocculation reactions in tubular reactors for reasons of reaction technology for water treatment in general is out of the question.

Durch DE-OS 30 30 558 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der in ein aufrecht stehendes zylindrisches Gefäß ein Eingangsrohr für den Schlamm über dem Boden tangential einmündet; in dieses Eingangsrohr mündet tangential ein Einleitungsrohr für das Flockungsmittel. Ein zweites Gefäß, ebenfalls mit der Form eines aufrechten Zylinders, ist mit dem ersten Gefäß durch ein Überlaufrohr verbunden, dessen Enden jeweils oben tangential einmünden und an dem zwei wiederum tangential einmündende Einleitungsrohre für ein Flockungshilfsmittel und/oder Neutralisationsmittel angebracht sind. Durch das Einleitungsrohr wird Flockungsmittel in den Schlamm eingeleitet, die beiden Flüssigkeitsströme gelangen in den ersten Behälter und sollen sich dort unter intensiver Vermischung spiralförmig aufwärts bewegen. Durch das Überlaufrohr, wo Flockungshilfsmittel und/oder Neutralisationsmittel beigemischt werden, gelangt der Schlamm in das zweite Gefäß. In diesem bewegt er sich spiralförmig abwärts und verläßt es durch ein Ausgangsrohr, das tangential über dem Boden angebracht ist.From DE-OS 30 30 558 a device is known in which in an upright standing cylindrical vessel over an inlet pipe for the sludge opens out tangentially to the ground; tangentially opens into this inlet pipe an inlet pipe for the flocculant. A second vessel, too with the shape of an upright cylinder, is with the first Vessel connected by an overflow pipe, the ends of which are tangential at the top open and on the two tangential inlet pipes for a flocculant and / or neutralizing agent. Flocculant is introduced into the sludge through the inlet pipe, the two liquid flows get into the first container and should move there spirally upwards with intensive mixing. Through the overflow pipe, where flocculants and / or neutralizing agents are added, the sludge gets into the second vessel. In it moves downwards in a spiral and leaves it through an exit pipe, that is attached tangentially above the ground.

Bei diesem gattungsgemäßen Verfahren wird auf ein mechanisches Rührwerk oder auf rührende Einbauten verzichtet, die Durchmischung von Schlamm und Flockungsmittel und die Flockenbildung wird in einer Rotationsströmung durchgeführt. Eine Rotationsströmung ist mit dem Nachteil verbunden, daß die zur Flockung notwendige Energie während der Flockungsreaktion räumlich nicht gleich verteilt ist, d. h. die Energiedissipationsdichte ist ungleichmäßig. Das führt zu nicht homogen kondionierten Schlämmen mit den daraus resultierenden negativen Folgen: ein unangemessen hoher Flockungsmittelverbrauch oder ein unzureichender Feststoffanteil im Filterkuchen.In this generic method, a mechanical stirrer is used or without touching internals, the mixing of sludge and flocculant and flocculation is in a rotating flow carried out. A rotary flow has the disadvantage that the energy required for flocculation during the flocculation reaction is not equally distributed, d. H. the energy dissipation density is uneven. This leads to non-homogeneously conditioned sludges with the resulting sludge resulting negative consequences: an inappropriately high flocculant consumption or an insufficient amount of solids in the filter cake.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bereitzustellen, bei dem der Schlamm ausreichend homogen konditioniert wird, so daß beim anschließenden mechanischen Entwässern ein Feststoffanteil von35 Gew.-% erreicht wird, ohne daß ein unangemessen hoher Flockungsmittelanteil notwendig ist. Eine weitere Aufgabe besteht darin, eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens bereitzustellen, bei der keine Betriebsstörungen durch Verstopfungen und Verzopfungen auftreten können.The invention has for its object a method to provide according to the preamble of claim 1, where the sludge is conditioned sufficiently homogeneously is, so that the subsequent mechanical A solids content of 35% by weight is reached, without an unduly high amount of flocculant necessary is. Another task is one To provide a device for carrying out the method, where there are no malfunctions due to constipation and Braids can occur.

