DE3247572A1 - Einrichtung zur herstellung von stahl - Google Patents
Einrichtung zur herstellung von stahlInfo
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Description
• · Φ ·
VOEST-ALPINE Aktiengesellschaft Werksgelände, 4010 Lin2, Österreich
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Herstellung von Stahl aus festen und/oder flüssigen
satzstoffen, wie Roheisen, Schwerschrott und Leichtschrott/ mit einem feuerfest ausgekleideten Frischgefäß,
in dem heb- und senkbar eine Heiz-Frisch-Einrichtung sowie gegebenenfalls eine Einrichtung zur
Zuführung von weiteren Zuschlagstoffen positioniert sind.
Es ist bereits bekannt (AT-PS 232 531), den Einsatzstoffen fehlende Wärme mittels Brenner zuzuführen, um
die Frischtemperatur zu erreichen oder den Schrottsatz zu vergrößern, wobei als Heiz-Frisch-Einrichtung ein
Blasrohr mit einem Sauerstoffblasrohr und einem "Brennstoffzuführungsrohr
vorgesehen ist. Durch das Brennstoff zuführungsrohr wird öl oder Erdgas, also ein
fossiler Brennstoff, in das Frischgefäß geleitet.
Mit dieser bekannten Einrichtung läßt sich zwar der Schrotteinsatz vergrößern, jedoch erhöht sich mit dem
Schrottanteil die benötigte Chargendauer, da sich die Flamme erst durch den oberhalb des flüssigen Roheisens
vorhandenen eingesetzten Schrott durcharbeiten muß. Der zugeführte Sauerstoff zündet erst, wenn die Flamme genügend
Schrott bis zum Roheisenbadspiegel aufgeschmolzen hat, was relativ lange dauert.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Schwierig-
ft O * Λ
keit und stellt sich die Aufgabe, eine Einrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die es ermöglicht,
den Schrottanteil der Einsatzstoffe zu erhöhen, wobei jedoch die Zeit bis zum Ende des Frischvorganges
je Charge nicht wesentlich erhöht wird. Insbesondere soll es möglich sein, auch stark verunreinigten Leichtschrott,
wie beispielsweise Automobilschrott und oberflächenbeschichtete Dosen etc., einzusetzen.
Diese Aufcrabe wird erfindungscremäß dadurch gelöst, daß
die Heiz-Frisch-Einrichtung aus einem Plasmabrenner, einem den Plasmabrenner umgebenden Mantel zur Zuführung
von Sauerstoff und einem diesen Mantel umgebenden Kühlmantel besteht, wobei im Boden des Frischgefäßes eine
Gegenelektrode angeordnet ist. Zweckmäßig Isc der Mai'itel
von einem Kranz von spaltförmigen oder runden Düsen gebildet.
Ein Plasmabrenner, bei dem eine ringförmige Kathode vorgesehen ist, von der ein Lichtbogen ausgeht, und bei
dem zentral zur ringförmigen Kathode Sauerstoff dem Lichtbogen zugeführt wird, ist aus der DE-OS 29 12 843 bekannt.
Da bei diesem bekannten Plasmabrenner das aktive Gas in das Zentrum des Lichtbogens eingeführt wird,
wäre eine chemische Reaktion mit dem aktiven Plasmagas ebenfalls nur im Zentrum des Strahles möglich. Die
chemische Reaktion wäre daher, wollte man diesen bekannten Plasmabrenner für ein Frischverfahren verwenden,
räumlich eng begrenzt und die Ausbildung einer breiten Schmelzfront wäre behindert. Der vom Plasmagas mantelförmig
umhüllte Sauerstoffstrahl kann seine Funktion beim Sauerstoffblasverfahren nicht erfüllen, da er nur in
sehr begrenztem Umfang mit dem Roheisen bzw. dem aufgeschmolzenen Schrott in Reaktionskontakt tritt. Es entsteht keine oder nur eine sehr geringe exotherme Reak-
tion an der Mantelfläche zwischen Plasmastrahl und Schrott.
• β
-A-
Vorteilhaft ist die Heiz-Frisch-Einrichtung von einem
Kranz Lanzen für die Zuführung von Zuschlagstoffen, wie Fe2O3~Staub (LD-Staub), umgeben.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der Plasmabrenner eine zentrale stabförmige Elektrode und einen
die Elektrode umgebenden Ringraum für die Zuführung des Plasmagases auf.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert, wobei Pig,
einen Schnitt durch die Vertikalachse eines Frischge**
fäßes und Fig. 2 einen Schnitt durch die in dieses Frischgefäß eingesetzte Lanze zeigen. Fig. 3 ist ein
gemäß der Linie III-III der Fig. 2 geführter Schnitt.
Mit 1 ist ein Frischgefäß bezeichnet, welches als kippbarer Konverter ausgebildet ist. Sein metallischer
Außenmantel ist mit 2 und seine feuerfeste Auskleidung mit 3 bezeichnet. In der aufrechten Stellung des Konverters
ragt zentral in das Innere 4 des Konverters eine Blaslanze 5, die einen Plasmabrenner 6 beinhaltet.
Diese Blaslanze 5 weist eine zentral angeordnete stabförmige Elektrode 7 auf, die von einem von einem Mantel
9 begrenzten Ringraum 8 umgeben ist, durch den das Plasmagas, welches aus Ar oder Ne, N2, He, CO, CO2,
H2 oder Gemischen davon gebildet ist, zugeführt wird.
Vorzugsweise soll der Brenner mit Ar, Ar-N2-Mischungen betrieben
werden. Die dabei sich einstellenden Bogenlängen sind durch die elektrische Spannungsversorgung des
■ Plasmabrenners vorgegeben.
Der Plasmabrenner 6 ist von einem weiteren Mantel 10 umgeben, durch den ein weiterer, den Plasmabrenner 6
umgebender Ringraum 11 für die Zufuhr von technisch
reinem Sauerstoff (Frischsauerstoff) gebildet wird. An der Spitze des Plasmabrenners 6 geht der Ringraum
11, durch den der Sauerstoff zugeführt wird, in sich verjüngend ausgebildete radial-symmetrische Öffnungen
12, zweckmäßig Laval-Düsen, des vorteilhaft aus Kupfer bestehenden Kopfes 13 der Blaslanze 5 über. Die Austrittsöffnungen
12 für den Sauerstoff sind parallel zur Achse 14 des Brenners bzw. in einem kleinen spitzen
Winkel zur Achse 14 geneigt, so daß der Sauerstoffstrahl entweder zylinderförmig oder kegelförmig nach außen divergierend
aus dem Ringraum 11 austritt. Dies hat den Zweck, daß sich der Sauerstoff erst in einem möglichst
großen Abstand vom Blaslanzenkopf 13 mit dem Plasmastrahl 15 vermischt. Dadurch wird die Lebensdauer der
Kathode 7, insbesondere ihrer aus Wolfram-Metall gebildeten Spitze 16/ wesentlich erhöht. Die die Kathode
haltenden Isolierungen 17 weisen Durchlaßöffnungen 18 für ein ungestörtes Durchtreten des Plasmagases auf.
Außenseitig ist die Blaslanze von einem Doppelkühlmantel 19 umgeben, in dem in bekannter Weise ein Kühlmittelumlauf
aufrecht erhalten wird.
Im Konverterboden 20 ist ebenfalls zentral eine Bodenelektrode 21 eingesetzt, die einen Verschleißteil 22
aus Stahl und eine wassergekühlte Kupferstromzuführung 23 aufweist.
Zur Zugabe von Zusatzstoffen ist die zentral angeordnete
Blaslanze 5 von zwei oder mehreren parallel angeordneten Lanzen 24, die radial symmetrisch zur
Blaslanze 5 angeordnet sind, umgeben. Durch diese" selbstverzehrenden Lanzen 24 können LD-Staub, Feinerz,
Kalk oder andere pulverförmige Zusatzstoffe zugegeben werden.
Der Plasmabrenner ist vorzugsweise als direkter Gleichstrombogenbrenner
ausgebildet. Die Versorgung des Brenners erfolgt über thyristorbestückte Stromrichter
25. Die elektrische Ansteuerung ist im Prinzip in einphasiger Darstellung in Fig. 1 gezeigt.
Im Boden 20 des Konverters 1 sind Bodenmanteldüsen 26 zur Zuführung von Sauerstoff (als Mantel) und Kohlenstaub
(zentral) sowie poröse Steine 27 zur Zuführung von Argon eingesetzt, um eine weitreichende Prozeßsteuerung
zu ermöglichen.
Die Funktion der Einrichtung ist folgende:
Nach dem Chargieren des Konverters 1 mit Roheisen 28, Schwerschrott 29 und Leichtschrott 30 wird der Plasmabrenner
6 zwischen der zentralen Wolfram-Kathode 7, 16
und dem Schrott 29,30, der sich in leitender Verbindung über das Roheisen 28 mit der Bodenelektrode 21 be«·
findet, gezündet. Der Plasmabogen 15 schmilzt einen zentralen Kegel in den Schrott, wodurch günstige Bedingungen
für das Zünden des aus der Blaslanze 5 strömenden Sauerstoffstromes ermöglicht werden.
Das sich einstellende Schmelzprofil 31 ist in Fig. 1".
mit strichlierten Linien dargestellt. Es bildet sich, wie ersichtlich - sofort nach Zünden des Plasmabrenners
-, eine trichterförmige Höhlung 32 im Schrott 30, die allmählich - durch stufenweises oder kontinuierliches
Senken der Blaslanze 5 - immer tiefer und, in radialer Richtung gesehen, immer breiter wird. Die
Wärmeübertragung vom zentralen Plasmastrahl zum Schrott geht ohne bemerkenswerte Absorption durch den ihn umhüllenden
Sauerstoffmantel hindurch.