Die erste Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Durch die turbulente Strömung wird ausreichender Kontakt zwischen Wasser-Schmutz-Partikeln und dem Flockungsmittel hergestellt. Der angegebene Energieeintrag führt zu einer Energiedissipationsdichte, die für eine Flockenbildung ausreichend ist, ohne daß die Flockenbildung durch zu große Scherkräfte beeinträchtigt wird. Die Ausbildung der Strömung als Pfropfenströmung garantiert eine gleichmäßige Verteilung der eingetragenen Energie, dies führt zu homogen konditionierten Schlämmen.The first task is due to the distinctive features of claim 1 solved. Due to the turbulent flow there is sufficient contact between water-dirt particles and the flocculant. The specified energy input leads to an energy dissipation density that for flocculation is sufficient without the flocculation is affected by excessive shear forces. The Forming the flow as a plug flow guarantees a even distribution of the energy input, this leads to homogeneously conditioned sludges.

Die einfache Bauform des Flockungsreaktors nach Anspruch 2 sichert die Funktionsfähigkeit der Vorrichtung, indem Verstopfungen und Verzopfungen durch das Fehlen von Einbauten und drallerzeugenden Rührwerkzeugen verhindert werden. Die Ausbildung der Pfropfenströmung wird durch die Ausgestaltung des Flockungsreaktors als Rohrleitung gewährleistet. Genügen Durchmesser und Länge des Flockungsreaktors den angeführten Bedingungen, so ist die Strömung im Reaktor turbulent, ohne daß die Energiedissipationsdichte zu groß wird. Durch diese Merkmale wird die zweite Aufgabe gelöst. The simple design of the flocculation reactor according to claim 2 ensures the functionality of the device by clogging and tangling due to the lack of internals and swirl-generating stirring tools can be prevented. The Formation of the plug flow is determined by the design of the flocculation reactor as a pipeline. Are the diameter and length of the flocculation reactor sufficient conditions mentioned, so is the flow in the reactor turbulent without the energy dissipation density being too large becomes. The second task is solved by these features.

Strahlapparate nach Anspruch 3 sorgen unter den gegebenen Anforderungen für eine optimale Vermischung des Schlammes mit dem Flockungsmittel bzw. Neutralisations- und Filterhilfsmittel bei geringem apparativem Aufwand.Blasting apparatus according to claim 3 provide among the given Requirements for optimal mixing of the sludge with the flocculant or neutralization and filter aid with little expenditure on equipment.

Durch die Merkmale des Anspruchs 4 wird eine Störung der turbulenten Pfropfenströmung im Flockungsreaktor durch das Zumischen des Flockungsmittels verhindert.Due to the features of claim 4, a disruption of turbulent plug flow in the flocculation reactor through the Mixing of the flocculant prevented.

Das bevorzugte Ausführungsbeispiel nach Anspruch 5 garantiert zusätzlich eine optimal schnelle und gleichmäßige Einmischung des Flockungsmittels in den Schlammstrom.The preferred embodiment according to claim 5 guarantees additionally an optimally fast and even Mixing the flocculant into the sludge stream.

Die Vorrichtungen nach Anspruch 6 und 7 sind baulich einfache, vorteilhafte Ausführungen zur Durchführung der Erfindung.The devices according to claims 6 and 7 are structurally simple, advantageous embodiments for carrying out the invention.

Die Erfindung hat den Vorteil, daß sich die einzelnen Maßnahmen mit geringem apparativem Aufwand durchführen lassen. Die Vorrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind gegen Störungen unempfindlich, wartungsarm und reaktionssicher, zusätzlich können sie einfach und problemlos in bestehende Kläranlagen eingebaut werden.The invention has the advantage that the individual measures can be carried out with little equipment. The devices for performing the invention Procedures are insensitive to malfunctions, low maintenance and responsive, in addition, you can easily and can be easily installed in existing wastewater treatment plants.

Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung und zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.The drawing serves to explain the invention and shows schematically an embodiment of the invention.

Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel. Fig. 1 shows a section through the embodiment.