Die Temperatur des Plasmastrahles 15 liegt je nach
Plasmagas zwischen 5.000 und 30.0000K. Gleichzeitig mit
dem Zünden des Plasmabrenners 6 wird Sauerstoff durch die Blaslanze zugeführt.
Durch die oben beschriebene, parallele bzw. divergierende Zufuhr des Sauerstoffes wird die Zone der maximalen
Wärmeabgabe des Plasmastrahles an die Umgebung ausgenützt. Der Sauerstoff tritt dort in Reaktionskontakt,
wo er in erster Linie benötigt wird: im vom Plasmabrenner 6 vorerhitzten Schrott 30.
Nach dem Zünden des SauerstoffStrahles an der Roheisenbadoberfläche
entstehen zwei SchmelzZentren für den Schrott, deren Abstand sich während des fortlaufenden
Blasbetriebes verringert, d.h. das SchmelzZentrum des Plasmabogens auf dem Schrott wandert in Richtung
Brennfleck 33 (der Reaktionszone zwischen O2 und dem
Roheisen 28) des Sauerstoffaufblasbereiches.
Der Vorteil der erfindungsgemaßen Einrichtung ist vor
allem darin zu sehen, daß die Wärmeübertragung der elektrisch eingebrachten Energie, durch Strahlung des
Plasmastrahles 15, und die Wärmeerzeugung, durch exotherme Reaktion des Roheisens und/oder Schrotts mit
reinem Sauerstoff, in optimaler Weise kombiniert wird, wobei durch die Verwendung des Plasmabrenners 6
kürzeste Einschmelzzeiten erreichbar sind.
Durch das Eindüsen von LD-Staub durch die selbstverzehrenden Lanzen 24 gelangt der LD-Staub in den Strahlungsbereich
des Plasmabogens, u.zw. in jenen Bereich der größten CO-Gas-Entwicklung, wodurch auch die reduzierenden
Komponenten ausgenützt werden und der Abbrand durch Sauerstoff verhindert wird. Durch die
starke, vorwiegend radial nach außen wirkende Wärmestrahlung des Plasmastrahles 15 werden diese Zuschla'g-
Stoffe sehr schnell erwärmt. Bei diesem Reduktionsprozeß dampfen auch metallische Verunreinigungen des LD-Staubes,
insbesondere Zink, ab, das oberhalb des Tiegels im Bereich der Abhitzeeinrichtung 34 niedergeschlagen
werden kann und damit eine Wiederverwertung von verunreinigtem LD-Staub ermöglicht.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel, sondern sie
· kann in verschiedener Hinsicht modifiziert werden. Beispielsweise
ist es möglich, zusätzlich mehrere Brenner vorzusehen, wobei die Blaslanze 5 radial symmetrisch
von weiteren Plasmabrennern umgeben ist. Hierdurch erfolgt das Schmelzen des Schrottes in einem etwas
größeren Volumsbereich, jedoch unter grundsätzlich gleichem Ablauf wie oben beschrieben.
Weiters kann die Blaslanze 5, wie an sich bekannt, am oberen Ende gelenkig aufgehängt sein, um während des
Betriebes eine Kreisbewegung (Präzisionsbewegung) zur Vergrößerung der Reaktionszone 33 zu erreichen bzw.
um eine Badbewegung herbeizuführen. -
Anstelle der den Mantel bildenden Düsen 12 kann als Austrittsöffnung für den Sauerstoff ein Ringspalt vorgesehen
sein.
3
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Claims (3)
1. Einrichtung zur Herstellung von Stahl aus festen
und/oder flüssigen Einsatzstoffen, wie Roheisen (28), Schwerschrott (29) und Leichtschrott (30),
mit einem feuerfest ausgekleideten Frischgefäß (1), in dem heb- und senkbar eine Heiz-Frisch-Einrichtung
(5) sowie gegebenenfalls eine Einrichtung (24) zur Zuführung von weiteren Zuschlagstoffen positioniert
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Heiz-Frisch-Einrichtung (5) aus einem Plasmabrenner (6),
einem den Plasmabrenner (6) umgebenden Mantel (10) zur Zuführung von Sauerstoff und einem diesen
• Mantel (10) umgebender. Kühlmantel (19) besteht, wobei im Boden (20) des Frischgefäßes (1) eine Gegenelektrode
(21) angeordnet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heiz-Frisch-Einrichtung (5) von einem Kranz
Lanzen (24) für die Zuführung von Zuschlagstoffen, wie Fe2O3~Staub (LD-Staub), umgeben ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn- -. zeichnet, daß der Plasmabrenner (6) eine zentrale
stabförmige Elektrode (7) und einen die Elektrode", umgebenden Ringraum (8) für die Zuführung des
Plasmagases aufweist.
4, Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Mantel (1Q) von einem Kranz von- spaltförmigen oder runden Düsen (12) gebildet
ist.
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