Eine Rohrleitung 1 mündet in einen Strahlapparat 2, der eine Zuleitung 3 und eine Zumischkammer 4 für das Flockungsmittel aufweist. Die Zumischkammer 4 ist im wesentlichen rotationssymmetrisch zur Schlammdurchflußrichtung und schließt koaxial an einen Flockungsreaktor 5 an. Sie weist über ihren Umfang verteilt Einleitöffnungen 6 für das Flockungsmittel auf. Der Strahlapparat 2 ist im vorliegenden Beispiel als Injektor ausgebildet, falls die Bedingungen es ermöglichen, wird er als Ejektor ausgelegt. Der Flockungsreaktor 5 ist ein waagerechtes, gerades Rohr ohne jegliche Einbauten. Sein Durchmesser d und seine Länge l erfüllen zur Sicherung des Energieeintrags nach Anspruch 1 die im Anspruch 2 angeführten Bedingungen. Am Ende des Flockungsreaktors 5 ist ein weiterer Strahlapparat 7 mit einer Zuleitung 8 und einer Zumischkammer 9 mit Einleitöffnungen 10 für ein Filterhilfs- und Neutralisationsmittel angesetzt. Der Strahlapparat 7 ist ebenfalls ein Injektor, gegebenenfalls wird an dieser Stelle auch ein Ejektor eingesetzt. Die Ableitung 11 führt zu der nicht dargestellten Filterpresse.A pipeline 1 opens into a jet apparatus 2 , which has a feed line 3 and a mixing chamber 4 for the flocculant. The admixing chamber 4 is essentially rotationally symmetrical to the direction of sludge flow and connects coaxially to a flocculation reactor 5 . It has inlet openings 6 for the flocculant distributed over its circumference. The jet apparatus 2 is designed as an injector in the present example, if the conditions make it possible, it is designed as an ejector. The flocculation reactor 5 is a horizontal, straight tube without any internals. Its diameter d and its length l meet the conditions stated in claim 2 to ensure the energy input according to claim 1. At the end of the flocculation reactor 5 there is another jet apparatus 7 with a feed line 8 and a mixing chamber 9 with inlet openings 10 for a filter aid and neutralizing agent. The jet apparatus 7 is also an injector, and an ejector may also be used at this point. The derivation 11 leads to the filter press, not shown.

Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird von einer nicht dargestellten Schlammpumpe der Klärschlamm aus der Rohrleitung 1 durch den Injektor 2 in den Flockungsreaktor 5 gedrückt. Im Injektor 2 wird dem Schlamm aus der Zuleitung 3 kontinuierlich Flockungsmittel (z. B. FeCl₃) zugemischt. Um eine optimale Durchmischung zu erreichen, tritt das Flockungsmittel in die Zumischkammer 4 über Einleitöffnungen 6 ein, die über den gesamten Umfang der Zumischkammer 4 verteilt sind. Die Leistung der Schlammpumpe ist so eingestellt, daß die Strömung im Reaktor 5 turbulent ist und ein Energieeintrag von 0,8-8 W/m² stattfindet. Der Energieeintrag ist in Abhängigkeit von dem Schlammstrom durch die Pumpenleistung, den Pumpenwirkungsgrad und die Strömungsverluste in der Rohrleitung 1 zwischen Schlammpumpe und Flockungsreaktor 5 bestimmbar. In der so definierten turbulenten Strömung bilden sich ohne Behinderung durch Scherkräfte Flocken, die den Erfordernissen einer mechanischen Entwässerung auf mindestens 35 Gew.-% Feststoffgehalt genügen. Durch die vorliegende Ausführungsform ist gewährleistet, daß die turbulente Strömung im Flockungsreaktor 5 die Form einer Pfropfenströmung annimmt, d. h., daß der Flockungsreaktor 5 ausschließlich axial mit einer über den Querschnitt im wesentlichen konstanten Geschwindigkeitsverteilung durchströmt wird. Dazu trägt besonders der koaxiale Anschluß der Mischkammer 4 an den Flockungsreaktor 5 bei. Die Pfropfenströmung führt zu einem vollständig homogen konditionierten Klärschlamm. Bei feststehenden Schlammdaten läßt sich der erforderliche Energieeintrag durch Einhaltung der Bedingungen nach Anspruch 2 für den Flockungsreaktor 5 sicherstellen (s. a. Auslegungsbeispiel im Anhang).When carrying out the method according to the invention, the sewage sludge from the pipeline 1 is pressed into the flocculation reactor 5 by the injector 2 by a sludge pump, not shown. In the injector 2 , the sludge from the feed line 3 is continuously mixed with flocculant (e.g. FeCl₃). In order to achieve optimal mixing, the flocculant enters the admixing chamber 4 via inlet openings 6 , which are distributed over the entire circumference of the admixing chamber 4 . The power of the slurry pump is set so that the flow in the reactor 5 is turbulent and an energy input of 0.8-8 W / m² takes place. The energy input can be determined as a function of the sludge flow through the pump output, the pump efficiency and the flow losses in the pipeline 1 between the sludge pump and flocculation reactor 5 . In the turbulent flow defined in this way, flakes are formed without obstruction by shear forces, which meet the requirements of mechanical dewatering to at least 35% by weight solids content. The present embodiment ensures that the turbulent flow in the flocculation reactor 5 takes the form of a plug flow, ie that the flocculation reactor 5 is flowed through only axially with a velocity distribution that is essentially constant over the cross section. The coaxial connection of the mixing chamber 4 to the flocculation reactor 5 contributes in particular to this. The plug flow leads to a completely homogeneously conditioned sewage sludge. With fixed sludge data, the required energy input can be ensured by observing the conditions according to claim 2 for the flocculation reactor 5 (see also the design example in the appendix).

Im Injektor 7 wird über die Zuleitung 8 ein Filterhilfs- und Neutralisationsmittel (z. B. Kalkmilch) zugeführt. Dieses Mittel dient dem Filterkuchen als Stützgerüst und neutralisiert ihn gleichzeitig. Die Zumischung erfolgt in der Mischkammer 9 über die Öffnungen 10 auf die bei dem Injektor 2 beschriebene Weise. Über die Ableitung 11 gelangt der Schlamm zur mechanischen Entwässerung.In the injector 7 , a filter aid and neutralizing agent (e.g. lime milk) is supplied via the feed line 8 . This agent serves as a support structure for the filter cake and at the same time neutralizes it. The admixture takes place in the mixing chamber 9 via the openings 10 in the manner described for the injector 2 . The sludge reaches mechanical dewatering via the discharge line 11 .

Auslegungsbeispiel für den Flockungsreaktor bei feststehenden Schlammdaten:
Schlammdaten:Design example for the flocculation reactor with fixed sludge data:
Sludge data:

_min = 20 m³/h ν = 14,6 · 10^-6 m²/s _max = 40 m³/h TS = 4 Gew.-% _min = 20 m³ / h ν = 14.6 · 10^-6 m² / s _Max = 40 m³ / h TS = 4% by weight

Daraus folgt für den Durchmesser d des Reaktors:For the diameter d of the reactor it follows:

0,122 m d 0,208 m0.122 m d 0.208 m

An dieser Stelle kann es vorteilhaft sein, auf einen genormten Rohrdurchmesser zurückzugreifen, z. B.At this point it can be advantageous to have a standardized Access tube diameter, e.g. B.

d=0,1317 m (NW 125) d = 0.1317 m (NW 125)

und damit folgt für die Länge l des Reaktors:and thus follows for the length l of the reactor:

l 4,40 m l 4.40 m

Üblicherweise wird die kleinstmögliche Länge gewählt, es ist jedoch auch möglich, eine größere Länge zu nehmen, ohne daß die Funktionsfähigkeit der Vorrichtung beeinträchtigt wird; z. B. beim nachträglichen Einbau.Usually the smallest possible length is chosen, it is however, it is also possible to take a longer length without the functionality of the device is impaired; e.g. B. during retrofitting.

Falls die anfallende Schlammenge nicht schwankt, so gilt einfach _min= _max für alle Bedingungen.If the amount of sludge does not fluctuate, the following applies easy _min= _Max for all conditions.

Claims

1. A process for the continuous chemical conditioning of sewage sludge, the sewage sludge being admixed with a flocculant for triggering a flocculation reaction and, following the flocculation reaction, a neutralization and filter aid, characterized in that the flocculation reaction in a turbulent plug flow with an energy input of 0.8 - 8 W / m³ is carried out.

2. Device for carrying out the method according to claim 1,
with a flocculation reactor (5)
with one in front of the flocculation reactor (5) arranged mixing device (2nd) for a flocculant,
with one behind the flocculation reactor (5) arranged admixing device (7) for a neutralization and filter aid,
characterized in that the flocculation reactor (5) one of internals is free pipe whose diameterd (in meters) and its lengthl (in meters) meet the following conditions: With _Max= Largest amount of sludge [m³ / h] _min= Smallest amount of sludge [m³ / h]ν= Mean kinematic toughness [m² / s]TS= Sludge solids content [% by weight]

3. Apparatus according to claim 2, characterized in that at least the admixing device ( 2 ) for the flocculant is a jet apparatus.

4. The device according to claim 3, characterized in that the jet apparatus ( 2 ) has a mixing chamber ( 4 ) which is substantially rotationally symmetrical to the flow direction of the sludge and connects coaxially to the flocculation reactor ( 5 ).

5. The device according to claim 4, characterized by uniformly distributed over the circumference of the mixing chamber ( 4 ) inlet openings ( 6 ) for the flocculant or neutralization and filter aids.

6. Device according to one of claims 2 to 5, characterized in that the flocculation reactor ( 5 ) is a substantially horizontally laid pipe.

7. Device according to one of claims 2 to 6, characterized in that the flocculation reactor ( 5 ) is a bend-free tube.